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Gewerkschaftsbewegung

Die kommunistischen, Massen".

Sie wählen aber verräterische Gewerkschaftsbureaufraten". Die Kommunisten lieben es, zu behaupten, daß der übergroße Teil der Gewerkschafter einen ganz anderen Kurs in der Gewert schaftsbewegung gesteuert wünscht, daß nur die dem Kapital mit Haut und Haaren verschriebenen Gewerkschaftsbureaukraten sich dieser von Moskau   unter wechselnder Parole gepredigten revolutionären" Taktik widersetzen. Wie oft hört man von den revolutionären Ge­werkschaftsstrategen, daß die reformistischen Gewerkschaftsführer in der Versenkung verschwinden müssen, da sie das Vertrauen der Arbeiterschaft nicht mehr befäßen. Wenn die Behauptungen der Kommunisten, daß sie die große Masse hinter sich haben, richtig wären, dann müßte das besonders bei den Wahlen in den Gewerf­schaften zum Ausdruck kommen. Wie steht es aber damit?

Der Hauptvorstand des Deutschen Textilarbeiterverbandes hat sich der Mühe unterzogen und eine Statistik über die Wahlen inner halb der Ortsverwaltungen aufgemacht. Diese Statistit, per­öffentlicht in der Nr. 21 der Verbandszeitung Der Textilarbeiter". sieht felgendermaßen aus:

Bon 305 im Deutschen   Textilarbeiterverband vorhandenen Orts verwaltungen haben 262 das Resultat der Wahl gemeldet. Die fehlenden 43 Ortsverwaltungen haben Meldung nicht gemacht, weil Aenderungen nicht eingetreten sind. In diesen Ortsverwaltungen fommt die KPD.   überhaupt nicht in Frage. In den 262 Ortsverwaltungen wurden zu Funktionären gewählt zusammen

1543 Mitglieder, die politisch der SPD.   angehören, 98 Mitglieder, die politisch nicht organisiert find, 77 Mitglieder, die der KPD.   angehören.

Zwei der gewählten Funktionäre gehören der Zentrumspartei  an und ein Funktionär ist Mitglied der Deutsch  - Demokratischen Partei. Als erster Vorsitzender fungieren nur 13 Kommunisten, als deren Stellvertreter 11 Kommunisten, als Kassierer 5 Kommunisten, als Stellvertreter 2 Kommunisten, als Schriftführer wurden gewählt 8 Kommunisten usw. Zusammen wurden, wie gesagt, 77 Rom  munisten gewählt, denen 1717 nicht zur Kommunisti.. fchen Partei gehörige Funktionäre des Deutschen Textilarbeiter. verbandes gegenüberstehen.

Wenn man bedenkt, daß die Kommunisten alle Minen springen ließen, um die Ortsverwaltungen in ihre Hand zu bekommen, es an Berleumdungen, Entstellungen und unwahren Behauptungen in den Flugblättern und Bersammlungen nicht fehlen ließen, so ist das Resultat im Verhältnis zu der aufgebrachten Mühe geradezu jämmer lich und ein schlagender Beweis für die Einflußlosigkeit der KPD  . In den anderen Organisationen liegt es ähnlich wie im Textilarbeiterverband. Es muß wohl mit der Willensumbiegung und dem Berrat" der Gewerkschaftsmitglieder durch die reformisti­schen Gewerkschaftsführer nicht ganz stimmen.

1 sind m

Seroteren zu tun und waren dann noch bis gegen 2% Uhr mit| Eindrud, als profitieren die Schiffahrtsgesellschaften selbst an diefer Gläserwaschen beschäftigt. Abgabe, die somit eine indirekte Erhöhung der Fahrpreise darstellt. Dieses Verfahren erregte in Lissabon   um so größeres Aufsehen, als mur die deutschen   Schiffahrtsgesellschaften eine derartige Hand­lungsweise belieben.

Bei der Auszahlung wurde ihnen jedoch bedeutet, mer nur 8 m. haben wolle, tonne wieber im 300 arbeiten, wer aber 12 m. haben wolle, tomme auf die schwarze Cifte. Etwa 8 Mann begnügten sich mit 8 M. Die Direttion fordert jezt von den übrigen Kellnern nachträglich die Rüd­zahlung von 3 M.

