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England erhebt keine Einwendungen. Die Eröffnung der Hygieneausstellung

London , 17. April. ( Eigener Drahtbericht.) Der englische Außen­minister empfing am Freitag nachmittag den französischen Botschafter in London . Es ist anzunehmen, daß dieser Empfang mit den deutsch russischen Vertragsverhandlungen in Zusammenhang steht und den Zwed hatte, die englische und franzöſiſche Meinung über die diplomatische Aktion auszutauschen. In einer Reuter- Erklärung wurde nach Abschluß der Be sprechungen festgestellt, daß der deutsch - russische Vertrag nach den in London vorliegenden Informationen keine geheimen Neu tralitätsflausein enthalten werde. Die deutsche Regierung, so hebt Reuter hervor, sei bezüglich der Verhandlungen über diesen Vertrag offenherzig gewesen und habe Lord d'Abernon so fort bei Beginn der Verhandlungen informiert. Später sei der englischen Regierung eine sehr bestimmte Versicherung gegeben worden, wonach der Vertrag in erster Linie ein wirtschaft. liches Abkommen bedeuten und weder den Bestimmungen der Locarnoverträge noch den Satzungen des Völkerbundes wider: sprechen werde. Reuter betont schließlich, die Annahme sei berechtigt, daß in russischen Regierungstreisen erhebliche Enttäuschung über die bisherigen Berhandlungen bestehe, da es der Sowjet regierung nicht gelungen sei, die deutsche Regierung zu veranlassen, über den durch den Locarnovertrag gegebenen Rahmen hinaus­zugehen und dem Vertrag einen politischen Charakter zu geben. Es feien jetzt Beweise für eine bestimmte Tendenz innerhalb der Sowjet­treise vorhanden, die Bedeutung des Vertrages ünstlich zu vergrößern und es so darzustellen, als ob dieser Vertrag viel bedeutsamer und weitreichender sei, als es wirklich der Fall ist.

Auch Polen nicht beunruhigt.

Wien , 17. April. ( WTB.) Der polnische Ministerpräsident Graf Skrzynſki empfing gestern die Vertreter der in- und ausländischen Breffe. In einer Ansprache gab er der Ueberzeugung Ausdruck, daß eigentlich zwischen den Kulturnationen feine Unterschiede bestehen follten und dürften. Die Realpolitik des Hasses sei schließ. lich doch keine Realpolitik. Beffer wäre eine Gefühlspolitit mit ihrem Berständnis für die Fragen der ganzen Menschheit. Der Steptizismus jei nur ein Mangel an Willen und Tatkraft der Jugend. Die Zukunft gehöre der Tatkraft, dem Idealismus und dem Fortschritt.

Strzynski erläuterte dann die in seinem Prager Trinkspruch auf­

gefallene Bendung von einem slawischen Blod. Das in seiner französischen Rede gebrauchte Wort mit der Uebersetzung Block" sei im Deutschen nicht ganz richtig wiedergegeben. Es habe sich um den Wert und die Aufgaben des Bölkerbundes gehandelt. Bei dieser Gelegenheit habe er daran erinnert, daß Polen und die If che che flomatei in der Geschichte auf zahlreiche gemeinsame Schid. jale zurückblicken fönnen, daß sie zu Zeiten unter einem gemein­jamen König gestanden hätten. Nunmehr sei wieder die Möglichkeit geboten, daß die beiden Staaten im Rahmen und im Geiste des Bölferbundes fich angesichts ihrer geographischen Lage und ihrer gemeinsamen Rasse fulturell und wirtschaftlich wieder enger zu= einander finden fönnten. Von einem slawischen Block in po­litischem und gar in aggressivem Sinne habe er selbst­verständlich nicht gesprochen.

Die deutsch - ruffischen Berhandlungen brauchten seiner Ansicht nach niemand zu beunruhigen. Er lenne den genauen Inhalt der Verhandlungen natürlich nicht, glaube aber nicht, daß die deutsche Regierung irgendwelche Berträge eingehen werde, die den in 20­carno getroffenen Abmachungen und dort eingegangenen Berpflich tungen widersprechen würden.

