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Die internationale Solidarität.

Die weibliche Uniform. Die Sympathie der deutschen   chriftlichen Gewerkschaften. Während sich die modegewordene Uniformierung des Mannes Bochum  , 5. Mai.  ( TU.) Die Rheinisch. Westfälische nur auf das äußere Gewand erstreckte, umfaßt die weibliche Uniform 3eitung" schreibt: Wie wir erfahren, wird der Gewerkverein die gesamte Persönlichkeit der Frau. Körpermaß, Gefichtsausdrud Christlicher Bergarbeiter in den nächsten Tagen zu dem General-- und Kolorit, Geste und natürlich vor allem die Kleidung müssen streif in England Stellung nehmen.. Auch wird eine gemeinfameum für modern zu gelten streng egal mit allen übrigen Mit­streng egal mit allen übrigen Mit Aeußerung der vier Bergarbeiterverbände zu dem englischen General- schwestern sein. Früher hieß elegant außergewöhnlich, heute heißt streit erwartet. Es kann gesagt werden, daß der Gewertverein es Gleichheit, und keine der Typsmodedamen wird es wagen, ihren Christlicher Bergarbeiter mit dem Streit im englischen persönlichen Geschmack durchsehen zu wollen. Als leuchtendes Bor: Bergbau insofern sympathisiert, als es sich datum handelt, bild dienen hauptsächlich die Filmstars. Sie wirken auf der Leine eine Verlängerung der Arbeitszeit und eine Kürzung des Lohnes wand, sie erreichen stets, was sie wollen wenigstens auf der abzuwehren. Eine Verlängerung der Arbeitszeit im englischen Leinewand- und so trachtet man, es ihnen gleich zu tun, um dem Bergbau werde in allen Ländern Europes zweifellos einen Kon- heißerfehnten Glück Tür und Tor zu öffnen. Die Gesichtscreme, furrenzlampf entfachen, der alle bergbautreibenden Länder in Mit die sie benutzen und deren Güte sie durch Photographie mit persön­leidenschaft ziehen würde. licher Widmung gerne bestätigen, wird aufgestrichen. Ihr Bubikopf, mag er sich noch so oft verändern, ist in seiner jeweiligen Form der Materielle Hilfe der österreichischen Metallarbeiter. Wien  , 5. Mai.  ( Tul.) Der Vorstand des österreichischen Metall einzig fleidſome, und ihre Kleidung natürlich maßgebend für die Mode. Vor dem Spiegel übt man fleißig ihr bezauberndes Lächeln, arbeiterverbandes, der größten österreichischen Gewerkschaft, hat in den lässig- müden Gang, die Haltung der Hände, im Salon: Finger feiner gestern abgehaltenen Sigung folgenden Beschluß gefaßt: leicht gespreizt, den Mittelfinger nach innen gekrümmt; auf der Der Vorstand des österreichischen Metallarbeiterverbandes be Straße: fromm über dem Bauch gefaltet. Und die flugen Schöpfer grüßt im Namen der österreichischen Metallarbeiterschaft die im all der äußeren Herrlichkeiten, sie schaffen für das große Heer der Abwehrkampf stehenden englischen Kameraden; überzeugt, daß ihr " kleinen" Modedamen aus billigstem Material die gleichen Gebilde. Kampf eine überaus wichtige Auseinandersehung zwischen Kapital und Arbeit ist, und daß er eine Folge der Bestrebungen darstellt, Schließlich zwingen sie ja keine, all die Modelaunen und Torheiten Wie lange die Freude daran währt, soll ihre kleine Sorge sein. cine fapitalistische Herrschaft auf Rosten der Arbeiter wieder aufzurichten, versichert er die englischen Kame: mitzumachen. Aber sie wollen es doch nun einmal, raden seiner Sympathie und wünscht ihrem Kampfe vollen Erfolg. früheren Zeiten, die bloß schön zu sein hatte, fonnte man dies alles Und wie wenig wichtig ist dies alles doch! Der Frau der Der Vorstand des österreichischen Metallarbeiterverbandes ist ent­eher zubilligen. Aber heute? Das Leben ist verflucht ernst ge­fchloffen, den englischen Kameraden auch materielle Hilfe der öfter- worden und die Frau steht, ob sie will oder nicht, mitten im Kampf. reichischen Arbeiter zufeil werden zu laffen. Zur Aufklärung der österreichischen Arbeiter über die ungeheure Bedeutung des ge­Hier kommt es einzig und allein auf ihre Persönlichkeit an, und waltigen Ringens in England werden Arbeiterversamm und persönlich zu geben, und die Uniform in der Kleidung zu über. waltigen Ringens in England werden Arbeiterversamm: befigt sie die, dann versteht sie es auch sehr gut, sich geschmackvoll lungen abgehalten werden."

