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für zu gewinnen suchen. Im Notfalle sollen diese Be- mühungen durch den Druck der Massen der Arbeiter und der radikalen Bauern unterstützt werden. Als letztes Mittel ist hierbei sogar an die Proklamierung eines(Be- neralstreits gedacht worden. Ueber das gemeinsame Borgehen der Links- Parteien bei den künftigen Wahlen sind bisher zwei Konzeptionen aufgetaucht: die eine sieht eine gemein- same Front aller polnischen demokratischen Parteien mit Ein- schluß der nationalen Minderheiten vor, die andere eine Bit» dung von Teilblocks, und zwar eines sozialistischen und eines radikaler Bauernblocks. Spezielle Verhandlungen haben über diese Fragen zwischen den sozialistischen polnischen und Minderheiten- Massenparteien stattgefunden, und zwar der Polnischen Sozialistischen Partei , der Deutschen Sozialistischen Arbeits- Partei Polens und dem jüdisch-sozialen Bunde. Es wurde auch beschlossen, in ständiger Fühlungnahme zu bleiben: es soll vor jeder Aktion einer dieser drei Parteien eine gemeinsame Stellung eingenommen werden. Hinter Pilsudskis Aktion stand fast die gesamte öffentliche Meinung, deren Unzufriedenheit mit dem bisherigen Sejm, mit den Beruntreuungen und der Korruption unter den Staatsbeamten in stetem Wachsen begriffen war. Es ist daher verständlich, daß die immerhin anttkonstttu» tionelle Handlung Pilsudskis und die Opfer, die sie ge- fordert, ruhig hingenommen und zum Teil sogar begrüßt wurden. Versprach man sich doch von dem Ergebnis dieser Handlung eine grundlegende, weitumfassend« Besserung der gesamten polnischen Verhältnisse. Nachdem jetzt aber Pil- sudskis Aktion mit der bloßen Legalisierung seiner Tat. ohne andere, erwartete Folgen, abgeschlossen hat, entsteht überall die berechtigte Frage: was hat Pilfudski eigentlich mit seinem Staats st reich erreicht? Diese Frage taucht nicht nur bei den linksorientierten Parteien auf, sondern man beschäftigt sich mit ihr auch in stärkstem Maße in den Kreisen der militärischen Anhängerschaft Pilsudskis . Hieraus ergibt sich folgendes Bild: Die breite Masse der werktätigen Bevölkerung bat sich noch keine genaue Rechen- schaft darüber abgegeben, daß der Umsturz eigentlich nichts erreicht hat. Dagegen herrscht hierüber in der führenden Schicht der Demokratie und der politisierenden Militärleute keinerlei Zweifel. Die Soziali st en waren sich von vorneherein klar darüber, daß eine soziale Umgestaltung durch einen militärischen Auf- stand nicht erreicht werden kann. Daher können sich die Sozialisten mit dem Schritt Pilsudskis um so weniger identifizieren, als Pilfudski sie über seine Absichten vor und während des Umsturzes in keiner Weise verständigt oder gar befragt hat. Es hat den Sozialisten große Mühe gemacht, die Aktion Pilsudskis auf der einen Seite, ihre eigenen Ab- sichten und Wünsche auf der anderen, auseinanderzuhalten, um das Volk zum Kampfe für die Umgestaltung der Ver- hältnisse auf anderer Grundloge, als es Pilfudski getan hat, zu bewegen. Ebenso wie die Linke, glaubten auch die Rechtsparteien an ein radikaleres Vorgehen Pilsudskis, von dem sie für ihr Lager das Schlimmste befürchteten. Daher der so überaus scharfe ideelle und fast sogar aktive Kampf der Rechten, von ihrem Hauptlager Posen und Pommerellen aus, der mit Unterstützung derjenigen Parteien, die dos gestürzte Witos - kabinett gebildet hatten, wohl zu einer einheitlichen Front gegenüber Pilfudski, mit dem Bestreben nach Separatismus, geführt haben könnte. Diese Einheit ist jedoch dadurch ver- hindert worden, daß die Nationale Arbeiterpartei sich gegen die Loslösung, und teilweise sogar offen für Pilfudski erklärt hat. Die ursprünglichen Forderungen der Rechten, so nach der Einberufung der Nationaloersammlung nach Krakau an- statt nach Warschau , wo ihnen die militärische Besatzung gefährlich schien, sind daher zurückgezogen worden, und die Rechtsparteien befassen sich bereits mit der Ausstellung ihres Kandidaten, von denen der soeben zum Rücktritt gezwungene

