=

Rif zur administrativen Selbständigteit verhilff| polififch neutralen- Fachvereins" zu verzichten. Ich führe dret und zur gleichen Zeit seine Beziehungen zum ma Sätze Ihres Briefes vom 4. Februar an: roffanischen Sultanat regelt, so wird damit die Entwicklung Maroffos in ein ganz neues Stadium treten.

Preußische Richter.

Aechtung ihrer republikanischen Amtsgenossen. Die Fachorganisation der preußischen Richter verschiedener Grade war bisher der sogenannte Breußische Richterverein", der gegenwärtig unter der Leitung des Berliner   Amtsgerichtsrats Dr. Pracht steht. Wie wir schon mitteilten, hat der Verein vor furzem beschlossen, Mit­glieder des Republikanischen Richterbundes  nicht mehr in seinen Reihen zu dulden. Zu diesem Zwecke hat er sich an die ihm bekannten Mitglieder des Repu­ blikanischen Richterbundes   gewandt und gefragt, ob sie die Mitgliedschaft im Preußischen Richterverein aufrechtzuerhalten und daher aus dem Republikanischen Richterbund aus­zufcheiden beabsichtigen.

Auch der Senatspräsident am Kammergericht, Dr. Groß mann, hat eine solche Anfrage erhalten. Dr. Großmann, der politisch zur Demokratischen Partei gehört, hat diese Anfrage in einem sehr deutlichen Offenen Briefe

beantwortet, in dem es u. a. heißt:

Der Breußische Richterverein ist nach§ 1 feiner Satzung einfach verein der höheren Justiz beamten Preußens und des Reichs in Preußen, der die Förderung der Rechts pflege sowie der Standesangelegenheiten seiner Mitglieder und die Bahrung ihrer wirtschaftlichen Interessen bezweckt". Er nennt fich politisch neutral" und hat es stets als seine Aufgabe be­zeichnet, die Richter ohne Unterschied der Staatsauffoffung und Barteistellung nur auf dem gemeinsamen Boden des Berufs zu­fammenzufassen.

Der Republitanische Richterbund ist ein überpartei­licher staatspolitischer Verein. Nach den§§ 1 und 2 seiner Sagung bezwedt er„ den vollen Einklang des Rechts mit der repu­blitanischen Staatsordnung", schließt die Parteipolitik aus", ist fein Standesverein" und überläßt es seinen Mitgliedern, ihre Standesinteressen in den gegebenen Bundesorganisationen wahr zunehmen".

Dem Preußischen Richterverein bin ich alsbald nach seiner Gründung im Jahre 1909 beigetreten, als ihm seine heutigen Führer größtenteils noch fern standen und der Verein, in dem damals ein freiheitlicher Hauch wehte, bei den meisten leitenden Juftizbeamien Breußens nicht solchen Anffang fand wie heutzutage. Lange Jahre hindurch habe ich in ihm nicht nur Beiträge gezahlt, sondern auch tätig als Kassenführer, Schriftführer

und schriftstellerisch in der Deutschen Richterzeitung" mit­gearbeitet. Mitglied des Republikanischen Richterbundes  wurde ich im Jahre 1922, ebenfalls bald nach seiner Gründung. Bier Jahre lang gehörte ich also wie noch mancher republikanische Kollege beiden Bereinen an, ohne daß der eine oder der andere Anstoß daran genommen hätte.

-

-

Wenn Sie jetzt von uns sogenannten Doppelmitgliedern den Austritt aus dem Republikanischen Richterbunde verlangen, so be­deutet das den Sieg jener Richtung im Richterverein, die jede Be­tätigung republikanischer Gesinnung verwirft und verfolgt.

Mit allem, was Sie und was der Vorsitzende des Deutschen Richterbundes   brieflich zu Ihrer Verteidigung vorbringen, fommen Sie an diesem Kern der Sache nicht vorbei. Der Republikanische Richterbund ist nicht, wie Sie fälschlich behaupten, ein Standes verein, sondern ein überparteilicher staatspolitischer Ber ein, und die Darstellung, daß ein staatspolitischer und Ihr( auch jegt noch?) nichtpolitischer" Verein sich auf ihren Arbeitsgebieten nicht begegnen dürften, ist ein Eiertanz. Jn Wirklichkeit wollen Sie, die größte Vereinigung von Richtern der Republit, 3hre poli­tische Neutralität zuungunsten der republikanischen Richter aufgeben, ohne dabei auf die vorteilhafte Stellung eines vermeintlich

-

Ein Tierfreund spricht.

