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hat aber bei dem völkischen Rechtsanwalt Bloch einen Interessen­fonflikt vermutet und gegen seine gemeinsame Verteidigung der beiden irgendwelche Bedenken erhoben.

Wenn solche Bedenken jetzt plöglich hervorgesucht werden, um einen nicht völlischen Anwalt von den Fememördern fern­zuhalten, so gibt das allerhand zu denken. Selbstverständlich ist gegen die Anordnung des Landgerichtsdirektors Bombe sofort Be­schwerde beim Justizministerium erhoben worden.

v. J. nicht gebeffert sondern eh er verschlimmert hat. Was hut| tätern. Beder der Borsigende Bombe noch das Gericht als Ganzes das Gericht? Es lehnt die Hinzuziehung des Arztes, der die Krank heit seit drei Vierteljahren behandelt, des hochangesehenen Brofessor Karl Lewin ohne jede Begründung ab. Ebenso lehnt es die von Dr. Bürger empfohlene Ueberführung Barmats in die Charité ab. Das einzige, was das Gericht anordnet, ist eine Untersuchung durch den Leiter der Charité, Professor Krauß, im Gefängnis, obwohl Profeffor Krauß selbst auf dem Standpunkt steht, daß nicht in der engen Belle, sondern nur in der Charité eine wirklich gründliche Untersuchung vorgenommen werden könne. Der Zustand Barmats wird dadurch charakterisiert, daß seine Beine fast völlig gelähmt find und auch das Sprachzentrum gestört ist. Als er am Dienstag morgen das Bett verlassen mollte, brach er ohnmächtig zusammen und mußte von den Wärtern zurückgeschafft werden.

parations abgabe mit sich brachte, da dem Reich aus diefen Erhöhungen nur etwa die Hälfte zufließt, wäh­rend die andere Hälfte an die Entente abzu führen ist. So ist es gekommen, daß, da die Eisenbahn­belastung im Grunde auch nichts ist als eine Verbrauchssteuer, der Besiz nur etwa ein Achtel, der Verbrauch aber sieben Achtel von der Gesamtlast der materiellen Verpflichtungen aus dem Kriege zu tragen hat. Nach den Dames- Gesezen wird vom Etatsjahr 1928/29 ab die jährliche Reparationslaft 2,5 milliarden aus­machen. Diese Forderung rief die wildesten Proteste der Rechtsparteien hervor. Solche Summe sei eine Last, die zu tragen unmöglich wäre. Die deutschen Fürsten  magen es, zu all dem Grundbesig und den mobilen erten, die sie besigen, Forde= Die Dinge spielen sich mit unheimlicher Parallelität rungen im Gesamtbetrage von 2,6 milliarden wie im Höfle Fall ab. Es ist natürlich sehr leicht, wie das zu stellen. Aber ihre Forderung hat feinen Protest vielleicht von gewisser Seite geschehen wird, uns, weil wir rechtzeitig der Rechtsparteien hervorgerufen. Im Gegenteil. darauf aufmerksam machen, zu beschimpfen und hinterher, wenn das Im Gegenteil. darauf aufmerksam machen, zu beschimpfen und hinterher, wenn das Eine wilde Agitation wird gegen die Sozialdemokratie ent- Unglück geschehen ist, Entrüftung über das Geschehnis zu markieren. facht, die die Trägerin des Volksentscheids über diese Fürsten  - Aber auch ein weiterer Gesichtspuntt kommt in Betracht: das forderungen ist. Interesse an der bevorstehenden Gerichtsverhandlung. Wer, wie wir Kommunisten und Bölkische, so verschieden ihre Stellung das stets taten, den Standpunkt vertritt, daß nun endlich die er­zur Fürstenabfindung ist, haben zur Frage der Kriegslasten hobenen schweren Vorwürfe durch öffentliche Gerichtsver ein ebenso verblüffendes wie probates Mittel gefunden, handlung geflärt werden müssen, der muß sich dagegen wenden, Deutschland   von den Kriegslasten zu befreien. Beide Bar- daß durch die Art der Untersuchungshaft diese Klärung wiederum in teien brachten fürzlich im Reichshaushaltsausschuß gleich- habsehbare Ferne verschoben, wenn nicht gänzlich vereitelt wird. lautende Anträge ein, die die Streichung des Etats Im Falle Höfle ist das bereits geschehen. Niemand wird das für gut verlangten. Fällt der Kriegslastenetat, so fallen auch die befinden. Die zuständigen Stellen aber wollen wir auf die nun auch Kriegslasten! Kann es einfacheres geben? Als es zur Ab- im Fall Barmat bestehende Gefahr hingewiesen haben, um ihnen stimmung fam, war von der Kommunistischen Fraktion ein jeden Vorwand zu nehmen, daß sie nicht rechtzeitig gewarnt worden Bertreter, von den Völkischen   niemand anwesend.

