Einzelbild herunterladen
 

Moderner Städtebau.

-

Mineralabbauflächen.

gungen.

-

-

-

Laut Berfassung kann das Reich Grundsätze für das Wohnungs­wesen und den Städtebau aufstellen. Bisher ist von Reichs wegen auf diesem Gebiet wenig geschehen, trotzdem die Dringlichkeit vor­liegt. Die preußische Regierung ist vorangegangen und hat den Ent­murf eines preußischen Städtebaugesetzes der Deffentlichkeit unter breitet. Im Entwurf wird zugegeben, daß mit den bisherigen öffentlich- red; tlichen Bestimmungen für das Städtebauwesen nicht mehr auszufommen ist( Fluchtliniengesetz vom 2. Juli 1875). Zur Begründung wird unter anderem angeführt: Ein bewußt ge staltender Wille muß das Wachstum einer Ge meinde oder die Entwidlung eines Wirtschafts­gebietes mehr als bisher beherrschen."- Das Gesetz zerfällt in vier Abschnitte. Der erste Abschnitt behandelt den Flächenaufteilungsplan. Abschnitt 2 die Bauvorschriften, Abschnitt 3 die Enteignung, Grenzberichtigung u. a., Abschnitt 4 die Entschädis gungsfragen. An dieser Stelle sei nur einiges über Abschnitt 1 gefagt. Das Gebiet einer Gemeinde soll zerlegt werden a) in land und forstwirtschaftlich genugte Flächen, b) Kleingartenland, c) Spiel- und Sportplätze, d) Friedhöfe, e) Parf und Garten­anlagen, f) Verkehrsflächen; zu lezteren gehören Durchgangs- und Ausfallstraßen, Wasserläufe jeder Art, Berfehrsbänder( Gelände streifen, für Berkehrsmittel jeder Art), Bahnhofsanlagen, Kraft wagenpläge und Flughafen, g) Industrieflächen, b) Bergbau Bas übrig bleibt, gilt als Wohngebiet und unterliegt der Bauordnung. Die Wohnviertel zerfallen in reine Wohnviertel und gemischte Wohnviertel mit kleinen gewerblichen Betrieben. Im gemischten Gebiet finden Abgrenzungen statt für Wohngebiete mit Schuh gegen Lärm, Rauch und andere Belästi Der Entwurf geht mit Recht den Schäden der jezigen Großstädte zu Leibe. Sehen wir uns Berlin an, wie es heute ist. Mietsfasernen mit Fabriken vermischt in bunter Reihenfolge. Der Bodenwucher der Terrainspekulanten und die ruhig zusehenden Be hörden haben das Elend der Mietsfasernen mit den Quergebäuden und Seitenflügeln ohne Licht und Sonne, den Brutstätten der Tuber­tulose, verschuldet. Berlin muß aufgelockert werden, die Elends quartiere müssen allmählich verschwinden. Die Wohngebiete müssen getrennt werden von Industrie und Verkehrsvierteln. Nicht nur Billenviertel sollen geschützt werden, sondern auch die Wohnungen der Arbeiter. Jeder arbeitende Mensch hat nach des Tages Mühe und Aufregung das Bedürfnis nach Ruhe. Dies alles sieht ja auch die neue Berliner Bauordnung und der Entwurf der preußischen Regierung vor. Berlin hat auch jetzt schon geschüßte Wohngebiete. Unter f) des Entwurfs sind die Verkehrsflächen und Bahnhöfe streng abgegrenzt von den Wohnvierteln. Wie sieht es nun in der Braris aus? Seit Jahren besteht ein Kampf um ein bereits geschütztes Wohnviertel in Westend - Charlottenburg . Es handelt sich um das Gebiet zwischen Soor- und Königin- Elisabeth- Straße und Fredericia­ftraße. Ein Wohngebiet in gesunder Höhenlage für Hochbauzwecke. Bor zwei Jahren planten Privatleute hier Massengaragen zu bauen, dant der energischen Abwehr wurde dies verhütet. Die Berliner Straßenbahn G. m. b. 5. faufte dies Gelände an mit der Absicht, hier einen Straßenbahnhof zu errichten. Die Bezirksver fammlung Charlottenburg faßte 1925 den einstimmigen Be fchluß aller Parteien, welcher die Bahnhofs. anlage an dieser Stelle ablehnt, um das Wohnviertel zu erhalten. Der Berliner Magistrat war anderer Meinung. Die Berliner Stadtverordnetenversammlung wählte einen 17er Ausschuß zur Ueberprüfung der Sache. Bald wird der Würfel fallen. Die Straßenbahngesellschaft will die Sache schmackhaft machen dadurch, daß sie die Bahnhofsanlagen mit Wohnhäusern umbauen will, in welchen Straßenbahner wohnen wollen, die dann Tag und Nacht den Lärm ertragen sollen. In Berlin mit seiner Stadtverordneten mehrheit sollte ein solches Spiel nicht möglich sein, sonst tun wir das felbe, was wir den Ber bauern von Berlin vorwerfen. In Wohn­viertel Wohnungen, den Bahnhof ins Verkehrs- oder Industrieviertel , fo mie es Städtebauer im Entwurf der preußischen Regierung vor­fehen. Nicht rückwärts, sondern vorwärts wollen wir im Interesse der Bolksgesundheit.

