Berths burdenberung ber Berteilungsflaffet nicht mehr zuzulassen und insbesondere bei der Berteilung des Gemeindeanteils an der Hauszinssteuer und des Anteils an der Kraftfahrzeugsteuer für eine Verbesserung des Verteilungsschlüffels zu wirken, durch welche den Bedürfnissen der Stadt Berlin besser als bisher Rechnung getragen wird.
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Modellbörse.
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An ihr wird nicht mit Staatspapieren und Effetten gehandelt, Menschen sind es vielmehr, die den Umsatz" bilden. Auch nur einen Tag in der Woche, Montag von 10 bis 12 Uhr, ist sie geöffnet und diese zwei Stunden sind für ihre Besucher ausschlag gebend, ob sie in den kommenden Tagen essen dürfen oder hungern müssen. Die Börse unterscheidet sich also wesentlich durch das Material von ihren Schwestern. Im Borraum der Hochschule für freie und angewandte Kunst" herrscht in den angegebenen Etunden Bewegung. Auf Bänken fißen sie, sehnsüchtig wartend, ob nicht bald ein Schüler der Akademie an sie als geeignetes Modell herantritt, und somit ein„ Geschäft" zustande fommt. Außer den gewerbsmäßigen Modellen ist auch andere Ware" reichlich auf dem Markte" angeboten. Viele von ihnen haben sich sicherlich nie träumen lassen, daß sie einst das gleiche Schicksal ereilen würde, wie der ehemals im Salon stolz aufgehangene Aft, auf welchen die Gäfte mit Bewunderung schauten. Seltsame Typen stellen sich ein, Tirolerföpfe, Neger und Japaner und sogar echte Zigeuner; an ihnen allen nagt der Zahn der Zeit: Die Not an ihnen allen nagt der Bahn der Zeit: Die Not. Diese Klasse Arbeitssuchender darbt, in unserer der Kunst abholden Zeit, ent setzlich und bevölkert in dichten Scharen die Börse, gleich denen, in die hunderttausende zählende arbeitslosen Intellektuellen, Raufleuten und Arbeitern die Arbeitsnachweise. Die Kunst ist sehr vom Wirtschaftsleben abhängig, und nicht nur die Burgstraße, nein auch die Modelle leiden jetzt zu oft unter flauen Börsen".
Die Umgestaltung des Friedrichshain - Krankenhauses. Fertigstellung eines Pavillons für Tuberkulosetrante. Das Friedrichshain Krantenhaus, das im Jahre 1874 eröffnet wurde, hat einmal als ein großer Fortschritt im Gesundheitswesen der Stadt Berlin gegolten. Eingerichtet nach den Grundsätzen, die dem damaligen Stand der Heilkunde entsprachen, fonnte dieses Krankenhaus eine Musteranſtalt genannt werden. In dem Halbjahrhundert, das seitdem verflossen ist, hat die weitere Entwicklung der Heilkunde auf dem Friedrichshain - Krankenhaus manches neue gebracht. Die Kriegsjahre und die Jahre der Geldentwertung erlaubte feine Verbesserungen und der Mangel zwang zum Verzicht selbst auf sonst Notwendiges. Erst jetzt kann zur Verwirklichung des Planes, das Friedrichshain Kranten haus zu modernisieren", wieder mehr getan werden.