Die amerikanischen   Bergarbeiter. Wilkesbarre, 5. Mai.  ( WTB.) Der Exekutivausschuß der Bereinigten Bergarbeiter von Amerifa hält zurzeit eine besondere Sizung ab, um über ein Schreiben der englischen Berg­arbeiterverbände zur Krise im englischen Bergbau zu beraten. Ein Gewerkschaftsbeamter äußerte, er sähe teine Möglichkeit zu einem Sympathieftreile der amerikanischen   Anthrazitgrubenarbeiter, denn die Gewerkschaft könne die mit den Bergwerksbefizern abge­schlossenen Verträge nicht annullieren.

Washington  , 5. Mai.  ( WTB.) Der Präsident der amerikani­ schen   Federation of Labour, Green, erklärte, sein Verband sei der Ansicht, daß das Verlangen der englischen Bergarbeiter nach Löhnen, die eine angemessene Lebenshaltung sichern, berechtigt sei. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß die gesunde Ueberlegung und Urteilsfähigkeit, die das englische Bolf in allen fritischen Lagen aus gezeichnet habe, eine rasche Einigung herbeiführen werde. Hazelton( Pennsylvanien), 5. Mai.  ( WTB.) Der Sekretär der Bereinigten Bergarbeiter, Kennedy  , erklärte, ein unmittel. barer Schritt der Bergarbeitererganisaion im Zusammenhang mit dem englischen Bergarbeiterstreit sei nicht in Aussicht ge­

nommen.

Pittsburg  , 5. Mai.  ( WTB.) Der Nationalfonvent der So. Der Nationalfonvent der So zialistischen Partei faßte eine Entschließung, in der die amerikanischen   Arbeiter aufgefordert werden, ihr möglichst es beizutragen, um den Sieg der englischen Bergarbeiter zu sichern. Die kanadischen Arbeiter zur finanziellen Hilfe bereit. Ottawa  , 5. Mai.  ( WTB.) Der Präsident des tanadischen Han­dels- und Arbeiterrats Moore hat an den britischen Gewerkschafts­tongreß ein Telegramm gerichtet, in dem er ihm im Namen der fanadischen Arbeiter volle moralische Unterstügung bei dem Streben nach Aufrechterhaltung des bereits knappen Lebens. standards der britischen Arbeiter" zusagt. Moore hat ferner die Erklärung abgegeben, daß ein durch lange Dauer des Generalstreits etwa notwendig werdender Wunsch nach finanzieller Unterstützung auf eine großzügige Antwort seitens der fanadischen Arbeiter rechnen fönne.

Gewerkschaftskongreß in Südafrika   einberufen. Johannesburg  , 5. Mai.  ( WIB.) Der südafrikanische  Gemertschaftstongreß erhielt von der Amsterdamer Inter. nationale einen Aufruf um Unterstützung im Zusammenhang mit dem englischen Generalstreif. Der Gewerkschaftskongreß fordert daraufhin alle südafrikanischen Arbeiterverbände auf, Ver. treter zu einem nationalen Rongreß am Donnerstag zu entfenden, auf dem über die zu befolgende Politik Beschluß ge­faßt merden soll.

Die Anteilnahme der indischen Arbeiterschaft. Bombay  . 5. Mai,( Reuter.) Der allindische Gewert. schaftstongreß hat an den englischen Gewerkschaftsrat ein Telegramm gerichtet, in dem er die Sympathie der indischen Arbeiter zum Ausdruck bringt und den britischen Arbeitern in ihrem großen Kampfe für die Aufrechterhaltung des Lebensstandards feine Hilfe anbietet.

Rückwirkungen auf die Weltwirtschaft. Eine Zunahme deutscher   Kohlenverkäufe erwartet Verfteifung des Frachtenmarktes.

