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herrschen. Man hat mich einen unverbesserlichen Optimisten ge­nannt; fogar in dieser schwierigen Situation, in der wir uns jeht befinden, glaube ich nicht, daß der Böllerbund ernstlich Schaden leiden wird. Zu Hohes hat er bisher geleistet, um durch vorüber­gehende Schwierigkeiten ernstlich zu leiden. Ich empfinde als Fran­30fe befonders tief und schmerzlich die Grausamteit der Er­eignisse und das tiefe Bedauern, daß Deutschland in den Bölfer­bund und im Rate noch nicht mit uns wird arbeiten können. Deutsch land hat ernstlich und loyal in Locarno mit uns verhandelt und ein Abkommen mit uns geschlossen. In der Atmosphäre des Bölker­bundes hätten wir uns weiter mit ihm in ernster Arbeit gefunden. Ich war und bin ein leidenschaftlicher Berfechter des Ber­ftändigungswertes

... d kann die Hoffnung auf sein Gelingen noch nicht aufgeben. Es ist notwendig, alle Kraft einzusetzen, um alle vor uns stehenden Schwierigkeiten zu überwinden. Die deutsche Delegation hat sich das große Berdienst erworben, indem sie am gefteigen Tage die Initiative ergriffen hat, um das Locarno - Abkommen vor dem Scheitern zu reffen.

Am Schluß feiner Rede verlas Briand unter lebhaftem Belfail

folgende

Entschließung:

Die Bersammlung bedauert, daß die bis jetzt aufgetauchten

Schwierigkeiten es nicht ermöglichten, das Ziel zu erreichen, für

welches Deutschland nach Genf eingeladen worden war. Die Ber­

fammlung drückt den Wunsch aus, daß diese Schwierigkeiten bis zur ordentlichen Septemberjejjion der Völlerbundsversammlung über­wunden sein werden, damit dann zu diesem Zeitpunkt die Aufnahme Deutschlands in den Bölkerbund vollzogen werden fann."

Der Präsident erklärte, daß die Versammlung nach der Dis­

fuffion zu diesem Antrag Stellung nehmen werde.

Hierauf sprach der Vorsitzende des Völkerbundsrates, Graf

Ifhii.

Ishii

spricht ebenfalls fein Bedauern über die Entwicklung der Dinge in Genf aus und macht den Vorschlag, den Bölkerbundsrat zu reor­ganisieren, indem er den von der deutschen Delegation zur Debatte gestellten Vorschlag, auf Schaffung einer besonderen Studienkommission zum Antrag erhob. Noch in dieser Seffion folle diese Kommission gebildet werden und bis zur September­tagung der Völkerbundsverfammlung ihre Aufgabe beendet haben. Auch Jhli macht Undén und Benesch, sowie ihren Ländern fein Kompliment.

Es folgt als nächster Redner der schwedische Außenminister Undén, deffen Stimme durch eine foeben überstandene Erkältung fo gefchwächt ist, daß er nach einigen einleitenden Worten feine Erklärung ver­lefen läßt. Er weist in diefer Erklärung in ebenso entschiedenen wie farzen Worten darauf hin, daß das einzige Ziel der Märztagung des Böllerbundes die Aufnahme Deutschlands in den Bölferband und in den Rat gewesen sei, durch dessen Vollzug die Univerfalität des Böllerbundes, fein höchftes und ideales 3lel, in fichtbare Nähe gerüdt worden wäre. Undén spricht dann felne tleje Enttäuschung über das Scheitern dieser so wichtigen Verhandlungen aus, die auf Schwierigkeiten zurüd zuführen seien, bei denen naflo­nalistische und Einzelintereffen eine erhebliche Rolle spielten. Caballero- Paraguan verliest dann im Namen von Chile , Columbien, Cuba , Guatemala , Micaragua, Panama , Paraguay , dee Dominikanischen Republik , Benezuela und Uruguay eine verhältnis­mäßig scharfe gegen die Haltung des brasilianischen Delegierten ge­richtete Erklärung, deren formeller Teil Dienstag vormittag zur Kenntnis Mello Francos gebracht worden fei.

