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Sonntag 23. Mai 1926

Äus öer Dlm-�Velt

Seilage öes vorwärts

Die Zilme öer Woche. ,3m Sinnenraufth öer Völker/ (Alhambra.) Die ungeheuer propagandistische Bedeutung des Films wird aufs neue erhärtet durch diesen Foxfilm, dem von der amtlichen amrikanifchen Prüfstelle unter der gesamten diesjährigen Produktion der erste Preis verliehen wurde. Merkwürdig, daß in Amerika , dem Lande, das am wenigsten unter den Kriegsfolaen zu leiden gehabt hat, dieser Antikriegssilm herauskam, und noch merkwürdiger, daß er trotz seiner Tendenz für die beste Jahresproduktion erklärt werden konnte. Gewiß, dieser Film macht dem üblichen Publikums- xeschmack Konzessionen. Er enthüllt nicht nur die Greuel des Krieges an der Front, sondern zeigt in einer Liebeshandlung auch die 5Bir- kung auf die Daheimaebliebenen. Dadurch mag er einem großen Teil des Publikums fcymackhafter werden, aber er verliert auch die große einheitliche Linie und die starke Konzentration, die dem Po- temkin zu seinem unerhörten Erfolge verhalsen. Wie kein anderer hätte ein Kriegsfilm das Leiden und sterben der Masse, der Namen- losen aufzeigen und sich nicht mit den Indioidualgeschicken einzelner Offiziere befasien müssen. Aber immerhin bleibt es verdienstvoll, in wirksamen Bildern festzuhalten, wie die vornehme Welt, der der Krieg neue Anlässe zu aufgepeitschten Tawnelsesten gab, die Heim- front hielt. Zwei Offiziere, der Hauptmann und der Leutnant, sind beide in dasselbe Luxusdämchen verliebt, die mit beiden spielt: mit . dem Hauptmann verlobt sie sich, ehe er wieder hinaus muß an die Front, weil sie der Gedanke lockt, jemand zu haben, der da draußen immer an sie denkt. Aber als der Leutnant, der Freund des Haupt- manns, auf Urlaub kommt, zieht sie chn in ihre Netze und schreibt dem anderen ab. Wie der im Innersten getroffen« Mann den ins Feld zurückgekehrten Leutnant auf einem gefährdeten Posten dem Verderben aussetzt, dann aber, als er erblindet zurückkommt, sich selber erschießt, wie die kokette Frau nun auch den Blinden preis- gibt und dieser nun erst an einem braven Mädchen erfährt, was wahre Liebe heißt, bildet den Inhalt der Perfonenbandlung. Aber darüber kommt die Schilderung der Kriegsgreuel nicht zu kurz. Das Leben in den Quartieren an der Front mit den Entbehrungen und dem Dreck, vor allem aber die Leiden der Schützengräben mit dem nächtlichen Trommelfeuer, dem Aufleuchten der Rateten und den Sturmangriffen, wird in allen Details schonungslos vorgeführt. Er- greifend wird geschildert, wie ein Leutnant als einziger aus dem ganzen Unterstand lebendig zurückkehrt und nun in einen Nerven- krampf ausbricht. Mit bemerkenswerter Unparteilichkeit läßt dieser Siegesfilm die Deutschen ein Stück Schützengraben erobern, während die englische Truppe zurückweichen muß. Der Film ist eine lebendige Illustration zu Barbusies Kriegs- episoden. Er wird ein Dokument von dauernder Bedeutung bleiben, denn die Wahrheit über den Krieg, wie er war, wird einprägsam demonstriert. Gewiß, es läßt sich eine noch größer« Darstellung denken, die über das Detail hinausareist zur Symbolbildung. Aber bis wir diesen Film bekommen, soll uns derSinnenrausch der Völker*«ine heilsame Medizin sein. Der Regisieur hat wirkungsvolle Darsteller heranzuziehen verstanden und ein paar schöne Frauen- typen, das kokette Spielweib wie die mütterlich Liebende heraus- gestellt. Die Photographie macht auch in den gestellten Kriegsszenen durchaus den Eindruck der Wirklichkeit und läßt uns dieses Stahlbad in all seinen Erschütterungen heute noch miterleben. Die Musik von Hans May unterstützte die Wirkung des Films mit den Mitteln der Tonkunst auss stärkste._ D. ,{n hunüeleben/ (Capitol.) Man kann in diesem älteren Film Chaplin wieder in seiner Dreieinigkeit als Verfasser, Regisseur und Hauptdarsteller bewundern. Als der moderne Clown, der er ist, aber der Clown, besten Humor die Träne im Wappen führt, als der Repräsentant der Getretenen und Ausgestoßenen, der aber durch seinen Witz und seine Geschick» lichkeit aller Brutalität der Starken trotzt und mit den armen Leidensaefährten mitfühlt, feiert er auch hier seine Trimnphe. Hinter einem Zaun lernen wir ihn kennen, wo er im Elendsquartier der Großstadt seine Zuflucht gefunden hat. die er noch gegen die Polizei verteidigen muß. Der einsame Tramp entdeckt in einem Hund ein« ebenso verlassene Existenz und macht ihn zu seinem Kameraden. Die Abenteuer, die die beiden erleben, sind natürlich mit aller Er- götzlichkeit der an Erfindungen und Tricks reichen Phantasie Chaplins geschildert. In einer Spelunke, wo sich die Verbrecherwelt amüsiert. wird der dritte Partner entdeckt, ein armes, unschuldiges Mädel. das dort Animierdienste leisten soll, aber zu ungeschickt dazu ist. Von grotesker Wirkung ist die Szene, da sie ein sentimentales Lied singt und die hartgesottene Gesellschast zu Tränenbächen rührt. Wie immer führt Chaplin seinen Helden aus Not und Elend zum de- scheidenen Glück eines ländlichen Daseins, in dem sich Mann, Frau und Hund vereinen. Wie er die Mittel dazu erwirbt, wird mit sarkastischem Humor verbildlicht. Besonders originell ist die Szene. da er zwei Verbrechern die ihm entwendete Bantnotentasche, die chm der Spürsinn seines Hundes beschert hat, wieder ablistet. Den einen der Kumpane hat er mit einem schweren Hieb betäubt und spielt nun, hinter ihm stehend, mit seinen eigenen Händen besten Rolle weiter. Der Film, reich an rührenden, grotesken und spaßhaften Wirtungen. erregte Lachstürme, über denen hoffentlich nicht das Feinere und Tiefere des Chaplinfchen Spiels übersehen wurde. Voran ging ein toller Buster-Keaton-Film:.Donnerwetter B ust er K e a t o n*. Er war zum Tottugeln, beschränkte sich aber nicht auf die üblichen Grotestheiten. sondern ging keck ins rein Phantastische über. Besonders die Begebenheiten am-Nordpol waren keck und neuartig. r- ,ver Graf von Luxemburg/ (Alarmorhiws.) Nach dem großen Erfolg desWalzertraums* mußte notwendig derGraf von Luxemburg* herankommen. Im Marmorhaus läßt man diesen Film laufen, aber es stellt sich nicht die Folgerung ein, die beimWalzertrauni* gezogen werden tomtte: daß nämlich durch den Film eine alte Operette wieder lebensfähig gemacht werden könne. Ein« mittelmäßige Kapelle spielt die betonnten Lehar- schen Weisen, ohne daß sie einschlagen. Der Luxemburg -Walzer und das Lied vom vorüberschwebenden Glück bleiben aller- dings auch in solcher Herrichtung noch wirksam genug. Alles übrig« ist blasse Untermalung, die knapp zu den Vorgängen paßt. Die unnatürliche Handlung osfenbart alle Sunden einer technisthen Mache, die dos Textbuch höchstens andeutete. Man ist im Film verwöhnter als in der Operette. Diese Scheinehe zwischen zwei Leuten, die sich nicht sehen dürfen und später nicht erkennen, dieser trottelige Duodezsürst und sein strenger Sekretär sind gerade so schemenhaft geblieben wie die von Ansang an feststehende Liebe der zur Scheidung Vereinten Eine Festszene, ein Karneoalball geben Gelegenheit zu bunten Bildern, die� aber kaum über das oft Ge» sehene hinausragen. Auf dem uns übergebenen Programme fehlen die Namen der Spieler. So kann nur vermerkt werden, daß der Darsteller des Rene Duoal, die vornehme, offene Spielart hatte. die Darstellerin der Angele viel kokette Lustigkett, die klew« Iuliett« aber höchst natürlichen Scharm entwickelte� Das Publikum �quittierte mit Gleichgültigkeit, nachdem es vorher über«inen amerikanische» Film mit Auwjagden und ähnlichem gelacht hatte. k.>

