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Metallhandel,

Nach Ihren eigenen Angaben haben Sie Material gefammelt, I laffe erkennen, daß es sich nur um die Angaben abgebaute

die Tatsache, daß der Abbau von Angestellten und Beamten erfolgt ist, weil sie pflichtgemäß Anzeige über die Betrugsfälle erstattet haben, schweigt die Eisenbahngeneraldirektion sich aus. Bei solcher Haltung der Generaldirektion der Deffentlichkeit gegen über ist es um so nötiger, daß ein Parlamentsausschuß sich mit den Verhältnissen bei der Reichsbahn befaßt. Die Generaldirektion hat wahrhaftig nicht Anlaß, sich der Deffentlichkeit gegenüber aufs hohe Pferd zu sehen und die schweren Anschuldigungen zu vertuschen.

Für heute wollen wir es bei diesen Fragen bewenden laffen. Zur näheren Illustration des Metallbanktonzerns das im Falle der Veröffentlichung geeignet ist, die Interessen der Eisenbahnangestellter und Beamten handele. Ueber diene aber folgende Aufklärung. Der Metallbankkonzern Reichsbahnverwaltung zu schädigen. Sie haben gegenüber Ihrem hat seinen Sitz in Frankfurt   a. Main  , ihm sind eine sehr Vorgesetzten die Absicht zum Ausdruck gebracht, von diesem Material große Zahl in- und ausländischer großer Werke, Hütten, Gebrauch zu machen, falls Ihren Wünschen auf Förderung Ihrer chemische Betriebe, Dampfschiffahrtsgesellschaften, Erz- und Laufbahn nicht Rechnung getragen würde. Durch dieses Verhalten Kohlenbergwerfe und Banten angeschlossen. Sein Haupt- haben Sie sich des Vertrauens, das in Sie als Bediensteter der umschließt den intereffenfreis umschließt die Reichsbahn gesezt werden muß, unwürdig erwiesen und Ihre Ent­fernung aus dem Dienst verwirkt. Wir fündigen Ihnen chemische Industrie und den Bergbau. Konzern bildet mit seinen vielen ausländischen Schwester daher das Dienstverhältnis dergestalt, daß Sie mit Ab­gesellschaften( siehe Wirtschaftskurve der Frankfurter Zeitung  ", lauf von 14 Tagen nach Empfang dieses Schreibens aus dem Eisen­Heft 3, Jahrg. 1923) eine wirtschaftliche Großmacht bahndienst ausscheiden. Vom Tage der Kündigung ab verzichten gez. v. Schä wen. ersten Ranges und hat sicherlich das größte Interesse wir auf Ihre Dienstleistungen. daran, die Deutsche Reichsbahngesellschaft mit ihren in die Milliarden gehenden Aufträgen finanzpolitisch fest zu um­flammern und aufzusaugen.

Der

Die führenden Männer des Metallbankkonzerns sind die Gebrüder Alfred und Richard Merton  , Frant furt a. Main  . Von ihnen ist im Jahre 1925 und Januar­Februar 1926 befannt geworden, daß fie in dem von der amerikanischen   Regierung gegen den amerikanischen   Treu­händler Thomas Miller angeftrengten großen Be trugs= und Bestechungsprozeß neben zwei Schweizer   Finanzleuten mit in den Anklagezustand versetzt worden sind.

Der Oberbahnmeister Böhler erstattete der Staats­anwaltschaft Anzeige, nachdem er den Generaldirektor der Reichsbahn   gewarnt hatte. Göhler wurde entlassen. Nach der Entlassung noch bedrohte ihn der Vertreter des Präsidenten Martibel, Regierungsrat Dr. Trieren burg, mit den Disziplinardienstgesehen wegen seiner Anzeige! Der Eisenbahnaffiftent Rarge erstattete einer Reihe von Eisenbahnbehörden Anzeige. Er erhielt keine Antwort und wurde abgebaut.

Zwei Beamte der Frankfurter   Bahnpolizei er­statteten feine Anzeige aus Furcht, abgebaut zu werden. Nun die Kehrseite. Der Bautechniter Berghold, der sich in Reppen   bereits sein zweites Wohnhaus baut und in die Korruption verwidelt ist, sollte abgebaut werden. Er erbot sich, ohne Gehalt und ohne Entschädigung weiter zu arbeiten. Auf dieser Grundlage durfte er weiter ,, arbeiten".

