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Bildung."

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Kurz nach Gefchäftsschluß steige ich im Zentrum der Stadt in die Untergrundbahn. Für diesen Zug, der nach Besten fährt, ist hier Endstation; so ermifche ich also noch einen Edplat. Nach mir fteigt ein Ehepaar ein; die Frau rosig und rund, man sieht ihr an, daß fie feine Sorgen hat; der Mann Sporttyp, unter dem Rod den englisch gemusterten Pullover, heller Regenmantel, Lederkappe. An der Hand führt er einen etwa dreijährigen Jungen, der einen dieser unförmigen Prinzen"-Anzüge trägt, der die Kinder zu Karikaturen der Erwachsenen macht: lange, bis auf die Schuhe reichende Hosen, bazu eine Matrosenbluse, die hier im linfen   Aermel noch zum lleber­fluß der Schmud eines Hafenkreuzes trägt. Die Frau findet mir gegenüber Plaz, der Mann neben mir. Er macht einen Versuch, sich den Jungen auf die Knie zu setzen. Der strebt fort: ,, Mama." leber ,, Mamas" sehr dicken und sehr furzen Beinen, die in hellen Seiden­strümpfen stecken, ist ein seidenes Blisseetleid sichtbar. Sicherlich litte es, wenn das Kind sich darauf setzte. Geh zu Papa." Bapa zieht ein Stüd Schokolade aus der Tasche: Romm, mein Häschen." Das Häschen" tommt, nimmt die Schokolade, fehrt wieder um: ,, Mama." Mama nimmt ihn also auf den Schoß und sieht andächtig zu, wie er sich das Geficht mit Schokolade vollschmiert. Aber da will er auch schon wieder fort: Papa." Geh', mein Liebling." Es macht ihm Spaß, noch einige Male zwischen Mama" und" Papa" den Platz 31 tauschen. Inzwischen sind schon einige Stationen vorüber und der Wagen ist gefüllt. Nur den Klappsitz zwischen den beiden Edplätzen hat noch niemand heruntergeholt. Da fommt Bapa" auf eine glänzende Idee. Er zieht ihn herunter: ,, Bud mal hier, Klauft, fe dich. Klausi flettert mit beiden Händen herauf und drückt mir dabei alle fünf Schokoladenfinger auf den Mantel. Bapa" scheint das nicht zu bemerken. Als der Klaufi" schließlich oben ist, drückt er ihm ein neues Stüd Schokolade in die Hand und hält ihn an einem ausgestreckten Beinchen von seinem Blak aus feft. Dazwischen size ich in drangvoll fürchterlicher Enge. Die Bahn hat sich währenddessen immer mehr gefüllt; in den Gängen stehen müde, blaffe Ber­fäuferinnen, die nach ihrem mühevollen Tagewer? ihren Wohnungen auftreben. Ausgeruht, von Wohlbehagen glänzend, fizen meine brei Nachbarn; fie fommen gar nicht darauf, den Platz des Kindes frei zu machen. Aber trotzdem manch sehnsüchtiger Blid ihn streift, fordert ihn niemand, vielleicht, weil diese erschöpften Frauen durch ihren Beruf so sehr gewöhnt sind, dem Publikum" Entgegenkommen zu zeigen, daß es ihnen unmöglich erscheint, von Beuten, die gewiß nicht ihrem Stand, sondern dem des Publikums" angehören, irgend etwas noch so Berechtigtes zu fordern. Da biete ich einem blonden, hageren Mädel meinen Platz an; aber als ich aufstehe, rutscht der Papa" schnell in meine Ede, weil er wohl da ,, laufi" beffer feft­halten fann, ohne ihn beim Schokoladeeffen zu stören. Er beugt fich also gerade vor, um mit dem Arm überlaufis Schoß zu greifen; da sage ich ihm sehr freundlich: Ach, da sie nicht selber auf den Gedanken fommen fie gestatten wohl?" und setzte ihm feinen Sohn herunter. Dann entfalte ich auf ,, Klausis" Plaz wieder meinen Borwärts" und freue mich, wie von rechts die Dame in Seidenpliffees empört murmelt: Diefe emanzipierten emanzipierten Frauen", mährend der Sportsmann feinen Klausi so setzt, daß mich die Schokolade nicht mehr bedroht, und dabei seine politische Unmiffenheit befundet, indem er mich in seinen Selbstgesprächen für eine Kommunistin hält.

