Lehren öer Stillegungsaktion. Vorteile und Nachteile der Kalikonzentration.
Infolge der mehr spekulativen als betriebsökonamifchen 2k< strebungen der Kallinteressenten war die deutsche Kallindustrie im große» ganzen in eine Entwicklung hineingewachsen, infolge deren die Wcrksgcsamthcit an Ileberproduktion und die Werkes i n h c i t an unwirtschaftlicher Unter Produktion krankte. Die nach dem Verlust des deutschen Kalimonopols hervorgetretene produktionswirtschaftliche Rückständigkeit erforderte die Ratio- n a l i s i e r u n g Sic wurde herbeigeführt, indem sich die Kali- industrie zu Konzernen und Großkonzernen zusammenschloß, die die unrentabelsten Werke st i l l e g t e n und die Kali- erzeugung, in Verbindung mit einer großzügigen Nebenprodukten- erzeugung auf die Werke mit den besten bergbaulichen und fobrik- technischen Bedingungen konzentrierte. Von bestehenden 224 Werken sind 118 endgültig und.35 vorübergehend stillgelegt, so daß die Er- zeugung auf 71 Betriebswerke zusammengezogen wurde, chiervon entfallen schätzungsweise etwa 12 Betriebs- und etwa ebensoviele Reservewerke auf den Wintershall-Kon- zern und etwa 59 Betriebs- mit etwa 23 Revierwsrkcn auf olle übrigen'Konzerne. Nach dem heutigen Stande der Anlagen kann der Wintershall-Konzern mit feinen Betriebs- und Reservewerken im Höckzstfall 19 bis 12 Millionen Doppelzentner Reinkali leisten. Die heutige Äesamtleistungssähigkeit aller Kaliwerke schätzt man auf 25 bis 39 Millionen Doppelzentner Rcinkali, so daß auf die Betriebs- und Refcrvewerke aller übrigen Konzerne eine Leiftungs- Möglichkeit von etwa 15 bis 29 Millionen Doppelzentnern Rein- kali kommen würde. Da an der Verstärkung der Großproduk- t i o n noch rege gebaut wird und werden soll, dürfte sich die heutige Anzahl der Betriebswerke mit der Zeit noch vermindern, zumal kaum anzunehmen ist, daß der Absatz im Tempo zunehmender Produktionsmöglichkciten. welche ihm offenbar vorauseilen, steigt. — Die mit der Rationalisierung erreichten betriebswirifchasllichcn vorteile sind folgende: Vor der Rationalisierung beschäftigt« die Kaliindustrie insgesamt etwa 45 999 bis 59 999 Arbeiter und Angestellte, nach dem letzten Wintershall-Bericht sind in ihr, bei erweiterter Erzeugungsmöglichkeit, nur noch 29599 tätig, wovon auf Wintershall-Großkonzern der rund 49 Proz. der Kali- erzeugung vertritt, 9599(früher 22 999) und auf alle anderen Kon- zerne etwa 29 999(früher bis 28 999) entfallen. Der Wintershall- Konzern erzielte durch die Rationalisierung nach eigene» Angaben diese Resultate: Der Durchschnittsgehalt der Gesamt- förderung besserte sich von 19,5 Proz. Reinkali im Jahre 1919/29 auf 13,5 bis 14 Proz. heute: der Effekt pro Mann und Schicht, berechnet auf die Gesamterzeugung und die Gesamtarbeiterzahl von früher, 1 Doppelzentner a u f heute 2,5 Doppelzentner. An Geldeinnahmen erzielte früber ein mittleres Konzernwerk mit Fabrik 739999 bis 899 999 Mark, heule beträgt der Erzeugungswert eines mill- leren Iverrawerkes 7 bis 8 Millionen Mark. Bei den anderen Konzernwerken ist die Entwicklung ähnlich. Der Koliblock hat es verstanden, im verflossenen Jahre und der letzten Zeit die Selbst- kosten ganz enorm herabzudrücken. Neuerdings suchen die Konzerne die Wirtschaftlichkeit noch durch räumlich engere Zusammenfassung ihrer Betriebswerke im Werksaustausch mit anderen Konzernen zu heben.