Effen, 5. Mai.  ( TU.) In maßgebenden Kreisen des Ruhr bergbaues   herrscht starte 3urüdhaltung wegen der even tuellen günstigen Auswirkung des englischen Generalstreits auf den Absatz der deutschen   Kohle, ba man damit rechnet, daß der Streif nicht lange andauern tann. Wenn man erwägt, daß die Lagerbestände des Ruhrkohlenbergbaues zirka 8 Millionen Tonnen betragen, so müßte der englische   Streit, um diese deutschen  Bestände zu räumen, von sehr langer Dauer sein. Tatsache ist, daß bereits eine größere Anzahl Nachfragen bei dem Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikat eingegangen sind. Allerdings ist es zu festen Abschlüssen noch nicht gekommen.

Durch die englische Arbeitskrife ist die.Rheinschiffahrt ebenfalls noch nicht in erheblichem Maße gesteigert worden. Der heutige Duisburg  - Ruhrorter Frachtenmarft entwidelte zwar eine lebhafte Tendenz. So konnten sich die Hollandfrachten um 10 Bf. pro Tonne erholen. Ebenso erfuhren die Antwerpener und Genfer  Frachten eine Erhöhung. Da die Anfuhr von Kohle nach den See häfen erhöht ist und die Nachfrage lebhaft bleibt, werden die Frachten voraussichtlich noch weiter anziehen. Die rheinischen Bergfrachten haben sich ebenfalls befestigt, so z. B. nach Mannheim  . Der vorhandene unbeschäftigte Rheinschiffsraum wird per in den nächsten Tagen lebhafter werdenden Nachfrage völlig entsprechen fönnen.

Der niedrige Breis der Ruhrfohle wird bewirken, daß voraus fichtlich viele Schiffe, die sonst in England bunkern, in fontinen. talen häfen die Rohlen übernehmen. So verlautet von der holländischen Grenze, daß in dieser Woche in dem Rotterdamer Hafen   große Zufuhren von deutscher   Rohle erwartet merben.

winden.

Die Befreiung des Kindes.

Eltern schafft euren Kindern weltliche Schulen!

In Schöneberg   regt sich in den Kreisen der den Geist der neuen Schule begreifenden Eltern immer stärker der Wunsch, auch hier weltliche Schulen entstehen zu sehen. Die Elternpersamm lung, die zur Förderung dieser Bestrebungen am Dienstag ver. cnstaltet wurde, war gut besucht. Der Neuköllner   Gemeindeschul rettor Genosse Jensen gab in seinem Vortrag über Befrei ung des Kindes durch die weltliche Schule" einen Ein­blid in das Wesen dieser neuen Schule, die unter Berzicht auf den starren 3wang zur Aneignung toten Wissens sich an den Schaffens trieb des Kindes wendet. Das schöpferisch fich betätigende Kind und das sozial gerichtete Kind sei, betonte Jensen, das Hauptziel der weltlichen Schule. Aus eigenem Trieb und in eigener Kraft müsse das Kind an die Arbeit herangehen, die Schule müsse zu einer Stätte froher Jugend werden, zu einer Stätte des Glückes für das Kind und auch für den Lehrer. In einer solchen Schule zeigt es sich, daß die Kinder nicht, wie fo mancher Pädagoge der alten Schule glaubt, von Natur fcul" find. Hier wird die Liebe zur Arbeit manchmal so start, daß man dem Eifer sogar Halt gebieten muß. Jensen wünschte, daß auch in Schöneberg   eine solche Schule zustande kommt. Die Freie Schulgemeinde, die in Schöneberg   schon seit längerer Zeit besteht, hat sich dieses Ziel gesteckt. Sie wird es erreichen, wenn weiteste Kreise der Elternschaft das Verlangen nach weltlichen Schulen unterstützen.

Der Spritweber- Prozeß.

geheure Stichflamme schlug heraus und traf den Kutscher eines gerade vorüberfahrenden Eiswagens. Er erlitt Brand: wunden im Gesicht und an den Händen und erhielt auf der nächsten Rettungsstelle die erste Hilfe. Eine vorübergehende Frau wurde gleichfalls von der Flamme erfaßt, doch gelang es, fie noch rechtzeitig sor förperlichem Schaden zu bewahren. Der Chauffeur selbst, der vor dem Wagen stand, blieb wie durch ein Bunder unverlegt. Die Feuerwehr, die wenige Minuten später eintraf, fonnte wenig zur Ablöschung tun. Von großem Glück ist, daß der Tankapparat troß der großen Hizeent wicklung, der er ausgesetzt war, nicht explodierte. Von dem Krafts magen ist nichts weiter als ein rauchender Irünm hausen übriggeblieben.

