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Die Vorgänge bei der Staatsbank.

Strafanträge des Staatsanwalts.

Nach mehrwöchiger Verhandlung stellte Staatsanwaltsschafts­rat Duden im f'einen Barmat- Prozeß gegen den angeklagten russischen Staatsangehörigen Dr. Michael Feld, sowie gegen die angetlagten Beamten der Staatsbant Blodow, Kerstan, 3oft und Neizel folgende Strafanträge:

Der Angeklagte Feld ist wegen Untreue in Tateinheit mit attiver Best echung in brei Fällen zu einer Gesamtstrafe von 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis zu verurteilen, von der 4 Monate der erlittenen Untersuchungshaft angerechnet werden. io daß noch 1 Jahr Gefängnis zu verbüßen ist. Der Staatsanwalt bat in diesem Falle das Gericht, dem Angeklagten, dem allerdinas mildernde Umstände zu gewähren seien, feine Strafaus. segung und teine Bewährungsfrist zuzubilligen. Auch dem Angeklagten Blodow sollen mildernde Umstände zugebilligt werden. Bei ihm sind fünf Fälle von passiver Bestechung in Tateinheit mit Untreue erwiesen, wofür auf eine Gesamtstrafe von 1 Jahr 9 Monate Gefängnis zu erkennen ist, unter An rechnung von 5 Monaten der Untersuchungshaft. Da der Angeklagte Blodow nach dem Gang der Verhandlung nicht ehrlos gehandelt zu haben scheint, beantragt der Staatsanwalt, nicht auf Ehrverlust zu erfennen, ihm aber auf die Dauer von 5 Jahren die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter abzusprechen. Für den Angeklagten Kerstan, der, wie der Staatsanwalt ausführte, vor Gericht einen überaus schlechten Eindruck gemacht habe und der Justiz in den Arm gefallen sei, beantragte der Staatsanwalt unter Anerkennung mildernder Umstände für sechs Fälle von Untreue in Tat: einheit mit passiver Bestechung eine Gesamtstrafe von zwei Jahren neun Monaten Gefängnis, unter Anrechnung von 5 Monaten der erlittenen Untersuchungshaft. Ferner sollen diesem Angeklagten 5 Jahre Ehrverlust, sowie die Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von 5 Jahren ausgesprochen werden. Außerdem beantragte der Staats. anwalt, gegen Kerſtan Haftbefehl zu erlassen, da für ihn, der Junggeselle sei, Fluchtverdacht bestehe. Für den Angeklagten Joft beantragte der Staatsanwalt für fünf Fälle von paffiver Be stechung in Tateinheit mit Untreue 1 Jahr Gefängnis und die Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter, für den Angeklagten Meißel für vier Fälle von passiver Be ste chung in Tateinheit mit Untreue 9 Monate Gefängnis Ferner sollen die erhaltenen Bestechungsgelder und Zuwendungen, soweit ihr Wert noch feststellbar ist, eingezogen werden.

Zur Begründung führte Staatsanwaltschaftsrat Duden aus, daß in sämtlichen Fällen und bei sämtlichen Angeklagten Bestechung in Tateinheit mit Berleitung zur Untreue bzw. mit Untreue erwiefen sei. Auch der Kausalzusammenhang der Zuwendungen mit den straf­baren Handlungen, deren sich sämtliche Angeklagten nach dem Ergeb­nis der Beweisaufnahme bewußt gewesen seien, fei erwiesen. Straf­mildernd komme für den Angeklagten Feld in Betracht, daß er als russischer Staatsangehöriger mit den deutschen Verhältnissen nicht so vertraut gewesen sei, und daß auch die Beamten pflichtmidrig ge= handelt hätten. Für die Beamten sei als strafmildernd geltend zu machen, daß fie fich in einem bewegten Inflations. fa umel befunden hätten. Strafverschärfend jei aber der große Schaden, der durch ihr Verhalten der Preußischen Staatsbant au­gefügt worden sei, und den man für jeden Angeklagten auf etwa brei Viertelmillionen schäzen müsse.

