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Um so unwahrhaftiger war das Hugenberg- Claß- Geschrei Den der bolfchemistischen Revolution", die mit polizeilicher Genehmigung am Pfingstsonntag durch den Kommunistentag eingeleitet werden sollte. Die Ankündigung des Eintreffens non 85 000 auswärtigen Kommunisten hat vielleicht einige Lokalanzeiger- Lefer in ähnliche Angstzustände versetzt, wie der ,, Rote Sonntag" von 1906.

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find wir an Rundgebungen unter freiem Himmel gewöhnt.| hatten die Parole herausgegeben, sich von den Stahlhelmveran| gendliche aus 13 Ländern in den verschiedenen Sprachen gesungen Sie haben in Berlin   oft ungeheuren Umfang an staltungen fernzuhalten. Die Kommunistische Partei   erscholl wie aus einem Munde fommend. genommen. Wir erinnern nur an die Kundgebungen aus hatte dagegen in großen Blafaten zu muchtigen Gegenfund. Anlaß des Rathenau- Mordes und an die Verfassungsfeier des gebungen aufgefordert; aber die kommunistischen   Arbeiter Reichsbanners im vorigen Jahre. Düsseldorfs waren vernünftig genug, die Schwarzweißroten unter sich zu laffen. Die Polizei hatte von auswärts vier Hundertschaften und einen Panzerwagen, der dauernd durch die Straßen der Stadt fuhr, zur Verstärkung herangeholt. Anlässe, diese Polizeikräfte in Tätigkeit treten zu lassen, waren aber nicht gegeben. In dem Borort Bift tam es am Sonnabend abend zu einem Zusammen. stoß zwischen Roten Frontfämpfern und Stahlheimleuten, wobei ein Stahlhelmmann schwer und ein zweiter leicht verlegt wurde. Bei einer unvermutet vorgenommenen Revision, die die Düssel­ dorfer   Polizei bei einem mit der Bahn eintreffenden Stahlhelm. trupp   vornahm, fonnte festgestellt werden, daß die Stahlhelmleute durchweg start bewaffnet waren. Die Polizei beschlagnahmte bei diesem Anlaß 11 Totschläger, 2 Gummifnüppel und eine Schuß

Aber im ganzen war die Wirkung doch eine wesentlich andere. Nicht nur, daß der tatsächliche Zustrom an Bolsche­misten" nur einen fleinen Bruchteil des angekündigten dar stellte, sondern auch, daß nicht die geringsten Störungen porgekommen sind, beweist die völlige Umstellung der öffent­lichen Meinung trog Hugenberg und trog Claß!

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waffe.

Alles in allem war dieser Pfingstaufmarsch des Stahlhelm am Rhein   ein Reinfall, was auch zahlreiche Teilnehmer unverblümt zugaben. Und das, obwohl dem Stahlhelm pon finanzkräftigen, ihm naheftehenden Seiten reichliche Mittel zur Berfügung gestellt worden waren.

Auch Köln   eine Enttäuschung.

war nicht nur recht gering

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Die Deffentlichkeit hat fich inzwischen an Rundgebungen gewöhnt und jeder Versuch, die alte Heze gegen sie wieder aufleben zu lassen, ist vergebliche Liebesmühe. Die Bater­ländischen" haben vor wenigen Tagen ihre Monarchisten­fundgebung in allem Jammer der Deffentlichkeit vorführen fönnen. Man hat sie ausgelacht und ausgepfiffen. Daß die fommunistische Gegendemonstration am gleichen Tage nicht geftattet murde, mochte zunächst befremden, erwies fich aber hließlich als kluge Maßnahme. Jezt konnten am Pfingsttage die Roten Frontkämpfer ebenso demonstrieren, wie die Stahlstration zu einer Riesenblamage. Die Zahl der Teilnehmer Felmer in Düsseldorf  . 3mar hatten die Kommunisten in 15 000 waren angekündigt, fa um die Hälfte tam, sondern auch die Bevölkerung verhielt sich, der Parole der Sozialdemokratischen Bartei und des Reichsbanners nicht. Bei dem Umzug durch die Straßen wurden die Stahlhelm folgend, sehr ablehnend. Geschmückte Häuser jah man überhaupt leute sehr oft mit fui- und Niederrufen empfangen. Diese Gegendemonstration war auffallend start und erneuerte sich immer wieder. So wurde nach Düsseldorf   auch der Kölner Stahl. heimtag zu eirem vollkommenen Mißerfolg für seine Arrangeure, die hoffentlich vom Rhein   die Erkenntnis mit in ihre Heimat nehmen, daß hier nationalistische Organisationen feinerlei Lebensmöglichkeit haben.

