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Dienstag

16. März 1926

Wiſſen

Unterhaltung und Wissen

Die Fabrik der Erwerbslosen.

Bon Wilhelm Schuffen.

Renfenberger war die ganze Nacht hindurch weit über die Stadt hinaus marschiert.

Jetzt wanderte er langsam am dahinschießenden Wasser hinab. Diese Zeit, in die man ohne Schuld hineingeboren wurde, stroßte förmlich von Verkehrtheit.

Selbst der Allmächtige schien ihr nicht mehr helfen zu können; der hatte heuer Frucht in Hülle und Fülle wachsen lassen, so daß nun die Lagerräume in aller Welt den Ueberfluß kaum zu bergen vermochten. Derweil nagten in eben diesem unbegreiflichen Jahr Tausende und Tausende am Hungertuch.

Auch er wandelte jetzt an diesem kopfüber davonstürzenden Wasser hinab, um endlich mit all diesem Widersinnn Schluß zu machen.

Sonderbar, was dieses glitzernde Wasser nun auf einmal für ein Gehaben an den Tag legte! Wie er auch hinhorchte, er ver­nahm gerade jetzt immer nur lachende, klingende, scherzende, träl­lernde Töne, immer nur Frohheit, Redseligkeit, Frische und Daseins­luft. Er war eben auch allzulange nicht mehr aus der Hölle des menschlichen Umtriebs in die unversehrte Natur herausgekommen.

Doch nun war es zu spät, nun fam er zermürbt, zerbrochen, ohne Lust, ohne Kraft, ohne Aussicht, ohne jegliche Hoffnung.

Aber da mußte er plötzlich seiner Kindheit gedenken. Er be­suchte damals die Dorfschule und genoß den Religionsunterricht eines alten Pfarrers, der ein Heiliger war. Rentenberger zudte zusammen.

Doch da fiel ihm auch sofort ein, daß selbst jener gute alte Pfarrer cin festes Jahreseinkommen hatte, ein großes helles Haus bewohnte.

Und sein Geist verwirrte sich aufs neue: Wer diese ganz unend­liche Hoffnungslosigkeit eines bretlos gewordenen Menschen nicht am eigenen Leibe erfahren hatte, fonnte auch niemals wissen, was fich am jüngsten Gericht begebe. Die Sprache der Erwerbslosen fonnte tatsächlich nur ein Erwerbsloser erfinden und kein Mensch und fein Heiliger in der Welt, der ein sicheres Brot hatte, konnte ihm jezt eine Predigt halten oder ein letztes Gericht ansagen. Für Leute in seinen Schuhen gab es nur das eine oder das andere: Ent­meder ging man in den Tod oder aber wurde man ein Tier, ein Wolf.... Alles andere war leeres Gerede von solchen, die da ihre Sicherheit genossen.

Das wild jagende Wasser war allmählich ruhiger, bedächtiger, tiefer und nun ganz dunkler Wehmut voll. In einiger Entfernung fam richtig, wie man vermutet hatte, ein großes Wehr. Schen weitete sich der Fluß, schon öffnete er sich geruhig und seiner Sache sicher, Möven umflogen ihn in Wirbeln, erhaschten dabei irgend einen schwimmenden Bissen, ließen sich auf dem dunkelglühenden Spiegel nieder und zogen die fichelförmigen Flügel behutsam an den Leib.

Genau so würde man es nun selber machen, würde seine flug burstige, aus den Höhen irdischer Hoffnung betrogen zurüdtommende Seele jachte an sich ziehen und sie der Glut und dem Wurf des schon iprungbereiten Waffers, dem Taumel des wilden Wehres, dem fühlen, heilenden Herzen der Ewigkeit überlassen.

Da erstocherte Rentenberger mit zerstreuten Fingern zwischen Tuch und Futter seiner zerrissenen Joppentasche ganz unversehens eine Münze, von der er nichts gewußt hatte. Es war ein Fünfzig pfennigstück. Er war zunächst eigentlich verdrießlich darüber. Aber schließlich würde man eben die Mütze am Ufer zurücklassen und die Münze in sie hineinlegen und einen Zettel dazu mit der Bes merkung: Den Erwerbslosen  ".