Drohungen mit dem Staatsanwalt gegen Anzeigende. Der Arbeitgeberverband für das Bau­gewerbe legte dem Präsidenten Martibel seine Wahr nehmungen dar. Er erhielt ein Antwortschreiben mit fol­gender Drohung:

Wir warnen Sie in Ihrem eigenen Interesse, in Zukunft vor ähnlichen Aeußerungen, da wir im Wiederholungsfalle teiner lei Nachsicht walten zu lassen geneigt sind. Die Firma Bredow teilte der Eisenbahndirektion Often einen eklatanten Betrugsfall des Unternehmers Schmidt- Rosengarten mit. Die Direktion ging nicht gegen Schmidt vor, sondern drohte der Firma Bredow mit

Der Borgang zu diesem Prozeß besteht darin, daß Miller gegen Empfangnahme einer Bestechungssumme in Höhe von 360 000 Dollar an das Schweizer   Bank­fonsortium für ein beschlagnahmies Aftienpaket die Summe von 7 Millionen Dollar auszahlen ließ. ( Siehe Frankfurter Zeitung  " vom 1. und 2. November 1925 und vom 25. Februar 1926.) Das von der amerikanischen  Regierung beschlagnahmte Attienpaket gehörte zu 49 Proz. der Metallbant in Amerifa, während die übrigen 51 Proz. dem Metallbanktonzern in Frankfurt   a. Main   gehört haben soll. Die Anklageschrift legt den Gebrüder Merton zur Last, daß sie mit dem Schweizer   Bankverein ein Uebereinkommen getroffen habe, wonach sich die Schweizer   Bank als Eigen­tümerin der beschlagnahmten Attien ausgab. Die Zahlung von 7 Millionen Dollar erfolgte auf Antrag Millers durch die amerikanische   Regierung an die Schweizer   A.-G. für Metallwerte. Die Gebrüder Merton haben allerdings in der Frankfurter Zeitung   vom 1. November 1925 erflären laffen, daß von ihrer Seite bei den Verhandlungen mit dem amerikanischen   Treuhänder feinerlei Bestechung erfolgt Der Bauunternehmer Neumann in Frankfurt   hatte sei. Der amerikanische   Staatsanwalt Kenneth Simpson, New York  , befindet sich zurzeit auf der Reise nach Deutschland  , um sich bei der Direktion darüber beschwert, daß nur der Eisen­York, befindet sich zurzeit auf der Reise nach Deutschland  , um bahn befreundete Firmen Arbeiten zugewiesen erhielten, im Auftrag seiner Regierung mit den vier im Brozeß ver­widelten und mitangeslagten Schweizer   und deutschen   Finanz- waltschaft bedroht, wenn er seine Aussagen nicht widelten und mitangeslagten Schweizer   und deutschen   Finanz- Neumann wurde ebenfalls mit der Staatsan leuten Berhandlungen zu führen. Er soll auch die Gebrüder Merton, unter Zuficherung freien Geleits, zu den Gerichts- geladen worden, an der die Regierungsräte Dr. Trieren Merton, unter Zuficherung freien Geleits, zu den Gerichts- zurücknehme. Er war zu einer Besprechung bei der Direktion verhandlungen in Amerifa einzuladen beauftragt sein. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß die Deutsche Reichs- burg und Fölfing teilgenommen hatten. Als Neumann bahngesellschaft die Pflicht hat, sich mit diesen Vorgängen zu beschäftigen und ihre geschäftlichen Beziehungen zu dem beschäftigen und ihre geschäftlichen Beziehungen zu dem mächtigen Metallbantkonzern flarzulegen.

Die deutsche Reichsregierung und der Reichstag haben die Aufgabe, in einem parlamentarischen Untersuchungs­ausschuß die wirtschafts- und finanzpolitischen Zusammen­hänge der Reichsbahngesellschaft mit dem Metallbank­fonzern aufzudecken. Die wirtschaftspolitischen Ziele der Großindustriellen, die ihre prominentesten Vertreter im Ber­waltungsrat der Reichsbahn fizzen haben, müssen der Reichs­regierung ja doch wohl bekannt sein.

