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Lirasturz.
Faschistische Geständniffe.
Die italienische Währung war in den letzten Monaten ständig zurüdgegangen, jedoch viel langsamer als der französische und der belgische Franken. So konnte die italienische Regierung durch Hinweise auf die weit schlechtere Entwicklung der französischen Währung, die lange Jahre hindurch wesentlich höher gestanden hatte cls, die italienische, die Aufmerksamkeit des italienischen Volkes von den eigenen Balutasorgen ablenken. An der Sonnabendbörse hat nun die Lira einen plöglichen und gewaltigen Sturz erTitten, der z. B. den Kurs des englischen Pfundes mit einem Schlage von 122 auf 136 erhöht hat, um sich am Dienstag auf 128½ zu erholen immer noch eine erhebliche Verschlechterung gegen früher! Der Hauptgrund des Kursrüdganges liegt in der mit Der faschistischen Politik eng verknüpften schlechten handelsbilanz Italiens , die jetzt sogar von der offiziösen Agenzia di Romana" durch folgende Erklärung zugegeben wird:
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" Die italienische Regierung will die öffentliche Meinung nicht alarmieren, aber sie weist daraufhin, daß die italienische Wirtschaft in diesem Jahre offenfundige Merkmale von Depressionen zeigt: Die Ursachen dieser Depression liegen teils in der allgemeinen Rise der europäischen Volkswirtschaft, teils in dem besonders heiflen Augenblid, den die Produktion und der Handel in Italien durchmachen.
Auf zur Pfingstwanderung! Pfingsten steht vor der Tür. Da sinnt wohl mancher Wanderlustige, wie er am besten die freien Tage zu fröhlicher Wanderung durch die Natur nützen könne. Hinaus mit Rudjad und Kochgeschirr aus der rauchigen Stadt, die ihn in der Woche in den dumpfen aus der rauchigen Stadt, die ihn in der Woche in den dumpfen Fabriffälen und staubigen Bureauräumen festhält! Da richtet sich der gebeugte Rücken wieder auf, die Lungen weiten sich, das Blut durchströmt rascher den Körper, der wieder leistungsfähig wird für die Anstrengungen der fünftigen harten Arbeitstage.
Kreuz und quer hat schon mancher die Mart durchstreift, und wenn er auch an liebgewordenen Pläzen gern immer wiederkehrt, so freut er sich auch der Gelegenheit, Neues fennen zu lernen, aus dem Engeren ins Weitere zu kommen. Gerade noch zur rechten Zeit gibt da das Kreisjugendamt 3erbst die zweite vermehrte und verbesserte Auflage feines Wanderführers 3 wischen Elbe und Fläming" heraus, der den Kreis Zerbst und die angrenzenden Gebiete den Wanderlustigen erschließen will. Bon Belzig oder von Wittenberg aus ist dieses Fläminggebiet für den, der von oder von Wittenberg aus ist dieses Fläminggebiet für den, der von Berlin fommt, wohl am bequemſten zu erreichen. Besonders von Belzig aus tut fich ihm die feierliche Waldeinsamkeit des Flämings auf, wenn er über Wiesenburg mit seinem interessanten Schloß, dessen Turm bis an den Anfang des 12. Jahrhunderts zurüdmeiſt, meiterwandert nach Jeseriger Hütten und Medewitz, oder in weiterer Eine solche Depression macht sich auch in den Elementen Tour über Borne, Burg Rabenstein , Klebzig, nach Jeber- Bergfrieden. bemerkbar, die sonst in der italienischen Zahlungsbilanz die Rolle Aber wer über einige freie Tage verfügt, dehnt seine Wanderungen ausgleichender Attiven spielen: das sind besonders die Einwohl gern bis zur Stadt Zerbst wenigstens aus, die mit ihren schönen nahmen aus dem Fremdenverkehr und die Geld- Straßenperspektiven eine der sehenswertesten alten Städte Deutschfendungen ausgewanderter Italiener in die Heimat." lands ift. Jeder wird an Hand des außerordentlich übersichtlich Demgegenüber verspricht die Regierung eine Politit fräftiger geordneten Führers, dem eine gute Wanderfarte beigegeben ist, sich Ronzentration", wobei man es wohl dem Leser überläßt, sich den das für ihn in Frage kommende Gebiet heraussuchen können, und je nach seinen Kräften die aufgestellten Tageswanderungen, die ungefähr Kopf über den Sinn dieser allgemeinen und leeren Redensart zu nach seinen Kräften die aufgestellten Tageswanderungen, die ungefähr zerbrechen. zwischen 15 Kilometer und 30 Kilometer liegen, bemessen oder fie entsprechend verkürzen. Besonders dankbar aber werden viele für den Hinweis am Schluß des Büchleins sein, in dem in etwa achttägigen Wanderfahrten das Sehenswerte des Zerbster Gebietes zusammengestellt ist. Das schmude, fest tartonnierte Büchlein, das einschließlich der Karte für den Preis von 2,40 M. zu haben ist, wird gewiß von vielen Banderlustigen als erfreuliche Pfingstgabe begrüßt werden!