Berlin   noch mehr Leute in Bewegung gesetzt, als die Monar­chiften. Aber außer der Polizei, die sie vor Störungen be­wahrte, hat sich niemand um fie gefümmert!

Das ist ein Fortschritt auf dem Wege zur Demokratie, wie er augenfälliger nicht in Erscheinung treten kann. Jedes Bolf braucht seine eigene Entwickelung. Auch das deutsche, in jahrhundertelanger Polizeivormund fchaft von staatsbürgerlicher Selbsterziehung ferngehaltene. Wenn heute je de Partei für ihre Ziele in aller Deffentlich feit demonstrieren und werben fann, so ist das unleugbar der politischen Entwickelung dienlicher, als Butsch- und Umsturz­relüfte. Und wenn in der deutschen   Demokratie auch die Meinung der anderen geduldet wird, so ist sicher das eine Tatsache, die sie vorteilhaft unterscheidet von faschistischen und bolfchemistischen Staatswesen!

Stahlhelm- Reinfall.

Ruhiger Verlauf in Düsseldorf  . Düsseldorf  , 24. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Stahlhelm tag in Düsseldorf   am ersten Pfingstfeiertag ist im allgemeinen ruhig verlaufen. Nur an einigen Stellen der Stadt tam es zwischen Stahlhelmleuten und Andersdentenden zu fleineren Zusammenstößen, die jedoch von der Polizei schnell geschlich tet werden fennten. Nach den reklamehaften Ankündigungen der Rechtspresse sollten über 120 000 Stahlhelmleute nach Düsseldorf  fommen. Nach amtlichen übereinstimmenden Schägungen betrug die Zahl der aus dem ganzen Reich nach Düsseldorf   zusammengetrommelten Stahlhelmleute taum 18 000 bis 20 000, obwohl nach den eigenen Angaben vieler Stahlhelmleute der Bahntransport nach Düsseldorf   nicht nur völlig fostenlos erfolgte, sondern jedem Teilnehmer noch besondere Tages. pejen gezahlt wurden. Bezeichnend für den Reinfall der

Am Sonnabend morgen versammelten sich die Ausländer im Rino, wo sie Holland   und das Leben und Treiben der holländischen sozialistischen   Arbeiterjugend sahen. Genosse Wibaut richtete an die Jugend in deutscher Sprache Worte der Begrüßung und der Ermahnung zur ernsten Arbeit an sich selbst. Sonnabend gegen Abend trafen die holländischen Genossen im Lager ein, umweht von ihren farbenfrohen, bunten Fahnen, die vom Kampfrot durchtönt sind. Dann ging es im Demonstrationszug durch die Stadt in die Ausstellungshallen zur Begrüßungsfeier. Amsterdamer und Ham­ burger   Jugendgenossen wetteiferten untereinander in der Sprech herkunft. Auch diese verdanken die Holländer der deutschen   Jugend, Amsterdamer Mädels führten rhythmische Tänze auf. Sonntag früh entwickelte sich ein buntes Treiben und Zeltleben. Ueber die Lagerstraßen, die nach den toten und lebenden Kämpfern für den Sozialismus benannt sind, nach Marg und Bebel, Adler und Branting  , nach Bandervelde, Stauning, Troelstra   und Macdonald wogten Kampf und Spiele hin

und her, man besuchte einander, lernte einander fennen, versuchte, fo gut es ging, fich miteinander zu verständigen. Die Mädels zeigten darin eine besonders hohe Kunst. Man fnüpfte immer neue Bande. Andere wieder sahen sich die Stadt an oder besuchten auch die Ausstellungen.