Bon Erna Büsing.

Wahren, großen Tierfreunden soll man zuhören mit einer zum Genießen bereiten Aufmerksamkeit, denn sie haben viel zu erzählen von ihren Lieblingen und den Menschen noch obendrein. Sie sind die Bermittler zum beseelten Leben um uns. Ueber ihrem fein be­cbachteten Erleben führt der Weg zur Ursprünglichkeit. Kinder und Tierfreunde sind stets von beachtenswert eigener Art, sie haben in ihrem innersten Wesenstern etwas Gemeinfames. Darum schenkte auch der Engländer Hugh Lefting sein Buch Dottor Do little und seine Tiere"( Verlag Williams u. Co., Berlin­Charlottenburg) den Kindern. Es ist Kindern den Jahren und Kindern dem Herzen nach gewidmet und den Großen wird dieses Buch viele Freude machen, Freude, wenn sie es ihren kleinen Freun­den schenken können, Freude, wenn sie es selbst lesen. Die englische Nation hat berühmte Tierschriftsteller hervorgebracht und gerade fie stehen uns nahe, denn in ihrer Tier- und Naturbeobachtung blieben die Engländer Germanen. Und Dottor Dolittle, der zu Urgroß väterzeiten in Puddleby wohnte, wird auch unser Freund werden.

Er war ein richtiger Menschendoktor, aber da er so viele, liebe Tiere um sich sammelte, blieben die Menschen seiner Heilkunst fern. Sie sind ja oft so sonderbar, die Menschen. Eine reiche Dame fam nicht wieder, weil sie sich im Sprechzimmer auf einen Igel setzte, der das Sofa zu seiner Wohnung erforen hatte, andere Leute ärgerten sich über die weißen Mäuse, die im Klavier hausten usw. Als feine Batienten mehr famen, wurde der Doktor arm, doch trotz seiner Armut blieben ihm treu der Kazenfuttermann, die Kinder und die Tiere. Von seinem Papagei erlernte er die Tiersprache, und da der Kazenfuttermann ihm riet, Tierdoktor zu werden, machte er sich daran, Tiere zu turieren. Seine Erfolge waren fabelhaft, weil er die Tiersprache verstand, die oft nur durch Gebärden ausgedrückt wird, da die Tiere nicht so viel Lärm schlagen wollen. Natürlich behandelte der Doftor alle franken Tiere, die zu ihm tamen. Da nahte sein Verhängnis. Ein Krokodil, von wütenden Zahnschmerzen gepeinigt, lief aus einem Zirkus fort und war nicht zu bewegen, dorthin zurückzukehren. Es blieb beim Doktor, und wenn der vom Fortgehen sprach, weinte es so dicke Tränen, daß der liebe, freund­fiche Mann Mitleid hatte. Doch nun kamen die Bauern nicht mehr mit ihren Schafen, fie fürchteten, das Krokodil würde sie fressen, ob­wohl das doch hoch und heilig versprochen hatte, ihnen kein Leids zu tun. Trotzdem die Tiere wader halfen, ging es ihnen und dem Doktor wirtschaftlich wirklich nicht gut, als die Schwalben aus Afrika  die Kunde brachten von einer furchtbaren Krankheit unter den Affen. Dr. Dolittle wurde gebeten, ins Affenland zu kommen. Er wollte helfen, und da er so ernstlich wollte, fanden sich auch Mittel und Wege. Er fuhr nach Afrika  , heilte dort die Affen, kehrte glücklich heim und wurde durch die Mithilfe der Tiere ein vermögender Mann, so daß er und die Tiere ohne Nahrungsforgen leben founten,

„ Daß die Betätigung republikanischer Gesinnung mit der Mitgliedschaft im Preußischen Richterverein nicht unver einbar( 1) ist, ist von uns wiederholt nachdrücklichst ausgesprochen

worden."

