Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftsbewegung

Rote oder gelbe Demagogie?

Der Landtagsabgeordnete Genosse E. Brandenburg  schreibt uns: Kürzlich hatte ich Gelegenheit, als Sprecher der sozial­demokratischen Frattion im preußischen Landtag die überaus traurigen Lohn- und Lebensverhältnisse der Landarbeiter fchaft barzulegen. Die jammervoll niedrigen Entlohnungsfäße mußten Aufsehen erregen, zumal fie in einer Anzahl von Bezirken nicht einmal an die Säße der Erwerbslojenunter stützung heranreichen. Da mehrere deutschnationale Abgeordnete durch Zwischenrufe die Richtigkeit der von mir angeführten Zahlen anzweifelten, fonnte man auf die Ausführungen der nach fclgenden Redner dieser Agrarierpartei mit Recht gespannt sein. Was aber wurde an material, geeignet, die sozialdemokratischen Dar­legungen zu widerlegen, angeführt? Man höre und staune: Der nächstfolgende Redner der Deutschnationalen, Abg. Wenzlaff, er­flärte einleitend, er bezweifle die Richtigkeit der vom Abg. Brandenburg angeführten Zahlen start, doch wolle er sich nicht weiter über diese Materie auslassen, da das von seinem Fraktions­tollegen Mönte geschehen würde. Als einziges Gegenargument erwähnte er eine Entschließung, die von gelben pommerschen Landarbeitern in einer Bertreterversammlung des pommer­schen Landbundes angenommen wurde. In dieser Entschlie Bung, die überaus traurige Rüdblicke auf die geistige Beschaffenheit dieser gelben Landarbeiter- ,, Bertreter" zuläßt, heißt es:

,, Angesichts der ungeheuren Not unseres Boltes rufen wir allen Beifsgenossen zu: lleberwindet den Klassengeist und Partei hader auch im Wirtschaftsleben, denkt daran, daß jeder einzelne das Notwendigste zum Leben haben muß, verzichtet auf übermäßigen Berdienst, damit den Notleidenden geholfen werden kann, denkt an die Not unseres Boltes auch beim Ver­brauch, gebraucht die geringen Mittel, die uns zur Verfügung stehen beim Einkauf für das nötigste, metdet den Lurus, meidet den Alkohol, denkt daran, daß die nationale Wirtschaft gehoben werden muß, damit jeder Deutsche Arbeit und Berdienst hat, weist ausländische Waren zurüd, tragt unser Geld nicht ins Ausland." Das war alles, was Benzlaff über Landarbeiterfragen zu sagen hatte. Sein ihm folgender Fraktionskollege Mönte erschöpfte fich in

Klagen über die Not der Bauern,

die seinen Ausführungen nach noch nicht einmal den angeführten Etundenverdienst der oftpreußischen Landarbeiter erzielten. Diese Bauern," so führte Mönte aus, find gezwungen, trocken Brot zu essen, ihre Kinder mit tredenen Stullen nach der Schule zu schicken" und dergleichen mehr. Im übrigen war die Nede Mönkes eine ein­zige Schimpferei auf die Sozialdemokratie, die seinen Ausführungen nach nichts für diese notleidenden Bauern getan habe. Auf meine Ausführungen über die Landarbeiterlöhne ging er vor­sichtigerweise nicht ein, trotzdem sein Parteifreund Benzlaff dies an­gefündigt hatte. Warum widerlegte man meine Ausführungen, Deren Richtigkeit somohl von Benzlaff wie von Mönte angezweifelt war, nicht? Es wäre doch jedenfalls ein Leichtes gewesen, wenn ja, menn etwas zu widerlegen gewesen wäre. Bas war also zu tun, denn so ganz ohne den Bersuch einer Widerlegung fonnte man doch die von mir angeführten Zahlen über Landarbeiterlöhne nicht lassen. Dech halt, wird man sich da in den Kreisen der braven Deutschnationalen gesagt haben: Wofür bezahlen mir eigentlich unsere gelben Arbeitervertreter"? Geben mir doch einem Angehörigen dieser gewiß sehr ehrenwerten Zunft einen ent­sprechenden Auftrag und fertig ist die Sache! Wie gesagt, so getan, und prompt erschien einige Wochen nach den hier geschilderten Land­tagsvorgängen in der Nr. 212 der Deutschen Tageszei. tung" unter dem Titel: Rote Demagogie  " ein Artikel eines Herrn Friedrich Fues, Hauptgeschäftsführer" des Reichsland­bundes. Wie entledigt sich nun der Gelbenführer Fues des ihm er­teiten Auftrags? Es sei ihm verziehen, daß er seinen Artikel gleich mit einer hahnebüchenen Unwahrheit insofern beginnt, als er mir unterstellt, seinerzeit auf dem