Die Sozialdemokratie fann ihren Anhängern mit solchen Anträgen nicht kommen. Sie versucht im Gegenteil. den Massen den Inhalt der beiden Kriegsetats in allen Einzel­heiten nahezubringen. Je mehr das gelingt, umso größer wird die Entschlossenheit des Volkes werden, mittels Bolts­entscheid eine neue Dames- Belastung durch die Fürsten   unmöglich zu machen.

Dunkle Machenschaften.

Soll ein zweiter Höfle- Fall geschaffen werden? Die Wiederverhaftung der Brüder Barmat ist jetzt in ein Stadium getreten, das zu einem neuen Justizskandal ähnlich dem Fall Höfle zu führen droht. Ueber die sachlichen Gründe der Wiederverhaftung hat man außer dunklen Andeutungen bis heute nichts erfahren. Als einzigen konkreten Grund hat eine anscheinend offiziöse Notiz die Vermutung ausgesprochen, daß die Barmats vielleicht durch den Inhalt der 600 Seiten starten Anklageschrift den

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Kopf verlieren und flüchten würden. Aehnlich hat seinerzeit Herr Staatsanwalt Belzer argumentiert, als man ihm im Höfle- Aus­schuß fragte, welche Tatsachen den Fluchtverdacht gegen Höfle be­gründet hätten. Auffällig ist jedenfalls, daß die Verhaftung prompt erfolgte nach einem Artikel der, Deutschen Zeitung", der- A bis 3 erlogen behauptete, daß die Barmats nach Holland   bereits geflohen seien und dort mit Hilfe rheinischer Separatisten und franzö­fischer Propagandastellen ein Bureau unterhielten. Ein ziemlich ficheres Zeichen, daß vor der Berhaftung allerlei hinter den Ruliffen vorgegangen ist, und daß gewisse Beziehungen Kußmannscher Art zwischen Strafverfolgungsbehörden und Rechtspreffe feineswegs aufgehört haben.

Doch mag dies sein, wie es will, mag man die Barmats in der Sache für schuldig halten oder nicht: nichts berechtigt die Strafper­folgungsbehörden, wie das im Fall Höfle von allen Parteien be tont worden ist, durch die Untersuchungshaft ein Todesurteil Dorwegzunehmen. Barmat wurde am 1. Mai 1925 wegen schwerer Sauernder Krankheit entlaffen. Die Wiederverhaftung er­folgte ohne vorherige Erkundung über den Gesundheitszustand. Jetzt hat, nachdem Julius Barmat im Gefängnis einen völligen Zu­sammenbruch infolge seiner Krankheit erlitt, der Gefängnisarzt Dr. Bürger befunden müssen, daß sich Barmats Krankheit seit dem Mai

Leierkastenmarie.

Bon Alfred Frische. Leterkastenmarie ist 25 Jahre alt. Mädel mit einem blassen Gesicht, großen Augen, eingebogenen Sie ist ein großes, dünnes Schultern und ganz dünnen Beinen, die in groben Wollstrümpfen Stecken. Sie trägt auf den Füßen die abgetragenen Stiefel eines Kavaliers: Lacleder mit Stoffeinjah. Es sind aber Löcher drin. Und die Kleider schlampen ihr auf dem Körper. Der Rock hängt wie eine regenschmutzige Fahne von der Hüften herab.

Ihr Bater dreht den Leierkasten, und sie schiebt ihn. Ihrem Bater( eine Mutter hat sie nicht mehr) sprangen in Frankreich   die Schrapnellkugeln ins Fleisch- das mar 1916 gerade als seine Tochter in der Kirche eingesegnet wurde. Vielmehr: es war beim Abendmahl. Sie schluckte gerade den Wein aus dem Kelch, als in Frankreich   das Schrapnell platte und die Kugeln dem Bater in die Lenden gingen. Daß es an einem Lage und in derselben Stunde geschehen war, hatte sich später herausgestellt. Der Vater konnte nicht mehr arbeiten und hatte Zeit, sich mit Marie über alles aus­einanderzusehen. Und da hatten sie es ganz genau herausgerechnet: Als Marie in der Kirche den Wein trant, stürzte ihr Vater in das plagende Schrapnell.