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Note, rechts

Schimmert der falsche Wasserzeichenbrud rötlich durch das dünne Deckblatt. Blindprägung: Schwächer geprägt. Jm Kontrollstempel ist die fleine Mittelzierung fast unsichtbar. Border­

Das Rundfunkprogramm.

Sonntag, den 23. Mai.

6.30-8 Uhr vorm.: Frühkonzert. 1. Nicolai: Ouvertüre zu der Oper, Die lustigen Weiber von Windsor  . 2. Meyerbeer  : Fantasie aus der Oper Die Afrikanerin". 3. Thomé: Andante religioso. 4. Massenet  : Scènes napolitaines. 5. J. Strauß: Potpourri aus der Operette Eine Nacht in Venedig  . 7. Meyerbeer  : Krönungsmarsch Leichte Kavallerie". 8. J. Strauß Delirien, Walzer. aus der Oper, Der Prophet". 7. Suppé  : Ouvertüre zu der Operette hardt: Schneidige Truppe, Marsch. 9. Lehn­Berliner Funkorchester. Dirigent: Dr. W. Buschkötter. 9 Uhr vorm.: Morgenfeier. 11.30 bis 12.50 Uhr nachm.: Vormittagskonzert der Berliner   Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski. 1. Herzer: Hoch Heidecksburg! Marsch. 2. Fucik: Donausagen, Walzer. 3. Adam: Ouvertüre zu Die Königin für einen Tag". 4. a) Dequin: Brise argentine, b) Schytte: Norwegischer Bauerntanz. 5. Urbach  : Im Rosengarten Mendelssohns, Potpourri. 6. Howgill: Mecca, orien­talischer Tanz. 7. Nicklas- Kempner: Csardas  . 8. Morris: Njana, Foxtrot   3.30 Uhr nachm.:, Funkheinzelmann im Schlaraffen­land" von Hans Bodenstedt  . Erzählt vom Funkheinzelmann. 5-6.30 Uhr abends: Heiteres. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theaterdienst. 7.30 Uhr abends: Dr. Franz Leppmann: Der heilige Geist und das Genie. Vom Schaffen des Dichters". 8.30 Uhr abends: Mailiches. 1. a) Ph. Fahrbach: Freiherr   v. Schön­feld, Marsch, b) P. Dietrich: Ja, wenn die erste Lieb' erwacht in linder Maiennacht, Walzer nach Motiven der Revue Frühling in Wien  "( Dietrich- Quartett.) 2. a) H. Schenk: Die Luft vom Wiener Wald  ( O. Hofmann), b) H. Schrammel: Der Schwalbe Gruß( L. Lindau)( Max Kuttner   mit dem Dietrich- Quartett). 3. a) Ignaz Dietrich( 1820-97). Alte Weans Tanz und Landler, Nr. 11( 1845) aus dem Skizzenbuch, b) L. Gruber  : Alpenliedermarsch( Dietrich­Quartett). 4. a) A. Hirsch: Herzensdieb( A. Hirsch), b) B. Silving: Eines schönen Tages wird's vorbei sein( P. Herz)( Max Kuttner  ). 5. a) P. Dietrich: Altes und Neues, Potpourri, b) H. Stuhlmüller: Die Silbermyrthe, Charakterstück( Dietrich- Quartett). 6. a) R. Stolz: Wiener Pupperl( Viegay), b) A. Kutschera: Außer Rand und Band, Marschlied( Kutschera)( Max Kuttner  ). 7. H. Dietrich: Tanzmusik( Kapelle Kermbach. Leitung: Kapellmeister Otto Frühlingsliedermarsch( Dietrich- Quartett). 10.30-12 Uhr abends: Kermbach). Montag, den 24. Mai.