"

revolutionären Betriebsrätefongreß in der Hafenheide mich gegen das zu hohe Deputat der Landarbeiter ausgesprochen zu haben. Zwar war ich nie auf diesem Kengreß, auch noch nie in der Hasenheide. Doch derart unwahre Behauptungen sind ja schließlich Alltäglichkeiten im Leben eines gelben Führers, die man von dieser Seite nicht mehr tragisch nehmen darf. Und was stellt nun Herr Fues feft? Laut stenographischem Protokoll des preußischen Land­tags habe ich gesagt:

Im Monat Dezember 1925 betrug der Monatslohn eines Deputanten, also eines verheirateten landwirtschaftlichen Ar­beiters, Naturallohn und Barlohn zusammengenommen, in der Pro­Dinz Ostpreußen 50,56 M."

Da Herr Fues nicht imstande ist, diese Zahl zu widerlegen, führt er in seinem Artikel Jahresdurchschnittslöhne für 1925 an und femmt damit zu Monatslöhnen von 64,94 m. bis 80,60 m. Ihm ist natürlich durchaus bekannt, daß im Monat Dezember eine fürzere Arbeitszeit und damit ein er. heblich verkürzter Monatslohn erzielt wird, wie ihm auch bekannt ist, daß im Dezember feinerlei Affordarbei­ten und damit verbundener höherer Verdienst zu erzielen ist. Um aber seinen Zweck zu erreichen, höhere Löhne als die von mir angeführten nachweisen zu fönnen, stellt Fues ganz einfach meinem Dezember Monatslohn seine Durchschnitts­jahreslöhne gegenüber und kommt damit natürlich zu wesent­lich anderen Ergebnissen. Weiter wendet sich Fues gegen die von mir dargelegten Gegenüberstellungen der Lohnhöhe zwischen Land­arbeitern und ungelernten Arbeitern anderer Berufe. Die frampfhaftesten Berechnungsmethoden wendet er an, um beispiels. weise" festzustellen", daß der Bauhilfsarbeiter, wenn er das Deputat, das ein Landarbeiter in Ostpreußen   bezieht, faufen wollte, jährlich 1018 m. dafür aufwenden müßte. Der Bau­arbeiter fei zudem mindestens 12 Wochen arbeitslos. Ziehe man dies alles in Betracht, dann stehe der Landarbeiter sich erheblich besser als der ungelernte Bauarbeiter. Solche Berechnungsmethoden, die als Mittel zum 3wed ganz sinnwidrig aufgestellt werden, haben feinereli Beweiskraft. Natürlich setzt sich Herr Fues zum Schluß

für höhere Preise der landwirtschaftlichen Produkte ein, da diese seiner Meinung nach der einzige Weg zur praf tifchen Behebung des Landarbeiterelends" feien. Auch mit dieser Feststellung zeigt er, daß er seinen ihm von den landwirtschaftlichen Unternehmern erteilten Auftrag durchaus in deren Sinn aufgefaßt

Berliner  - Elektriker- Genossenschaft

Berlin   N 24  , Elsässer Str. 86-88| Filiale Westen, Wilmersdorf  Fernsprecher: Norden 65 25 u. 65 26 Landhausstraße 4. Tel.: Pfalzburg   9831 Ausstellungsräume und Lager Alexanderstr. 39-40( Alexander- Passage) Tel: Königstadt 540. Elektrische Anlagen jeder Art u. jeden Umfanges zu kulanten Zahlungsbedingungen.

Beleuchtungskörper und Osram  - Lampen zu Fabrikpreisen.

wwwm Lebenslängliche Garantie

leiste ich als Selbsthersteller auf die bei mir gekauften

Preisliste gratis!