— Demgegenüber drücken sich die Schattenseiten und Befürchtungen der Konzentration im folgenden aus: Durch die geschaffenen und werdenden Groß- anlagen ist die Kaliwirtschaft in der Lage, heute, bei Ausnutzung aller Möglichkeiten, mindestens 25 bis 39 Millionen Doppelzentner Reinkali herzustellen. Der bisherige Absah hat kaum ein Drittel dieser hcrstellungskapozität wesentlich überschritten. Sofern die Absatzentwicklung der nächsten Jahre nicht einigermaßen diesen Herstellungsmöglichkciten entspricht, ergibt sich die bedeutungsvolle Frage, ob im Ausmaße der Konzentration bisher nicht schon des Guten zuviel getan ist. Ernsthaft zu nehmende Stimmen weifen daraus hin, daß noch nicht sicher ist, ob die von Wintershall errichteten Mammutwerke, denen der Kaliblock und beson- ders der über vorzügliche Anlagen verfügende Dr. W. Sauer- Konzern ablehnend gegenüberstehen, im wirtschaftlichen und
volkswirtschaftlichen Interesse liegen. Wennschon im allgemeinen der Grundsatz:«Je größer die Anlage, desto rationeller der Betrieb' gilt, so gibt es auch hier Grenzen und bedingte Voraussetzungen. Wenn kleinere Anlagen nicht immer wirtschaftlich arbeiten, so ist das nicht auf die kleineren Dimensionen, sondern hauptsächlich auf die von Anfang an unrichtige DimensiönieruNg, die eine Vollausnutzung verhinderte, zunickzuführen. Sämtliche Anlagen können letzten Endes nur wirtschaftlich arbeiten, wenn sie über ausreichende Quotenteile, die eine volle Betriebsausnutzung gewährleisten, verfügen. Sofern die volle Ausnutzung aus Quoten- mangcl oder im Verhältnis zu der Crzeugungssöhigkeit unzureichenden Absatz nicht möglich ist, arbeiten die Riesenanlagen zweifellos teurer als kleiner bemessene Anlagen, die gut ausgenutzt werden, es sei denn, daß sich die Ricsenanlagen, kraft ihrer in der Inflation bequem und billig erkauften Majoritäten die Quoten der zu diesem Zwecke stillgelegten Anlagen auf Kosten der zahlreichen Minder- hcitsgewerke sicherten. Der Wintershall-Konzern hat sich den für seine Ricsenanlagen erforderlichen Quotenbedorf durch Aufkäufe ganzer Konzerne in der Inflation bequem und billig gesichert. Die durch die Riesenanlagen erzwungenen zahlreichen Slill- legungen haben etwa 29 909 Arbeiter und Angestellte über- flüssig gemacht. viele Gemeinden und Geschäftsleute empfindlich g«- schädigt. Durch die bisherigen Gesamtstillegungen sind der Volkswirtschaft an investierten Kapitalien etwa 699 bis 790 Millionen Mark verloren gegangen, und man weiß heute noch nicht, ob diese rücksichtslose Abbuchung von Vermögenswerten, die volks- wirtschaftlich noch nicht von Nachteil zu sein brauchten, durch eine vorteilhaftere Produktionsweise in den noch arbeitenden Werken ausgeglichen wird. Zehntausende von Arbeitern haben infolge der Großkenzentration Brot und Arbeit verloren. Ihr Wohl ist sicher besser gewahrt, wenn sie zerstreut, statt allzusehr in über- füllten, ungesunden und teuren Industriezentren zusammengezogen wohnen und leben müssen. Bon der durch die Rationalisierung erhofften wesentlichen Preisherabsetzung für Kalisalze i st demgegenüber wenig z n spüren, und es besteht auch keine Neicni.g zu einer Senkung der Syndikatspreise, am oller- wenigsten, nachdem das Monopol durch die deutsch -sranzösifche Verbindung ziemlich wiederhergestellt ist. Bei alledem ist die Frage, ob es nicht richtiger war, mehr kleinere als allzu große Anlagen, die den Tod an sich gut rentierender Mittelwerke