Die Mutter war an der blühenden Schwindsucht gestorben. Und damit sie von Marie nicht vergessen wurde, hatte sie ihr etwas hinterlassen: die roten Rosen, die auf ihren Wangen geblüht hatten, Enospeten auch schon im Gesicht der Marie. In den Nächten bellte der Husten. Und darum fonnte sie auch nicht mehr arbeiten. Sie hatte mal in einer Heilstätte drei Monate auf dem Liegestuhl ge= Tegen. Die Zeit war sehr schön aber zu furz gewesen. Das mußte auch der Arzt von der Fürsorge zugeben. Wiffen Sie", hatte er gesagt, wo Sie hin müßten? Auf einen der berühmten Zauberberge von Davos  . Vier Jahre lang. Da würde dann ein Wunder mit Ihnen geschehen!" Für dieses Wunder, das nicht fommen fonnte, erlebte Marie ein anderes: Kaum mar sie bei threm Vater, so fingen die Rosen auf ihren Wangen wieder an zu blühen....

Der Vater hatte sich einen Leierkasten angeschafft. Marie schob ihn und er humpelte hinterdrein. Auf den Höfen drehte er die Kurbel, und fie sammelte das Geld ein, das von irgendwo herunter­fiel. Manchmal flatschte ein Batet auf den Hof: eine in Zeitungs: papier eingewickelte Margarinestulle. Und dann sagte Marie mit einem Blick nach oben: Danke schön!" und fing an zu fingen: An deinem Herzen möcht' ich träumen.... Das war ihr Lieblingslied. Alle Walzen der Drehorgel wurden von Zeit zu Zeit ausgewechselt, ihr Lieb aber blieb! Das sang fie mit Inbrunst. Obwohl sie in der Mitte des Liedes nie weiterfam. Da ging es zu hoch hinauf. Da stieg dann immer etwas in ihrem Halje empor, und in ihrer Bruft spürte fie's wie mit Schnabelhieben picken. Den Rest des Liedes verhuftete sie. Ihr Vater ließ dann plötzlich die Kurbel los, blickte sie vormurfsvoll von der Seite an und sagte nur:" Marie!" halb gedroht und haib gebeten. An dem verfluchten Lied huftete fich Marie noch einmal taputt. Aber wenn er es ihr wegnahm,

feien.

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Bombe.

Schikanen gegen nichtvölkische Verteidiger.

ehemalige Feldwebel der Schwarzen Reichswehr Stein   hatte, mie Der in dem Berliner   Fememordprozeß zum Tode verurteilte erinnerlich, nach der Fällung des Urteils durch seine Frau an Stelle seines bisherigen völkischen Verteidigers den Berliner   Rechtsanwalt Georg Löwenthal mit seiner weiteren Verteidigung beauftragt. Als der neue Verteidiger bei dem Vorsitzenden des Schwurgerichts, Landgerichtsdirektor Bombe, Sprecherlaubnis nachsuchte, um von Stein selbst die Vollmacht und weitere Informationen zu erhalten, verweigert. Die Genehmigung wurde erst erteilt, nachdem Stein wurde ihm zunächst der Zutritt zu dem in Haft befindlichen Stein mehrfach durch einen Richter vernommen worden war und dabei endgültig erklärt hatte, daß er von seinem bisherigen Berteidiger nichts wissen wolle, sondern die llebertragung des Auftrags an den

neuen Anwalt verlange.