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Fertiggestellt ist die Erweiterung und Umgestaltung des Bavillons XII, der fünftig zur Unterbringung Lungenkranken dienen soll. Am Dienstag besuchten Mitglieder der Bezirksversammlung und des Bezirksamts Friedrichs. hain das Krankenhaus und besichtigten unter Leitung des Bürgermeisters Genosse Mieliz und des Oberbaurats Dr. Meurer den völlig neu eingerichteten Bavillon. Er ist durch Arbeiten erweitert worden, die soviel Raum für besonnte Liege hallen bieten, daß nötigenfalls alle Insassen des auf 52 Betten berechneten Pavillons gleichzeitig dort liegen fönnen. In dem ganzen Pavillon find alle hygienischen Forderungen, die aus dem gegenwärtigen Stand der Tuberkulosebekämpfung sich ergeben, nach Möglichkeit erfüllt. Die freundliche Ausstattung der Räume, in denen die lichten und warmen Farben vorherrschen, wird auch den Gesundheitszustand der Kranken günstig beeinflussen. Dieser Tuberkulofepavillon ermöglicht die nötige Trennung der Tubertulösen von den anderen Kranten der Anstalt. Auch die dem Bavillon umgebenden Gartenantagen sollen besonders abgegrenzt und eingehegt werden. Ein anderes Stück der Umgestaltung des Friedrichshain - Krankenhauses ist gleichfalls im wesentlichen fertig, das Fernheizwert, das ein mal sämtliche Gebäude der Anstalt( und auch außerhalb der Anstalt in der Nachbarschaft liegende Haus der Biftoriaschwestern) verforgen soll. Die das ganze Grundstück durchziehenden Heizfanäle, in denen die wärmeführenden Röhren untergebracht sind, haben eine Gesamtlänge von ziemlich einem halben Kilometer. Die weitere Durchführung des Umgestaltungsplanes droht leider dadurch ins Stocken zu fommen, daß von den im Haushaltsentwurf stehenden Ausgabeposten mancher, wenn es nach den Vorschlägen des Haushaltsausschusses der Stadtverordnetenversammlung geht, gestrichen werden soll. Im Bezirksamt Friedrichshain , das sich die Betreuung der Anstalt sehr angelegen sein läßt, sieht man dieser Möglichkeit mit Sorge entgegen. Die Rücksicht auf das Gesund. heitswesen von ganz Berlin rechtfertigt den Wunsch, daß die Umgestaltung des Krantenhauses Friedrichs. hain nicht aufgehalten wird.
Saarbrückener Sänger beim Berliner Magiftrat. Die Mitglieder des Saarbrüdener Männergefang. vereins von 1861, die sich auf einer Sangesfahrt durch verschiedene Städte Deutschlands befinden, waren am geftrigen Dienstag Mittag Gäfte der Stadt Berlin . Die auswärtigen Gäste wurden mit Darbietungen eines Mädchenchors von 100 Schülerinnen des Bittoria- Lyzeums unter Leitung des Gefanglehrers Albert Röller, sowie des Doppelquartetts des Berliner Lehrergefangvereins empfangen. Sodann begrüßte Oberbürgermeister Böß die Gaar brüdener Gäfte mit einer Ansprache. Nach einem Willkommens gruß in der Reichshauptstadt brachte der Oberbürgermeister ein Hoch auf die deutsche Saar und den deutschen Männergesangverein von 1861 aus, in das die Anwesenden einstimmten. Für den Saar brüdener Männergesangverein dankte sodann Pfarrer Reichard für den Empfang in der Reichshauptstadt, wobei er auf die vielen Leiden und Berfolgungen hinwies, die die Saarländer um der deutschen Sache willen zu erdulden hatten. Ein geselliges Beisammensein an läßlich eines Frühstücks, das der Magistrat den Saarbrüdener Gästen gab, vereinte die Sänger und Mitglieder der Berliner Stadtverwal tung noch längere Zeit. Sodann fand eine Rundfahrt durch Berlin statt.
Volksbad Plötzensee.