Es folgen dann Erklärungen von Motta Schweiz und Loudon- Holland, die vor allem der tiefen Bestürzung der Bersammlung über das Schelfern der Verhandlungen Ausdrud verleihen.

Die Bollversammlung hat schließlich den Antrag auf Bertagung der Aufnahme Deutschlands sowie den Antrag 3shii auf Einfegung einer Studienfommission zur Prüfung der Erweiterung des Rates angenommen. Die deutsche Delegation verläßt heute abend Genf .

Romain Rolland und unsere Jungen.

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Bon Lobe rant.

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Die Idee der Bölkerversöhnung ist den Lehrern unsympathisch. Die wenigen Ausnahmen fann man faum nennen. Die Lehner fürchten vielleicht, die Weltgeschichte, d. h. das Geschrei von Strieg und Sieg, fönnte ein Ende nehmen, und man hätte dann nichts mehr im Unterricht, die Jugend zu begeistern. Bon der akademischen Lehrer­schaft ist das noch zu verstehen, denn fie lebt in der Einbildung, die Rechte und Güter der herrschenden Klasse verteidigen zu müssen. Auch natürlich wiederum mit spärlichen Ausnahmen. Aber daß die Boltsschullehrer Deutschlands heute noch Kriegsparteiler sind mit winzigen Ausnahmen das läßt auf eine Gründlichkeit und Ziel ficherheit der Seminarerziehung schließen, die Bewunderung ver­diente, wenn sie nicht allen menschlichen Idealen ins Gewicht schlüge. Wo ist in den Schulen der französische Menschen- und Friedens­freund Romain Rolland lebendig gemacht worden als heldisches Vor­bild für die Verständigung der Bölker, jener Voraussetzung gegen Krieg und Unheil? An seinem Geburtstag wenigftens, als das geistige Deutschland den Bruder jenseits der Grenze die Hand reichte? Bieviel Gedenkfeiern mag eine als liberal und fortschrittlich geradezu berühmte Stadt wie Frankfurt in seinen Schulen erlebt haben im Januar dieses Jahres? Und war nicht der Boltstrauertag außer ordentlich geeignet, des edlen Mannes zu gedenken, der Deutschland mit seiner Seele gesucht und ausgezeichnet hat? Das Flugblatt des Boltsbundes für Kriegsgräberfürsorge"," bas in alle Schulen ver. frachtet worden ist, läßt ahnen, was man von der Schule erwartet an einem solchen Tage. Nichts als Blutgeschret, verdeckt durch Phrasen vom Geifte der Gefallenen, einem zerbrochenen Deutschland und einem Aufstieg durch die Jugend! Hat eigentlich das Gefeß zum Schutz der Republit teine Baragraphen, um solchem Unfug zu Leibe zu gehen? Wer unsere Jugend zum Blutrausch erzieht, sollte mit Zuchthaus nicht unter sechs Monaten bestraft werden.

Daß auch Volksschüler dem Menschheitsfreunde in Genf zu feinem Geburtstage gratuliert haben, braucht die militaristischen Schulmeister nicht zu erschrecken. Einfach und knabenhaft haben sie ihm geschrieben, daß fie von ihm gehört hätten und daß sie ihn ver­ehrten, weil er ein Freund des Friedens sei und dazu beitrage, die Engelsbotschaft zu erfüllen: Und Friede auf Erden und den Menschen

ein Wohlgefallen!

Romain Rolland hat ihnen allen eine Antwort zugehen lassen. So schrieb er einem: Du reichst mir die Hand. Ich drücke fie. Und nun ergreife die Hand eines anderen Deiner Gefährten. Und dieser wicder die eines andern usw. Und ich werde hier dasselbe tun mit meinen französischen Mitmenschen. Laffen wir uns nicht mehr ein fangen.( Von den Kriegshegern.) Frankreich und Deutschland , wir sind eins.

Ober einem anderen antwortete er: Du hast die Art eines ent­jchiedenen Anaben, der weiß, was er will, und der es feft will. Be.

Locarno über Genf .

