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Diefe( die Begründung der Berordnung) ergibt vielmehr, daß den Mißständen abgeholfen werden sollte, welche sich u. a. daraus ergeben hatten, daß den privilegierien Abdedereibefizern Fäute toftenlos übereignet werden mußten: Es war also nicht nur eine Anpassung oder Umwandlung der den Abdeckern bereits obliegen den Leistungen, sondern die Neubegründung emer Ber. pflichtung zur Zahlung von Vergütungen durch diese beabsichtigt."

" Daß die Enteignung zum Wohle der Allgemeinheit geschah, ist bereits in der oben wiedergegebenen Be= gründung der Verordnung( im allgemeinen Interesse und ins­besondere im Intereff: einer möglichst umfassenden unschädlichen Beseitigung der Kadaver", bh. zur Vermeidung von Seuchenge fahr im allgemeinen gesundheitlichen Interesse) dargelegt. Sie ge­schah auf geseglicher Grundlage, nämlich durch diese Berordnung. Eine Entschädigung der Abbeder ist da. bei nicht vorgesehen. Das steht aber ihrer 3ulässig. teit( sic!) nicht entgegen, da ein Reichsgefez etwas anderes bestimmt."( Art. 153 Abs. 2 Saz 2 der Reichsverf.)

Daß sie( die Berordnung vom 4. Mai 1920) nicht ausdrüd. lich betont, eine Entschädigung werde den Abdeckern nicht bezahlt, steht dem nicht entgegen. Es ergab sich dies aus der Natur der Regelung- Aufhebung oder doch Beschränkung des bisherigen Rechts auf unentgeltliche Uebereignung und Begründung der Pflicht zur Gewährung einer Vergütung schon ohne weiteres aus der entgegengesezten Vorschrift", die ihnen die Vergütungs­pflicht auferlegte. ohne von einer Entschädigung etwa durch das Reich oder den Staat etwas zu sagen."

Die Berordnung betennt sich also ganz beut lich dazu, daß die zwangsweise Entziehung des bisherigen Rechts der privilegierten Abdeder ohne Entschäbgung erfolge. Damit ist den Aenderungen des Art. 153 der Reichsverf. genügt."

Der Gedanke, daß der Gleichheitsgrundsatz des Artikels 139 Reichsverfassung verlegt sein könne, iſt dem Reichsgericht nicht gefommen. Dieser Gedanke wird ihm erst einfallen, wenn es, was ja auf alle Fälle verhütet werden wird, über die Enteignung der Fürsten   zu entscheiden hätte.

Die bürgerlichen Parteien scheuen sich nicht, in etwas fchamhafter Form, Privilegien, also offenbare Privatrechte, entschädigungslos zu enteignen, wenn sie und die ihnen nahe stehenden Schichten dadurch Vorteile er langen, die nach ihrer Behauptung und der Anerkennung des Reichsgerichts im allgemeinen Interesse liegen. Bei der Fürstenabfindung fann das allgemeine Interesse des ganzen, durch die Schuld der Fürsten  , insbesondere der Hohenzollern  , ins Unglüd gestürzten Boltes füglich nicht bestritten werden. Der Unterschied beider Fälle besteht nur in folgendem:

In dem hier erörterten Falle handelt es sich um Vorteile einzelner Bevölkerungsschichten, insbesondere der Land­mirtschaft, bei der Fürstenabfindung um das mirklich allgemeine Interesse des ganzen Boltes. Und dann sind es dort ohnmächtige, nach ihrem Gewerbe nicht besonders geschäßte Personen, die in ihrer Bereinzelung feinen Anhang haben und feinerlei Unterstüßung finden, auch nicht bei den in ihrem Falle gegen sie intereffierten fanatischen Berteidigern des Privateigentums. Im Falle der Fürsten  enteignung find die zu Enteignenden mächtige Herren mit ungeheurem Besiz und entsprechendem Anhang, der an der Fortdauer dieses Besizes ein eigenes großes Interesse jedenfalls an feiner Enteignung feinerlei Intereffe hat. Er follte endlich diesen flaren Sachverhalt offen zugeben, anstatt die großen Worte und schönen Grundsätze von der Heilig feit des Privateigentums pharifäerhaft, menn nicht heuchlerisch in den Bordergrund zu stellen. Der er örterte Fall bemeist, wie es in Wirklichkeit mit diesen schein heiligen Grundfäßen steht, und daß ihre heftigsten Berfechter fie hemmungslos preisgeben, wenn es ihrem und ihrer Schichten Interesse entspricht.