Jahrelang hat der Faschismus der Welt einzureden versucht, daß er das Land nicht nur vor einer politischen, sondern auch vor einer wirtschaftlichen Katastrophe gerettet habe, daß seit der Machtergreifung Muffolinis es mit Italien auf allen Gebieten aufwärts gehe und daß insbesondere die italienische Wirtschaft blühe und gedeihe. Jezt muß auf einmal die faschistische Regierung mit dem Geständnis herausrücken, daß das Gegenteil der Fall ist. Dieses Geständnis ist um so bemerkenswerter, als die italienische Wirtschaft durch die außerordentlich niedrigen Löhne der italienischen Arbeiter auf vielen Gebieten in der Lage gewesen ist, den übrigen europäischen Industrien eine Schmutzfonkurrenz zu machen. Ebenso hätte man glauben können, daß die Schuldenregelung mit Amerika eine Befestigung oder sogar eine erhebliche Besserung der Pira zur Folge haben würde. Aber auch das ist nicht eingetreten. Bielmehr geht aus dem offiziösen Beständnis hervor, daß 3. B. eines der wichtigsten attiren Elemente in der italienischen Zahlungs bilanz, der Fremdenverkehr, wesentlich zurückgegangen ist. Das ist nicht nur eine Folge des erheblichen Rückganges der Touristen aus Deutschland , sondern es haben Hunderttausende von Ausländern aus allen europäischen Staaten und aus Amerika Italien abfichtlich gemieden. weil ihnen die faschistische Politik widerwärtig ist. Aber auch die sonstigen Berfallserscheinungen der italienischen Volkswirt. schaft hängen unmittelbar mit der Gewaltpolitik des Faschis. mus zufammen, die die Arbeitsfreudigkeit des Boltes lähmt und außerdem ungeheure Mehrausgaben für die faschistischen Sendereinrichtungen verschlingt. Das napoleonische Jahr. wie Mussolini das Jahr 1926 im voraus getauft hat, zeichnet sich innerpolitisch durch sinnlose Abenteuer und wirtschaftlich durch offen fundige Merimale von Depression" aus. Dabei haben wir die erste Jahreshälfte noch nicht erreicht wie wird es mit Italien am Ende des napoleonischen Jahres" stehen?!
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Industriekredite des Reichs.
Auf der Tagesordnung der Mittwochfizung des Reichshaus haltausschusses stand als erster Bunft eine neue Garantie vorlage des Ernährungs- und des Finanzministe riums für die Kartoffelstärkeindustrie, deren Berabschiedung nach dem Antrag der beiden Ministerien auf Grund von§ 2b des Etats gesetzes durch den Ausschuß erfolgen soll.
Um aus der reichen Kartoffelernte des Jahres 1925 eine überschüssige Menge von etwa 3 Millionen Tonnen durch die Kar toffelstärkeindustrie verwerten zu können, brauche diese In dustrie Kredite in Höhe von 7,5 millionen. Die Reichstreditgesellschaft habe sich bereit erklärt, einen Kredit bis zu dieser Höhe zu gewähren unter der Voraussetzung, daß das Reich die Ausfall- und Liquiditätsbürgschaft übernehme. Als Zinssatz sei der jeweilige Reichsbantdistont vorgesehen. Der Kredit sollte mit einer Laufzeit von mindestens einem, höchstens zwei Jahren gegeben werden. Die Sicherstellung des Kredits follte auf dem Wege der Lombardie. rung der aus den Kartoffeln hergestellten Produkte erfolgen.