Trauringe

zu billigsten Preisen in den gediegensten Ausführungen

:: Ständig ca. 3000 St. auf Lager: N Artlileriestr. 30 W, Passauer Straße 12

Ges. geschätzt Hermann Wiese, Berlin   W24, Aerisir. 39

Bei Umtausch werden die res mir gekauften Ringe innerhalb eines Jahres zu vollen Preise zurückgenommen

hat. Nur fell Herr Fues nicht über Demagogie bet anberen| ganisation ber Industrie vorzugehen hätten. Die Mitglieber bes reden, obwohl man beim Lesen jeines Artikels zu dem Ergebnis Bollzugsausschusses seien nach der Zusammenkunft sehr pessimistisch tommen muß, da er auf dem Gebiete der angewandten Demagogie gewesen. Der Ausschuß habe einen Bericht vorbereitet, der der durchaus als Sachverständiger angesprochen werden kann. nationalen Delegiertenfonferenz vorgelegt werden solle. Es sei nicht unwahrscheinlich, daß die Entscheidung durch eine Abstimmung in den Kohlenbezirken getroffen werden würde.

Gautag des Butab.

technischen Angestellten und Beamten seinen 7. ordentlichen Gautag Am Sonntag hielt der Gau Brandenburg des Bundes der in Berlin   ab. Nach seiner Konstituierung nahm der Gautag die Geschäftsberichte des Gauvorsitzenden Lemnih und des Gauleiters Günther entgegen. Während Lemnitz   die internen verwaltungs­technischen Angelegenheiten behandelte, unterzog Günther die gewerk­schaftlichen Borgänge einer eingehenden Untersuchung. Er stellte unter anderem fest, daß die Entwicklung der Mitgliederzahlen im Zeitraum 1925/1926 außerordentlich gut war, denn es läßt fich ein Mitgliederzuwachs von 1145

verzeichnen. In dieser Entwicklung sei allerdings ab März 1926 ein Stillstand eingetreten, jedoch hofft der Referent, daß dies nur eine vorübergehende Erscheinung fei.

An Hand sehr umfangreichen statistischen Materials untersucht der Berichterstatter sodann die lohnpolitischen Maß­nahmen der Angestelltenorganisationen im allgemeinen und des Bundes im besonderen. Es müsse zunächst zugegeben werden, daß es dem Unternehmertum unter dem Druck der wirtschaftlichen Verhält nisse gelungen sei, das sogenannte Leistungsprinzip in fast allen Tarifgruppen zu verwirklichen, was eine nicht unbedeutende Printed Senfung des Lohnniveaus

zur Folge hatte. Durch diese Maßnahme sei aber die Bedeutung des Tarifvertrages feineswegs herabgesetzt worden, es sei vielmehr im Gegenteil zu beobachten, daß die Angestellten erst jetzt den Wert der Tarifverträge erkennen, nach dem wesentliche Bestimmungen ver­lorengegangen find oder verschlechtert wurden. Er gibt der Erwar­tung Ausdrud, daß es unter diesen Umständen beim Eintreten einer günstigeren Konjunktur auch ohne weiteres möglich sein wird, aus der Defensive in die Angriffsstellung überzugehen und den Unternehmern Lohn- und Arbeitsbedingungen abzuringen, die mit der Bedeutung des Technifers für unsere Wirtschaft und seinen Ar­beitsleistungen im allgemeinen im Einklang stehen. zuheben ist ein Antrag, der den Bundesvorstand auffordert, die Bei­Der Bautag erledigte sodann die vorliegenden Anträge. Hervor­tragsstaffel auszubauen, um der Kampforganisation der technischen Angestellten zur gegebenen Zeit

für die zu erwartenden Kämpfe die erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen.

Nach Erledigung der Wahlen zum Gauvorstand, die die Wiederwahl des bisherigen Gauvorstandes mit wenigen Abweichun gen ergeben, und den Wahlen der Delegierten zum Bundestag er­folgte die einstimmige Bestätigung des bisherigen Gauleiters.

