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Nr. 239 43. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Neuorganisation der Weltwirtschaft!

Das Rohstoffproblem.- Neue Valutawirrnis.

Ungeheuer lastet auf Deutschland   die schwere Absahnot der Deutschen Industrie. Die Berichte vom Arbeitsmarkt in groß­städtischen und industriellen Revieren lassen noch nichts von den hochgespannten Hoffnungen als berechtigt erkennen, mit denen die deutsche   Bankwelt und auch die Börsen den Konjunktur verlauf beurteilen. Bolkswirtschaftlich wird aber Deutschland   erst dann gesundet sein, wenn ein großer Teil oder alle der Hundert taufenden von Bolksgenossen wieder Arbeit und Brot finden, die jetzt infolge der Krise vergeblich nach Verdienstmöglichkeit suchen. Die Vorgänge am' Rapitalmarkt und an den Börsen sind allenfalls als Symptome einer Entwicklung zum Besseren zu werten, von der man nicht meiß, wann sie auch für die Gesamt­heit des Volkes Nußen tragen wird. Und das fann recht lange dauern. Das deutsche Unternehmertum ist noch weit davon entfernt, die Rationalisierung der Betriebe, die für die durch Produktions­zusammenfassung freigesetzte Arbeiterschaft ein ungeheures Opfer be

schärferen Inanspruchnahme der Notenpresse führen muß. Alle 3wangsmaßnahmen, auch gelegentliche Interventionen mit dem Golde der französischen   Staatsbank tönnen daran nichts ändern. Die Goldverkäufe der französischen   Regierung werden erst dann die Währung nachhaltig sichern können, wenn das Gleichgewicht gesichert ist. Dieses Problem ist in Frankreich   von weitesten Kreien  des Staatshaushalts gegen alle Einflüsse von außen her überhaupt noch nicht erfannt. So muß man fürchten, daß die schwere Tragit eines Währungszusammenbruchs auch in Frankreich  nicht eher begriffen werden wird, als bis es zu spät ist. Deutsche  Industrielle waren es, die schon vor längerer Zeit auf die schweren Gefahren hingewiesen haben, die eine derartige Entwicklung auch für Deutschland   bringen müßte. Das Deutsche Reich ist Dames- Zahlungen auf das stärkste interessiert. Solange aber von an der Entfaltung seiner Warenausfuhr schon mit Rücksicht auf die bei niedrigen Inflationslöhnen hergestellten Waren droht, als dak den westlichen Industriestaaten eher eine Ueberschwemmung mit den deutet, durch eine radikale Senkung der Preise zum Ausgangspunkt annehmen könnte, solange wird eine Besserung des internationalen man von ihnen eine Aufnahmefähigkeit für deutsche Waren Güteraustausches nicht erhofft werden können, als sie

für die Erschließung neuen Verbrauchs und damit neuen Absages zu machen, ohne die die Wirtschaft nicht gefunden tann. Dieses innerwirtschaftliche Problem ist von uns wiederholt behandelt worden. Man wird aber über ihm nicht vergessen dürfen, wie sehr das Schicksal der deutschen   Industrie und der deutschen  Arbeiterschaft von den internationalen wirtschaft­lichen und politischen Kräfteverschiebungen ab hängt. Ein Bolt, das einschließlich seiner Säuglinge, Altersrentner und Invaliden auch während der Zeit schwerer Krise pro Kopf 200 m. jährlich zum Erwerb von Waren für den Konsum und für die industrielle Weiterverarbeitung ins Ausland sendet, ist in hohem Grade von der Entwicklung der Weltwirtschaft abhängig. Daß aber von dem Aufbau der Weltwirtschaft seit dem Kriege noch sehr menig die Rede sein kann, wurde auch an dieser Stelle wiederholt betont. Gerade die Ereignisse der letzten Zeit haben mit seltener Anschaulichkeit gezeigt, wie weit die europäische   Wirtschaft noch von dem Zustand eines friedlichen und von äußeren Einwirtun­gen freien Warenaustausches entfernt ist. Gewaltig sind die Kräfteverschiebungen, gewaltig ihre Rückwirkungen auf die Gestal­tung der internationalen Handelsbeziehungen.

Die Rohstoffe einst und jetzt.