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„ Es lächelt der See..." Die grünen Rehberge. Eine soziale Großtat hat das Bezirksamt Wedding mit dem Ausbau der Badegelegenheit und der Uferwege am Blögenjee vollbracht. In grauer Vorzeit" mag der See in landschaftlich schöner Umgebung gelegen haben; was das größer gewordene Berlin aus diesem Auge der Landschaft im Laufe der Zeit machte, war weniger angenehm. In der Erkenntnis, daß gerade die Ber liner Außenbezirke stets benachteiligt waren, was Part- und Erholungsanlagen und sonstige soziale Einrichtungen anbetrifft, hat vor Jahr und Tag das Bezirksamt Wedding die Umgestaltung in die Hand genommen. Von der Moabiter Seite her ist der 3ugang zum See zunächst einmal befestigt worden. Mit den einfachsten Mitteln haben der Dezernent des Hochbauwesens, Stadtrat Genoffe Bod und Gartendirektor Germer eine wirklich schöne Begeanlage geschaffen. Nach dem See zu schließt ein einfaches, als Garderobenablage dienendes Häuschen die Anlage ab. Dann fällt die Böschung steil ab und der Besucher sieht von erhöhtem Standpunkt aus auf das bunte Leben und Treiben am
Strande. Die Absicht der Bauleiter, Natur bei Natur zu laffen, mußte hier allerdings aufgegeben werden, denn die Ab mande. rung des hohen Ufers in den See hinein hatte dessen stän bige Bertleinerung zur Folge gehabt. Eine starte, hohe Betonwand bildet jetzt einen Abschluß vom Badestrand nach oben. Am
fer aber lodi Herrttter märttfher Sand Des selbe gelbe Sand, der unten am Wasser Tausenden und aber Tau. senden während der warmen Jahreszeit eine willkommene Raststätte bieten wird, hat den Gärtnern bei der Fertigstellung des Ufer weges um den See herum erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Reine Pflanze, auch die geringste nicht, mar mit ihm zufrieden. Und so haben viele Hundert Fuhren Straßenfehricht die Berbin dung zwischen dem Jrdischen und allem Bergänglichen herstellen müssen. Eine schöne Promenade umschließt gegenwärtig noch erst bis zum halben Umfreis den See, unterbrochen von herrlichen Terrassen, Schmudrondells und Ausblickstellen. Nichts Gefünfteltes, nichts überladen Proziges; das Hochbauamt hat Asphaltstraße zu Terrassen, Treppen und Ufereinfassungen ver bewiesen, daß man selbst die Betonstüde einer aufgerissenen wenden kann, wenn der Bezirkskämmerer gar zu wenig Geld im Beutel hat. Links herum geht's dann in die Rehberge, oder besser gesagt in die Anlagen, die an ihrer Stelle entstanden sind und noch weiter entstehen werden. Die gröbften Unebenheiten des Geländes find abgetragen und das Ganze zu einem Er. des Geländes find abgetragen und das Ganze zu einem Er. holungsparf schönster Art ausgestaltet worden. Der Wind fann nun nicht mehr den Anwohnern der Gegend den Sand ins Fenster wehen; da, wo früher Dedland war, tummeln sich jetzt Kinder und schöpfen Erwachsene Licht und Luft. Das Freibad ist schon jegt geöffnet. Für Ordnung sorgen die Mitglieder der Schwimmvereine, den Sanitätsdienst hat der Arbeiterfamariter bund übernommen. Auf den Eintrittspreis von 10 und 5 Pf. genießen Schulen noch Ermäßigung.
dem Genossen 2eib, an der Spige verwirklicht, wonach sich die So hat das Bezirksamt Wedding mit seinem Bürgermeister, Bewohner des hohen Nordens sehnten, was ihnen aber unter den früheren Stadtverwaltungen stets vorenthalten wurde.
Man schreibt uns:
gefaffen worden. Die Einfamilienhäuser beften en theer Kranten bestimmt sind. Die Stocwohnungen verfügen ebenfalls Hinterfront geräumige, bebedte Liegehallen, die für die über geräumige Loggien, die als Freiluftliegeräume gut geeignet sind. Aber auch die Dächer der Häuser haben eine solche Gestalt erhalten, daß fie für Luft- und Sonnenbäder zweddienlich benutzt werden können. Bei der Verteilung der Wohnungen wirkt das Gelsenkirchener Stadtgesundheitsamt in entscheidender Weise mit.
Alles in allem: ein für Berlin sehr nachahmens wertes Beispiel!
Vorsicht beim Baden.
