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Außerdem machte in der Nacht ein in der Danzigerstraße wohn­hafter Mann durch Erhängen seinem Leben ein Ende. Im Laufe des 20. und 21. d. M. fanden drei Feuer statt.

Versammlungen.

und rannte, nur mit dem Hemde bekleidet, spornstreichs| Nachmittags plagte in einer Fabrit in der Pantstraße ein guß- 1 ausgelassen war, bot sich dem Käufer eine eigenthümliche Uebers über das freie Feld hinweg nach dem etwa fünf Minuten eiserner Zylinder einer Eismaschine. Dabei wurde ein Heizer am raschung. Das Thier schien ein alter, total verbrauchter Bieh­entfernt hinter dem Potsdamer Bahnhofe gelegenen Wirthshause linken Unterschenkel schwer verletzt.- Abends sprang ein Mädchen hund zu sein, es war derartig abgemagert, daß es nur noch aus Hans Sachs ". Dort war noch eine Gesellschaft beim Regel- von der Großbeeren - Brücke in selbstmörderischer Absicht ins Haut und Knochen bestand, und die blutunterlaufenen Augen schieben, etwa 10 Herren. Diese gingen fofort mit Noad in Wasser, wurde aber von Schiffern alsbald wieder herausgezogen. und mehrere andere Anzeichen ließen darauf schließen, daß das dessen Behausung zurück. Dort waren inzwischen die übrigen Am Halleschen User wurde die Leiche einer etwa 20 Jahre Thier dem Verenden nahe sei. Es nahm keine Nahrung an und Bewohner zusammengelaufen, während die vier Einbrecher ver- alten Frauensperson aus dem Wasser gezogen. Am 21. d. M. wurde am nächsten Morgen stodt gefunden. Der Kreisthierarzt schwunden waren. Das in einem Kleiderschrank in der Schlaf- vormittags wurde am Garten- üfer die bereits stark verweste Leiche Kreuzfeld fonstatirte, daß der Hund an chronischer Lungen- und ftube aufbewahrte Geld, das nach der Angabe des Wirthes etwa eines Mannes angeschwemmt. In der Oranienstraße fiel ein Darmentzündung gelitten hatte und daß diese Krankheit 700 m. beträgt, war unberührt geblieben, ebenso war auch Frau obdachloser Arbeiter in einem Anfalle von Krämpfen unmittelbar bereits mehrere Wochen derartig bestanden haben müssen, daß Noack fein Leid geschehen. Die Eindringlinge hatten gleich, vor einem in voller Fahrt befindlichen Pferdebahnwagen zu Boden dem Thiere jedes Kind den Krankheitszustand ansehen mußte. Die nachdem Noack ins Freie gelangt war, die Flucht ergriffen. Sie und erlitt durch denselben einige anscheinend leichte Verletzungen an Verkäuferin des Thieres, die Frau Minna Spehr, hatte sich vor find bis jetzt noch nicht ergriffen worden. den Beinen und im Gesicht. - An der Ecke der Rosenthaler- und Gips- der 139. Abtheilung