Allein, wo hatte er denn einen Zettel oder gar einen Bleistift? Wenn diese dummen Erwerbslosen sich übrigens zusammen­schlössen und also in jedem Ort einen eigenen Verein gründeten, und wenn jeder Stellenlose, sobald er Arbeit bekam oder sonstwie cinen Groschen entbehren fonnte, einen entsprechenden Vereins­beitrag leistete, dann konnte man sofort irgendetwas Greifbares unternehmen, konnte irgendetwas umtreiben, ein wenn auch noch jo fleines eigenes Kapital arbeiten laffen, schließlich einen ganzen Wald ankaufen, eine Fabrik damit gründen und so fort. Das half natürlich zunächst nicht allen, sondern nur wieder einem Teil da­von, aber es hatten doch alle ihren Anteil daran, es hatten doch olle das himmlische Gefühl, daß sich auch für ihre Person ein Räd­lein in der Welt drehte, ein eigener Baum in einem Walde auf wärtsmuchs. Dann aber war man auf einmal nicht mehr aus der Menschheit ausgestoßen, sondern den heffenden, hellen Scharen beigezählt, die auch heute noch mutig in die herbe Zukunft hinein­stiegen. Denn es war ja tausendmal besser, zunächst auch nur ein cinziges Rörnlein zu erringen, als die Augen immer nur ins Schwarze bohrend, einen vollen Sack zu erwarten.

Er war auf einmal ganz erfüllt von diesen neuen Gedanken, die ihm jetzt wie Feuer durch die Seele fuhren. Er behielt die ge­fundene Münze krampfhaft in der Hand, reckte sie ins Licht, daß sie funkelte und blitzte, und schwang sie wie, ein Siegeszeichen im Kreise herum. Ja, er lief bereits in großen Schritten mitten durch die weiten Wiesen wieder auf die Landstraße hinaus und dem Schornsteinwald der ersten Stadt entgegen. Und immer wieder reckte er den Arm und schwang die blitzende Münze in der Luft. Und drinnen in der Stadt würde er nun alsbald unter freiem Himmel feine Leidensbrüder versammeln und ihnen endlich die ersehnte Predigt halten, die einzig mögliche Predigt, die sie zu be­greifen imstande waren, die Auferstehungspredigt vom Körnchen der Tat und vom schwarzen Sack der Erwartung, vom Rädlein der Kleinen und vom Riesenwert aller. Er hielt bereits die Leute an, mo er sie nur immer traf, und schwang seine Münze dazu. Er verlachte in einem Dorf den Bürgermeister, der das nicht begreifen wollte, was so sonnenklar auf der Hand lag und seine heilige Sache als Rapitalismus in anderer Form, als neue G. m. b. S. bezeichnete; er verhöhnte in einem Marktflecken einen Arzt samt der Polizei; er erschreckte dort eine gerade absitzende Autogesellschaft im Hof des Goldenen Hirschen" dadurch, daß er ihr auf den Kopf zusagte, fie würden dereinst alle samt und sonders zur Hölle fahren und zitierte die Bibelstelle vom Reichen und vom Kamel, das durch fein Nadel­

öhr zu gehen imftande war. Und dann kam er wieder auf seine Fabrik und den Wald der Erwerbslosen zu sprechen und erflärte alles haarscharf und handgreiflich. Und zwischenhinein schwang er begeistert seine Münze in der Abendsonne und lachte dabei wie im Fieber.

Aber da riß der Polizei endlich die Geduld. Sie nahm ihn in Verwahr, und am anderen Tag erschien ein Arzt, der zunächst fest stellte, daß der Häftling schon seit Tagen nichts mehr gegessen hatte. Alsdann murde Rentenberger der Obhut einer Jrrenanstalt zur Be­obachtung seines Geisteszustandes anvertraut.

BETRETEN

VERBOTEN! EIGENTUM DES KÖNIGS

Dich gelüftef's nach dem deutschen Wald; Doch im Hintergrunde ruff man: Half!