Es folgte ein Referat Schindler vom Bundesvorstand über die Bedeutung der Jugendbewegung in unserem Bunde, das mit großem Interesse aufgenommen wurde. Schindler bemeist zunächst zahlenmäßig, wie ungeheuer start der Andrang der der Schule entwachsenen Jugend zum technischen Berufe ist, trotz aller Warnungen, die vom Bunde in der Bresse, in Versamm fungen usw. vor Ergreifung des technischen Berufes ausgesprochen wurden. Diese nach Tausenden zählenden Studierenden an den technischen Lehranstalten sind den

Einflüssen wirtschaftlicher und politischer Reaktion in einem Ausmaße ausgefeßt, die eine ungeheure Gefahr für den gewerkschaftlichen Nachwuchs des Bundes bedeuten. Er geht im einzelnen auf diese Gefahren ein und folgert dann, daß diese Er. mache, um die Studierenden an den technischen Lehranstalten recht fenntnis den größten Energieaufwand aller Funktionäre notwendig zeitig zu erfaffen und dem Bunde als Hospitanten zuzuführen. Die sich an die Geschäftsberichte und Referate anschließende Diskussion stand durchweg auf einem sehr hohen Niveau und ließ erfennen, daß die anwesenden Delegierten troz wirtschaftlicher De­pressionen die Hoffnung nicht verloren haben, mit Hilfe des Bundes eine sozialpolitische und wirtschaftliche Besserstellung des Technifers zu erreichen.

Der Gautag wurde nach würdigem Verlauf spät abends mit einem Hoch auf den Bund geschlossen.

Eine Fälschung, um Arbeiter zu prellen. Hindenburg  , 19. Mai. Eigener Drahtbericht.) Eine höchst eigen artige Blamage hat in diesen Tagen die Verwaltung der Donners mard Hütte auf dem Gebiete des Tarifrechts erlebt. Einem Arbeiter war unter Hinweis, daß ihm die Streiftage des Jahres 1925 angerechnet werden müßten, der tariflich festgelegte Urlaub um fechs Tage gefürzt worden. Bei der vor dem Gewerbegericht angestrengten Klage versuchte die beklagte Ber­waltung den Kernpunkt der Angelegenheit zu umgehen und verlegte fich auf Ausreden. Als die erste Ausrede, der Bergmann   habe gar feinen Urlaub verlangt, nichts nügte, brachte der Vertreter der Donnersmarc- Hütte die Markenkontrolliſte, aus der er nachweisen wollte, daß der Kläger Bummelschichten" gemacht habe, die ihm dann auf den Urlaub angerechnet worden seien. Die Feststellung des Gerichts ergab jedoch, daß in der Markenkontrolliste Ra= dierungen() vorgenommen worden waren und daß an Stelle Natürlich wurde die Donnersmardhütte verurteilt. Bemerkenswert der Bummelschicht ursprünglich Meldeschicht gestanden habe. ist, daß die erste Erklärung der Berwaltung, Streittage müssen auf den Urlaub angerechnet werden, von ihr selbst nicht für stichhaltig gehalten wurde, jo daß sie dieses Argument vor Gericht nicht erst Dorbrachte.

Die englischen Bergarbeiter und die Vorschläge Baldwins.

London  , 19. Mai.  ( WTB.) Die Stellungnahme der Berg arbeiter zu dem Einigungsvorschlag Baldwins ist noch ungewiß. Die Bertreter der Bergarbeiter werden den Premierminister heute abend Bergarbeiterversammlung in Wigan  ( Industriegebiet von Manchester  ) aufsuchen, um einige Klarstellungen zu erhalten. In einer großen wurden die Vorschläge Baldwins einstimmig verworfen.

Der englische Bergarbeiterstreik.

London  , 19. Mai.  ( WTB.) Zu den gestrigen Besprechungen Baldwins mit dem Bollzugsausschuß der Bergleute jagt der Baldwins mit dem Bollzugsausschuß der Bergleute fagt der Daily News" Rorrespondent für Arbeiterfragen, im Gegensatz zu den Empfehlungen des Rohlenberichtes beharre die Regierung dar­auf, daß Lohnverminderungen einer Vereinbarung über die Reor­

Adolf Hoffmann

Episoden und Zwischenrufe

aus der Parlaments- und Minifterzeit.

Breis 1 Mart. Porto 5 Pfennig. Borräfig

in allen Borwärts­Ausgabestellen.

Der gute Kapitän­

Krampfader­geschwüre schmerzhafte Wunden, Entzündungen etc., unerträg­liches Jucken heilt it. tausend. Danksag die milde u. wohltuende Orlinda- Salbe Dose M. 175 u. 3.-. In Drog. u. Apoth. sonst bei Otto Reichel, Berlin   43, SO.. Eisenbahnstraße 4.