Strzynski hat einen Schiedsvertrag mit Defterreich in Wien unterzeichnet und ist nach Warschau zurüdgereift.

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Das Minderheitenproblem. Starker Rückgang der Fremdsprachigen. Die am 16. Juni 1925 abgehaltene Volkszählung hat wie jegt bekanntgegeben wird soweit Preußen in Frage fommt, einen starten Rüdgang der fremdsprachigen min derheiten ergeben. Als Anhaltspunkt hierfür hat die preußische Statistik die Angaben über die Muttersprache genommen. Während die Zahl der Personen, die zwei Muttersprachen angegeben haben, gestiegen ist, sind die Angaben der polnisch, majurisch oder dänisch sprechenden Bevölkerungsteile in Preußen zurüd gegangen. In elf Kreisen der alten Provinz Ostreußen ist die Zahl der Masuren von 172 000 im Jahre 1910 auf 43 000 im Jahre 1925 gesunken. Die Zahl der Personen mit deutscher und majurischer Muttersprache ist von 12 700 auf 26 700 gestiegen. In 19 oberschlesischen Kreisen ist die Zahl der Polen von 579 000 im Jahre 1910 auf 155 000 im Jahre 1925 gefallen, während sich die Zahl der Personen mit deutscher und polnischer Muttersprache von 51 000 auf 374 000 vermehrt hat. In drei Kreisen des Ruhr­gebiets, die 1910 die stärkste polnische Bevölkerung hatten, scheint die Zahl der reinen Polen auf fast ein Zehntel, die der Polen und Doppelsprachigen zufammen auf ein Drittel bis ein Biertel zu­fammengeschmolzen zu sein. Ein ähnlicher Rüdgang ist bei den Dänen in Nordschleswig zu beobachten.

In keinem der gemischtsprachigen Gebiete haben die fremd­Sprachigen Minderheiten das Uebergewicht. Selbst in Ober­ schlesien haben nur 43 Broz. der Bevölterung polnisch oder polnisch und deutsch als Muttersprache angegeben, Dagegen mehr als 50 Broz. deutsch. In den gemischt. Sprachigen Gebieten versteht außerdem der allergrößte Teil der fremdsprachigen Persenen die deutsche Sprache.

Die Begabtenprüfung. Bisherige Erfahrungen.

Die fozialdemokratische Fraktion des Landtags forderte an­fäßlich der Beratung des Schulhaushalts von der Regierung u. a. Auskunft über die Erfahrungen, die man mit der vor zwei Jahren eingerichteten sogenannten Begabtenprüfung bisher ge macht hat. Bon einem Vertreter des Kultusministeriums wurde mitgeteilt, daß in der Zeit seit dem 1. Mai 1924 insgesamt 607 An träge auf Bulaffung gestellt worden sind. Ein großer Teil dieser

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Auftakt zur Reichsgesundheitswoche.

tungen getroffen: Sonntag, den 18. April 1926, vormittags 11% Uhr, Sondervorführung des Films Falsche Scham" im Mozartsaal am Nollendorfplay. Breis für alle Bläße gleichmäßig 65 Pf. Montag, den 19. April 1926, nachmittags 4 Uhr, Bertrag für Frauen, ge halten von Prof. Schäfe: über Die flinische Bedeutung der Fehl­Stadtrat Dittmer über Die öffentliche Gesundheitspflege und die geburt". Freitag, den 23. April 1926, nachmittags 4 Uhr, Vortrag dazu notwendige Ausbildung des Pflegepersonals". Sonnabend, den 24. April 1926, nachmittags 3% Uhr, Vortrag Dr. Meyer- Brod­niz über Gewerbefrankheiten". Die drei Vorträge finden im Vor­tragsjaal der Hygiene Ausstellung am Kaiserdamm mit einer an­schließenden Führung durch die Ausstellung statt. Der Preis für Borirag infl. Besichtigung der Ausstellung beträgt 50 Pf. Karten sind im Verbandsbureau zu haben.

Gesunde Hauswirtschaft und Ernährung.