Das Frankfurter   Panama  . Ehrliche Beamte find entlassen worden. Der Eisenbahnangestellte Georg Sprengholz machte im September 1924 die Reichsbahndirektion Osten und den Präsidenten Martibel persönlich auf die Korruptions­fälle beim Bau des Bahnhofs Neu- Bentschen   aufmerksam. Er erhielt seine Entlassung mit folgendem Brief:

Faust in der Volksbühne.

Die Borstellung überraschte und war in vielen Höhepuntien erbaulich. Daß Fritz Ho11, der Regisseur, und Pilarz, der Bühnenbaumeister, fich in geradezu prächtiger und fruchtbringender Freundschaft zusammenfanden, darf mit besonderer Freude erzählt werden. Darum sogleich die Feststellung, daß alle Szenen im Studierzimmer Fauftens durch solche Zusammenarbeit ungewöhn lich gewannen. Der Regiffeur lockte in diesem Stil auch den Schau­Ipieler des Fauft, Heinrich George  , hinein. Das Studierzimmer ist nämlich nicht mehr das nur ebene Gemach, das sonst zu sehen ist und in dem Dr. Faust, gebannt an sein Bult, seine melancholischen Monologe herunterjammert. Das Studierzimmer wird von dem Bühnenbaumeister mit vielen Winkeln aufgebaut, mit Treppen und Ertern und Verließen ausgestattet. Dort, wo das Buch der Bücher lag, das Faust in sein geliebtes Deutsch übertragen möchte, ist das Bult unten nahe an die Lichtrampe vorgerüdt. Dort, wo der Foliant des Nostradamus   aufgeschlagen wird, deffen Inhalt die Wege zur Magie erhellt, steht das Bult hoch oben auf der Estrade. Fauft ist gezwungen, vom unteren zum oberen Pult über Stufen und Blöde hinaufzufriechen und emporzuftürmen. Er, der Doftor, den die Jahre schon anfraßen, den Stubenluft auszehrte.

Heinrich George  , der Fauft, ließ sich denn auch diese Möglich keiten zur Beseelung des förperlichen Spieles nicht entgehen. Es war, als wäre hier der Bühnenrahmen mit dem Bühnentempera­ment des Künstlers zusammengewachsen. Denn George ist ja don Natur der Stotterer des Gemütes und der große Bauderer, wenn es darum geht, die Gefühle auszudrüden. Auch die Stimme, die ihm eingeboren ist, dieser Block im Kehlkopf, der sich stets der flüfft­gen Rhetorik, widersetzt, zwingt ihn dazu, alle finnlichen Vorgänge ftodend in Worte zu übertragen.

Borteil und Nachteil für den Schauspieler. Er gibt sich von vornherein nicht als den lyrisch ausströmenden Melancholiter, fon. dern als den erzürnten und verzweifelten Kämpfer um die Wahr. heit. Die Gedanken stoßen sich an ihm, er preßt sie heraus als Stoßfeufzer und Entladungen der Gewalt. Auch die Schmerzen und auch die Klagen über die Unzulänglichkeit seines Stubenhoder­daseins. Da kommen denn oft seltsame Betonungen zustande, Be tomungen, die nicht immer echt und auch nicht immer richtig sind. Doch die Auffassung, die nicht Klügelei des Künstlers ist, sondern die alleinige Offenbarung seines Temperamentes, imponiert. Bet nahe tragisch wirkt in solcher Auffassung Faustens Bericht über seine Jugendzeit, Osterspaziergang und Unterredung mit dem Famulus. Hier werden durch das Stocken und durch das im Schaudern ab. gegebene, von der lachenden Landschaft besonnte, doch von der düfte ren Faustseele beschattete Jugendmärchen neue Vertiefungen der scheinbar schon ganz und gar durchleuchteten Faustnatur angedeutet. Aber dieser Faust ist vollkommen unzulänglich nach dem Paft

dem Staatsanwalt!

zu den Drohungen der beiden Beamten lächelte, wurde er wegen Beamtenbeleidigung verklagt und tatsächlich wegen dieses Lächelns in erster Instanz zu 150 m. Geldstrafe ver­urteilt. Fölsing hat inzwischen Selbstmord begangen. Direktion der Reichsbahn stellt sich tot. Was geschieht mit dem Präsidenten Martibel? Die

Nur keine Oeffentlichkeit!