Die Volksopferschwindler.

Bernehmung der Angeklagten.

Dresden , 31. März.( Eigener Drahtbericht.) In der Fortsetzung der Verhandlung des Boltsopfer Prozesses gab der zweite Angeflagte, Hauptmann a. D. 2öffler, an, 1889 in Leipzig als Sohn eines Oberzollrats geboren zu sein. Den Titel Majot führte er zu Unrecht. Er will ihn auf Grund einer Zeitungsnotiz an­genommen haben, die jedoch feine amtliche Bestätigung gefunden habe. Buchhalter Gründel, der dritte Angeflagte, ist 1887 in Coswig geboren und verheiratet. Die mitbeschuldigte Lang guth steht im 23. Lebensjahr und war im Voltsopfer als Konto­riftin tätig. Meißner versicherte, daß die als Darlehen oder Gec schenfe verwendeten Gelder von einer hoch gestellten natio­nalen Persönlichkeit" gestammt hätten, deren Namen er aus politischen Gründen nicht nennen fönne. Er gab ferner an, daß es teine festen Bestimmungen über die Berteilung der Samm­fungserträge gegeben habe und daß die Kaffe in den Händen Löff lets gewesen wäre. Die Buchführung lag bei Gründel.

Meißner und Löffler widersprachen einander fehr häufig, ins besondere auch in ihren Darlegungen über die Abhebung und Ber buchung der Gelder. Die Ausstellung von Quittungen war burdhaus nicht üblich. Gründel belastete Meißner fehr start. Dieser foll, als die Entdeckung drohte, den Gründel zu bestimmen versucht haben, die Belege über gegebene Darlehen zu vernichten. Einmal soll Meißner dem Buchhalter sogar gedroht haben, daß er ihn erledigen laffen werde, für den Fall, daß Gründel etwas in die Deffentlichkeit bringe. Zu den einzelnen Bunften der Anflage macht Meißner immer sehr unflare Angaben und bezog sich auf den großen nationalen lebefannten bei der Vermendung der Gelder an nationale Organisationen oder bestritt die Belastung. Die Zeugenvernehmung findet heute Mittwoch statt.

In Ungnade.

Unter der Fuchtel der Sowjetpreffe.

Der Dichter Ernst Toiler ging vor furzem nach Rußland , wie ein gläubiger Pilger nach Metka geht. Er wurde dort auch mit großer Wärme empfangen und gefeiert. Es schien alles pro­grammäßig zu verlaufen.

Bald wandelte sich aber die Szene. In der Prawda" vom 20. März erschien ein Artifel von Paul Werner( d. i. Paul Fröhlich ) Die Wahrheit über Ernst Toller ", in dem Toller als Phantast, Demagoge und Berräter" her Toller als Phantast, Demagoge und Berräter" her untergerissen wurde. Toller habe die proletarische Verteidigung ( der Münchener Räterepublik ) desorganisiert", er habe im Bunde mit ähnlichen fleingläubigen Leuten an die niedrigsten Instinkte des Kleinbürgertums, das sich im Münchener Rate festgesetzt hatte, appel liert", er habe den lintergang der bayerischen Räterepublik geför dett" usw. Die Grundlage für diese Anklage besteht, wie aus dem Artikel selbst hervorgeht, einzig und allein darin, daß Toller, als der Zusammenbruch der Münchener Räterepublit unabwendbar er, ichien, nach Mitteln und wegen gesucht hat, um den Rückzug unter den geringsten Opfern durchzuführen.