des Schöffengerichts wegen Betruges zu straße wurde ein Schlosser durch einen Milchwagen überfahren, verantworten. Sie ist wegen ähnlicher Strafthaten bereits vor Rüde Raufhändel sind unter dem gebildeten, zum Rampf Er erlitt mehrere Knochenbrüche. In der Nacht zum 22. d. M. bestraft. Nach dem Gutachten des Thierarztes konnte es nicht für Religion, Ordnung und Sitte erzogenen jungen Musterpöbel versuchte sich ein Schlächtergeselle an der äußeren Thürklinke zweifelhaft sein, daß ihre Angabe, der Hund sei noch bei der jetzt an der Tagesordnung. Ein Berichterstatter weiß mehrere eines Hauses in der Markusstraße zu erhängen. Er wurde durch Absendung vollständig gesund gewesen, auf unwahrheit beruhte. derartiger Fälle gleich auf einmal aufzuzählen. Die Meldung den Nachtwächter noch rechtzeitig bemerkt und losgemacht und Der Staatsanwalt beantragte 2 Monate Gefängniß, der Gerichts­Bwei Pistolenduelle haben am Sonnabend früh im Grune- dann auf ärztliche Anordnung in ein Krankenhaus gebracht.hof erkannte jedoch auf 3 Monate Gefängniß. wald stattgefunden. In dem einen handelt es sich um die Folgen einer alten Fehde zwischen den Korps Normannia und Borussia. Dem letzten Zweikampfe find bereits mehrere schwere Säbel­menfuren vorausgegangen. Es standen sich gegenüber der stud. med. B. von der Normannia und der stud. jur. Th. von der Boruffia. Die Bedingungen waren schwer: gezogene Pistolen und 10 Schritt Barriere. Anlaß zu dem Zweikampfe sollen Thätlichkeiten gegeben haben. Bei dem zweiten Kugelwechsel Stationen. erhielt Th. einen Schuß von der rechten nach der linken Seite durch den Leib, wobei edle innere Körpertheile schwer verleht wurden. Th. wurde nach dem Krankenhause in Moabit gebracht. Unterwegs fiel er wiederholt in Bewußtlosigkeit. Sein Zustand Swinemünde . giebt wenig Hoffnung, ihn am Leben zu erhalten. Th. stammt Hamburg aus Schlesien ; er hat feine Eltern mehr. Sein Gegner hat Berlin Ungleich glück Wiesbaden sich bis jetzt der Behörde nicht gestellt. Ungleich glück­licher verlief der andere Zweikampf, der aus ähnlicher Ver­München anlassung hervorgegangen war und unter ähnlichen Bedingungen Wien ausgefochten wurde. Gegner waren in diesem Falle ein Doktor Haparanda. der Philosophie, Chemiker von Fach, ein Ruffe, und ein In Petersburg genieur aus Charlottenburg . Gleichfalls beim zweiten Rugel­Cort wechsel schoß der Ingenieur den Chemiker durch das Gesäß. Der Aberdin Verwundete, der wohl lediglich mit einigen Schmerzen davon Paris . tommen wird, konnte sich in seine Wohnung begeben und wird hier behandelt."