Fortgang in Genf  .

Vor der. Einigung der Rheinpaktmächte.

V. Sch.Genf  , 10. März.( Eigener Drahtbericht.) Die heufige Zusammenkunft dauerte von 11-1 Uhr nachmittags, aljo 2% Stunden. Es nahmen daran teil wie am Sonntag die Rhein­patimächte, vertreten diesmal durch Chamberlain, Luther und Strefe­mann, durch Paul Boncour   und Loucheur( für den abwesenden Briand), Vandervelde   und Scialoja.

in der sozialen bieilung und in der Wirtschafts- und Finanzorganis sation. In der Informationsabteilung sollen 3 und in der Rechts­abteilung 7 neue Stellen geschaffen werden. Ein großer Teil des Zusatzbudgets entfällt auf Bureauanlagen und Berwaltungsspesen und rund 275 000 Goldfranken sollen an das Internationale Arbeits­amt abgeführt werden.

Die Delegierten, die beim Weggehen mit Fragen bestürmt wurden, wichen forgfältig aus. Paul Boncour   erklärte ledig­lich, daß die heutige Aussprache außerordentlich interessant gewesen fei, und ferner erfuhr man, daß die Berhandlungen heute nach- blit miffag um 5 Uhr fortgesetzt werden, aber in anderer Form. Es nehmen lediglich die zehn Mächte daran teil, die schon jaht dem Böllerbundsrat angehören. Es ist also eine nichtoffizielle Sigung des Völkerbundsrates; Deutschland   bleibt ihr fern, ebenso Polen  .

Diese Sigung dürfte nicht nur mit Deutschlands   Zustimmung stattfinden, sondern sogar auf eine deutsche   Anregung zurüd zuführen sein. Sie fann als eine Folge der deutsche   These angesehen werden, wonach es sich gegenwärtig nicht um einen Streitfall zwischen Deutschland   und den Ratsmächten handle, sondern um Unstimmig leiten unter den Mächten des Rates untereinander und daß zunächst eine Einigung unter den Ratsmächten erfolgen müsse, ehe Deutschland   dazu definitiv Stellung nehmen könne.

Zu den vielen Gerüchten, die heute vormittag in Genf  in Umlauf waren, gehört auch die Behauptung, daß neuerdings Chamberlain umgefallen fei mit Rücksicht auf die Widerstände der englischen öffentlichen Meinung gegen jede Ratserweiterung, und daß er nunmehr auch Spaniens   Anspruch auf einen dauern den Ratssig preisgebe, obwohl gerade er es gewesen ist, der diesen Anspruch bis jetzt am eifrigsten vertreten hat und dadurch erst die heifle Situation entstanden sei, unter der nicht nur Deutschland  , fonbern ebenso sehr Frankreich   und Polen   zu leiden haben. Briand   morgen in Genf   und Dienstag vor der Kammer

Paris  , 10. März.( WTB.) Wie Havas berichtet, hat Briand  heute früh beim Berlaffen des Elysées erklärt, er werde noch heute oder spätestens am Donnerstag vormittag nach heute oder spätestens am Donnerstag vormittag nach Genf   abreisen, sein neues Kabinett werde fich wahrscheinlich am Dienstag fommender Woche nach seiner Rückkehr aus Genf   dem Parlament vorstellen.

Neue Beamte beim Völkerbund.