6. R.

6.30-8 Uhr vorm.: Frühkonzert des Sinfonischen Blasorchesters Groß- Berlin". Dirigent: Obermusikmeister a. D. Sabac- el- Cher. 1. G. Sonntag: Die Welt ist so schön, Marsch. 2. Fr. Schubert: Ouvertüre im italienischen Stil. 3. A. Sädermann: Schwedisches Hochzeitsidyll. 4. C. Morena: Fortajada, Walzer. 5. Marsch der Landsknechte und Trinklied aus dem 16. Jahrhundert. Wagner: Fantasie aus der Oper Lohengrin". 7. W. Kollo  : So jung kommen wir nicht wieder zusammen, aus der Revue Welle 505 8. Der Möllendorfer. Armeemarsch. 9 Uhr vorm: Morgen­feier. 11.30-12.50 Uhr nachm. Konzert des Mandolinenklubs Sonate" 1907. Dirigent: Karl Henze. 1. E. Lartori: Flora ( Blumensprache). 2. L. Siede  : Indischer Brautzug. 3. C. Henze: Am Mühlengrund( Originalkomposition). 4. L. Jessel  : Aufzug der Stadtwache. 5. C. Henze: Ein Traum, Walzer ( Originalkomposition). 6. P. Tschaikowski  : Lied ohne Worte. 7. G. Bizet  : Fantasie aus der Oper Carmen  ". 8. O. Teike Heil Europa, Marsch. 2.20 Uhr nachm.: Major a D. Ru­dolphi: Der wissenschaftliche und erzieherische Wert des Briefmarkensammelns". 3 Uhr nachm.: Regierungsrat Dr. Zacher: Tierische Schädlinge an Lebensmitteln. 5 Uhr nachm.: Rezi­Reuter: Hanne Nütes Abschied. 3. J. Metz: Im Zoo. 4. H. H. Schmidt: Als ich gen Italien   fuhr( Eugen Rex  ). 5.30-6.30 Uhr

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2. Fritz

Amtsmißbrauch eines Kriminalbeamten. Wegen Verbrechens im Amte hatte sich der Kriminal. affistent Köhler vom Bolizeiamt Kreuzberg   vor dem Schöffentationen. 1. A. Glaßbrenner: Der Eisbär Sülzenthal. gericht Mitte zu verantworten. Eines Tages hatte er zmei Blätte rinnen zu pernehmen, die beschuldigt waren, ihrem Arbeitgeber 700 m. gestohlen zu haben. Die eine der Beschuldigten war ein bildschönes, junges Mädchen, und Röhler wollte sie zuerst vernehmen. Deshalb schickte er die andere unter dem Vorgeben, daß sie nicht anhören sollte, mas jene aussage, hinaus. Er begann nun mit einer gründlichen Untersuchung vom Kopf bis zu den Füßen, ob das Geld nicht irgendwe verſtedt fei. Die Untersuchung endete schließlich in der Wachtstube im Bett des Wachthabenden. Köhler war geständig, und hatte nur zu seiner Entschuldigung anzuführen, daß das junge Mädchen selbst sehr entgegentommend gewesen fet und daber nicht ganz richtig im Kopfe wäre. Med.- Rat Dr. Stör­mer begutachtete auch, daß der Kriminalbeamte geistig minder. wertig sei, und daß ihm die nötigen Hemmungen fehlen. Mit Rücksicht auf dieses Gutachten bewilligte das Gericht dem Angeklag­ten mildernde Umstände und verurteilte ihn zu 8 Monaten Gefängnis. Jugendtreffen in Brieselang   am 29. und 30. Mai. Die Gemeinde Briefelang Drtsausschuß für Jugend pflege ladet die wandernde und sporttreibende Jugend des Havellandes und der Mark zu einem Frühlingsfest ein. Der 3wed des Treffens ist die Pflege freundschaftlicher Beziehungen in der Jugend. Die Jugend foll Brieselang   fennenlernen und auf seinen Waldwiesen, die als Jugendgelände gedacht sind, die Tage durch Gesang, Voltstanz, Spiel und Sport feiern. Geplant ist: Bersammlung am Sonnabend, abends 9 Uhr, an der Schule, Abmarsch mit Fadeln zum See. Dort Begrüßung durch die Ge­meinde. Am Sonntag Spiele und dergleichen nach eigenem Pro­gramm der Gruppen. Am Nachmittag wird der Landrat des Kreises Ofthavelland Siering die Jugend begrüßen. Anmeldung an Jugendherberge Lindenhof- Brieselang, Post Neufinfenfrug.