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Diese Mißachter des Gesetzes haben natürlich sämmtlich die feste Absicht, treue Stüßen des heutigen Systems zu werden und den Umsturz" mit Haut und Haar zu vertilgen.

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Witterungsübersicht vom 22. Juli 1895.

TW

SSW

Barometer

stand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windrichtung

Windstärke

84422544222( Stala 1-12)

Wetter

wolkig bedeckt

Temperatur

nach Celsius

( 5° C. 4° R.)

754

18

752

16

755

WSW

wolkig

19

757

SW

halb bedeckt

761

23

bedeckt

17 17

758

750

MNM SM

wolfig

20

wolfig

15

758

G

1

bedeckt

757

WNW

750

NW

758

SW

halb bedeckt halb bedeckt bedeckt

16 14 14 16

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Wetter- Prognose für Dienstag, 23. Juli 1895. Ein wenig fühleres, veränderliches, vorherrschend wolkiges Wetter mit etwas Regen und ziemlich frischen füdwestlichen Winden.

Berliner Wetterbureau.

Theater.

Die hiesige Filiale des Vereins der graphischen Ar­beiter und Arbeiterinnen( Lithographen, Steindrucker und Berufsgenossen) hielt am 18. Juli eine Generalversammlung ab. Der vom Kassirer verlesene Rassenbericht vom Quartal April­Juni wies eine Einnahme von 1530,10 M. und eine Ausgabe von 1530,10 m. auf, wovon 1246,28 M. als an die Hauptkasse abgesandt eingetragen waren. Der Mitgliederbestand hat sich während des Quartals etwas gehaben und betrug am Schluß deffelben 794. Es wurde sodann beantragt, das Verkehrslokal von jetzt ab nach dem Restaurant Wernau , Rosenthalerstr. 57, zu verlegen. Dem stimmte die Versammlung zu. Hierauf ergriff der Bevollmächtigte Schöpfe das Wort zu seinem Vortrage über den weiteren Ausbau des Vereins. Derselbe bewies mit Zuhilfe­nahme statistischen Materials, daß unter der heutigen Pro­duktionsweise nicht nur der Arbeiter, sondern in gleichem Maße auch die Arbeiterin als Ausbeutungsobjekt des Kapitalismus zu leiden habe. Die Pflicht der Arbeiter müsse es sein, die Arbeite­rinnen aufzuklären und zur Organisation heranzuziehen, um mit denselben vereint der Ausbeutung der Arbeiterklaffe durch den Kapitalismus entgegenzuwirken. In der sich hieran anschließenden Diskussion wurde betont, daß auch unter den männlichen Ar­beitern noch mehr agitirt werden müsse, was ja trotz des wichtigen Themas der schwache Versammlungsbesuch zeige. Zum Schluſſe wurde noch bekannt gegeben, daß das zehnjährige Stiftungsfest am 19. Oktober bei Nieft, Weberstr. 17, stattfindet.