Man tönnte nun meinen, daß diefer Borstoß gegen Toller viel leicht nur Sache eines einzelnen sei. Das ist aber nicht der Fall. Die Redaktion der Prawda" versieht den Artikel Berners mit einer Erflärung, in der die Leser um Entschuldigung gebeten werden, daß in dem Blatte einige Tage vorher das Bild Tollers veröffentlicht wurde! Se wird in Moskau ein fozialistischer Dichter behandelt, um dessen Gunst die Kommunisten eifrig bemüht waren und dessen Moskauer Reise zur geflisfentlichen Berherrlichung Sowjetrußlands ausgenugt werden sollte. Die Hintergründe diefes infamen Streiches sind bis jetzt noch unklar. Wir wissen nicht, aus welchem Grunde Ernst Toller bei den maß gebenden Moskauer Stellen in Ungnade" gefallen ist. Eins er: scheint aber sicher: daß man Toller nicht die Möglichkeit geben wird, öffentlich in der Sowjetpreffe auf die Anflage Werners zu antwor. ten. Denn gegen privilegierte Berleumder ist man in Sowjetruß land völlig machtlos,

Der Schatten in der Nacht.

Ein unheimlicher nächtlicher.Gast macht sich seit etwa 14 Tagen in der Moabiter Gegend bemerkbar. Auf geradezu unbe­greifliche Weise bewegt sich der noch unbekannte Einbrecher in den Wohnräumen, so daß die Leute ihn immer nur als Schatten mahrnehmen und ihn infolgedessen auch nicht beschreiben fönnen. Tagen auf. Nachdem er geräuschloe in eine Wohnung eingedrungen In der Oldenburger Straße tauchte er vor einigen war, fam er in ein Zimmer, in dem ein junges Mädchen bei offener Tür schlief. Dieses erwachte plößlich davon, daß es jemand an den Fußsohlen fizelte. Als das Mädchen erschreckt in die Höhe fuhr, fiel ihm der blendende Schein einer Taschenlampe ins Geficht. Am Fußende des Bettes stand ein Mann, dessen Gestalt fie nur in schattenhaften Umrissen erkennen tonnte. Der Unheim liche befahl ihr, den Mund zu halten, und fah sich suchend im Bimmer um. Sie fonnte sich in ihrer Angst aber doch nicht beherrschen, worauf der Eindringling ihr einen leichten Klaps auf den Mund gab und lautlos verschwand. Das Mädchen rief auf den Hof hinaus um Hilfe. Das hörte auch ihre Mutter, die im anstoßen­den Zimmer schlief. Als sie herbeieilen wollte, entdeckte sie, daß die Türen von außen verriegelt waren. Hausbewohner hatten die Rufe gehört und suchten das ganze Gebäude ab. Obwohl die Haustür noch verschloffen gefunden wurde, war der nächtliche Besucher bereits [ purlos verschwunden. Es stellte sich heraus, daß die Wohnungsinhaber die Flurtür nur zugeschlossen und eine leichte Sicherheitskette vorgelegt hatten. Der gewiegte Einbrecher hatte. ohne Schwierigkeit das gewöhnliche Schloß geöffnet und die Kette durchgefniffen. Gestohlen hatte der Eindringling nichts. Einen zweiten Besuch machte er in einer Wohnung in der Stephanstraße, wo er einem Chauffeur die Chauffeur­fleidung, eine filberne Herrenuhr und einiges Hartgeld st a hl. mit besonderer Dreistigkeit aber ging er in der Waldstraße zu Werfe. Gegen 2% Uhr nachts hörte eine Hausangestellte, deren Zimmer neben der Flurtür liegt, ein verdächtiges Geräusch am Schloß. Gleich darauf sah sie an der Milchglasscheibe ihrer Tür den Schatten eines Männertopfes. Sie rief fofort um Hilfe, und als die Hausbewohner zusammenliefen, war der Ein­brecher verschwunden und blieb unauffindbar. Als sich die allge= meine Aufregung etwas gelegt hatte und die Leute in die warmen Betten zurückgefehrt waren, ertönten plöglich aus einem Seiten, flügel erneute Hilferufe. Auch hier hatte eine Frau einen Lichtschein und den Schatten eines Mannes gesehen. Wieder machten sich alle auf, um das Haus noch einmal gründlich zu durchsuchen, und entdeckten jetzt, daß die Bodentür und die Dachlufen offen waren und daß der Einbrecher so entwischt sein mußte. Auch in der Woh nung im Seitenflügel hatte er sich Zutritt verschafft, indem er die Sicherheitsfette durchschnitt.