Staatspräsident Wojciechowski bedeutende Aussichten besitzt. Wenn es den Rechtsparteien gelingen wird, sich auf einen gemeinsamen Kandidaten zu einigen, so ist als sicher an- zunehmen, daß dieser Kandidat rein parlamentarisch be- trachtet die erforderliche Stimmenmehrheit auf sich ver- einigen wird. Hierzu bleibt zu erwähnen, daß den Linksparteien im gegenwärtigen Augenblick die Wahl des Präsidenten weniger wichtig erscheint, als die Verwirklichung ihrer Forderungen nach der Auflösung des Sejm und nach sofortigen Neuwahlen, während die Rechte lediglich ein« Vertagung des Sejm auf ein Jahr verlangt. Die nächsten Tage und Wochen werden auf die Ent- wicklung der Ereignisse von grundlegendem Einfluß sein. * DieInternationale Information" de« Sekretariat« der Sozial!- stischen Arbeitcr-Internationale veröffentlicht einen Aufsatz des Vize- Präsidenten der PPS.» Genossen Niidzialkowski, in dem u. a. angeführt wird: In der letzten Zeit waren die Beziehungen der Partei zum Marschall Pilfudski sehr gespannte. Aber die Militärrevolte des Marschall« gegen die herrschende Reaktion hat sofort einen hoch- ausschäumenden Enthusiasmus unter den Arbeitermasien ausgelöst. Umgekehrt hätte ein Sieg der Regierung eine schreckliche Rache an der Arbeiterklasse und der ganzen Demokratie bedeuten müssen und würde ohne Zweifel zu einer Militärdiktatur im rein faschistischen Sinne geführt haben. Dazu kommt, daß PIlsudstl Im Volke per- sönlich sehr populär ist. In dieser Lage hatten wir keine Zeit uns Ueberlegungen hinzu- geben: wir mutzten mit Pilfudski marschieren, weil er gegen die Reaktion marschierte. Das Zentral- Exekutivkomitee hat daher den Generalstreik proklamiert: im Be- sonderen den Streik der Eisenbahner, um da» Vorrücken der reaktionären Regimenter zu hindern: eine große Zahl von Arbeitern ist in die Reihen der Truppen eingetreten, um am Kampfe tellzu- nehmen. Zusammenfassend kann man, wenn man die verschiedenen Mög- lichkeiten der Entwicklung der Ereignisse in» Aug« faßt, folgende Eventualitäten für die Zukunft unterscheiden: 1. Entweder entwickelt sich die gegenwärtige Regierung im Sinne einer Militärdiktatur, dann wäre der Konflikt mit der Arbeiterklasse unmittelbar gegeben. 2. Oder die Regierung wird, wie sie e« erklärt. Im Sinne der Demokratie vorgehen, dann wird das Parlament ausge- löst, Neuwahlen ausgeschrieben, die sozialistische Bewegung erhält Zugeständnisse und alle Kräfte sind dann auf den Wahlkampf zu konzentrieren. 3. Oder endlich es kommt zum Bürgerkrieg mit der Reaktion in Posen, dann würde die Notwendigkeit einer soziali- stischen oder nahezu sozialistischen Regierung hervortreten. Im Augenblick ist die zweite Möglichkeit die wahrscheinlichste, sie ist auch im Hinblick auf die ökonomische Krise de» Lande» die vorteilhafteste für den Sozialismus und da» Proletariat. Dt« Arbeit der Partei steuert auf sie hin. Gegenüber dem Kabinett Bartel nehmen wir eine ab- wartende Haltung ein. Wir haben ihm ein Minimalprogramm in ökonomischer, sozialer und