Als Auftakt der morgen in der Aula der Universität zu erläßlich der Reichsgesundheitswoche folgende Beranstal öffnenden Reichsgesundheitswoche fand heute vormittag die Eröffnung der Allgemeinen deutschen Hygiene Messe und Ausstellung im Hause der Funt. industrie am Kaiserdamm Zahlreiche statt. Bertreter der Landes- und der Kommunalbehörden, sowie der Tages- und der Fachpresse waren anwesend. Im Namen des Berliner Messeamtes begrüßte der Direktor Dr. Adolf Schid die Anwesenden. In Bertretung des am Kommen verhinderten preußischen Wohlfahrtsministers Hirtsiefer nahm Ministerialdirektor Dr. Krohne das Wort. Er wies auf die hohe Bedeutung der Boltsaufklärung und der Hygiene hin. Es sei sehr glücklich, daß in dem Brennpunkt des Interesses an de: Reichs­gesundheitswoche die eröffnete Ausstellung und Messe gestellt worden fei. Dann erklärte der Redner die Ausstellung für eröffnet. Der Berliner Stadtmedizinalrat Prof. Dr. v. Drigalsti sprach im Auftrage der Stadt Berlin . Die Stadt Berlin habe es sich angelegen sein laffen, alle praktischen Maßnahmen zu treffen, um den Rüd gang der Säuglingssterblichkeit herbeizuführen. In dieser Beziehung find glückliche Erfolge zu verzeichnen. Der Direktor des Hauptgesundheitsamtes der Stadt Berlin , Prof. Dr. Hoff mann, betrachtete in seinen Ausführungen den überragenden Wert zweckmäßiger und moderner hygienischer Einrichtungen im Rahmen der neuzeitlichen Kommunalverwaltung. Landesrat Dr. Brunn wies als Vertreter der Landesversicherungsanstalt Berlin auf den großen Anteil der Reichsversicherungsträger an der bygienischen Boltsaufklärung hin. Heute habe man endlich erkannt, taß Borbeugen wichtiger sei denn Heilen, und daß auch die Bersicherungsnehmer dazu erzogen werden müffen, auch von sich aus dafür zu sorgen, daß fie fich die Gesundheit erhalten. Zum Schluß sprach Dr. Hans Boywitt, Syndikus der Arbeits­gemeinschaft von Reichsversicherungsträgern, und erläuterte be­sonders die Abteilung 3 der Ausstellung, die ein glückliches und flares Ineinandergreifen der Arbeit und der Sozialver icherung zeige.