Schwerer Verkehrsunfall in Berlin 0.

Aufräumungsarbeiten fonnten vor sich gehen. Die Höhe des Schadens ist noch nicht befannt. Die Entstehungsursache ist noch nicht einwand frei festgestellt.

Wie wird das Osterwetter?

Die bange Frage: Wie wird das Osterwetter? richtet in diesen Tagen ein Osterwanderer an den anderen, und jeder hofft von dem anderen die optimistische Antwort zu bekommen: Es bleibt schön. Die Bosheit der Wettermacher hat uns des öfteren schon graujame Enttäuschungen beschert. Im allgemeinen ist es ja so, daß den ge­plagten Zeitgenossen die wenigen Tage der Arbeitsruhe gründlichst Derwässert werden. So schlimm ist es nun diesmal hoffentlich nicht, menn auch die Chance der Wettermiesmacher nicht ganz unerheblich zu fein scheint; fie verkünden folgendes: Auf dem Ozean ist eine die englische Bestt üste erreicht hat. Mitteleuropa verzeichnet neue Depression erschienen, deren Teilgebiet heute vormittag gleichzeitig einen sehr heftigen Druckanstieg, der uns die heutige rasche Aufheiterung gebracht hat. Hiermit perbunden ist eine merf­fiche Abkühlung. Der hohe Drud wird auch am Donnerstag nech wirffam bleiben. Die Prognose für morgen ist meist trocken und heiter. Der Karfreitag wird stärkere Erwärmung und eine Zunahme der Bewöltung bringen. In Westdeutsch­land lautet die Freitagdiagnose: Regenfälle. Und die Osterfeiertage? Sie sind bis jetzt ein großes Fragezeichen. Aber niemand, der es fann, foll und wird sich deshalb abhalten lassen, der Reichshaupt­stadt für ein paar Tage den Rücken zu kehren.

Ortsfernsprechgebühren für Wilhelmshagen.

Die Fernsprechteilnehmer der Ortsteile Wilhelmshagen, Heffenwinkel, Schmödwig und Rauchfangwerder sind bisher an das Fernsprechamt Erfner angeschlossen und müssen aus diesem Grund die Fernsprechgebührensäge für Aus­wärtige bezahlen. Um den Fernsprechteilnehmern der genannten Ortsteile die Vergünstigung der billigeren Ortsgebührensähe zuteil poftverwaltung über die Errichtung von Fernfprechvermittlungs­werden zu lassen, ist der Magistrat Berlin mit der Reichs­stellen in Schmöckwiz und Wilhelmshagen in Berhandlungen ge­treten, die nunmehr zum Abschluß gelangt sind. Danach sollen nach der Fertigstellung des selbständigen Fernfprechamts Grünau , die noch in diesem Jahre in Aussicht genommen ist, Schmöcroitz und Friedrichshagen , die im Jahre 1927 in Aussicht genommen Rauchfangwerder, nach der Eröffnung des Fernfprechamis ist, Wilhelmshagen und Hessenwinkel besondere Bermittlungsstellen erhalten und so in das Ortsfernsprechnet einbezogen werden. Die Stadt Berlin zahlt dafür einen Zuschuß von 165 000 m. und stellt außerdem der Postverwaltung die erforderlichen Räume zur Ber­fügung. Der Stadtverordnetenversammlung ist eine entsprechende Borlage zugegangen.