politischer Richtung sowie betreffend das Problem d-r Minoritäten vorgelegt. Wir haben die Vorschläge der Kommunisten über die.Einheitsfront" abgelehnt. Wir sind in ständiger Fühlung mit den deutschen und jüdischen Sozialisten und mit den Bauernparteien der Linken. Di« Partei hat vollständig klar ihr« Prinzipien und die Prinzipien der Internationale ge- wahrt. Im Augenblick spielt der Kommunismus keinerlei ernst zu nehmende Rolle. Die Sozialistische Partei Polen»(PPS.) hat sich al» die einzig führende Kraft der Arbeüermossen erwiesen." Mißstimmung der Sozialisten. Warschau . 25. Mai.(Eigener Drahtbericht.) Wchrminister Marschall Pilfudski hat nun auch in einem Interview zu er- kennen gegeben, daß er eine Kandidatur als Präsident der

Republik annehmen wird. Seine Wahl durch die National- Versammlung am 31. Mai ist sehr wahrscheinlich, da neben den Sozialisten, den beiden linken Bauernparteien und den Abgeordneten der Minderheitsoölker auch ein Teil der rechten Bauernpartei Piast " für Pilfudski stimmen wird. Außerdem dürfte ein Tell der Posener und oberschlesischen Rechtsparteller nicht zur Nationalvcr- fammlung nach Warschau kommen. Die Rechte hat eigenllich auch kein besonderes Interesse, die Wahl Pilsudskis zu verhindern, da er als Staatspräsident weit weniger aktiv hervortreten kann als in anderer Eigenschaft. Di« programmatischen Aeußerungen des Ministerpräsidenten Bartel, der sich für eine außerordentlich weitgehende Ver- rnehrung der Rechte des Präsidenten ausgesprochen hat, finden keineswegs dl« Zustimmung der polnischen Sozialisten, erregen vielmehr deren Mißfallen. Die polnischen Sozialisten wären mit einer Erweiterung der Präsidentenrechte allenfalls für die zwei Monate zwischen der Auflösung und der Neuwahl des Parlaments einverstanden, aber nicht damit, daß eine solche Er« Weiterung der Präsidentenrechte dauernder Zustand würde. Mun glaubt übrigens, daß dieselbe Mehrheit, ti« Pilfudski zum Präsidenten wählt, auch die Auflösung des Parlaments beschließen wird. Keine militärische Gegenoperation. Krakau . 25. Mai. (Rd.) Nach einer Mitteilung desCzas " hat General H a l l« r sein Rücktritt»gesuch«ingereicht, dem un» verzüglich stattgegeben werden soll.

Die polnische Enteignungsaktion. Deutscher Prozesserfolg vor dem Haager Gerichtshof. Haag. 25. Mai. (DTB.) Der Internationale Gerichtshof hat heute mittag in der bekannten Klage, die von der deutschen Regie- rung gegen die polnische Regierung wegen einer Reihe von deutschen Eigentumsrechten in Polnisch -Oberschlesien angestrengt worden war, sein« Entscheidung bekanntgegeben. In außerordentlich ausführlichen 1W> Drucksellen langen Ausführungen ist der Gerichtshof zu dem Schluß gekommen, daß in den Hauptpunkten der deutschen Klage st a t t z u g e b e n ist. 2m ersten und zweiten Teil der Entscheidung wird ausgeführt, daß die Anwendung der Artikel 2 und 5 des pol- nischen Gesetze» vom 15. Juli 1020 auf deutsche Staatsangehörige und Gesellschaften in Polnisch -Oberschlesien sowie die Haltung der polnischen Regierung gegenüber den Aktiengesellschasten Ober- schlesische Stickstofjwerke und Bayerische Stickstoffwerk« im Wider- s p r u ch zu dem Artikel 6 fs. der Genfer Konvention stehen. Im dritten Tell der Entscheidung wird dargelegt, daß die von der pol» Nischen Regierung bezüglich einer Reih« von ländlichen Domänen erlassenen Enteignungsnotistkationen in s ü n s Fällen im Wider- s p r u ch zu den Artikeln 6 bi» 22 der Genfer Konvention stehen, daß dagegen in vier Fällen die deutsche