Endgiltig eingestellt ist das Strafverfahren gegen den Die Bäckereiarbeiter hielten am 15. Juli in Nieft's Schloffer Filzhut aus der Lübeckerstraße 30, deffen scheußliche That am 8. Februar v. J. großes Aufsehen erregte. Er hatte Salon, Weberstr. 17, eine von etwa 500 Personen besuchte die damals nahezu zwölf Jahre alte Minna Pohl aus dem Im Alexanderplatz- Theater spielte sich am Sonnabend öffentliche Versammlung ab, zwecks Stellungnahme zu den von Kreise spielender Kinder von der Straße in seiner vier Treppen ein Greigniß ab, indem an diesem Tage ein Sensationsstück, das der Innung errichteten Arbeitsnachweisen. In einem bei hoch belegenen Wohnung unter dem Vorgeben geladen, daß das auch schon an einer größeren Bühne aufgeführt war, feine Auf- fällig entgegen genommenen Vortrage über Arbeitsvermittlung Kind für seine Häuslichkeit etwas einholen sollte, dann der erstehung erlebte. Das Ganghofer- Brovinner'sche Drama Die und Arbeitswucher" legte Genoffe Keßler zunächst die Schäden Kleinen mit einem Taschenmesser einen Stich in den Hals bei Hochzeit von Baleni", ein vor Jahren im Lessing- Theater durch der heutigen Produktionsweise klar und geißelte das speziell in den Branchen der Nahrungsmittelindustrie florirende Kommissionär­gebracht und sie auf den Boden geschleppt in der Annahme, gefallenes Stück, wurde ausgesucht, um einem Künstler des daß das Kind todt sei. Anna Pohl kam wieder zu sich, schleppte Schiller- Theaters, der an dieser Bühne noch wenig Gelegenheit unwesen. Redner empfahl schließlich, von den Behörden die sich die Treppen hinunter und brach auf dem Hausflur wieder zu- hatte, sein Talent zu entfalten, in einer größeren Rolle Errichtung unentgeltlicher Arbeitsnachweise nach dem Muſter der Pariser Arbeiterbörse zu fordern. Nach längerer Diskussion erhielt sammen. Nachdem sie in einem lichten Augenblick den Thäter bezeichnet auftreten zu lassen. lassen. Herr Leo Forst gab den hatte, starb sie in der nächsten Nacht im Krankenhause Moabit . Staatsanwalt Tschutu ganz brav; zu tadeln wäre nur, daß er das Bureau der Versammlung den Auftrag, beim Magiftrat Filzhut wurde wegen Mordes in seiner Wohnung verhaftet, sich in das Ensemble des Alexanderplatz - Theaters gar zu leicht vorstellig zu werden, daß die Stadt Berlin ſelbſt einen kosten­losen Arbeitsnachweis für Bäcker schafft. In einer zweiten während er den Fußboden von dem Blut seines Opfers reinigte. einzufügen verstand und seine Rolle mit den an dieser Bühne Resolution verpflichteten sich die bisher der Organisation fern­Während der Untersuchung bei Gericht ergaben sich Zweifel an so sehr beliebten derben Uebertreibungen gab. Sonst ist vom feiner Burechnungsfähigkeit, und er wurde auf seinen Geistes- Ensemble der Bühne Fräulein Arco zu nennen, die, eine über zustand hin beobachtet. Dabei stellte sich heraus, daß Filzhut ihre Kollegenschaft weit hinausragende Künstlerin, die Sanda die Mordthat im Wahnsinn verübt hatte. Das Verfahren ist mit Empfinden und Verständniß gab. Das immerdar dankbare daher eingestellt worden, und Filahut befindet sich in der Irren Publikum des Alexanderplatz Theaters nahm auch die ihm neue anstalt zu Herzberge. Gabe mit vielem Vergnügen hin.