Ueber die Abgabe einer Steuererklärung für die Gewerbesteuer ist in dem heutigen Anzeigenteil eine Bekanntmachung enthalten, die der Beachtung empfehlen wird.

Billige Offerfahrten. Es ist leider wenig bekannt, daß die

Eine Radfahrerin von einem Autoanhänger zermalmt. Ein folgenschwerer Verkehrsunfall ereignete sich heute vormittag gegen 11 Uhr in der Friedrichsfelder Straße in Ber : in D. Der Ehemann F. John aus der Marien str. 11 in Rope Reichsbahndirektion Berlin den sämtlichen in Berlin nid rabelte mit seiner Frau die Friedrichsfelder Straße hinaufliegenden, zu ermäßigten Breifen abgegebenen Sonntags= auf, als von hinten ein Lafttraftwagen mit Anhänger nahte. Der rüdfahrtarten diesmal bereits Gültigkeit vom Donnerstag, Anhänger geriet ins Schleudern und drängte beide gegen die Bord- den 1. April( Gründonnerstag) verliehen und die Gültigkeit bis zum schwelle. Frau I. stürzte so unglücklich, daß die Räder des An- 2. Feiertag nachts 12 Uhr ausgedehnt hat. Man kann auf diese hängers über die Bedauernswerte hinweggingen. Sie wurde nach Sonntagsrückfahrkarten jogar bis Wernigerode und Blan der nächsten Rettungsstelle geschafft, wo der Arzt nur noch den Tod fenburg am Harz fahren. Ein Berzeichnis der Karten ist auch feststellen konnte. Herr J. fam glücklicherweise ohne nennenswerte Berlegungen mit dem bloßen Schreden davon. Die Schuldfrage im offiziellen Bororifahrplanbuch enthalten. Dieses tragischen Vorfalles ist bisher noch nicht geklärt.

Ein rücksichtsloser Chauffenr.

Gestern abend fuhr ein Personenkraftwagen, der von der Corneliusbrücke fam, in rüdsichtslosem Tempo in eine Gruppe von drei Passanten, die gerade die Budapester Straße überschreiten wollten. Der Sanitätsrat Dr. Herz­feld aus der Budapester Straße 1 erlitt Nasen- und Kinnver legungen, feine Ehefrau eine tlaffende Kopfwunde und Abschürfungen an der linken Hand, der Kaufmann Georg eine schmere Gehirn erschütterung. Alle drei erhielten in einer Rettungsstation die ersten Notverbände und fonnten dann in ihre Wohnungen ent laffen werden. Der Führer des Kraftwagens entzog sich seiner Fest­ftellung durch die Flucht.

Often und Westen.

Benn wir im folgenden die Preisunterschiede zwischen dem Often und Westen der Stadt an der Hand einer fleinen Tabelle feft: stellen, so muß darauf hingewiesen werden, daß es sich bei den an geführten Preisen um Durchschnittspreise handelt, die durch Nachfrage bei einer Reihe von Einzelhandelsgeschäften festgestellt wurden. Es foftete

Rindfleisch. Jm Often Suppenfleisch, frisch pro Pfd. MI. 0,90 Schmorfleisch

Filet...

Schweinefleisch.

Sm

Im Westen Außenwesten 1,- 1,- 1,40

"

1,10

1,80

1,60

"

2,40

2,60

Kotelettt Bauch

1,20

1,40 1,40-1,60

1,-

1,10

1,20

23 ur ft. Landleberwurst Cervelatwurst. Salami

69

. pro Pfd. Mr. 1,40

1,60

1.80

2,40

2,50

2,60

2,40

"