abends: Nachmittagskonzert der Berliner   Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theaterdienst. 7.10 Uhr abends: Dr. Gerhard Schacher: Finnland   in Geschichte und Wirtschaft". 7.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Hochschulkurse). Abteilung Kunstwissen­schaft. Dr. Max Osborn  : Meister der klassischen Malerei: Rem­ brandt  . 8.30 Uhr abends: Orchesterkonzert. Unter Mitwirkung von Elise Catopol, Sopran, und Hans Batteux, Tenor. Dirigent: Bruno Seidler- Winkler  . 1. Wolf- Ferrari  : Ouvertüre zu der Oper Susannens Geheimnis  ". 2. C. M. v. Weber: Durch die Wälder, durch die Auen, aus der Oper Der Freischütz( Hans Batteux). 3. O. M. v. Weber: Wie nahte mir der Schlummer, Arie aus der Oper Der Freischütz  "( Elise von Catopol). 4. Juon: Aus Fünf Stücke für Streichorchester", op. 16. 5. a) Brüll  : Darf ich glauben, wenn ich scheide, Duett aus der Oper Das goldene Kreuz", b) Wolf- Ferrari  : Man will mich von Florinde trennen, Duett aus der Oper Neugierige Frauen"( Elise von Catopol und Hans Batteux). 6. Tschaikowski  : Francesca da Rimini( Berliner   Funk­orchester). Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tagesnach­richten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Kapelle Kerm­Filmdienst. bach. Leitung: Kapellmeister Otto Kermbach  ). Dienstag, den 25. Mai.

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Das Schwein vom Kurfürstendamm  .

Der Kurfürstendamm   hat eine neue Sensation. Seit ein paar Tagen hat ein an der Ede der Joachimsthaler Straße befind liches Delitateffengeschäft ein lebendes Schwein in dem vor dem Laden befindlichen Vorgarten ausgestellt. Es ist ein ausgewachsenes fettes rundliches Lier, das natürlich stets sehr sauber gewaschen erscheint und dem es offenbar in der vornehmen Gegend sehr gut gefällt. Auch hat es offenbar unter den vornehmen Baffanten, die Diese neuartige Reklame staunend betrachten, schon Bekanntschaften gemacht, denn täglich, wenn eine Dame ihr hochelegantes Auto ver­läßt und sich dem Borgarten nähert, wird es von dem Borstentier mit lautem Grunzen begrüßt; als Lohn empfängt es dann einige Stückchen Zucker, die es mit großem Behagen schmahend verschlingt.

Falsche Reichsbanknoten über 20 Reichsmark.