Gerichts- Beitung.

stehenden Bäckerei- Arbeiter zum Anschluß an dieselbe. An stelle ber bisherigen Agitationskommission wurden Scholz und öpfner zu Vertrauensmännern gewählt und hierauf be­schlossen, am 8. August ein Sommerfest abzuhalten.

in dem

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eine

Adlershof . Der hiesige Arbeiter- Bildungsverein hatte am 18. Juli ein recht interessantes Thema zur Besprechung gewählt. Die Spandauer Polizei ist unlängst in arger Weise ge­Es wurde nämlich die erst vor kurzem erschienene Broschüre des täuscht worden. Vor 14 Tagen wurde eines Morgens auf den Herrn v. Oppen, Amitsvorstehers von Adlershof verlesen. Ein Festungswällen von Spandau ein feingekleideter Herr angetroffen, den der Poften arretirte. Der Fremde, welcher die Festungs-" Sie sind doch kein Pascha, daß Sie in dieser Weise Vorschlag zur Güte" lautete der Titel des für unsere Partei­fo Werkes, ,, interessanten" werte unbefugt betreten hatte, wurde behuss Feststellung seiner gegen ihre Miether vorgehen können!" meinte der Vorsitzende genoffen Persönlichkeit der Polizei zugeführt. Er stellte sich darob sehr der 2. Ferienstraffammer des Landgerichts I zu dem Hauseigen Reform des Reichstags- Wahlrechts empfohlen wird. Die Gut­entrüftet, gab sich für einen ehemaligen Hauptmann des 4. Garde- thümer, Bildhauer Albert Jungermann, welcher als Denunziant müthigkeit" des Herrn war unsern Parteigenossen bisher gänzlich Regiments. F. v. Schüß aus Berlin aus und protestirte leb- und Beuge in der Verhandlung gegen den Kaufmann Michael unentdeckt geblieben, wenn sie auch sonst schon Gelegenheit hatten, haft gegen eine derartige Behandlung eines früheren Garde Barschack wegen strafbaren Eigennutes auftrat. Barschack hatte seine hochpolitische Weisheit zu bewundern. Das allgemeine der Verfasser, versuchsweise mit einigen offiziers. Die Polizei glaubte dein Arrestanten aufs Wort und längere Zeit in dem Hause des Jungermann, Hagelbergerstr. 7, Wahlrecht, will auf den Unterstützungswohnsih bezüglichen Einschrän entließ ihn dann. I weiteren Verfolg der Sache hat sich nun gewohnt. Die Wohnung war zum 1. April d. J. regelrecht ge­bestehen laffen. Jm Reichstag müßten herausgestellt, daß Herr v. Schütz gar nicht in Spandau ge- kündigt und auch die Miethe bis zu diesem Zeitpunkt fungen noch wesen ist. Der Fremde, welcher in den Spandauer Festungs- bezahlt. Barschack zog nun schon um 10 Tage früher, da weniger Berufsparlamentarier, dagegen mehr Beamte sein, werken Umschau gehalten, war ein ganz anderer; nur weiß man ihm dies möglich war und der Nachfolger für die bisherige dann könnten die Arbeiten in einem Monat erledigt sein, und darum Wohnung ihn hatte. gebeten Der Verwalter des Hauses ging nun vor dem Umzuge Umzuge die ganze Wegen Körperverlegung mit töblichem Ausgange ver Wohnung durch, überzeugte sich, daß alles in Ordnung sei und haftet wurde der Arbeiter Schumann, in der Bankstraße wohnhaft. gestattete sodann das Ziehen. Nun ging aber bei den Umzugs­Er war in der vorigen Woche mit einem Arbeiter Thiele in arbeiten in einem Fensterflügel eine Scheibe im Werthe von werden. einem Restaurant auf dem Gesundbrunnen in Streit gerathen 2,50 M. entzwei. Barschack gab sofort den Auftrag, den Flügel Nationale haufmännische Kranken- und Sterbekaffe.( E. S. 71.) und verfolgte den Gegner, als er das Lokal verlassen, auf die zum Glasermeister zu schaffen, damit der Schaden auf seine Dienstag, den 23. Jult, abends 8 Uhr, im Restaurant Stühler, Neue Straße hinaus. Eine halbe Stunde später wurde Th. auf dem Kosten reparirt würde. Die Amme, welche bei dem Angeklagten Grünftr. 38: Borstands- Sibung. Medizinal- Verein für Berlin und Umgegend. Dienstag, den 23. Jult, Straßendamm bewußtlos mit einer schweren Kopfverlegung auf diente, ging denn auch sofort mit dem Flügel fort, fam aber abends 8 Uhr, im totale Süd- Ost", Waldemarstr. 75, Mitglieder Ber gefunden und nach der Charitee gebracht, woselbst er, ohne die bald zurück, da sie den Glasermeister nicht getroffen hatte und ſammlung. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Dr. Heymann über: Das Besinnung wieder erlangt zu haben, verstarb. Der nunmehr ver- mußte nun auf Geheiß sofort zu einem anderen Glaser gehen. Baden in gefunden und franken Lagen. 2. Fragebeantwortung. haftete Sch. giebt zu, daß er mit Th. auch auf der Straße noch einen Dem Hausbesitzer war hierbei nicht entgangen, daß seine Wortstreit gehabt und daß er dabei seinem Gegner einen Scheibe entzwei gegangen war, er tam nun herausgestürzt und Stoß verfekt habe. Th. sei infolge dessen gestolpert und mit befahl den Fuhrleuten, mit dem Verladen der Sachen

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nicht, wer. weh!

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Der Bundesrath den auf sich nehmen. Reft mag So lauteten furz gefaßt die Vorschläge. Natürlich ließen unsere Parteigenossen, auch gutmüthig gestimmt, den Plänen ihres Herrn Amtsvorstehers eine recht liebenswürdige Anerkennung" zu theil

Vermischkes.

