Der Reichsbahnfkandal in Frankfurt a. G.
Wie mir in unserem gestrigen Abendblatt bereits mitteilten, ist die Korruptionsaffäre bei der Reichsbahndirettion Dsten, die zur Berhaftung und zum Selbstmord des Reichsbahnrates öling führte, eigentlich schon recht alten Datums. Die Ermitte lungen, die angestellt wurden, gehen bis auf das Jahr 1924 zurüd. Man steht, daß das amtliche Ermittelungsverfahren nicht besonders schnell arbeitet.
fon ist aber Coolidge der Ansicht, daß die Einladung des Bölferbundes zu der im September in Genf stattfindenden Beltgerichtsfonferenz nicht angenommen werden jollte. Die Genatsvorbehalte Der am 28. März in Mailand eröffnete Kongreß der fprächen für sich selbst, deshalb sei es unnötig, eine DefePhilosophischen Vereinigung Italiens ist durch die faschistischen Begation nach Genf zu entfenden, um dort diese Borbehalte zu er hörben aufgelöst worden! läutern. In Anbetracht dieser Haltung wird im Weißen Haus erklärt, es scheine sicher, daß die Einladung dankend abgelehnt werden merde.
Die bekanntesten Philosophen Italiens , darunter Männer von Beltruf mie Benedetto Croce , de Garlo, Barisco, Billa und Mondolfo nahmen an dieser Tagung teil, die von Martinetti, einem Wir möchten dabei erinnern, daß dieser Standal, ber jetzt einen Brofeffor an der Universität Turin , geleitet wurde. Die ersten beiden tragischen Abschluß gefunden hat, leider feine Einzelerscheinung ift. Tage verliefen ohne Zwischenfall. Doch am dritten Tage hielt de Der Borwärts" hat sich wiederholt zum Sprachrohr des Ver. Sarlo, Profeffor an der Universität von Florenz , ein Referat über bandes sozialer Baubetriebe gemacht, der einen ver. das Thema:„ Die höhere Kultur und die Freiheit". geblichen Rampf gegen dieje Korruptionserscheinungen feit Dieses Referat, wurde bem Rongreß zum Bethängnis, weil der Bor. Jahren führt. Nicht nur im Reichsbahndirektionsbezirk Often, tragende ganz naturgemäß bazu gebracht wurde, Jdeen zu ent sondern auch in einer ganzen Anzahl anderer Reichs= bahnbireftionen fand und findet eine systematische Bevormideln, die mit denen des Faschismus wenig übereinstimmen. Er zugung einzelner Privatunternehmer statt. Daß die Bauhütten, bie 11. a. auch zur Bekämpfung der Korruption im Baugewerbe ins Leben gerufen wurden, von diesen Reichsbahndirektionen bei jeder Bergebung von Arbeiten von vornherein aus geschaltet wurden, bedarf feiner Erwähnung.
Bei Hinzuziehung der sozialen Baubetriebe würde eine, derartige Korruption auch ganz unmöglich sein. Es sind aber nicht nur einige Reichsbahndirektionen, bei denen Brivatunternehmer ipfte matisch bevorzugt merden, auch bei einer ganzen Reihe anderer Behörden wird in der gleichen Beife verfahren. Der Verband sozialer Baubetriebe hat gegen dieses System nicht nur an die Oeffentlichkeit appelliert, er hat auch wiederholt die auffichtführenden Behörden auf diesen Standal hingewiesen und Be schwerde erhoben.
Wenn, wie wir feinerzeit bargelegt haben, Privatunternehmern der Zuschlag für Bauarbeiten erteilt wird, obwohl ihr Angebot erheblich höher war als das der Bauhütte, wenn darüber hinaus Nachforderungen der Privatunternehmer in frei giebigfter Weise gebilligt werden, bann muß man schon beibe Augen mit Gewalt zubrücken, um den Standal nicht zu sehen. Der Standal bei der Reichsbahndirektion in Frankfurt a. d. D. wird vielleicht das Gut haben, die Deffentlichkeit und die Behörden auf Zustände aufmerksam zu machen, gegen die der Berband sozialer Baubetriebe bisher vergebens angekämpft hat.
Stahlhelmmanöver.