Erst Europa , dann Völkerbund!

Die Genfer Tagung endet mit einer schweren moralischen Niederlage des Völkerbundes, so wie er ist.

Aber der Völkerbund , so wie er ist, ist niemals unser Ideal gewesen. Wir sehen in ihm nichts anderes als den fümmer lichen und etwas chaotischen Anfang einer notwendigen neuen Entwicklung.

Aufgabe ist es, sie auf diesem Wege festzuhalten und weiters zutreiben.

Weil die deutsche Delegation an Locarno festhält, weil sie an der Völkerbundpolitit festhält, wird sie von der nationa liftischen Reaktion bei ihrer Rückkehr aus Genf mit einer Sturzflut von Schmähungen empfangen werden. Damit ernten Herr Luther und Herr Stresemann, was sie gefät haben. Sie haben früher selber dem Nationalismus so viel Ronzeffionen gemacht, daß sie sich über die Heftigkeit dieser Angriffe nicht beschweren tönnen. Aber deswegen Auch die Demokratie ist ein Stück dieser notwendigen darf unfere flare Rampffront gegen die neuen Entwicklung, und der Sozialismus ift seine Krö nationalistische Reaktion nicht verwischt nung. Ist die Demokratie, bevor sie sich in den Hauptländern werden! Und würde die gegenwärtige Regierung stürzen, der zivilisierten Welt durchsetzen konnte, von Krisen verschont so tönnten wir als ihre Nachfolgerin nur eine Regierung geblieben? Und hat der Versuch der Bolschewitt, den So- bulben, die noch flarer und noch energischer das Werk der zialismus nach der Methode der Zarenukase zu verwirklichen, Berständigung mit unseren Nachbarn betreibt und an der not­nicht zu entseglichen Krisen geführt? Wer will deshalb aufwendigen inneren Erneuerung des Völkerbundes hören, Demokrat und Sozialist zu sein? aufrichtig mitzuarbeiten bereit ist.

Wer will aufhören, ein Anhänger des Bölkerbund gedankens zu sein, weil die Unvollkommenheit seiner Berwirt lichung in Genf fraß zutage getreten ist?

Jetzt rächt sich der Fehler, daß man den Bau des Bölker. bundes beim Dach angefangen hat, statt bei den Grundmauern. Hätte er sein sollen, was zu sein er vorgab, so hätte sein Auf­Der Völkerbund ist aus dem Weltkrieg entstanden. bau mit der Herstellung eines wirklichen Friedens. zustandes zwischen den Völkern beginnen müssen, die ber Weltfrieg auseinandergerissen hatte.

Dieser wirkliche Friedenszustand ist aber weder in Ver­failles, noch in Genf geschaffen worden. Erst in Locarno wurde mit ihm ein Anfang gemacht. Der Rheinpakt sichert Frankreich gegen einen deutschen Revanchetrieg und Deutsch­ land gegen die Bersuche, das Rheinland von ihm loszulösen. Es schafft im Westen gesicherte Gebietsverhältnisse. Zugleich haben die mit Polen und der Tschechoslowatet geschlossenen Schiedsverträge die Pflicht zur friedlichen Austragung von Konflikten zwischen Deutschland und seinen östlichen Nachbarn auf friedlichem Wege vertraglich festgelegt.

Für uns Deutsche sind die Berträge von Locarno Kern und Stern der Völferbundspolitit. Bir mögen es begrüßen, wenn der Bölkerbund Konflikte, die in Ostasien oder in Afrita oder sonstwo entstehen, friedlich schlichten tann, aber wir sind nicht unmittelbar daran interessiert. Unmittelbar sind wir aber daran interessiert, daß im europäischen Umtreis Deutschlands Frieden herrscht, daß wir zu erträglichen Nach barverhältnissen gelangen und so, durch eine vernünftige Außenpolitik die Boraussetzung schaffen für die Ueberwindung der Wirtschaftskrise und für den sozialen Aufstieg der arbeiten. den Massen.

