Festsetzung der Borauszahlungen erforderlich ist. Der Finanzminister wendet sich dagegen, daß diese vorläufige Veranlagung schematisch nach den Durchschnittssägen für nichtbuch führende Landwirte erfolgt. Es müßten vielmehr alle Umstände berüdsichtigt werden, die dem Finanzamt bis dahin bekannt geworden sind. Insbesondere fann aber auch schon die vorläufige Veranlagung nach dem Berbrauch vor
genommen werden.
Im Anschluß daran weist der Finanzminister darauf hin, daß gerade bei den Großgrundbesizern Fälle vorkommen werden, die auch für eine endgültige Besteuerung nach dem Verbrauch geeignet sind. Der Erlaß führt aus:
„ Es wird vielfach behauptet, daß Großgrundbefizer auf Grund ihrer Buchführung ein ganz geringes Einkommen oder sogar einen Verlust aufweisen, während bei bäuerlichen Betrieben ein Einfemmen festgestellt werde. Zum Teil mag das auf die größere Ber schuldung des Großgrundbefizes zurückzuführen sein, zum Teil wird die Buch und Betriebsprüfung dazu führen, daß auch bei den Großbetrieben ein nicht unerhebliches Einkommen festgestellt wird. Es besteht jedoch Anlaß darauf hinzuweisen, daß gerade bei den Befihern großer landwirtschaftlicher Güter Fälle vorkommen, die sich für die Besteuerung nach dem Berbrauch eignen. Entsprechend den Richtlinien des Runderlasses vom 29. Dezember 1925 wird es sich deshalb empfehlen, bei der endgültigen Beranlagung solcher Groß grundbesizer eine Entscheidung des Steuerausschusses darüber herbeizuführen, ob und gegebenenfalls in welcher Höhe die Besteuerung nach dem Berbrauch vorgenommen werden soll."
So ungenügend diese Anweisung auch ist, so fann fie doch dazu benutzt werden, den Großgrundbesig, der sich der Zahlung der Einkommensteuer entziehen will, nach dem Berbrauch zu besteuern. Aus Furcht, daß das geschehen wird, versucht man daher, die Steuerausschüsse durch Ausschaltung von Arbeitervertretern einseitig zu beeinflussen. Die Arbeiter Dertreter in den Steuerausschüssen haben daher darüber zu wachen, daß die Finanzämter bei steuerfreien Großgrund befizern die Besteuerung nach dem Berbrauch vornehmen.
Auf die Dauer aber fann mit so kleinen Mitteln nicht weitergearbeitet werden. Wenn die Beranlagung zur Ein tommensteuer abgeschloffen ist, muß aufs neue der Bariuch gemacht werden, die Besteuerung nach dem Berbrauch aus zudehnen, um auch auf diesem Wege die formelle Steuergleich heit auch in der Pragis zu verwirklichen.
Masken herunter."
Die Gebetemühle der Kommunisten. Papier ist bekanntlich geduldig. Es muß sich widerspruchslos gefallen lassen, daß die Weisheiten von Analphabeten auf ihm wiedergegeben werden. Noch viel geduldiger als das Bapier ter Roten Fahne" find aber offenbar die bedauernswerten Lefer. Seit Tagen erscheinen in der
Beilage unter der dreispaltigen Ueberschrift erunter mit den Mas fen" furchtbare Abrechnungsartikel, die de Iliralinten in der KPD. endgültig erledigen sollen. Nicht nur die Kaz, Korsch und Schwarz, sondern auch die Ruth Fischer Maslow- Anhänger irbahns und eber follen endgültig erledigt werden. Früher schrieb der literarische Bravo der Bolschewiki Karl Radef eine Broschüre nter diesem schönen Titel gegen die Wiener Menschemisten. Ein Herr P. P. Schmidt reißt jezt den neuesten Feinden der APD. die, Maste herunter". Als man heute den dritten Artikel( Länge etam cin Kilometer) las, hatte man die Hoff nung, nun wenigstens am Schluß auch wirklich die Missetäter vernichtet zu sehen. Aber siehe da: es werden weitere Artikel in Aussicht gestellt, in denen der Unglaube" der Ultralinten an die ideale Entwicklung in Rußland zerpflückt werden soll. Derweil wird Rußland von dem Fieber einer
typifch tapitalistischen Wirtschaftsfrife geschüttelt und sucht durch eine Anleihe bei den Amerikanern fich zu fanieren! Wahrscheinlich soll der Nachweis erbracht werden, daß das nicht sozialistisch" ist.
