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Reichsverfaffung stehe, muß beshalb mit Entschlebenheit zurüd- gerichts ttg fieber sox Geritex feta müffen Bezug gewiesen werden. Diese Behauptung enthält in sich einen fittlichen Vorwurf gegen die Volksbewegung, der weder vom Standpunkt sozialer und christlicher Ethit aus, noch vom Standpunkt der Grundfäße der Reichsverfassung aus haltbar ist. Eine Zurückweisung der tief unfittlichen Fürstenansprüche wäre eher am Blaze gewesen!

Es kann auch nicht unwidersprochen bleiben, daß die Rundgebung der Zentrumsfraktion einen linterschied macht zwischen dem Verfahren der Gesetzgebung durch das Bolf und einem geordneten Berfahren". Die Schaffung eines Gesetzes über die Fürstenenteignung auf dem Wege der direkten Gesetzgebung durch das Volk ist verfassungsmäßig und nach demokratischen Grundsätzen das geordnetste Ver­fahren, das denkbar ist geordneter jedenfalls als das Ber fahren, das bisher von deutschen Gerichten in den mehr als

100 Fürstenprozessen auf Grund eines formalen Rechtes ein geschlagen worden ist, das die Zentrumsfraktion selbst preis­gibt.

Die Boltsbewegung für die Fürstenenteignung ist eine verfassungsmäßige, streng rechtliche Bewegung. Sie ist ge­tragen von tief sittlichem Grundgefühl. Der Verfuch der Zentrumsfraktion, dieser Bewegung die Rechtsgrundlage und die fittliche Grundlage zu bestreiten, kann nicht scharf genug zurückgewiesen werden. Der Mangel an Rechtsempfinden und fozialer Sittlichkeit ist nicht auf der Seite des Boltes!

Was verspricht aber die Zentrumsfraktion dem Bolte und ihren Anhängern, da doch die eigenartige Sachlage und die völlig veränderte staatsrechtliche Stellung der Fürsten " eine Lösung gebieterisch fordert? Sie hält im allgemeinen an den Grundsägen des bürgerlichen Kompromißentwurfes feft: Sondergericht- Trennung von Staats- und Privatvermögen

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Berücksichtigung der allgemeinen Volksverarmung, der An­sprüche der Länder aus Gründen der Kultur, der Bolkswohl fahrt und der Bolksgesundheit.

Das Ergebnis der Beratungen des Rechtsausschusses über diesen Entwurf ist weit davon entfernt, die berechtigte Bolts­bewegung zufriedenzustellen. Die Zentrumsfundgebung deutet an, daß das Zentrum sich um eine weitere Berbesserung be= mühen werde, und daß diese Berbesserung auf dem Gebiete der Zusammenfeßung des Sondergerichts gesucht werden solle. Nach den neuesten Borschlägen des Zentrums jedoch würde das Berufsrichtertum im Sondergericht immer noch in der Mehrheit sein. Die Zentrumsfraktion bleibt hinter den For derungen der Boltsbewegung, ja ihrer eigenen Anhänger im Lande, weit zurück.

Sie stemmt sich einer aus tiefem Rechtsempfinden ge­borenen Bolfsbewegung entgegen. Sie erkennt nicht, daß fie gegen den Sieg des Rechts kämpft. Sie erfüllt die Verpflich tungen einer wahrhaften Bolkspartei nicht, die in dieser Frage mit der Volksbewegung zu gehen hat. Wir sagen allen Zentrumswählern laut und deutlich: es geht nicht um eine Parteifrage! Es gibt in diesem Falle nur eine Ent fcheidung: im Namen der Würde des deutschen Bolles, im Namen des Rechts und der sittlichen Grundsätze der Reichs­verfassung: Unterzeichnet das Boltsbegehren!

Zentrum und Sondergericht.