Auch in Gesundheitshaus Kreuzberg, Am Urban 10-11, wird zurzeit eine Ausstellung gezeigt, die der Förderung einer gefunden Hauswirtschaft und Ernährung dienen soll. Von der poraufgegangenen Ausstellung Wohnung und Hausrat" hat man gleichem Altmaterial einmal durch hübschen Farbenanstrich und die sehr eindringlich wirkenden Zimmer stehen lassen, die bei etwa Weglaffung alles lleberflüssigen wohnlich und behaglich gemacht wurden, und die auf der anderen Seite im Zustande des Verfalls und der Vernachlässigung die typischen Arme- Leute- Wohnungen de monstrieren. Dazu haben die Gildenhall- Werkstätten Räume aus­gestellt, die allerdings trog der verhältnismäßig billigen Preise und eines sehr günstigen Teilzahlungssystems den meisten Arbeiter­familien unerschwinglich bleiben dürften. Einfache Badeeinrichtun sparsame Gastocher, Kochherde und Defen wollen einen Weg zum gen verweisen auf zwedmäßige Hygiene, prattische Kochgeschirre, Birischaften ohne Kraft- und Geldverschwendung zeigen. Tabellen belehren die Hausfrau, wie sie nahrhafte Kost wohlfeil und schmack haft herzustellen vermag, und fertige Gerichte lehren sie gleichzeitig appetitlich anzurichten. Ein besonderer Teil dieser Ausstellung dient dann noch der Bekämpfung des medizinischen Kurpfuschertums, das in der Gegenwart wie nur je blüht. Die wirkungsvolle Ausstel­lung wurde vor geladenen Gästen und Pressevertretern mit einer Im Anschluß an die Eröffnungsfeier fand ein Rundgang durch Ansprache von Stadtrat Conrad eröffnet. Er wies auf das Ver­die Messe und Ausstellung unter Führung des Leiters der Aus- dienſt des leider zu früh verstorbenen Bürgermeisters Dr. Kahle stellung Dr. Morenhofer statt. Sie ist teine tote Ausstellung, hin, dem die Eröffnung des Gesundheitshauses Kreuzberg zu danken sondern sie wird während ihrer Dauer durch den Wechsel praktischer ist. In diesem einen Jahr seines Bestehens hat das Haus nun be­Vorführungen stets bewegtes Leben vor Augen führen. Rettungsreits drei Ausstellungen gesehen und einen Besuch von etwa 40 000 stellen, Kinderpflege, Schutzvorrichtungen, Eignungsprüfungen usw. Personen zu verzeichnen gehabt. Freilich ist es nötig, daß neben werden praktisch gezeigt werden. Vorträge, Fachkongreffe, Ta- diesen sehr wirksamen Demonstrationen für gesunde Lebensführung gungen, Versammlungen werden im großen Hörsaale des Funk- auch den Menschen die Möglichkeit gegeben werde, ihren Willen dazu in die Tat umzusetzen. Dafür ist aber vor allem Wohnungs­hauses gehalten werden. bau notwendig. Aber es ist wichtig, daß die Menschen lernen, ihre heute gerade sehr beschränkten Wohnräume hygienisch zu gestalten. So will man auch diese Ausstellung jedermann zugänglich machen; ar: zwei Tagen der Woche, Sonntags und Mittwochs, unentgeltlich. Arbeitslosen soll jederzeit fostenlos Zutritt gewährt werden.

Vorträge zur Reichsgesundheitswoche.

Der Fachausschuß der Sektion Gesundheitswesen des Ver= bandes der Gemeinde- und Staatsarbeiter hat an

Explosionsunglück auf dem Flugplak.

Bei der Ankunft der merikanischen Kommiffion. Heute mittag tam es bei dem Besuch der merikanischen Studien fommiffion auf dem Tempelhofer Feld zu einem schweren Explosionsunglüd, deffen Opfer ein Tofer und ein Schwerverletter wurden. Die Lufthansa hatte die Merikaner zu einem Flug über Berlin eingeladen. Beim Abbrennen von Ehrenschüffen für die megitanischen Gäste explodierte ein Schuß noch in der Kapfel; ein Arbeiter wurde von den herumfliegenden Eisenstüden an einer Schlagader getroffen und sofort getötet. Ein anderer erfitt schwere Handverlegungen. Die Detonation war überaus start und fast mit einer Erplesion vergleichbar.

Bon einem Augenzeugen wird uns weiter mitgeteilt: Es wurden insgesamt 9 Böllerschiffe abgegeben. Der fechste Schuß mar standalöserweise von der Fabrit statt mit der üblichen Bappkapjet mit einer Stahltapfel umgeben. Die Hülse wurde zer­rissen und unter furchtbarem Krachen flogen die Eisenstücke durch die Luft. Troß schnellster Flucht fonnten sich die Unglücklichen, die in der Nähe beschäftigt waren, nicht in Sicherheit bringen. Dem einen der Arbeiter wurde die Schlagader vollständig durch= gerissen. Er war sogleich tot. Der andere trug erhebliche Handverstümmelungen davon. Daß man bei dem Ab­feuern der Böllerschüsse überaus leichtfinnig vorging, beweist die Tatsache, daß noch etwa 30 meter entfernt arbeitende Arbeiter ein schmales Stahlblechstück aufgefunden haben. Die Megifaner be­fanden sich in unmittelbarer Nähe der Unglüdsstätte.