Gegen die gewünschte Erledigung der Vorlage auf Grund von ftützt auf die früheren Berhandlungen des Ausschusses, über die mir § 2b des Etatsgesetzes erhob der Vorsitzende, Genoffe Heimann, gedie immer mehr bei einzelnen Ministerien Play greifende Uebung, im letzten Augenblick dem Haushaltsausschuß Borlagen zu machen und ihre fofortige Beratung zu verlangen. Die Borlage hätte genau so gut vor pier oder acht Wochen wie gestern dem Haushaltausschuß zugehen fönnen. Nach längerer Debatte, an der sich die deutschnationalen Landwirte und die Regierungsver treter für die Beratung der Vorlage einsetzten, beschloß der Ausschuß mit großer Mehrheit, die Beratung der Vorlage ab= zusehen und der Regierung das weitere anheimzugeben.
In der fortgeführten Beratung des Nachtrags zum Haus haltsplan 1925 wurde von allen Seiten die große LiquiBität des Reiches im Jahre festgestellt. Steuern, 3ölle und Absaben haben nach dem Nachtragsetat ein mehr von 30,5 mil lionen ergeben, aber der Reichsfinanzminister mußte zugeben, daß der endgültige Abschluß des Jahres 1925 wohl noch erheb lich höhere Summen ausweisen werde. Allein aus der Anlegung von flüffigen Kaſſengeldern konnte eine 3infeneinnahme von 43 Millionen art erzielt werden.
Nach längeren Debatten gelangten dann folgende drei Ent schließungen zur Annahme:
Die Reichsregierung zu ersuchen: 1. in einem Unterausschusse des Haushaltsausschuffes diejenigen Fragen zur Erörterung zu bringen, die sich auf dem Anleihe. ablösungsgebiete feit Erlaß des Anleiheablösungsgesetzes als prüfungsbedürftig herausgestellt haben.
2. Dem Haushaltsausschuß eine Dentschrift vorzulegen, in welcher an der Hand der im Nachtragshaushalt für 1925 und im Haushalt für 1926 vorgesehenen Anleihepofteen und im Hinblick auf frt. 87 der Reichsverfassung die Grundsäge dargelegt werden, die in bezug auf die zulässigteit von Anleihen von der Regierung fünftig befolgt werden sollen;
3. über die im Besitz des Reiches befindlichen oder noch zu ermerbenden Borzugsattien der Reichsbahn nicht ohne vorherige Zustimmung des Haushaltsausschusses durch Beräußerung oder Berpfändung zu verfügen.
Schließlich gelangte noch einstimmig ein Antrag Rirschmann ( S03.) zur Annahme, der verlangt, daß im Stachtragsetat für das Rechnungsjahr 1926 zu Unterstüßungzweden für die im Grenzgebiet wohnenden im Saarrepier und in Elsaß - Lothrin gen arbeitenden Frantenlohnempfänger 1,5 Millionen Mart einzusetzen.
Eine entsetzliche Familientragödie spielte sich heute morgen in dem Hause Teupiger Straße 13/14 in Neukölln ab. Vor einem halben Jahre hatte hier der 44 Jahre alte frühere Schloffer Roman Lewandowsti mit seiner Frau und einem jezt 5 Jahre alten Töchterchen Gerda eine Wohnung von zwei Zimmern und einer Küche bezogen. Aus seiner früheren Wohnung war Lewandowski ermittiert worden, weil die Hausgenossen seine Gewalttätigkeiten und Rohheiten nicht mehr ertragen fonnten.
Seit mehreren Jahren ging Lewandowski einer regelrechten Beschäftigung nicht mehr nach, sondern betätigte sich nur als " Agent" und verbrachte das menige Geld, das er verdiente, beim Spiel und auf den Rennbahnen. Das Familienleben ge ftaltete sich infolgedessen so unglüdlich, daß die Mutter ihren jetzt 17 jährigen Sohn Helmuth in die Lehre außer dem Hause gab, um ihn vor der Brutalität des Baters zu schützen. Heute früh um 7 1hr fam Lewandowski schwer betrunken nach Hause. Er rig die fleine Gerda aus ihrem Kinderbettchen, nahm sie zu sich in sein Bett und schoß ihr eine Rugel in den Kopf. Die Kleine war fofort tot. Frau Lewandowski, die im Nebenzimmer schlief, stürzte hinzu und warf sich schreiend über ihr totes Kind. Jest schoß der Unmensch auch auf die Frau, traf fie aber nicht. Die Kugel durchschlug die Fensterscheibe, flog über den Hof in eine Küche des Seitenflügels und fiel hier, ohne Schaden anzurichten, zu Boden. Die letzte in der Waffe befind liche Kugel jagte sich Lewandowski selbst in den Kopf. Durch die Schüsse und das Geschrei der Frau waren Hausbewohner aufmerksam geworden und hatten die Polizei des 215. Reviers alarmiert. Die Beamten drangen ein und brachten die Frau, die in Schreifrämpfen zusammengebrochen war, nach dem Kranten hause. Auch Lewandowski, der noch schwache Lebenszeichen von fich gab, wurde dorthin überführt. Sie sind beide noch nicht vernehmungsfähig. Da die Mutter absichtlich die Wohnung des Sohnes vor dem Vater geheimgehalten hat, so fonnte der junge Mann noch nicht benachrichtigt werden.