Klage abgewiesen werden müsse, während endlich in zwei Fällen wegen inzwischen erfolgter Zurückziehung der polnischen Notifikationen und demgemäß auch des deutjchen Klageantrages die Klage gegenstandslos ge- worden sei._ petljura ermordet. Wegen seiner Judenverfolgungen. Parts, 25. Mai. (WTB.) ver frühere Gouverneur der Ukraine , Petljura , Direktor einer in Paris erscheinenden Zeitung, ist heute nachmittag von einem seiner Landsleute namens Schwartzbarth erschossen worden, angeblich weil Petljura eine große Anzahl Israeliten in der Ukraine unterdrückt haben soll, Pellsura hotte In den Wirren, die der Errichtung der Moskauer Sowjeidlktotur und dann dem Weltkrieg und der Errichtung Polend im Osten folgten, einige Zelt hindurch Teile der Ukraine be- herrscht". Judenpogrome Hot e» dort genug gegeben. Die feste Angliedcrung der Ostukraine an Rußland hatte Petljura zuerst nach Polen und. nach dem russisch-polnischen Frieden, noch weiter westlich getrieben. Der Attentäter, ein 1835 in Smolensk geborener Uhrmacher, hatte Petlsura vor etwa zehn Tagen kennen gelernt und unterhielt mit Ihm.freundschaftliche' Beziehungen.

Alltägliche Sache. In den Schläfen dumpfes, bebendes Pochen, Wühlender Hunger in allen Knochen, Glanzlos die Augen, die Füße zerwetzt, Stiefel, Mantel und Hut versetzt. Taumelndes Irren, Schaufensterscheiben: Hier ist'» richtig! Stehenbleiben! Prager Schinken, Gans in Afpiki Sup di vul, und frei di dick! Fäuste krampfen. der Blick wird-rot, Gebt Arbeit! Arbeit! Ich will ja nur Brot! Hallo, was ist da? Da fiel einer um. Zwanzig, dreißig stehn' gleich drum herum. Schupo. Fernruf, Rettungswache, Di» Menge verläuft sich. alltäglich« Sache. __ Adolf Lehner t. Ein paar stböne Damenbeine. Von Alfred Fritzfch«. Der Bucklige ging über die Straße und dachte an nichts andere» als an den Sonnenschein, der ihn erwärn-te, und ab und zu an die vielen kleinen Sorgen, mit denen er sich Tag für Tag erneut ab- zugeben hatte. Aber diese lagen ihm heute nicht so schwer auf dem Herzen er war eigentlich recht vergnügt. Sogar ein kleine, Stückchen Flieder hatte er sich in da» Knopfloch seine» Jacketts ge- steckt. Do schlenderte er seinen Weg. Sah sich hin und wieder ein Schaufenster an. musterte jeden, der ihm begegnete, horcht« un- gestört in den Verkehrslärm hinein und genoß dazu mit Behagen die warme Luft, die alles umspielte und schon nach Sommer roch. Dem Buckligen war recht wohl zumute, und er hätte jedem fremden Menschen gut sein können, trotzdem er aus diese, die ge- sunden und geradegewachsenen, nicht immer gut zu svrechen war. Heut« aber wollte er mit sich und ollen in Frieden leben und sein Herz, von keinem Haß oder Leid verschüttet, durch den Tag tragen. In Gedanken versunken ging er seinen Weg. Da vor ihm fiel ihm eine junge Dame aus. Sie war noch sehr jung. Und ganz zier- lich. Dazu streng modern gekleidet. Ein lila Capekleid und gelbe Seidenstrümpfe trug sie. Ihr Rock war sehr kurz. Kaum, daß er bis über die Knie reichte. Und das konnte sich die junge Dame auch leisten, denn ihre Beine waren wundervoll gewachsen. Der Bucklige ertappte sich dabei, daß er schon minutenlang hinter dem hübschen Wesen herlief und auf ihre Beine starrte. Er war schon so vertieft, daß er sogar einen Mann angerempelt hatte und ohne Entschuldigung weitergelaufen war. Der hatte ihm was nachgerufen... und dabei auf seinen Buckel angespielt... Das hörte er aber gar nicht mehr und dann... das Mädchen, da» Mädchen mit den schönen Lew«», durste ihm«eicht entwischen.