Soeben gelangt im Reichstag ein Antrag zur Bertellung, den das Zentrum für die zweite Lesung des Fürstentom. promiffes der bürgerlichen Mittelparteien stellt. Das Richter privileg, welches von den Kompromißpartejen für die Zu fammensetzung des Reichsfondergerichts für die Bermögensausein anderlegung zwischen den deutschen Ländern und den vormals re gierenden Fürstenhäusern in Anspruch genommen wurde, wird jetzt monigstens zu vierzig Prozent aufgegeben. Nach den Ausschußbeschlüssen sollte das Gericht aus neun Richtern be­stehen, entgegen dem Vorschlag der fozildemokratischen Fraktion, nach welchem der Reichstag das Recht haben sollte, jede ihm ge. cignet erscheinende Persönlichkeit, chne Rücksicht darauf, ob er Richter sei oder nicht, in das Gericht zu wählen. Das Zentrum will zwar auch jezt noch, daß fünf Mitglieder des Sonder­

Das zweite Schauspielhaus der Volksbühne

Gestern war ein Glanztag für die Boltsbühnenbewegung. In einer Zeit, in der andere Theater, wie die Rheinhard und Salten­burgbühnen, ihren Betrieb einschränken und der gesamten Schau­spielerschaft fündigen, fann die Boltsbühne daran denten, für fich ein neues Haus zu schaffen. Das Theater am Schiff bauerdamm ist jetzt auf lange Zeit zur zweiten eigenen Kunst flätte der Boltsbühnenmitglieder geworden. Ein Ehrentag für die Bewegung. Bar es auch ein Ehrentag für die Voltsbühne als Theater?

Zuvor etwas Aeußerliches. Nichts war feftlich im alten, etwas zu pruntvollen Zuschauerraum. Eine ernste, nicht feierliche, fast düftere Stimmung schien über den Menschen im Parkett zu laften. Ganz ohne Sang und Klang weihte die Boltsbühne ihr neues Heim ein. Es hätte mit ein wenig Glanz und ein wenig Feftesfreude geschehen sollen, denn immerhin mar es doch, wie gesagt, ein Ehrentag.

Ebensowenig wie mit den Eröffnungsformalitäten fann man mit der Wahl des Eröffnugsstückes einverstanden sein. Gewiß, im Kleinen Theater am Schiffbauerdamm soll das Kammerspiel, die auf intime Birtung bedachte Komödie, gepflegt werden. Des Franzosen Baul Claudel breiattiges Drama Der Tausch hat nur vier Bühnenfiguren und fast gar feine fortschreitende Handlung. Die richtiges Kammerspiel ist Der Tausch" doch nicht. Dazu fehlen ihm die Fäden, die von der Bühne her ins Partett ziehen sollen und den Zuschauer eins werden lassen mit den Figuren auf der Bühne, die ihm Freund oder Feind werden. Im Raum des neuen Heims der Boltsbühne war das Stüd planmäßig. Das hindert aber nicht, daß es nur ein mäßiges Stüd ift. Claudels Drama singt das Hohe. lieb von Liebe und Liebesleid, von der unfagbaren stillen, heiligen,

verstehenden und verzeihenden Liebe eines reinen Mädchenherzens zu einem Mann mit fimmerlichem Wesenstern, zu einem Mann, ber wankelmütig von einer zur anderen pendelt, der an nichts benkt

als an sich selbst. Eine melodienreiche Sprache ist es, die Claudel ertönen läßt. Schöne Borte, die oft genug das Herz aufhorchen laffen. Man merkt fast eine Wollust des Dichters, im Schmerz eines leidenden Menschen zu wühlen, man merft einen stürmenden Trieb, durch Borte das Gefühl aufzupeitschen.

Es ist möglich, daß der Sinn der Claudelschen Kunft uns auf gegangen wäre, wenn für den Darsteller des Louis Latne ein anderer gefunden wäre als Gilles von Rappard. Gewiß ist es eine schwere Rolle, dieser wantelmütige, in sich zerbrochene Mensch, der feine heilige Geliebte forglos preisgibt. Gilles von Rappard ver fügt nicht über die Pone, um der Gestalt die tragischen Züge zu verleihen. Er war weder schmerzvoll, noch ekstatisch, noch gewiffenlos genug, er war nur trübfelig und langweilig, und nur manchmal erhob fich eine dramatische Gefte. Dagegen stellte Heinrich George wieber einen Menschen voller Saft und Kraft hin. Der Mann, der für Gelb alles faufen zu fönnen glaubt, auch die Liebe, erschütterte mit feiner grandiosen Brutalität ebenso wie in den Szenen, wo er Einkehr häkt und zweifelnd wird, wo aus dem bramarbafierenden

fich der übrigen vier Mitglieder des Gerichts soll nach dem jezigen Zentrumsantrag die Reichsregierung das Recht haben, auch andere Persönlichkeiten vorzuschlagen. Entspricht also der neue Zentrumsvorschlag auch nicht dem sozialdemokratischen Antrag, so läßt er doch ein gewiffes Einlenten des Zentrums erkennen. Die Nachgiebigkeit des Zentrums wird noch größer wmer, den, wenn die 3entrumsarbeiter einen noch größeren Drud ausüben und und beim Boltsbegehren möglichst viel Stimmen abgegeben werden.