Eine Schulzahnpflegewoche.

Das Bezirksamt Kreuzberg veranstaltet vom 22. bis 27. März 1926 eine Zahnpflegewoche. In der Zahnpflegewoche werden die Kinder der in der Schulzahnklinik bereits zahnärztlich planmäßig behandelten Schulklassen der gesamten Gemeindeschulen des Verwaltungsbezirks erfaßt. Die Lehrer der in Frage kommen­den Klassen werden während des Unterrichts an den sämtlichen Tagen dieser Woche ein Gebiet der Zahnpflege, z. B. den Wert gesunder Zähne, die Reinigung der 3ähne usw., besprechen. Zur linterstützung der Belehrungen werden den Klaffen Broschüren, Zahnpasten und Zahnbürsten zur Verfügung gestellt. 3weck der Veranstaltung ist, den beteiligten Schulkindern Anregun­gen über den Nugen pileglicher Behandlung der Zähne zu geben. Üleber den Berlauf der Zahnpflegewoche werden die be­teiligten Schulen entsprechende Fragebogen ausfüllen und dem Ge sundheitsamt übersenden. Das auf diese Weise erlangte Material wird voraussichtlich interessante Aufschlüsse über Zahn­pflege bei Schulkindern geben. Das Vorgehen des Bezirksamts Kreuzberg auf dem so wichtigen Gebiete der Schulzahnpflege ist begrüßenswert. Es ist ja noch außerordentlich viel zu tun, da die Zahnfäule namentlich bei den Schulkindern eine wahre Volksfeuche bildet. Leider gibt es Tausende und aber Tausende von Schulkindern, die sich überhaupt nicht die 34hne puben, einige nur dann und wann, manche nur Sonntags, nur wenige an jedem Tage morgens und abends, wie es notwendig ist und eigentlich für jeden Menschen selbstverständlich sein sollte. Viele Schulkinder befizen auch keine eigene Zahnbürste. Hier sollte die hygienische Boltsbelehrung wirksam eingreifen, aber nicht nur mit dem Wort, sondern auch mit der Tat.

-

STADT

BEILAGE

DES

Es wäre auch sehr erwägenswert, das Beispiel, das die Gesund heits- und Schulverwaltung von Luxemburg gegeben hat, in Berliner Schuien nachzuahmen. Bor Beginn des Unterrichts mur­den die Kinder dort angehalten, sich in der Schule unter Aufficht des Lehrers ihre 3ähne zu pußen. Und siehe da: in verhält nismäßig turzer Zeit hatten sich die Luxemburger Schulkinder so gut an ein regelmäßiges Zähnepuzen gewöhnt, daß fie fünftig ihre Bähne sorgfältig zu Hause mit Bürste und Schlemmfreide gut säu­

berten.

Die Lieferung von Schlemmtreide, eines übrigens ebenso ausgezeichneten wie billigen Zahnpuhmittels, an die Schulkinder ausgezeichneten wie billigen Zahnpugmittels, an die Schultinder wäre ebenfalls sehr zweckmäßig. Aud, sollte man, um das Interesse der Kinder für die Gesunderhaltung der Zähne zu wecken und zu fördern, Prämien aussehen, die den Kindern zu erteilen wären, die besonders gut gepflegte Gebisse besigen. Dr. med. Alfred Rorach.

Hilfe für die erwerbslose Jugend.