Die fast ausschließlich von dem Genfer   Verband vermittelten ftellungslosen Rellner erhielten für den Arbeitstag am Montag natürlich feine Erwerbslosenunterstügung. Bei einer Bezahlung von 7 Mart wären 3 Mart über die Unterstügung hinaus geblieben als Lohn für eine 10% stündige Arbeitszeit. Von diesen 3 M. gehen 1 M. für Lohnsteuer und Versicherungsbeiträge ab, 60 Pf. für das dürftige Abendessen und das Fahrgeld von etwa 65 Pf., da um Uhr nur noch ein Autobus benutzt werden konnte. Selbstverständlich war ein frisches Oberhemd erforderlich, dessen Herrichtung 1 M. toftet. Wer in Erwartung eines guten Verdienstes sich gar noch die Hose vom Schneider aufbügeln ließ, hätte also bei der Bezahlung Don 7 M. noch Geld zulegen müssen, um 10% Stunden in seiner besten Kleidung und unter Benukung seiner Sprachkenntnisse zur Aushilfe arbeiten zu dürfen. Bei der Bezahlung von 12 M. täme ein Verdienst von 5 M. heraus, wovon die Di­reftion des 300 noch 3 M. zurüdfordert. Dabei sollen die Gäste eine Trinkgeldsumme hinterlassen haben, von der auf die Kellner im 300 etwa 2 bis 3 M. entfallen, die feineswegs extra. sondern mit als Lohn gezahlt werden. Wenn von den Kellnern verlangt wurde, den amerikanischen  Hotelbefizern ihre Leistungsfähigkeit im besten Lichte zu zeigen, dann durften sie wohl auch erwarten, daß sie auch den gestellten Anforderungen entsprechend bezahlt mürden. Die Kellner hätten über den Vorfall geschwiegen, wenn nicht hinterher versucht nachdem der erste wenig noble Versuch, sie zum Verzicht auf 4 m. zu bewegen, mißlungen war sie zur Rück 8 ahlung von 3 M. zu veranlassen. Der ganze Streit wäre vermieden worden, wenn bei der Anfor­derung der Kellner angegeben worden wäre, welcher Lohn gezahlt

wurde

wird.

vid

uns geschrieben:

Der Streik im Großkraftwerk Rummelsburg  . Bekanntschaft gemacht hat! Als am Himmelfahrtstage die zuständige

Berhandlungen über seine Beilegung.

Am 18. Mai fanden unter dem Vorsiz des Herrn Stadtrat Schlichting Verhandlungen statt, um die Differenzen auf dem Großkraftwerk beizulegen. Die Vertreter der Arbeitnehmer haben noch einmal ihre Forderungen unterbreitet, die Arbeitgeber unter Führung von Herrn Oppenheimer lehnten jegliches Entgegenkommen ab. Nach stundenlangen Verhandlungen wurde folgender Borschlag unterbreitet:

1. Jugendliche dürfen auf der Baustelle nicht beschäftigt werden. 2. Kein Arbeiter darf nach Gruppe V bezahlt werden.

3. Der Mindesteinstellungslohn ift 66 Pf.

Der Fleischermeister als Herr im Hause. Bom Zentralverband der Fleischer( Ortsverwaltung Berlin  ) wird Ein ganz rabiater Fleischermeister ist Herr Theophil Regti, Neukölln, Bergstraße 14. Die Notlage der weit über Tausend erwerbs: lofen Fleischergesellen macht sich dieser ehrbare Fleischermeister strupellos zumuze. Seine Gesellen müssen für 30 Mart durch­schnittlich 16 Stunden pro Tag oder 96 Stunden pro Woche arbeiten. Das Essen muß so zwischendurch ein­genommen werden. Da der Herr ein großer Freund des Traber­sports ist, läßt er in der Zeit, die er nicht auf der Trabrennbahn ver­bringt, unter Zuhilfenahme eines Rauchspießes seine Gesellen Galopp laufen, wobei es des öfteren schon vorgekommen sein soll, daß der Erstgeselle mit dem Rauchspieß und den Fäusten des Herrn Reyki Gewerbeaufsichtsbehörde den Betrieb kontrollierte und ein Geselle sich erlaubte, die Fragen des kontrollierenden Beamten in bezug auf Dauer der Arbeitszeit usw. wahrheitsgetreu zu beantworten, wurde er fristlos entlassen, mit der Begründung, weil der die Wahrheit gefagt habe. Das Briefgeheimnis beachtet dieser Herr dergestalt, daß er Postsendungen an seine Gesellen und Ver­fäuferinnen nicht nur einfach öffnet und liest, sondern obendrein nicht aushändigt und vernichtet. Wunderbar ist auch die Schlafftube der Gesellen eingerichtet. Sie dient nebenbei den Ratten und Mäusen als Standquartier. Diese für eine Fleischerei lieblichen Tiere tanzen auf den Betten und zernagen Wäsche und Kleidungs­stücke der Gefellen. Indem wir uns moralisch verpflichtet fühlen, diese Zustände der organisierten Arbeiterschaft in unserem gerechten Kampfe gegen der

4. Die Arbeitszeit beträgt acht Stunden. Im übrigen ist der Deffentlichkeit bekanntzugeben, hoffen wir auf Unterstützung der Tarif für die Berliner   Metallindustrie anzuwenden.

5. Bei Affordarbeit müssen vor Beginn der Arbeit die Affgrd- artige rüdsichtslose Fleischermeister. fake schriftlich festgelegt werden.

6. Die Durchschnittsverdienfte, wie fie vom Berband Berliner  Metallindustrieller dem Herrn Oberbürgermeister Böß mitgeteilt worden sind, follen garantiert werden.

7. Die Lohnliften fönnen von driffen Personen eingesehen werden.

8. Alle Arbeiter werden bei Beendigung des Streifs wieder eingestellt.

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Beamtenwirtschaftsverein und Hakenkreuzler.

Man schreibt uns: Mit Entrüstung wandte sich die Verwaltung bes Beamtenwirtschaftsvereins in Nr. 19 ihrere ,, Wirtschaftsgenossen­schaft" gegen die Behauptung, daß Hakenkreuzler bei ihr in besonderer Gunst ständen. Am Montag wurde nun, nachdem die Bemühungen um Streitbrecher in den Kreisen der Berliner   Bäckergesellen er­gebnislos maren, vom Berein vaterländischer Ber­eine", Brandenburgstraße 57, eine Rollektion von 22 nüglichen Elementen" an den Beamtenwirtschaftsverein geliefert, mit deren Hilfe nun der Streif niedergerungen werden soll. Damit dürfte am flarsten erwiesen sein, wie die Ableugnung der angegebenen Ber­bindung zu bewerten ist.

Für das Wohl dieser Arbeitswilligen" scheint nun die Ber maltung des Vereins besonders besorgt zu sein, denn sie beherbergt und beköstigt sie. Wenn aber die Beköstigung nicht besser ist als die Wohnung, werden selbst diese zusammengesuchten Leute schließlich die Lust an dem Rausreißerdienst verlieren. Als Wohn- und Schlaf­raum dient nämlich der Mehllagerraum, der mit Strohsäcken aus­staffiert wurde. Daß dieser Zustand für die Kundschaft des Vereins nicht sonderlich apetitlich ist, liegt klar auf der Hand. Wobei dahin­gestellt bleiben tann, in welchem Grade die nächtlichen Ausdünstungen von 20 Menschen sich als Aroma dem Mehl übertragen. Immerhin müßte die Gewerbeaufsfichts oder die Wohnungsbehörde nach prüfen, ob die Herberge im Mehllager mit den bestehenden gesetz­lichen Bestimmungen in Einklang zu bringen ist.

Die Kellner im Zoo.

Beim amerikanischen   Besuch.