bedeuten, zu beschäftigen und sie voll auszunutzen. Der Kaliblock und der Dr. W. Sauer-Konzern halten Großanlagen bis zu einer Leiftungs- fähigkeit von 29 999 Doppelzentnern für ausreichend und haben damit zweifellos das Richtige getroffen. Schließlich ist die alte Weisheit:„Jede Intensivierung hat nur Zweck und Ziel, wenn ein Bedürfnis dafiir vorliegt und steigerungsfähig ist", angesichts der gegebenen Produktions- und Absatzerfordernisse in all ihren Kon- lcciuenzen besonders zu beachten und die sich daraus ergebenden Resultate zur Abwendung möglicher weiterer Schäden zu verwerten. « Die vorstehenden Ausführungen, die aus der Feder eines im Kalibergbau bewanderten Betriebswirtschafters stammen, bringen wir um so lieber zum Abdruck, als für die gesamte deutsche In- dustric die Frage der Rationalisierung heute von brennendem Inter - esse ist. Die Gewerkschaften haben in ihrer bekannte» Denkschrift über die Gegenwartsaufgaben deutscher Wirtschaftspolitik mit Recht dargelegt, wie es nicht Aufgabe der Arbeiterschaft sein kann, sich der Rationalisierung der Betriebe zu wider- setzen, ja sie haben die Vervollkommnung der Produktions- Methoden als notwendig bezeichnet und begründet. In den zahl- reichen Fällen jedoch, wo Stillegung der bequemere Ausweg aus den Profitsorgen des Privatkapitals ist, wird immer aufs genaueste zu prüfen fein, ob mit den Opfern der Arbeiterschaft der volks- wirtschaftliche Zweck der Rationalisierung, die Steigerung der Gesamtproduktion und des Absatzes, auch wirklich erreicht wird. Für die Kaliindustrie ist diese Frage zum min- besten nicht einwandfrei geklärt, solange der notwendige großzügig« Preisabbau nicht erfolgt ist.
Unterbilanz bei Krupp . Die Bilanz der Friedrich Krupp A.- G. Essen weist für dos abgelaufene Geschäftsjahr einen Verlust von 15,3 Millionen Mark aus. Die Begründung, die der Verlust im Ge- schäftsbericht erfährt, läßt darauf schließen, daß die Unterbilanz mindestens zu einem wesentlichen Teile herbeigeführt ist durch eine Abwertung früher überbewerteter Anlagen. Das gilt ganz ausgesprochen für die G e r m a n i a w e r f t in Kiel , die zu dem Besitz der Firma Krupp gehört und die auf ihre Anlagen eine Sonderabschreibung von 7 Millionen Mark bei einer gleichzeitigen entsprechenden Herabsetzung des Aktienkapitals vornimmt. Die Eerman.awerft wird demnach nur noch einAktienkapitalvon 3 Millionen Mark haben. Es ist eben nicht mehr möglich, die Werftanlogen ausreichend zu beschäftigen. Dagegen hat die Ab- teilung Maschinenbau und von ihr insbesondere der Schiffsdiesel- Motorenbau gut gearbeitet. Der Kapitalherabsetzung bei der Germaniawerft entspricht es, wenn die Friedrich Krupp A.-G. ihre Betelligungen bei Tochterunternehmungen jetzt nur noch mit 25,6 Millionen Mark auswesst, während diese in der Gold- eröffnungsbilanz mit 39,8 Millionen figurierten. Starke Einschränkungen des Betriebes und Kon- z e n t r a t i o n auf die lohnende Beschäftigung im Maschinenbau und in den Guhstahlfabriken kennzeichnen die Entwicklung dieses größten Rüstungsbetriebes der Vorkriegszeit. Es ist erinnerlich, daß die zahlreichen Arbeiterentlassungen und Betriebseinschränkungen bei Krupp in der letzten Zeit viel von sich reden gemacht haben. Das Bild, da» die Entwicklung der Belegschaft bei den einzelnen Unter- nehmungen ergibt, zeigt dies aufs deutlichste. Beschäftigt waren: 39. 6. 23 39. 9. 24 39. 9. 25 Krupp insgesamt..... 97 303 71 320 63145 davon Gruson-Werk-Magdeburg..— 4 655 4 682 Germaniawerft Kiel .....— 8 239 5 871
