Freitag 30. April 1926
Unterhaltung und Wissen
Matrosen.
Bon Joachim Ringelnah.
Werbung.
Woher und wie kommen sie zur See? Galeerensträflinge gibt es nicht mehr. Noch im achtzehnten Jahrhundert wurden beliebige junge Burschen gewaltsam zu Matrosen gepreßt. Benjamin Franklin hat empört dagegen geschrieben. Die allgemeine Behrpflicht bei manchen Ländern heute, noch vor wenigen Jahren bei uns, liegt nicht so weit entfernt davon. Oder sie wurden eingetränkt",„ Der fchanghait"; ich bin 1901 in Zentralamerika auf ein merikanisches Kriegsschiff derart überredet worden. Heute werben Marinen. Bei den Kauffahrteiern aber find Leute, deren Väter und Urväter schon Seefahrer waren. Sonderlich auf den Fischerbooten in Salzwasser und in Süßwasser.
Stimme aus dem Altertum.
Bor fiebzehnhundert Jahren schrieb ein Matrose namens Apion auf Papyrusblatt vom Golfe von Neapel an seinen Vater in Aegypten . Dieser Originalbrief befindet sich heute im Berliner Museum.
Apion seinem Vater und Herrn Epimachos herzlichen Gruß. Vor allem wünsche ich dir Gesundheit und alles Glüd bei vollem Wohlbefinden, samt meiner Schwester, ihrer Tochter und meinem Bruder. Ich danke dem Serapis, dem Herrn, daß er mich sogleich errettet hat, als ich auf dem Meer in Gefahr geriet. Als ich in Misenum antam, empfing mich vom Kaiser ein Handgeld von drei Goldstücken und es geht mir gut. Ich bitte dich, mein Herr Bater, schreibt mir ein Briefchen, erstens über dein Wohlbefinden, zweitens über das meiner Geschwister, drittens, damit ich deine Hand küssen möge, denn du haft mich gut erzogen, und daraufhin hoffe ich schwell vorwärts zu fommen, wenn die Götter wollen. Grüße vielmals den Rapitän, meine Geschwister, die Serenilla und meine Freunde. Ich hab dir mein Bildchen durch Euftemon geschickt. Uebrigens heiße ich Antonius Marimus. Ich wünsche dir Gesundheit. Schiff Athenonite."
Glaube und Aberglaube.
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Ob Matrosen fromm find? Sie geben dem Seemannspastor, der an Bord fie besucht, gemeine abweisende Antworten. Sie verachten ihn verbiffen schmeigend, menn sie einmal als Stellungslose aus Not in seinem Seemannsheim einfehren, um gegen viel Singenmüssen und Betenmüssen genügend Erbauung und Erbsensuppe zu erhalten.
Sie sind abergläubisch, Wehe dem Schiff, das am Freitag ausJäuft. Sie fluchen„ porco madonna!" und was nicht alles. Aber das sagt nichts. Beten hörte ich feinen. Es tommt vor, daß Ertrinkende, Sterbende rufen: Jesus Maria, meine arme Anna!" nder, Gott, o Gott , o Gott!" Ich weiß nicht, ob sie fromm find. In ihren Liedern werden mitunter Gebete erwähnt. Zum Beispiel in dem schönen Sang, der schildert, wie ein unterwegs Gestorbener ins Meer verfenft wird:" Leise und auf sanften Wogen zieht ein Schifflein feinen Lauf" mit dem erfreulichen Beerdigungs, richtiger Bewässerungsrefrain
Glori glori halleluja,
Schön sind die Mädchen von Batavia. Glori glori halleluja,
Schöne Mädchen gibt es da.
Rhythmus. Selten fingen fie Marschlieder. Sie können gar nicht marschieren mit ihren Krummbeinen oder mit ihrem Decksgang. Sie schwanken an Land etwas, auch wenn sie nicht trunken sind. Unbewußt bevorzugen sie die Lieder, die den Rhythmus des Schiffes, des Bootes oder den Taft ihrer Arbeit tragen. Zwischen Auf und Nieder und Hin und Her macht ein Schiff eigenartige, mannigfaltig fombinierte Bewegungen. Sie fingen teils schreien ihre Chanties beim Ziehen an Tauen, beim Drehen der Winden und Pumpen; die Heizer beim Feuern, die Köche beim Kochen, beim Backen.