Von den in Umlauf befindlichen Reichsbanknoten über 20 Reichs mart mit dem Datum des 11. Oftober 1924 ist neuerdings eine Fälschung festgestellt worden, die an nachstehend aufgeführten hauptsächlichsten Merkmalen zu ertennen ist: Bapier: Aus zmei zusammengefügten Blättchen, einem fräftigeren, geblich getönten Grundblatt und einem hauchartigen Deckblatt bestehend, mit da zwischen geftreuten falschen Fasern. Wasserzeichen: In der Durchficht mit auffallend fräftiger verschwommener Zeichnung zu fehen. Auf dem Streifen der Blindprägung Borderseite der Borderseite der

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3.45 Uhr nachm.: Stunde mit Büchern. Gerhart Hauptmann  : Veland". Aus den Papieren einer Toten". August Graf von Platen­Hallermünde: Lebensregeln". Lovis Corinth  : Selbstbiographie". 12 Dürer- Bilder". 4.20 Uhr nachm.: Zehn Minuten für die Frau. ( Charlotte Mühsam- Werther: Warum wünschen wir Hausfrauen uns Einheitsgeräte?") 5-6.30 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner   Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauff­ man  . Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theaterdienst. 7 Uhr abends: Dr. med Reinhard Planer: Ueber das Wesen der Homöo­pathie". 7.25 Uhr abends: Dr. Max Linde  : Was geht in China  vor? 7.50 Uhr abends: Geh. Reg.- Rat Fisch.: Deutschlands  luftpolitische Lage im Jahre 1926": 8.30 Uhr abends: Von Offen­ bach   zu Lehár  . I. 1. Offenbach: Ouvertüre zu Orpheus in der Unterwelt  "( Berliner   Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Franz von Szpanowski). 2. Offenbach  : Fliegenduett aus Orpheus in der Unterwelt  "( Erny Jolan, Sopran, und Franz Groß, Bariton). 3. Millöcker  : Potpourri aus dem Bettelstudent"( Berliner   Funk­kapelle). 4. Millöcker  : Und da soll man noch galant sein, Auf­trittslied des Ollendorf aus Der Bettelstudent  ( Franz Groß). 5. Millöcker  : Ansoletta sang: O mia bella, Tarantella aus Gas­parone"( Erny Jolan). 6. Joh. Strauß: Ouvertüre zu Der lustige Krieg( Berliner   Funkkapelle). 7. Joh. Strauß  : a) Ja, das Schreiben und das Lesen, Auftrittslied des Schupan aus Der Zigeunerbaron  ", b) Von des Tajos Strand, wo mit starker Hand, Marschlied aus" Der Zigennerbaron"( Franz Groß). 8. Johann Strauß  : Csárdás aus Die Fledermaus( Erny Jolan). 9. Johann Strauß  : Wiener Blut, Walzer( Berliner   Funkkapelle). Flügel: Th. Mackeben. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnach­richten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanz­musik( Kapelle Kermbach. Leitung: Kapellmeister Otto Karm­bach). Königswusterhausen, Dienstag, den 25. Mai.

Am

für Anfänger. 8.30-4.20 Uhr nachm.: Frau Direktorin v. Rössing: 3-3.30 Uhr naohm.: C. M. Alfieri u. Frl. v. Eyseren: Spanisch  Der Verkäuferinnenberuf. 4-4.30 Uhr nachm.: Baar  : Die Organi­sation der Berufsschule für Nahrungsgewerbe in Berlin  . 4.30 bis 5 Uhr nachm.: Mitteilungen des Zentralinstitutes. 8.30 Uhr abends: Uebertragung von Berlin  .

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seite: Jm Worte Berlin" des Ausfertigungsdatums sind die beiden Buchstaben in" oben nicht getrennt, sondern in Form eines ,, m" verbunden wiedergegeben. Bor Annahme dieser Fälschung wird gewarnt. Für die Aufdeckung der Falschmünzerwerfftatt und dahin führende Angaben hat die Reichsbank eine Belohnung bis 311 3000 m. ausgelobt. Mitteilungen. die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, nimmt für Groß- Berlin Kriminalkommissar von Liebermann, Kurstraße 49, III, Anruf Merfur 3789, entgegen; für alle anderen Orte sind die örtlichen Polizeibehörden zuständig.