Wiederverhaftung eines Mörders.
Im Dezember v. 3. entwich aus dem 3uchthaus in Liegnig der 26 Jahre alte polnische Arbeiter Stephan Cidedi, der aus Lodz stammt. Er war wegen Raub mordes und Bandenraubes zu einer längeren Freiheitsstrafe verurteilt. Alle Nachforschungen über seinen Berbleib waren dungsinspektion 5. 3 der Kriminalpolizei, den entsprungenen bisher vergeblich. Heute morgen gelang es Beamten der FahnH. Mörder in einer polnischen Raschemme am Ostbahnhof zu er= mitteln und zu überwältigen, bevor er zur Waffe greifen fonnte. Landsleute hatten ihm Unterschlupft gewährt. Der Wiederergriffene, der in feinen Streisen den bezeichnenden Namen„ Der Tot fchläger" führt, hat zweifellos feit seiner Entweichung Straf. taten verübt. Wer hierüber aufklärende Mitteilungen machen fann, wird gebeten, sich im 3immer 79 im Polizeipräsidium zu melden.
Postgebühren für Pfingstkarten.
Ohne Umschlag versandte gebrudte Pfingsttarten, die den Bestimmungen für Pofitarten entsprechen müssen, fosten im Orts bereich des Aufgabeortes, auch wenn fie mit beliebigen handschrift lichen Zufähen versehen find, 3 Bf. Sollen fie im Fernvertebr gegen die Gebühr für Vollbrudsachen( 3 P.) befördert werden, so dürfen außer den fogenannten Abfenderangaben( Absenbungstag, Name, Stand und Wohnort nebst Wohnung des Ab. fenders usw.) noch weitere 5 Worte, die aber mit dem gedruckten Wortlaut in leicht erkennbarem förmlichen Busammenhang stehen müssen, handschriftlich hinzugefügt werden. Die im offenen um. fchlag versandten Pfingsttarten tosten sowohl im Ortsbereich des Aufgabeorts wie nach außerhalb nur dann 3 Bf., wenn auf der Karte außer den Absenderangaben( siehe oben) nichts weiter ge fchrieben ist. Ist jedoch ein vorhandener Bortaufdrud, wie Beste Pfingstgrüße" und dergleichen, handschriftlich durch gestattete Nachtragungen bis zu 5 orien. 3. B. durch ben Zusatz sendet mit besten Wünschen Ihre" ergänzt, so ist die Gebühr für Teilbrudsachen, also 5 Pf. zu entrichten. Weitere Nachtragungen bedingen die Briefgebühr( im Ortsverkehr 5 Bf., nach außerhalb 10 Bf.). Auf Karten, die nur ein gedrudies Bild, aber feinen Aufdruck von Borten tragen, dürfen handschriftlich nur die Absenderangaben hinzugefügt werden. Andernfalls unter liegt die Sendung bei Bersendung als offene Karte der Postkarten gebühr, bei Berfendung unter Umschlag der Briefgebühr. Ungu reichend freigemachte Sendungen werden mit Nachgebühr belastet. Es fann daher den Bersendern nur dringend geraten werden, die Bestimmungen zu beachten.
sprach über die Lage in Polen , wobei er auch auf Pilsudskis Unter nehmen einging. Pazifistisch betrachtet, jah er Bilsudskis Sieg einigermaßen steptisch, da Pilsuditi aggressiv antiruffisch" eingestellt erfreuliche Entwicklung gewisser Teile der englischen Studentenschaft sei.(!) Eine Vertreterin der englischen Quäferinnen behandelte die vom imperialistisch- egozentrischen Standpunkt der lokalen Frosch perspektive zum allgemein europäischen und weltbürgerlichen. Ueber die Notwendigkeit methodischer Erziehung zum gefühlsmäßigen, nicht zum Vernunftpazifismus sprach ein entschiedener Schulreformer begeisterte Worte, die in dem Wunsche nach mehr Aufopferungsfähigkeit und Liebe von Mensch zu Mensch gipfelten. Zum Schluß wurden organisatorische und programmatische Probleme des Bundes durch gesprochen.