Das Wasserbauamt Röpenid marnt bringend davor, an verbetenen Stellen zu baden. Es liegt nicht in der Absicht der Behörde, durch unnüge oder übertriebene ängstliche Bestimmungen die ihr zum Schuge anvertraute Bevölkerung am Baden zu hindern. Aber nicht jedes flache Ufer ist zum Baden ge= eignet. Oft fällt der Strand namentlich in den Seen östlich von Berlin ganz plötzlich in größere Tiefen ab, wodurch die des Schwimmens Unfundigen der Gefahr des Ertrintens ausgesetzt werden. Andere Uferstrecken sind durch Schlinggewächse, Weidengeflecht und andere Pflanzen so start unter Wasser verwachsen, daß auch gute Schwimmer an solchen Stellen in Lebensgefahr geraten fönnen. Solche Uferstreden müffen im öffentlichen Intereffe für das Baden gesperrt werden. Jeder schützt sich nur selbst, wenn er die bestehenden Verbote beachtet und nur auf den freigegebenen oder besonders hergerichteten Blähen in die fühlen Fluten hinabfteigt. Gemeinden und Gesellschaften haben in nächster Nachbarschaft von Berlin aus
giebig für Babestellen gesorgt. Im Dit en feien befonders genannt: bas Grünauer Freibad in der Dahme , die Badeanstalt in Wendenschloß bei Röpenid, das Freibad des Zwedverbandes am nordöstlichen Ufer des Müggelsees bei Rahnsdorf , das Freibad Adlershof am linken Ufer der Treptower Spree .
Verkehrspolitik oder Bureaukratismus?
bahnen.
Lange, viel länger als in Berlin dauert hier das Erwachen der Notur. Längst ist unser Flieder abgeklüht, die prächtigen, alten Raftanien ftehen im Vollschmud ihrer Blüte, und an der Ostsee Die Verschlechterung des Bertehs auf den Stadt- und Ringtreiben jetzt, Ende Mai, die Rastanien ihre zarten Knospen ans Sonnenlicht. Beilchen, Anemonen, die für uns allen Blühens Anfang bedeuten, schmüden hier mit ihren zarten, duftigen Blüten die Landschaft. Nun lagert die erste, warme Sonne über die See. Die tnorrigen, sturmzerzausten Bäume reden wohlig ihre verrentten Aime nach allen Seiten und an all ihren Eden und Enden sprießt junges Grün. Auch am Wasser wird's allmählich lebendig. Die Fischfutter fahren fleißig auf Fang und fredenzen uns die prächtigen Schollen, Flundern und andere heimische Spezialitäten. Die ftolzen Schwedendampfer bringen Gäste hinüber und her. über. Der Strand wird instand gesezt, die Bege gangbar gemacht. Weit öffnen sich die gastlichen Hallen der Hotels und Pensionen; vorerst zu Lüftungs- und Säuberungszwecken. Da wird gehämmert, gescheuert, gestrichen, geflopft, nach Leibesträften. Fieberhaft arbeiten die Kurverwaltungen, versenden Prospekte, erledigen mehr oder minder notwendig Anfragen. Die Geschäfte werden geöffnet und dekoriert und alles wartet mit fieberhafter Spannung auf den ersten Gästetransport. Man rechnet und hofft natürlich auf internationales Publikum. Also hoch den Wimpel! Wie heißt es doch im Liede: An ihren Farben sollt ihr sie erkennen. Sie dünten sich großen Mutes und schwellen, die enge Brust, wenn sie ihr" Fähnlein hiffen. Behaltet in Gottes Namen euer heimliches Jool", aber schädigt wenigstens nach außen hin nicht das schöne Stüd deutscher Natur!
„ Fürsorgewohnungen" für Tuberkulose.