Die Stellungnahme des Sparerbundes

Berichtigung gegen die Regierungsdarstellung Der Sparerbund( Hypothekengläubiger- und Sparerschuh stellung, der wir folgendes entnehmen: verband für das Deutsche Reich e. V.) verbreitet eine Richtigs

Die Regierung hat der Presse offizielle Aeußerungen über das vom„ Sparerbund", Berlin   W 66, Wilhelmstraße 49, vorbereitete Aufwertungsvolts begehren zugehen lassen, die den Tat jachen nicht entsprechen.

st

Ferner:„ Es ist doch auch für das einzelne Doppelmitglied un­möglich(!), im Sinne des Republikanischen Richterbundes   die Poli­tisierung des Rechtswesens, die Bindung der Richter an eine be­im Sinne des Preußischen Richtervereins sich bei Amtshandlungen vom„ Sparerbund" und seiner Anhängerschaft betrieben. Dr. Besk ſtimmte Staats gefinnung zu erstreben und anderseits gleichzeitig Das Boltsbegehren wird nicht von dem Abg. Dr. Best, sondern und vornehmlich Urteilssprüchen jeder Partei politit zu enthalten." ist der anerkannte Führer des durch das ganze Reich im Sinne des Preußischen Richtervereins sich bei Amtshandlungen Endlich:„ Durch den Republikanischen Richterbund   ist nach organisierten Sparerbundes, der in vollkommener unserem Dafürhalten erst der unglückselige Riß in die Richterschaft Uebereinstimmuing mit dem Abg. Dr. Best durch seine Gefehestennis gebracht worden." nis den Gesetzentwurf zum Aufwertungsbegehren ausgearbeitet hat. Es ist daher unrichtig, daß zwei Gefeßentwürfe, und zwar ein Entwurf des Dr. Best mit 50prozentiger Aufwertung und ein Entwurf des Sparerbundes mit 100prozentiger Aufwertung beſtünden. Richtig ist nur, daß der vom„ Sparerbund“ gemeinsam mit Dr. Beſt aufgestellte Gefeßzentwurf den Normalfaz von 50 Pro 3. für alle Umwertungs- und Ablösungsansprüche vorsicht.

Jedem, der sehen will, leuchtet aus diesen Säßen die unüber­windliche Abneigung gegen jede republikanische Kraftentfaltung ent­gegen. Richter, die für den neuen Staat eintreten, find Shnen von vornherein unangenehm; treten ent­fchloffen republitanische Kollegen gar zu einem Bunde zusammen, so antworten Sie mit offenem Kampf. Dabei ist Ihnen nur die Zugehörigkeit zum Republikanischen Richterbunde und nur die Bindung an die republitanische Staatsgefinnung ein Dorn im Auge, während Sie alle anderen politischen Richtungen, fogar diejenige eines Bewersdorff, mit Faffung ertragen. Die Cojung, die Sie für diese einseitige Politif ausgeben, haben wir Republikaner aller Berufe in den letzten Jahren nur allzu häufig gehört. Entpolitifierung" wird fie geheißen, und als„ Entrepubli. fanisierung“ und„ Entdemokratisierung" wird sie verstanden und vollzogen. Dem schlechten Beispiel anderer„ nichtpolitischer" Ber­bände folgend, wollen nun also auch Sie Ihre republikanischen Mit­glieder entrepublikanisieren oder hinaustun: Friß, Vogel, oder

stirb!