Die Arbeitslosen.
Eine Vision von Elisabeth Bernhard.
Aus dem Meere steigt ein unabsehbarer Zug von Männern und Frauen auf, durch Dünen und Haide bewegt er sich in das dunkelnde Land hinein. Die Aufsteigenden wirken erschreckend groß gegen die unendliche Weite, die hinter ihnen liegt. Stumm ist die Wanderung, nur das gleichmäßige Stampfen der Füße im Boden, nur das gemeinsame Schreiten ist hörbar.
Boran gehen die Bergleute und die Hüttenarbeiter, ruhig und sicher, die harten Gesichter ernst und sorgenvoll. Die Männer aus der Eisenindustrie, der Maschinenindustrie, der chemischen Industrie felgen, zielbewußt und gesammelt. Männer und Frauen aus Spin nereien, aus Tuch- und Hutfabriken bewegen sich in endlosen Reihen vorwärts. Nun fommt eine Schar von Heimarbeiterinnen, müh. selig wandernd, hadernd mit dem Schicksal, und die dünnen Lippen rechnend und zählend, wieviel wohl morgen das Effen fosten darf. Und dann nähert sich eine fleine Zahl sonderlich aussehender alter Männer und Frauen, altmodisch gekleidet, mit einer armfeligen Eleganz: die verarmten Reichen. Sie gehen ängstlich und rümmerlich einher, und sehen sich um und schämen sich, dabei zu Jein. Und sie hängen an dem, was einmal war, und haben den Mund voll Bitterkeit gegen das was ist. Und einige haben einen stillen Haß in ihren Augen, und andere tragen ein freundlich- gleichgültiges Wesen zur Schau, denn fie find abgeftumpft und haben sich abgefunden. Und alle find fie alt und müde vom Leben, und schleppen dennoch jeder eine Kleinigkeit mit, die ihnen lieb ist: ein Kinderbild, den guten Mantel, eine blühende Azalies
Und nach ihnen eine Schar mit Gesichtern, in denen Kampf und Zweifel geschrieben steht, und Wille und Berneinung: die geistigen Arbeiter und die Künstler. Manche von ihnen gehen wie in Gedanken mit im Zuge, und scheinen nicht recht zu wissen, warum sie dabei sind. Es sind aber auch Gesichter darunter, aus denen der Sunger schreit, und die dennoch mit dem Trotz des Prometheus staz und höhnisch das Schicksal herausfordern:" Wähntest du etwa, ich sollte das Leben hassen?" D, wie klein denkst du, Gott, von mir, der ich auch ein Schöpfer bin. Weil nicht alle Blütenträume Leiften" bin ich darum weniger als du, Vollendeter? Ist das Berden nicht gleichwertig dem Sein, das Werdende nicht gleichwert dem Gewordenen? Und sind nicht Blütenträume töftlich, auch wenn fie niemals reiften?
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Und nach jenen fommen ein paar Rinder spielend mitgezogen, neugierig und verbotenermeise, während der Zug allmählich im tiefen Dunkel der Nacht verschwindet: gespensterhaft, gleich einem mittelalterlichen Totentanz, gemak an die leeren Kirchenwände unferer Zeit.