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Das offiziell eingeführte deutsche Flaggenlied„ Stolz weht die Flagge fchwarzweißrot" wird von Schülern, im Binnenland von Marinekapellen, von den echten Seeleuten aber nur auf Befehl vorgetragen. Es fann ein Matrosenlied auch die Monotonie eines ruhig fahrenden Schiffes haben.
Weltsprad) e.
Seeleute verständigen sich leicht mit Seeleuten und Hafenleuten anderer Bölker, meist in einem Mischmasch aus vielerlei Küstensprachen. Platt und Messingsch, Spanisch und Skandinavisch, Holländisch und Pidgin - Englisch oder Bèche de mer. Allerdings über das Fachmännische hinaus fümmert sich ihr Kauderwelsch höchstens noch um Wirtshäuser, Unterkunft und Beiber. Die Internationalen finden sich an Bord so rasch zusammen. Ginig im gleichen Beruf, gebunden an gewisse allgemeine, zum Teil ungeschriebene Seemannsgesetze.
Alkohol
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vor allem
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um
In Libau sagte mir ein Birt auf meine Frage nach den russischen Marinern, daß er zufrieden wäre, wenn sie ohne Bezahlung davon zögen, aber nicht alles zerschlagen hätten.
Weihnachten.
Das Heimweh, jenes Heimweh des Gebirgsfohnes, der sich nie mals in die Fremde ganz einfindet, ist ihnen oder ward ihnen fremd. Nein, sie müssen immer wieder weit weg und wo anders sein und sind es gern. Aber wie erwarten, wie und wie oft lesen fie einen Brief aus der Heimat! Was bedeutet für den Memelsmann ein Weihnachtspaket, das er in Tropenhize öffnet!
Ich besinne mich auf ein Weihnachten, da ich mit einem Dampfer auf der Reede von Maranhao lag. Wir durften nicht an Land, weil die Best dort herrschte. Wir hatten Tag über und bis spät in die Heilige Nacht hinein schwer zu arbeiten, um einen bedenklichen Schaden auszubessern. Und hinterher öffneten wir das Weihnachts geschent unserer Reederei: pro Mann eine Flasche Bier. Das Bier war durch die Hize verdorben. Aber dann hatte einer von uns in eine Holzspiere zwei Löcher gebohrt und in die Löcher zwei Handfeger gesteckt, die Borsten nach unten, daß das Ganze aussah wie oder für uns war: unser Weihnachtsbaum. Doch hätte damals ein Geist einem von uns eine unbelegte und unbeschmierte Scheibe richtigen Brotes geschenkt, der Empfänger wäre hochbeglückt gewesen und wir anderen mit ihm. Denn er hätte es unter uns fünfzehn ( oder wieviel wir auch waren) geteilt.
So ungefähr
alle in einen Topf geworfen find sie,
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eins."
Die Hygiene ist keine so neue Wissenschaft, wie viele glauben; fie lebt bereits in den religiösen Vorschriften uralter Religionen und fam in umfassenden Einrichtungen zur Geltung. Besonders falsch ist es aber, wenn man sich noch die alten Germanen so vorstellt wie früher:" Sie lagen auf der Bärenhaut und franken immer noch in die Geschichte eintraten, eine hohe Stufe der Körperpflege erreicht, Die alten Deutschen hatten schon zu Tacitus ' Zeiten, da sie und diese altgermanische Ueberlieferung hat sich durch das ganze Mittelalter wach erhalten. Erst dann begannen jene badescheuen" Jahrhunderte, in denen mit dem Anwachsen von Schmutz und Unrat auch die Krankheiten erschreckend zunahmen. Die altgermanische Vorliebe für Waschen und Baden wird von allen römischen Schriftfließenden Gewässern, hatte aber auch im eigenen Heim seine Badestellern hervorgehoben, die sie fennenlernten. Man badete viel in einrichtung, und zwar wurden die Hausbäder in gewärmtem Wasser genommen, dem zur befferen Reinigung des Körpers Lauge zuge fetzt war. Die Seife wird auch schon früh erwähnt, war aber nicht Hausbädern gab es auch noch besondere Dampf- und Schwißbäder, so verbreitet. Neben den falten Schwimmbädern und den lauen die im späteren Mittelalter nicht nur in den Städten, sondern auch
Zu den Korruptionsprozessen.
