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sphäre des Landes anzurichten imstande ist einige Proben hat er davon schon gegeben- fönnte doch ohne andere Hilfe von der Gewinnung der Macht durch den Faschismus trotz seiner zungengewaltigen Leistungen feine Rede sein. Seine Hoffnungen richten sich daher auf den Generalstabschef Gajda, der vor dem Kriege in der österreichischen Armee Feldwebel war, und dem das Wort zugeschrieben wird: Ich werde Ordnung machen!" Der oberste Führer des Generalstabs von den Faschisten als zukünftiger Diktator gefeiert, das drängt die demokratischen Parteien dazu, eine Klärung herbeizuführen. Darum hat der frühere tschechische fozialdemokratische Minister Bechyne einen Artikel ver­öffentlicht, der viel Aufsehen hervorrief und in dem er Gajda auffordert, Farbe zu bekennen. Ein General der Republik fönne nicht das schwarze Hemd tragen, außer er würde vorher seine militä­rische Uniform ablegen."

Schweigt Gajda, dann ist eine Interpellation der tsche­chischen Sozialisten unausweichlich, die eine Debatte im Parla ment herbeiführen muß. Offenbar will man die Lage noch vor dem Anfang Juni abzuhaltenden Sotolfest flären, zu dem in Prag einige zehntausend Sofolturner zusammenkom­men sollen, an welchen Zeitpunkt sich Befürchtungen über den Beginn eines faschistischen Aufstandes knüpfen. Alles in allem scheint der Tschecho- Faschismus troß seines im Hintergrunde wartenden Generals ein totgeborenes Kind zu sein und der hartnädig irrende Dr. Kramarsch dürfte auch diesmal wieder auf eine falsche Karte gesetzt haben.

Wenn das links" passierte! Putschisten und Justiz.

Genosse Kurt Rosenfeld schreibt uns:

Große Butschvorbereitungen sind aufgedeckt, Aufmarsch pläne gefunden, viele Persönlichkeiten kompromittiert. Und doch ist niemand verhaftet worden!

Bei noch so milder Beurteilung der bisher festgestellten Tatsachen handelt es sich doch mindestens um die Aufdeckung von Handlungen, die ein hochverräterisches Unter­nehmen vorbereiten, also um Delikte, gegen die§ 86 des Strafgesetzbuches eine Zuchthausstrafe bis zu drei Jahren oder Festungshaft von gleicher Dauer androht. Es bildet mithin ein Verbrechen den Gegenstand der Unter­suchung, und es bedarf daher bei Personen, gegen die ein dringender Verdacht vorliegt, daß sie ein Verbrechen begangen haben und ein solcher Berdacht kann hier nicht bestritten werden nach der auf die Strafprozeßordnung gegründeten, leider herrschenden Praxis für den Fluchtverdacht feiner wei­teren Begründung.

Und trotzdem ist nur in einem Falle eine polizeiliche Festnahme erfolgt. Der bei dem Berliner Polizeipräsidium als Vernehmungsrichter fungierende Amtsrichter, der weit rechts gerichtete Amtsrichter Struckmann, hat den vor­läufig festgenommenen Oberst v. Lud nach kurzer Prüfung der Sachlage" wieder entlassen und einen Haftbefehl deshalb abgelehnt, weil er es- unglaublich, aber wahr für möglich hielt, dem Festgenommenen zu glauben, daß er sein Unter­nehmen nur zum besten der Reichswehr unter­nommen, die Reichswehr aber feine hochverräterischen Ab­fichten habe. Dabei handelt es sich um den schwer belasteten Führer des jetzt aufgelösten Sportvereins Olympia ", bei dem die Aufmarschpläne der Vereinigten Vaterländischen Verbände gegen Berlin gefunden waren. Bei ihm konnte dieser Richter" weder Fluchtverdacht noch Berdunklungsgefahr als gegeben ansehen.