Dementi der amtlichen Stellen. 3u ber Melbung ber Roten Fahne" über ein angebliches Stahlhelmmanöver" des Gaues Halle- Merseburg stellt ber Amtliche Preußische Pressedienst fest:
Nach den Berichten des Regierungspräsidenten in Merseburg treffen die Angaben in feiner Weise zu. In der Zeit vom 5. bis 9. April sind teinerlei Veranstaltungen geplant; da. gegen sind für die Ostertage vom 2. bis 5. April Wanderungen und rein sportliche Beranstaltungen einiger Jugendorganisationen der verschiedensten politischen Einstellung angemeldet. Der Regierungspräfident hat nach eingehendster Prüfung des Sachverhaltes teinen Anlaß gesehen, diese sportlichen Jugendspiele zu verbieten oder zu behindern. Dafür, baß Unternehmungen anderer Art geplant feien,
liegen Anhaltspuntte nicht vor.
Immerhin werden die Behörden alle Borgänge genau über. machen, um bei Zuwiderhandlungen gegen gefeßliche Bestimmungen fort einzuschreiten.
Stellenlose Lehrer.
Dem Banbiage ist eine Uebersicht über die Zahl ber ftellen lofen Schulamtsbewerber und bewerberinnen in Breußen nach dem Stande vor 15. Mai 1925 zugegangen. Danach gibt es im Preußen insgesamt 111 807 Lehrer- und Lehrerinnenstellen. Die Zahl der Bewerber und Bewerberinnen beträgt 39 256, so daß auf 100 Stellen 35,1 Bewerber und Bewerberinnen fommen. Mit Bertretung im Schuldienst beschäftigt find 10 199 Bewerber, ohne Beschäftigung im Schuldienst 29 057.
dichterisch auszuschlachten, fast hätte ich gesagt, zu verfilmen. Biel leicht mill er die Kleine auch heiraten, aber das wird aus der Komödie, wie vieles andere auch, nicht flar. In jedem der bret Afte erscheint als Romplitation ein Mann, dem sich Ersilia hin gegeben hat, im ersten ber, an den sie sich als richtige Dirne weg. mart, im zweiten der Kapitänleutnant, der ihren Selbstmordversuch auf sein Konto fchiebt und wieder gutmachen will, im britten der Konful, bei dem fie in Stellung war. Also auch der Konsul war dein Geliebter?" ruft voll Entrüftung der Leutnant, und legt nun mehr energisches Interesse an den Tag, seine Hände in Unschuld zu waschen. Aber niemand bekommt heraus, aus welchen Gründen sich Erfilia nun eigentlich hat das Leben nehmen wollen. Da endlich lüftet fie, zum zweitenmal, und mit begründeter Aussicht auf Erfolg ein tödliches Gift im Leibe, das Geheimnis. Sie hat alle drei Männer, den Dichter, den Leutnant und den Konsul, belogen, meil fie mit einem anständigen Kleid nicht zu leben, fondern zu sterben die Absicht hatte. Das ist natürlich symbolisch gemeint. Bom Leben beschmutzt war sie und hat rein dastehen wollen, deshalb hat sie die Rolle einer Märtyrerin gespielt. Die Nackten fleiden
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Um aus der psychologischen Vorlesung ein Drama zu machen, wendet ber gefchidte italienische Bühnentechnifer einen längst bekannten Trid an: die Personen unterbrechen ihre Gespräche gerade in dem Augenblic, wo sie die Zusammenhänge tüften wollten. Dadurch bringt Pirandello in fein ausgetüfteltes Wert den Anschein pulsierenden Lebens. Es ist aber nur der Anschein. Die Figuren, so treffend charatteristert sie auch gezeichnet sind, bilden doch nur phantastische Schemen.
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Die Kammerspiele brachten das Runststüd fertig, den an fich fomplizierten Tatbestand der Romödie burch ausgedehnte Streichungen derartig zu verwirren, daß besonders am Ende des zweiten Aftes die Buschauer fich erstaunt und fragend anfahen. Der Regiffeur Wolfgang Hoffmann Harnisch hatte auch die Schauspieler nicht feft in seiner Hand. Nur Mag Gultorff unb Hermann Ballentin wurden ihren Rollen gerecht. Besonders Gülftorff erfreute mit feinem eitlen und gedenbaften Romanschrift fteller. Paul Hendels war ein offenbarer Mißgriff und Maria Orsta, die Trägerin der Hauptrolle, fonnte der Gestalt auch
fein Leben abgewinnen.
Das Drama ,, viel intereffanter zu fefen als zu fehen, ift als Buch im Alf Heger- Verlag, Berlin , erschienen. Ernst Degner.