Unter der Wohnungsnot leiden ganz besonders schwer solche Familien, in denen Tuberkulose herrscht. Die Kranten fiechen dahin, weil die Schäden der Wohnung ihren törperlichen Zustand auf das schwerste beeinträchtigen. Die gefunden Familienmitglieder werden von den franten Mitbewohnern angestedt, weil es ihnen unmöglich ist, sich in den engen Räumen vor den bazillen ftreuenden Familienmitgliedern genügend zu schüßen. Es ist beshalb notwendig, das bei dem Bau und der Sumeifung Don neuen Wohnungen auf die Intereffen der tuberkulösen Menschen und derjenigen gefunden Menschen, die von den Tuber. fulösen mit Ansteckung bedroht werden, besondere Rüdsicht
genommen wird.
In Berlin ist leider auf diesem Gebiete so gut wie gar nichts bisher geschehen. Anders liegen die Verhältnisse in Bien, wo man aus städtischen Mitteln troh großer finanzieller Schwierig feiten sehr gute Wohnstätten errichtet hat, die teilweise tuberkulösen und tuberkulosebedrehten Familien zur Verfügung gestellt werden. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von reichsdeutschen Städten, die auf diesem Gebiete recht ersprießliche Arbeit ge. leistet haben. In Dresden , Nürnberg , Karlsruhe , Bielefeld und Bunzlau hat man besondere Wohnungen für Tuber tulose errichtet. In Chemniz ist eine Borstadtfiedlung für lungentrante Kriegsbeschädigte erbaut worden, die aus 11 Moh nungen verschiedener Größe besteht und durchweg mit besonders großen Fenstern versehen ist. Jede solche Wohnung hat auch ein besonderes Krantenzimmer mit Beranda und einem Hausgarten.
In besonders verdienstlicher Weise ist die Stadt Gelsen. firchen vorgegangen. Sie hat besondere Fürsorge wohnungen gebaut, die finderreichen Familien, in denen Tuberkulofeertranfungen vorliegen, vorbehalten sind. Es wurden zmei große Baublods errichtet mit 40 Einfamilienhäusern und acht zweistödigen Häusern. Im ganzen find 72 Wohnungen neu
Das Rundfunkprogramm.
Mittwoch, den 26. Mai.
Außer dem üblichen Tagesprogramm: 3.30 Uhr nachm.: Jugendbühne( Unterhaltungsstunde). Die Funkprinzessin erzählt: 1. Vom tapferen Schneiderlein. 2. Die kluge Else( Die Funkprinzessin: Else Fischer- Ramin). 5-6.30 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski. Anschließend: Ratschläge Schule( Bildungskurse). 6.50 Uhr abends: Abteilung Sprachunter fürs Haus, Theaterdienst. 6.50-8.10 Uhr abends: Hans- Bredowricht. Englisch ( R. Herdman Pender). 7.15 Uhr abends: Hochschulkurse). Abteilung Wirtschaftswissenschaft . Staatssekretär z. D. Professor Dr. Julius Hirsch :" Probleme des modernen Handels( Die neuen Erscheinungen auf dem Weltmarkte)". 7.50 Uhr abends: Abteilung Rechtswissenschaft. Geh. Justizrat Prof. Dr. Ed. Heilfron: Streifzüge durch das bürgerliche Recht( Erbrecht II. Teil)". 8.30 Uhr abends: Max Stange( zu seinem 70. Geburtstage). Dirigent: Professor Max Stange. 1. Romanze für Streichquartett( Berliner Funkorchester). 2. a) Das ist ein ewig uraltes Lied( Schachle), b) Treue( Eichendorff ), c) Weißt du schon? ( Langer)( Kleiner Chor des Erkschen Männergesangvereins). 3. a) Blick auf!( Griechische Antologie), b) Düftet die Lindenblüt'( Klaus Groth ), c) Erinnerung( Maikow)( Georg Funk, Tenor; am Flügel: Professor Max Stange). 4. Serenade. Allegretto alla Un poco adagio Allegro giocoso Andante
marcia
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Allegro( Berliner Funkorchester). 9.15 Uhr abends: Rezitationen
Hermann Vallentin . 1. Fabeln und Parabeln der Weltliteratur. 2. Heinrich v. Kleist: Anekdote. 3. Hans Reimann : Das Alter. 4. Rudolf Presber : Und was die Leute sagen. 5. Theodor Fon tane : Sinngedichte. 6. Eine Wundergeschichte aus Schlesien nach einer historisch wahren Begebenheit. 7. Humoristische Kleinigkeiten. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Spartnachrichten, Theater und Filmdienst. Königswusterhausen , Mittwoch, den 26. Mai.