Insbesonders hat das internationale Rohstoffproblem Formen angenommen, die zu einem Austrag der schweren kon­flikte drängen, wie wir sie heute erleben. An Stelle des Mangels an Kohle und Eisen ist ein leberfluß getreten. Die Jagd nach diesen wichtigen industriellen Rohstoffen bestimmte vor dem Kriege die Haltung des europäischen   Finanzkapitals, sie war später auf die Kriegspolitik der verschiedenen nationalen Unternehmergruppen von entscheidendem Einfluß. Ja selbst nach dem Kriege glaubte ein Boin­caré durch die Besetzung der Kohlen- und Eisenwerke an der Ruhr jenen Reichtum fich aneignen zu können, der sein Bolk für die erlittenen Kriegsfchäden bezahlt machen wollte. Heute sind gerade in diesen Industrien Produktionsbeschränkungen die Regel. In Deutschland   entstand der riesige Eisentrust, dessen maßgebliche Bertreter zusammen mit denen der übrigen Eisenindustrie dauernd mit ausländischen Interessenten verhandeln, um eine internatio nale Broduktions- und Preisregelung herbeizuführen. Die Entwicklung drängt zu einem europäisch- internationalen Eisen­trust, wenn natürlich auch eine derartige Konzentration nicht mit einem Male erreicht werden kann. Immerhin helfen die Preis abreden der verschiedenen Verbände und hier und da auch die Kon­tingentierung der einzelnen nationalen Produktionen eine internatio­nale truſtartige Regelung vorbereiten. Der Kampf um die Neu­gestaltung der Kohlenproduktion spielt sich vorerst noch innerhalb der einzelnen Länder ab. Dennoch kann der bisher nicht beendete erbitterte Konflikt im englischen Kohlenbergbau als ein Kennzeichen dafür angesehen werden, wie gerade die fohlenreichsten Länder mit den denkbar günstigsten Produktions bedingungen sich dem 3wang einer Neuorgani­fation infolge ihres Abfazmangels nicht mehr entziehen fönnen. Es ist höchstens noch eine Frage der Zeit, daß die bodenbeständige aller Industrien, der Bergbau, sich von den Schranken der natio= nalen Gebundenheit frei macht und auf internationaler Basis nach Mitteln gegen die Absahnot sucht, in die ihn die kapitalistische Spefulotion hineingetrieben hat. Noch vor wenigen Jahren galten

Es ist gewiß erfreulich, wenn die Weltwirtschaftsfonfes renz in diesen schwierigen Fragen nach einer Lösung suchen will. Die vorbereitende Konferenz hat jedenfalls alle Maßnahmen in Aus­ficht genommen, um eine derartige Lösung zu fördern. Ob aber die beteiligten Völker ohne Schaden für den wirtschaftlichen Aufstieg der eigenen Nation und für die Gesundung der Weltwirtschaft so lange werden warten fönnen, bis die Experten in Genf   oder anderwärts ein Programm für die Gesundungsfur ausgearbeitet haben, das freilich ist eine andere Frage. Es wäre höchste Zeit, daß die von den Währungsschwankungen betroffenen Länder nach einer schleunigen Lösung suchen, und sie werden sich dabei nicht auf die Hilfe anderer Staaten verlassen können, wenn sie nicht ihren Teil dazu beigetragen haben, um die Währung zu fanieren. Eolange man in anderen Ländern die Politik betreibt, die wir unter Havenstein erlebt haben, wird man sich nicht darüber wundern dürfen, wenn die Früchte die gleichen sind. Immer deutlicher zeigt es sich, daß die auf einander angewiesenen europäischen   Staaten zusammenarbeiten müssen, um der wachsenden Abhängig­feit vom amerikanischen   Kapital und der wachsenden Konkurrenz der während des Krieges emporgekommenen Industriestaaten Herr Wäre nicht angesichts der schweren Konflikte in den Rohstoffindustrien und der schweren Gefahren für die Währung verschiedener Länder gerade jetzt der gegebene Zeitpunkt für die beteiligten Regierungen nach einer derartigen Arbeits= gemeinschaft zu suchen und damit zugleich in vernünftiger Neuregelung der Weltwirtchaft den Grund für eine stetigere Beschäftigung der internationalen Industrie zu legen? Oder will man wieder alles der Initiative privater Kreise überlassen, die als Intereffenten von kleinen Erwerbszweigen nicht imftande sind, die großen staats- und weltpolitischen Fragen zu regeln, ohne deren Lösung eine Besserung nicht denkbar ist?

zu werden.

Immer noch Arbeitsmangel in Berlin  .