2,80

2,90

M

0,25 0,28

0,30 0,35

0,30 0,35

->

Meh L. Weizen, Auszug Prima Diese Feststellungen find deswegen interessant, weil sie zeigen, daß die Kaufleute die Tatsache, daß in den westlichen Teilen Berlins ein faufträftiges Publikum wohnt, dazu benutzen, um höhere Brelse herauszuholen. Auffällig ist, daß der sogenannte Außenwesten, unter dem hier die Dristelle Wannsee, Ritolasfee, Behlendorf und Dahlem verstanden werden, wieder noch teurer ist als der eigentliche Berliner Besten. Benn in diesen Bierteln nur Reichbegüterte wohnen würden, die höhere Preise zahlen tönnen, bann hätten wir feine Bedenken, die Dinge unbeachtet zu laffen. Es gibt aber auch hier zahlreiche weniger Bemittelte, die durch diese Einstellung der Kaufleute betroffen werden. Es gibt fein anderes Hilfsmittel, als die unausgefeßte Förderung der Konsum genossenschaft, es sei denn, daß die Hausfrauen auch die billigen Fleischtage der großen Warenhäuser zunuze inachen. Mühe und die Fahrtkosten nicht scheuen und sich die gelegentlichen

Mittelfeuer in einer Fischräucherei.

Der Offerverkehr auf den Wasserstraßen. Am Karfreitag und en allen drei Osterfeiertagen läßt die Reederei Nobiling die ge­schlossenen und geheizten Dampfer der Wintermärchentlasse nach dem Müggelsee und Wolterdorfer Schleuse verfehren. Die Abfahrt er­folgt von der Jannowigbrücke um 8 und 9 Uhr vormittags jewie am Nachmittag um 1%, 2 und 2% Uhr. Am Sonntag nach Ostern findet eine Sonderfahrt nach Brandenburg a. H. statt.

Die

In der Städtischen Blindenanstalt, Oranienstr. 26, werden etwa Anstalt selbst unterhält ein großes Lager an Straßen- und Stuben­250 Blinde mit Stuhlflechten und Bürstenmachen beschäftigt. befen, Handfegern und Bürsten jeder Art sowie an Hänge- und Fußmatten. Es wird gebeten, der Anstalt für die Blinden Aufträge zurückgebracht. Haufierer und Händler werden in der Städtischen zuzuwenden. Stühle zum Flechten werden fostenlos abgeholt und Blindenanstalt nicht beschäftigt. Ausunft erteilt die Geschäftsstelle unter Fernruf: Magistrat Nr. 266 und Morigplak Nr. 972.

Ein neuer Betriebs- Berlehrshof der Aboag. Die Aboag er­richtet in Charlottenburg in der Morse- und Helmholzstraße einen neuen Betriebs- Verkehrshof, der mit den modernsten Einrichtungen ausgestattet unb etiva 180 bis 200 Autobusien Unterkunft gewähren wird. Die Arbeiten sind so weit vorgefchriten, daß die Fertigstellung im Mai zu erwarten ist.

Die Internationale Artiffenloge, die als freigewerkschaftlicher Berufsverband der Spezialitätentünstler Anschluß an den Allge­meinen freien Angestelltenbund( AfA), damit an den ADGB . und weiter an das werftätig organisierte Proletariat hat, veranstaltete zur Feier ihres 25jährigen Bestehens in den Gesamte räumen des 300 ein funterbuntes Ballfest. Und wenn man schen in diesen mächtigen und ausgedehnten Räumen abends um 11 Uhr teinen Sipplag mehr bekommt, dann will das was heißen. Alle in Berlin weilenden Baritékünstler maren erschienen, und wem Zirkus, Varité und Kabarett nicht unbekannt ist, der konnte jo manche Größe entdecken. Um Mitternacht zog ein Regiment Tanz­girls durch den Saal, alles, was in den großen Revuen, im Zirfus Busch und im Wintergarten die Beine wirft. Gleich darauf ein Aufmarsch aller hier anwesender Liliputaner, und dann wieder auf dem Tanzpartett über 100 Baritétünstler, die ihre Künfte à la Zirkus Krone zu gleicher Zeit produzierten. Ein ganz neuartiges, ungeheuer farbiges Bild. Dazu die Musik von zehn der bekanntesten Dirigenten. Ueber all dem Treiben aber, alles lenten und meisternd, Konorah, Künstler, Organisator und moderner Gewerkschaftsführer zugleich. Es war ein sehr eigenartiges Fest, dem man jährliche Wiederholung wünscht. Die Loge kann die be­deutenden lleberschüsse, die ihr hoffentlich geblieben sind, sehr gut brauchen, denn die Not der arbeitslesen Artisten ist sehr groß.