Hat dieses Verhalten des Herrn Bombe schon damals in der Deffentlichkeit großes Aufsehen und lebhaftes Befremden erregt, so wird dieses Aussehen und dieses Befremden noch stärker werden, menn man erfährt, daß Landgerichtsdirektor Bombe jegt ein weites mal dieselben Schwierigkeiten bereitet. 3u den damals zum Tode Verurteilten gehört auch der Schwarze Reichs mehrmann Aschenkamp. Dessen Schwester hat jetzt ebenfalls dem Rechtsanwalt Löwenthal den Wunsch ihres Bruders übermittelt, daß er die Berteidigung übernehme. Als Löwenthal daraufhin bei Landgerichtsdirektor Bombe den Antrag auf Sprecherlaub nis stellte, verweigerte Bombe diese mit der doppelten Be­gründung, daß der Wunsch des inhaftierten Aschenkamp nach einem Wechsel der Verteidigung ihm nicht genügend glaubhaft gemacht sei und daß im übrigen ein Interessenkonflikt für den Verteidiger ent­ftehen fönne insofern, als Aschentamp und Stein derselben Straftat beschuldigt sind.

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Diese Befürchtung des Herrn Bombe ist um so unverständlicher, als bei der Hauptverhandlung vor dem Schmurgericht der vol­fische Rechtsanwalt Paul Bloch sowohl den Oberleutnant Senden wie den als Anstifter wie als Täter mitangeklagten Schwarzen Reichswehrmann Schiermann verteidigte. Zwischen dem Anstifter und dem Ausführenden einer Mordtat bestehen doch zweifellos eher die Gefahren eines. Konfliktes. der Pflicht als zwischen zwei Mit­

würde sie nicht mehr mitkommen. Und wer schob dann den Leier­tasten?

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abends

Was aber Maries Bater nicht mußte, das wußte fie selbst: lange hatte sie nicht mehr zu leben. Bei 25 Jahren würde es bleiben. Das war ja auch genug. Ihr bißchen Lebensmut, den sie noch hatte, langte gerade noch für dieses legte Stück: der lahme Bater, der die johlenden Kinder und Leierfaften, die erbettelten Groschen, die Margarineftullen, die Höfe, das Kellerloch. Das war fein großer Kreis mehr, in dem sie stand. Das wor eine eiserne Fessel. Die drückte von außen auf sie. Und von innen fraßen die Bazillen. Damit sie an ihre Mutter dachte. Ach ja, das tat sie: die die hatte einen Mann gehabt. Die hatte in ihrer gestorben. Sie aber Jugend geliebt. Geliebt gezeugt geboren. Und war dann fie stand auf den Höfen neben der Dreh­orgel, in den ausgetretenen Stiefeln eines Kavaliers und sang ihr ewiges Lied: An deinem Herzen möcht' ich träumen...." Ehe der Sommer tommt, wird es mit ihr zu Ende sein. Der Bater wird dann die Walze mit dem Liede, das sie immer sang, aus der Orgel nehmen. Mit einem Fluch.. Es war aber ein schönes Lied es war Maries einzige, un­gestillte Sehnsucht....

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Eine wenig bekannte Ebert- Büfte. Wie wir erfahren, eriftiert außer der von Prof. Robert Bednorz   gefertigten Büfte Friedrich Eberts  , die hier irrtümlich fürzlich als die einzige nach dem Leben gefertigte bezeichnet wurde, noch eine andere, des Bildhauers Arno 3auche Weimar, für die Ebert während der Tage der National versammlung einige Sigungen gewährte. Diese Büste von Zauche, die Ebert noch mit dem Spigbart zeigt, wird vermutlich demnächst in Berlin   gezeigt werden.

Hilfe für Altrentner. Neuregelung der Vorzugsrente.

Auf Antrag der Sozialdemokratie hat der Reichstag   am 9. März einen einstimmigen Beschluß gefaßt, der für viele bedürftige An­leihealtbefizer eine Verbesserung ihrer Rentenansprüche bedeutet. Die Reichsfinanzverwaltung hatte bisher verfügt, daß die Borzugs­rente erst vom Beginn des Monats an fließt, der auf die Antrag­ſtellung felgt. Da nun die Mehrzahl der Anspruchsberechtigten ihre Anträge, meist ohne eigenes Berschulden, erst im Februar oder März d. J. gestellt haben, so würden diese verarmten Reichsgläubi­ger erst am 1. März bzw. am 1. April in den Genuß der Rente tommen. Der angenommene Antrag verlangt nun von der Reichs. regierung, daß fie bei allen in der Zeit vom 1. Januar bis 1. April 1926 gestellten Anträgen die Vorzugsrente vom 1. Ja­nuar 1926 ab gewährt. Der Mehrbetrag, der durch diesen An­trag den Beziehern der Vorzugsrente zufließen wird, beläuft sich des Reichstagsbeschlusses zugesagt. Sache der bedürftigen An­auf 6,5 Millionen. Der Reichsfinanzminister hat die Erfüllung leihealtbesitzer ist es nun, ihre Anträge, soweit es nicht schon ge fchehen, sofort zu stellen. Wird der Antrag erst nach Ablauf des Monats März gestellt, so entgeht den Berechtigten der Renten­bezug für wenigstens vier Monate. Der Antrag ist bei der Bezirks­fürsergestelle einzureichen.