95

Unrichtig ist, daß durch das Auswertungsvolksbegehr des Sparerbundes" die Kreditwirtschaft und die Grundlage der Wäh rung erschüttert würden. Maßgebliche Wirtschaftler find vielmehr mit dem Sparerbunde darin einig, daß die Wirtschaft die bisherige Aufwertung nicht verträgt und deshalb eine schleunige Alenderung der bestehenden Aufwertungsgeseze dringend nötig hat, Insbesondere muß die Kauftraft der Massen gesteigert werden, und insbesondere die Kauftraft der Sparer und Gläubiger, die mit ihr wirtschaftlich zu verfahren gewohnt find, und wieder neues Spartapital schaffen. Der wirtschaftlichen Lage des Schuldners iſt dadurch Rechnung getragen, daß kein starrer Aufwertungsfag vorgesehen ist, sondern ein Normalfaß von 50 Pro3., der unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Verhält Wenn ich diesen bedauerlichen Fall der Deffentlichkeit unter- nisse des Schuldners auch herabgefeßt werden kann. Die breite, se geschieht das nicht nur, weil Ihre Abkehr von besserer Aufwertung ist eine Folge der Stabilisierung der Währung und Ueberlieferung für zahlreiche alte Freunde des Preußischen Richter- fann nicht die Ursache einer neuen Inflation fein. vereins einen Schlag ins Gesicht bedeutet, sondern vor allem des­halb, weil Ihr Vorgehen, namentlich in mittleren und kleineren Städten des Offens, zu einer gesellschaftlichen Aechtung der be­froffenen Richter führt, worüber Sie auch nicht im 3weifel sein fönnen. Die von Ihnen geleitete große Fachpereinigung preußischer Richter droht den republikanischen Kollegen, die sich für ihre Ueber­zeugung einsetzen, mit Ausstoßung aus dem Kreise der Standes­genoffen. Das ist nicht mehr belanglose Vereinsstreiterei, auch nicht harmlose politische Berbohrtheit- es ist die Waffe der Einschüchte rung, gebraucht von den, in unserem Berufe immer mächtiger ge­wordenen Anhängern des alten Geiftes gegen die Wegbereiter des

neuen!

Zum Schluffe wehrt sich der„ Sparerbund" gegen den Vorwurf, daß das Auswertungsvolksbegehren ein freventliches Unternehmen fe:.

Auflösung wider Willen...

Die Völkischen bitten um gut Wetter.

Jetzt liegt auch der völkische Bericht über die Sigung des Schweriner Landtages vor, in der das Ver­trauensvotum für Brandenstein u. Co. abgelehnt und die Regierung gestürzt wurde. Aus diesem ausführlichen Bericht, den wir in der Medl. Warte" finden, ergibt sich die Be­Der Aufforderung, die Mitgliedschaft in einem der beiden Ber- stätigung für unsere Annahme, daß die Entwicklung der eine niederzulegen, werde ich nicht folgen, ich warte ab, ob Sie Dinge den völkischen Demagogen über den Hals gekommen den Mut aufbringen, ein langjähriges Mitglied Thres ist und daß sie gern wieder aus der Falle herausmöchten, die Vereins wegen seiner Betätigung im Sinne der Weimarer Ber  - sie sich selbst gestellt hatten. fassung auszuschließen. Dr. Großmann.

Die Antwort Dr. Großmanns ist von einer er frischenden Deutlichkeit. Sie zeigt auch dem Fernstehenden, mit welchen Mitteln der gesellschaftlichen Verfehmung und des Terrors die Richter der Republif" gegen republikanische Kollegen vorzugehen beabsichtigen. Der Schriftwechsel inter­effiert aber nicht nur die Beteiligten und die Politifer. Er follte auch Interesse finden in den Justizministerien und in den Barlamenten. Es ist eine ungeheuerliche Heraus­forderung, wenn der Reichsjustizminister Marg, der fich offen zur Republit bekennt, megen seiner republikanischen Gesinnung von seinen ehemaligen Berufskollegen als minder wertig hingestellt wird. Und schließlich sollte auch Minister Am Zehnhoff in Preußen ein Gefühl für die Miß a chtung haben, die die Preußischen Richter" seinem Amt entgegenbringen.

=

Die verschiedensten Reiseabenteuer find so phantafievoll und, was die Fähigkeiten der Tiere anbetrifft, so lehrreich geschrieben, daß man an ihnen seine Freude haben muß. Das Größte aber ist, diese Tiergeschichte predigt das Evangelium des Einanderhelfens und die unbesiegbare Kraft der Schwachen, wenn sie einig sind. So schlagen die Affen, Körper an Körper gehängt, eine Brücke, damit ihr Er­retter ins Affenland tommen fann, und mehr als zwanzigtausend Schwalben ziehen an einem zerfaserten Tau das Schiff des Dr. Do­little vorwärts, weil ihm durch Piraten   Gefahr droht. Das alles liegt jenseits der Wirklichkeit, fann jedoch derart zum Nachdenken anregen, daß aus ihm für die Wirklichkeit ein Gewinn ersprießt.