Sozialisten und Kommunisten, die im Jahre 1923 in Sachsen und Thüringen verhaftet wurden, ist niemals geglaubt worden, daß sie nur die republikanische Landes­polizei für den Fall eines von Bayern her drohenden Ein­falls der Hitler - Leute unterstützen wollten. Was aber damals bei den Republikanern als leere Ausrede bewertet wurde, wird jetzt bei den Monarchisten für bare

Unser Gruß.

Bon Karl Hendell.*)

Unser Gruß, Kameraden Bon anderen Geftaden,

3ft fein Gruß aus altem, verschüttetem Grund 3ft ein Gruß zum neuen, beginnenden Bund.

Der Bau war zerfallen, Zertrümmert die Hallen,

Die heiligen Hallen der geiffigen Welt,

Die Bande zerriffen, die Brüden zerschellt.

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Da schrie das Gewiffen: Jetzt wollen wir hissen Das sammelnde Zeichen der feelischen Tat- Wir find uns zur Sühne der Zwietracht genaht.

Der Kühne muß wagen Mit Singen und Sagen,

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Mit starken Gedanken in Schrift und in Wort Wir tragen die Stimme der menschlichkeit fort.

Bon Haß und von Grimme Die Gluf nun verglimme!

Wir schüren sie nimmer, wir löschen sie aus, Wir lieben Europa , wir schühen ihr Haus.

Frontkämpfer der Feder, Laßt führen ein jeder

Zu Sieg und zu Segen versöhnende Macht Der edleren Welt, die aus Roheit erwacht!

Berschiedene Zeichen

Die Hände fich reichen,

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Es lodern die Jungen der Liebe sich zu- Eins find wir und bleiben doch wir: 3ch und du.

O graufig Erinnern!

Drum Heil den Beginnern

Der neuen Gesellschaft von Lande zu Land, Es weite der Weg fich, es finte die Wand!

Unser Gruß, kameraden

Bon andern Gestaden,

Münze genommen. Der Richter hält nicht einmal für nötig, eine Nachprüfung nach der Richtung anzustellen, ob nicht bei der Reichswehr Formationen oder mindestens Persönlichkeiten vorhanden sind, welche hochverräterische Absichten haben. Inzwischen werden, wie zur Beruhigung der Gemüter versichert wird, die Aften nach Leipzig gefandt, dort werden sie, wenn sie schließlich bei der Reichsanwaltschaft eingelaufen sind, sorgfältig und mit vollendeter Objektivität geprüft werden, und alsdann wird, wenn wirklich eine Festnahme oder gar eine Verhaftung für nötig angesehen werden würde, auch ein Haft= befehl ergehen.

Welchem Kommunisten ist jemals eine solche Behandlung zuteil geworden! Wenn sich wirklich einmal ein Amtsrichter fand, der einen von der Polizei vorläufig festgenommenen Kommunisten nicht verhaftete, wurde der Beschuldigte feines wegs entlassen, sondern polizeilich so lange festgehalten, bis der Oberreichsanwalt das Material geprüft hatte. So scharfes Borgehen kam hier offenbar nicht in Frage. Mindestens hätte man doch, gleichzeitig mit der Prüfung der Sache durch den Richter, eine Prüfung durch den Reichsanwalt vor nehmen lassen müssen, damit dieser für den Fall der Ablehnung des Haftbefehls durch den Richter sofort seinerseits die Fest­nahme hätte vornehmen können. Wo es gegen die Kommu­niften ging, hat sich oft genug ein Beamter der Reichsanwalt schaft eigens nach Berlin begeben. Im Falle Luck, Knauer, Claß und Genossen hat offenbar fein Reichsanwalt Zeit, die weite Reise nach Berlin zu machen. Der Spezialist für Ver­folgungen der Kommunisten, Untersuchungsrichter Vogt, reist wegen der Vorgänge des Jahres 1923! noch heute im ganzen Lande umher. Bis nach Stuttgart , München , Frank­ furt a. M. reicht der Schauplaß seiner Tätigkeit. Gegen rechts aber stehen offenbar nicht einmal die Mittel zur Reise eines Reichsanwalts nach Berlin zur Verfügung.

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Wann wird endlich bei der Reichsanwaltschaft bekannt werden, daß das Deutsche Reich eine Republik geworden ist und daß die Reichsanwaltschaft diese Republik gegen die Rechtsputschisten zu schüßen hat?