Anaderede: Pusten Se fich man nich so uff, Herr Generaldirektor, viele, die früher Ihrer Gesellschaft angehörten, find längst meine Kollegen geworden."
in den Dörfern ganz allgemein waren. Das Baden gehörte zu den größten Freuden des altgermanischen Menschen und des Menschen als unreinlich verschrienen Jahrhunderte und zeigt das Reinlichkeitsdes Mittelalters; eine unendliche Wasserlust durchströmt diese so oft bedürfnis auf einer großen Höhe. Auch sonst pflegten die aften Deutschen bereits fehr sorgfältig ihren Körper. Mit dem Bade war die Sorge für Haupthaar und Bari verbunden. Der Germane legte großen Wert auf schön geschnittenes, reich gelodtes, fein gefämmtes Haar und ebenso auf einen gut gehaltenen Bart. Das Waschen der Kopfhaut wurde von Männern und Frauen fleißig geübt. Für die eingehende Reinigung der Fingernägel find Geräte bereits aus der Bronzezeit gefunden worden; das Beschneiden der Nägel galt als wichtiges Gebot. Elegante Fingernägel müffen durchfichtig wie Glas sein, und auch die Feinheit der Zehennägel wird hervorgehoben; dagegen finden sich schwarze ungeschnittene Fingernägel nur bei Menschen, die sich selbst außerhalb der Gesellschaft stellen. Besondere Geräte gab es auch für das Reinigen der Dhren. Die Zähne, die als Schmud des Mundes begeistert gepriesen werden, müffen mit Zahnpulver gepußt, der Mund muß mit 3ahnwasser gespült werden, und zum Reinigen der. Zähne nach der Mahlzeit soll man besondere " Stocher", nicht das Messer verwenden.
Die mittelalterlichen Gesundheitsregeln, die sich früh heraus: bildeten und bereits unter den alten Germanen üblich waren, werden auch später unter dem ganzen Bolt verbreitet. Die Borschriften sind Kalenderregeln, und die Kinder mußten sie in der Schule auswendig uns in volkstümlichen Dichtungen erhalten, wie in Briameln und lernen. Alle Verhaltungsmaßregeln für Gesundheit und Körper pflege, die gegen Ende des 14. Jahrhunderts verbreitet waren, find zusammengefaßt in den Vorschriften eines jungen Dorfarztes, die Heinrich von Wittenweiler in seinem Epos„ Der Ring" wiedergibt. Danach werden Mäßigkeit und Enthaltsamkeit in allen Dingen vorangestellt; Einatmen guter Luft, auch Schlafen in gut gelüfteten, mäßig gewärmten, mit wohlriechenden Kräutern bestreuten Zimmern werden empfohlen, ebenso Bewegung vor, Ruhe nach dem Essen, Reinlichkeit durch Waschen und Baden, letzteres sowohl im Schmeiß als im Kräuterbad, auch durch Kopfwäsche, die einmal in der Woche geschehen soll; besonders wird Reinlichkeit der Füße betont. Essen Durchfauen der Speisen trägt zur gefunden Berdeuung bei. Das foll man nur, wenn man Hunger hat, und auch dann mäßig; gutes Das Trinken soll in mäßigen Grenzen bleiben; man soll nach und nicht vor dem Essen trinfen, im Sommer leichten Weißwein, im Winter Reiwein. Besonders eingehend wird die Art des Schlafens erörtert. Man darf sich nicht sofort nach dem Essen hinlegen wie das Vieh, sondern soll danach noch mindestens eine Stunde aufbleiben; menn man schläfrig ist, soll man so lange schlafen, als man Schlaf in den Augen empfindet; alsdann hat am Morgen Leibesleerung zu er folgen, energische Beseitigung des Auswurfs aus Mund und Kehle, Baschen und Kämmen, Reinigen der Finger und Ohren. Man soll beim Schlafen sich zunächst auf die rechte Seite legen; das Schlafen auf dem Rücken mit niederhängendem Haupt ist nicht gut; auf dem Bauche mag man liegen, wenn der Magen erfältet ist. Wärme ist gut, sie schafft Fröhlichkeit und hebt die Lebenskraft; nur meide man Hize am offenen Feuer. Man folge seiner Natur und dem, was fie an Speise und Trant erheischt, aber nicht der Wolluft und der schlechten Gewohnheit, die den Menschen nur herunterbringen. Bichtige hygienische Mittel, die im Mittelalter im ganzen Bolle vers und Schröpfen, morüber genaue Borschriften auswendig gelernt breitet waren, waren die regelmäßige Blutentziehung durch Aberlaß wurden, dann regelmäßiges Einnehmen von Abführmitteln, die im Mittelhochdeutschen schlechthin Trant" heißen, und blutreinigenden Tees, deren Gebrauch wohl noch viel älter war als der der Abführ mittel
P
Bellage
des Vorwärts
Wie ein blinder Dichter die Welt sieht.