dem Kopf gegen die Kante der Bordschwelle gefallen, wobei er sofort aufzuhören, da er noch eine Forderung an Barschack habe. Eine Benzinegplosion hat am Freitag in Neuruppin in sich die tödtliche Verlegung zugezogen habe. Inwieweit diese Die Fuhrleute leisteten denn auch sofort Folge, benachrichtigten der Kaserne des 24. Infanterie- Regiments stattgefunden. Ein Darstellung richtig, wird vielleicht die gerichtsärztliche Obduktion jedoch sogleich den Angeklagten, der nun den Hauswirth auf Musketier trug eine mit Benzin gefüllte Flasche in der Hand, der Leiche ergeben, suchte und ihm mittheilte, daß er bereits die Scheibe auf seine gegen welche ein anderer Soldat versehentlich schlug, so daß sie Der Umfturz des Gebälts für die Thurmspitze der Kosten einsetzen lasse und wenn der Wirth Befürchtung hege, zertrümmert wurde und der Inhalt verfloß. Die Benzingafe St. Matthiastirche und des Gerüftes hat an dem Hause der daß er auch bereit sei, diesem dann das Geld dafür sofort zu fingen nun plößlich Feuer und sofort war die ganze Mannschafts Gleditschstr. 47 einen viel größeren Schaden angerichtet, als man geben. Jungermann ließ sich aber nicht dazu herbei, die dar- tube ein Flammenmeer. Die Mannschaften wurden durch die nach äußerlicher Wahrnehmung zunächst glaubte. Die großen gebotenen 2,50 M. anzunehmen und erst, als der Glafermeister Fenster ins Freie gerettet. Ein Musketier hat schwere Brand Trägerbalken, die Stiele, die Dachverschalung und die Riegel die neue Scheibe brachte, konnte mit dem weiteren Verladen der wunden davongetragen. find so gebrochen und aufgerissen, daß sie nicht reparirt werden Barschack'schen Sachen fortgefahren werden. Die Verhandlung er- Die vielfach, nach der Breslauer Morgenzeitung", ent­können, sondern durch neue ersetzt werden müssen. Die zerstörten gab den Sachverhalt so, wie wir ihn geschildert haben. Es war stellten Mittheilungen über die Festnahme Telephondrähte find bereits wieder hergestellt. Die Mittheilung, selbstverständlich, daß dem Antrage des Staatsanwalts entsprechend Sobczyks, des dreifachen Mörders, werden durch folgenden daß man mit dem Wiederaufbau des Gerüftes und der Thurm- die Freisprechung des Angeklagten erfolgte. Der Vor Spize bereits begonnen habe, ist unrichtig. Es wird dazu nicht fihende, Landgerichtsrath Grandtte, führte in der Urtheile eigenhändigen Brief des Heildieners Rumpel in Tworog richtig gestellt. eher die Erlaubniß gegeben, als bis die polizeiliche Untersuchung gegen seinen bisherigen Miether vorgegangen fei. Der Gerichtshof Schreiben überrascht zu sein, bedauere ich der vielen Ueber­begründung aus, daß der Hauswirth in der frivolsten Weise " So sehr es mir auch genehm ist, mit Ihrem geehrten über die Ursache des Unfalles abgeschlossen ist. lerne häufig Hauswirthe kennen, welche die geringfügigsten Um- stürmungen wegen, welche mit jeder Post einlaufen, Ihnen nur Wieder ist durch fahrlässiges Umgehen mit Schußstände benüßten, um in brutaler Weise den Miethskontrakt einen zum theil speziellen Sachverhalt betreffend des Mörders waffen ein Unglücksfall herbeigeführt worden. Ein bei dem geltend zu machen, mit dem sie den Miethern den Strick um den Sobczyk darstellen zu können. Heilgehilfen Munk in der Biesenthalerstraße in Stellung befind- als legen. Meistentheils seien diese Hauseigenthümer aber licher Gehilfe Valentin spielte am Sonnabend Vormittag mit Sann Leute, welche aus den niedrigsten(?) Kreisen hervorgegangen vier Wochen unerwartet in meine Wohnung, mich Die Frau des Mörders fam eines Tages vor zirka einem seinem Chef gehörigen Jagdgewehr