,Wehe, wenn sie losgelassen.../ (Ufa-Palast am Zoo.) Der begeisterte Beifall, den dieser Film fand, war ein deutlicher Hinweis darauf, was das Publikum will. Das ist wahrhaftig nichts Unmögliches. Es werden gewünscht: eine nette Unterhaltung, ein« einfallsreiche Regie und Darsteller, die wohl ihre altbewährte Note betonen, doch nicht in der Schablone erstarren, sondern mit neuen Anstrengungen an neue Leistungen gehen. Dieser harmlose Film hat letzten Endes ein ganz vernünftiges Ziel, nämlich die Aus- söhnung der Ehegatten. Dabei ist nicht einmal Krach zwischen ihnen gewesen. Doch sie konnte es nicht bei ihrem reichen Mann aushallen. denn sie ist erne höchst verschrobene Person, die Arbett als Sport betreiben möchte und auf Höchstleistungen gierig ist. Mit einem Motorpflug rennt sie Bäume und einen Gartenpavillon um, sie läßt in ihrem Salon einen echt rumänischen Handwebstuhl ausstellen und richtet recht viel Unheil mit ihm an. Sie geht von ihrem Mann, landet beim Film, wo sie gänzlich versagt und kehrt als Dienst- mädchen ins Haus zurück. Hier lebt Kohlhiesels Tochter nicht nur dem Namen nach, sondern auch in Person wieder aus und H e n n y Porten gefällt sich selbst und dem Publikum außerordentlich gut in ihrer Doppelrolle. Sie ist schelmisch, sie ist brummig, sie ist«ine Dame, sie ist ein Trampel, sie kann sich in allen Vorzügen wahrer, guter Fllmschauspielkunst zeigen. Und Bruno K a st n e r ist der Ehemann, sympathisch, neckisch, überlegen, er paßt stets zu seiner Frau und in seine elegante Umgebung. Unwiderstehlich komisch, well durch und durch grotesk, wirkt Kurt B o i s als immer«ßlustiger und geldgierigerSeelenfreund* der unverstandenen Frau. Di« kleinen Rollen, der Filmstor und der Regisseur, waren glänzend be- setzt mit Angela Ferrari und Paul Morgan . Regisseur Karl F r o e l i ch wird über die Premiere hinaus mit dem Erfolg seiner Arbeit zufrieden sein können. e. b.