Die Untersuchung der Fememorde. Der Fall Baur- München vorm Reichstagsausschuß. Der Feme - Untersuchungsausschuß des Reichstags fekte am Donnerstag vormittag die Zeugenvernehmung im

fort.

Fall Baur- München

Zeuge Aumüller, Mitbegründer des Blücher- Bundes und zur Beit der Ermordung Baurs, Kompagnie führer, der zuerit vernommen werden sollte, war zu Beginn der Sigung noch nicht anwesend. De Ausschuß beriet daher zunächst über die Frage, ob auch die Gebrüder Berger, die in der Sache belastet find einer ist deswegen bestraft bereidigt werden sollen. Man

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fam darüber noch zu feiner Einigung.

Dann wurde Ernst Berger vernommen, jetzt Geschäfts­Der Bor­führer, 27 Jahre alt, im Prozeß Baur freigesprochen. ſizende ermahnt ihn, die Wahrheit zu fagen, und bemerkt, der 3euge habe früher start mit seiner Aussage zurückgehalten und immer noch habe er nicht alles gesagt, weil sei erst nach und nach mit der Wahrheit herausgekommen. Aber

er sein Ehrenwort nicht brechen wollte. Der Zeuge erflärt, 3 mengauer das Ehrenwort gegeben zu haben. nichts zu sagen über den Mord. Das Ehrenwort wurde ihm am Nachmittag nach der Tat abgenommen. Zwengauer habe ihm die Tat nur in furzen Umrissen geschildert. Erst als der Beuge dem 3 wengauer gegenübergestellt wurde, ent band ihm dieser vom Ehrenwort. Der Vorsitzende verliest die Aussage Ernst Bergers, in der wiederholt vom Treuschwur die Rede ist und fragt: War das ein besonders feierlicher Att? Zeuge: Nein, ich gab lediglich 3mengauer den Handschlag. Borf.: War folche feierliche Handlung im Blücher Bund üblich?

meinen Freund nicht verraten. Juege: Nein, ich wollte vom Ehrenstandpunkt aus Vorf.: Haben Sie diese Grundsäge beim Blücher- Bund gelernt? Zeuge: Nein, diese Grundsäze wurden mit auf der Unter offizierschule gelehrt( Fürstenfeld- Bruck).

Freikörperkulturbewegung.

Bon Hanna Kühn, Charlottenburg .

Bors.: Dort find Ihnen die Grundsäge eingeimpft worden, feinen Kameraben zu verraten, auch wennereinen Mord begangen hatte?

Zeuge: Das war auch meine elterliche Erziehung.

Borf.: Haben Sie noch heute jenen Standpunkt? Jeuge: Jawohl, ich würde auch heute nichts sagen, was 3mengauer und anderen Beteiligten zum Nachteil wäre. Bors.: Wenn wir Ihnen nun den Eid abnehmen würden, dann fämen Sie in Gewissenskonflikte.

Jeuge: Wenn ich nicht reden will, fann mich niemand zwingen. Borf.: Würden Sie sich auf sechs Wochen einsperren lassen? Zeuge: 3a wohl!

eines Raub mordes durch ein Ehrenwort für gebunden halten Der Zeuge verneint dann die Fragen, daß er sich auch im Falle würde. Auf Frage des Abg. Kempfes( D. Bp.) erklärt der Zeuge, daß er auch geschwiegen hätte, wenn 3wengauer im Streit einen Kollegen erschlagen hätte.