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dem ist es ihm gelungen, in seinen Dichtungen ein Weltbild zu Der bekannte Prager Dichter Ostar Baum ist blind; trotzschaffen, dem man es nicht anmerkt, daß es ohne die Hilfe der Augen aufgenommen ist. Wie er zu dieser Erkenntnis und Gestal tung der Umwelt fam, erzählt er in der Wochenzeitung„ Die Lite rarische Welt", indem er hervorhebt, daß das Ohr der ewig offene erblindete, da war er der Verzweiflung nahe, aber allmählich wußte Weg in der Stille des Innern ist". Freilich, als er im 12. Jahre er sich in dem ewigen Dunkel erstaunlich zurechtzufinden. Welche Belcher Kampf der Geisteskräfte allein, dem Sinn eines vorge ungeheure Anstrengung zu Anfang, nur durch das Ohr zu denken! lesenen Buches zu folgen oder die Zeichen auf dem ungleich längeren und langsameren Weg durch die Fingerspigen ins Hirn zu leiten. Wenn ich in ein Getöse mirrer Geräusche gerate, in den Rummel eines Bahnhofs, in das Maschinengeratter eines Fabritsaales, ist es, wie wenn einen Sehenden in fremder Gegend plötzlich nachttiefe Dunkelheit überfällt. Es ist aber, als ob nicht nur mein Ohr hörte. Der Raumsinn ist eine Art Gehör des Körpers, dem sich die Nähe jedes Baumes, reglos dastehender Menschen oder Tiere gleichsam jedes größeren stummen Gegenstandes( nicht nur massiger Häuser), mit einem Schattengefühl mitteilt. Betrete ich ein Zimmer, in dem leblose Dinge, Möbel gehäuft sind, fühle ich mich bedrückt. Lebendiges dagegen, zu viele Menschen oder Tiere in dem gleichen Raum, bedrücken nicht. Wenn jemand im Gespräch mit mir seinen Begleiter ansieht, weil er doch eben irgendwo die Wirkung seiner Worte benbachten will, stört mich das, als ob auch der Schall nicht an mich gerichtet wäre, somie ich andererseits auch stumm auf mir ruhende oder nach mir gewendete Blicke deutlich merke.... Ich fanir heute nicht sagen, daß ich einen unvollständigen Eindruck von der Erforschung der Menschen habe. Auch nach flüchtiger Bekannt schaft scheint mir die persönliche Eigenart in den mir zugänglichen Aeußerungen der Körperlichkeit deutlich und erschöpfend ausge drückt." Deshalb befriedigt ihn in seinem Dichten nur die Wirkung auf Menschen, die nichts von seinem Mangel ahnen.„ Die größte Freude war es für mich, als fürzlich unter 300 anonym geprüften Romanen in dem Duhend ausgewählter auch der meine sich be fand( der durchaus in sehendem Milieu handelt) und feiner der Dichter, Routiniers und Praktiker, die als Preisrichter fungierten, etwas von der Blindheit des Autors merkte."
Die ältesten englischen Zeitungen.
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Die englische Presse, die auf ihre Entfaltung und ihre Freiheit so stolz ist, hat ihre Entwicklung erst später begonnen als die deutsche und holländische, non der sie lange Zeit abhängig war. lleber die Anfänge des englischen Zeitungswesens macht Wilhelm Heidelberg auf Grund einer englischen Beröffentlichung, die die Zeitungen und Zeitschriften von 1620 bis 1919 aufzählt, nähere Angaben in den Mitteilungen aus dem Antiquariat. Während in Deutschland schon in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Zeitungen" erschienen, beginnt das Zeitungswesen in England erst im 17. Jahrhundert. Die ersten Zeitungen, die nach dem Inselreich kamen, maren die zuerst in Köln , später in Frankfurt a. M. in lateinischer Sprache erschienenen Mercurii Gallobelgici", die halbjährlich in Buchform herausgegeben wurden und in England große Beachtung. fanden. Der Mercurius veranlaßte holländische Drucker zur Her seit dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges auch in England sehr ausgabe von Blättern, den sogenannten Couranten", die besonders begehrt waren. Obgleich die ersten dieser Couranten, die sich im Britischen Museum befinden, von 1619 und 1621 stammen, ist jedoch bewiesen, daß schon 1607 solche holländischen Blätter nach England famen. Die holländische Regierung, die ja mit England damals in gespanntem Verhältnis stand, verbot die Weitergabe dieser Zeitungen nach England, und erst der Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges gab den Couranten den Weg wieder frei, so daß als erstes in englischer Sprache gedrucktes Nachrichtenblatt ein Mitteilung machte. Später wurde dann die Ausfuhr der Couranten Amsterdamer Bericht vom 2. Dezember 1620 erschien, der über die bereits am 8. November ausgefochtene Schlacht am Weißen Berge aus Holland wieder verboten, und auch die ersten Herausgeber eng