Sind

Für uns beginnt der Bölferbund mit dem Bund der Bölfer Frankreichs und Deutschlands . Deutschland und Frankreich einig, dann droht dem europäischen Frieden keine Gefahr. Darum müssen die Anstrengungen der deutschen und der französischen So ialisten jezt mehr denn je darauf gerichtet sein, das gute Einvernehmen zwischen den beiden Böllern zu fördern und das Wert von Locarno über die Krise des Bölkerbundes hinüberzuretten.

Die Erklärung der Rheinpaft- Mächte, an Locarno festzu­halten, schafft teine unbedingte Beruhigung. Zu den Rhein paft- Mächten gehört ja auch merkwürdigerweise als Garant das faschistische Italien . Aber das ist nicht die einzige Gefahr. Schlimmer find bei der Unsicherheit der innenpolitischen Berhältnisse hüben und drüben der französische und der deutsche Nationalismus.

Ihm gilt jegt vor allem der Kampf. Diefen Kampf fann man aber nicht führen, wenn man nach fommunistischer Me man aber nicht führen, wenn man nach fommunistischer Me­thode die Argumente des Nationalismus gegen die deutsch französische Verständigung nachbetet und von einem deutsch russischen Bündnis gegen den Westen schwärmt.

Nein, die Aufgabe der Sozialisten ist es nicht, die Re gierungen von dem Weg von Locarno megzubringen; ihre

halte Deinen Charakter und unterrichte Dich gut über alles. Das ist das Licht auf unserem Wege. Ohne dieses Licht würden wir in Gefahr tommen, mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen. Sehen und wollen, lieber Erich! Ein dritter erhielt folgenden Brief: Ich will Dir das Geheimnis sagen, die Welt zu sehen, wie sie ist, und sie dennoch zu lieben. Man muß versuchen, sich in die Stelle eines jeden zu denken, den mir zu beurteilen haben. In jedem gibt es etwas Gutes vielleicht nicht viel. Aber es ist ein Grund, ihn zu lieben.

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Die Zahl der Deutschen auf der Erde.

Die wichtigste Tatsache in der europäischen Bevölferungsbewe. gung nach dem Kriege ist die, daß in den an dem großen Aderlaß" beteiligten mitteleuropäischen Ländern die Bevölkerung wieder be deutend zugenommen hat. Die alleinige Ausnahme ist Frankreich , wo die Gesamtkopfzahl jept fleiner ist als vor dem Kriege, trotzdem Elsaß und Lothringen hinzugekommen find. Allerdings hat das Tempo der Vermehrung in der letzten Zeit nachgelaffen. Unter diesen feit 1914 jo ganz veränderten Berhältnissen ist es von besonderem Interesse, einmal die Zahl der Deutschen auf der Erde abzuschägen. Dies versucht Albrecht Wirth in seiner Deutschen Geschichte von 1870 bis zur Gegenwart", die bei Alfred Kröner in Leipzig erschienen ist. Bunächst gibt er eine Zusammenstellung über die Bevölferungs. zahlen innerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches, wie sie sich im Laufe der Geschichte entwickelt haben. Zur Zeit des Arminius wurde Deutschland nach Schäzungen von 5 Millionen Menschen bewohnt, zur Zeit Luthers Don 15 Millionen. Nach dem Dreißigjährigen Kriege war diese Zahl furchtbar zurückgegangen, so daß man die Be völkerung Deutschlands nur noch auf 5 bis 8 Millionen schäßte. 1720 waren es 16 Millionen, 1800 24 Millionen. Die Zahl der Deutschen , die am 1. Dezember 1871 in dem neugegründeten Reich wohnten, belief sich auf 41.1 millionen. 1880 waren es 45,2 Millionen, 1890 49,4 Millionen, 1900 56,4 millionen, 1910 64,9 Millionen, am 1. Juli 1914 67,8 Millionen. Die Volkszählung in dem verkleinerten Deutschen Reich ergab am 16. Juni 1925 mit dem Gaargebiet 63 225 000 Seelen Der Krieg brachte einen Berlust von rund 2 Millionen, dem jedoch Geburtenüberschüsse von rund 2% Millionen gegenüberstanden. In dem stammesverwandten Desterreich wohnen gegenwärtig 6,6 Millionen Menschen; darunter sind aber annähernd