17 Sonntag, 23. Mai 1926

Arbeitslosenzahlen auf. Die Lage ist hier im allgemeinen noch immer recht ungünstig.

Aehnlich steht es mit den meisten anderen Branchen, bis auf ganz wenige Spezialberufe. So ist im Holz- und Schnit stoffgewerbe die Lage unverändert ungünstig. Besonders in der Klavierindustrie finden noch immer Entlassungen statt, und Kurzarbeit wird eingeführt.

Im Bekleidungsgewerbe herrscht nach wie vor starte Nachfrage nach Konfektionskleidernäherinnen und Maßschneide­rinnen. Größere Anforderungen lagen auch für Blätterinnen aus der Blusen- und Kleiderbranche vor. Verhältnismäßig gut ver­mittelt wurden auch Konfektionsänderinnen. Cinen bemerkens ungünstig blieb die Lage dagegen weiterhin für die Schuh- und merten Aufstieg verzeichneten Herrenwäsche- und Müzenbranche. ungünstig blieb die Lage dagegen weiterhin für die Schuh- und Schäfteindustrie.

Die Bermittlungstätigkeit im Baugewerbe bezog sich in folge der geringen Neubautätigkeit überwiegend nur auf furz fristige Scharwerks und Umbauarbeiten. Eine gute Geschäftslage ist nur bei den Steinsetzern und Malern, mit Ausnahme von Küchenmöbelmalern und Anstreichern, vorherrschend.

Im Vervielfältigungsgewerbe ist die Lage über miegend ungünstig. Die leichte Besserung für Buchdrucker hat nicht Verständigung zwischen Sparkassen und Privatbankeni angehalten.

Seitdem im Gefolge der Inflation die Zahl der Privatbanker im umgekehrten Verhältnis zu den möglichen Bankgeschäften an gewachsen ist, herrscht zwischen den Privatbanken und den öffent lichen Sparkassen, die durch den Ausbau ihrer Zentralinstitute sehr leistungsfähig geworden sind, ein mehr oder minder offener Kriegs faffen über die Abgrenzung der gegenseitigen Geschäftssphären hat zustand. An Berständigungsversuchen von der Seite der Spar es bisher nicht gefehlt. Die Privatbanken haben aber bisher unter der Führung des Zentralverbandes darauf nur mit der Forderung der Unterdrüdung des Personalkreditgeschäfts der Sparkass auf dem Weg über die Steuergesetzgebung reagiert.

Es ist erfreulich, daß auf der Mitgliederversammlung der Rheinisch- Westfälischen Sparkassenverbandes sowohl vom Präsidenten und Giroverbandes unter Wahrung der gesetzlichen Rechte der Spar Dr. Kleiner als auch vom Geschäftsführer des deutschen   Sparkassen tassen neuerdings das Geschäftsgebiet scharf umrissen worden ist auf das sich die Sparkassenorganisationen im Verhältnis besonders zu den Großbanken beschränken wollen und können. Die Spar faffen seien ein Machtfaktor im Wirtschaftsleben geworden, den zu übersehen nicht mehr möglich sei. Durch ihre Giroorganisation Die Merkmale des Kreditgeschäfts der Sparkassen seien: Dezentralis hätten sie sich die Gleichberechtigung mit den Privatbanken erfämpft fation, Mittelstandspolitik, Kleinkredit, Gemeinnüßigkeit. Die Giro zentralen seien als Kommunalbanken die Spezialbanken für die Kreditbedürfnisse vornehmlich der kleineren und mittleren Gemeinder und Gemeindeverbände geworden. Heute liege die Situation ja daß Kreditinstitute für den Mittelstand nach Art der Sparkasser direkt geschaffen werden müßten, wenn die Entwicklung der Privat macht hätte. Die Sparkassen und die aus ihnen organisch heraus. banken zum Großbankensystem die Sparkassen nicht schon dazu ge gewachsenen Bantanstalten hätten die große, volkswirtschaftlicht Aufgabe zu erfüllen, für die Kommunal- und Kleinwirtschaft als notwendige Ergänzung der Großbanten zu wirken

Auf dieser Basis sei eine Verständigung und eine Arbeitsteilung zwischen Sparkassen und Privatbanken möglich. Die Methode der Brivatbanten aber, den Sparkassen über den Weg der Steuergesetz gebung das laufende Personaltreditgeschäft zu verbieten, fel infonsequent und falsch. Das Kreditgeschäft der Sparkassen zur Be steuerung heranzuziehen, bedeute entgegen der historischen und von den Aufsichtsbehörden gutgeheißenen Entwicklung die künstlich herbeigeführte Einführung des Begriffs von sparkassen fremden Geschäften in die Gesetzgebung. Auf der Basis aber, daß die Spar banken nicht genehm sind, fönne eine Arbeitsteilung nie zustande faffen einfach auf alle Geschäfte verzichten, die den Privat kommen.