Gelegentlich charakterisieren sich die streitbaren Helben aber doch selber besser, als der Gegner es fönnte. So wird einem Ultralinten folgendes ins Stammbuch geschrieben:
,, Genosse Weber fann meinetwegen eine Gebetmühle an seinem Schreibtisch anbringen lassen, die Tag und Nacht nur die Thesen über die Rolle der Partei leiert, er wird die bolfchewistische Auffassung von der Partei und ihrer Rolle in der Revolution doch liquidieren."
vielleicht auch so eine Gebetmühle anbringen lassen. Zum Die augenblichlichen Leiter" der KPD. fönnten sich Beispiel wäre der Spruch Wilhelms: Schwarzfeher dulde ich nicht" für diese Jünglinge sehr geeignet. Rußland ist groß, und was dort geschieht, ist heilig. Wir parieren, Schwarzfeher fliegen hinaus", das ist die ein zige Weisheit dieser Stalinschen Lakeien. Und damit werden wir sie auf die Dauer zwar vor Stalin , aber nicht vor den deutschen Arbeitern bestehen.
Kommunistische Jrreführungsversuche.
Bom Bezirksvorstand Berlin wird uns geschrieben: „ In der KPD. herrscht völliges Durcheinander. Das hat dazu geführt, daß diese Partei weder Kraft noch Zeit findet, fich für die Arbeiterinteressen einzufezen. Die Kay, Korich, Schwarz und Scholem haben deshalb wiederholt das Ende der KPD. vorausgefagt.
Um die Aufmerksamkeit von diesem inneren Wirrwar abzuTenten, veranstaltet die KPD. unter der Firma des„ Rußland fomitees" eine Berjammlung, zu der sie besonders sozialdemo tratische Arbeiter Berlins bei 20 Bf. Eintrittsgeld einladet. In der Versammlung sollen angeblich die aus der Sozialdemo tratie ausgeschlossenen Xaver Freiberger aus München und Hermann Mehle Berlin sprechen, die ihre Mitgliedschaft in der Sozialdemokratie zur Unterstützung der Kommunisten mißbraucht hatten.
Es wird jedoch vermutet, daß, wie das„ Rußlandtomitee" nur eine vorgeschobene Firma ist, auch die angekündigten Referenten nur Strohmänner find. In Wirklichkeit sollen I wan Raz, GeithnerGotha und und Weber die Absicht haben, über die Umstände zu [ prechen, die zu ihrem Ausschluß aus der KPD. führten. Und Scholem wird seine bekannte" These" entwideln:„ Die heutige KPD . steht weiter rechts als die SPD . Was heute in der KPD . den Ton angibt, find wild gewordene Spießbürger."
Sozialdemokratische Arbeiter ziehen es vor, diese Auseinander= fegungen nur von ferne zu genießen."
Der Prozeß ohne Hauptangeklagten. Trennung des Verfahrens.
Kutister erkrankt.
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Der Beginn der heutigen Berhandlung gegen Rutiefer und Genoffen verzögerte sich etwas, da Kutister nach der geftrigen Sigung usammengebrochen war und auf Anordnung der Aerzte Das Bett aufsuchen mußte. Der Vorsitzende beauftragte Geheimrat Kraus, fich sofort im Auto zu Kutisfer zu begeben, um zu unter
fuchen, ob Kutister fimuliere oder ob er wirklich verhandlungsunfähig der Verhandlung nicht beiwohnen fönne, er das Verfahren absei. Der Borfizende betonte dabei, daß, wenn Kutister längere Zeit trennen müsse.
Geheimrat Krauß erflärte darauf, daß bei dem zweifel. los fehr ernsten Zustande Kutisters feine Bernehmung nur möglich sei, wenn bei Kutister der Wille, durchzuhalten, vorhanden wäre. Die Verteidigung habe gestern den Aerzten vorgeworfen, fie ließen Rufister im Gerichtssaal ster. ben. Ein tötlicher Unfall fönne zweifellos jeden Augenblic eintreten und eine Kongestion seinem Leben ein Ende machen. wenn das Gericht das Verfahren durchführen wolle, müsse es auf den Angeflagten volle Rüdsicht nehmen.
Der Vorsitzende erklärte hierauf, daß es dann nicht möglich sein werde, ben Prozeß anders zu Ende zu bringen, als das Berfahren gegen Rutister abzutrennen.
R.-A. Dr. Nübell gab für Kutisker die Erklärung ab, daß er dem ganzen Prozeß beizuwohnen wünsche. Er habe für Kutister
weiterhin die Erklärung abzugeben, daß dieser bestreite, sich irgend schäfte beherrsche, und schon um für seine Söhne ein. wie schuldig gemacht zu haben. Er sei der einzige, der alle Getreten zu fönnen, werde er alles aufbieten, um durchzuhalten.