Die Reichsbahngeneraldirektion verbreitet eine Beruhigungs notiz, die sie und die Reichsbahndirektion Osten decken soll. Sie versucht, den Standal als ungeheuer übertrieben hinzustellen, es laffe fich nicht übersehen, ob die Reichsbahn überhaupt geschädigt sei, da es sich um Inflationsbauten handle. Die Meldung des offiziösen Wolfffchen Telegraphen Bureaus, daß 60 Beamte in den Handel verwickelt feien, wird als ungeheuerlich über­trieben" bezeichnet. 3um Schlusse wird um abwarten, also ver tuschen gebeten. Das fehlte gerade noch!

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Die Stellungnahme der Reichsbahngeneraldirektion ist ein ameiter großer Standal. Sie läßt durch Wolf- Bureau ver­breiten, die ganze Art und Aufmachung der Presseveröffentlichungen

mit dem Teufel. Der verjüngte Faust George ist nämlich absolut der alte geblieben. Er ist kein Liebhaber und fein Verführer ge­worden. Er bleibt der schwerblütige Stubenhoder. Sogar die Sogar die Kleidung, in die er gesteckt wird, ist mißlungen. Er ist viel zu massiv und unbeweglich. Der Teufel und die Herenküche haben ihn miserabel verjüngt. Nein, derartiges fann Heinrich George  nicht. Seine Partnerin ist Franziska Kinz  . Eigentlich ist dieses Gretchen nicht mehr das Unschuldskind. Man spürt, fie muß fich zur Naivität zwingen, obwohl sie den 3wang mit Birtuosität auf sich nimmt. Genau so, wie Fräulein Kinz früher schon als Desde. mona nicht mädchenhaft genug war und nicht genug verwandt einer Schmetterlings- oder Kolibriseele, genau so liegt auch diesmal ihre Kraft viel zu dunkel verborgen in der Kompliziertheit. Sie fann darum nicht in die leichte und ganz wolkenlosse Atmosphäre des jungfräulichen Gretchentums hinaufgelangen. Fräulein Kinz ist schon heute eine Schauspielerin, die den Ton der um 1926 verführten Jungfrau vorzüglich trifft. Es muß aber die Jungfrau sein, die sich nicht nur am Schmuckkästchen erfreut, sondern auch am Lippen stift begeistert. Das zwitschernde, rein lyrisch blühende Mädchen­tum ist auch ihrer schweren, gar nicht zwitschernden Stimme fremd. Ihre Stimme ist ein Alt, man möchte sagen, eine in der Frühreife gedämpfte und verschleierte Stimme. Und diese Stimme muß ver gewaltigt und gepreßt werden, sobald sie die jubelnde Höhe er, reichen soll. Abgesehen von dieser Bedenklichkeit bot Fräulein Kinz ein rührendes Gretchen. Das naive Kind wächst ja aus der Barod naivität in jene zeitlose Tragit, die den ganz schweren Ton gestattet und sogar verlangt. So siegte Fräulein Kinz im Sterben, nachdem sie unterlegen war im lachenden Leben.

Alexander Granach   spielte den Mephisto in bester Laune. Seine Komit war am Blaze, sogar sein mederndes Gelächter. Seine Gewandtheit der Zunge und der Muskeln amüsierte, ohne abzu­stoßen, ein haarspaltender Mephisto, ein böszüngiger Bolemiker, aber ein Teufel ohne viel Mäßchen, ein Kavalier der Hölle, fein Salbader des Fegefeuers. Max Hochdorf  .