Offene Füfse

DER KLEINE BROCKHAUS

Preis M. 23,-

Auch in Ratenzahlung

Zu beziehen durch

Kautabakstenen J. H. W. Dietz Nacht. G. m. b. H.

C. Röcker, Berlin  Lichtenberger Straße 22, Kgst. 3861

Berlin   SW. 68, Lindenstraße 2 ( Abteilung Sortiment) und sämtl. Vorwärts- Ausgabestellen

Wie verlautet, soll gestern bei den Besprechungen der Regie­mierminister Baldwin den Vorschlag gemacht haben, die Minimal rung mit dem Vollzugsausschuß des Bergarbeiterverbandes Pre­löhne auf sämtlichen Bergwerfen mit fofortiger Wirkung um 10 Broz. zu fürzen.

Die Solidaritätsaktion der Bergarbeiter.

Paris  , 19. Mai.  ( EP.) Nach einer Meldung der Daily Mail aus dem Haag haben die holländischen Grubenarbeiter gestern in einer Delegiertenversammlung in Heerlen   beschlossen, keine Ueber. stunden zu machen und die Kohlenausfuhr nach England zu bon­fettieren.

Die Sperre über das Paradies- Café, Inhaber Mar Teichte, Rosenthaler Straße 26, wird hiermit aufgehoben, da die Diffe­renzen beigelegt sind.

Jugendgruppe bes 8. d. A. Heute Mittwoch, abends 7%, Uhr: Abt. Neukölln: Rettor Jensen, Leiter der Gemeinschaftsschule in Neukölln, spricht in der 32. Gemeindeschule, Rütliftraße über Die Gemeinschaftsschule" verbunden mit einer Borführung der von Rettor Jensen geleiteten Schulklasse. Diese Veranstaltung wird sicherlich auch die Eltern unserer Jugendmitglieder sowie unsere älteren Berbands­mitglieder interessieren, die wir freundlichst zu dem Vortrag einladen. Ab tenberg: Jugendheim, Schule Goßlerstr. 61. Vortrag: Geschichte der deutschen  Arbeiterbewegung. Referent Dr. Schütte. Abt Wedding- Gesundbrunnen: Sugendheim, Schönstedtstraße 1( Lebigenheim 5 Tr.) Vortrag: Wirtschaftspolitische Tagesfragen. Abt Charlottenburg: Jugendheim, Rosinenstraße 4, Heiterer Abend. Abt Schöneberg  : Jugendheim, Hauptstr. 15, Distussionsabend.

Wirtschaft

ich

10 Proz. Dividende beim Zellstoff- Waldhof- Konzern Mannheim  . Die Bellstoffabrik Waldhof, Mannheim  , ist mit ihren weitreichenden Beteiligungen und ihrer letzten Fusion( Bellstoffabrik Raguit A.-G.) eine der größten Bellstoffabriken Europas  . Sie war 1925 vollbeschäf­tigt, auch 1926 bisher. Der Absaß stieß nach dem Geschäftsbericht in der zweiten Hälfte 1926 auf zunehmende Schwierigkeiten, was bei der allgemeinen Verschlechterung der Wirtschaftslage schließlich nicht rerwunderlich ist. Es sei aber möglich gewesen, durch verstärkten Export den Ausfall auszugleichen. Die Gewinne sind jedenfalls teträchtlich. Ausgewiesen wurden 4,84 Mill. Gewinne, von denen 2,48 Mill. auf Abschreibungen abzurechnen find.( Darunter zirka 15 Proz. auf Gebäude und Maschinen, ein sehr hoher Saz!) Verteilt werden auf das dividenberechtigte Stamm fapital von 20 Millionen( Gesamtkapital 27,5 mill.) 10 Proz. Dividende; auf Borzugsaftien 7 und 6 Proz. Auffällig sind die sehr hohen Berpflichtungen mit 32,49 Mill. Ihre Höhe erklärt sich aber daraus, daß kurz vor Jahresschluß in London   eine Banfanleihe von 750 000 Pfund Sterling( etwa 15 Mill. Mart) aufgenommen wurde; übrigens bei demselben Londoner Banthaus Helbert, Wagg u. Co. Lim., das im Mittelpunkt des englisch  - deutschen   Investment. Trusts steht, der fürzlich zur Kapitalbeschaffung für die mittlere Industrie gegründet wurde. In der Generalversammlung erfolgten Mitteilungen über durchgeführte Rationalisierungsmaßnahmen. Die Intensivierung der Betriebsleistung habe 4,12 Millionen Mart getoftet. Die Anspannung der Finanzen sei durch die eng­lische Anleihe behoben. Die dem Konzern schon angehörende Nieder­ bayerische   Zellulose A.-G. Kehlheim wurde durch Fusion mit wurde durch die neugegründete Bertriebsgesellschaft Bacatira" zu­Waldhof verschmolzen. Der Bertrieb aller Konzernprodukte fammengefaßt.