Salon- Lustspiel.
Im Residenztheater war man fichtlich erfreut, dem feinen Kopf Lothar Schmidts durch vielen Beifall bestätigen zu dürfen, daß er im Genre des leicht geplauderten Salonluftspiels eine besondere und mit Recht gesuchte Kornphäe ist. Nicht zu tief und nicht zu flach, immer ein fultivierter Mann, der lächelnd Bonmots ausstreut. Das ist Lothar Schmidt. Man spielt seine Komödie Platonische Liebe ". Man braucht ihm gar nicht zu mißtrauen, da er nicht mit leberschwenglichkeit empfangen sein will. Er ist ein Stimmungsmacher des Theaters, und im übrigen ganz und gar Theatermann. Bir finden die bürgerliche Gefellschaft, die er aufs Korn nimmt, ganz nieblid), wenn auch ein wenig hausbacken. Aber das ist nicht die Schuld des wizigen Verfassers. Es regt uns nicht sonderlich auf, daß Herr Rechtsanwalt Sound so auf Herrn Hartung und seine junge Gattin eifersüchtig ist. Die junge Frau hat nämlich an Herrn Hartung, der ein fleißiger Berfaffer von Süßholzromanen ist, einen Narren gefressen, wodurch fie sich ermuntert fühlt, mit dem bewußten Herrn eine Seelen anwalt in der Schublade seiner hübschen Gattin, worauf denn natürtorrespondenz einzufädeln. Dieses Briefbündel entdeckt der Rechtslich ein mächtiger Speftafel erfolgt. Der Speftatel dauert zuni Glück nur solange, bis herauskommt, daß Herr Hartung gar kein Mann, sondern erstens ein weiblicher Blaustrumpf und zweitens eine Bogelfcheuche ist. An besagter Entlaroung freuen sich dann nicht nur die versöhnten Eheleute, sondern auch die Schwiegermutier aus Schlesien und Arnold, der Maler, der Jugendfreund des Ber liner Othello, ein Künstler, der offenbar durch saftige Burschifosität ersetzt, was ihm an Genie fehlt.
Dieses Salontheater berührt faum etwas von den Sorgen, die unseren Geist, unseren Rörper und unser Bortemonnaie aufbrauchen. Es eignet sich aber vorzüglich für die Erholung von Kursmafiern und gutfituierten Steuerzahlern.
Die Aufführung des Residenztheaters blieb hinter den feinen Absichten des Verfassers weit zurüd. Man spielte spießige Burleste, wo doch zarte, abgewogene Plauderei am Plaz gewesen wäre. M. H.
Die Bergnügungen des Trianontheaters. Das Theater des leichten Genusses sowie der An- und Auszüglichkeiten wartete mit einer seltsamen Programmischung auf. Zuerst die Spezialität des Hauses und dann ein Heijermanns. Der Titel des Luftspiels von Birabeau und Guitton:„ Ein nadtes Mädel gefunden" ist verheißender als sein Inhalt. Mit breitem Pinsel wird ein aristotratisches Milieu hingesetzt: Der verarmte gräfliche Lebemann, der von dem Gelde und dem Verstande seines Dieners lebt, muß jeiner Tochter eine reiche Partie besorgen. Bapa und Mama, dickes Brovingspießertum, rüdt mit dem braven Sohn an. Aber das Töchters chen entwischt, sie will vor der Berlobung ihre freie Zeit noch aus: nutzen. Sie geht auf einen Ball, wird dort für einen Feftzug nact ausgezogen, rettet sich mit einem geliehenen Mantel ausgerechnet zu dem fünftigen Berlobten. Die beiden verlieben sich natürlich in ein ander in aller harmlosigkeit, versteht sich. Am nächsten Tage ist die Verlobung bedroht, bis das Pärchen sich gegenübergestellt wird. Erifa Meingast bestand die verfängliche Situation mit Glück und hatte ein paar gute Momente. Gustav Heppner gab dem Grafen
Der Borsigende erflärte nach furger Beratung des Gerichts, daß das Gericht Kutister nicht den guten Willen zur Berhandlung abspreche, und daß er nicht aus Simulation ferna geblieben sei. Die Verhandlung werde daher in der bisherigen eise fortgeführt.
