fage. Je fleiner das für den einzelnen benötigte Siedlungsterrain ist, desto mehr Menschen können angesiedelt werden, was zu einem ffärteren Gegengewicht gegen das Großagrariertum führt. Der Siedler ist nicht der Meinung der Mehrzahl der Kleinbauern, daß die Interessen der Großbetriebe mit den ihren identisch wären. Was schließlich die Anschaffung von Maschinen betrifft, die für den einelnen ja nicht voll ausnutzbar erscheinen, so wäre durch genossen schaftlichen Erwerb oder eine bequeme Art des Berleihens allgemeinste Benutzung zu ermöglichen.
33 Millionen Ausgaben- Schwierigkeit der Dedung. Der Haushaltsplan der Stadt Berlin ist soeben fertiggestellt worden. Er wird in der Stadtverordnetenversammlung in der nächsten Woche durch den Kämmerer vorgelegt werden. Der Auf bau des Haushaltsplanes 1926 hat sich gegen das Vor
jahr nur geringfügig geändert. Der gefeßlich geforderte angemessene Spielraum für die Durchführung des Haushalts wird den Bezirken auch in diesem Jahre, soweit unvorhergesehene einmalige Ausgaben in Betracht kommen, durch Borbehaltsmittel, ſomeit Deckung von Ueberschreitungen in Frage kommt, durch Verstärkungsmittel gewährt werden. Der Haushaltsplan ohne außerordentliche Verwaltung und ohne Werte schließtin der Ausgabe nach den wirtschaft lichen Abschlüssen mit etwa 593 Millionen Mart ab gegen 519 Millionen Mart im Vorjahre.
Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 20. März.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
4.30-6 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner Funk6.35 Uhr kapelle.( Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman). abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Sprachunterricht. Esperanto( Direktor Julius Glück). 7 Uhr abends: Dr. Max Freyhan: Henrik Ibsen ". 7.25 Uhr abends: Gustav Hoch stetter : Humor vom Tage". 7.55 Uhr abends: Hans- BredowSchule( Bildungskurse). Abteilung Völkerkunde. Universitätsprofessor Dr. F. Babinger: Die Welt des Islam"( Syrien , Palästina und Arabien ). 8.30 Uhr abends: Friedrich Hölderlin ( Zu seinem Geburtstage). 1. Einleitende Worte( Hermann Kasack ). 2. a) Oden. b) Briefe, c) Hymnen und Fragmente( Theodor Loos , Rezitation). 9.20-10 Uhr abends: Sendespiele. Abteilung: Schauspiel. Spielzeit 1925/26. Leitung: Alfred Braun . 11. Veranstaltung. Der Hund im Hirn. Ein Einakter von Kurt Götz . Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst. Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30 bis 12 Uhr abends: Tanzmusik( Funktanzkapelle. Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski). Königswusterhausen, Sonnabend, den 20. März.
3-3.30 Uhr nachm.: Professor Dr. Amsel und Oberschullehrer Westermann : Einheitskurzschrift. 3.30-4 Uhr nachm.: Frl. K. Delius: Die berufliche Erziehung der Hausfrauen und Hausangestellten in ländlichen hauswirtschaftlichen Fachschulen. 4 bis 4.30 Uhr nachm.: Dipl.- Gartenbauinspektor Günther: Der Schnitt der Obstgehölze. 4.30-5 Uhr nachm.: Frl. Walther: Die Getreideerzeugnisse in der Küche. 8.30 Uhr abends: Uebertragung aus Berlin .