Genoffe Pfarrer Bleier spricht am 2. Apr( Starfreitag 10 Uhr über das Thema Der Unterbridte fiegt! Am 2. Diterfeiertag, abends 6 Uhr( pricht Genosse Bleier über das Thema Die Herrsiteit des Lebens. Beide Borträge finden im Rahmen von religiofen Feierstunden in der Trinitatistirche, Charlottenburg , Karl- August- Blag, flatt. Zahlreiche Beteiligung erwünscht.

Gesellschaftsreise nach Rügen . Der Verband Deutscher Ditfeebäder Berlin , veranstaltet in Verbindung mit dem Stügenschen Ditjeebäder- Verband eine achttägige Gefellfaftsteile nach Rügen in der Zeit vom 22. bis 30. Mai 1926. Die Abreise erfolgt mittels Sonderzug von Berlin , Stettiner Bahnhof, bormittags 10.25 Uhr. Ankunft auf Rügen nachmittags etma 5.30 Uhr. Ünterfunft in den brei Badeorten Göhren , Baabe , Sellin in guten Hotels und Pensionsbäufern. Rüdfahrt wieder mittels Sonderzug am Conntag, den 30. Mai. Die Teilnehmerfarte foftet 70 M. ab Berlin . In diesem Preis ist Hin und Rüdfahrt, Unterkunft und Verpflegung sowie Dampierausflüge nach Binz , Stubbentammer und Insel Vilm einbegriffen. Die Verpflegung wird einfach bürgerlich und reichlich sein. Eine Einzelfahrt Bebienungsgelder, Beleuchtung sind eingeschlossen. Sturtage wird von den würde unter den gleichen Umständen 120 M. toften. Führung, Steuern, Teilnehmern nicht erhoben. Teilnehmertarten durch: Verband Deutscher Ditfeebäder, Berlin NW.7, Unter den Linden 53, Geschäftsstelle des Rügenschen Ostseebäder- Berbandes, Baade auf Rügen , Reisebureau A. Bertheim, Berlin , Kaufhaus des Westens in Charlottenburg , Reisebureau.

nahm, tam heute morgen furz nach 24 Uhr in der Fisch­Ein sehr gefährlicher Brand, ber schnell, größeren Umfang an räucherei der Firma Gebrüder Nehls im Norden Berlins , in der Badstraße 9, zum Ausbruch. Zunächst rückte ein Löschzug an die Brandstelle, bei deffen Eintreffen das Feuer bereits so weit um sich gegriffen hatte, daß die Meldung Mittelfeuer weitergegeben werden mußte. Nach turzer Zeit rückten zwei weitere Züge herbei und vereint wurde mit einem B. und vier C- Rohren gegen den Brandherd vorgegangen. Die Läschattion gestaltete sich durch eine ungeheure Rauchentwicklung sehr schwierig. Das zweite tonstruktion fielen den Flammen in fast ganzer Ausdehnung zum Geschoß und das Dachgeschoß sowie die Innentreppe und Dach Opfer. Auch auf einen anfchließenden Holzschuppen sprangen die Flammen über, doch gelang es hier, einen Teil des Schuppens zu retten. Erft gegen 7 Uhr morgens war das Feuer abgelöscht, und die 85. abt. Tempelhof . Die Bezirksverfammlung beginnt bente erst abends 6% Whe

Groß- Berliner Parteinachrichten.