Um die etwa 300 erwerbslosen Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren vor den Gefahren der Straße und der drohenden Berwahrlösung zu schüßen, hat das Jugendamt des Bezirts amtes Reinickendorf erfreuliche und erfolgreiche Maßnahmen

getroffen an der Berufsschule in Borsigwalde sind Kurse eingerichtet, die in allgemein belehrender freier Form ab­gehalten werden. Unter Anleitung von Lehrkräften können die männlichen Jugendlichen sich selbst ihr Schuhwert befohlen und ausbessern. Das Material dazu wird ihnen foften los vom Jugendamt zur Verfügung gestellt. Ebenso ist den Mäd. hen für die Nadel arbeiten die notwendige Menge Wäsche. stoff fostenlos geliefert worden. So manches Bekleidungsstüd kann auf diese Art wieder instandgesetzt oder neu angefertigt werden. Bur Mittagszeit erfolgt ständig eine Speisung der erwerbs. lofen Jugend. Böchentlich einmal tönnen alle unter Führung die Schwimmhalle in der Gerichtstraße besuchen und er. halten hierzu, wie auch zu den öffentlichen Museums leitung eines fachlich geeigneten Lehrers finden auf dem städtischen besuchen, freie Fahrt auf der Straßenbahn. Unter An­Sportplatz in der Scharnweberstraße Turnübungen, Spiel und Sport statt. Die jugendlichen Erwerbslosen haben freies Benugungsrecht der Volksbibliotheten des Bezirks und bei allen Veranstaltungen des Volksbildungsamts Rei­nidendorf freien Eintritt. Sehr gern werden von den Jun­gen und Mädchen die Freifarten für das Theater ent städtischen Heimen 3offen oder Scheunen verschickt werden und, gegengenommen. Erholungsbedürftige Jugendliche sollen nach den falls erforderlich, die notwendige Kleidung dazu erhalten. Durch diese Maßnahmen wird die Not der erwerbslosen Jugend im Be zirt Reinickendorf teilweise gelindert. Hoffen wir, daß es durch die redliche Mühe der Vertreter der SPD. gelingt, diese soziale Ein­richtung noch weiter auszugestalten.

Die Fernheizwerke für Berlin ..

Großzügige Zukunftspläne a

Seit langem besteht die Absicht, in Charlottenburg , in Wilmers. dorf, in Berlin- Mitte und im Südwesten der Stadt Fernheizwerke zu errichten. Dazu zwingt allein schon die Notwendigkeit, die Kohle in wirtsamerer Weise auszunuzen, als das bisher geschehen ist. Bei der Hausbrandfeuerung in der Privatwohnung werden nur 35 Pro3. des Heizstoffes in Energie verwandelt, bei der Zentralheizung der Technit bereits gelingt, bei der Wärmeversorgung durch Fern­45 Broz, höchstens 50 Proz., während es bei dem heutigen Stande heizwerte 70 Pro3. Kohle auszunutzen.

Die Wärme foll von den großen Maschinenanlagen der Elektri zitätsmerke geliefert werden, deren Abdampf, nachdem er seine Auf­gabe in den Turbinen erfüllt, bisher nuzios in die Luft geleitet wurde. Dieser Abdampf wird nun in Zukunft aufgefangen und mit wurde. Dieser Abdampf wird nun in Zufunft aufgefangen und mit einer Temperatur von rund 130 bis 140 Grad durch Rohre in die öffentlichen Gebäude und Privathäuser in der näheren und weiteren Umgebung der Elektrizitätswerte geleitet, um diese mit Bärme zu versorgen. Bis vor kurzem noch bereitete es Schwierigkeiten, die langen Rohrleitungen der Fernheizwerfe so gut zu isolieren, daß tein wesentlicher Wärmeverlust entstand. Heute ist es jedoch mög­lich, diese Verluste ganz erheblich zu vermindern. Der Ausbau des Charlottenburger Fernheizwerks, das zuerst in Angriff genommen werden soll und rund 500 000 m. tostet, wird sich schon deshalb als wirtschaftlich erweisen, weil der Umbau der Heizungsanlagen für die Charlottenburger Badeanstalt, der jegt notwendig würde, allein 200 000 m. gefoftet hätte. Wie groß die Ersparnisse beim Fern­heizungssystem sind, geht aus der Tatsache hervor, daß Charlotten burg, selbst wenn man nur das städtische Opernhaus, das Rathaus, die Badeanstalt und einige Schulen anschlösse, jährlich rund 100 000 3 entner Kohlen weniger braucht als bisher. Diese Biffern steigen in dem Maße, in dem die Privathäuser durch die Fernheizung erwärmt werden. Schwierigkeiten bestehen allerdings noch darin, daß im Sommer die Fernheizung arbeiten muß und daß viele Privathäuser auf Warmwafferlieferung für ihre Mieter ein gestellt find. Aber auch diese Frage wird sich in zufriedenstellender Weise lösen lassen. Wenn die gesamten Kraftquellen in Groß- Berlin, alfo in erster Linie die Elektrizitätsmerte, auf Fernheizung eingestellt fein werden, wird die Kohlenersparnis zweifellos Millionen von Zentnern betragen. Denn allein der Justizpalast in Moabit be­nötigt zur Beheizung der vielen hundert Zimmer an falten Tagen mehrere Hundert Zentner Steinkohlen täglich. Diese großen Mengen an Heizstoff lassen sich ersparen, wenn man die jetzt nuglos perpuuften Energien der Kraftwerke sammelt und weiterleitet. In welcher Weise das Charlottenburger Fernheizwerk und die kommenden Anlagen ge= das Charlottenburger Fernheizwerk und die fommenden Anlagen ge­schäftlich aufgezogen werden sollen, steht noch nicht fest. Ins Auge gefaßt ist, eine Gesellschaft zu bilden, an der die Stadt und die