Hebung der Uebersichtlichkeit des Plazes durch Beseitigung der störenden Aufbauten. Es werden insgesamt vier große und 3wei fleine Inseln eingebaut. Die Gleisverbindung vom Spittelmarkt nach der Köpenicker . Straße durch die Sendelstraße, Alte und Neue Jakobstraße wird beseitigt und durch eine Verbindung im Zuge der Wallstraße und Inselstraße ersetzt. Zwischen Wall- und Gertraudtenstraße bleibt eine eingleifige Verbindung bestehen, alle übrigen Abstellgleise werden beseitigt. Von den vorhandenen Ausbauten werden das Verkaufshäuschen von Anger, der Springbrunnen, die beiden Zeitungskioske, die Telephonzelle, die Verkehrswarttafeln und die Anschlagfäulen zur Durchführung des Entwurfes abgebrochen werden müssen, außerdem müssen vier von den vorhandenen sechs Bäumen beseitigt werden. Es ist geplant, bürfnisanstalt nur noch eine Uhren- und Litfaßsäule sowie eine einen neuen Baum zu pflanzen und außer der stehenbleibenden Be Telephonzelle auf dem Plazze zu belassen.
Ein netter Landsmann.
Der vereitelte Mordplan.
Ein geplantes Kapitalverbrechen wurde gestern abend von der Kriminalpolizei verhütet. Ein 20 Jahre alter früherer Kontorist Friz Grauer, der aus guter Familie stammt, hielt es in seiner Stellung nicht lange aus. Die Neigung zu Abenteuern trieb ihn
in die weite Welt.
Die Steigerung erflärt sich zu einem Teil dadurch, daß die Erstattungen durch den Ausbau des wirtschaftlichen Abschlusses vollständiger und genauer erfaßt werden. Sieht man von der Er, höhung der Haushaltsziffern durch diesen Ausbau ab, so beträgt die Erhöhung der Ausgabe 1926 gegen 1925 etwa 60 bis 65 millionen Mart oder rund 12 Broz. Hieran ist, soweit die laufende Verwaltung in Frage kommt, die Kapitalsund Schuldenverwaltung, bei der nach Erlaß der Aufwertungsgesetze wieder Beträge für Berzinsung und Tilgung der Anleiheschulden vorgesehen sind, allein mit 13 millionen Mart beteiligt. 5 Millionen Mart find für weitere Wohl. fahrtsausgaben in Fortführung der Notstandsaktion vom Dezember 1925 eingestellt. Ferner erscheinen 3,5 Millionen Mark für Versorgungsbezüge des Personals der Straßenbahn, außerdem 1,3 Millionen Mark als Zuschuß der Stadt als Garantieverband zur Aufwertung der Sparguthaben der städtischen Sparkassen. Der Rest entfällt auf Erhöhung der laufenden persönlichen und sächlichen Roften. Die einmaligen Ausgaben ohne die der Werte haben sich troh aller Bemühung auf möglichste Einschränkung nicht niedriger halten lassen als im Vorjahre. 1925 waren dafür ohne die Vorbehaltsmittel insgesamt rund 42 Millionen Mart vorgesehen, von denen ein Teil im Betrage von noch etwa 8 bis 9 Millionen Mart bisher noch nicht freigegeben werden konnte. Für 1926 find an einmaligen Ausgaben ohne Werke und ohne Vorbehaltsmittel sogar 51 Millionen Mark eingestellt worden, darunter 10 Millionen Mart für Wohnungsbau( gegen 5 Millionen im Vorjahre), 3,8 Millionen Mark für Straßendurchbrüche und ansehnliche Summen Schon seit März v. J. war er von Hause weg und spielte den für Schulbauten und Krankenanstalten, die namentlich bei den Globetrotter. Er wanderte durch Westfalen und das Rheinland , kam lchteren die des Vorjahres noch erheblich übersteigen. Da es jedoch auch nach Hamburg , wandte sich von dort dem Süden zu, kehrte von bei der gespannten Wirtschaftslage und dem Rückgang der Steuer- Mailand nach Deutschland zurück und landete fürzlich in Berlin . einnahmen ummöglich war, diese