Der Herr Baron  .

Die armen fleinen Mädchen.

Mit einem schön flingenden Namen lockte ein neuer Swindler endlich festgenommen und entlarvi wurde. viele junge Mädchen an, um sie gründlich auszubeuten, bis er jetzt

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Männchen von 25 Jahren, dem das Gelb ftets fehlte, besuchte ständig Ein angeblicher Baron von Einsiedel, ein kleines schmächtiges bei schönem warmen Wetter die Grunewaldseen. Er machte sich an junge Damen heran, bei denen er etwas Geld vermutete. Ihnen erzählte er, daß er der Sproß einer verarmten Adelsfamilie" jei. ftiftung eine laufende Unterstützung, die aber auch nicht allzu hah Sein Bater sei Grubendirektor geweseft, habe aber fein nennens wertes Bermögen hinterlassen. Er selbst beziehe von einer Adels­sei. Diese Verhältnisse waren ja nun nicht gerade sehr glänzend, aber der Name war für die jungen Mädchen so verführerisch, daß sie einen Heiratsantrag des Barons" gern annahmen. In der Aussicht, Frau Baronin" zu werden, opferten fie ihm bereit­willig auch alles, was sie befaßen. Der Bräutigam ließ sich auf den gemeinschaftlichen Ausflügen nicht nur freihaften, sondern Liebesbriefe, die glühend lauteten und ebenso glühend er­borgte seine Bräute auch noch um bares Geld an. Auf seine widert wurden, drückte er mit einem Stempel fein Wappen" mit einer fiebenzadigen Krone. Diese Krone stickten ihm mehrere Bräute auf seinen Wunsch auch in ein Ziertaschentuch, das sie ihm widmeten, dazu seinen Wahlspruch vini.vidi- vici", respice finim". Daß darin einige i statt e standen, fiel nicht weiter auf. Wenn bei den Mädchen nichts mehr zu holen war, so ließ der junge Mann sie im Stich und wandte sich anderen zu. Ein Berwandter einer Braut schöpfte endlich Verdacht und unterrichtete die Kriminalpolizei. Dieje ermittelte jetzt den Schwindler und entfarvte ihn als einen Schlosser Arthur Hillig aus Rudolstadt  , der früher schon unter den Namen von Bötticher", von Tresdom" Heiratsschwindel betrieben hat. Er war schon einmal nach seiner Heimat abgeschoben worden, aber wieder nach Berlin   zurückgekehrt. Jetzt wurde er wieder nach Moabit   gebracht. Mitteilungen von weiteren Betrogenen nimmt Kriminalkommissar Dr. Wächter im Polizeipräsiidum entgegen,

Tanzrhythmen auf Welle 505. Einen Ueberblick über die Ent wicklung des Tanzes wollte das Dienstagabendkonzert des Berliner  Senders bringen. Bis auf die Pavane, einen Tanz des 16. Jahr­hunderts hatte man zurückgegriffen, und von den modernen Tänzen noch den Charleston in die Vortragsfolge einbezogen. Zu leben war es dabei, daß die Auswahl der älteren Tänze, trotzdem man sich auf eine recht kleine Anzahl beschränken mußte, sachlich geschickt und musikalisch ausgezeichnet war. Daß man es vorgezogen hatte, statt einer" echten" eine unechte" Pavane   zu bringen, die Leo Delibes  , ein Kind des 16. Jahrhunderts tomponierte, war aus mufiftech­nischen Gründen recht günstig. Nicht ganz verständlich ist es aber, weshalb man den modernen Tänzen einen so sehr breiten Blatz ein­räumte. Weniger als die Hälfte der hier gebotenen Tänze hätte völlig genügt und Zeit gespart für die Tanzkompositionen etwa Beethovens und Schuberts, die fo fehlen mußten. Bruno Seidler Winkler   mit dem unforchester leistete wieder Bortreffliches. Aber wann wird ter Berliner   Rundfunt es einmal lernen, Einführungen in seine Darbietungen zu geben, die wirklich imftande sind, den Hörern gerade, für die es am wichtigsten wäre, das Berständnis dafür zu erschließen? Die Worte Alfred Schattmanns diesmal waren faum mehr als eine freundliche Vorstellung des Programms.