Schankstättengesetz und Trockenlegung. Erklärung des Reichsausschusses für Gemeinde bestimmungsrecht.

Der Reichs ausschuß für Gemeindebestimmungs­recht, dem u. a. der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Sollmann angehört, erläßt folgende Kundgebung:

,, Der Reichsausschuß für Gemeindebeſtimmungsrecht erklärt mit voller Bestimmtheit, daß er mit der Förderung des Gemeindebe­stimmungsrechts nicht auf die Trockenlegung Deutsch  . lands abzielt, und daß nach seiner Ueberzeugung das Gemeinde­bestimmungsrecht auch tatsächlich nicht dazu führen wird. Es müßte denn sein, daß das deutsche Volt als Ganzes sich mit überwältigender Mehrheit zur Trockenlegung bekennt. Das liegt außerhalb des Be reichs der Möglichkeit. Die Möglichkeit, den Ausschant geistiger Ge­tränke in der einzelnen Gemeinde zu unterbinden, ist von der Reichsregierung selbst im Schantstättengesehentwurf von 1923 vorgeschlagen worden. Diese Möglichkeit ist sachgemäß für ge­wisse Fälle, z. B. für Gartenstädte, aber sie ist nach der Auffassung des Reichsausschusses nicht das Wesentliche des Gemeindebeſtim= mungsrechts und wird auf absehbare Zeit nur in einzelnen Fällen zur Verwirklichung kommen, zumal da der Handel mit geistigen Getränken abgesehen vom Branntweinkleinhandel und die Herstellung von solchen, sowie der Hausverbrauch vom Ge­meindebestimmungsrecht unberührt bleibt."

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fonferenz. Bom Reichstag find als Vertreter Deutschlands   auf der Deutschlands   Bertreter für die interparlamentarische Handels Internationalen parlamentarischn Handelsfonferenz in London  , die am 26. Mai beginnt, sind die Abgeordneten Dr. Lejeune Jung( Dnat.), Don Raumer( D. Vp.), Lammers( 3tr.), Meyer- Berlin( Dem.) und Dr. Hilferding( Soz.) bestimmt worden.

bereitet ein Defret vor, wonach alle schlechten Spanier" der Staats Bestrafung der schlechten Spanier". Die Madrider   Regierung bürgerschaft für verlustig erklärt werden sollen. Gemeint find hierbei in erster Linie die katalonischen Separatisten.

führungen folgende Entschließung: Die Regierungen derjenigen europäischen   Staaten, in denen die Besteuerung der radiotelegra phischen Uebermittlung von Aufführungen noch nicht erfolgt oder noch nicht nach bestimmten Grundfäßen geregelt ist, werden gebeten, der Frage so rasch wie möglich ihre Aufmerksamkeit zu schenken und zu prüfen, in welcher Weise die Besizer von Empfangsapparaten zur Entrichtung einer Tage verpflichtet werden können, deren Erträg nisse teilweise dem Staate und teilweise den Radiogesellschaften zu­fallen würden, und aus denen die Aufführungsrechtsgebühren an die Autorengesellschaften zu entrichten wären."