Unentwegt tippelte e» seinen Weg, guckt« einmal nach link», einmal nach rechts und husch! ging es weiter. Schlank und jung. Wie ein Maienlied... Der Bucklige hastete hinterher. Einmal mit solch einem schönen Geschöpf durch die Straßen gehen können... ihm Freund sein dürfen... Der Bucklige erschrak. Wa» für unnütze Gedanken er sich machte. Jäh stand vor seinen Augen ein Bild. Auch ein Mädchen, vor Iahren war es. Und wa» hatte das mit ihm ge- macht? Ihn um iein Geld gebracht, und dann war es auf und davon gegangen. Wie konnte er sich auch einbilden, daß ihm, ihm das Glück biühen würde. Das Glück mit einem Mädchen. Fata Morgana! Die Gedanken kreisten in seinem Kopf und rannen und sausten in dieses neu« Bild zusammen: da» Mädchen vor ihm. Wie eine Glockenblume blühte es aus dem Gewühl der Straße. Auf schlanken, schönen Beinen... Jetzt überschritt«» den Fahrdamm. Blickte nach link», nach rechts... Von links nahte ein Auto... schneller ging e», dann lief es.... Der Bucklige hinterher. Lila und Gelb vor seinen Augen. Ein paar schöne Damenbeine tanzten von ihm in einem ganz hellen Licht hundert Menschen schrien auf eine eiserne Faust hieb ihn zu Boden drückte malmte Blut quoll in seinen Mund sein Schrei erstarb und dann sank er ins Nichts. Glück!" meinte der Arzt auf der Unfallstation.Eine kleine Gehirnerschütterung und zwei Rippen." Eine Schwester trat zu dem Buckligen..Hier," sagte sie,.da« ist für Sie abgegeben worden!" Ein Zwanzigmarkschein war es. Almosen! Der Bucklige krampst« seine Finger um den Schein. Starrte ins Leere. Lächelte seltsam. Ließ sick ein Glas Wasser geben, trank, und schlief ein... Die junge Dame im Lllafleid hatte Ihn gesehen, als er auf dem Fahrdamm lag. Hatte in feine halbgeöjfneten Augen gesehen. Sah dort den Blick der gequälten Kreatur. Wußte von nichts. Weinte... Griff dann in ihr Silbertächfchen. Gab einem Polizisten Geld. Für den Buckligen. Und war schnell fortgelaufen... Auf schönen, schlanken Beinen...

Die preußische Slaalsbibliothek und die Technik. Bei der seit länqerer Zeit Im Gange befindlichen Durchsicht und Ergänzung oer Bestände der Handbibliothek des großen Lesesaals der Staatsbibliothek rft für den AbschnittTechnik" die

l Gorkl» Rückkehr nach Rußland . Maxim Gorki , der bekanntlich schon seit langer Zeit außerhalb Rußland » lebt, hat Moskauer Freun- den brieflich mitgeteilt, daß seine Gesundheit sich in letzter Zeit sehr gebessert habe. Das politische, soziale und literarische Leben in Sowjetrußland verfolg« er mit großem Interesse und er heg« die Hoffnung, in nächster Zeit wieder einmal nach Rußland zu kommen. GortI arbeitet zurzeit an einem Drama, das aber nicht in Rußland spielt, sondern in dem von dem Dichter jetzt schon seit Iahren beob- achteten und studierten Leben Westeuropas .