Ein größerer Dachstuhlbrand fam heute nachmittag gegen 1 Uhr in dem Hause" Lehberstraße 9 in Weißenfee zum Ausbruch. Mehrere Züge der Weißenfeer und Berliner Feuerwehr eilten an die Brandstelle. Bei Redaktionsschluß dauert das Feuer noch an.

Eröffnung des Freibades Müggelfee. Am Sonnabend. 7. d. M., wird das vollständig neu renovierte Freibad am großen Müggelfee eröffnet. Das Freibad ist auf herrlichen Baldungen von der Bahnstation Rahnsdorf in 10 Minuten zu erreichen. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 10 Bf., Kinder zahlen 5 Bf. Neu ist das Freibad- Restaurant, in dem gute Speisen und Ge­tränke aller Art zu mäßigen Breisen zu haben sein werden. Ferner Bäckerei und eine Fleischerei. befindet sich im Freibad ein Milch- Pavillon der Molkerei Bolle, eine

Zirfus Bulch wird nicht geschlossen. Die Nachricht, daß der 3irfus Busch mit Ende diefer Spielzeit geschloffen werden soll, ent spricht, wie wir von der Direktion des Birfus Busch erfahren, nicht den Zaijachen den Tatsachen Aljährlich schloß diefer 3irfus am 15. Mai seine

Berliner   Spielzeit ab, um nach Hamburg   überzusiedeln und dann

Am Montag fonnte Sprit- Weber endlich seine Erklärungen geben. Der Generaldirektor Hermann Weber ist, wie erinnerlich, angeklagt, als Hauptabnehmer des von den sogenannten Spritschiebern zu ermäßigten Preisen bezogenen Sprits figuriert zu haben. Nicht mehr und nicht weniger als rund 2 Millionen Liter hat er erhalten. Seine Tätigkeit begann er im Jahre 1920 mit der Gründung der Süddeutschen Spirituosen- Bertriebsgesell mit der Gründung der Süddeutschen Spirituosen- Vertriebsgesell schaft. Das Gründungskapital machte damals 20 000 m. aus. Sein erstes großes Geschäft, eine Spiritusvermittlung zwischen der Tschechoslowakei   und Holland   bildete die Grundlage zu feinem weiteren Wohlergehen. Als sein erster Kauf von 680 000 Litern Spiritus durch das Schiedsgerichtsverfahren vom Reichsfinanz­ministerium als ordnungsmäßig vollzogen anerkannt wurde, traten zum erstenmal Monopolbeamte mit Andeutungen an ihn heran, daß sie sich für ihn eingesetzt hätten und sich an den Aktien be­Unter diesen Beamten befand sich auch der teiligen wollten. Regierungsrat Kaiser  . Im Jahre 1922 gründete er dann die Innenbetriebes bei ihm ein. Hermann Weber bestreitet, je Sprit Deutschen   Spirituosenwerke; Dr. Cantrup trat als Organisator des zu ermäßigten Preisen bezogen zu haben. Er gibt aber zu, daß die Süddeutsche Spirituosenvertriebsgesellschaft das ganze Quantum Sprit, das er bezog, an die Deutschen   Spirituosenwerte abtrat. Der Oberregierungsrat Wüst, der ihm übrigens um eine Anstellung oder Beteiligung gebeten hatte, habe ihm erklärt, daß dagegen nichts einzuwenden sei. Der Sachverständige Oberregierungsrat Weidner behauptet aber, daß dies unter feinen Umständen gestattet war. mit aller Entschiedenheit bestreitet Hermann Weber, je mit Kopp, Simfe, Ruben, Stahn verhandelt zu haben. Daß der hochprozen tige Sprit in den Büchern als neutraler Sprit" eingetragen wurde, sei nur aus geschäftlichen Gründen geschehen. Daß die Namen der Lieferanten nicht genannt wurden, fei ohne Bedeutung. Es wird festgestellt, daß die Namen Stahn und Kopp einmal in veränderter Form in den Büchern genannt worden waren und daß im Bank journal mehrfache Radierungen vorhanden sind. In der gestrigen Berhandlung wurde in der Hauptfache ein Beste chungshausartisten usw. werden auch über die Rause hinaus bezahlt. Im fall erörtert, der Peters betrifft. Er wurde nämlich im Jahre 1920 von dem früheren Reichskommissar einer Kriegswirtschaftsstelle und dem Generaldirektor der Vereinigten Aluminiumwerfe A.-G. ( Lautamert) v. d. Borten. beauftragt, Ermittlungen gegen einen Prokuristen des Werkes anzustellen, da dieser in Verdacht stand, eine Sulvatschiebung vorgenommen zu haben, durch die das Wert und bamit das Reich um 20 000 Goldmark geschädigt worden war. Für die Wiederbeschaffung der Summe war eine Belohnung von 10 Broz. zugesichert worden. Der Vater des Prokuristen erklärte sich bereit, die Summe zu zahlen; Peters zog für sich die 2000 m. Belohnung. ab, von denen er 1000 m. dem Kriminalassistenten Boffe, der an den Ermittlungen beteiligt war, gab, anstatt das ganze Geld, wie er es ordnungsgemäß hätte hun müssen, seiner vor. gesetzten Behörde abzuführen. Es wird ihm auch vorgeworfen, daß er anstatt ein Strafverfahren gegen den Broturisten einzuleiten, die Sache auf dem Vergleichswege aus der Welt geschafft habe. Info­fern läuft die Annahme der 2000 m. auf eine Bestechung hinaus. Die Weiterverhandlung findet heute statt.