Die bistorii en
Die Belchtigung des Berliner Schloffes. obnräume des Berliner Schlofies, bie bon beute ab Befuchern zugänglich sind, sind für die Besichtigung geöffnet an Sonn- und Feiertagen von 11, bis 38 Uhr, an Berttagen bon 10 bis 5 Uhr. Ein trittspreis 1, M., Schüler in geschloffener Führung an Bochentagen und Rinder bis zu 14 Bahren in Begleitung Erwachsener zahlen 0,50 M.
prach nämlich dapon, daß die Autonomie des Geistes unbeaming bar fei und daß es die Pflicht sowohl der Hoch schullehrer wie auch der Studierenden sei, lediglich nach der wahrheit zu streben. Er verteidigte die Menschenrechte und erklärte, daß die Brinzipien der großen französischen Revolution von 1789 zum Gemeingut des modernen Gewissens gemerden seien. Er zitierte Diderot und Rousseau , berief fich auf Rant und Mazzini, den berühmten italienischen Freiheits tämpfer, sprach die Anficht aus, daß der Staat nicht Selbstzmed fei, und verteidigte schließlich den Grundsatz der Gedankenfreiheit. Darauf erhob fich ein faschistischer Teilnehmer, namens Carlini, und beschuldigte de Sarlo, einen politischen Vortrag gehalten zu haben. Noch am gleichen Nachmittag verkündete ber faschistische Bürgermeister von Mailand , Professor Mangiagalli( der übrigens auch Reftor der Mailänder Universität ist!) die Auflösung des Ron greises. Die Teilnehmer mußten auseinandergehen, nahmen jedoch vorher noch eine Entschließung an, in der sie im Namen der Freiheit der Wissenschaft und der Tradition Italiens gegen diesen Willfüraft Proteft erhoben. Italien ist dank Mussolini nicht nur auf politischem und sezialem, fendern auch auf tulturellem Gebiet zum rüdschritt. lichsten Land Europas geworden. Es werden dort durch den Faschismus Jbeen verfolgt, die zwar vor 150 Jahren als ftaatsgefährlich galten, die aber eigentlich schon zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts in allen europäischen Kulturländern frei vertündet werden durften. Demnächst wird wohl das Aussprechen des Bortes Freiheit" in Mussolinien überhaupt unter Strafe gestellt werden, weil darin auch eine Beleidigung des herrlichen Duce enthalten ist.
Interalliierter Schweinekrieg.
Zwischen Polen und Tschechen .
Das handelspolitische Berhältnis Bolens zur Tschecho. flamafei ist nicht viel besser als das zu Deutschland . Auch da wird endlos verhandelt und offenbar nicht durchaus mit dem be feelenben Billen, schnellstens zur Einigung zu gelangen, auch da wird mit plöglichen und starten Zollerhöhungen gearbeitet,
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mobei es nicht vollkonimen sicher ist, daß sie nur der Wertverminde
rung des Zloty entsprechen.
Als nun vor einigen Tagen wiederum die tschechischen Unters händler nach Brag meldeten, man tomme mit den Verbündeten nicht Dormaris, per boi bie tschechische Regierung schlankweg die Durch fuhr polnischer Schmeine, mobei fie fich nach altem Rezept auf Biehleuchen in Bolen berief.
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Nun ist aber Deutschösterreich, durch tschechoslomatisches Ge biet von Bolen getrennt, an der polnischen Schweinezufuhr sehr start interessiert, ba 12 000 und mehr dieser Tiere allmöchentlich von Bolen auf den Wiener Stechviehmartt tommen. Das tschechische Durchfuhrverbot bedrohte Wien und das übrige Deutschösterreich Durchfuhrverbot bedrohte Bien und das übrige Deutschöfterreich mit einer ftarten Schweinefleischteuerung, ba man zum Erfaz des Ausfalls entweder Balkanschweine( einschließlich ungarischer) hätte heranziehen oder die polnischen Rüffelträger über Rumänien - Ungarn hätte heranrollen müssen wenn diese Staaten es gestattet hätten! Da nun gerade Bundeskanzler Ramet in Brag mar und mit vielen Freundschaftsbeteuerungen Beneschs und Masaryks begnadet murde, mußte er die Gelegenheit und„, intervenierte". Ob er gesagt hat:" Benn Ihr uns schon das Selbstbestimmungsrecht verweigert, so laßt uns wenigstens die billigen Schweine" Draht, fein Regierungsfunt. Aber Tatsache ist, daß Benesch Ramer versprach und amtlich verlautbaren ließ, das Durchfuhrverbot beziehe sich nicht auf die Schweindurchfuhr nach Desterreich. So fann das Lob der jungen Freundschaft Prag - Wien in hellen Quieftönen mieber erschallen.
Ostoberschlesien.
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das meldet fein
Auslieferungsantrag gegen den Geschäftsführer des Deutschen Volksbundes.