Wie uns ferner berichtet wird, handelt es sich bei dem Getöte ten um den Arbeiter Frizz Kulter, der aus dem Saarland stammt und zurzeit in Neukölln wohnt. Er war seit einiger Zeit auf dem Flughafen Tempelhofer Feld als Schmied tätig. Der zweite Ber­lepte, der auf dem Flughafen die erste Hilfe erhielt und dann nach dem Krankenhaus transportiert wurde, fonnte bereits wieder ent­lassen werden, da sich die Verlegungen als nicht schwer herausgestellt

haben.

Kommunisten und Erwerbslose.

Das nennen fie praktische Hilfe.

dafizen. Der folgende Redner der Kommunisten mußte zugeben, daß in der Tat unlautere Elemente die Störungen ver­urjacht hätten. Als unser Genosse Blaschit darauf hinwies, daß bei dieser wichtigen Erwerbslosenangelegenheit ein fommunisti­her Stadtrat dieses Refforts fehle, rief der Frat tionsvorsitzende der Kommunisten dazwischen: Wir pfeifen auf unsere Stadträte, aber Bezirtsamtsvertreter müffen zum Teufel gejagt werden!" Den Rommu nisten ging die ordnungsmäßige Erledigung ihrer Demonstrations­anträge zu langsam und der schon erwähnte Fraktionsvorsitzende ließ sich abermals zu einem Zwischenruf verleiten: In der demo­fratischen Republit geht's zu langsam, in der Monarchie geht's schneller."

Wenn auch die Kommunisten mitsamt ihrem intelligenten Fraktionsvorsitzenden bisher noch nicht viel für die arbeitende Be­völkerung getan haben, so haben sie doch in der Bezirksverordneten­für eine heitere Note gesorgt.

perfammlung auf dem Wedding bei den ernſteſten Dingen stets

Zur Wiederbesetzung des Stadtschulratpoftens.

Die Unmöglichkeit, das Schulwesen der Stadt Berlin noch länger von dem hierzu ungeeigneten Stadtrat Benede leiten" zu lassen, wurde in der Generaldebatte über den neuen Haushalts­tont. Damit Berlin den Schulratersah Benecke endlich los wird, plan von dem sozialdemokratischen Redner Genoffen Czeminski be­hat jetzt die sozialdemokratische Fraktion folgenden Antrag ein­gebracht:

Der Magistrat wird ersucht, der Stadtverordnetenversammlung baldigst eine Borlage, betreffend die Wiederbefeßung der Stelle des Stadtschulrates, vorzulegen. Czeminski und Genoffen."

Ein dreister Heiratsschwindler namens Gifowiti, der durch falsche Eheversprechen mehrere Hausangestellte um Geld und die Hoffnungen auf eine Ehe betrogen hatte, wurde von dem Schöffengericht Charlottenburg wegen Betruges im Rückfalle zu 2 Jahren 1 Monat Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt.

Die Jugend als Pioniere der internationalen Verständigung. Weber dieses Thema spricht die Genoffin Maria 2. Moll aus London in einer Jugendfeierstunde in Neuföln am Sonntag, 18. April, vormittags 10 Uhr, in der Philipp- Melanchton- Kirche, Kranoldstr. 16. Maria 2. Moll ift die Jugendsekretärin des internationalen Versöhnungsbundes. Sie fommt von einer Studienreise aus Skandinavien und Rußland und wird über die Einbrüde berichten.

In der letzten Stadtverordnetenversammlung hat bei der Er. werbslosendebatte Genoffe Ulrich ausdrücklich festgestellt, daß die Sommunisten im Erwerbslosenausschuß ihren Antrag auf Aenderung der Entlassungspapiere der beim Streit auf den Rehbergen entlassenen Rotstandsarbeiter zurückgezogen haben, weil sie in direkten Verhandlungen mit dem Bezirksamt Wedding eine befriedigende Lösung des Konflikts erzielt hatten". Wie wichtig diese Feststellung war, zeigte der Verlauf der Be­Die Kom zirksverordnetenversammlung Wedding gestern abend. munisten hatten offenbar wenig Intereffe an einer fachlichen Be handlung ihrer Erwerbslosenanträge, jo daß sogar ihr Redner die Wortmeldung vergaß. Der Bezirksbürgermeister, Genoffe Leid, fonnte in Beantwortung der Anträge und Anfragen fest- Wagens der Kolonne verlor in den scharfen Kurven der Landstraße stellen, daß die befriedigende Erledigung des Konflikts auf die eigene Initiative des Bezirksamts zurüdzuführen