Auf der Generalversammlung erklärte der Aufsichtsratsvor- sitzende Krupp -v. Bolen-Halbach in seinen eingehenden Dar- legungen, daß man besondere Vorsicht bei der Bewertung der einzelnen Posten habe walten lassen. Die Anlagen scheinen trotz wesentlicher Verbesserung nicht höher als bisher. Der Verlust von 15 Millionen Mark enthalte neben den tatsächlich eingetretenen Ein- büßen der Betriebe auch Abschreibungen auf die Bestände, die noch immer zu hoch seien. Wie bereits erwähnt, hatte nur ein Teil der Anlagen der Krupp - Werke in dem letzten Geschäftsjahr gute Beschäftigung. Schon die Zahlen der Beschäftigten zeigen, daß das Grufonwerk Verhältnis- mäßig am besten abgeschnitten hat. Starke Zurückschraubungen der Belegschaft wurden beim Hauptwerk in Essen und den ihm uumittel- bar dienstbaren Betrieben vorgenommen. Diese ganz« Beschränkung des Betriebes ist nichts anderes als eine zwangsläufigeFolge der Umstellung des Rüstungsbetriebes auf die Fabrikation für Friedensbedarf. Es ist selbstverftänd- lich. daß trotz oller anerkennenswerten und erfolgreichen Bemühungen technische Neuerungen(Edelstahl!) und hochwertige Maschinen auf den Markt zu bringen und diesen Waren auch den Auslandsmarkt zu sichern, ein so gewaltiger Betrieb, wie das Kruppsche Unter- nehmen, Jahre braucht, wenn er überhaupt jemals in die Lage kommen soll, in demselben Umfange wie vor dem Kriege auf dem neuen Gebiet zu produzieren. Die Inflation hat manche Verluste, die dabei entstehen konnten, verschleiert. Insofern stellt die heutige Verlustbilanz nur eine notwendige Korrektur dar. Bemerkens- wert ist aber, daß Krupp -v. Bohlen den R u h r e i n b r u ch der Franzosen für die Unterbrechung verantwortlich machte, die der Aus- bau der Friedensproduktion in den Essener Betrieben erfuhr. Wenn man heute darüber klagt, daß nach Absetzung der Entschädigungen immer noch ein Verlust von 199 Millionen Mark bleibe, so ist doch daran zu erinnern, daß die Schwerindustrie sicherlich nicht alles getan hat, um den Ruhreinbruch und die mit ihm verbundenen Schäden durch eine vorausschauende Politik abzuwehren. 69 Millionen Mark Vorratsaktien, die im Jahre 1923 ausgegeben worden waren, werden jetzt eingezogen. Das
beträgt demnach not noch 100 Millionen Marl E» gehört trotzdem za den bedeutendsten der ganze» Schwerindustrie, und es will viel heißen, daß die Krupp-Werko nicht nur im Hinblick auf die Eigenart ihrer Produktion dem g» planten Rheimsch-Westfälifchen Montantrust fernbleiben, son- dern daß sie auch sonst auf der Generolverfammlung durch ihren Leiter ein starkes Vertrauen in die eigene Produktion s- fähigkeit kundtat... im Gegensatz zu vielen anderen groß- industriellen Unternehmungen. Bemerkenswert ist die dankbare An- erkennung, die Krupp -o. Bohlen der ausländischen Kredit- Hilfe während der schweren Uebergangszeit zollte.„Aus Amerika sind uns,.wie in den Iahren der Hungersnot Lebens- mittel, so numNehr erhebliche Betriebsmittel zugeflossen." Diese Aeußerung ist außerordentlich bezeichnend für einen Wirt» schaftsführer, der an„nationaler" und sozialreaktionärer Einstellung seinen Kollegen von der Schwerindustrie sicherlich nichts nachgibt, sich aber trotzdem nicht davon abhalten läßt, der amerikanischen Kredit- Hilfe die berechtigte Anerkennung zu erweisen.