Kapitalzufammenlegung in Die der Automobilindustrie. Deutsche   Laftautomobil- Fabrik A.-G.( Daag) in Ratingen   wird nach einem Beschluß des Aufsichtsrats ihr Grundfapital von 2% Millio­nen Mark auf die Hälfte zusammenlegen, um den Verlust von 661 000 Mart auszugleichen und neue Abschreibungen auf die An­lagewerte vorzunehmen. Durch eine Erhöhung des Aktienkapitals auf 3 Millionen Mark sollen dem Unternehmen dann die erforder­lichen neuen Betriebsmittel zugeführt werden.

Lukrativer Handel mit Petroleum und flüffigen Kraftstoffen. Den Reford in der bisherigen Dividendenankündigung deutscher  Gesellschaften schlägt die Deutsch  - Amerikanische   Betroleumgesellschaft in Hamburg  . Sie verteilt auf eine Attie von nominell 200 m. einen Gewinn von 54 M., das ist eine Dividende von 27 Proz. Die bisher höchste Dividende hatte die Roddergrube mit 24 Proz. verteilt, die allerdings eine durch Bertrag mit den Rheinisch- West­fälischen Elektrizitätswerten garantierte Dividende ist.

Gründung einer neuen Betroleumgesellschaft gemeldet, die offenbar Eine neue internationale Erdölgesellschaft. Aus Genf   wird die den internationalen franzöfifchen Erdölinteressen dienen soll. Das Kapital beträgt 12,94 Millionen Schweizer Franken  . Hauptaktionär ist der Großindustrielle L. Nobel, Paris  , der über drei Biertel der Attien verfügt. Die Hauptbeziehungen der neuen Ge­sellschaft laufen zu zwei großen Bariser Petroleumgesellschaften. med iſt neben dem Betroleumhandel die Erschließung neuer Felder in Aegypten  , Syrien   und Palästina.

Aus der Partei.

"

Das Parteiarchiv, Berlin   SW. 68, Lindenstr. 3 IV, fucht von der in Parteifreisen bekannten Sammlung Arbeiter Gesund­heits Bibliothet", herausgegeben vom Genossen Dr. med. Babel, Verlag: Buchhandlung Vorwärts, Berlin  , die folgenden ihm fehlenden Hefte: Nr. 23, Wie hüten wir uns vor Herzfrankheiten?" Bon Dr. E. Rehfisch; Nr. 31: Die Berufskrankheiten der Buch bruder." Bon Dr. Silberstein; Nr. 33: Das Auge und seine Er­frankheiten der Gasarbeiter." Bon Dr. W. Hanauer. Besizer des frankungen". Von Dr. W. Seeligsohn, und Nr. 34: ,, Die Berufs­einen oder des anderen Heftes werden dringend ersucht um Einsen­dung gegen Bezahlung oder gleichwertigen Tausch. Die Parteipresse wird um Abdrud gebeten.

Berantwortlich für Bolitit: Ernst Reuter  : Wirtschaft: Artur Saternus: Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Eztorn; Feuilleton: R. S. Döscher; Lokales und Sonstiges: Frik Karstadt  : Anzeigen: Tb. Glode; fämtlich in Berlin  . und Berlaasanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin   E2 68. Lindenstrake 3. Berlag: Borwärts- Berlaa G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruckerei

Mieten Sie

von uns

Beleuchtung

Wascherollan

Körper jeder Art

in

Gasherde

Gas Kocher

Brat- u. Backöfen

6 Monaten

Thr

Eigentum

Eid­Schránke

Man verlange Prospekt!

londer

Wasch­

Tische

Staub Sauger

Orion Tampyr

PRaddatz& Co

Berlin W 66 Leipzigerstrasse 122 123