Schweres Unglück eines Truppenautos. Zwei Mann tot, mehrere schwer verletzt. Merzig ( Mosel ), 17. April. ( WTB.) Bei einem Monöver­marsch ist hier ein zum Truppentransport verwendeter Militär­raftwagen schwer verunglückt. Der Fahrer des dritten an der Moselhöhe, oberhalb von Uerzig, die Herrschaft über seinen mit 20 Mann befeßten Lastkraftwagen, der gegen die Schußmauer am Straßenrand rannte, dieselbe durchbrach und den steil abfal. Weinberg herunterstürzte. Nachdem der lenden

Wagen fich drei- bis viermal überschlagen hatte, durch schlug er das Dach eines unter dem Weinberg liegenden Hauses. Ein Teil

Anträge beruhte jedoch auf mißverständlichen Auffassungen über die Kolonnenführer erklärt, er habe ihnen gar nichts zu sagen und sie der Soldaten sprang während des Unfalls von dem Wagen ab und

Begabtenprüfung, so daß mur 173 Anträge zugelassen werden fonnten. Dapon haben 61 Bersonen die Erfagreifeprüfung be standen; 78 haben nicht bestanden, 6 find zurückgetreten, 23 find noch nicht geprüft. Es hat sich dabei herausgestellt, daß die von der Boltsschule tommenden Begabten ein höheres Maß an Allgemeinbildung zeigten als die etwa von der Ge­funda einer höheren Lehranstalt abgegangenen Schüler. Alles in allem, so betonte der Bertrefer bes Kultusministeriums, fann man jagen, daß manchem der prüfenden Professoren ,, eine neue Belt" aufging bei der Beobachtung, welches Maß an Begabung und Allge meinwiffen in der Arbeiterschaft vorhanden ist.

fam mit leichteren Verlegungen davon. Zwei Mann waren sofort tot, die anderen sind größtenteils fsehr schwer verletzt. Während der Nacht soll ein dritter Soldat gestorben sein. Weitere Todesfälle werden befürchtet.

Da die Notstandsarbeiten in den Rehbergen vom Reiche finanziert werden, hätte das Bezirksamt darauf halten müssen, daß auch wirklich gearbeitet wird. Eine kleine Gruppe von Erwerbs. lojen hätte aber stundenlang in der Kneipe gefeisen und dem mürden ihm die Jacke voll hauen. Die arbeitsscheuen Elemente unter den Erwerbslosen hätten die anderen aufgehezt mit dem Ziel, die Arbeit zu stören. dem Ziel, die Arbeit zu stören. Arbeiterfrauen und Bassanten feien belästigt worden, so daß schließlich nach vielen Berhandlungen dem Bezirksamt nichts anderes übrig blieb, als die Arbeiten ein Das sei besonders auch deshalb ge­zustellen. chehen, um die anständigen Arbeiter unter den Erwerbslosen nicht in Berruf zu bringen. Bei der Wiedereinstellung der entlassenen Rotstandsarbeiter habe man Fa milienväter bevorzugt, die Krateeler aber, die meistenteils ledig waren, sollten nicht wieder eingestellt werden. Die von diesen Leuten angefündigte Unterstügung der in verfannter Solidarität am Streit Jungfosialisten, Grappe Tempelhof. Seute abend Treffpunkt abends 11 Uhr Teilnehmenden sei ausgeblieben, so daß die Leute nun ohne Hilfe

Groß- Berliner Parteinachrichten.

85. Abt. Tempelhof . Die Bezirksführer holen heute oben von der Genolin Sasdorf die Flugblätter cb und perteilen fie am Sonntag.

Stettiner Borortbahnhof. Nachzügler Sonntag früh 6,25 Uhr Bahnhof Lentwis. Fahrt Bernou- Liepnisfec.