Der Zeuge wird dann über seine Tätigkeit im Blücher - Bund pernommen. Sein Bruder Hans stand an der Spitze der Orts­gruppe München . In den Statuten sei nichts über Bestrafung von Berrat enthalten gewesen. Eine feierliche Aufnahme durch Handschlag habe nicht stattgefunden. Ob der Bund noch eriſtiert, will der Zeuge nicht wissen, er ist nicht mehr Mitglied. Er will auch nicht wissen, wie die Beitrittserklärung lautete und ob darin von Verschwiegenheit und Berrat die Rede war. Ueber Baur erfuhr der Zeuge durch gelegentlichen Verkehr, daß dieser schon Mitglied anderer Organisationen war. Ein innerlicher Instinkt habe ihm gegenüber Baur mißtrauisch gemacht. Auch feinem Bruder habe er gesagt: Brich mit Baur ab, er gefällt mir nicht. Baur habe einen Einfluß im Blücher - Bund gehabt. Der 3euge weiß auch nicht, zu welchem Zweck Baur nach Regens= Regierungsboumeister Schäfer der Blücher- Bundtasse überwiesen burg fuhr. Der Zeuge hat Baur einmal Geld gegeben, das von wurde. Bei einer zweiten Forderung Baurs verwies ihn der Zeuge an seinen Bruder. An dem fraglichen Sonntag wurde Baur um 10 lihr von dem Zeugen, seinem Bruder, 3 wengauer und Stubenrauch vom Bahnhof abgeholt. Baur jei in die Bergersche Wohnung geradezu mitgelaufen. Sein Bruder habe Baur dann Vorwürfe gemacht, daß er sich in Regensburg einen guten Tag gemacht und nichts geleistet hätte. Was in der Wohnung ge sprochen wurde, weiß der Zeuge nicht. Der Zeuge ging dann mit Stubenrauch zur Bahn, um Schäfer abzuholen.

Wie Baur ermordet wurde.

Don

Um 12 Uhr tam der Zeuge mit Stubenrauch in die Wohnung zurück. Von der geplanten Norddeutschlandreise will er nichts ge­wußt haben. Gegen 3 oder 4 Uhr morgens fei 3 mengauer wiedergefommen. Der Zeuge hat es läuten gehört, sich aber nicht weiter darum bekümmert, da öfter nachts jemand kam. Der Borsigende bemerkt dazu, es scheine im Blücher - Bund viel nächt­lichen Verkehr gegeben zu haben. Auf Befragen erklärt der 3euge weiter, daß ihm sein Bruder über Baurs Tötung nichts erzählt habe. Er habe davon erst am Nachmittag 3wengauer selbst gehört. Dieser habe die Sache so dargestellt, als habe er Baur in der Notwehr erschossen. In seiner Angst habe er den Erschossenen in die Isar geworfen. 3mengauer habe ihn darauf das Ehrenwort abgenommen. Db 3mengauer ge­fagt hat, daß Baur jezt nichts mehr verraten fönne, will der Zeuge nicht mehr wissen, obwohl das in seiner früheren Aussage steht. Ebenso hat der Zeuge, wie ihm der Vorsitzende aus den Akten vor­hält, in der polizeilichen Hauptvernehmung Aussagen gemacht, daß morgens zwischen ihm, seinem Bruder und Zwengauer eine Unterredung über 3wengauers Tat in dem Zimmer stattfand, wo Stubenrauch schlief.

Der Zeuge fann sich darauf nicht mehr entfinnen, auch nicht darauf, ob sein Bruder bei der Reise am nächsten Tage Baurs Koffer mitgenommen habe. Von dem Inhalt des Koffers wisse er nichts, weil er grundsäglich nicht in die Sachen anderer Leute hineingude.

An den Zeugen werden dann Fragen aus dem Ausschuß heraus gerichtet. Auf Frage des Abg. Levi( Soz.) erklärt Zeuge, nie mit seinem Bruder über die Einzelheiten der Angelegenheit Baur gesprochen zu haben. Das Wort Rollfommando habe er in seiner Bedeutung erst in der Gerichtsverhandlung fennen gelernt. Besondere Gruppen des Blücher- Bundes" habe es in München nicht gegeben. Sein Bruder habe keiner solchen Gruppe angehört, auch nicht sein Freund Weinbrecht. Der Zeuge bemerkt zu den Fragen des Abg. Levi über diesen Punkt: Ich weiß wohl, was Ihre Fragen bezwecken, nämlich ob eine besondere Fem egruppe des Bundes bestanden hat. Sie hat nicht bestanden! Als Dr. Levi