erhöhten Beträge aus laufenden Sier suchte er einen Monteur auf, den er von seiner Heimat Cinnahmen zu decken, so sind etwa 25 Millionen Mark diefer ein her fannte. Diesen jungen Mann, der für sich allein in der Oranienmaligen Ausgaben auf die außerordentliche Verwaltung über- ftraße wohnt, traf er seitdem öfter. Da fam er auf den Gedanken, nommen. In diefer mußten außerdem 30 Millionen Mart für den ihn zu überfallen und zu berauben. Zur Ausführung des Ausbau des Elektrizitätswerks Rummelsburg , 20 Millionen Mart verbrecherischen Planes sagte er fich zu gestern abend bei ihm an für den Abschluß der Nordfüdbahn und 7 Millionen Mark für die unter der Vorspiegelung, daß er bei ihm Rundfunk höreit möchte. AEG.- Bahn vorgesehen werden, so daß die außerordentliche Bon vornherein hatte er es darauf abgesehen, bei ihm zu übernachten Berwaltung insgesamt rund 81 millionen Mart und ihn im Schlaf zu überfallen. Um das zu erreichen, wählte er enthält. Von dieser Summe werden 9,4 Millionen Mark aus gerade den Rundfunk, der ja bis in die späten Stunden dauert und der Anleihe 1924 gedeckt werden können; 20 bis 25 Millionen Mart erzählte dem Landsmann, daß seine wirtin sehr streng set und ihm beabsichtigt der Magistrat aus einer Inlandsanleihe, den Bedarf feinen Hausschlüssel mitgebe. Der Monteur erklärte sich gern bereit, der Elektrizitätswerke und der Nordsüdbahn aus Auslandsanleihen ihn die Nacht bei sich zu behalten. Nun hatte Grauer aber zunächst aufzubringen. Der Magistrat hofft, daß eine rechtzeitige Begebung boch nicht Mut genug, das Berbrechen selbst auszuführen. Er suchte Dieser Anleihen die Inangriffnahme der Arbeiten noch vor dem dafür in der Herberge, in der er in Wirklichkeit wohnte, einen Sommer möglich macht. Von den Einnahmen haben sich die Schlächter zu gewinnen. Dieser ging zum Schein auf den Plan ein, Steuern in Auswirkung der Finanzpoliti? von Reich und Land unterrichtete aber die Kriminalpolizei. Beamte der Mordinspektion feit Monaten ungünstig entwickelt. Bei dem Anteil an der Reichs. nahmen darauf Grauer feft. Er hatte einen viertan eintommen und Körperschaftssteuer erwartet der tigen Mosaitpflasterstein, der in ein naises Taschentuch Magistrat gegen den Haushalt 1925 eine Mindereinnahme eingefnotet war, bei sich und gibt zu, daß er mit diesem„ den Monvon nicht weniger als 17 millionen Mart. Die Ums teur so unschädlich machen wollte, daß er schweigen mußte, um ihn fassteuer wird keine Mehreinnahme, die Hauszinssteuer nicht verraten zu können." Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Bernach Verbesserung ihres Verteilungsschlüssels nicht mehr als etwa haftete anderswo bereits Verbrechen verübt hat. Mitteilungen über 4 Millionen Mark Mehreinnahme bringen. Die Erträge der Grund sein Treiben an anderen Orten nimmt die Inspektion A. im besigwechselabgaben sind erheblich zurüdgegangen. Der Magistrat 3immer 104 des Polizeipräsidiums entgegen. Grauer gab zu, daß ist daher gezwungen, der Stadtverordnetenversammlung, die Er. er an Stelle des Steines gern ein Beil benutzen wollte. Er hatte höhung des Buschlages zur Grundvermögens. fich jedoch feines verschaffen können. fteuer von 150 auf 180 Pro3. und die Beibehaltung der ichten Erhöhung der Hundesteuer mit 70 Mart vorzuschlagen. Hierdurch erwartet der Magistrat eine Mehreinnahme von 32,5+ 6= 38.5 Millionen Marf. Eine Erhöhung der Gewerbesteuer Devos fiegt über Hein Domgörgen