öetriebsftillegungen im Ruhrbergbau. Nach einer früher veröffentlichten Zusammenstellung waren im Ruhrbergbau bis Mitte Oktober 1925, abgesehen von kleinere» Be- trieben. 48 Zechenanlagen mit 43 252 Mann Belegschaft stillgelegt. Nach dieser Zeit wurden folgende weitere Stillegungen vor- genommen: Raule d. Zeche u. Betriebsfi» i» Betrieb seit Betegsch. SNlleg. Gutglück und Wrangel, Vormholz bei Hattingen .... 1899 129 Okt. 1925 Pluto-Wilhelm, Röhlinghausen b.Wanne 1876 2376 Nov. 1925 Ver. Trappe. Silschede ...... 1848 736 Dez. 1925 Maßen m/TV, Maßen v. Unna ... 1854 2419. 1925 Centrum II/V, Wattenscheid .... 18?6 1136, 1925 Friedrich Joachim, Essen ...... 1875 1801, 1925 Unser Fritz n/m, V, Wann..... 1885 1655. 1925 Die Gesamtzahl der in diesen Betrieben beschäftigt ge- wesenen Arbeiter beträgt 19 2 3 4, mithin sind bis Mitte Fe- btuar insgesamt 55 größere Anlagen mit 53 486 Mann Belegschaft außer Betrieb gesetzt worden. Außer diesen 55 größeren Anlagen sind noch 29 Netnere Betriebe, meist Stollenbetrieb«, mit insgesamt 275 Mann Belegschaft stillgelegt worden. Zu bemerken ist, daß die angegebene Delcgschaftsziffer nicht sämtliche in- folge des Absatzmangels und des dadurch hervorgerufenen Still- legungsprozesses zur Entlassung gekommene Leute umfaßt. Abge- sehen von den Stillegungen ganzer Zechenanlagen wurden auf vielen Zechen'Betriebseinschränkungen vorgenommen, die ebenfalls umfangreiche Entlassungen mit sich brachten. Anderer- seits ist zu beachten, daß die auf den stillgelegten Zechenanlagen entlassenen Leute nicht sämtlich arbeitslos geworden sind, sondern größtenteils auf anderen Anlogen untergebracht werden konnten. Ende März 1925 waren im Ruhrbergbau 467 993 Arbeiter be- schäftigt, Ende Januar 1926 388 818 Arbeiter, michin hat sich die Belegschaft seit März 1925. von welchen, Zeitpunkt an die Zechen- stille'gungen und Betriebseinschränkungen hauptsächlich begonnen haben, um 79 175 vermindert. Der Geschäftsbericht der Reichsbahn. Dos Amtliche Nachrichtenblatt der Deutschen Reichsbahn- qesellschoft veröffenllicht den Bericht über das erste Geschäftslohr der Deutschen Reichsbahngesellschaft. Die B et r i e b s e r g e b- Nisse für da» Geschäftsjahr 1925. das die Zeit vom. l-.Yftober 1924 bis 31. Dezember 1926, also 15 Monate umfaßt, stehen noch nicht fest. Im ganzen ist es gelungen,»eben den laufenden Betriebsaufgaben und den Aufwendungen für werbend« Anlagen fristgemäß die Zablungen für den Dienst der Reparations- fchuldoerfchreibungen zu leisten. Außer diesen Ausgaben Hot die Gesellschaft für die Wiederinstandsetzung der Rhein - und Ruhr- bahnen eichebliche Mittel aufgewendet. Die Breslau er Rieste , die am Sonntag eröffnet