Raffowih. 3. April. ( BTB.) Wie die Polonia " aus gut unterrichteter Quelle erfahren haben will, hat die Staatsanwaltschaft beim Bezirksgericht in Rattomiz einen Auslieferungsantrag bei der Wojewodschaft gegen den Sejmabgeordneten UliB, ben Geschäfts führer des Deutschen Volksbundes, gestellt, und zwar in Berbindung mit der Aftion gegen die verhafteten Mitglieder des Deutschen Boltsbundes. In der ersten Sigung des schlesischen Sejm nach den Osterfeiertagen soll dieser Antrag erledigt werden.
Der Diktator sicherer Sieger. Am heutigen Sonntag hat das Bolt Griechenlands den Staats präsidenten zu wählen. General Bangalos, der noch vor zwei Bochen verlaufbaren ließ, er tanbibiere wahrscheinlich nicht, fanbibiert natürlich doch. Das Wahlgefeß macht durch eine Altersgrenze die be. fanntesten Politiker, so Benicelos, unwählbar. Darüber hinaus läßt man heute nur 10 Berwaltungsbezirte wählen, die weiteren 23 erst eine Woche später. Dagegen hat der Einheitsaus Schuß der politischen Parteien bei General Bangalos Proteft er. haben und die gleichzeitige Abhaltung der Wahlen in ganz Griechen land sowie weitere Garantien verlangt. Sollte diefen Forde rungen nicht entsprochen werden, so werden die toalierten Parteien fich wahrscheinlich ber Stimmabgabe enthalten und die Randi batur Demerbijs zurückziehen, so daß Bangalos allein Kandidat bleibt.
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Keine Fühlungnahme.
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Der Verein der Freunde der Preußi'den Staatsbibliothet veranstaltet für feine Mitglieber am 27.. 8 Uhr, in der Staatsbibliothef einen muftfa lichen Teeabend. Prof. Dr. Johannes Bolf mib einen Bortrag über Das amerikanische Barlament hat sich mit gewiffen Borbe ausmufit in alter 8eil balten. Für die musikalischen Erläuterungen für den Anschluß der Staaten an das Haager sind die Sängerin Tbeodora Rang und ein Streichquartett unter Führung halten des Senats non Karla Söder gewonnen. Die Mitglieder des Vereins und ibre Ange Weltschiedsgericht ausgesprochen. Zur Besprechung dieser Borbehalte hörigen haben freien Eintritt. Nähere Auskunft über die Erwerbung berperanstaltet der Bölferbund eine Konferenz und hat die US dazu Mitgliedschaft( Sabresbeitrag 12 M.) erteilt die Geschäftsstelle des Bereins, eingelaben. Nach einer Meldung der„ Associated Pres" aus Washing
228 7, Unter ben Linden 38
In Washington verlautet, daß Staatssekretär Kellogg eine Note nach Genf richten wird, in der die Einladung abgelehnt wird. Die Bereinigten Staaten würden statt mit den anderen Mächten an einer solchen Konferenz teilzunehmen, meiterhin über die Vorbehalte auf direttem Wege mit den Mächten verhandeln, die das Protokoll über den Weltgerichtshof unterzeichnet haben.
Der indische Religionshaß.
Condon, 3. April. ( TU.) Nachdem bereits am Freitag in Ralfutta zahlreiche Hindus und Mohammedaner bei schweren Su fammenstößen aus Gründen des Religionshaffes verlegt morden waren, ist es heute früh zu weiteren Gewalttätigkeiten gekommen. Mob plünderte Läden; Truppen mit Maschinengemehren patrouillieren durch die Straßen. Heute früh haben die Moham mebaner einen Hindutempel zerstört. Die Hindus haben eine große Moschee in Brand gestedt. Die Unruhen haben sich auf das Industrie viertel ausgedehnt. Die gestrigen Opfer werden auf 20 Tote und 150 Berlekte geschäzt; die heutigen sollen diese Zahl übersteigen. Die Polizei hat in der Nacht 20 Berhaftungen vorgenommen. Nach einer weiteren Meldung haben Hindus auf Mohammedaner von den Dächern der Häuser geschoffen, was die Mohammedaner durch Inbrandsteckung der Gebäude be antworteten. Die meisten Geschäfte sind geschlossen. Nach einer Melbung des Star" herrscht im Europäerviertel Beunruhigung; englische Truppen mit Banzermagen bewachen das Unruhegebiet.
Dank und Zadel für den scheidenden.
London , 3. April( EP.) Der neue Bizetönig von Indien , Wood, ist unter großen Feierlichkeiten in Bombay eingetroffen. der bisherige Bizelönig, Lord Reading, verließ am Freitag Indien . Obwohl die beiden Bizefönige in derselben Stadt zusammen waren, trafen sie sich nicht.