knapp nach Punkten. hat der Magistrat im Hinblick auf das Daniederliegen der WirtDer Sportpalast hatte gestern seinen großen Tag. Es gab ein schaft zurzeit für untragbar angesehen. Auch die Werke müssen internationales Programm zu sehen, wie es nicht oft zusammen. in stärkerem Maße zum Ausgleich des Haushalts herangezogen gestellt wird. Der Besuch entsprechend, Ränge und Galerien überwerden. Für die Gas, Wasser- und Elektrizitätsfüllt. Um 49 Uhr nahmen die Kämpfe ihren Anfang. Im Hauptmerte fomie für die Straßenbahn hat der Magistrat fampf standen sich im Mittelgewicht der Europameifter René die Abgabe in Höhe von 8 Proz. der Bruttoein. Devos( 144,3 Bfund) Hein Domgörgen ( 142,3 Pfund) nahmen mit zusammen 23,6 Millionen Mark eingelegt, für die gegenüber. Nach sehr hartem Kampf, der über 15 Runden ging, Stadtgütergesellschaft einen Ertrag von 90 000 3entnern fiegte René Devos fnapp nach Punkten. Das Urteil wurde Roggen im Werte von 700 000 Mart abzüglich der neu über. vom Bublifum mit einem Pfeiffonzert aufgenommen. Als unent nommenen Erstattung der Bezüge von Versorgungsberechtigten mit schieben hätten vielleicht die Leistungen Devos', der fabelhaft borte, 280 000 Mart. Darüber hinaus ist zur Ausgleichung des Haushalts beffer genügt. Weiter fämpfte der deutsche Bantamgewichtsmeister Die Ablieferung von 12 Millionen Mark durch die Werte an die Friedemann mit dem Franzosen Fabrigues. Der Kampf Stadthauptkaffe erforderlich. Der Magistrat hat die Summe vor ging über alle 10 Runden und Friedemann unterlag nach einem behaltlich ihrer Berteilung auf die einzelnen Berfe im Haushalts wenig rühmlichen Treffen nach Buntten. Im Schwergewicht tonnte Haymann( 175 Pfund) über Blackie Miller( 164 Pfund) plan vorgesehen. aus Australien flar nach Punkten gewinnen.
J
Der Magistrat hat die Stadtverordnetenversammlung ersucht, zu beschließen:
1. Der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1926 wird in Cinnahme und Ausgabe mit 590 831 980 m. festgesetzt.
2. Der umtagefähige Steuerbedarf beträgt 136 040 000 m. 3u seiner Deckung werden erhoben: Die Grundsteuer mit 180 Bro3. Suschlag zur staatlichen Grundvermögenssteuer; die Gewerbesteuer mit 425 Proz. des Steuergrundbetrages nach dem Ertrage und mit 1000 Proz. des Steuergrundbetrages nach der Lohnfumme. Die Zweigstellensteuer wird auf 20 Broz, die Schankgewerbesteuer auf 10 Proz. der Gewerbesteuer nach dem Ertrage festgesetzt.
Europameisterschaft im Mittelgewicht.
M
Einbruch bei einem Landgerichtsrat. Klingelfahrer suchten einen Landgerichtsrat in der Eybelstraße heim. Diefer war mit seiner Gattin ausgegangen und auch die Sausangestellten waren nicht daheim. Diese Gelegenheit benußten Selingelfahrer, um die Flurtür geräufelos aufzufanteln". Sie erbrachen die Schränke, stablen Wäsche, Kleidungsstücke und für mehrere tausend Mart andere Wertiachen, darunter eine goldene Broiche mit Berlen, eine sawedische Filigranbroiche mit einer neunzadigen Krone und eine goldene Damenuhr mit goldener Chatelaine, die drei Brillanten und ein Rubin zieren, padten alles
möglich gewesen sein, wenn er nach seiner verantwortlichen Bernehmung unentschuldigt ausgeblieben wäre. Durch die Feststellungen der Gerichtsärzte am Krantenbeit des Angeklagten war jedoch festgestellt worden, daß er am Donnerstag durch Krankheit am Erscheinen behindert worden war. Die Verhandlung in Nikolas see wird nur von sehr furzer Dauer sein.