Sonntag abend fand der

Demonftrationszug zum Stadion

statt. Jeder Tausendschaft voran zog ein ebenso muchtiges mie fünstlerisch gestaltetes Symbol des Kampfes für die sozio­Köln, 24. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) In Köln   wurde die für liftische Gemeinschaft der Völker gegen den Krieg. Der Einzug der Pfingstmontag mit großem Tamtam angekündigte Stahlhelmdemon- Jugend löfte im Stadion bei der stundenlang geduldig harrender Amsterdamer Arbeiterschaft ungeheuren Jubel aus. Der feierliche Att der Uebergabe der Fahne der Internationale an die Amsterdamer Jugend als Treuhänderin entfachte Beifallssturme. Den Gesangschören der Amsterdamer folgte Schönlants Ju gendtag", eine neue Glanzleistung des Hamburger   Sprechchors, Erlebnis. Tiefe Andachtsstimmung herrschte, als das Lied der auch für die holländischen Genossen, alt wie jung, ein unvergeßliches Freude", gesungen von der Amsterdamer   Jugend, erklang. Wibaut, Dudegeest und Crispien, defilierte die Masse der Jugend durch die Batrizierstraßen, voran die Fahne der Soziali stischen Jugendinternationale, zurück in das Lager. Die gesamte Amsterdamer Bevölkerung säumte in höchstem Staunen die

Der Amsterdamer Jugendtag.

L. R. Amfterdam, 24. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Für jeden, der ihn miterlebt hat, wird der erste interna tionale sozialistische Jugendtag eine unvergeßliche Er. innerung bleiben. Dieses nur auf freiwilliger Einordnung auf­gebaute Gemeinschaftsleben der verschieden prachigen sozialistischen   Jugend in 3elten, unter freiem Himmel, in gemeinsamen Kundgebungen und Demonstra­tionszügen, die Einheitlichkeit aller, die schrankenlose Brüderlichkeit werden für die einzelnen Länder einen ungeheuren Anstoß zur Grimidiung einer eigenen Jugendbewegung bedeuten. Der Gene­taljefretär des belgischen Jugendverbandes, Genosse Bander­veten, hatte sich gewissermaßen zum Sprachrohr dieser Idee gemacht, als er ausführte, daß das Erlebnis des Amsterdamer Jugendtages für die Jugendorganisationen dieser Länder

ein Appell zum Auf- und Ausbau jei. Daß diefes Erlebnis möglich wurde, ist der Opferfreudigkeit der holländischen und speziell der Amsterdamer Jugendgenossen und der Amsterdamer Bartei zu verdanken.

Die sozialistische Arbeiterjugend Deutschlands   er. lebte durch diesen Jugendtag ihren höchsten Triumph in der hol lebte durch diesen Jugendtag ihren höchsten Triumph in der hol ländischen Arbeiterjugend. Diese hatte ihre Lehrmeisterin in

Im Fadelzug, es waren 6000 Fadeln, vorauf die Genossen

Straßen.

Am Montag nachmittag fanden sich noch einmal die Lager bewohner zur gemeinsamen

Kundgebung auf dem Platz der Internationale vor dem Turm der Kameradschaft zusammen, um eine andachts. volle Stunde des Abschieds mit den Holländern zu halten. Als erster sprach Genosse Dudegeest im Namen des Internationalen Ge wertschaftsbundes er fand auch einige freundliche Säge in deutscher Sprache für die Jugendgenossen. Im Namen der Soziali. stischen Internationale wie der deutschen   Partei richtete Genosse Crispien einige ernste Worte an die versammelte Jugend: Sie möge fich der Männer würdig zeigen, deren Namen die Straßen des Lagers schmücken und die ihr Leben hingegeben haben, um diefes Fest möglich zu machen. Die Jugend möge beim Tanzen und Spielen nicht vergessen, daß ihrer auch ernſte Pflichten harren, für die sie sich bereit halten müsse. Genosse Ollenhauer ge dachte als Sekretär der Sozialistischen Jugendinternationale in seiner Abschiedsrede u. a. auch der Jugendgenossen, die, durch fa schistische mie bolschemistische Willkür gebunden, verhindert waren, den Jugendtag mitzuerleben. Nach einem fräftigen Appell des Ge noffen Borrint, als Vorsitzender des Holländischen   Jugendver­bandes, schloß die Rundgebung mit dem Gesange der Internationale. Um 9 Uhr verließen die Holländer wie Amsterdamer Genossen das Lager. Morgen gehen die Ausländer an die See, übermorgen mird die Rüdreise angetreten. Gleichzeitig tritt der Internationale So­

Bestrafter Grabschänder.