Winkler a. D.

Dentschnationale suchen einen Vorsitzenden.

Der als Nachfolger Hergts in der Dawes- Krise zum Vorsitzenden der Deutschnationalen Partei gewählte Landtags. abgeordnete Wintler hat burch Schreiben an die Mitglieder der Parteivertretung sein Amt niedergelegt und die Neuwahl auf den 24. März anberaumt.

Jetzt sind die Deutschnationalen auf der Suche nach einem oder mehreren Borfizenden. Man erzählt sich, daß die Absicht bestehe, ( und damit deren fonservativ- junterlichen Charakter den Grafen Bestarp zum Vorsitzenden der Partet zu wählen auch nach außen zu zeigen), den Borsiz in der Reichstagsfraktion aber dem pensionierten Neunmonatsminister Schiele zu über. tragen. Inzwischen sind die Leute um Hergt am Werf, um diesen wieder zu lanzieren, ba er ,, nach eigenem Zeugnis, nicht anders wieder zu lanzieren, da er ,, nach eigenem Zeugnis, nicht anders fann"!

Begehrlichkeit.

Das begehrliche deutsche Volk.

Der Fürstenanwalt. Dr. Everling vertritt in der Deut. Er prägt dabei folgenden Satz:

den Zeitung die Fürstenansprüche gegen das Boltsbegehren. Was verlangt das Boltsbegehren? Es entspringt der Be. gehrlichkeit." Was will das Volf? Es will nicht, da es unter den Lasten der Kriegskosten seufzt, da es die Kriegsopfer unterhalten muß, da eine schreckliche Wirtschaftskrise seine Eristenzgrundlage erschüttert, den Fürsten , die reich sind und nicht unter der Not leiden, noch 2,5 milliarden schenken, die von Rechts wegen Staatseigentum find. Das ist nach Everling Begehrlichkeit.

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Was wollen die Fürsten? Sie wollen von dem hungernden Bolt ein Milliardengeschent, um noch reicher zu werden, und das meint Everling ift feine Begehrlichkeit.

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Die Habgier der Fürsten ist erbärmlich. Noch erbärmlicher find die Fürstenknechte, die das hungernde, nach Gerechtigtett verlangende Volt noch bekämpfen.

Lehrerbildung und Schule.

Beratung des Reichshaushalts des Reichsinnen­minifteriume.

Bet der Erörterung des Haushalts des Innenminifteriums feste fich Genoffe Lowenftein ein für einheitliche Lehrernorbil dung entsprechend Artikel 143 der Verfaffung, während die Deutsch find, daß Obersekundareife durchaus genüge. Minister Kü13 hau nationalen mit der Mecklenburgischen Staatsregierung ber Meinung eine Einerseits- Andererseitsrede, monach die Verfassung in der Frage der Lehrerbildung teine Bindung ausgesprochen habe. Aber auch er hält wie die Sozialdemokratie das Abiturienteneramen für unerläßlich.

Auf die Frage, wie sich der Minister zu der Errichtung einer Simultanatademie für Lehrer stelle, weiß Herr Külz nur zu erwidern, daß die preußische Regierung auf eine diesbezügliche An­frage noch nicht geantwortet habe, die Sache also noch in der Schwebe fei. Das Zentrum betont, daß es für bekenntnismäßige Borbildung und gegen Simultanakademien sei, aber ebenfalls das Abiturium für unerläßlich halte. Abg. Rheinlander( 3) ersucht den Innenminister, endlich die gefeßlichen Unterlagen zur Ent fchädigung der noch bestehenden, aber aufzulösenden privaten Bor

Brotz ein stiller, denkender Mensch wird. Ganz feine Kammerspiel­leistungen boten Gerda Müller und Elisabeth Lennart. Die Müller spielte einen Satan von Weib. Mit teuflischen, beänsti­genden Zügen voller Kraft, voller Infamie und schließlich in er greifender Verzweiflung und Zerbrochenheit. Elifabeth Lennarg war die heilige Geliebte, die ewig enttäuschte, eine stille Dulberin mit dem entfagungsvollen Gesicht einer Maria Magdalena . Die etwas schleppende Borstellung unter Friz Holls Regie errang einen sehr herzlichen Beifall.

leistungen boten Gerba Müller und Elifabeth Bennark

Ernst Degner.