Zu der Bewirtung der amerikanischen   Hoteliers am Montag abend im 300 waren etwa 100 sprachkundige, vorab englischsprechende Kellner bestellt, mit tadellosem Anzug. Gute Bedienung wurde natürlich besonders gefor­dert. Die Keliner traten zu den notwendigen Vorbereitungen um 4 Uhr nachmittags an, und nachdem sie damit fertig waren, fonnten sie ein Abendessen, Bockwurst mit Salat, um 60 Pf. zu sich nehmen. Da es sich um ein abgeschlossenes Essen für die Gäste handelte ( Ruvert 15 ct.), famen die sonst üblichen 10 Proz. Bedienungs­geld nicht in Betracht. Direktor 2. bot statt dessen pro Mann fieben Mart. Damit waren die Kellner nicht zufrieden, auch nicht mit der ihnen dann gebotenen Zahlung von 10 m. Sie forderten 12 M. ohne Atzug, die ihnen schließlich auch zu­gesagt wurden. Die Kellner hatten bis gegen 12 Uhr mit dem

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Was ist der Zweck der Uebung? 1910 000 Beamten und Angestellten gekündigt.

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sid

Bochum  , 18. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Den technischen und faufmännischen Angestellten der in der Vereinigten Stahl= mert A. G. zusammengeschlossenen Unternehmen wurde zum 30. Juni gefündigt. Von diesen Kündigungen werden_an­nähernd 10 000 Beamte und Angestellte betroffen. Das Kündigungs­schreiben hat folgenden Wortlaut:

" Die neugegründete Vereinigte Stahlwerk- A.- G. hat unseren technischen und kaufmännischen Betrieb übernommen. Wir sind daher nicht mehr in der Lage, Sie weiter zu beschäftigen und fündigen Ihnen das Dienstverhältnis zum nächſtliegenden Termin, das ist der 30. Juni. Wir haben veranlaßt, daß die Vereinigte Stahlwerfs- A.- G., falls diese Sie weiter beschäftigen fann, Ihnen in den nächsten Wochen ein neues Einstellungsschreiben zustellt, auf das Sie sich dann zu entscheiden haben."

Die Lage im englischen Bergbau.

London  , 18. Mai.  ( Reuter.) Nachdem der Streit beendet iff, wird die Lage in zwei bis drei Tagen wieder voll tommen normal sein. Die öffentliche Meinung interessiert sich jetzt vor allem für die Lösung der Krise im Bergbau. Die Delegierten der Bergarbeiter berieten mit den Ortsgruppen des Bergarbeiterverbandes, dessen Sekretär Cook hofft, heute abend mit, dem Premierminister die Lage erörtern zu können. Am Donners­tag wird eine Vollversammlung der Bergarbeiter stattfinden. Außer dem wird der Verband der Kohlenbergwerksbefizer an diesem Tage über Baldwins Entwurf beraten.

Regierungsmaßnahmen gegen künftige Streiks?

London  , 18. Mai.  ( WTB.) Der parlamentarische Korrespon­dent des Daily Telegraph  " schreibt, es werde erwartet, daß die Regierung, sobald eine Regelung der Kohlenfrije erreicht sei, ihre Aufmerksamkeit auf das Gesez über das Gemert­fchaftswesen lenken und darüber entscheiden werde, in welcher Richtung es einer Abänderung bedarf. Es bestehe nicht die Absicht, die Gewerkschaften an der Ausübung ihrer gesetzlichen Rechte zu behindern, aber da der Generalstreit zu einem Kon trattbruch" in großem Umfange geführt habe, werde ver mutet, daß die Regierung eine Gesegesvorlage ein bringen wird, worin ein Streit für ungefeglich erflärt wird, wenn feine ordnungsmäßige Ründigung er­felgt ist und menn nicht zuvor die Mitglieder der betreffenden Gewerkschaft oder Gewerkschaften darüber abgestimmt haben. " Morning Post" und" Daily Mail" äußern sich ähnlich. Die letzte Subvention.