Genf  , 10. März( WTB.) Der Budgetausschuß des Völkerbundes. der über die Erweiterung der Bureaus des General sekretariats und über die Neuschaffung verschiedener Stellen für Be­amte deutscher Staatsangehörigkeit zu entscheiden hat, hat unter dem Borsig Loucheurs( Frankreich  ) nach einer Distuffion, in der Osusly( Tschechoslowakei  ) als Vorsitzender des Kontrollaus schusses für die Finanzgebarung des Völkerbundes unter Anführung formaler Bedenken erklärt hatte, daß der Kontrollausschuß sich mit dem Zusatzbudget nicht befassen könne, beschlossen, den Kon­trollausschuß zur Prüfung des Zusaßbudgets durch die Böllerbunds­versammlung sofort ermächtigen zu lassen.( Sie tritt erft in einigen Tagen wieder zusammen. Red.) Das Zusatzbudget, das nach dem Borschlag des Generalsekretärs insgesamt 1 126 430 Gold. franten für die Mehrausgabe im laufenden Rechnungs­jahr vorsieht, sieht die

Schaffung von 20 größeren Poffen und eines neuen Unter­generalsekretärs

vor. Es wird jedoch nicht gesagt, daß die neuen Boften alle durch deutsche Staatsangehörige besetzt werden sollen. Etwa| 300 000 Goldfranken entfallen auf die Gehälter der höheren Be­300 000 Goldfranken entfallen auf die Gehälter der höheren Be amten einschließlich des Gehalts des Untergeneralsekretärs, der für 9 Monate des laufenden Rechnungsjahres etwa noch 65.000 Gold franten beziehen soll. Rund 100 000 Goldfranken sind für untere Beamte und Bureauperfonal eingefeßt. Unter den neu zu schaffenden Stellen befinden sich u. a. noch je eine Stelle in der politischen Ab teilung, ferner in der Mandatsabteilung, in der Hygieneabteilung,

Spiel des Lebens" von Knud Hamfun. Menschen bekämpfen, werden gewaltig gehetzt. Das wirkt oft þin

( Schiller- Theater.)

Unermeßlich ist das abenteuerische, gesegnete, in Welt und Ur. welt und ausschweifende Talent Knud Hamsuns. Er ist der unge heuer empfindsame Aufsauger der Lebensalltäglichkeit. Aber er ent­deckt das Geheimnisvolle des Gewöhnlichen und hebt es hinaus zu ewiger Bedeutung. Scheinbar unberührt vom sozialen Kampf, in Birklichkeit aber mächtig erschüttert durch das Leid der armen Existenzen und durch das verzehrende Schicksal des erfolgreichen und verfrachten Genies enthüllt und verklärt Hamsun   alle Menschen schwäche und jede Seelengröße. Das Spiel des Lebens" löst er und deutet er uns einmal friedlich wie ein Weiser und dann wieder mit zerschmetternder Leidenschaft. Doch bei allem bleibt er objektiv und predigt nicht etwa wie sein älterer Geistesbruder Leo Tolstoi  , den Hamsun   übrigens niemals liebte.

Spiel des Lebens", eines von seinen poetisch sehr minutiös ge­pinselten, doch dramaturgisch und logisch leicht berechneten und nur der Inspiration folgenden Schauspieles, fam zustande wie das Tage. buch eines Wanderers durch den nordischsten Norden. Der Wanderer trifft da ein paar Originale, die er träumerisch in seiner Phantaste ansiedelt. Vor allem ist Teresita da, die, wie ihr spanischer Name

schon sagt, eher von der Südsonne als von der skandinavischen Mitter­nachtssonne versengt scheint. Bier Liebhaber, die Teresita verbraucht, werden alle zerknickt, bis Teresita selber mit zerschossenem Herzen da liegt. Der Budlige mit der verschmierten Wollust, der Mann mit dem großen Schwung ins Ueberfinnliche, der Dämonische und end lich der Muskelmann. Dazu Terefitas Vater, der vor Geiz wahn­finnig wird, und irgendein Fabelwesen, ein Todeegott oder Be wissenswecker oder ewiger Jude, der das ganze paffionierte Narren. pack des Stückes an die Bosheit und den fanatischen Gerechtigkeits­finn der nur scheinbar oberflächlich waltenden Vorsehung erinnert. Hamsun   ist ein Mystiker. Aus dunkelsten Menschenfräften leitet er Glück und Unglüd ab. Sein Schauspiel soll ein großes Drama der Ueberredung sein, nur die strömenden Worte sollen jederlei Ein bildung und Gefühl ermeden Das wird denn oft auch wunder voller Reiz. Beil Hamsun von der genialen Naivität ist, die jedes Erdstäublein neu erschafft, gewinnt er die Hörer immer. Allerdings Icufen die Begebnisse zum Schlusse auseinander, und auch die Fall eifen der psychologischen Logit lodern sich. Doch gerade die Weltaus­sicht, die nicht großartig ausstaffiert wird durch abstrafte Gedanken, fondern nur ausgemalt durch winzigste Lebenseinzelheiten, dieser Horizont. auf den nur das Genie stoßen darf, ist rätselhaft, ist