Ferienwanderungen der Naturfreunde".
Durch den Thüringer Wald wird eine achttägige Ferienfreunde"( 3entrale Wien ) in der Zeit vom 18. bis 24. Juli 1926 wanderung führen, die der Touristenverein„ Die Naturveranstaltet. Abfahrt Sonnabend, den 17. Juli, abends nach Eisenach . Besichtigung der Stadt und der Wartburg . Dann führt der Weg durch die Drachenschlucht über Hohe Sonne und Totemannshalde nach Ruhla . Ueber den Infelsberg, den Renn steig, durch das Felfental, Simnets Berge und durch die Gründe gehts nach Friedrichroda , wo das Heim der Thüringer Naturhängen und Tälern über die hohe Leite und Herrnsteine nach freunde besucht wird. Am nächsten Tage gehts an blühenden Berg Lambach Dietharz, wo der Talsperre ein Besuch abge ſtattet wird. Im Finsterbacher Birschhaus wird zwei Tage geraftet. Der Weg führt weiter durch die Dietharzer Gründe und die Wolfsschlucht über Oberhof nach Bella- Mehlis und weiter über den Großen Beerberg und Schmüde nach Schmiede feld oder Ilmenau . Die Teilnehmertarte foftet 48 Mr. ( Bahnfahrt hin und zurück, Quartier mit Morgenkaffee und Mittageffen.) Anmeldungen erbittet Bruno Dameit, Berlin , N. 65, Lüderitzstr. 58. Schwarzwaldfahrt statt. Unter Berücksichtigung der dortigen Vom 14. bis 29. August findet ferner eine Naturfreundehäuser führt die Wanderung über die folgende Route: Heidelberg - Pforzheim Wildbad- Freudenſtadt Knibis Allerheiligen Schenkenzell- Kinzig und Gutachtal Triberg Höllental- Feldberg- Belchen FreiOberbühlertal Hornisgrinde Baden- Baden MurgKarlsruhe. Teilnehmerbeitrag für Fahrgelder von und nach Berlin , 5 Nebenbahnfahrten, Besichtigungen und lebernachtungen 65 M. ohne Verpflegung.- Sparsame Teilnehmer fönnen sich selbst verpflegen( Aluminiumfocher mitbringen). Teilverpflegung fann bestellt werden. Wer nur eine Woche Urlaub hat, fann sich an dieser Gesellschaftsfahrt auch beteiligen. Legter Anmeldetermin 1. Juli mit Anzahlung von 20 m. bei K. Kistner, Berlin SW., Gneisenauftr. 25.
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Branste nicht der Mörder von Strausberg . Nach dem bein Polizeipräsidium heute mittag eingelaufenen Bericht der tschechischen Kriminalpolizei ist die Identität des Attentäters auf Spindelmühle als die des 20jährigen Karl Branste aus Berlin erwiesen. Eine Verbindung mit dem Mord an der Gräfin Lambsdorff besteht jedoch nicht, so daß das Verbrechen von Strausberg auch weiterhin unaufgeklärt bleibt.
Steuerfrawalle von Landbundmitgliedern. Der Landbund, der besonders in letzter Zeit, wiederholt von sich reden machte, peranstaltet neuerdings Demonstrationen, die einer gewissen Geschmadlosigkeit nicht entbehren. Es wurden verschiedene Forderungen aufgestellt, die den Landrats- und Finanzämtern überreicht wurden. Hierbei kam es in Neuruppin , 3auch Belzig , Zemplin und Krossen zu ernsten Ausschreitungen. Die Demonstranten suchten gewaltsam in die Aemter einzubringen. Nur mit Mühe gelang es den zur Hilfe herbeigerufenen Landjägern, die erwachten und gezüchteten Landbündler zurückzudrängen.