Der Wechsel des Bizetönigs löft naturgemäß zahlreiche Kommentare in der indischen Presse aus. Die euro päischen und die gemäßigten indischen Elemente danken dem früheren Bizetönig für seine Tätigkeit. Er habe es verstanden, während seiner fünfjährigen Tätigkeit Indien aus einem politischen Birmarr zu stabilen Berhältniffen zurückzuführen, wie fie seit langem in der indischen Geschichte nicht mehr bekannt geweſent feien.
Die Swaradschisten Bresse wirft jedoch dem scheidenden
Bizelönig vor, daß das Hauptziel seiner Tätigkeit gewesen sei, die indischen Intereffen denjenigen der englischen Rapitalisten unterzuordnen, die die Maschinerie des
englischen Weltreiches tontrollieren Bord Reading sei ein Despół gewefen
Rußland protestiert in Paris .
Gegen den geplanten Emigrantenkongreß. Mostan, 3 April. ( TUL) Die Sowjetregierung hat gegen die Einberufung des Emigrantenfongresses in Paris Protest eingelegt. Rafomfti hat Briand eine Note überreicht, in der gesagt wird, daß die Sowjetregierung das Berhalten Frankreichs illegal finde. Zu diesem Kongreß, der am heutigen Sonntag beginnt, haben fich bisher über 400 Teilnehmer aus allen europäischen Staaten angemeldet.
Deutsche Mehrheit in den Sowjets.
Nach dem Bericht der Zentralwahllommission in Bolromit hat bei ben legten Sowjetwahlen in der Wolgarepublik das deutsche Glement in den Dorfiowjets sehr start augenommen und atvar im Bergleich zum Borjahr um 24 Broz. Die Dorffowjets der Wolgarepubli! zäblen gegenwärtig 4782 Mitglieder, von denen 8828 Deutiche find, 887 Großruffen und 752 Vertreter anderer Nationalitäten. Unter den Borfizenden der Dorfsowjets find
Reinfall der Reaktionäre.
Blamierte Schuhbundhehe.
Die Wiener Grubenhundezucht des Ingenieurs Schüz erzielt feit vielen Jahren immer wieder die schönsten Erfolge seit jenem ersten Buchterzeugnis, das die alles", nämlich nichts wissende Neue frete Breffe, das großbourgeoise Weltblatt a. D., zum Gespött gemacht hat. Das war nach dem Grubenunglüd von Cour rières, wo einer der berühmten Sachverständigen" der„ Neuen freien Breffe" darlegte, im mährischen( damals noch österreichischen) Rohlenrevier könne so etwas nicht passieren, denn man habe dort Grubenhunde, die jede drohende Schlagwettergefahr rechtzeitig vorher burch aufgeregtes Herumlaufen, Bittern, Heulen ufm. anzeigen. Das bruckte die Zeitung ftolz ab mas brauchte sie pon den -Jetzt hat die christlichsoziale Reichspoft dran glauben müssen. Berghunden- ober Hunten zu wissen, die vierräbrige Starren find! Dieses antisozialistische Hauptorgan wirb seit langem Zeichen schänderblatt" genannt, feitdem es dem auf einer Alpenftitour totgestürzten Abg. Gen. Silberer nachgesagt hatte, er habe Organija tionsgelder unterschlagen, sei nach Amerika geflüchtet und die alpine Unglüdsmär jei nur von den Sozis zur Verschleierung erfunden- bis das Frühjahr den Schnee schmolz und die Leiche Silberers bloß. legte. Nun führt das Blatt einen mütenden Rampf gegen den geheimen Baffenbefiz nachsagt. Da veröffentlichte es jüngst wieder Republikanischen Schutzbund, dem es mit gefälschten Urtunden so ein Beweisstüd, in dem ber GSchutzbund seinen Ortsgruppen allerhand militärische Ausrüstungsstücke anbot. Richtig gelesen, ergibt diese Bestelliste das Wort„ Leichenschänder. Als bies in der fozialistischen Presse enthüllt wurde, fäuselte die Reichspost", das Dokument fei ihr allerdings nicht ganz toscher vorgekommen. Uber die Arbeiter- Beitung" weiß zu berichten, daß der Abbruc erfolgt ist, obwohl die Erfundigung der Rebattion bei Gendarmerie und Pfarramt im Wohnort des angeblichen Einsenders ergab, daß er dort vollständig unbefannt ist. So ist erwiesen, baß die Reichspost" auch die verdächtigsten Beweisstüde" gegen die Sozialdemokratie abbrudt, wenn sie mur saftig find.