1.05-1.35 Uhr nachm.: Lektor Grander u. Walinski: Französisoh für Schüler. 3-3.30 Uhr nachm.: Studienrat Friebel und Lektor Mann aus London : Englisch für Anfänger. 8.30-4 Uhr nachm.: Studienrat Friebel und Lektor Mann aus London : Englisch für
Fortgeschrittene. 44.30 Uhr nachm.: Geh Rat Prof. Dr. Sievers: Karl Friedrich Schinkel . 4.30-5 Uhr nachm.: Mitteilungen des Zentralinstitutes. 5-6.30 Uhr abends: Anns von Gierke: Arbeit und Beschäftigung in der Natur. 8.30 Uhr abends: Uebertragung von Berlin .
Während die Berliner Straßenbahn und die Aboag jetzt faft in jeder Woche eine neue Linie einführen, hat es die Kurzsichtigkeit der bureaukratischen Verkehrspolitik der Reichsbahndirektion Berlin fertiggebracht, der Berliner Bevölkerung einen Sommerfahrplan vorzulegen, der einen Rüschritt ohnegleichen_bedeutet. Wie in dem man gegenüber dem Binterfahrplan logischerweise eine eine Nachprüfung ergibt, hat die R.B.D. Berlin im Sommerfahrplan, Bermehrung der Züge erwarten follte, im Bereiche der Stadtbahn Iaffen! Es verkehrten bis zum 14. Mai 1926 merttäglich 719 Züge ( Friedrichstraße ) nicht weniger als 89 3üge megfallen und seit dem 15. Mai 1926 ist die Zahl auf 630 verringert worden! Die R.B.D. Berlin wird diesen Rückschritt motivieren müssen; denn es herrscht unter den täglichen Benuzern ziemliche Empörung, die sich auf der am meisten betroffenen Strecke von und nach dahin äußert, daß in den Fabriken in Nieder- und Oberschöneweide , Grünau , auf der ca. 30 direkte Züge in Fortfall tommen, schon Adlershof und Grünau Protest listen der Arbeiter umb Angestellten gegen die unvernünftige Neuregelung ausgelegt werden. Es wäre denjenigen, die dieses Monstrum von Fahrplan ,, verbrochen" haben, dringend zu empfehlen ,,, incognito" morgens in der Zeit von 6-9 Uhr zu verfuchen, von Niederschöneweide oder Baumschulen meg die Züge nach Westend " zu benutzen, damit sie sehen, welche standalösen Zustände ihr bureaukratischer Eingriff im Gefolge hat. Gleichzeitig taucht die Frage auf, mit welchen Gründen die RBD. die außerordentliche Bevorzugung der Wannseean denen doch die dichtbahn gegenüber den östlichen Streden bevölkertsten Stadtteile liegen motivieren fann, zumal, wie uns bekannt, der Bahnhof Grünau im Jahre 1925 durch den Ausflugsperfehr die größte Verkehrsziffer aufzuweisen hatte. Oder glaubt die RBD. Berlin trotz der verringerten Zugfolge die gleichen Um fäße auf Kosten der Nerven ihrer Fahrgäste, die wie die Heringe von und zur Arbeitsstätte für ihr teures Geld verfrachtet werden
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zu erzielen? Hier könnte ihr die Straßenbahn und die Abong wenigstens im Nahverkehr der Vororte eine wirksame Kon turrenz entfalten, die sich sicher zum Nachteil der bureaukratisch verwalteten Reichsbahngesellschaft auswirken würde.