Ein Auto in die Luft geflogen.

Durch einen Bergaferbrand explodierte heute vormittag furz vor 11 Uhr in der Bismardstraße in Charlottenburg   der Benzintank eines Privatkraftwagens, so daß dieser in die Luft fleg. Bor dem Hause Bismardstraße 86 an der Ede Sejenheimer Straße befindet sich eine öffentliche Benzintankstelle. Gegen 11 Uhr hielt an der Tankstelle ein Privatkraftwagen, um den erschöpften Benzin­vorrat zu ergänzen. Als nach dem Füllen der Chauffeur des Kraft wagens den Motor anfurbeln wollte, entstand ein Bergaserbrand, der den Benzintant aur Explosion brachte. Eine un­

im Herbst in Berlin   die neue Spielzeit zu eröffnen. Mitte Juni gebenft die Direttion in Hamburg   mit der neuen Spielzeit zu bea ginnen. Entlassungen von Berional haben in ganz geringem Unt fange ftattgefunden; es find aus dem Schauspielerpersonal und aus dem Balletpersonal nur nicht mehr verwendbare Kräfte ausge schieden, die durch andere ergänzt werden sollen. Die artistischen Nummern werden, wie überall, nur für einen Monat verpflichtet und ebenso werden die bei den Manegeschauspielen mitwirkenden Schauspielkräfte nur für die Dauer dieses Manegeschauspieles enga giert. Das übrige Personal, das Haus und technische Bersonal, bie er bft wird der Zirkus Busch in Berlin   wie gewöhnlich wieder feine Spielzeit eröffnen.

Abflug der Norge  ".

Leningrad  , 5. Mai.  ( WTB.) Das Polschiff Rorge" ist heute vormittag 9 Uhr 38 Minuten nach Spißbergen abgeflogen.

Schweres Autounglück bei Kaffel.

Drei Kraftwagen zertrümmert.

Auf der Strecke Hann. Münden   fuhren nach einer Meldung aus Kassel   im Nebel zwet furz hintereinander fahrende, von Hann. Münden   nach Kaffel laufende Autos in einer Kurve auf einen voit Kassel   tommen Kraftwagen   auf. Alle drei Autos wurden ertrümmert. Einer der Fahrer wurde sofort getötet. Sieben weitere Personen wurden schwer verletzt. 3wei Tage vor. her hatte sich an der gleichen unübersichtlichen Stelle ein Straftwagenunglüd dadurch ereignet, daß gleichfalls zwei Rrafts wagen aufeinander fuhren, wobei ein Raffeler Bädermeister schwer. drei andere Mitfahrer leicht verlegt wurden.

3.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Dertreten fein.

st. Donnerstag, den 6. mai. abends Thr, wichtige Munitionär Berfemm lung bei Krüger, Engel Ufer 21. Sämtliche Funktionäre müssen unbedingt Bilbau Sonntag, den 9 Mat, nachmittags 3 Uhr, Bannerweihe auf dem Schulhof in Wilbau. Reichstagspräsident Genosse 2Dbe hält die Beiberebe. Rach ber Bannerweihe Umzug burch den Ort mit Mufit nach Königswuster hausen. Anschließend im Bahnhofshotel Rönigswusterhausen großer Festball.