Opernhauspläne. Die Umbaupläne am alten Opernhaus sollen nächstens durchgeführt werden. Beabsichtigt ist, wie man meiß, eine Erweiterung des Bühnenhauses durch einen Anbau, der menigstens im rückliegenden Teil des Gebäudes wesentliche Umgestaltungen bringt und nach außen start in Erscheinung tritt. Born, an der Straße Unter den Linden , an den fünstlerisch wichtigen Teilen, an der Fassade und im Zuschauerhause, den Meisterschöpfungen von Knobelsdorff und Langhans, soll alles beim alten bleiben, aber die Berbreiterung des Bühnenhauses nach beiden Seiten wird ja dann eine völlige ,, llmgruppierung des Ganzen bringen. Die Pläne, mit Straßen, die Denkmäler und auch die Mauer des gegenüberliegenden benen fich das Bezirtsamt Berlin- Mitte schon beschäftigt hat, da die Brinzessinnenpalais umgelegt werden müssen, find von der Bau­abteilung im preußischen Finanzminifterium bearbeitet worden. Die bisherigen Arbeiten, die Befreiung des Aeußeren von den häß­lichen Eisentreppen wenigstens am Borderbau, haben ein praktisches und gutes Ergebnis gehabt. Was aber jegt geplant wird, ist sehr viel eingreifender und für die Bauschöpfung vielleicht nicht un­gefährlich. Das Minifterium follte daher, ehe es unwiderrufliche beren berufene Stimmen gewiß in einer so wichtigen Angelegenheit, Eingriffe vornimmt, seine Pläne der Deffentlichkeit unterbreiten, bei einem fünstlerischen Wahrzeichen des alten Berlin , bas Recht haben, gehört und beachtet zu werden.

Der märkische Bolkstanzkreis hatte zu einem Bolfstangfest im Saalbau Friedrichshain eingeladen, bas zugunsten der Schundabwehrstelle der Jugend veranstaltet wurde. Die große Zahl der Teilnehmer bewies, daß immer stärker sich diese begrüßens alten tourenreichen Bolfstänze, die schon fast in Bergessenheit geraten werten Tanzveranstaltungen einbürgern. Es ist erfreulich, daß die waren, heute von der Jugend vor dem Untergang gerettet und dar über hinaus eifrig gepflegt werden. Faft alle dieje Tänze, die meist im Zwei- oder Biervierteltaft gehalten sind, stellen eigentlich eine Art Tanzspiel dar, das gewöhnlich von vier Baaren ausgeführt wird. Da Burschen und Mädchen in diesen Tanzgruppen lofe, farbenfrohe Kleidung bevorzugen, sp bietet die Ausführung mit ihrem malerischen Durcheinander für den Beschauer ein überaus reizvolles Bild. Doch sind diese Tanzabende nicht eigentlich als Schaustellung gedacht, sondern es find Feste, die diese Tanzscharen für ihre Angehörigen und die befreundeten Gruppen veranstalten. Selbst die Einzelvorführungen besonders charakteristischer Tänze find faum für die wenigen mur zuschauenden Gäste bestimmt, fondern viel mehr für die Tanzenden jelber, um ihnen eine schöne und torrette Ausführung des betreffenden Tanzes zu zeigen. Is.

fulen zu schaffen, bamit ble sterjährige Grundschule einheitli durchgeführt werden könne. Der Minister stellt baldige Regelung in Aussicht auf Grund der finanziellen Verpflichtungen, die die änder dem Reiche gegenüber übernommen haben. Genoffe Löwen­stein stellt fest, daß die staatliche Entschädigung der privaten Vor­Schulen durch die Karenz bis 1929 abgegolten iſt. Die Sozialdemokratie hatte beantragt, die Reichsregierung zu erfuchen,