wurde, ist an» gestchts der ungünstigen Wirtschaftslage diesmal nicht von allzuviel Hoffnung begleitet. Di« Zahl der Aussteller entspricht nicht den sehr erweiterten modernen Räumen der neuen Messebauten. Immer- hin sind einzelne Branchen, wie Textilwaren. Schuhwaren und auch das Möbelgeschäft von Ausstellern gut beschickt. Unter dem Käuserpublitumfehlt diesmal infolge der ungünstigen Lag« der Handelspolitik jeder größere Zustrom von den östlichen Nachbar- ländern. besonders auch von Oft-Oberfchlefien und dem übrigen Polen . Gut vertreten sind die Provinzkäufer aus den beiden fchlesifcheu Provinzen Preußens, die auch ziemlich zahlreich«, ober meist bescheidene Kaufaufträge gaben. Der Gesamtumsatz wird daher nicht allzu groß sein, sodaß eine Diskussion über die zukünftige Einschränkung der Breslau er Messever- an staltungen unter dem Einfluß der jetzigen Erfahrungen be- reits in der Oeffeittlichteit begonnen hat. Die Sladlschaslen und die Förderung de» Wohnungsbaues. Ii« Geschäftsjahr 1925 haben die der preußischen Zentralstadtschost an- geschlossenen Stadtschoften in beträchtlichem Umfang an der Her. stellung von Wohnungen mitgewirkt. An der Finan- zierunq oder endgültigen Fertigstellung von Wohnungen waren beteiligt: die Stadtschaft der Provinz Brandenburg bei 1478 Woh- nungen, die Pommersche Stadtschaft bei 877 Wohnungen, die Ost- preußische Stadtschoft bei 499 Wohnungen und die Stadtschaft der Provinz Hannover bei 399 Wohnungen. Insgesamt wurden also 3955 Wohnungsneubauten unter Mitwirkung der ge- nannten vier Stadtschaften hergestellt. Auch sür das Baujahr 1926 liegen Anträge auf Beleihung von Neubauten in großer Anzahl bei den Stadtschoften vor. Allein die Stadtschaft der Provinz Bran- den bürg hat bisher schon Ddrlehen für etwa 1499 Wohnungen (2— 3 Zimmer) bewilligt. Annähernd die gleichen Zahlen dürften von der Ostpreußischen, Pommersche» und Hannoverschen Stadtschaft erreicht werden. Der Goldpfandbriesumlauf der Zen- tralstadtschast stellte sich am 1. März 1926 auf rund 43 Millionen Eoldmark: in Bearbeitung befinden sich bei den einzelnen Stadt- schaften Darlehnsanträge in Höhe von rund 28 Millionen Goldmark. Ein irreführender Druckfehler hat sich In unserem Bericht am Sonnabend über„Siemens und der Eisentrust" einge- schlichen. Nicht dem Arbeiterrat sind 66 179 M. zugewendet worden, fanden,, wie kritische Leser wohl von selbst vermutet haben, dem A u f s i ch t s r a t. Arbeiterräte erhalten bekanntlich keine Sondervergütung.
MAGfir Würze ist einzig Da«..«, tmm O
In Qualität, Ausgiebigkeit und deshalb Billigkeit.
Vorteilhaftester Bezug in großen Origlnalflaschen zu RM. 6.50. Man achte auf unversehrten PlombenverschluB.