Die allgemeine Empörung über die hinterwälderische Berfehrspolitik der R.B.D. Berfin wird endlich dazu beitragen, den Verwaltungsbureaufraten wieder einmal vor Augen zu führen, daß Bertehrsprobleme einer Großstadt fich nicht vom grünen Tisch meistern lassen.
Man schreibt uns: Auf der Fahrt von Bremen nach Düffeldorf sieht man eine große Zahl Schranken an Wegübergängen über das Bahngleis neu gestrichen, und zwar so, daß das Ende einen breiten schwarzen, die Hauptlänge der Schranke einen weißen Anstrich mit breitem roten Band in der Mitte zeigt. Ob dieser neue Anstrich aus irgendwelchen verkehrstechnischen Gründen gewählt ist, mag dahingestellt bleiben. Ich will nicht annehmen, daß die Reichsbahnverwaltung so naiv ist, mit diesem Anstrich der Wegschranken die alten Reichsfarben zeigen zu wollen, aber etwas eigentümlich wirkt es doch! Bisher sind die Wegschranken überall in den betreffenden Landesfarben gestrichen gewesen, da wir ja preußische, sächsische, bayerische usw. Bahnen haben. Jezt ist die Bahn Reichsbahn, da ist es selbstverständlich, daß sie überall dort, wo früher Landesfarben prangten, jezt die Reichsfarben zeigt, also auch an den Wegschranken. Es ist das so leicht möglich, indem die weiße Stange in der Mitte ein breites schwarzrotgoldenes" Band erhält. Auf diese Weise hat die Reichsbahn Gelegenheit, in allen Gegenden Deutschlands die Reichsfarben ständig zu zeigen und so für deren weitere Berbreitung und Einbürgerung zu sorgen. Eine solche Anordnung fann ohne jeden juristischen Zweifel im Verordnungswege erfolgen. Ich bin überzeugt, daß es nur dieses Hinweises bedarf. um die Reichsbahnverwaltung zu veranlassen, den schwarzweißroten" Anstrich der Wegschranken zu beseitigen und statt dessen das sein, dann wäre es Sache der republikanischen Parteien, dafür zu schwarzrotgoldene" Band anzubringen. Sollte dies nicht der Fall forgen, daß die Reichsbahn überall dort, wo bisher Landesfarben zur Schau gestellt wurden, also auch an den Wegschranken, die Reichsfarben in genügend deutlicher Weise zeigt.
Abschluß des Internationalen Mieterkongresses.
Aufruf an die Mieter aller europäischen Länder. Der internationale Mieterfongreß in 3ürich hat seine Arbeiten abgeschlossen, nach dem die Gründung eines internationalen Mieterbundes verkündet und die betreffenden Sagungen genehmigt worden waren. Das Bureau dieser internationalen Organisation hat seinen Siz in 3ürich mit Dr. C. Wirth als Vorsitzenden. Die Geschäfte leitet ein internationaler Borstand, in dem Deutschland , Frankreich , Schweden und Desterreich vertreten sind. Unter dem Eindruck der Schil derungen der Wohnungsfrage und Wohnungsbeschaffenheit in den verschiedenen Ländern, die zum Teil ein troftloses Bild enthüllten, wurde eine Entschließung angenommen, in der die Regierungen und Barlamente der verschiedenen Länder zur Berücksichtigung der For berungen der Mieter aufgefordert werden. Mit einem Aufruf an die Mieter Europas , fich zusammenzuschließen, wurde die Tagung geschlossen.
Baltonwettbewerb. Der auch in diesem Jahre wieder von der Bflanzen im Heim und damit das Groß- Berliner Stadtbild über Deutschen Gartenbaugesellschaft veranstaltete Balton wettbewerb ist dazu bestimmt, die Freude an den Blumen und haupt zu heben. Die Prüfung der Baltone erstreckt sich über ben ganzen Sommer. Als Preise tommen wertvolle Zimmer und Blattpflanzen neben Diplomen zur Berteilung.