und legte im Scherz wären, hier jedoch handele es sich um einen Wirth, der die Be- einen Rath ersuchend. daß Die Folge hiervon war, die Waffe auf die im Laden anwesende 21jährige Tochter des rechtigung beanspruche, zu den gebildeten Leuten gerechnet zu mir selbige den Mörder bezw. seine Ankunft meldete. Herrn Munk an mit den Worten:" Achtung, jetzt schieße ich." werden, und der in der ungebührlichsten und ungerechtfertigsten Ich hatte echten Rognat mit Chloroform gemengt, auch Chloral. The noch das junge Mädchen eine Antwort geben konnte, knallte Weise von dem Retentionsrecht Gebrauch gemacht habe. Be hydrat, und sonstige Maßregeln mit meinen beiden Söhnen der Schuß und eine volle Schrotladung drang in das Gesicht dauerlich sei es, daß das Gefeß keine Handhabe dafür gebe, daß getroffen. Die Flasche mit letterem hatte ich mit Bart- und und die Bruft der wenige Schritte entfernt Stehenden, während dem Denunzianten die Kosten auferlegt werden könnten. Haartinktur" etikettirt, um S. falls nicht mit dem einen, dann die Mutter des Mädchens, die sich gleichfalls im Laden befand, am Arm verlegt wurde. Der fahrlässige Schüße, der natürlich Ein rassereiner Bernhardiner Hund, Prachtexemplar wohl mit dem andern, wenn auch nur einigermaßen für mich zu keine Ahnung gehabt, daß das Gewehr geladen gewesen, wurde und ferngesund, wurde im Februar d. I. durch eine Annonce in gewinnen. Der Mörder trank den Kognat, nachdem ich selbst nach der Polizeiwache gebracht. Da jedoch die Verlegungen der Thierbörse preiswerth ausgeboten. Der Kaufmann Julius einen scheinbar getrunken hatte, mit Wohlbehagen. Von der der M. nicht bedenklich die Flinte war nur mit Bogelschrot Hänel in Eutin ließ sich dadurch verleiten, näher auf die Annonce Barttinktur nahin er Abstand mit der Angabe, dies vor seiner geladen gewesen, so wurde V. nach Feststellung seiner Per- welche nach derselben den Hund ausbot, daß er sich zu dem erschrat aber sehr, als auf ein bereits verabredetes Zeichen meine einzugehen, er schrieb an die Frau Doktor Dorothee Schulz, Auswanderung zu thun. Der Mörder wurde nun benommen, sonalien wieder entlassen. Raufe verstehen würde, wenn ihm die Versicherung gegeben sei, beiden Söhne sich in Bälde zeigten; einer hielt ihm das geladene Polizei- Bericht. Am 20. d. M. vormittags verlegte ein daß der Hund thatsächlich gesund und rafseecht. Es wurde ihm Gewehr vor, während der andere die Hände des Mörders, Barbiergehilfe aus Fahrlässigkeit die Tochter seines Meisters dies nun von einer Frau Minna Spehr bestätigt, die jetzt als welche ich bereits festhielt, mit den bereit gelegten Strängen durch einen Schuß aus einem kleinen Taschen- Revolver leicht im die Besitzerin des Hundes hervortrat, Hänel sandte, wie von sicher band. S. wurde alsbald der hiesigen Polizei, welche Gesicht. In der Wienerstraße fiel einem Arbeiter beim Ab- ihm verlangt wurde, 50 Mart durch die Post im voraus ein, und noch im tiefften Schlafe war, überwiesen. Der Mörder ließ sich laden von Schienen eine auf den Fuß und fügte ihm erhebliche am 26. Februar kam denn auch eine Kiste mit einem Hunde als innerhalb zwei Minuten in aller Ruhe, ohne auch ein Wort zu Verlegungen zu. Gegen Mittag wurde ein Droschkentutscher Inhalt an ihn an, für die er noch 10 M. Nachnahme und 5 M. sagen, binden und transportiren, weil er schon benommen und in seiner Wohnung in der Fruchtstraße erhängt vorgefunden. Fracht zu zahlen hatte. Als das Thier aus dem Behälter her­

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als tan beim Anblick meiner Söhne vollständig gebrochen war.