Berlin  , 18. Mai.  ( RD.) Wie wir hören, wird der Premiers minister Baldwin noch vor der Parlamentsvertagung zu Pfingsten eine Erklärung über die Lage im Bergbau abgeben. Die Regierung wird darauf dringen, daß der Nettoertrag der gesamten Montanindustrie, der laut Ausweisen vom Januar bis März er­zielt wurde, für die Löhne aufgewandt wird, die auf diese Weise einen Vorrang vor den Gewinnen erhalten sollen. Außerdem wird die Regierung als letzte Subvention eine Summe von 3 Mil­lionen Pfund zur Verfügung stellen.

Morgen, SPD.  - Hobler, Bohrer, Stoßer und Berufskolleginnen. Donnerstag, 7 Uhr, im Verbandshause des DMB., Linienftr. 83/85, Branchenversammlung. Neuwahl der Branchenleitung. Jeder Genosse muß erscheinen. Der Fraktionsvorstand.

Freie Gewerkschaftsjugend. Heute, Mittwoch, 7% Uhr, tagen die Gruppen: Neukölln I: Jugendheim Schöneberg: Jugendheim Rubensstraße Beraftr. 29, Sof. Luftiger Abend. Südwesten Lichtbildervortrag: Wandertage in Thüringen  ". ( Sportplak). ( Kreuzberg 2): Städtische Schwimmhalle Bärwaldstr. 64. Heiterer Abend: Sosemann tommt! Norden: Jugendheim Metallarbeiterverbandshaus, Linienftr. 83/85, 1. Portal, 2 Treppen. Eine Stunde Kartenkunde. Nord­

ring: Sugendheim Eberswalder Str. 10. Bortrag. Die Arbeiterber Rußland. Charlottenburg  : Jugendheim Deutsches Krankenkassenhaus, Ber­Lichten liner Str. 137. Vortrag: Die Gewerkschaften in der Borkriegszeit. bera: Ausspielen im Treptower Bart. Wiese Nr. 1. Spielzeit von 6- Uhr.

Aus der Partei.

Zur Tagung der Vereinigung deutscher Wohnungsämter.

der Kommunalen Bereinigung für Wohnungswesen in Die Ortsgruppe Hildesheim   will den anläßlich der Tagung Hildesheim  ( dem norddeutschen Rothenburg  ) weilenden Genoffen ebenfalls einen würdigen Empfang bereiten. Zu diesem Zwed treffen sich die Parteigenossen bereits am Mittwoch, den 19. Mai, um 2 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Goschenstraße. Dort wird ein Vortrag gehalten werden über: Die Zukunft der Wohnungswirtschaft."

Kommunalpolitische Zentralstelle beim Parteivorstand der SPD  .

Ein Parteischiedsgericht im Falle Bauer. Gegen Genossen Gustav Bauer   wurde auf Grund der bekannten Barmat- Borgänge vom Bezirksverband Groß- Berlin ein Verfahren eingeleitet mit dem Ergebnis, daß der Erweiterte Bezirksvorstand am 14. Februar 1925 Bauer aus der Partei ausschloß. Entsprechend dem Wunsche eines von der Reichstags- und der preußischen Landtagsfraktion ein­gesezten Prüfungsausschusses hat Genosse Bauer sein Reichstags­mandat niedergelegt. Gegen den Ausschußbeschluß erhob Bauer Ein­spruch und beantragte die Einſegung eines Schiedsgerichts, das unter dem Borsiz des Genossen Profeffor Sinzheimer den Beschluß, Bauer aus der Partei auszuschließen, aufhob. Hierauf erhob der Bezirksverband Berlin   Einspruch an den Parteitag mit dem Antrage: der Parteitag möge Bauer eine Rüge erteilen. Die Be­gebnis, daß Bauer eine Rüge in schärffter Form zu erteilen sei. Auf Antrag Pflüger- Stuttgart beschloß jedoch der Parteitag, die Entscheidung des Schiedsgerichts nachzuprüfen durch ein neu ein­

Allgemein herrscht unter den betroffenen Angestellten die Ansicht vor, daß der 3 med dieser Massenkündigung ein Abschwerdekommission des Heidelberger Parteitages fam zu dem Er­bau der Bezüge und der sozialpolitischen Ver günstigungen ist. Die Deutsch  - Luxemburgische Bergwerfs- und Hütten-.- G. bestreitet das einstweilen nicht und erklärt lediglich, daß den Kündigungen nur formale Bedeutung zufäme und Entlassungen nicht beabsichtigt seien.