Keine deutschen   Kriegsgefangenen in Rußland  .

Seit der im August 1923 erfolgten Errichtung des Deutschen Ronsulats in Nowosibirsk  ( früher, Nowo- Nikola iem st) sind von diesem 216 ehemalige deutsche Kriegs: gefangene, die in Sibirien   freiwillig zurückgeblieben maren, fie auf Reichskosten heimgeschafft werden können. Von dieser Mög ermittelt morden. Sie sind sämtlich davon unterrichtet worden, daß lichkeit haben im ganzen nur 50 Gebrauch gemacht, die, someit sie verheiratet sind, mit ihren Familien nach Deutschland  zurüdgefehrt sind. Die übrigen haben entweder die Heimkehr end­gültig abgelehnt oder haben noch feine oder nur eine unbestimmte Erklärung abgegeben. Andere wieder entziehen sich allen Bemühun gen des Konsulats; einige haben bereits Pässe und Reisegeld, lcgteres zum Teil mehrmals, erhalten, ohne die Heimreise anzutreten. mehrere ehemalige Gefangene haben die Reichsangehörigkeit auf gegeben und sind sowjetrussische Staatsangehörige geworden.

Die häufig in Anfragen an das Auswärtige Amt, an die deut­ schen   Vertretungen in Sowjetrußland und andere amtliche Stellen zum Ausdruck gebrachte Ansicht, daß ehemalige deutsche Kriegs­gefangene wider ihren Willen in Sowjetrußland zurückgehalten mürden, ist falsch. Ebenso ist die häufig geäußerte Vermutung, baß die früheren Gefangenen, besonders die in Gibirien zurüd­gebliebenen, feine Möglichkeit hätten, mit ihren Angehörigen in briefliche Verbindung zu treten, durchaus unbegründet, da zwischen Sowjetrußland und Deutschland   ein geregelter Postverkehr besteht. Eine neue Schuhvorrichtung für Automobile.

Ein Desterreicher namens Singer hat eine Schußvorrichtung für Autos erfunden, die das Ueberfahren von Personen verhindern soll Vor einigen Tagen hat er an einer 56 Kilogramm schweren Buppe und, trok des Polizeiverbotes, an einem lebenden Menschen, feine Bersuche vor der Deffentlichkeit mit größtem Erfolge bei voller Fahrt durchgeführt. Die Schuhvorrichtung besteht aus einem Nege ausGummisträngen von der Breite des Autos, das 30 Zentimeter über dem Boden beginnt und, bei einer Höhe von einem Meter, Don einem nach vorn offenen und ausladenden Metallrahmen ge­halten wird. Oben wird es von einem magerecht laufenden ge­polsterten Rahmen abgeschlossen. Ein zweiter ähnlicher Streifen läuft in der Mitte gleichfalls wagerecht. Beide zusammen halten das fangbereite Nez schräg vor dem Wagen, daß es dachartig ab fällt. Stößt der Unterrand des Nezzes in voller Fahrt an einen Menschen, so gibt er dank seiner Elastizität nach. Der Angefahrene prallt mit feinem ganzen Körpergewicht an den mittleren und oberen Rahmen. Da beide gepolstert sind, wird der Anprall gemildert. Im Augenblid des Zusammenstoßes aber hebt sich der untere Teil des Rahmens nach oben und schiebt sich gleichzeitig nach vorn. Es ent steht eine Art Mulde, in die der Fußgänger aufgenommen wird. Die Bersuche bewiesen, mit welcher Sicherheit das Fangnek funktio niert. Einerlei, an welcher Stelle des unteren Rahmens des Netes er anstößt, er wird von dem Neg aufgefangen. Als der Film­operateur bei der Aufnahme der Versuche einen Garagearbeiter bat, fich an Stelle der Puppe auf die Fahrbahn zu stellen, geschah ihm ebenfomenig bei dem Zusammenstoß mit dem Auto, wie der Buppe. Hoffentlich bewährt sich das Netz nicht nur bei den Versuchen, son dern auch in der Praxis. Dann allerdings märe es angebracht, alle Autos mit dieser Einrichtung zu versehen!