rounderbar.

Der Regisseur Gustav Hartung war bisher eigentlich, fomeit

man sein Werk in Berlin   sehen konnte, ein Mann des Auges. Für dieses Drama der Worte erfindet er nun sehr häufig einen über­raschenden Furor. Die Säße, mit denen fich die leidenschaftlichen

reißend und schön.

Agnes Straub   spielte die Teresita, fie spielte ein menig zu tragisch, es mangelte ihr die Hellsichtigkeit der Frau, die schließlich dech irgendwie über vier sehr verschiedene Männer Siegerin bleibt. Diefe Frau, übrigens ein Lieblingsgeschöpf Hamsuns  , ist nicht nur wehleidige Trägerin der Trübsal und Hingabe. sie ist auch ein hoch begabtes Mannweib, allerdings ausgestattet mit zahlreichen Reizen. Und Frau Straub zeigte nicht diese Stärke des Kopjes. Karl Ebert   spielte den Philosophen, Erwin Faber   den dämonischen Liebhaber. Und beide, hte und da entgleist, weil sie einer allzu füß­lichen Theatralik dienen mußten, die nur auf pollendete Techni? des Sprechens und Bewegung Anspruch erhob, erwiesen sich als leicht lenkbare moderne Schauspieler. Mar Hochdorf.

Das neue Kabinett Briand  . Verschiebung nach rechts.

Paris  , 10. März.( Eigener Drahtbericht.) Briand   hat sein neues Ravinett gegen 2 Uhr morgens dem Präsidenten der Repu­vorgestellt. Nur drei Minister- und zwei Unterstaatssekretär­Briand hat außer dem poften haben neue Inhaber erhalten. Finanzminister Doumer den Juffizminister Renée Renoult, den Innenminister Chautemps und den Staatssekretär für die besetzten Gebiete Chauvin, die sämtlich dem linken Flügei der Radikalfozialen Partei angehören, und die gegen die Doumer­fchen Finanzpläne geftimmt halten, ausgeschifft. Der Unter­richtsminister Daladier   hat unter diesen Umständen den Eintritt in das neue Minifterium abgelehnt. Die ausscheidenden Minifler wurden von Briand   ersetzt durch Rault Peret( Finanz), ferner durch den Präsidenten der Finanzkommission Malvy ( Juneres) und ihren Berichterstatter amoureug( Unterricht).

Zu Unterstaatssekretären wurden neu ernannt: Senator Rostand   von der demokratischen Cinken für die Handelsmarine und Abg. Fallières  ( radikale Linke) für die Finanzen. Parteipolitisch setzt sich das neue Kabinett zusammen aus drei Mitgliedern der demokratischen Linfen des Senats, zwei Radikal­fozialen, drei republikanischen Sozialisten, einem unabhängigen So­zialisten( Caval), zwei Mitgliedern der radikalen Linfen   und zwei Cintsrepublikanern. In die Unterstaatssekretariate tellen sich ein Radikalfozialer, vier Mitglieder der radikalen Linfen   und zwei republikanische Sozialisten.

to bedeutet doch das Ausscheiden der ausgesprochen

Die

Wenn auch parteipolitisch das neue Ministerium gegenüber feinem Borgänger einfáueidende Beränderungen nicht erfahren hat. Cinforadifalen, der Richtung Herriot   nahestehenden Politiker Daladier  , Chautemps und Renoult eine weitere Verschie­Kartellpolitik hat dadurch eine neue Schwächung erfahren. bung des Schwergewichts nach den Mittelgruppen. Der Quotidien" erhebt auch bereits gegen die Ausschiffung der Kartellminiffer protest. Wenn diese", schreibt das Blatt. auch durch Politiker ersetzt worden sind, deren Namen allgemein Bertrauen einflößen, so ist doch der Unterschied der, daß die von Briand aus­gejchifften Minister feinerzeit mit ausdrücklicher Zustimmung ihrer Partei in das kabinett eingetreten sind, was bei ihren Nach­folgern nicht der Fall ist."