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Deutschlands Eintritt in den Bölferbund hätte heute er­folgen follen. Heute hätten die Berträge von Locarno in Rraft treten follen. Es ist einstweilen nichts daraus geworden, weil- Brasilien es nicht erlaubt. Alles ist bis zum Sep­tember vertagt, und so liegt ein halbes Jahr voll Spannungen und der französischen Sozialisten, durch die höchste Atti­und Gefahren vor uns. Es fann nur überstanden und über­wunden werden durch enge Zusammenarbeit der deutschen vität der Sozialistischen Internationale!

Der Dienstag in Berlin .

Wir geben für die 20 Berwaltungsbezirke die Ergebnisse vom Montag und vom Dienstag und( in Klammern) die Summen von den ersten dreizehn Tagen

Mitte Tiergarten Wedding Prenzlauer Berg Friedrichshain Kreuzberg

Charlottenburg Spandau Wilmersdorf Zehlendorf

Dienstag 13 247

Montag

13 579

12 214

11 713

Bish. eingez. ( 99 060) ( 91060)

19 780

18 067

( 165 536)

16 685

13 823

( 138 970)

17 818

15 839

( 153 201)

18 766

16 756

( 153 783)

14 020

13 834

( 91 104)

5022

4 866

( 38300)

5209

5170

( 34365)

761

804

( 5450)

Schöneberg Steglitz

8046

8165

( 61 656)

5 144

4 979

( 32 419)

Tempelhof

3187

2 639

Neukölln

16 018

13 002

( 133 423)

Treptow

5 090

4271

41 206)

2852

2506

( 23 437)

Lichtenberg

8184

11 616

( 73 850)

2964

2 703

( 21 321)

4779

4404

( 31 740)

5659

5344

( 38.971)

185777

173 748

1451 209

Cöpenic

Weißenfee Pantow Reinidendorf Groß- Berlin.

22 137)

Hamburg , 17. Märs.( Eigener Drahtbericht.) Der An­drang der Wahlberechtigten war im Groß- Hamburgischen Stäble­geblet am Dienstag wieder gewaltig. 46 800 zeichneten sich in Hamburg , 8600 in Altona und 1600 in Wandsbek ein, so daß jeht in Hamburg 340 000 Unterschriften= 43,86 Proj der Wahlberechtigten, in Altona 58 200= 44,25 Pro3. und in wandsbet 12 000= 43,3 Proz. der Wahlberechtigten einge­tragen find. Die Stimmenzahl für Bolfsblod und Kommunisten bel der Reichspräsidentenwahl ist damit in Hamburg um 8251, in Altona um 4688 Unterschriften überholt. Bon den bei der Reichspräsidenten­wahl von allen abgegebenen 544 981 Stimmen find in Hamburg 61,26 Proj., von den 87 211 Stimmen in Altona 66,71 Proz. aufge­bracht. Für den lehten Tag ist die Einzeichnungs­zelf verlängert worden, weil für die letzten Stunden ein Anfturm erwartet wird.

Chile von 35 000 Deutschen und in Merifo von 30 000 annehmen. In Südafrika zählte man früher gegen 40 000 Deutsche , in Australien 100 000. Die heutigen Ziffern stehen nicht feft, ebensowenig wie die von Sibirien , wo es früher 120 000 Deutsche gab. Im ganzen glaubt Wirth die Gesamtziffer aller Deutschen auf der Erde mit etwa 90 bis 95 millionen angeben zu können.