Tribüne: Der Rubicon.

und da fie einen langmütigen Mann hat, der sie liebt, so tönnte Germaine, fünf Monate verheiratet, ist immer noch nicht Frau, dieser Zustand der getrennten Schlafräume noch jahrelang dauern, wenn nicht-Da ist also ein Freund und Dandy, cin Liebhaber aus Beruf und Eitelkeit, Francois. Den hat Germaine aus ihrer Mädchenzeit nicht vergessen. Dem möchte fie fich wohl hingeben. Als der junge Mann aber das Geheimnis der schönen Frau erfährt, ist er vorsichtig genug, ihr die Erledigung gewisser Borbedingungen So angestachelt gibt sich endlich Germaine dringend anzuraten. nacht lieben und entläßt den erstaunten Liebhaber über die Hinter­ihrem angetrauten Mann hin, lernt ihn in einer späten Hochzeits­treppe, die Treppe für Lieferanten. Die Hochzeitsreise nach Italien  aber wird noch einmal gemacht und unter anderen Vorbedingungen der Rubicon überschritten.

Hindenburgs Militärjubiläum.

Reden von Geßler und Hindenburg  .

Der Reichspräsident feierte heute fein 60jähriges Militärdienst­jubiläum. Der Reichswehrminister Geßler feierte namens der Reichswehr   Hindenburg   als alten Soldaten und als Muster mili­tärischer Pflichterfüllung.

In seiner Antwort gedachte der Reichspräsident der alten Armee mit folgenden Worten:

Sie war ein Voltsheer, das nicht nur seinen Zweck, das Vaterland zu schützen, ehrenvoll erfüllt hat, sondern darüber hin aus eine Erziehungsstätte für unser ganzes Bolt war, eine hohe Schule der Pflichterfüllung und der Vaterlands liebe."

Die neue Wehrmacht, so führte er weiter aus, müsse an die Traditionen der militärischen Bergangenheit anknüpfen:

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,, Bon diesem Geifte erfüllt, wird so bin ich überzeugt auch die gegenwärtige Reichswehr   und Reichs­marine getreu ihrem Fahneneide stets ihre Pflicht tun; fie wird, unbeirrt vom Lärm der Gegenwart, sich Don feinem anderen Gedanken, leiten lassen als von dem hing== bender Baterlandsliebe und von der Ueberzeugung, in stiller selbst­loser Arbeit der Zukunft des deutschen Boltes am besten zu dienen."

Aus die Glückwünsche der Kriegervereine antwortete Hindenburg  , Einigkeit tue not, wo das Volk in Gefahr sei, sich in Tagestämpfen politischer und konfessioneller Gegenfäße zu zer Splittern.

Kongreß der JLP.

Ihre außenpolitischen Forderungen.

London  , 7. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Parteitag der Ilnabhängigen Arbeiterpartei besprach nach Annahme des neuen Parteiprogramms internationale und außenpolitische Fragen. Eine umfangreiche, vom Parteivorstand unterbreitete Resolution ent­hält die Verpflichtung, im Rahmen der englischen   und internationalen sion der Versailler und anderer Friedensverträge; Arbeiterbewegung für folgende Bunkte einzutreten: Böllige Revi mischen und militärischen Maßnahmen, insbesondere Reparations zurücknahme aller einseitig Deutschland   auferlegten öfono­zahlungen und Rheinlandbesetzung; gegenseitige Streichung sozialen Hemmnisse des Verkehrs zwischen den Nationen, Schaffung freundlicher Beziehungen zwischen England und Rußland  ; feinerlei territorialen oder militärischen Bündnisse; Reorganisation des Bölferbund es auf der Basis fonstruktiver internationaler Zusammenarbeit; Schiedsgerichtsbarkeit für alle Streitigkeiten zwischen den Nationen.

aller Kriegsschulden; Entfernung aller ökonomischen und

Gleichzeitig fordert der Parteitag die Arbeiter der Welt auf. jebem drohenden Krieg burch organisierten Widerstand entgegenzutreten, nicht nur gegen unmittelbare Kriegsdienstleistung, fondern auch gegen Munitionserzeugung und sonstigen Hilfsdienst; diesen organisierten Widerstand soll eine Weltkonferenz aller poli­tischen, gewerkschaftlichen und genossenschaftlichen Organisationen vorbereiten. Außerdem wurde eine Resolution angenommen, welche die Abschaffung der Botschaftertonferenz verlangt.

Nicht alle werden auch die Thronbeansprucher; faum ist der. legte Drléans gestorben, erklärt schon ein gewiffer Herzog Don Guise, daß er sich als( verhinderten) König von Frankreich  betrachte.