Seine, Nothilfe".
Er verstand, sich die Arbeit leicht zu machen. Auf die Ausbeutung der Not anderer hatte es der Kaufmann Ernst Schmidt abgesehen. Es war ein trauriges Bild, das sich dem Auge bei dem Aufmarsch dieser einfachen und ärmlich gefleideten Zeugen bot, die dem Angeklagten mit ihrem sauer verdienten Geld zum Opfer gefallen waren. Betrug im straffchärfenden Rüdjalle in nicht weniger als sieben Fällen wurde Schmidt zur Laft gelegt, das Schöffengericht Berlin- Mitte mar und für sich verwirkten 3u chthausstrafe.
ihm diesmal noch ein milder Richter und bewahrte ihn vor einer an
Schmidt hatte in der Gegend des Schlesischen Bahnhofs in einem einfachen Restaurant eine Art Vermittlungsbureau für den Eintritt in die Technische Nothilfe aufgeschlagen. Bei ihm fonnte jeder Mitglied dieser Einrichtung werden, wenn er sich einen Aufnahmeschein gegen ein entsprechendes Entgelt verschaffte. Den Preis bestimmte der Angeklagte jedesmal willkürlich nach dem persönlichen Eindruck, den er von seinem Opfer hatte. So nahm er für die wertlosen Papiere drei bis zehn Mark. Durch die raffinierten Versprechungen, daß jeder neu Eintretende von der Technischen Nothilfe zwei Paar neue Stiefel als Geschent erhalte, hatte Schmidt natürlich eine außerordentlich große Zahl von Kunden zu verzichnen. Man riß sich förmlich um die Mitgliedsſcheine. Wie groß war aber das Erstaunen der Reingefallenen, als sie bei einer Abzahlungsfirma Hirsch u. Co. wohl anstandslos zwei Baar Stiefel erhielten, aber erfahren mußten, daß fie diese durch wöchentliche Ratenzahlungen erst als Eigentum erwerben mußten. Von einem Geschenk der Technischen Nothilfe war diesem Geschäft natürlich nichts bekannt. Schmidt war von dem Abzahlungsgeschäft lediglich beauftragt worden, Kunden unter der Arbeiterschaft, die sich in sicheren Stellungen befanden, zu werben. Von dem Umsatz wurden ihm zwei Prozent versprochen. Da dem Angeklagten solche Arbeit zu umständ lich und wohl auch zu wenig einbringend war, verfiel er ganz einfach auf diese verwerflichen Schwindeleien. Nur, weil dem Gericht das Betrügereien des Schmidt wissen mochten, auch nicht als ganz ein. Geschäftsverfahren von Hirsch u. Co., die allerdings nichts von den
wandfrei erschien, wurden dem Angeklagten noch einmal mil dernde Umstände zugebilligt und er so vor dem Zuchthaus bewahrt. Die gegen ihn erkannte Strafe lautete auf ein Jahr sechs Monate Gefängnis, von der die letzteren als durch die Untersuchungs. haft für verbüßt gelten. Wegen der gemeinen Gesinnung wurden Schmidt außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren abgesprochen.