Bibliothet im Autobus. In Amerika hat sich die wandernde Leihbiliothet im Autobus längst einen wenn man so fagen darf. festen Play erobert. Jezt gehen auch englische Unternehmer mit dem Gedanken um, die gleiche Methode der englischen Landbevölfe­rung zugute tommen zu laffen. In Amerika sind diese Wander­leihbibliotheken durchweg in einem billigen Cintonnenlastwagen untergebracht, der zugleich Reise- und Aufenthaltsraum des Biblio thefars ist, der übrigens in den meisten Fällen eine Frau ist. Die Autobusse richten ihre regelmäßigen Routen so ein, daß fie die ein­zelnen Bezirfe, Dörfer, Farmen und Holzfällerstationen jeweils an. bestimmten Tagen der Woche aufsuchen und dabei nicht nur die ge­lefenen Bücher gegen neue umtauschen, sondern auch bereitwillig Wünsche für die weitere Ausgestaltung der Bibliother entgegen­nehmen. Außerdem treten sie auch auf Wunsch als Buchhändler, selbstverständlich mit Ratenzahlungen, in Funktion. Wenngleich der­artige Unternehmungen besonders hohen Nugen nur in Gegenden mit befonders geringer Bevölkerungsdichte tragen fönnen, fo gibt es doch auch in Deutschland noch genügend derartige Gebiete, wo ähnliche Unternehmungen nicht nur einen guten Brofit erzielen, sondern auch nicht zu unterschätzende Stulturträger werden könnten.

Der Züricher Feuerbestattungsrekord. Troß der rapiden Zu nahme der Einäscherungen in den meisten Ländern überwiegt über all bei weitem noch die Zahl der Erdbestattungen die der Einäsche­rungen. Das Jahr 1925 hat zum ersten Male für eine europäische Hauptstadt das umgekehrte Ergebnis gebracht. Und zwar in Zürich , Hauptstadt das umgefehrte Ergebnis gebracht. Und zwar in Zürich , der großen schweizerischen Metropole. Von einer Gesamtzahl von 2411 Bestattungen im Büricher Stadtgebiet entfielen 1925 auf die Feuerbestattung 1234, auf die Erdbestattung 1177 Fälle. Dieses Ergebnis darf die überall fräftig aufstrebende Propaganda für die Feuerbestattung, deren Zentrum einmal Zürich war, als großen Erfolg buchen.

Millionen für einen Rembrandt. Das seit zweihundert Million Juden, Hunderttausende von Tschechen und eine Anzahl Jahren im Besitz der schwedischen Familie Bachtmeister befindliche von Mitgliedern anderer Rassen. In der Tschechoslowakei leben Bildnis eines jungen Mannes" von Rembrandt ist, wie der 3.3 Millionen Deutsche , in der Schweiz 2,6 Millionen; die Zahl der" Kunstwanderer" mitteilt, für den exorbitant hohen Preis von Deutschen in Polen schäßt man auf 2 Millionen, in Rußland auf 410 000 Dollar nach Amerita verkauft worden. Der schon vor Mo­ Millionen, in Rumänien auf 1 Million, in Südslawien auf über Million, in Ungarn auf 1,55 Millionen, auf ebensoviel in Frantaten vorgenommene Berkauf ist erft jezt nach Erledigung der Aus fuhrschwierigkeiten befannt geworden. reich; in Jtalien gibt es annähernd 4 Million Deutsche . Geringere Mengen leben in Belgien , Holland , Dänemark und anderen Staaten. Bon außereuropäischen Ländern kommen vor allem die Bereinigten Staaten in Betracht. Es ist uns aber so gut wie unmöglich, die Zahl unserer Bolksgenoffen dort genau festzustellen. Daher schmanten die Schägungen sehr bedeutend, zwischen 3 und 10 Millionen. In Ranada ist die Zahl unserer Landsleute durch jüngste Einwande­rungen auf 400 000 angeschwollen, in Brafifien darf man eine Biffer von 600 000 Deutschen , in Argentinien von 80 000 Deutschen , in

Das Metropol- Theater wird die Revue Die Nacht der Nächte" ab 1. April weiter fpielen. Das Metropol- Theater fehrt damit zu seiner früheren Runstgattung der Revue zurüd.

Gustav Jacoby, der Vortragsmeister vom Rhein , gibt am 20. und 21., abends 8 Uhr, im Schiller- Saal( Staatl. Schiller- Theater) einen luftigen Abend in Wort und Lted. Borverkauf: Theaterfassen Wertheim und Bote und Bod.