Das umstrittene Markttor.

Der völkische Redner zur Regierungserklärung behauptete, die Unterstellung, seine Freunde wollten die Regierung stürzen ,,, halte der Wahrheit nicht stand". Wörtlich fügte er hinzu. Wir werden die Regierung nicht für zen, sondern aus Berantwortungsgefühl weiter mit ihr verhandeln, um neue Wege zu finden. Dem Billigungsantrage der Deutschnationalen würden sie heute nicht zustimmen", da erft eine Erklärung erfolgen müße, in welcher Weise das Band um die Parteien, die bisher die Regierung ftüßten, erhalten werden kann".

"

Das ist eine Liebeserklärung in bester Form. Man fann danach faft als sicher annehmen, daß die erbetenen ,, Ber­handlungen" bis zum Donnerstag angebahnt sind und daß dann die Bölkischen wieder, wie vor zwei Jahren, ihre frühere Abstimmung aufheben. Hier geihi hei hen, dor geiht hei hen...

lebensgroß, ist ein unbefleideter Mann, bis auf den Kopf und das eine Bein ziemlich erhalten. Von der Figur in der Mittelnische aber fehlt jede Spur; es war eine große Gottheit, und das hat wohl ihre gründliche Zerstörung in chriftlicher Zeit veranlaßt. Händler und Geldwechsler, z. B. ein gewisser Ifidorus, ihre Stände. An dem Tor hatten, wie die eingerigten Inschriften beweisen, Nach dem Erdbeben wurde ein Neubau nötig, der nicht so sorgfältig bestimmte Teile des Baumerts ergänzte. Das Mittelportal blieb, als Kaiser Justinian   das Tor als wichtigen Stügpunft seiner neuen Befestigungen benußte, als Straßendurchgang bestehen. Das hat noch Jahrhunderte gedauert, nachdem Juftinian hier seine Inschrift angebracht hatte, in der von der Errichtung des Festungstores be­richtet wird.

So hat dieses Markttor eine lange Geschichte gehabt, ehe es in die Erde sant und ehe die deutschen   Ausgrabungen es wieder daraus befreiten. Die Schmuckteile, soweit fie fich bei den genannten 3erstörungen erhalten haben, find sämtlich nach Berlin   gefommen; zum Aufbau des Ganzen würden aber wesentliche Ergänzungen in Gips nötig werden. Ob der historische und kunsthistorische Wert des Marfitores eine solche Refonstruktion rechtfertigt, ist eine andere Frage.

„ Gräfin Mariza  " im Theater des Weffens. Der Inhalt der Operette ist bekannt. Er entspricht genau dem, was nach Ansicht der meisten Operettentext- Verfasser der Inhalt einer Operette fein sell: Kitsch. Emmerich Kálmans   viel bessere Musik dazu ist durch die Schlager gleichfalls längst volkstümlich geworden. Das Ereignis des gestrigen Abends, der den Komponisten selber ans feld leitete das Orchester zufriedenstellend. So wäre also nur noch Dirigentenpult führen sollte, blieb aus; Franz Schönbaums. au registrieren, daß die Darsteller Margit Suchy, Franz Felig, Elli Hoffmann, Frik Kalmann, Eugen hietel, Carl Fischer verdienten Beifall ernteten.