Schwarzweißroten ist ferner die Tatsache, daß faft zwei Drittel mancher Hinsicht selbst überholt. Wie vermandt aber diese beiden zialistische Jugendtongreß zu ernster Arbeit zusammen. der vorher angeforderten Quartiere nicht befeht Jugendorganisationen in ihrer Grundstimmung find, zeigte fich be burden. Gemessen an der muchtigen Reichsbannertund.reits bei der ersten gemeinsamen Kundgebung, bei der furzen Be gebung, die im März in Koln   stattfand, ist der schwarzweiß grüßungsfeier, mit der die Amfterdamer Jugend im Lager rote Aufmarsch am Rhein   geradezu ein tatastrophaler Rein. Die ausländischen Gäfte am Freitag abend beschenkte. Bei unter­fall gewesen. Die Bevölkerung stand der ganzen Stahlhelmdemon gehender Sonne, die die Stimmung weihevoll unterstrich, sprachen station sehr fühl gegenüber. Abgesehen von Anhängern des zu den andächtig Zuhörenden im Namen der Amfterdamer Jugend Stahlhelm und anderer rechtsradifaler Bünde  , die schwarzweißrot Claas ornstra, im Namen der Gewerkschaften J. Bijen holt, im Namen der Partei Bonderberg und für die flaggten, hatten im allgemeinen nicht sehr viele Einwohner Düssel  . Jugendinternationale deren Borsigender Boogt über Jugendfreud dorfs Fahnen in den alten Reichsfarben herausgehängt. Die Sozial- und Jugendlust, über die Entwicklung der Arbeiterjugendbewegung demokratische Partei und das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold| feit dem Kriege. Die Internationale" zum erstenmale durch Ju­

Zwei Gedichte in prosa.

Bon Arthur Rimbaud  .

Morgenröte.

Ich habe die sommerliche Morgenröte umarmt.

An den Stirnen der Paläste rührte sich noch feine Falte. Die Waffergräben lagen wie tot. Die verschatteten Felder wichen nicht non der Waldstraße. Ich nedte im Wandern den lauen und mun­

Warum sind die Armen in der Welt... ach, alle Armen immer noch so arm?

Hände.

Ein fleiner weißer Vogel fällt tot in meine ratios erhobenen Und ich schäme mich meiner starten, rüftig lebendigen Hände.... Deutsche   Nachdichtung von Paul Zech  .

Steffin, 24. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Vor dem Schöffer gericht in Stargard   hatte sich ein 21jähriger Musitschüler zu nerantworten, der im April auf dem jüdischen Friedhof in Kalies mehrere Grabdenkmäler zerstörte. Vor dem Gericht erschien

er in Stahlhelm Uniform. Der Gerichtshof ging über den Antrag des Staatsanwalts hinaus und verurteilte den Grabschänder zu vier Monaten Gefängnis.

Monte- Rosa- Bahn. Die Italiener beabsichtigen, die Erschließung der Alpen von Süden her in großzügiger Weise zu unternehmen. Schweiz   geht, auffangen. In diesem Gesamtplan iſt das nummehr Sie wollen einen Teil des Fremdenstromes, der alljährlich in die beschlossene Projekt der Monte- Rosa- Bahn ein wichtiger Teil. Die Bahn geht von der Endstation der Staatsbahn, Varallo   im Gefia Tale, bis nach dem 36 Kilometer entfernten 1200 Meter über dem Meeresspiegel hoch gelegenen Alagana. Von hier aus soll eine Seil Schwebebahn auf den Gipfel des 4638 Meter hohen Monte- Rosa Maffins angelegt werden. Das würde die höchste europäische   Bahn werden, denn die Jungfraubahn geht nur bis auf etwa 4100 Meter fannte Kurort Zermatt  , von mo aus eine Bergbahn auf den 2500 Meter hohen Gornergrat führt. Bon der lombardischen Tief ebene her betrachtet, ist der Monte Rosa   die gewaltigste Erhebung der Alpen  . Sein schneebedeckter Gipfeltamm ist von Aleſſandria   bis Mantua   sichtbar.

teren Wind: Taujuwelen erbligten und mit lautlosen Schwingen studierung foll in der Städtischen Oper Müte September Fide  . Höhe. Auf der schweizerischen Seite des Monte Rosa   liegt ber be

zog der Duft.