verregnete Ailme. Der Münchener Chemiker Fr. I. Stock hat ein neues Versahren'erfunden, um den abgespielten Film, der durch die Vorführungen verschrammt ist und in den Führungstrommeln schlecht laust, wieder neu herzurichten. Er bat in der Reconagegesell- schaft in Berlin seine Versuche und Ergebnisse vorgeführt. Nach diesem Versahren zur Regenerierung urw Imprägnierung kinemato- graphischer Bildbänder werden die gebrauchten Filmbänder beider seitig von ihren Schäden und Mängeln befreit, die noch nicht ge- brauchten, also neuen Filme einem vorbeugenden, srühzettiger Ab- Nutzung entgegenwirkenden Imprägnierungsprozeß unterworfen. Das für die Behandlung von Bild- und Zelluloidseite anwendbar« neu« Verfahren soll nicht Verschrammungen verdecken, sondern auf beiden Sellen des Films Risse und dergleichen beselligen. Durch die Anwendung dieses Verfahrens findet aber nicht nur eine voll- kommen« Entregnuna der Filme statt, sondern das Zelluloidband erhäll durch ein besonderes, patentiertes Zelluloidkonservierunas- verfahren seine Elastizität wieder, so daß die behandelten Kopien nicht nur das Ansehen, sondern auch die Geschmeidigkeit des neuen FUms zurück erhalten. Durch diese Geschmeidigkeit wird auch einem Ausreißen oer Perforation vorgebeugt. Die Vorteile sind, wenn das Verfahren sich in der Praxis be- währt, nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich hoch anzu- schlagen. Dadurch, daß die einzelnen Kopien nur 4 bis 6 Wochen an den großen Kinos gespielt werden können und dann neue Kopien Verwendung finden müssen, ist der wirtschaftliche Nutzeffekt gering. Wenn es gelingt, durch das- Regenerierungsoerfahren die abgespielle Kopie für ghößere Kinos wieder aufführungsreif zu machen, so kann natürlich jede Kopie besser ausgenutzt werden. Daran

die Filmbesucher ein Interesse.

haben mich sch.