Das Mietertittchen von Heilbronn  . Auf höchst eigenartige Weise beabsichtigt jetzt die Stadt Heilbronn   das Mieterproblem, das schon so vielen Hauswirten Kopfzerbrechen verursacht hat, zu lösen; fie geht mit der löblichen Absicht um, ein Mieterzuchthaus zu er richten. 3war gibt sie ihm nicht diesen gar zu übel flingenden Namen. Wohnbaraden für ungute Mieter" soll der offizielle Titel sein, aber in der Wirkung wird die Straffolonie einer Zuchtanstalt sehr ähnlich sehen. Denn das soll ja gerade der Zweck dieser Mieterreform" fein, daß auffäffige" Mieter in Straj­baracken abgeschoben werden, um dort Zucht und Ordnung zu lernen. Bei Durchführung dieses gemeinnügigen" Unternehmens geht der Heilbronner   Gemeinderat sehr großzügig vor; er hat zur Errichtung der Strafbaracken 120 000 Mark bewilligt. Es wird also gar nicht allzu lange dauern, da werden die Wohnbaraden für ungute Mieter" in der schönen Neckarstadt keine Ausgeburt überhizter Phantasie sein. Wenn die Stadtväter so weiter ihrer Gescheitheit die Zügel schießen lassen, dann machen sie die Strafheime für Un gute" zur öffentlichen Sehenswürdigkeit. Der Fremde wird dann, wie er sich das Haus vom Kätchen" ansieht, auch die Heilbronner  unguten Mieter" besichtigen. So wird mit der Zeit die Stadt auf­Deutschvölkische Angriffe gegen einen Hochschullehrer. In einer diese Weise noch die Baukosten herausschlagen, Wundern, muß man Kleinen Anfrage deutschvölkischer Landtagsabgeordneter wurde Be- lich nur, daß die Herren Stadträte richt auch zugleich die Gelder Wohnbaraden für ungute Hauswirte" bewilligt haben. Dem schwerde darüber geführt, daß die Universität Bonn   als Bernehmen nach sollen doch manche Hauswirte ihren Mietern das Lehrer der italienischen Sprache Dr. Bertoldi angestellt habe, der Leben zur Hölle machen. Wie wäre es denn, wenn man für solche als bekannter Faschist in der Bekämpfung des Deutschtums in Süd­ tirol  " sein Möglichstes getan habe. Das Staatsministerium wurde unguten Hauspaschas" ein Genesungsheim" erbaute? Oder stehen etwa die Heilbronner Hauswirte jenseits von Gut und Böse? ersucht, die Anstellung Bertoldis rüdgängig zu machen. Wie der Amtliche Breußische Pressedienst der Antwort des preußischen Kultus­ministers entnimmt, wurden die Angaben über Dr. Bertoldi bereits in mehrfachen Zuschriften des Rettors der Bonner Universität an die Presse, unter anderem auch an den Tiroler Anzeiger", rich toldi deutschfeindlich sei, fein Anlaß vor. In Uebereinstimmung mit tiggestellt. Hiernach liegt für die Annahme, daß Dr. Ber: Universität Bonn   sieht der Minister weder persönliche noch fachliche dem Auswärtigen Amt   und den akademischen Körperschaften der Bedenken gegen die fernere Tätigkeit Bertoldis an der Bonner  

Universität.

für

Zulassung von Frauen zum Seewejen Sowjetcußlands. Am 8. März, dem internationalen Feiertage der Arbeiterin, wurden awei in der Technischen Seeschule in Odessa   ausgebildete Frauen in feierlicher Weise auf Poften in der russischen Handelsmarine ernannt und in ihre neuen Stellungen eingeführt. Die eine namens Jafowlewa wird mit dem Titel Kapitän" die Führung des Sowjetbundes. eines Schiffes übernehmen der erste derartige Fall im Gebiet Die andere namens Korschigina hat die Schiffsbanabteilung absolviert und erhält eine Anstellung auf

einer staatlichen Werft

Infernationale Konferenz für mufitalische Aufführungsrechte. Jm Verein für Deutsches Kunstgewerbe spricht heute Mittwoch Dr. Hans Die in Locarno   zu einem internationalen Kongreß zusammen nimiczo- leehoven, Wien  , über, ege und Biele des modernen getretenen Delegierten der bedeutendsten Aufführungsrechts- Gefellterreiiien Sunithand mette mit Lichtbildern. Der Bor fchaften von Belgien  , Deutschland  , England, Frankreich  , Holland  , Straße 7 a, statt. Beginn pünktlich 8 1hr abends. trag findet im Hörsaale des alten Stunstgewerbe- Museums, Prinz- Albrecht Stalien, Desterreich, der Schweiz  , der Tschechoslowakei   und von Ungarn   faßten zur Frage der Tantiemepflicht der radio telegraphischen Ueberführung musikalischer Auf­

Deutsche Vorträge in Amerita. Die Carnegie Stiftung hat Profeffor Ernst Ja db zu Vorträgen über Das neue Deutschland   an 15 amerikanischen Universitäten und Colleges eingeladen.