Der Wunderdoktor" mit den Weidenzweigen. Ein Wunderdoftor", der seine Sympathieturen nur zum Ded mantel zur Befriedigung seines Trieblebens benutzte, ist ein gewisser Oskar H., der sich wegen sittlicher Berfehlungen an Minderjährigen vor dem Schöffengericht Neukölln zu verantworten hatte. Ein besonderer Trick von ihm war, daß er seine Besprechungen" mur unter drei Weidenzweigen vornehmen dürfe und daß die Wirkung der Kur bedinge, daß er mit dem franken Mädchen oder Kinde allein bleibe. Unbegreiflicherweise wurde diesem unsinnigen Verlangen auch Folge geleistet, und 5. benutzte die GeBuchthausstrafe machte der Berteidiger geltend, daß auch die Tegenbeit zu fträflichen Berfehlungen. Gegenüber der beantragten Eltern einen strafbaren Leichtfinn bewiesen hätten. Das Gericht erkannte auf ein Jahr sechs Monate Gefängnis unter Anrechnung von 7 Monaten Untersuchungshaft. 2mlenfung
von Straßenbahnlinien. Wegen Ausführung von Gleisbauarbeiten an der Kreuzung Potsdamer- Lügowitraße werden in der Nacht vom 22. zum 23. d. V. von 1.40 11br an und in der Nacht vom 29. zum 30. d. M. von 1 Uhr an die Wagen der Linien 40, 54, 60, 69, 74, 76, 176 und 88 in beiden Richtungen über Köthener Straße, Schöneberger Ufer, Flottwellstraße, Lüzowstraße umgeleitet.
Eine Folge der Steuerdefraudationen. Der Magiftrat hat in feiner Sigung vom 10. März 1926 beschlossen, an den Türen aller Bureaus der Steuerämter und Steuerfassen sowie an fonit geeigneter Stelle Blakate mit der Aufschrift anzubringen, daß 3ablungin rechtswirfiam nur an die Steuerfaijen erfolgen fönnen. Die Möglichkeiten des bargeldlosen Verkehrs an die Kasse sind in das Plakat mit aufzunehmen. Auch an den übrigen Diensträumen der städtischen Verwaltung sollen entsprechend geänderte Blafate angebracht werden, in denen zum Ausdruck gebracht wird, daß Zahlungen rechtswirfiam nicht an die Verwaltungsbureaus, sondern nur an die zuständige Kasse geleistet werden können.
Eine Ausstellung von Arbeiten aus dem Werk und Handarbeitsunterricht findet vom 20. bis 22. März in der 262( weltlichen) Schule, Lütticher Str. 4, statt. Eintritt frei.
Aufführung
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Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Die Dperntarten für die Bar und Zimmermann am Sonnabend, den 3. April, find erschienen. Die Streife werden aufgefordert, fofort ihre Karten bom Bureau abzuholen. Preis der, Karte einschließlich Garderobe und Programm 1,50 M.
Berein der Freidenfer für Feuerbeffaffung. 20. Verwaltungsbezirk. Reinidendorf. Die Kreidenker Jugendweihe findet am Sonntag, 28. März, bormittags 10-12 Ubr, in Tegel , Humboldt- Realschulen- Aula, ftatt. Gin trittstarten sind bei allen Funktionären des Vereins, foiie beim Genoffen Eaaleingang zu haben. In Sermsdorf ist die Bahlstelle jetzt beim Radtke, Tegel , Echlieberstr. 76, J. Fisher, Schlieperftr. 50, und am Genossen W. Schmidt, Hermsdorf , Bahnhofstr. 9, IL
Ein Fuhrwert vom Zuge überfahren. Gestern überfuhr der Kölner D- 3ug auf dem Bahnübergang zwischen Saternberg. Nord und Gelsenkirchen - Heßler das Fuhrwerk eines Bädermeisters. Der Schrankenwärter fonnte wegen des Nebels den ankommenden D- Zug nicht sehen und wollte das Fahrzeug noch über die Gleise lafen. Dabei wurde der Wagen vom Ruge erfaßt. Der Bädermeister und feine Toter wurden auf der Stelle getötet, die Frau lebensgefährlich berleßt. Der Schrankenwärter erlitt einen Nervenzufammenbruch. Einstellung der Elbdampfschiffahrt wegen Hochwassers. Infahrtsgesellschaft auf der gesamten Elbstrede den Betrieb wieder eingestellt.