Am die Aufstellung oder Nichtaufstellung des Marttiores von Milet   im Neubau der Berliner   Museen hat fich eine Fehde entsponnen. Die einen nennen das Bauwert eine Arbeit langweiligster Provinzkunst, deren Aufstellung die etwa rühmen es als den besten Vertreter des zu baroden Formen neigen­1 Million betragenden Kosten nicht lohnen würde. Die anderen den Stiles der spätrömischen Kaiserzeit. Worum handelt es sich nun bei diesem Tore, das zurzeit in einer Schablone in dem dafür be­stimmten Saale des fünftigen Pergamon  - Museums zu sehen ist? Bei der Ausgrabung des Südmarktes von Milet  , der ionischen Großstadt Kleinafiens, fließen die deutschen Ausgräber im Süden des Hafens auf einen riesigen Markt: die von Hubert Knadfuß, dem lichung in dem großen Milet- Wert der Berliner   Museen nennt ihn Münchener Professor der Architekturgeschichte, bearbeitete Veröffent­den Südmarkt. Den Zugang dazu bildete im Norden eben jenes Brachttor, das ar die Stelle des einfachen hellenistischen   Zuganges trat. Seine umfangreichen Reste wurden im Zustand völliger Ver­wüstung gefunden. Der ganze Bau muß durch einen gewaltigen Erdstoß zusammengestürzt sein. Aber nicht lange nach der Rata­strophe lockten die Steinmaffen die Bewohner der Gegend an, aus nisteten sich in den Trümmern selbst ein und rückten die riesigen diesem Material ihre fümmerlichen Hütten zu bauen. Die Leute Marmorblöcke zu den Unterbauten von Lehmwänden zusammen. Die von Wiegand geleitete Ausgrabung hat dann in diefen Trümmerhaufen Ordnung gebracht und eine lückenlose Rekonstruf tion des Tores ergeben. In drei Durchgängen öffnete es sich, in zwei Stockwerken baute es sich auf. Die forinthischen Säulen in beiden Stockwerken und die Gesimsstreifen tragen reichen Schmuck. Farbreste ließen erkennen, daß man auch bei diesem Gebäude die Bemalung in hellenistischer Weise zur deutlicheren Hervorhebung des plastischen Ornamentschmuckes verwendete. Seinen Abschluß fand der Reichtum des ganzen Baues durch den Skulpturenschmud, der im Obergeschoß verteilt war und dem Bauwerk noch den Cha­rafter eines Ehrendenkmals für Kaiser und Götter gab. Leider sind gerade diese Bildwerke in den Nischen sehr zerstört. Gefunden ourden Teile der überlebensgroßen Panzerstatue eines Kaisers, neben dem eine fleine Barbarenfigur Iniet. Der Abschluß diefer Bauarbeiten in Milet   scheint mit dem fiegreichen Ende der römischen Feldzüge gegen die Parther zusammengefallen zu sein. Demnach wäre hier der Kaiser als Sieger dargestellt: Mark Aurel   oder An­ tonius Pius  ; der Kopf fehlt. Die zweite Figur, gleichfalls überholen,

Tes.

Pariser Theatersfandal. In der Comédie Francaise   fam es Donnerstag während der Aufführung des seit einigen Tagen auf dem Spielplan ſtehenden Schauspiels La Carcasse" von Fenice hafte Rolle spielt, zu lärmenden Protestkundgebungen. Führende Amiel und André Oben, in dem eine Offiziersfamilie eine zweifel­Bersonen der Patriotenliga, darunter General Castelnau, haben den Leiter der Comédie Francaise   aufgefordert, das Stüd vom Spielplan abzusetzen, und Selbsthilfe angedroht, wenn man ihrem Verlangen nicht alsbald nachkomme.

Das 70 Gramm schwere Sommerkleid. Zwischen amerikanischen und englischen Modesachverständigen ist ein Streit über das Gewicht der neuen Sommertanzfleider ausgebrochen. Die Londoner   Mode­fünftler erklären, daß die Tanztoilette einer Engländerin im Sommer alles in allem 850 Gramm wiegen wird. Das ist aber den Ameri­faner viel zu viel; sie versichern, daß die Balltoilette der Ameri­fanerin unter feinen Umständen mehr als 450 Gramm wiegen darf, wovon der größere Teil, nämlich 250 Gramm, auf die Schuhe ent­fällt. Das Chiffonkleid wiegt nur 70 Gramm, und die übrigen 130 Gramm tommen auf die Strümpfe, Strumpfhalter und Unter kleidung.

Bublifum einen großen Erfolg hatte, am 27. im Blüthnerja al wieder Palucca wird ihre neuesten Tänze, mit denen sie lürzlich bei Bresse und