Stillegungen.

Duisburg  , 18. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Werk I und II der Rheinischen Stahlwerfe in Duisburg   sollen laut Anschlag der Berwaltung in der nächsten Zeit stillgelegt werden. Hierdurch tommen 350 Mann zur Entlassung.

Essen, 18. Mai.  ( Mtb.) Von der Verwaltung der 3 e che Hermann" ist der Antrag auf Stillegung zum 1. Juli gestellt worden. Von der Belegschats haben 2000 Mann die Kündigung zum 15. Juni, die restlichen 900 zum 1. Juli erhalten.

Die deutschen   Schiffahrtsgesellschaften in Lissabon  . Aus Lissabon   wird uns geschrieben:

zufezendes Schiedsgericht.

Dieses neue Schiedsgericht fam unter Borfiz des hessischen Land­tagspräsidenten, Genossen Adelung, am 14. Mai nach Zeugen­vernehmungen und eingehender Prüfung der Einzelfälle zu dem Beschluß: Gegen Bauer find teine Vorwürfe zu erheben, die eine Rüge rechtfertigen". Bei der Beurteilung des Gesamtergebnisses der Beratung war das Schiedsgericht sich darüber klar, daß es nicht nur die Frage formeller Bergehen Bauers zu prüfen habe, sondern daß im Zusammenhange damit auch zu prüfen sei, ob in dem Verhalten Bauers eine Schädigung der Partei erblickt werden könnte. Das Schiedsgericht fam in seiner Mehrheit zu der Ueberzeugung, daß davon nicht die Rede sein könne. Der Ausschluß Bauers wird danach aufgehoben.

Der Matteoffi- Fonds. Die schwedische Sozialdemokratische Partei   hat beschlossen, dem Matteotti  - Fonds 5000 Schwedenfronen zu widmen. Die Sozialdemokratische Partei Finnlands   hat 3000 finnische Mark überwiesen. Die Deutsche   Sozialdemokra­in der Zeit vom 10. bis 15. Mai eine Sammelaktion einzuleiten, die zum 10. Juni abgeschlossen werden soll. Die deutschöster­reichische Bruderpartei wird eine große Sammelaktion einleiten, insbesondere auch gelegentlich des großen Internationalen 2rbeiter Turn- und Sportfestes in Wien  ( 4. bis 11. Juli).

Die deutsche Firma Safari, deren Teilhaber frühere deutsche Schiffstapitäne find, hat von den deutschen   Schiffahrtsgesellschaftentische Arbeiterpartei in der Tschechoslowakei   hat beschlossen, das alleinige Recht, an Bord der in Lissabon   anlegenden deutschen  Dampfer ihre Führer und Dolmetscher schicken zu können, um Führungen durch die Stadt und Ausflüge in die Umgebung zu ver­anstalten. Diese Firma nimmt von den Führern und Uebersegern 50 Bro3. der Einnahmen. Diese 50 Pro3. müssen die Leute abliefern, ohne daß die Firma Safari irgendeine Gegenleiftung auf­zubringen hätte. Die Dolmetscher haben schließlich sich von der Firma losgesagt. Darauf ist ihnen das Betreten der deutschen  Dampfer verboten worden.

Es ist jedenfalls sehr merkwürdig, daß die deutschen   Schiffahrts­gesellschaften eine derartige Ausbeutung unterstützen. Man hat den

Berantwortlich für Politik: Ernst Renter; Wirtschaft: Artur Saternus;

Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Entorn; Feuilleton: K. S. Döscher; Lotales

und Sonstiges: Frik Karstädt: Anzeigen: Tb. Glode; fämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlaasanstalt Baul Ginaer u. Co.. Berlin   SW 68. Lindenstrake 3. Hierzu 2 Beilagen, Unterhaltung und Wissen" und Jugend- Vorwärts".

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