lischer Blätter wurden verfolgt. Als der erste englische Jour nalist gilt Archer, der im September 1621 wegen Veröffentlichung seines Mercurius Britannicus" ins Gefängnis geworfen wurde, dann aber wieder freigelassen, ihn bis 1634 herausgah. Schon 1621 taucht ein zweiter Journalist, Nicholas Bourne, und 1622 ein dritter, namens Duttler, auf. Infolge der Kämpfe zwischen Königtum und Parlament wurde 1632 die Herausgabe von Nach richtenblättern verboten, so daß die jetzt meist Relations" genannten Zeitungen nur im Geheimen verbreitet werden konnten. Während
der Parlamentsherrschaft ließ die Königspartei viele Druckschriften heimlich erscheinen, und eine ziemlich vollständige Sammlung aller dieser Blätter von 1641 bis zur Rückkehr des Königtums 1660 find in der Thomason Collection des Britischen Museums erhalten. Erst unter der Herrschaft Karls II. begann sich die englische Presse.langsam zu entwickeln; ihre Freiheit war auch noch im 18. Jahrhundert ziemlich beschränkt, und erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sich in England vollständige Pressefreiheit durch.
Berkehr von der Manhattan - Insel über den Hudson hat die Pläne Der gewaltigste Brüdenbau der Welt. Der start anwachsende über den gewaltigsten Brückenbau der Welt reifen lassen, der wahrhaft gigantische Ausmaße vorsieht. Schon bisher hat New York ungeheure Brücken, besonders die Hängebrücke über den East River , die sogenannte Brooklynbrücke, die die größte Hängebrücke der Welt ist, eine Länge von 1850 Meter hat und eine Höhe von 41 Meter über dem Wasserspiegel. Aehnlich wie diese Brooklynbrüde foll auch die neue Forthleebrücke werden. Nach Mitteilungen der New Yorker Hafenbehörde werden die großen Pfeiler eine Höhe von ungefähr 240 Meter aufweisen, sie werden also die größten Steinbauten der Welt darstellen, die bisher die Brückenpfeiler der sogenannten Washingtonbrücke über den Hudson waren und eine Höhe von 73 Meter hatten. Wenn man im Vergleich dazu die Riesenmoltenfraßer New Yorks nennt, wie z. B. das Woorworthgebäude mit einer Höhe von 250 Meter oder den Metropolwolfentrager mit einer Höhe von 230 Meter, so sieht man, daß die Brückenpfeiler der neuen Brücke ungefähr in gleicher Höhe mit diesen beiden gewaltigen Gebäuden sein dürften. Die Spannweite zwischen den beiden Hauptpfeilern wird allein 1200 Meter betragen, also bereits größer sein als ein großer Teil der größten Brücken der Welt. Die Höhe der Brücke ist gleichfalls den anderen Maßen entsprechend. Man hot
darauf Bert gelegt, schon in den Plänen eine solche Höhe feftzustellen, daß sie geeignet sind, die größten Schiffe der Welt passieren zu laffen. Bisher hatte die Manhattanbrücke von allen amerikanischen Brücken die größte Breite mit 122 Fuß. Die neue Brücke wird doppelt so breit sein. Wenn man dazu den Verkehrsraum der elef trischen Züge rechnet, so wird sie eine Breite von 282 Fuß haben. Die Baukosten dieses ungeheuerlichen Ingenieurwerkes sind auf 50 Millionen Dollar berechnet.
Fahrräder für Schulkinder. Eine Neuerung haben die Schulbehörden von Orfordshire eingeführt. Künftig wird jedem Schul. Berfügung gestellt. Wenn sich die Einrichtung bewährt und die find gegen eine find gegen eine Gebühr von 50 Pf. bis 1 M. ein Fahrrad zur Räder sorgfältig behandelt werden, sollen sie nach Berlauf von zwei Jahren Eigentum der Familie werden für die Zeit, solange die Kinder schulpflichtig sind. Die genannte Gebühr ist für je zehn Schulbesuche, also je zwanzig Fahrten, zu entrichten.