Der Aufwertungsfampf. 3wei Organisationen, die sich gegen seitig heftig befehden, betreiben im Augenblick die Propaganda für Reichsbankgläubigerverband E. V.( Richtung Winter- Kruden) und Bollaufwertung des Borkriegsgeldes. Es sind das der Allgemeine der Reichsbankgläubigerverband eines gewiffen Herrn Roll. Anläß lich der Klage des ersten Verbandes auf Aufwertung vor dem Reichsgericht, die am Mittwoch in Leipzig zur Verhandlung fommt, veranstaltete der Allgemeine Reichsbanfgläubigerverband eine Rundgebung in der nur zur Hälfte gefüllten Neuen Welt". Betriebsanwalt Winter hielt eine Abrechnung mit Dr. Schacht", vermengte Bernünftiges mit Unvernünftigem und betonte, daß man die Aufwertungsforderungen auf jeden Fall durchfeßen müsse. Die Breffe wurde scharf angegriffen, weil sie bewußt die( wirtschaftlich leider indiskutablen, Red.) Forderungen der Berbände brüstieren.
Berbesserungen im Straßenbahnverkehr. Bom 20. Mai ab werden die stillgelegten Straßenbahnstrecken durch die Schillerstraße in Nordend und vom Friedensplatz in Niederschönhausen über Blankenburger Straße, daftraße, Herthaplag, Buchholzer Straße mieder in Betrieb genommen, und zwar wird die Linie 51 durch die Schillerstraße und die Linie 49 nach der Blankenburger Strape ( Schleife Jdastraße, Herthaplay, Buchholzer Straße) im Rahmen des bisherigen Fahrplans weitergeführt.
Rundfunkprogramm für Blinde. Die Staatliche Blinden Berlin in Blindenschrift bruden und allen Interessenten gegen anstalt Berlin - Steglig läßt seit Anfang dieses Jahres in ihrer Druckerei das Wochenprogramm der Funtstunde Beihilfe der Funtstunde Aktiengesellschaft, Berlin , wird auch eine cinen geringen Bezugspreis durch die Post zugehen. Dant einer größere Anzahl von Freiheften versendt. Das Funtprogramm bietet ben Blinden eine große Hilfe und dürfte in Deutschland bie erfte Rundfunkübersicht in Blindendrud fein.
Bereinigung der Freunde von Religion und Böllerfrleden. Genaffe Pfarrer Bleier spricht am Pfingstionntag, vorm. 10 Uhr, in der Trinitatio firche Charlottenburg , Karl- Auguftplatz über das Thema: Das Wunder bes Geistes. Am Pfingstmontag, vorm. 10 11hr, spricht Genosse Bleier über dasselbe Thema in der Bhilipp- Melanchton- Stirche zu Neukölln , Stranoldfir.( nabe Ringbahnhof Hermannstr.). Beide Borträge finden i Stahmen von religiösen Feierstunden statt.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Jungsozialiken. Gruppe Treptow . Heute, Mittwoch abend 8 Uhr, im Jugend
heim, Eljenjir. 3, Bortrag„ Reben der großen Dichtung und andere Frechheiten".
Sport.
Breitenfträter in Paris t. o. geschlagen.
Niederschlag in der zweiten Runde
Nachdem Breitensträter nach einer längeren Ruhepause zu Anfang des Monats in Hamburg uitter größter Beteiligung des Publikums gegen den holländischen Schwergewichtsmeister De Best in den Ring stieg und diesen schon in der ersten Runde f. s. schlug, tend der deutsche Erfdwergewichtsmeister am Dienstag abend im intervelodrom in Paris dem französischen Meister Francis Charles gegenüber. Die belden ersten Runden jahen den deutschen Ermeister im Vorteil, als er furz vor Schluß der 2. Runde in der 6. Minute einen Schwinger gegen den Magen erhielt, der ihn über die Beit auf die Bretter brachte. Breitensträter zeigte sich nicht in seiner sonstigen Form. Ob er nach diesem t. e. Sieg des franzöfischen Meisters bei internationalen Kämpfen noch eine Rolle spielen wird, ist sehr zweifelhaft. Breitensträter hat die Rückreise nach Berlin angetreten. Wie uns aus Barcelona gemeldet wird, hat der Bezwinger Breitensträter, Paolini, seinen Gegner Ermino Spalla in 12 Runden glatt nach Buntten geschlagen und somit die Europa
Der Deutsche Pazififtische Studentenbund" veranstaltete vor einigen Tagen in den Räumen des Lessing Museums in der Brüberstraße eine Aussprache über den Bund, seine Aufgaben und feine internationalen Beziehungen. Ein polnischer Studenti meisterschaft gewonnen.