Ein indirektes Vertrauensvotum.

Paris  , 10. März.( Havas.) Briand   hat gestern abend den Bor fizenden des auswärtigen Ausschusses des Senats dringend ersucht, diesen Ausschuß unverzüglich einzuberufen, bevor er wieder nach Genf   fahre. Der Borsigende hat Briand   ge antwortet, eine neue Diskussion sei unnötig, da Briand   ja bec

oüglich der Abmachungen von Locarno   in der vorigen Woche eine gleichsam einstimmige Billigung gefunden habe.

Rumänischer Großkampftag. Maffenaufgebot von Militär zur Parlamentoeröffnung.

Bukarest  , 10. März.( Eigener Drahtbericht.) Unter großem Militäraufgebot ist am Dienstag das Parlament wieder eröffnet worden. Nicht nur das Gebäude war militärisch bescht, auch in den Wandelgängen des Parlaments und auf den Tribünen des Sigungs­faals waren überall Gendarmerieposten verteilt. Die Regierung hatte diese Maßnahme getroffen, um die Opposition einzu. schüchtern, da sie angesichts der innerpolitischen Spannung infolge der Wahlniederlage der Regierungspartei bei den Gemeinde­wahlen neue Zusammenstöße zwischen Regierungsmehrheit und Opposition befürchtete. Auch in der Stadt war überall viel Militär aufgeboten.

Volksbegehren.

Aus alter Wunde steigt ein dunkler Schmerz in das von Fieberhißen müde Hirn. Rastloses Hammern jagt durch Buls und Herz und legt sich zentnerschwer auf meine Stirn. Erschöpft sint' ich in atemleife Ruh'.

Im Geist seh' ich herbstgoldne Baltanberge- Da fühl ich jäh der Kugel Bitterkeit. Zu Bachsein reißt's mich hoch und neuem Leid! Mit unfagbarem Zorn dent ich der Zwerge, Verwalter, Bergewaltiger des Erdreichs! Es hält mich nicht in meinen Krantenbetten, mühselig geh ich dreistes Unrecht mindern, vielleicht mit einer Stimme Recht zu retten und vieler tränenschwere Not zu lindern... Und du, Gesunder, was tust du?

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2. M.