Eine Blume, auf dem schmalen Rain, der beglänzt war von den Morgenstrahlen, fagte mir schüchtern ihren Namen.

Ich lachte am Wasserfall, der zwischen den Tannen zerstäubte. Auf der filbernen Ruppe erfannte ich die Göttin des Lichts. Ich nahm ihr die Schleier, einen nach dem anderen, ab. Griff mit inbrünstigen Armen umher in der Allee. Im flachen Band ver­riet ich sie dem Halm, der zu Gold sein dunkles Gefieder um. schmolz. In der großen Stadt entflog sie zwischen Türmen und Zinnen. Wie ein Bettler rannte ich hinter ihr her über die weißen

Rais.

Am Ende der Straße, bei einem Lorbeerhain, fing ich sie end­lich ein in ihren geraubten Schleiern und fühlte ein wenig ihren unendlichen Leib.

Die Morgenröte und das Kind fanten ermattet in den moofigen Schoß des Waldes.

Beim Erwachen war hellheißer Mittag. Nachtwache. Wäre meine Wohnung doch endlich ein Grab, getuncht, aus. zementiert, viele Klafter unter der Erde.

Ich stützte die Ellenbogen auf den Tisch, grelles Lampenlicht fällt auf die Zeitschriften, die ich stumpffinnig immer wieder lefe, auf die Bücher schal und abgebraucht.

In unendlicher Höhe über meinem unterirdischen Saal ragen die pielstöckigen Häuser der Erde, dösen die langsamen Rebel. Der Dred auf den Straßen ist rot oder schwarz. Riesenstadt! Abend. stadt! Nacht ohne Ende!

Weniger hoch faulen die Abwässer. An den Seiten fühle ich nichts als die Breite der Erdfugei. Vielleicht Abgründe von Azur, Feuerschächte? Vielleicht begegnen sich in diesen Moränen alle Rometen, Monde, Meere und Mythen.

In den Nachtstunden des Grams stelle ich mir Kugeln vor, aus Saphir  , aus Metall. Und träume. Ich bin der Magier des Schmei­gens. Ich bin der Atemzug der Stille.

Ein Kellerloch hinten im Winkel der Bölbung, warum ver­blaßte der Schein mein fröhliches Herz?

Ein Kinderschrei im Kellerloch unter den hohen Häusern der Stadt- warum schrien die armen Kinder immer noch nach Brot und den füßen Beruhigungen der Mutterbruft

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Der Golfstrom gelernt, daß das westliche und nördliche Europa   sein mildes Klima dem Golfstrom verdankt. Dieser tommt aus Westindien  , bringt warmes Waffer mit sich und bespült die Küsten Europas  , seine

eine Juufion? Wir haben alle in der Schule

Die Städtische Oper im nächsten Spieljahr. Als erste Neuein lio" in vollkommener Neuausstattung durch Prof. Roller Wien  in Szene gehen mit Helene Wildbrunn   in der Titelrolle und unter der musikalischen Leitung von Bruno Walter  . Daran wird sich Anfang Oktober die Weber Feier schließen, die mit einer Einstudierung von Euryanthe  " mit Lotte Lehmann   in der Titelrolle unter der szenischen Leitung von Intendant Tietjen und unter der musikalischen Leitung von Bruno Walter   erfolgen soll. Die Ausstattung besorgt Prof. Breetorius. Hierauf folgt Buccinis Turandot  ". Zur Uraufführung ist bisher die Oper Der feurige Engel  " von Prokofieff erworben. Berhandlungen wegen der Uraufführung einer deutschen   Oper schweben noch. An Neueinstudierungen älterer Werte sind vorgesehen Das Glöd chen des Eremiten" mit Marie Joogün als Rose Friquet, acmé", gleichfalls mit Maria Joogün, Don Carlos" von Verdi, Der arme Heinrich" von Pfigner, Der Barbier Don Bagdad" mit Paul Bender   und hans heiling" von Marschner. Von Mozart   wird Figaros hochzeit   durch Bruno Walter   neu einstudiert, unter dessen Leitung dann im Frühstraße herausquillt, auf eine Strede von 10 000 Kilometern noch jahr 1927 eine zyklische Zusammenfassung von Mo= zarts Werten erfolgen wird. Bon Wagner sollen Tann häufer", Lohengrin  " und" Der Ring  " szenisch und musi­talisch vollkommen erneuert werden.