Dieser Etat wird selbstverständlich einer eingehenden Prüfung in einen Rudsad, den sie mitstahlen und verschwanden durch die folge och wafiers hat die Säcftich- Böhmische Dampficiff
unterzogen werden und in der Stadtverordnetenversammlung zu ausgedehnten Debatten führen,
Die Umgestaltung des Spittelmarktes. Das Bezirksamt Mitte hat der Bezirksversammlung über die geplante umgestaltung des Spittelmarktes eine Borlage gemacht, die auf Grund zahlreicher Besprechungen mit der Tiefbaudeputation des Magistrats, dem Verkehrsamt, der Verkehrs. polizei und der Berliner Straßenbahn- Betriebs- G. m. b. H. zustande gekommen ist. Es fehlt nur noch die schriftliche Zustimmung der Straßenbaupolizei und des Polizeipräsidenten, deren Einholung veranlaßt ift. Die Umgeftaltung bezwedt die zwangsläufige Regelung des Fahrverfehrs durch Auflösung des Plages in Einbahnstraßen, die Verminderung der verkehrsgefährlichen Kreuzungspunkte durch Einführung eines Ringverkehrs, die sich e rung des Fußgängerverkehrs durch Verschmälerung der Fahrdämme, die Entlastung des Blages durch Umgestaltung der Gleisanlegen und Beseitigung der Abstellgleise, die Erleichterung bes Straßenbahnvertehrs durch Anlage von Haltestelleninfeln und die
Hintertür.
Die Gerichtsfihung in der Villa.
Das Schöffengericht Lichterfelde , das die Verhandlungen im
Prozeß Lützow führt, hat nochmals eine Aenderung seiner Dispofitionen eintreten lassen müssen. Die öffentliche Sigung in der Billa des Professors Grothe in Nikolassee , Rennwiese 1, zur Bernehmung des erkrankten Dr. Frhr. v. Lükow findet bereits heute vormittags 11 Uhr statt. Zu dem Termin sind durch Rohrpoft nur außer den beteiligten Richtern und Schöffen und Bertreter der Anklagebehörde die Sachverständigen und die Verteidiger, aber feine 3eugen geladen worden. Die Verlegung des Termins erfolgte, weil dem Gericht nachträglich Bedenken gekommen find, ob die in Abwesenheit des Angeklagten am Donners. tag geführte Verhandlung prozessual zulässig gewesen sei. Es würde dann am Sonnabend der letzte Tag innerhalb der von der Strafprozeßordnung zugelassenen viertägigen Unterbrechungsfrist fein, da die legte vorhergegangene Sigung am Dienstag statige funden hatte. Ohne den Angeflagten zu verhandeln würde nur
Eine
Brandfataftrophen. Eine große Feuersbrunst broch in der Brentford Bäscherei in 2ondon, einer der größten Waschanstalten ihrer Art, aus. Sämtliche Familien der ganzen Straße mußten ibre Häufer verlaffen. bis die Feuerwehr nach ſtundenlangen Anstrengungen der Flammen Herr wurde. andere Brandkatastrophe wird aus Tokio nemeldet, wo 800 Säufer und Geschäfte im Sugamo- Bezirk der Stadt niedergebrannt sind. Das Fener entstand durch eine Explosion in einer Feuerwerks. fabril. Beiter wurde der Juftrapalast in Gent durch eine Feuers Das Archib mit zahlreichen geschichtlichen brunft eingeäichert. Dokumenten ist mitverbrannt.
Der italienische Dampfer Jagarnes ist in der Friscen See mit einem enaliichen Schiff zusammengestogen. Der„ Fagarves" ift fofort gefunden. Der erste Offizier und neun Mann find gerettet, während die übrigen 21 Mann der Bejagung bermißt werden.