DER GRAF VON LUXEMBURG Ein Film nach der gleich­namigen Operekle von FRANZ LERÄR * Oeeangselnlaoen kOr die Schauburg unier Banukzung LehÄhscher Gesänge, elnge- richlek von Max WIdelzky * HEUTE raARimORHAVS Sonntags S" 7» 9" und SCH AUBURG Sonntags ab 4 Uhr 121 KONIOOBATZEB STRASSE 121

»Die örei Kuckucksuhren." (Gloria-Palast.) Der Film ist ausgezeichnet gebaut, hat Tempo und Steigerung und bleibt spannend bis zum Ende. Robert L i e b m a n n hat den Roman Mühlen-Schultes noch vergröbert, ober das Wesentliche der Handlung kommt in klaren Umrissen zum Ausdruck. Ungefähr bis zur Mitte des Films weih man nicht, woran man ist, alles häll sich in der Schwebe, reist der Lord nur dem Goldschatz nach oder auch der Frau? Ist der Sekretär Mason ehrlich oder«in Verbrecher?, Alles bleibt im Dunkel, erst allmählich entwirren sich die Fäden. Das Sujet selbst ist von kolportugehafter Unwahrscheinlichkeit. Lord Cliston, der Erbe eines großen Goldschatzes, erhält eines Tages eine Kuckucksuhr mll der Weisung, auf die Anzahl der Schläge zu achten. Diese zeigen ihm die Nummer eines Hotelzimmers in Kairo an. dort ist wieder eine Kuckucksuhr, deren Schläge die Nummer eines Hauses bezeichnen, in dem der verstorben« Onkel Cliftons«inen zweiten Goldschatz vergraben hat. Clifton reist nach Kairo , wohin auch eine Dame gefahren ist, die sich längere Zeit um die Liebe des Lords bemühte. Das Ganze ist ein« Intrigue des Sekretärs, der in der Zwischenzeit den Goldschatz raubt. Lady Cliston und ihr Vetter retten im letzten Augenblick den Lord , die Verbrecher werden ver- hastet, und Lord und Lady, die entzweit waren, verstehen sich nun ausgezeichnet. Nach psychologischer Richtigkeit wird nicht gefragt. Der Lord, der ein vernünstiger Mann sein soll, benimmt sich im Grunde vollkommen närrisch, aber dieses Moment bleibt be- deutungslos. Das Manuskript ist derart spannend, daß man diese Mängel übersieht. Alles geht ineinander über, bis Liebmann mit virtuoser Sicherheit die Struktur der Handlung klar legt. Dieselbe Verfchleierungstechnik übt der Regisseur Lothar M e n d« s. Er ver- meidet es, die Menschen auf Schwarz oder Weiß einzustellen, er läßt im unklaren weg' Geistes Kind sie sind, nur manchmal ver- raten sie sich durch«inen Blick oder«ine Geste. Albert S t e i n r ü ck spielt den Sekretär Mason, die stärkste darstellerische Leistung in diesem Film, als ernsten, vertrauenswürdigen Mann: erst am Schluß enthüllt er sein wahres Gesicht. Und so die anderen. Rein filmisch in bezug auf Bau, Photographie, Tempo und Spannung bedeutet dieser Film eine hervorragende Leistung. Leider oersagen manchmal die Schauspieler. Eric Barclay verfügt über ein kluges, fein- liniges Profil, er spielt sehr gut den Weltmann, ober der Affekt gelingt daneben, und in den Szenen, in denen er beinahe wohn- sinnig wird, gerät er ins Dilettantische. Nina L a n n a bleibt bloß. und LUian H o l l- D a v i s als Lady gewinnt erst am Schluß ihr« ganze Ausdrucksfähigkeit wieder bei der Begegnung mll dem Gatten. Nils A st h e r dagegen gibt einem jungen und reichen Mann Liebenswürdigkeit, Witz und Ueberlegenheit, und G r ä tz und Valentin zeichnen scharf und charakteristisch einen kleinen Hotelier und einen brutalen Gentteman-Verbrecher. F. S.