Das Wort Rubicon tommt in der Komödie ven Dourdet ( in der Berdeutschung von Julius Elias  ) nicht vor. Das ist auch der einzige dunkle Buntt; sonst werden Dinge gesprochen, die an Deutlichkeit und Eindringlichkeit von feinem Ratgeber für junge Eheleute übertroffen merden. Wir sind Zeugen von Gesprächen zwischen Mutter und Tochter, wie sie auch dem, der durchaus mit den Dingen vertraut ist, gerade in der allegorischen Umdeutung nit mehr gefchmadvoll erscheinen. Die Stimmung der drei Atte, deren Dialog saftlos, scheint auf ein Erlauschen von Hinterzimmergeheim­niffen abgetönt. Weil das Tatsächliche nicht wißig genug parodiert, das Lustige aber zu wirklichkeitsnah ist, fann man in dieser Komödie nicht oft lachen. Mit Stennermiene wird mancher schmunzeln über die Verwegenheit und Dreiftigkeit Artur Schröders oder über die schwiegermütterliche Offenheit von Toni Teglaff. Karola Toelle ist die Unschuld und der Entjagungswille jo zu glauben wie ihre Wandlung in Herzlichkeit und Liebesrausch. Sie spielt eine Schwipsszene berückend, sie ist auch in der Unterhaltung über sehr intime Dinge immer noch feusch. Wenn sie Erotik und Sexualität in ihrem unschuldigen Hirn durcheinanderwerfen muß, so ist das nur Schuld des Autors. Ralph Artur Roberts ist der liebe gute Ehemann, zufrieden und duldsam, in der Energie so still und zag und lustig, daß man ihm von Herzen die zweite, erfolgreichere Reise nach Italien   gönnt. Db das Stüd eine so große Reife machen wird? Dem elastischen Zusammenspiel und den beiden Hauptdarstellern wurde lebhaft applaudiert.

K. S.

Wald- und Heidefiere in Menschenhand. Herr Robert neuß, der wirklich viel von Tieren versteht und daher sich und feinen Zuhörern die politische Vorrede ersparen sollte, sprach in der Urania zu seinen Tierfilmen. In diefen ist, dant einer wunder­baren Beobachtungsgabe und eines feinsinnigen Sichperfenten tönnens in die Tierseele, ursprüngliches Leben eingefangen. In einem lyrisch gestimmten Schwalbenfilm sieht man das Heranwachsen eines mutterlofen Schwälbchens, das mühevoll aufgepäppelt wurde, und lernt zugleich die markanten Unterschiede fennen zwischen Mauersegler und Rauchschwalbe. Ferner sind dem wehrhaften Igel, der sich sehr geschickt zu verteidigen versteht, und dem blutdürftigen Iltis, diesem wüsten Raub- und Mordgesellen, je ein Film gewidmet. Nachdem man dann noch allerlei Wald- und Heidetiere in Menschen­hand" auf der Filmleinwand betrachtet hatte, wurden lebende Tiere, ein Igel, ein Frettchen( eine gefährliche Rufine des Iltis) und der Schwerarbeiter Maulwurf, der 18 Pfund bei Seite schob, im ge= e. b. zähmten Zustand vorgeführt.

Sigrid Onegin   ist die Solistin des Sonderfonzertes unter Bruno Baller, das am 17. April in der Philharmonie stattfindet.

Zech Berlaine- Rimbeau ist der Vortragsabend gewidmet, den Raul Bogt am Freitag, den 9. April, abends 8 Uhr, im Nittersaal der Strolloper gibt. Eröffnung des Kongresses der geistigen Arbeiter Desterreichs. Dftern vormittag fand unter Anwesenheit des Bundespräsidenten Hainisch. des Bundestanglers Dr. Namef und Mitglieder der Regierung die Eröffnung des Kongresses der geistigen Arbeiter Desterreichs statt.

Rundschau" veröffentlicht Professor Franz Zinternagel- Bajel Unbekanntes Unbekannte Gedichte Hölderlins. Im 1. Aprilheft der Reuen Schweizer von Hölderlin, darunter ein Gedicht des 17jährigen, das ihn noch ganz unter dem Einflusse Klopstods zeigt, und vier Gedichte aus der Zeit der Krankheit.