Mitwirkung de« langsährigen Leiters der Bibliothek der Technischen Hochschul« Charlottenburg , Prof. Dr. Simon, gewonnen worden. Nach Aussonderung der veralteten Wert« ist eine Sammlung von etwa 750 Bänden aufgestellt worden, di« alle Gebiet« der technischen Wissenschaften umfaßt und für jedes der wichtigsten Kapitel winde- stens eine führende Zeitschrift und einige Hauptwerke darbietet. Die Zeitschriften stnd in der Regel auf die letzten fünf Jahrgänge beschränkt, die nunmehr stets erreichbar stnd. Im Lesesaal selbst stehen von diesen Zeitschriften wegen Raummangels nur zwanzig, siebzehn weitere sind in dem nahegelegenen Handmagazin unter- gebracht und werden auf Wunsch sofort herbeigeholt. Einige Bücher, die vor dem Abhandekvmmen besonder» geschützt werden sollten, sind in Verwahrung de» Lesesaalbeamtcn und werden von Ihm

gegen Empfangsschein ausgehändigt. Ein in fünfzehn Haupt» abschnitte gegliederter Zettelkatalog verzeichnet den gesamten Bestand und eMhält zugleich Hinweise aus einschlägige Werke, die in anderen Abteilungen des Lesesaal» aufgestellt sind. Das Verzeichnis der AbteilungTechnik" wie anderer neu geordneter Abteilungen der Handbibliothek soll demnächst gedruckt und einzeln zugänglich gemacht werden. Für«tue zeitgemäße Umgestaltung de» allge- meinen Sachkatalog» der Technik sind di« Vorarbeiten im Gange. Die neue Auslandsbriefmarke der Retchspost. Die Mitteilung des Reichspostministeriums von der Ausgabe neuer Freimarken zu 15 und 25 Pfg. für den Auslandsverkehr hat in künstlerischen Kreisen lebhaftes Befremden hervorgerufen. Bor längerer Zeit war an das Reichspostministerium die Anregung ergangen, für diese Freimarken Entwürfe eines öffentlichen Preisausschreibens einzu- holen, die mit Rücksicht auf den besonderen Auslandszweck gewisser- maßen als repräsentativ für das deutsche Kunstgewerbe wirke» sollten. Leider hat die Postverwaltung vorgezogen, di« Oeffentlich- keit bei dem Entwurf der neuen Marken vollständig auszuschalten. Wie von der zuständigen Stell« im Reichspostmlnlsterlum mitgeteilt wird, steht da» Ministerium aus dem Standpunkt, daß der Entwurf neuer Marken keinesfalls die Oessentlichkeit interessieren könne. In­folgedessen sind di« neuen Briefmarken auch bereit» der Reichs- druckerei in Druck gegeben worden. Ihre Ausgabe wird voraus- sichtlich noch im Juni erfolgen. Man darf gespannt sein, wie die Marten, deren künstlerischer Schmuck nach der Meinung des Reichs- vastministerlum» die Oessentlichkeitnicht interessieren dürfte", aus- sehen werden. Hat man darum mit ihrem Druck solche Eile gehabt, um einer unbequemen Kritik der.nicht interessierten Oessentlichkeit" au» dem Wege zu gehen?

Ste«t»op«r. In der. T o« c a"-«uffllSrung am 30.. in der Alfred P I c e a o« r fein Akriiner Kaftiplcl beginnt, singt ZPlichael B o b n e n den Lcarpia und Mafalda Salaatint di« ToSca . Musikalbibe Leitung-»eneralmufildirelior««»Blech. ... I««roß«, Schonsptelhaus. Der amerikanische.Jazzband- köntg Paul Vbttemann wird mit seiner Kapelle a« 2», ZJ. und 2S. Juni Im Großen Echousptelhiu» gastieren. Staat», nschiß für da, Irierer Stadtcheater. Wie au» Trier gemeldet wird, wurde in den Berhandlungen der Stadt»»rw«Itung mit den zu- ständigen Berliner Stellen ein StaatSzufchug von 4t)!X>0 M. für dg» Irlerer Tbeater destimmt zugelagt, der unter Umständen nul 70000 27. erböht werden(oH. Damit ist dle vulrechterbolwug des SchaulpielS für sieben Monate gesichert. Sollt« der«rdähte Zuichuf, gewährt werden, so will man derfiichen.«in verllelnerle» Orchester von SS Mujikero und dt« Kleine Oper aus sieben Monate zu sicher».'