Mascagni gegen die Jazzmufit. Pietro Mascagni   wurde in Rom   von einem Bertreter der Tribuna" über allerlei musikalische Theaterspiel, das blufiger Ernst wurde. Dieser Tage erhielt Probleme ausgefragt. Unter anderem auch über seine Stellung zur Jazzmusif. Der Maestro erwiderte entrüftet: Um Gotteswillen, bei einer Aufführung der Walküre  " in der Metropolitan- Oper zu sprechen Sie nicht von dieser Scheußlichkeit. Man behauptet, dak New York   Michael Bohnen   im Zweikampf mit dem Darsteller die Jazzband- Musik von den Negern zu uns gekommen jei. Das des Sigmund, Laubenthal, eine nicht unerhebliche Verwun­ist ein großer Irrtum, der den Negern bitter unrecht tut. Ich selbst dung. die zur Unterbrechung der Vorstellung zwang. Fast gleich­habe vor etwa zwanzig Jahren eine große Zahl von Bolksliedern zeitig wurde in Tours   bei einer" Carmen".Aufführung die Dar und Tanzweifen der Neger gesammelt, und ich kann Ihnen die Ber  - spielenden José glücklicherweise nur leicht verwundet. stellerin der Titelrolle in der letzten Szene von dem allzu realistisch Aehnliche ſicherung geben, daß hier ein wahrhaft wertvolles fünstlerisches Fälle sind in der Theatergeschichte durchaus nicht selten. So hatte Material unbenußt brachliegt. Bielleicht werde ich schließlich doch noch meine Absicht ausführen, eine Sinfonie nach Original- Neger beispielsweise der berühmte englische   Schauspieler Mac Ready bei einer Aufführung des" Macbeth  " feinen unglücklichen Kollegen, der motiven zu schreiben, mur um die Musik einer Raffe, die wir zu Un­die Titelrolle darstellte, so unglücklich getroffen, daß er auf der recht fo gering einschäßen, zu Ehren zu bringen. Benn ich eine Stelle starb. Garrid, der flaffische Shakespeare  - Darsteller der eng Jazzbandkapelle mit ihrer blötenden, meckernden, brutalen Lärm­macherei höre, se erleide ich geradezu förperliche Qualen; wie furchtischen Bühne, pflegte fich als Othello   in die Rolle des Mohren jo bar ist der Mann, der das Saxophon bläst und sich die erdenkliche eingehen wollte, mit dem berühmten Schauspieler zusammen zu hineinzudenken, daß schließlich teine Schauspielerin mehr das Risiko Mühe gibt, die Leute der niedrigsten Tiergattungen nachzuahmen! spielen. Denn Garrid geriet in der Szene im Schlafgemach so in Und wie stilwidrig benehmen sich die Baare, die zu diefer unquali. Raferet, daß er feine Desdemona tatsächlich mürgte. Der fran fizierbaren Mufif tanzen! Statt die natürlichen Bewegungen zösische Schauspieler Baron   starb ebenfalls an einer auf der Bühne auszuführen, wie sie diejer mißtönenden, vorgeblichen Regermufit erlittenen Verwundung, als er beim Barieren des Degenstoßes entsprechen würden, gefallen sie sich darin, im nachdenklichen, fopf­von Don Gormaz in der Aufführung des Cid" blindlings in den fich das Drchester gebärdet, desto strenger und ernster wird das spiele aus der jüngsten Vergangenheit aufzuweisen. So verwun hängerischen Leichenfchritt dahinzutrotten. Je verrückter und wilder vorgehaltenen Degen hineinlief. Aber die Geschichte hat auch Bei­Tempo der Tänzer. die im Schritt einer Trauerparade den Sacl dete im Jahre 1913 in New York   Geraldine Farrar   bei einer Auf­durchschreiten. Glauben Sie mir, man wird zu Strauß zurück führung der Tosca  " den sajuftigen Scarpia, glücklicherweise nur fehren, der gewiß fein Gedankenmufiter wie Beethoven   war, der leicht. In Frankreich   wurde im Jahre 1898 der berühmte Mounet­aber gewissenhaft und mit hohem fünstlerischen Ernst mit feinem Gulln bei einer Aufführung von Richepins Märtyrer" um ein Pfund zu muchern verstand, das Gott ihm verliehen hat. Mit Haar ein Opfer ber Rolle, weil er allzu feft ans Kreuz geschnürt anderen Worten, er hat stets Tanzmusit geschrieben, in der die worden war. In Brag erinnert man sich heute noch des aufsehen. finnige Sehnsucht, der Liebreiz und der Farbenglanz sich zu unver- erregenden Abends, als die dort geschäßte Schauspielerin Benoni in der Schlußszene von Romeo und Julia  " sich den Dolch so heftig in gleichlicher Harmonie verbinden." die Brust stieß, daß sie nur mit knapper Rot gerettet werden fonnte. Troffi Hochschulprofeffor? Nach einer Meldung aus Moskau   bat rozli einen Ruf als Professor für Journalismus an die Mostauer Hoch­fchule angenommen.

Denische Gymna iif. Oberschulrat iller hält für die Humboldt Hochschule Freitag, 8 Uhr, in der Aula des Berner- Siemens- Realgym nafiums, Bobenstaufenstrabe 47/48, einen Vortrag über Atem: Gym na st it mit Vorführungen der Anna Hermann- Schule.

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