Das Heer der Arbeitslosen schwillt weiter an. Die Lage des Berliner   Arbeitsmarttes hat in der letzten Woche eine weitere Verschlechterung erfahren. Die Zahl der Arbeitsuchenden ist gegenüber der Vorwoche Steigerung zahlenmäßig nur als gering bezeichnet werden muß, um rund 1700 Personen gestiegen. Wenn auch diese so stellt sie doch im Hinblick auf die Erfahrung der Vorjahre ein markantes Zeichen in der Entwicklung des diesjährigen Arbeits­marktes dar. Eine Gegenüberstellung der gegenwärtigen Arbeit suchendenzahl mit der vom Januar 1924, in der der Arbeits­marft durch die Auswirkungen der Inflation auf dem Höhepunkt einer Krisis stand, ergibt nur ein weniger von rund 47 000. Ein Gradmesser der anhaltend ungünstigen Arbeitsmarktverhältnisse in diesem Jahre ist auch der Gang der Entwicklung. Während die Arbeitslosigkeit nach der schweren Krise im Januar 1924 sehr schnell abnahm und von Anfang Januar bis Ende März bereits von 293 000 auf 223 000 gejunten war, hielt sich die Arbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum des laufenden Jahres fast immer auf der selben Höhe. Seit dem Monat Februar dieses Jahres, in dem die Arbeitslosigkeit den Höhepunkt erreicht zu haben schien, schwankten die Zahlen ununterbrochen zwischen 244 00 und 247 000 Arbeitsuchenden. Eine Entlastung des Arbeitsmarktes mit dem Eintritt der günstigeren Witterung blieb, wenn auch nicht ganz aus, so doch weit hinter den auf mehrjährige Er­fahrungen geftüßten Erwartungen zurü d. Bezeichnend iſt 3m April Rückgang der deutschen   Eisen- und Stahlproduktion. ferner, daß

Industrielle und Sachverständige, die von einem derartigen Üeber­fluß an Urstoffen der industriellen Produktion zu sprechen wagten, als Phantasten. Heute geht die Zahl der Arbeiter in der ganzen Welt, deren Freiseßung mit dem Kohlen- und Eisenüber fluß begründet wird, bereits in die vielen Hunderttausende. Die Notwendigkeit einer zielbewußten internationalen Regelung der Rohstofferzeugung ist bereits in den Schlagwortschatz solcher Länder und Industriegruppen übergegangen, die sich bisher einer gleich­artigen Organisation auf nationaler Basis entgegengesetzt haben. Es iſt intereſſant zu sehen, eine wie viel größere Beweglichkeit einzelne Gruppen der verarbeitenden Industrie in der gleichen Frage an den Tag gelegt haben; in der chemischen und in der Elektroinduſtrie bestehen bereits weitgreifende internationale Bindungen, die durch die Not entstanden sind und die die Ab­wehr einer übermächtigen fremden Ronkurrenz zum Ziele haben.no 2 Die neuen Währungserschütterungen.

der Währung in großen Industriestaaten heimgesucht wird, ift Solange die Weltwirtschaft von schweren Erschütterungen es natürlich unmöglich, die Handelsbeziehungen zwischen den verschiedenen Ländern einwandfrei zu regeln. Eine finkende Valuta wirkt immer wie eine Exportprämie, fie fördert eine Schleuderkonkurrenz, gegen die sich die anderen Länder zu schützen fuchen. Die letzte Woche hat mit dem schweren Kurzsturz des Franken, der Lira und des Zloty wieder einmal die ganze Un­ficherheit gezeigt, die noch immer das ganze Gefüge der euro päischen Wirtschaft in Spannung hält. Gewiß, die Kurse der west lichen Baluten find wieder einmal einigermaßen stabilisiert". Das geschah jedoch nicht dadurch, daß man die Ursachen der Währungserschütterung beseitigte. Noch immer schwebt insbesondere über Frankreich   die Gefahr, daß infolge seiner Kriegsschulden der Staatshaushalt ins Wanten gerät, was natürlich zur