Empfang am Anhalter Bahnhof  .

Der Anfahrtplatz und die Fahrkartenvorhalle des Anhalter Bahn hofes entwickelte sich bei der Zunahme des Fremden und Ausflugs. verfehrs allmählich zu einer Stätte für wilden" Handel. Noch dazu. am hellen Nachmittag. Mag man noch ein Auge zudrücken, wenn fich ein paar arme Arbeitslose einige Groschen mit Streichhölzern oder durch unerlaubtes Roffertragen verdienen wollen. Unangenehmer ist es schon, wenn einem Sammelbüchsen christlicher Wohltätigkeits­vereine entgegengestreckt und Wohlfahrtspoftfarten angeboten werden, verbunden mit übereifriger aufdringlicher Beredsamleit. Noch auf­bringlicher aber ist bei der Ankunft der Züge das Gebaren gewisser gefälliger Damen, die sich bemühen, bereits in den Borhallen des Bahnhofs die antommenden Reisenden für sich zu intereffieren. Es ist für unfere Stadt feine besondere Empfehlung, auf solche übermäßig liebevolle" Weise bereits am Bahnhof empfangen zu werden.

Die nächste Ausgabe des Vorwärts" erscheint der Pfingst­fage wegen am Dienstag, den 25. mai, morgens.

Eignungsprüfung für Kraftwagenführer. Das Institut für industrielle Psychotechnik der Technischen Hochschule Charlottenburg hat eine psychologische Prüfstelle für Kraftwagen­führer eingerichtet. Die Untersuchung erstrect fidh auf alle für die Bedienung von Fahrzeugen erforderlichen Fähigkeiten. Der Untersuchungsbefund ist selbstverständlich ohne Einfluß auf die Er­teilung des Führerscheins, doch sehr wichtig für Herren- und Berufs­fahrer zur Erkenntnis der Vorzüge und Schwächen der eigenen Beranlagung. Geprüft werden Sinnestüchtigteit, Aufmerksamkeit, Reaktionsleistung, Ablenkbarkeit, schnelle Auffassung, Entschluß­fähigkeit, Tatbereitschaft. Die Prüfgebühren betragen 8 M. Boran­meldung erbeten im Institut für industrielle Psychotechnik, Technische Hochschule Charlottenburg, Berliner   Str. 170, Fernsprecher: Stein play 112 53.

Neue Züge Berlin  - Dresden   im Sommerfahrplan. Zwischen Berlin   und Dresden   find im Sommerfahrplan zwei neue Schnellverbindungen geschaffen worden: D- 8ug ab Berlin   9.52 vorm, an Dresden  - Hauptbbf. 12.47 nachm.; zuschlagfreier Gilzug ab Berlin   4.85 nachm., an Dresden  - Hauptbbf. 8.01 nachm.; in der Gegenrichtung Gilzug ab Dresden  - Hauptbbf. 10.14 vorm., an Berlin  1.35 nam. und D- 8ug ab Dresden  - Hauptbbf. 8.18 nachm., an Berlin   6.19 nachm.

Der Rofe Frontfämpfertag" in Berlin  . Im Laufe des gestrigen Fronttämpfertag in Berlin   ein, zum größten Teile auf Lafttraft­ages trafen weitere Trupps von Teilnehmern an dem Roten magen. Da der aus Bremen   erwartete Sonderzug von der Reichs. Bahnverwaltung abgesagt worden ist, werden auch diese Teilnehmer im Laufe der Nacht und des heutigen Bormittags in Luftkraftwagen

Zigounlin!

Perle 48

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