,0urch Jeuer und Jlammen/ (Primus-Palast.) Dieser Amerikaner enthüll viel« fein beobachtete Typen, die unserer besonderen Aufmerksamkeit gewiß sind. Da ist vorerst der reiche alte Mann, der rücksichtslos Bäume niederschlagen ließ, wo- durch er zu seinem Vermögen kam. Er ist ein Sonderling, dennoch liebt er seinen Sohn und die Bäume Und sobald der Sohn sich als tüchttger Geschäftsmann und mutiger, ehrlicher Mensch bewährt, steht der Alle zu ihm. Der Sohn bekommt das Mädel, das zu ihm gehört. Dieses Paar wird dos viele Geld schon nutzbringend anzulegen wissen, denn fürs erste werden keine Bäume mehr ge- schlagen, jondern es wird ausgeforstet Außerdem spielen noch ein hinterhältiger Sekretär und ein schurkischer Makler eine Rolle. Sie sind natürlich robenschwarze Ungeheuer. Freilich gerade in Amerika hat diese Spezialsorte von Gaunern ihr bübisches Handwerk ge- trieben, weshalb auch die immer wiederkehrende krasse Zeichnung dieser Grundstücksvertäuser verständlich ist. Der Regisseur Regi- nald B a r k e r zog den Film nach amerikanischer Monier groß auf. In den Hauptdarstellern Anna Qu. N i l s s o n und Graig Ward hatte er ein Paar, dem der Wagemut gut ansteht. Warum er die beiden aber gerade mit ungeschützten Munittonskasten auf einer Loto- motioe durch ein Feuer fahren läßt, bleibt rätselhaft. Er nimmt dadurch der Sensation zu viel Wahrscheinlichkeit. Der Waldbrand (mit kolorierten Flammen) ist ihm sonst im großen und ganzen tadellos gelungen. Er wirkt schaurig. Auch di'e Flucht der Tiere, obwohl nur durch einzelne Exemplare angedeutet, versehlt den Ein- druck nicht. Ferner sind die Bilder, die das Leben und Treiben in den großen Wäldern veranschaulichen, recht interessant und wert- voll, da es sich bei ihnen um erlauschte Wahrheit handelt. Zugleich erlebte der FilmE h e m a nn a u f Z e i t* seine Ur- e,ufführung. Humbug über Humbug, der zuweilen erlachte Tränen in die Augen treibt. Der Film trägt Ersolgsmöglichkeiten in sich, doch leidet er unter seiner Länge und seinem, wenn auch wirklich gut gemeinten Textballast. e. d. Ver Jilm im Theater. Don geschätzter Seite wird dem Ufa-Dienst geschrieben: Als vor noch nicht langer Zeit der Regisseur Erwin P i s c a t o r gelegenllich der Inszenierung des DramasDie Sturmflut* im Rahmen der Berliner Volksbühne den Film in den Dienst des Theater» stellte, wurde dieser Versuch als der erste seiner Art ge- feiert. Tatsächlich ist aber der Gedanke, den Film der Bühne nutz- bar zu machen, bereits vor Iahren verschiedentlich verwirklicht worden, unter anderem auch von der Dresdner Staats- o p e r. Was die Volksbühne betrifft, so hat sie allerdings da» Der- dienst, eine technisch besonders interessante Lösung gefunden zu haben. Um zu dieser Lösung zu gelangen, die Hand in Hand mit der Ufa -Handelsgesellschast m. b. H. erfolgte, wurde der' gewallige Kuppelhorizont durchbrochen und«ine fahrbare Pro- jettionskabine aufgestellt, die feuerfest gebaut und mll allen Einrichtungen einer modernen Kabine versehen ist. Die Bilder werden durch die Kuppel hindurch auf eine transparente Fläche von 12 Meter Breite und 10 Meter Höhe projiziert. Die Laufbilder wechseln mit stehenden Diaposllioen je nach 2*t der Szenerie und dem gewünschten Effekt. Einerseits wird die gemalte Kulisse durch ein Diapositiv ersetzt, während andererseits in die so projizierte Kulisse durch t>as_ Lausbild konzentriertestes Leben ge- bracht wird. Komplizierte Signale, Lichtzeichcn und Telephonver- bindungen sorgen dafür, daß eine Uebereinstimmung des ge- sprochenen Textes mit der Fllmprojektion stets gewährleistet ist. Neben den technischen Schwierigkellen erfordern die feuer- polizeilichen Vorschriften einen besonderen Müheauswand. Doch konnten schließlich auch diese Hemmungen überwunden werden, so daß auch bezüglich der Feuersicherhell kaum etwas Zuverlässigeres und Sicheres denkbar jst als die so geschaffene Anlage der Volks- bühne. Die Ufa -Handelsgesellschast steht im übrigen stets im innigen Erfahrungsaustausch mit allen Bühnen, die über ähnliche Anlagen verfügen. Gegenwärtig verHand ell sie mit einer ganzen Anzahl groß«« Bühnen über die Herstellung gleicher Anlogen.