die Arbeitslosigkeit über sechsmal so hoch als im Mai

orlast des Vorjahres

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( 40,000) ift. Wie auch aus den Berichten der Borwochen hervor. geht, ist neben dem Rückgang in den Hauptindustrien, wie Metall, Holz- und Konfektionsindustrie, auch das nur äußerst zögernde Ein­geht, ist neben dem Rückgang in den Hauptindustrien, wie Metall, fegen der Neubautätigkeit und die Bersonalein ichränkung der Landwirtschaft nicht ohne ungünstigen Einfluß auf die Beschäftigungsverhältnisse geblieben. Es waren 246 376 Personen bei den Arbeitsnachweisen ein­getragen, gegen 244 652 der Vorwoche. Darunter befanden sich

Unterstügung bezogen 130 878( 139 281) männliche und 58 467 ( 57 719) weibliche, insgesamt 189 345( 188 000) Personen. Durch die Erwerbslosenhilfe wurden 29 624 Personen unterſtüßt. Außer dem waren bei Notstandsarbeiten beschäftigt 4189( 4161) Personen. Die Metallindustrie weist gegen die Vorwoche einen Rückgang der Vermittlungstätigkeit und eine weitere Steigerung der

Jahre gegründete Konjunkturforschungsinstitut in Ergänzung seiner Zur Konjunkturforschung hat das in Deutschland   vor etwa einem bisherigen Arbeit, die sich bekanntlich in einer Denkschrift über Die Weltwirtschaft Ende 1925" spezialisierte, ein Bierteljahrsheft herausgebracht. Die sehr eingehende Darstellung der gegenwärtigen­deutschen Wirtschaftslage und Wirtschaftsbewegung gibt zahlreiche neuartige Einblicke in die verschiedensten 3weige und Zusammen hänge des Wirtschaftslebens. An Hand zahlreicher Wirtschafts­depression, in der Deutschland   seit Februar dieses Jahres steht, ihren barometer fommt das Institut zu dem Ergebnis daß die Wirtschafts tiefsten Punkt erreicht haben dürfte, daß jedoch mit einer Be= lebung der Konjunktur in den nächsten Monaten wohl noch nicht gerechnet werden kann. Ferner wird eine Beschreibung des Konjunkturverlaufs im Ausland gegeben und damit versucht, die Zusammenhänge zwischen der deutschen   und weltwirtschaftlichen Konjunktur zu beleuchten. Zahlreiche Zahlenübersichten, die sich auf alle Wirtschaftsgebiete des Inlandes und des Auslandes beziehen, ergänzen die tertliche Darstellung. Die allgemeine Darstellung der deutschen   und ausländischen Wirtschaftslage wird ergänzt durch Sonderbeiträge über die Kreditbelastung der Landwirtschaft, über den Schrottmarkt und über den Elektrizitätsverbrauch. Zu den Einzelheiten werden wir noch Stellung nehmen.

Der Monat März hatte für die heutigen Wirtschaftsverhältnisse noch relativ hohe Roheisen- und Stahlproduktionsziffern aufzuweisen: Roheisen 716 654 Tonnen und Rohstahl 949 762 Tonnen. Im April find diese Ziffern wieder rüdgängig geworden. Nach den Beröffentlichungen des Vereins Deutscher   Eisen- und Stahlindu ftrieller in der Zeitschrift Stahl und Eisen" für das deutsche Hüttenwesen ist die Roheisenproduktion auf 668 203 und die Roh­ftahlproduktion auf 868 557 Tonnen zurückgegangen. Für die Zeit vom Januar bis April 1926 ergeben sich im Vergleich mit den ent­sprechenden Monaten des Vorjahres folgende Produktionsziffern: in Tonnen Januar bis April 1926 Januar bis April 1925 Robeisen 2705 687 3 670 136 3 425 321 4 610 141

Robstahl

Gegen das Vorjahr ergibt sich für die vier ersten Monate des Jahres demnach ein Rückgang von rund 25 bzw. 26 Prozent. Bon Betrieb, 33 waren gedämpft, 67 standen in Reparatur und 28 den insgesamt 208 deutschen   Hochöfen waren im April 1926 80 in standen zum Anblasen fertig. Die Produktionsfähigteit der Hoch­öfen war nur zu 43,8 Proz., also etwas mehr als zwei Fünfteln, ausgenutzt.

2 pts. Roth- Händle  

Pfg.

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in altbewährter Qualität!

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