WEGEN ABFINDUNGSZAHL ONGEL GESPERRT. KASSE

Willst du Rente, weil du lang gefaffet, Keine Zahlung! Kaffe überlaftet!

Es eilt!

ETOENTUM DES KÖNIGS

Gehst du ins Museum froh und heifer, Heißt es: Half! Bis hierher und nicht weiter!

Beilage

des Vorwärts

BEWOHNEN VERBOTEN! EIGENTUM

DES KÖNIGS

Suchst du Wohnung, weil du feine haft, Hält man dich zurüd: Privafpalaft!

EINTRAGUNG

VOLKS BEGEHR

4twing

Wie du fichft: Wohin dein Weg dich führt, Drum vergiß nicht, in den letzten Tagen, Alles ist für Fürsten   reserviert! Dich zum Voltsbegehren einzufragen!

Ihre Erwerbslosenfabrik ist natürlich vollkommen richtig und möglich, nur tommt sie eben nicht," erklärte der Herr Direktor. Wenn doch selbst Ihre Narren gemeinsam das Feld bebauen, muß es auch den Gesunden möglich sein, ein gemeinnüßiges Unter nehmen durchzuführen."

,, bwarten," lächelte der Herr Direktor.

Rentenberger schric entsetzt auf. Denn da war schon mieder so einer, der von der Hölle des Martens feine blaffe Ahnung hatte. ,, Wer nicht warten kann, wird es schon noch lernen," fügte der Direktor vollends noch bei.

,, Aber nur im Irrenhaus," versette Rentenberger siegreich und verächtlich.

Das wäre sehr schlimm.

Eben darum muß auch die Erwerbslofenfabrit gegründet wer den. Ich werde mein Leben an diese Sache setzen. Berstehen Sie?" triumphierte Rentenberger.

Der Doktor nickte und schritt weiter, zu einem anderen Ba­tienten, der sich für Gottvater hielt und den Vögeln in der Luft gebot und den Fischen im Wasser und dem Arzt und dem Direktor und dem Mussolini   und allen Menschen.

Mögen fie mich ruhig eine Weile als Narr füttern, ich werde ihnen schon noch das Gegenteil beweisen," dachte Rentenberger und schwang seine Münze, die er fast Tag und Nacht in der Hand behielt.

Der Oelkürbis.

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Bon Dr. W. Wächter.

Wenn wir die wichtigsten Delpflanzen, die uns fettes Del liefern, ins Auge fassen, so tritt zuerst die vornehmste aller Del liefernden Pflanzen, die Olive, der Delbaum, in den Blickpunkt, der der italienischen Landschaft so vielfach ihren Charakter verleiht. Die Olive gibt uns zweifellos das schönste Speiseöl, das in seiner ganzen Milde eigentlich erst von dem richtig gewürdigt werden kann, der selbst im Süden war und die Delküche der Italiener In den letzten Jahrzehnten ist dem Olivenöl schätzen gelernt hat. eine starke Konkurrenz durch billige Dele aus den Tropen und Subtropen erwachsen, so vor allem durch das Erdnuß- und Sesamöl. In Deutschland   kultivierte Delpflanzen sind der Lein, der Mohn, der Raps und Rübien und der Leindotter. Als Speiseöl ist das Leinöl in den östlichen Gegenden unseres Vaterlandes, zum Teil auch noch in Berlin   beliebt, und frische, warme Schrippen mit Leinöl gelten vielen als Delikatesse, während andere fich davor grauen und im Leinöl lediglich ein technisches Del sehen, das gerade gut genug zur Herstellung von Firniß und Glaserfitt ist. wird zur Bereitung feiner Künstlerfarben benutzt, und Rüböl speifte vor Einführung des Petroleums die Lampen. Auch Mandelöl dient in der Regel nur technischen Zwecken; es wird in den Apotheken und Parfümerien zur Herstellung von Salben, Haaröl usw. verwandt, so daß als Speiseöl früher eigentlich nur das Olivenöl in Be= tracht kam.