1. dem Reichstag eine Zusammenstellung sämtlicher Zuwendun gen vorzulegen, die seit Infrafttreten der Reichsverfassung den Körperschaften öffentlichen Rechts nach Artifel 137 ( Kirche) gemacht worden find;

2. die endliche Einführung der unentgeltlich feit des Unterrichts und der Lernmittel in den Volks- und Fort­bildungsschulen laut Artifel 145 der Verfassung. Alle bürgerlichen Parteien, bezeichnenderweise auch das Zentrum, das sich sonst in An­trägen auf Bewilligung von Geldern für Wissenschaft und Bildung nie genug tun fann, stimmte hier, wo es sich um Hilfe für Unbe.

mittelte handelt, gegen unfere Anträge. höhungen der verschiedenen im Haushalt eingefeßten Summen, welche Ferner beantragte die Sozialdemokratie cine Anzahl von Er­alle an den Unterausschuß verwiesen worden sind.

Das Steuerabbaugeseh.

Die Durchführung der Stenerermäßigungen. Der vom Reichsfinanzminister Dr. Reinhold angekündigte 3efeßentwurf über Steuermilderungen zur Er. leichterung der Wirtschaftslage wird am Donnerstag im Plenum des Reichsrats verabschiedet werden und dann sofort dem Reichstag zugehen. Es ist anzunehmen, daß die Beratung dieses Gesezentwurfs und der Anträge der Parteien zu den Steuer­fragen mit der zweiten Lesung des Haushalts des Reichsfinanz­ministeriums verbunden wird, die wahrscheinlich Anfang nächster Woche beginnen wird.

Der Regierungsentwurf bringt in Artikel 1 die Senfung 1. April 1926 in Straft treten. Artikel 2 enthält die steuerlichen Er Der Umfassteuer von 1 Proz. auf 0,6 Proz. Sie soll am für wirtschaftlich netwendige netwendige Betriebszu­leichterungen sammenschlüsse, und zwar neben der Ermäßigung der Ge fellschaftsfteuer auf 1 Proz. die Ermäßigung der Grunderwerbssteuer auf 1% Broz. Die Zuschläge zur Grunderwerbssteuer und die Bertzuwachssteuer dürfen nicht erhoben werden. Diese Steuer­treten. In Artikel 3 ist die Verlegung der Zahlungstage ermäßigungen sollen rüdwirkend vom 1. September 1925 in Kraft für die Borauszahlungen auf die Einkommen und Körperschafts­stener enthalten. Sie sollen statt in der Mitte des zweiten Monats. eines Kalendervierteljahres am 10. des ersten Monats des Kalender­vierteljahres zu entrichten sein. Artikel 4 sieht vor, daß die Ber mögenssteuer für das Kalenderjahr 1926 nicht besonders per anlagt wird. Sie soll in Höhe von drei Bierteln des Jahressteuer­betrages für das Kalenderjahr 1925 erhoben werden. Die am 15. Mai 1926 vorgesehene Zahlung wird nicht erhoben.

Der ursprüngliche Artikel 5 über die Bereinfachung der Lohn­fteuer ist inzwischen gegenstandslcs geworden, weil ein ent Statt ( prechendes Gesez vom Reichstag bereits beschlossen ist. deffen wird der Gesezentwurf in seiner endgültigen Gestalt die nöllige Aufhebung der sogenannten Rugussteuer porsehen. Während ursprünglich der Reichsfinanzminister die Lurus. fteuer für Goldwaren, Parfümerien und ähnliche ausgesprochene Luxusgegenstände aufrechterhalten wollte, ist man jetzt zu dem Ent. da die Erhebungsfosten für wenige Luruswaren in feinem Ber­schluß gelangt, die Lurussteuer vollständig zu beseitigen, hältnis ständen zu dem Ertrage der Steuer.

Oberbürgermeifter Luppe wieder im Umf. Wie BTB. mitteilt, bat das Oberste Landesgericht in München die Beschwerde der Staatsanwaltschaft in dem Verfahren gegen Oberbürgermeister Dr. Luppe zurückgewiesen. Oberbürgermeister Dr. Luppe hat die Geschäfte des Oberbürgermeisters wieder übernommen.

Die Schweiz und der Internationale Gerichtshof. Bundesrat Motta unterzeichnete im Bölferbundssekretariat unter Ratifications, vorbehalt für eine Periode von weiteren zehn Jahren die Klausel über die obligatorische Rechtsprechung des Ständigen Internationalen Gerichtshofes im Haag.