erzielt worden. Es ist von Wichtigkeit, festzustellen, daß monatlich zirfa 1200 unentgeltliche Bestrahlungen und an über 200 arbeitsloje Teilnehmer unentgeltlich Unterrichtsturse vermittelt werden also wirkliche soziale Tat. Man muß berüdsichtigen, daß dieser praktische Bersuch der Körperkulturschule Adolf Koch zur Bertiefung fozia­listischer Weltanschauung auch heute noch in stetem Kampf mit der Umgebung erfolgt, daß dieses Ringen um die Befreiung des Leibes oft noch in proletarischen Kreisen mißverstanden und zu wenig be­achtet wird. Das Bewußtsein, daß der Körper erst fähig sein muß, fich in biologischer Hinsicht den heutigen fulturellen Lebensformen anzupassen, fehlt noch in weiten Kreisen der proletarischen Arbeiter­bevölferung. Zurzeit wird bereits versucht, in Hamburg , Erfurt und Frankfurt in diesem Sinne zu arbeiten.

Bis 1919 gab es eine organisierte Freiförperkulturbewegung nur in ausgesprochen rechtspolitischen Kreisen, die sich unter neu tralem Decimantel um die Kreise der Schönheit" in Dresden scharten. Der nadte Körper war diesen Menschen allerdings nicht mehr als posenhafter Selbstzwed, ein Eichbewegen in Licht, Luft und Sonne. Zielbewußter ebenfalls aus Rechtskreisen kommend war die Bewegung um Seiz in München , der sich seinerzeit bei dem großen Raditanzskandal öffentlich auf Seite des vielbefehdeten Lehrers Koch in Berlin stellte. Die neutralen und bürgerlichen Ber­bände sind dann in die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Lichtkämpfer, welche sich unter Führung von Friz Thies in Berlin gebildet hatte, eingetreten. Dieser Zusammenschluß war jedoch nur von kurzer Dauer. 1925 und Anfang 1926 traten Münchener, Leipziger und Hamburger Verbände aus und arbeiteten selbständig, da Friz Thies fich als reaktionärer Führer entpuppte. Der Rest hat sich den stolzention im Unterricht". Es handelt sich darum, moderne Richt­Namen Reichsbund für Freiförperkultur" beigelegt und versucht unter dem Vorsiz des Landgerichtsdirektors Dr. Bahle im republi­fanisch bürgerlichen Sinne zu arbeiten.

Die Entwicklung der Freiförperfulturbewegung in den prole­tarifchen Bevölkerungsschichten sette 1920, dann verstärkt 1923 unter Führung von Adolf Stoch ein. Abolf Roch stellte erstmalig im Gegen satz zu allen bestehenden Körperkulturverbänden nicht die Nacktheit an sich in den Mittelpunkt, sondern die Erziehung des Menschen zu einer neuen Lebensauffassung revolutionärer Art, wobei die Nacktheit nur selbstverständliches Ergebnis sein mußte. In dem Buch Körper bildung- Nadtkultur"( erschienen im Verlag Ernst Oldenburg in Leipzig ) schildert er feinen Berzweiflungstampf gegen Behörde, Spießertum und Presse. Neben der Zeitschriftenfolge Rörper bildung- Naditultur, Blätter freier Menschen" ( erscheint in der Berlagsgenossenschaft des Freien Körperkultur­freises E. V., Berlin SW. 47, Hagelberger Straße 26, 3 Tr.) ist das genannte Buch das einzige Dokument von den Kämpfen der Ar­beiterschaft in dieser Art. Schon die Titel der Hefte Schrei des Bolkes nach Licht" Mutterschaft und Körperfultur" Freie Liebe oder Zwangsehe" beweisen, daß die proletarische Freitörper­fulturbewegung den Leib des Menschen nicht als etwas abgesondertes zu behandeln gewillt ist, sondern den Körper befähigen will, den Kampf gegen feine wirtschaftlichen und politischen Unterdrücker zu führen. Die Organisationsform war bis vor kurzem der Bund Freier Menschen( Sitz zurzeit Chemnitz ), während die große Mehrheit über­proletarisch arbeitender Berbände im Freien Körperkulturkreis E. V. ( Eiz Berlin ) zusammengeschlossen ist.