Zwei Ausstellungen deutsch  - römischer Kunst. In Leipzig   und Lübed werden seit längerer Zeit zwei größere Ausstellungen deutsch römischer Malerei und Beichnungen des 19. Jahrhunderts vor bereitet. Das Museum der Stadt Lübed beabsichtigt, in der Zeit vom 3. Juni bis 18. Juli aus Anlaß der 700- Jahr- Feier seiner Reichs. freiheit eine Ausstellung Overbed und sein Streis" zu zeigen Friedrich Overbed war Lübecker   von Geburt. In Leipzig   wollen das Muscum der bildenden Künste und der Reipziger Kunstverein gemeinsam m der Zeit vom 1. Auguft bis 31. Oktober einen Leber. bis 1830 geben. Beide Ausstellungen, deren Bläne unabhängig von. blick über die deutsch  - römische Malerei und Zeichnung von 1790 einander entstanden sind, sollen, wie der Cicerone berichtet, zur tunstgeschichtlichen Klärung dieser Epoche dienen und find so vor. bereitet, daß fie fich gegenseitig ergänzen. Während in Lübeck   ver allem die Kunst und Kunstgefinnung der Nazarener herausgear. beitet wird, soll in Leipzig   ein Bild von der Gesamtheit deutsch römischer Kunst aufgerollt werden. In Leipzig   werden daher neben dem Kreis des jungen Cornelius die großen Landschafter wie Joseph Anton Koch  , Reinhart, Fohr, Horny, Rhoden   u. a. dominieren, während die Lübecker   Ausstellung auch Künstler wie Führich, Steinle u. a. einbeziehen wird.

legten Endigungen follen bis nach Spißbergen fühlbar sein. Der franzöfifche Gelehrte Le Danois, Direttor des Bureaus für Hoch­fich hierbei um ein Gemisch von Mißverständnissen, Jlusionen und Seefischerei. hat jetzt in verschiedenen Abhandlungen erflärt, daß es Vorurteilen handle. Jeder Seefahrer, lagt Le Danois, weiß, daß das Meerwasser fich in der Nacht um mehrere Grade abfühlt. Wer fann glauben, daß der warme Strom, der tatsächlich aus der Florida­wärmer bleibt als das umgebende Meerwasser? Selbst wenn das Floridameer kochen würde, wäre das Waffer in der Nähe der britischen Inseln bereits vollständig abgefühlt. Le Danois   sieht im Golfftrom eine von den Jahreszeiten abhängige Erscheinung, deren Entstehung durch einen ziemlich umständlichen Mechanismus er färt wird. Unterschiede in Temperatur und im Salzgehalt er. zeugen verschiedene Wasserschichten, die unter dem Einfluß der Schwerkraft somie der unterſeeischen Bodengestaltung in Bewegung geraten. Bon Mitte Mai an beginnen füdöstlich von Madeira  warme Flüsse nach der spanischen   Küfte zu fließen. Le Danois be hauptet, diese bekannteste Form des Golfstroms, die sich in den Monaten Juni bis August über die Küsten Frankreichs   und Eng lands erstreckt und die bei Winterbeginn Spißbergen erreicht, sei während des Winters nicht vorhanden und fonach sei unsere her. gebrachte Vorstellung vom Golfstrom als eines wirklichen und be­ständigen Stromes ganz falsch. Es wird nun Aufgabe der fommen. den Jahre sein, diese aufsehenerregende Mitteilung nachzuprüfen.

Der Saarbrüder Männergesangverein von 1861, der vom 24. bis 28. Mak 1926 in Berlin   weilt, gibt am Mittwoch, den 26. Mai, abends 7 Ubr, ein Der Eintrittspreis zu diesem Konzert Konzert im Zoologischen Garten. beträgt 75 Bi.

Ausflellung finnländischer Bauernfeppiche in Deutschland  . Am 29. Mat wird im Kunstgewerbemuseum in Berlin   die Ausstellung von 60 finne ländischen Bauernteppichen eröffnet. Diese stammen zum großen Teil aus dem 17., zum Teil aus dem 18. Jahrhundert, die ältesten Stüde   find Arbeiten aus dem 1. Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts.