die Endzahl von G?oß-Ser!in. Aus Berlin konnten wir die Eintragungsergebnistc von> gestrigen M i t t w o ch für 19 von überhaupt 20 Verwaltungsbezirken bereits in unserer heutigen Morgenausgabe nüt> teilen. Nur aus Spandau hatten wir leider keine Meldung er» halten, und es war uns in später Abendstunde trotz aller Bemühun- gen nicht mehr möglich, das Ergebnis von dort zu beschaffen. In einigen Bezirken fehlten die Zahlen einzelner Eintragungsstellen, so daß man für diese auf Schätzungen angewiesen war. Die uns jetzt gemeldeten Ergebnisse der amtlichen Feststellungen weichen nur in wenigen Bezirken von unseren Angaben etwas ab. Dementsprechend ändern sich auch die Gesamtergebnisse für diese Bezirke und das Gesamtergebnis für G r o ß- B e r l i n. Wir geben heute noch einmal für alle 20 Bezirke die Zahlen vom Mitt» »och und die Gesamtzahlen aus den 14 Tagen vom 4. März bis zum 17. März: Mittwoch Gesamtzahl Mitte........ 10 683 109 763 Tiergarten...... 8 746 99 806 Wedding....... 12 979 178 515 Prenzlauer Berg ..., 10 177 149 147 Friedrichshain ..... 11218 164 419 Kreuz berg 12 536 166 319 Eharlottcnburg..... 10091 101 195 Spandau ....... 3 393 41 892 Wilmersdorf. ,.,, 4 192 38 562 Zehlendorf ...... 727 6 177 Schöneberg ...... 7 136 68 792 Steglitz ........ 3 476 35 895 Tempelhof ...... 1 749 23 836 Neukölln....... 8 992 142 415 Treptow ....... 2 710 43 916 Köpenick ....... 1 848 25 235 Lichtenberg ...... 13 923 87 773 Weißensee ...... 1 806 23 127 Pankow 3 166 34 9C6 Reinickendorf..... 3 321 42 292 Srob-Lerlln..... 132 873 1584 082 Serltne? Umgebung. Erkner 2135 52,5 Proz. der Wahlberechtigten SchSneich«..... 1343 «alkbcrg«...... 1247 45,8,.. Rüdersdorf ..... 1363 71�««. Tasdorf...... 1419 59,3.», Wildau b. könlgswuflerh. 1937 69„„. Detershagen a. d. Ostbahn 1341 60,,, Bruchmühle..... 329 66„«„ Wsstfolen-Tüö. Hagen . 18. März.(Eigener Drahtbericht.) Im 18. Wahlkreis Westfalen-Süd(Regierungsbezirk Arnsberg ) find in 17 von 29 Stadt» und Landkreisen bisher rund 450 000 Eintragungen fest- gestellt. 12 Stadt- und Landkreife stehen noch au». Sozialdemo» kraten und Kommunisten erhielten im gesamten Wahlkreis bei der letzten Reichstagswahl 472 000 Stimmen. Weitere Ergebnisse. Stettin 76140, Erfurt 37 660, Kastel 43 626, hall« 49 40«. Lübeck 40500, Bielefeld 25 423, Brandenburg 20 500, Braunschweig 40 679, Wiesbaden 13 632, Freiburg i. Br. 18 283. Darmstadt 15 000, Augsburg 30 494, Bremen 75 987, Aachen 20 980, Königsberg 50 410, Frankfurt a. O. 18 478, Görlitz 30115. Magdeburg 91 597, Merseburg 6770, Weißenfelg 9306, Gero 20000. Karlsruhe 29 200, Schwerin 6107, Singen 3237, Offenburg 3479. Lahr 2957. Oberschlesien 25 000, Rostock 16 563, Wismar 7370, Detmold 2110, Altenburg 14029, Luckenwalde 11456. Kiel 54 690, Mainz 25 400, Offenbach 29 572, München-Glad- dach 24 753. Rheydt 8926, Bonn 9794, Münster 7000, Krefeld 33 140, Hamm 14 002.
Zentrum unS voiksentstbeiö. Tie„Germania " zum Ausgang des Volksbegehrens. Die„O e r m d ni a" stellt fcsl, der Kreis der Unter- zeüi)ner weit über die sizzialdemokratisch-tommunistifche Wählerschaft hinausgeht. Aus allen Parteilagern und allen sozialen Schichten setzten sich die Unterzeichner für das Volksbegehren zusammen.„Und darunter befinden sich weite Kreise, die man wirklich nicht zu den schlechtesten des deutschen Volkes rechnen kann". Abermals hätten die Fürsten weiteres Kapital monarchistischen Empfindens verwirtschaftet. Welche Kreise die Wogen des Unmuts im Volke gezogen hätten, konnte jeder beobachten, der sich in diesen Tagen etwas umHärte. Und diese Welle habe trotz oller Abmahnungen der Zentrumspresse auch vor den Äeihen des Zentrums nicht halt gemacht. Sie zitiert dann das folgende Schreiben eines Mannes in ange- sehener Stellung im Westen: „Als Psychologe, der mitten im Polle steht, bin ich täglich, stündlich Zeuge der Tatsache, daß unsere Zentrumswähler — und nichtdieschlechtesten— nicht nur affektmäßig, sondern ganz vernunftmäßig und nüchtern die Haltung der Fraktion, und, noch mehr— der Presse nicht fassen wollen, ja nicht können. Das nimmt nicht Wunder angesichts der Tatsache, daß das Polt in seiner Gesamtheit am eigenen Leibe die letzten Jahre genug gespürt hat. wie man mit dem„Begriff Eigentum" umgesprungen ist, wider alle Moral und jedes Gesetz. Man fügte sich angesichts der großen Notlage des Vaterlandes. Jetzt, wo es sich um reiche F ü r st e n handelt, die angesichts ihrer provozierenden Forderungen und Prozesse den letzten Rest an Sympathie bei jeder- mann verloren haben, da hallt es im bürgerlichen Blätter- wald nur so wider von grundsätzlichen Bedenken—„Gefährdung des Eigentums". Warum dieser Widerspruch? Un- begreiflich! Die Kompromißverhandlungen können nicht mal mitten im Gang des Volksbegehrens zu einem Ziel kommen? Das läßt tief, sehr ttes blicken. Ich gehöre zu jenen, die auf«inen schnellen und günstigen Abschluß des Kompro» Misses gewartet haben, wie so mancher aus unseren Reihen. Und nun diese Enttäuschung, bis Donnerstag zu warten, um je nachdem so oder so zu kuhhandeln. Wie will man das Vertrauen der Leute, das man tatsächlich verloren hat und täglich mehr verliert, wiedergewinnen? Mit den schönsten Artikeln, Erklärungen und Auf- klärungen läßt sich das Volk im Westen wenigstens nicht mehr ab- speisen. Man gebe dem Volke, was des Volkes istl Und verschenke nicht den Fürsten die Rechte und das— Eigentum des Volkes. Es ist traurig, daß ein Volk des 29. Jahrhunderts sich sein Recht selbst suchen muß. verlosten von den eigenen Führern, die sich zu den Fürsten schlagen, wenn man da» auch nicht gehabt haben will." Diese Stimme läßt erkennen, daß die innere Unzufrieden- heit der Anhänger des Zentrums nur noch anwachsen wird, wenn die Reichstagsfraktion des Zentrums glauben sollte, sie könne nach dem Abschluß des Volksbegehrens weiter den Volkswillen mißachten!_ Der Nat''ona!-stenfturm. Gegen Locarno , für die Fürsten . Der Parteitag der Berliner Deutschnationalen nahm gestern zwei Resolutionen an. In der ersten wird„rück chts- lose Opposition gegen die jetzige Außenpolitik" gefordert, die zweite wendet sich„gegen die Hetze bei der F ü r st e n e n t e i g- n u n g" und verlangt schärfsten Kamps gegen den Volks- entscheid. Beide Resolutionen gehören zusammen. Der innere Zu- sammenhang zwischen dem Theatersturm gegen Locarno und dem Kampf für die Fürsten ist schon heute morgen hier dargetan worden. Hugenbergs„Tag" kündigt an. daß o o n d e n R e ch t s- gruppen und den Kommunisten Mißtrauensanträge vorbereitet werden. Aber da sich die Mitte zu diesen Vor- bereitungen ablehnend verhalte und vor allem die Sozial« demokraten die Locarno -Politit weitergeführt wisien
wollen, findet das nationalistische Scharfmacherblatt„die Hoff« mmg. daß sich der Reichstag zu einer Tat ausrasfen könnte, denkbar gering". Die„Kreuz-Zeitung " zitiert den„Vorwärts" aus- sührlich, um dazu zu bemerken: Die Sozialdemokratie scheint also die Absicht zu haben, trotz aller Bedenken, mit denen sie doch Dr. Luther und Dr. Strese- mann gegenübersteht, nötigenfalls mit ihnen den Kampf gegen die nationalen Kreise in Deutschland zu führen. Der„Vor- wörts" biegt die außenpolitische Niederlage seiner von Stresemann mitbetriebenen internationalen Verständigungspolitik in eine innen- politische Kampsansage um. An nationaler Würde- und Derant- wortungslosigkeit ist diese Haltung nicht zu überbieten. Daß wir Luther und Stresemann„mit Bedenken" gegen» überstehen, erkennt die„Kreuz-Zeitung " sehr richtig. Aber deshalb werden wir nicht in den ungeheuerlichen Fehler der Kommunisten verfallen, den nationalistischen Volksvergiftern und Fürsienknechten die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Das Zentralkomitee der KPD. veröffentlicht soeben wieder einen seiner wortreichen Austwfe, in dem die Abkehr von der Verständigung mit dem Westen und das„Bündnis mit Sowjetrußland" gepredigt wird. Aber die deutschen Arbeiter wollen überhaupt kein„Bündnis" von Staaten gegen andere Staaten, fondern sie wollen die internationale Zusammen- arbeit mit dem Proletariat aller Länder, vor allem Frank« reichs, gegen nationalistische Verhetzung und Kriegsgefahr. Das kommunistische Zentralkomitee erzählt seinen Glau» bigen zugleich von der„Führung", die es im Kampf für das Volksbegehren gehabt haben will. Aber gerade dieser Kampf hat gezeigt, daß es eine Illusion ist, ohne die sozialdemo- k r a t i s ch e n Massen, die sich für eine Führung durch die KPD. bedanken, etwas ausrichten zu wollen. Wenn jetzt die gegenwärtige kommuwstische Partclle'wng die Arbeiter a n die Seite der Nationali st en führen will, so wird sie bald bemerken, daß die Arbeiter nicht mitmachen. Schein-Schulze gestorben. In der Irrenanstalt Herzberge. Der Ingenieur Arthur Schulze, gegen den wegen seiner Beteiligung an den Budapest er Frankenfälschun- gen von der Berliner Staatsanwaltschaft I das Untersuchungsocr- fahren geführt wurde, ist heute früh in der Irrenanstalt Herzberge gestorben. Schulze hatte gleich noch seiner Ein» lieferung in das Untersnchnngogesängnis Spuren von Geistes» t r a n k h e i t gezeigt. Er hatte Wahnvorstellungen und glaubte sich selbst in seiner Zelle von Mördern umgeben. Da sein Erregungszustand sich derart verschlimmerte, daß er in eine Tobsuchtszclle gebracht werden mußte, hatte Rechtsanwalt Dr. Schwindt nach Untersuchung durch die Gerichtsärzte es erreicht, daß Schulze auf seinen Geisteszustand untersucht wurde. Schulz« war vor drei Tagen nach Herzberge übergeführt worden, wo er jetzt gestorben ist._ Die Kreü te öe? Staatsbank. „Ter tlcinc Barmat- Prozeß." Vor dem Schöffengericht des Amtsgerichts Berlin-Mitte begann heut« morgen umer Vorsitz des Landgerichtedirektors Ficlitz der sogenant« kleine Barmat-Prozeß. Das Verfahren, das ursprünglich im Rahmen des Barmot-Prozesies pattsinden sollte. später ober abgetrennt wurde, hat die Kreditgebunq der Preußischen Staatsbank zum Gegenstand und richtet sich gegen vier Beamte dieser Anstatt, nämlich die Oberinspektoren Kerstin und B l o d o w und die Bankbeamten R e t tz e l und Jost, sowie gegen den früheren Lankdirektor, Diplomingenieur Feld. Die Anklage lautet gegen Feld auf Veamtenbestechung, und es wird ihm vorgeworfen, daß er die Beamten der Staatsbank durch Geschenke bewogen habe, an seine Bank Kredite zu aeben. ohne daß die statutenmäßig vorgeschriebene Effektendeckung vorhanden war.
März. Von Watther ffl. Oschilewsst. Marga, der Wind geht schon wärmer Ueber den Wetdhof. Di« Wasser stürzen zu Tal, Und der Himmel wird blau Zwischen den Bergen. Nimm die Kinder aus den Stuben. Geh in die Sonnel März öffnet wieder die Haut; E» will eintrocknen In dir... Di« Erde wird heiter, Die Wolken zerreißen sich, Horch, wie es aus den Aeckern schallt! Holz ist genug geschlagen, Den ganzen Winter durch Für da» Lohr : Geputzt sind die Pflüge, Aus dem Weidhof gehen wieder Die Bauern, die Schollenbrecher Und Hüter der Waldberge, Die mit den versteinerten Gesichtern, den Moosbärt« Und der ledernen Haut...
Die Seeliner Laban-Schule. Die Berliner L a b o n- S ch u l e, die unter Leitung von Hertha Feist steht, gab im Klindwortch-Scharwenta- Saal einen Tanzabend. Drei Einzellänze der Feist:„Ballung", von suaoestioer, ban- n ender. atemraubender, fast quälender Rhychmit,„Unendlichkeit", besonder, schön in der fließenden, langsamen, zuweilen zeitlupen- ähnlichen Bewegung,„Impulsiv", mit Verve, Schmiß, Elan, wunder- voll weicher und dabei ausdruckestarker Aition der Arme, der Hände und des Oberkörpers. Eine Tänzerin von herrlich durchgearbeitetem Körper, fast immer zuverlässiger Technik, künstlerischer Vornehmheit und ganz persönlicher, sehr reizvoller Formgebung. Außerdem «i»« ausgezeichnete Lehrerin und Meisterin. Beweis: Tänze einer Kiodergruppe. klug g'b rut, aus schlicktesten kindlichen Bewe- mrngsmotiven erwachsen, ohne jedes technische Rassinement, naiv spielerisch, Kunst und Natur zwanglos einend, eine Freud« für Aus- führende und Schauende. Dann Soli, Zwei- und Drettänze er- wachsener Schüler. Solide niemals auf äußeren Effekt gestellte Teimt. Am wirkungsvollsten„Weisung, von Lotte Auerbach mit seelischer Hingebung und vollendeter Kunst vorgetragen, als Kan'.position ein Meisterwerk in klarer Gliederung, machtvoller Steigerung, starker Pointicrung und dem überirdisch schönen, wie in
einem leisen, befreienden Seufzer ausklingenden Zusammenfallen zur Schlußattitüde. Die„Schwere Melodie" von Anny F l i g g brav getanzt, aber als Komposition etwas eintönig, aus Arbeits- bewegungen ohne rechte Stufung entwickelt Das Pas de deux „Loslösung" der Fei st und der Auerbach, interessant und lehr- reich vor allem wegen der geistreichen Ueberführung und Auslösung pantomimischer Elemente in rein abstrakte Formsprache— ein Pro- blem, das im„Drettanz" der Feist, Auerbach und Seraphine Kinne nicht restlos bewältigt wurde. Als Rarität auf der mo> dernen Tanzbühne zu erwähnen: ein wirklicher, wahrhafter Männer- tanz, aus Stellungs- und Bewegungsmotivcn des Ringkampfes entwickelt und von Paul Petter und Hans Rausch ohne jeden femininen Einschlag, schlicht, kräftig und sehr wirksam produziert. Die schönsten und wertvollsten Gaben des Abends aber waren die Tänze des B e w e g u n g s ch o r s. Ein„Schwunatanz" in feierlich sehnsüchtigen, ein„Äampfianz" in kräftigen, scharf skandier- ten, ein„Farbentanz" in wechselnden, rollenden, auf- und nieder- flutenden Rhythmen. Durchweg tadellose Akkuratesse der Ensemble- arbeit, Sauberkelt der Gruppenballung,-lcckerung,-teilung und -einigung. Und ohne jeden merkbaren Drill, ohne effektsuchende Aufdringlichkeit, scheinbar Produkt nicht äußerer Machteinwirkung, sondern natürlichen Zusammenfühlens, oraanisch-lebendiger Har- monie. Selten« künstlerische Werte, die ihre Gipfelung fanden in der Schlußnummer de« Programms, dem kompositorisch an den„Kreis" der Wiaman erinnernden, leuchtenden, züngelnden, flammenden „Aufruf, in dem ein unsichtbares Band sich um die Gruppe schlang und diese mit der Führerin(Hertha F« i st) zu einem magischen Ganzen verknüpfte. Nach dm Leistungen und Erfolgen dieses Abends ist der Le. wegungschor der Berliner Laban-Schule zu einem der wichtigsten Faktoren im Entwicklungsgange der modernen Tanzkunst geworden. Frage an die Zukunft: Wird es gelingen, das, was hier in beschränk. tem Rahmen zu künstlerischer Vollendung gedieh, als Massenent- faliung auf weiten Räumen in gleicher Bollendung wirksam werden zu lassen? Von der Lösung dieser Ausgabe hängt zum guten Teil die Zukunft nicht nur der modernen Tanzbühne, sondern der Schau- bühne überhaupt ab. IohnSchikowski. Denkmalspflege und Denkmalschutz. Ein preußischer Gesetzentwurf. Das Preußische Staatsministerium hat dem Staatsrat den Enl- wurf eines Gesetzes zum Schutze der Denkmale zwecks gutachtlicher Aeußerung überfandt, aus dessen Begründung der Amtliche Preußische Pressedienst folgendes mitteiU: Die Klagen über Gefährdung oder Vernichtung bemerkenswerter Gebilde der Natur und wertvoller beweglicher und unbewegliche? Denkmale durch Unverstand, Verrohung der Sitten oder rücksichtslose Ausbeutung zum Schaden der Interessen der Allgemeinheit sind bekannt. Wiederholt hat die Volksvertretung, zuletzt bei den Haus- Haltsberatungen für 1924, die baldige Vorlage eines Denkmals- und Heimatschutzgesetzes verlangt. Auch in den Tagungen für Denkmal- vflege und Hei Marschütz in Stuttgart und Potsdam wurde in Eni- schließungen eine baldige gesetzliche Regelung gefordert. Das hier in Betracht kommende Gesamtgebiet enthält verschiedene
Aufgabenkreise, für die bereits vereinzelt«, In verschiedenen Gesetzen zerstreute Bestimmungen vorhanden sind. Es herrscht jedoch ein un- erfreulicher Zustand der Lückenhafttgkett, Unklarheit und System- losigkett. Notwendig ist eine klare zusammenfassende Regelung der staatlichen Befugnisse, der Instanzen und der sachlichen Ersovdernisse. Die meisten Kulturstoaten des Auslandes wie auch einige deutsch « Staaten besitzen bereits Dentmalgesetze, während Preußen noch einer gesetzlichen Regelung entbehrt. Der vorliegende Gesetzentwurf will auf Grund einer durch lange Jahre bewährten Organisation, in der sich di« Organ« der Selbstverwaltung und des Staates aufs glücklichste ergänzen, die in verschiedenen Verwallungsgesetzen verstreuten Bestimmungen übersichtlich zusammenstellen und, soweit nötig, ergänzen. Der Entwurf strebt insbesondere eine von bureaukratischen Fesseln möglich st freie Durchführung der Schutzmaßnahmen an. Das Hauptgewicht soll auf die unmittelbare Beratung der Denkmalbesitzer durch die berufenen Sachverständigen, die Konser« vatoren, gelegt werden. Der bewährten Mitwirkung der Provinzen ist in gebührendem Maße Rechnung gelragen. Vor allem wünscht der Entwurf auch die Mitarbeit der kirchlichen Kreise in verstärktem Maß« zu sichern. Revue im Intimen Dheoler.„Tassilo von Schllebens" Revue, die da»„Intime Theater" jetzt ausführt, heißt„Da» Feigenblatt", aber sie ist trotzdem nur langweilig, nur witz- lo», nur brutal. Di« ,�dee" der Lilderaneinanderreihung ist, daß aus der Weltgeschichte sämtliche Szenen herausgeklaubt wurden, in denen die Rcckthest irgendeine Rolle spielt: aber so etwas ist selbst im Zeitalter der Dekadenz und Sexualverslachung gar keine Idee, son« dern nur ein dummer Einfall, der deshalb nicht besser wird, wenn ihn Kurt Zorlig mit wohloertrauter Opcrettenmustk illustriert und von nicht unbegabten Schauspielern wie Wolsgang Zilser und Trübe Troll darstellerisch verkörpern läßt.— Bleibt zu ergänzen, daß die Kassenpreise ziemlich die gleichen sind wie bei Reinhardt und Leßner. Ilm da» Dessauer vouhaus. Das staatliche Bauhaus in Dessau wird schon wieder umstritten: in der Stadt Dessau ist Erregung erst- standen, weil man den Unterhaltszuschuß von jährlich über 300 000 Mark für eine Stadl von kaum 70 000 Einwohnern für unerträglich hält. Prof. Gropius , der Leiter des Bauhauses, denkt in diesem Sommer die dortigen Neubauten zu beziehen: dos Lehr- und Werk- stattgebäude mit dem Gescllenhause. Wenn die Stadt Dessau und der anhallische Staat dt« im Anfang erforderlichen Zuschüsse nicht leisten können, wird auf die Bewilligung eines Reichszuschusses ge- hofft._ Mu'eums'Shnmge«. Sonntag, den Lt., 19 Udr vorm., finden omlllche gührungen im Alten Museum lKiiechilchcr Frauenichmuik) Dr. Köster, und in, Kaiier-Arfidrich-Muleum(Denrdigl. Prot. Wulff, statt. Zulastlarlen für da» Alte Muleum zu SV Pf. find vor Beginn der fiüi» unzen am Eingang der genannten Mutten In beich'.änlter Anzahl erhllllich. Slvrm. Konstrultivifche Kemälde von Karl B u» h e l ft e r find auf der März-NuSstellilng de« Slurm, Potsdamer Str. lStii, autgeslellt. Die Zlusslellung ist täglich von 19 bis 6, Sonntag» von 11 bis 3 Uhr geöffnet. Herbert Kampf. B«> lin. stellt d-i Bernhard HeNde. Tiergarten - strahe S, zum erstenmal Gemälde und Grfffelstmst kolleltlv aus.