Mohnöl

Allein aus den

Abgesehen von der Kriegszeit, wo die Leinkultur wieder start in Aufnahme kam, und in der man auch wieder Mohnfelder sehen fonnte, galt der Anbau von Delpflanzen im allgemeinen als nicht sonderlich rentabel, was schon daraus ersichtlich ist, daß wir 95 Proz. unseres Delbedarfes aus dem Auslande decken. Tropen bezieht Deutschland   jährlich 17,5 Millionen Doppelzentner pflanzlicher Delstoffe, Früchte und Samen, und 450 000 Doppelzentner fertiger Dele werden importiert. Troßdem hat man auch in normalen Zeiten immer wieder versucht, den Anbau von Del­pflanzen zu fördern, aber der Handel geht sonderbare Wege in der fapitalistischen Welt. Er fragt nicht nach der Herkunft der Ware. menn ihm nicht Schranken durch Schutzölle oder Einfuhrverbote gesezt sind; der Kaufmann tauft dort, wo es am billigsten ist, und infolgedessen können einheimische Dele sich nur dann auf dem Markte halten, wenn sie ebenso billig als Auslandsware sind oder die Aus­landsware an Güte übertreffen. Wesentlich für die Konkurrenz­fähigkeit unserer Delpflanzen ist die Möglichkeit, die ganze Pflanze auszunuzen, also die Verwertung der Breßrückstände als Viehfutter, der Leinfaser zur Herstellung der Leinwand, des Mohns zur Opiumgewinnung ufm. Opiumgewinnung usw. Nun fann man zwar hochwertiges Opium aus unserem Mohn gewinnen, aber es wird zu teuer, und ebenso tann die Leinwand nicht mit der Baumwolle fonkurrieren.

Es ist daher äußerst interessant, daß die Versuchsstation Happing bei Rosenheim   in Oberbayern   nach langjährigen Versuchen cine Delpflanze auf den Markt. bringt, die vielleicht geeignet ist, eine Umwälzung im Delhandel und in der Landwirtschaft zu bewirken. Und diefe Delpflanze ist der uns allen mohlbefannte Stürbis. Daß Kürbiskerne Del enthalten, ist natürlich eine längst bekannte

| Tatsache, aber daß es gelang, die Masse der Kerne und deren Del­gehalt so beträchtlich zu steigern, daß aus dem Kürbis die höchst. wertige Delpflanze werden konnte, ist ein Erfolg der genannten Anstalt, der allgemeines Interesse verdient. Wie in dem neuesten Hefte der Heil- und Gewürzpflanzen" berichtet wird, gelang es nach fiebenjährigen Züchtungsversuchen durch Kreuzung amerika­nischer und ungarischer Kürbissorten, zwei Sorten zu gewinnen, die an Delgehalt unübertroffen sind. Bon einem Hektar Boden­fläche lassen sich 1200 bis 1400 Doppelzentner Kürbisfrüchte ernten, das entspricht 30 Doppelzentnern Kerne oder 15 Doppelzentnern guten Sepiscöls, im Vergleich zu Raps oder Mohn oder Leiridotter eine geradezu unglaubliche Menge. Die Kultur dieser Kürbisse ist sehr einfach und wenig mühevoll, was schwer ins Gewicht fällt. Was aber die Hauptsache ist: das Fleisch ist zuckerreich, und es läßt fich, mit Strohhäcksel vermischt, einsäuern und soll ein auss gezeichnetes Biehfutter geben. Und noch einen Vorteil hat ber Kürbisanbau; die Feldbestellung erfolgt im Mai, also zu einer Zeit, da alle übrigen Felder bestellt sind und der Landwirt nicht gerade allzu viel zu tun hat. Auch die Witterungsverhältnisse sind nicht von allzu großem Einfluß, wenn gute Ernten in dem regenreichen Oberbayern   erzielt werden konnten. Schließlich ist noch von Vorteil, daß die Kürbisse, fühl aufbewahrt, sich ein ganzes Jahr lang halten, so daß die Verarbeitung nicht drängt.