Hierauf wurde die Verhandlung auf Montag früh 10 Uhr vertagt.
Knoll enthüllt.
Weswegen die Revolution gelang.
Kampagne gegen Barmat, kommt mit neuen Enthüllungen heraus. Knoll, der Vertrauensmann der Staatsanwaltschaft in der Diesmal greift er weiter zurüd Er befaßt sich mit der Revolution, wie er fie sieht. Die Sache ist nämlich die: hätten sich in den Novembertagen alle Offiziere so verhalten wie ER, der Pionierhauptmann Knoll, so hätte es überhaupt keine Revolution gegeben. Das haben sie aber nicht getan, denn sie waren nach erbärma dem Zeugnis des Pionierhauptmanns a. D. Knoll liche Feiglinge, die es vorzogen, davonzulaufen und sich schleunigst in Zivilkleider zu stecken. Als Beispiel führt Knoll die Geschichte des 24jährigen Leutnants Walz an:
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Walz begab sich sofort nach der Teltower Straße vor die Kaserne, schnitt sich selbst die Achselstücke ab und forderte die an den Fenstern befindlichen Mannschaften auf, ihm zu folgen. Er Jei jest ihr Kommandeur. Er ließ sich dann aus dem Pferdestall das Pferd des Kommandeurs holen und zog mit den Leuten in die Stadt. Der wirtliche Kommandeur dieses Bataillons, Hauptmann Mäder, hatte leider auf die Nachricht, Walz sei unterwegs, sich nach Haufe begeben und 3ivil angezogen, ohne auch nur seinem Adjutanten, Leutnant der Reserve Lohmann, ein Wort zu sagen. Dieses Verhalten hat es natürlich dem Walz erheblich erleichert, das führerlose Bataillon für feine 3mede zu mißbrauchen. Es waren genügend gute Elemente vorhanden, die unter energischer Führung wahrscheinlich die Oberhand behalten hätten. Der degradierte Gefreite Kuhnt, den Balz am nächsten Tage zum Bataillonskommandeur ernannte, hat mir selbst unaufgefordert mitgeteilt, es wäre anders ge= tommen, wenn ich dort gewesen wäre. Auch hatte ich schon am 12. November dieses Bataillon, bei dem sich kein einziger Offizier mehr befand, ebenso fest in meiner Hand, wie alle anderen Bataillon im Bereiche der Inspektion. Eine große Anzahl derselben Unteroffiziere und Mannschaften, die am 9. November dem Oberleutnant Walz folgten, ist im Januar 1919 bei mir freiwillig eingetreten. Gerade diese Leute haben zu dem Ruf der vorzüglichen Disziplin und der Stramm heit, den meine Formation hatte, erheblich beigetragen.
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So ist das nun. Der Hauptmann läuft vor einem 24jährigen Leutnant davon, fein einziger Offizier zu finden und Pech über Bech! ER, der Pionierhauptmann Knoll, nicht zur Stelle. Schade. Knoll hat seine große Stunde versäumt. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als eine leichtgläubige Staatsanwaltschaft mit seiner genialen Persönlichkeit zu beglücken und hinterher über die Feigheit der anderen Dffiziere zu schimpfen.
Ist es verwunderlich, wenn die Leistungen der Justizbehörden
angesichts derartiger Hilfsarbeiter die wunderbarsten Formen an nehmen? Man wird jedenfalls der Deutschen 3eitung dankbar sein müssen, daß sie die Deffentlichkeit auch mit dieser Seite des großen Enthüllers Knoll befanntmacht.