RR

VORWARTS

Elektrizitätswerte beteiligt sind. Darüber hinaus aber hat die In­dustrie selbst erhebliche Mittel zur Durchführung dieser Pläne an­geboten, ein Beweis, daß man auch in diesen Kreisen von der Ren­tabilität und der Notwendigkeit der Fernheizung überzeugt ist.

Aus den Bezirken.

7. Bezirk Charlottenburg .

Die Freie Schulgemeinde Charlottenburg hat im Dezember den Antrag gestellt, eine Sammelschule für nicht am Religionsunterricht teilnehmende Kinder mit Beginn des Sommer­halbjahres 1926 einzurichten. Es wurden etwa 400 3ustim­mungserflärungen der Eltern vorgelegt und auch aus­reichende Lehrkräfte bekanntgegeben, die bereit sind, an einer solchen Schule Unterricht zu erteilen. Damit sind alle Bestimmungen der Verfassung erfüllt. Die Schuldeputation stimmte dem Antrage zu und beschloß, vom 1. April 1926 ab die Sammelschule in die 34. Gemeindeschule zu legen. Die Mitteilung, daß das Be­zirksamt diesem Beschluß beigetreten ist, gab den Rechtsparteien betritteln. Der Sprecher der Rechten, Herr Dethleffsen, stellte, ohne Beranlaffung, die Stellung des Bezirksamtes in gehässiger Weise zu auch nur einen Beweis zu erbringen, die Behauptung auf, die bisher mit den Sammelschulen gemachten Erfahrungen seien so schlechte, daß die Errichtung neuer weltlicher Schulen unterbleiben müsse. Jede Erziehung der Kinder ohne Religionsunterricht sei ein schweres llebel. Seine Frattion erhebt Einspruch gegen die Er­öffnung der Schule und bedauert, daß das Bezirksamt vor der Ber­abschiedung des neuen Reichsschulgesetzes der Errichtung dieser Schule zugestimmt hat. Die Fraktion der Mitte bot bei der Behand­lung dieser Frage wieder einmal das Bild trauriger Zerriffenheit. Der Vertreter des Zentrums, Pfarrer Lichtenberg , berief sich auf ein Gesez vom 15. Juni 1921, wonach Kinder, wenn sie das 12. Lebensjahr erreicht haben, selber darüber entscheiden können, ist sogar ein Fall bekannt geworden, in dem ein Kind gegen den ob jie am Religionsunterricht teilnehmen wollen oder nicht. Ihm entschieden hat. Genosse Rabenstein trat diesen Ausführungen Willen feiner Eltern sich für die Teilnahme am Religionsunterricht scharf entgegen und wies darauf hin, daß Anhänger der welt­lichen Schule im Gegensatz zur fatholischen Kirche von jeher für unbedingte Gewissensfreiheit eingetreten find. Wenn aus der großen Zahl der Kinder, die weit über 400 beträgt, einige den Wunsch äußern, am Religionsunterricht teilnehmen zu wollen, die Vertreter der weltlichen Schule werden sie sicher nicht Fragen jeden 3wang ablehnen. daran hindern, weil sie aus innerster Ueberzeugung in religiösen Die Mitteilung des Bezirksamtes wird schließlich von den Sozialdemokraten, Kommunisten und einem Teil der Fraktion der Mitte gegen die vereinigten Bürgerlichen zustimmend zur Kenntnis genommen. Damit ist die Errichtung der ersten weltlichen Schule in Charlottenburg gesichert. Dem Baterländischen Frauenverein soll für das Kinder­erholungsheim Eichtamp ein Zuschuß von 2500 m. gegeben werden. Um nadzu prüfen, ob die geforderten Mittel zweckmäßig und austorieblich im Intereffe bedürftiger Kinder verwendet werden, wird die Vorlage einem Ausschuß überwiesen. 9. Bezirk- Wilmersdorf .