Die Kerne dieser Delkürbisse haben nicht die harte Schale unserer gewöhnlichen Kürbiskerne, sondern die Samenschale ist eigentlich nur ein dünnes Häutchen, wodurch die Zerkleinerung der Kerne sehr Went leicht vonstatten geht und die Delausbeute gesteigert wird. sich die hier mitgeteilten Tatsachen bestätigen, dann wird es darauf ankommen, daß sich unternehmende Landwirte der Sache annehmen. Die Bauern sind zwar meistens fonservativ und Neuerungen abhold, aber menn erst einmal der erste Geschmad bares Geld dabei gefunden hat, dann folgen die anderen auch bald.

Es werden die Deltürbisse auch für den Kleinbetrieb empfohlen, Man tann für Gärtner, Gartenbefizer und Laubenkolonisten. auch das Del im kleinen gewinnen, indem man die zerkleinerten Kerne bei gelindem Feuer mit Wasser behandelt. Das Ocl schwimmt dann auf dem Wasser und kann einfach abgegossen werden. Bei den immer noch sehr hohen Butterpreisen märe ein wohl­schmeckendes und billiges Del eine nicht zu unterschätzende Bereiche­rung unserer landwirtschaftlichen Produkte.

"

Ein versunkener Weltteil.

Seitdem Plato   im Limaios" und dem unvollendeten Kri tias" die große Insel Atlantis  ", welche seines Erachtens mestlich von Gibraltar   im Meere lag und später von diesem verschlungen murde, beschrieb, hat die Naturforschung öfter die Frage aufge­worfen, ob es sich hierbei um eine wissenschaftliche Tatsache oder nur um ein Phantasieprodukt des großen Philosophen handele. Der gelehrte Jesuit Athanasius Kircher   stimmte nach fast 2000 Jahren Plato   bei, indem er 1657 die Hypothese aufstellte, daß Madeira  , die Azoren   und die Kanarischen Inseln die letzten Ueberreste der Atlantis  " seien. Diese Annahme wird neuerdings von dem schwe dischen Professor A. Berger geteilt. Nach dessen Forschungen ist Durch den der Grund des Atlantischen Ozeans   äußerst uneben. mittleren Teil desselben zieht sich nordsüdlich ein S- förmiger Kamm, der beiderseits von tiefen Tälern begrenzt wird. Dieser mächtige Gebirgsrücken ist in seiner ganzen Ausdehnung von vulkanischen Inseln umgeben: Tristan da Cunha  , St. Helena, Ascension, den Kanaren, Madeira  , den Azoren  , den Fär- Dern, IJsland und Jan Mayen  . Alle bezeugen mit ihren noch tätigen oder bereits er­loschenen feuerspeienden Bergen den vulkanischen Charakter des Erdinneren in dem unterseeischen Gebirgstamm, in dessen Bereich noch heute zuweilen gewaltige Naturkatastrophen sich vollziehen.

Außerdem hat der Zoologe Germain nach eingehenden Studien der Tierwelt auf den Azoren  , Madeira   und den Kanaren das kontinentale Gepräge der Fauna festgestellt. Er hat jogar An­zeichen gefunden, die auf Anpassung an ein Wüstenleben hinweisen. Auch die geologischen Ablagerungen auf den Kanaren gleichen denen an der afrikanischen Küste und enthalten dieselben Arten von Bemerkenswert ist ferner, daß ein Farnkraut Weichtieren. ( Adiantum), welches fossil in Portugal   vorkommt, heute noch auf

den Azoren   und Kanaren wächst. Besonders bemeiskräftig für die Existenz eines ehemals zusammenhängenden Erdteils im Atlantik  ist endlich der Umstand, daß sich gewisse Lungenschnecken gegen. wärtig auf den Antillen, in Mittelamerita, im Mittelmeerbecken und auf den vier( genannten) atlantischen Inselgruppen finden.

Zoologie, Botanit, Geologie und Ozeanographie deuten also übereinstimmend darauf hin, daß es bis gegen Ende der Tertiär zeit einen Weltteil gegeben hat, der sich westlich bis zu den Antillen

erstreckte und im Osten die Azoren  , Madeira und die Kanaren um­faßte. Sein letter größerer Rest wird wahrscheinlich Platos..At lantis" gewesen sein, die erst in erdgeschichtlich neuerer Zeit gleich Dr. Rud. Lautenbach. falls im Ozean versunken ist.