Die Reichsregierung in München . Aussprache im Minifterium des Aeußeru". München , 17. April. ( Eigener Drahtbericht.) Reichstanzler Dr. Luther, Reichsinnenminister Dr. Rüla, Reichsfinanzminister Dr. Reinhold find am Sonnabend vormittag in München eingetroffen und vom bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Held empfangen worden. Anschließend fand eine Besichtigung des Deutschen Museums, Abteilung Wasserfraft, und ein Besuch des Reichsfinanzhofes statt. Um 1 Uhr folgten die Herren einer Ein
lobung zum Frühstück beim Ministerpräsidenten. Für Nachmittag zwischen 4 und 7 Uhr ist die eigentliche Aussprache im Ministerium vorgesehen, woran sich abends ein großer Empfang beim Ministerpräsidenten anschloß.
die vorgeschriebene Dose Trottelhaftigkeit und Alfred Neu gebauer dem Verlobten die blöde Bravheit des strebsamen jungen Mannes. Heijermanns Brandstifter", das bekannte Bravourstück für einen Schauspieler, der in sieben Rollen auftritt, bot Henri de Bries eine vollkommen ausgenußte Gelegenheit, feine Bewandlungsfähigkeit in Maste und Spiel zu zeigen.
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Auf der Suche nach dem Reichsehrenmal. Seit die Reichsregie rung in einer besonderen Kommission des Reichsehrenmal für die Kriegsopfer als Heldenhain in Mitteldeutschland beschlossen hat, ist der Reichsfunstwart Dr. Redslob als Beauftragter dieser Kommission mehrfach in Thüringen gewesen, um zu den verschiedenen Borschlägen für den Plaz Stellung zu nehmen. Es sind eine ganze Reihe von Punkten namhaft gemacht worden, die für ein solches Ehrenmal wegen ihrer landschaftlichen Schönheit vorzüglich in Betracht kommen. Borgeschlagen wurden z. B. in der Nähe von Meiningen der Dol. mar, dann Bläge bei Beimar und im Schwarzatal, bei Koburg , Gotha und Eisenach , in der Nähe von Oberhof insbesondere der Donnershaugt, der schon in altgermanischer Zeit eine Opferstätte war und nächst dem Inselsberg und Beerberg die höchste Erhebung des Thüringer Waldes darstellt( 926 meter), endlich auch der Beerberg selbst( 982 meter).
Die Theaterausstellung in Magdeburg auf 1927 verschoben. Die Eröffnung der Ausstellung„ Maste Magdeburg" ist auf Mai 1927 vertagt worden, nachdem der leitende Architekt es für ausgeschlossen erklärt hat, auch im Fall einer Verschiebung des Beginns um mehrere Monate der Ausstellung den von ihm vorgesehenen fünfts ferischen Rahmen zu geben. Die Organe der Theaterausstelluna find jedoch auf Grund des in allen Fachkreisen befundeten Interesses der Gewißheit, daß die Ausstellung im Jahre 1927 einen vollen Erfolg bringen wird.
Der Kampf um den Großglockner . Bor furzem ging durch die Beitungen die Mitteilung, der gegenwärtige Befizer des Groß. glodnergebietes, ein Herr Weiler aus Effen, beabsichtige, den Berg für die Alpinisten zu sperren und das Besteigen des Großglockners zu verbieten. Defterreichische Zeitungen führen aber aus, daß dieje Nachrichten nicht den Tatsachen entsprechen. Sie veröffentlichen eine von unterrichteter Seite abgegebene Erflärung, derzufolge es dem Alpenverein gelungen sei, mit Hilfe einer großen privaten Spende das Gebiet in seinen Besitz zu bringen. Eine Schließung des Groß glodnergebietes ist damit verhindert. Aber grotester Gedanke bleibt, daß irgendein Privater große Naturschätze erwerben und der AllWas dem Großglodner drohte, gemeinheit vorenthalten fann. fann mit anderen Bergen und Seen ebenso geschehen. Gegen solche Attentate fönnte nur ein großzügiges Enteignungsgefeß schügen.
Erstaufführungen der Woche. Dienst. Deutsches Tb.: Unseri inber." Wallner Th. :,Der hl. Brunnen." Donnerst. Schloß bar!- Th. : Glaube u. Heimat Th. d. Beitens: Gräfi Marisa." Th. i. d. Klosterstraße: Is ich noch im Flügel
fleide."
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