Der Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit veranstaltet auch in diesem Jahre wieder eine Anzahl interessanter Ferien und Studienreisen ins In- und Ausland. Neben wertvollen völkerkundlichen, geographischen, historischen, politischen und ähn lichen Eindrücken bieten diese Reisen hervorragende landschaftliche Genüffe, Seefahrten, wildromantische Gebirgsizenerien, reizvolle Städtebilder usw. An Auslandsreisen sind vorgesehen: eine Osterfahrt Brüssel- Paris vom 2. bis 7. April, eine Anfang Juli statt. findende zehntägige Fahrt nach Schweden ( Saßniz, Gotenberg, Lud­vita, Besichtigung der berühmten Erzfelder, Stockholm , zweitägige Rüdfahrt zur See nach Lübeck ), eine Reise nach der Schweiz ( Schaff­ hausen , Zürich , Luzern und Bierwaldstätterjee, Interlaken , Bern , Basel ) vom 25. Juli bis 2. August, dann eine zweite Reise Brüssel­Antwerpen- Baris vom 14. bis 22. August, eine Fahrt nach Prag Wien - Salzburg- Berchtesgarden vom 22. bis 31. Auguft, endlich auch Mitte Juni eine achttägige große Gesellschaftsreise München - Triest Benedig- Gardasee- München. Borausfeßung ist natürlich, daß fich möglichst bald genügend Teilnehmer anmelden. An Inlands. reisen sind vorgesehen: eine Rheinfahrt( Frankfurt a. M., Wies­ baden , Bingen , Koblenz , Bonn , Köln ) vom 13. bis 20. Juni, eine Fahrt an die Nordsee ( Hamburg , Helgoland , Bremen ) vom 1. bis Die Reisen werden vom Reichsausschuß für sozialistische Bildungs­7. Auguft und eine in den Schwarzwald ( Mannheim , Anibis, Tri­ berg , Furtwangen , Feldberg, Freiburg ) vom 22. bis 31. Auguft.- arbeit organisiert, so daß der einzelne Teilnehmer sich um nichts zu fümmern braucht. Die Teilnehmerfoften tönnen in be quemen Ratenzahlungen beglichen werden. Alles Nähere über Kosten, Teilnehmerbedingungen usw. enthält der gut ausgestattete illuftrierte Prospekt, der gegen Einsendung von 30 Bf. Dom Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit, Berlin SW. 68, Lindenstraße 3, zu beziehen ist.

Rundfunktheater". Von der Funt- Stunde A.-G. erhalten wir folgende Mitteilung: Seit geraumer Zeit gehen durch die Bresse Nachrichten, die sich mit der Gründung eines Rundfunktheaters be faffen. Diese Nachrichten sind unbegründet. Bisher haben lediglich zwischen den zuständigen Stellen und der Leitung der Funk- Stunde Borbesprechungen stattgefunden. Auf Grund dieser Borbesprechungen foll zunächst durch praktische Versuche festgestellt werden, ob eine nähere Berbindung zwischen Theater und Funk- Stunde angebahnt werden tann.

3rma B'ah tangt im Sturmlabarett, Botsdamer Str. 134 a, heute, 8 Uhr ,. Tänze nach der Muft von Johann Sebastian Bach . Ferner wirken mit: Alfred Rich. Meyer, Balter Krug, Thom. Ring. Conferencier: Rudolf Blümner .

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Loheland- Aufführung Im Rahmen der Vorträge, die Oberschulrat ilter in der Fumboldt- Hochstule über Gymnastik bält, findet am 5., abends 8 Uhr, im Werner Siemens Realgymnasium, oh n ftaufenitrage 47/48, eine Vorführung der Gymnastikschule Lohel und statt. Ost r Fried bringt am 7. mit dem Berliner Sinfonie. Drefter im Blutbner Saal folgende Berke zur Aufführung: Scheherazade von Rimffij- Storfcfow und eine Faustouvertine von Wagner

Humboldt- Hoch chute. Dr. Bollbach, fiftent am Staiser- Friedrich Museum, bált am 6.. abenbs 8 1hr, in der Aula Dorothenstraße 12, einen Lichtbildervortrag über: Christliche Mystit und mittel alterlige Runst.