-

-

-

Zu der Bezirksverfammlung am 17. März hatte die Rechte einen Antrag eingebracht, der die vom Magistrat an der Bedarfs nachweisung für 1926 vorgenommenen Streichungen bemängelte. Der Zweck der Uebung war, wie auch aus einem weiteren Antrag Borstoß gegen die Einheitsgemeinde Groß- Berlin. Dieser Vorstoß hervorging, der sich gegen alle Bestrebungen der Zentralverwaltung auf Einschränkung der Selbstverwaltung der Bezirke" wandte, ein wurde von unserem Redner glücklich pariert, indem u. a. auf die Borzüge der Zentralisation hinsichtlich des Verkehrs, sowie der Armen- und Erwerbslosenfürsorge und auch darauf hingewiesen wurde, daß gerade von Vertretern der Außenbezirke der Aufschwung des Shulbauwesens und der Gesundheitspflege nach der Schaffung von Groß- Berlin anerkannt wurde. Schließlich dürfe man nicht außer acht lassen, daß diese gewaltige Einheitsgemeinde erst am Anfang ihrer Entwicklung stehe und geschaffen worden sei in einer Zeit bitterster allgemeiner Verarmung und unerhörter wirt­schaftlicher Ersparnisse. Allseitig wurde den großzügigen Projekten zur Schaffung von Spiel- und Sportplägen und Badegelegenheiten zugestimmt. Auch die von rechts vorgebrachte Klage über die bremsende Spartätigkeit des Kämmerers gegenüber diesen Plänen fand unser Ohr; jedoch mußten wir wie schon oft auch hier wieder darauf hinweisen, daß sich nun leider die Unterlassungs­fünden des früheren, so wohlhabenden Wilmersdorf bitter rächen. Die wenigen Stimmen der damaligen Bertreter der werftätigen Bevölkerung waren mit dahinzielenden Vorschlägen auf taube Ohren gestoßen, so daß nunmehr unser Bezirk dank des Versagens der früheren herrschenden Schichten mit all diefen für die Volksgefund­heit so notwendigen Einrichtungen ins Hintertreffen geraten ist. Einen Bärendienst leisteten die Kommunisten den Erwerbslosen, die die Tribüne füllten, mit einem Dringlichkeits­antrag, in dem die Zurücknahme eines Beschlusses des Verwaltungs­ausschusses des öffentlichen Arbeitsnachweises gefordert wurde, der einer Anzahl von Erwerbslojen auf die Dauer von 6 Wochen die Erwerbslosenunterstüßung entzog. hätten die Kommunisten in ihrem durchaus löblichen Gifer, ver meintliches Unrecht oder geschehene Härte zu beseitigen, sich mit der nötigen Sachfenntnis ausgerüftet, so mußten sie wissen, daß nach den gefeßlichen Bestimmungen die Beschlüsse des Verwaltungsausschusses endgültig sind, in jedem Fall aber der Kontrolle des Bezirksamtes und der Bezirksversammlung entzogen sind. Es war ihnen aber wohl mehr um die Agitation als um sachliche Arbeit zu tun. Nach langer, fruchtloser Debatte, in der die Wogen der Erregung hoch­gingen, beendete unser Sprecher, der Mitglied des Verwaltungs­ausschusses ist, die Redeschlacht dadurch, daß er erklärte, für eine

UNSERE STRUMPFABTEILUNG

bietet Ihnen große Auswahl in neuen Frühjahrsfarben. Nachstehende Artikel geben infolge ihrer erstklassigen Qualität bei niedrigsten Preisen Beweis unserer Leistungsfähigkeit:

Seidenflor Damenstrümpfe besonders klar, mit starkem Seidenglanz

Seidenflor Damenstrümpfe besonders feinfädig, mittelschwere Qualität, aus bestem Flormaterial

215 2.90

Jacquard Herrensocken feste, Qualität, in verschiedenen bunten Mustern

Fantasie Herrensocken In Flor und Kunstseide mit Flor. elegante moderne Muster.

115

250

MARKE

SALAMANDER