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Die einzigen praktischen Verwirklichungsversuche machten bisher Dr. med. Hans Graaz und Adolf Koch gemeinjam in ihrer Körper­fulturschule in Berlin , welche auch unentgeltlich Lehrkräfte aus Ar­beiterkreisen für die weiteremmeiung der Bewegung ausbildet. Durch Berbindung ron planmäßiger organischer Körperbildung ( Gymnastik), Stensonnenbestrahlungen und Schaffung oon frein Auffassungen über die Natürlichkeit des Geschlechtslebens verbunden mit Ernährungsreform( aber nicht einseitiger vegetarischer oder *) Gesprochen vom Dichter in Potsdam auf der ersten deutschen Rohtost) und hygienischer Lebensführung sind hier in dreijähriger Tagung des internationalen BEN.- Klubs. Arbeit bisher nirgends erreichte Erfolge in gesundheitlicher Beziehung

Jft tein Gruß aus altem, verschütteten Grund, 3ft ein Gruß zu neuem, verföhnenden Bund.

Realgymnasiums sprach Dr. Römmert München vor der Lehrer. Die Welt der Urtierchen. In der Aula des Dorotheenstädtischen schaft und den Schulbehörden Groß- Berlins über Mitroprojet linien im biologischen Unterricht der Lehranstalten zu finden. Nicht am toten Gegenstand soll demonstriert werden, sondern am lebenden. Am schwersten ist es, die Welt der Urtierchen den Schülern derart vor Augen zu führen, daß sie eine flare Anschauung von den mikro­ffopischen Lebewesen erhalten. Fast feine Schule hat so viele Mikroskope zur Verfügung, daß jeder Schüler mit einem Mikrostop arbeiten fann. Dem Lehrer fehlen auch die Möglichkeiten, genaue Erklärungen zu geben und das Mikroftop nach dem Auge jedes Schülers einzustellen. Ein Weg der Lösung ist durch die Mikro. projektion gefunden. Man verwendet das Mikroskop als Bro jeftionsapparat, indem man eine Bogenlampe hinter dem Objektiv anbringt und die Bilder auf einen weißen Schirm wirft. Dr. Röm mert zeigte auf diese Art die Welt der Urtierchen, der Bantoffel tierchen, Radiolaren und Glockentierchen, das Leben in einem Wasser­tropfen. Hier ist tatsächlich eine befriedigende Lösung gefunden, die Lebewelt wird nicht durch Photographie oder Film gezeigt, sondern in ihrem tatsächlichen Leben. Wahrheit verbindet sich mit Clarster Anschaulichkeit.

Eine Siedlungsausstellung in Kaffel. Während der Monate Juli/ Auguft veranstaltet die Stadt Raffel eine große Ausstellung, die eine umfassende Schau der bildenden Kunst, des Kunsthandwerks und des Siedlungswesens unserer Zeit darstellen wird. Sie soll einen allgemeinen lleberblick über alle zeitgenössischen Strömungen fünft­lerischen Schaffens bieten. In einer Musterfiedlung soll gezeigt werden, wie eine Siedlung entsteht, wie sie finanziert wird und wie man dem Geschmack der Zeit und den sanitären Notwendigkeiten bei möglichster Sparsamkeit gerecht werden kann.

Ausstellung ffythischer Altertümer. Im Leningrader Eremitage- Museum wird demnächst eine ständige Ausstellung ffythischer Altertümer eröffnet fondern das gesamte iththische Siedlungsgebiet, wie es von der modernen werden. Die Ausstellung soll nicht nur das Gebiet der südlichen Ukraine , Biffenschaft bezeichnet wird, d. i. sowohl das nördliche Turkestan als auch Sibirien , umfassen. Als Material für die Ausstellung werden die Eremitage Sammlungen, sowie die Funde der Olbia - Ausgrabungen von Farmakovslij und die Ausgrabungen von Veselovstij im Kuban- Gebiete benügt werden