24. Verbandstag der Zimmerer.

ist der Nachwuchs im Gewerbe über die Gefahren des Berufes auf zuflären. Der Bauarbeiterschuh Der Verbandstag erachtet es für notwendig, daß die gesamte bildete den Gegenstand des fünften Verhandlungstages. Nach Arbeiterschaft des Baugewerbes gemeinsam den Kampf sowohl dem Referat von Sachs und einer kurzen Diskussion, in der das gegen die Gefahren des Bauberufes, Prämiensystem der Boliere sowie die Ueberlastung der Baukon- als auch gegen die den weiteren Ausbau des Bauarbeiterschutzes ver­trolleure mit allerlei Schreibwerf, das von der kontrollierenden zögernden Mächte aufnimmt. Der Zentralverband wird ermächtigt, Tätigkeit start abhalte, fritisiert wurde, gelangte folgende Entalle ihm hierzu geeignet erscheinenden Schritte zu unternehmen. schließung zu einstimmiger Annahme: Kamerad Römer vom Zentralverband berichtete dann über die vom Vorstand vorgeschlagenen Sagungsänderungen, die die Erhöhung der Mitgliederbeiträge und die Neufeftsetzung der ver­fchiedenen Unterstügungsfäße betreffen. Die Sagungsfommiffion ist zu einer fleinen Herabfegung der vom Vorstand vorgeschlagenen erhöhten Gäge gekommen, hat aber auch die verschiedenen Unter ftüßungsfäße entsprechend gekürzt. Nachdem die Bertreter aller Gaue sich über die neue Vorlage ausgesprochen hatten, wurden die Vorschläge der Kommiffion gegen 18 Stimmen angenommen. Eine Anzahl weiterer Anträge wurden dem Zentralvorstande zugewiesen, andere abgelehnt. Ein Antrag, ben Berbandstag nur alle drei Jahre abzuhalten, wurde, da die wirtschaftlichen Zustände noch zu flüffig feien, zurüd gestellt.

haben.

Der 24. Verbandstag des Zentralverbandes der Zimmerer und verwandter Berufsgenossen Deutschlands sieht in der Erreichung eines befferen Schutzes der baugewerblichen Arbeiter eine wichtige gewerk. schaftliche Aufgabe. Er stellt mit. Bedauern fest, daß die Bestrebungen der Gemert­schaften auf diesem Gebiete in den legten Jahren bei den zuständigen schördlichen Stellen wenig Verständnis und Unterstüßung gefunden Der Verbandstag protestiert gegen diese Haltung der Behörden, ebenso gegen den außerordentlich schleppenden Fortgang der Bor­reichsgefehlichen Regelung des Bauarbeiterschutzes und die dabei anscheinend obwaltende Absicht, die Schußbestimmungen nach den Wünschen der Unternehmer zu gestalten. Die starte Steige­rung der Bauunfälle im Borjahre ist ein Beweis für die Unzuläng lichkeit und mangelhafte Durchführung der geltenden Bauarbeiter schutzbestimmungen.

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Der Verbandstag fordert deshalb zur fofortigen wirksamen Ber­minderung von Berufsschädigungen der baugewerblichen Arbeiter eine öftere und sorgfältigere behördliche Ueberwachung der Bauten. Hierzu sind erfahrene Bauarbeiter als Baufontrolleure in folcher Zahl einzustellen, daß jede Arbeitsstelle mindestens wöchentlich einmal eingehend besichtigt werden kann.

Der Verbandstag verpflichtet sämtliche Mitglieder der Organi fation, die Unfall- und Gesundheitsgefahren des Gewerbes felbft stärker als bisher zu befämpfen. Er fordert hierzu insbesondere alle Vertrauensleute sowie die Platz und Baudelegierten auf, ihre Mitarbeiter zur genauen Innehaltung der Schutzvorschriften anzu­halten und hierbei selbst ein gutes Vorbild zu sein. In gleicher Weise

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Ueber den Breslauer Gemertfchaftstongreß be richtet Schönfelder. Er rechtfertigt die Haltung der Zimmerer delegierten dortfelbst gegenüber den Industrieverbänden. Man habe dem Anschluß an die Industrieverbände nur mit dem Borbehalt zu gestimmt, daß diefer Zusammenschluß nur im Falle dringender Not wendigkeit und unter völliger Freiheit der Entschließung erfolgt. Paeplow, der Vorsitzende des Baugewerksbundes, wendet sich gegen die Leitung des Zentralverbandes, weil sie zwar in Breslau dem Anschlusse zugestimmt, aber nicht im Geifte desfelben gearbeitet und die Mitglieder in diesem Sinne beeinflußt habe. Er tritt für baldigsten Eintritt der 3immerer in den Bau­gewerksbund ein. Einzelne seiner Ausführungen fanden leb­haften Widerspruch des Verbandstages.

Eggert vom Bundesvorstand sucht zwischen den schroffen Gegenfäßen zu vermitteln und erflärt, daß alle Gewaltmaßregeln gegen einzelne Berufsverbände, sich den großen Industrieverbänden anzuschließen, zu unterlassen seien. Aber er wünscht, daß eine bereits

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eingebrachte Entschließung in einer Weise abgefaßt werde, die sich der Verschmelzung der Zimmerer mit dem Baugewerksbund nicht allzu fchroff gegenüberstellt.

Am Freitag, dem sechsten Veerhandlungstag, früh ward die Aussprache über den Breslauer Gewerkschaftstongreß fortgefeßt. Dreffel, München, bringt eine Entschließung ein, die den An­den nötigen 50 Stimmen unterstützt wird, gelangt sie nicht mit zur schluß an den Baugewerksbund fordert. Da sie nicht mit Debatte. Diese dreht sich in der Hauptsache um die Frage des Anschlusses, der von den meisten Rednern als noch nicht eitgemäß erachtet wird, trotzdem er als wünschenswertes 3ut unftsgiel im Auge behalten werden muß. Im Schlußwort erflärt Schönfelder, daß die Industrie­verbände der allgemeinen Einigkeit der Gewerkschaften und dem DGB. viel weniger vom Nußen felen als die Berufsorgani fationen, die sich den Beschlüssen der Gewerkschaftskongreffe viel williger fügen als die Industrieverbände, die ihnen in vielen Dingen widerstreben bzw. sie nicht ausführen. Paeplow habe gefagt: Laura, liebe mich, ober ich zerback' dir die Kommode! Aber es fei nötig, daß der Baugewerfsbund bei den Zimmerern moralische Er. oberungen mache. Deren Leitung fönne nicht gegen den Willen der Mitglieder zum Industrieverband streben; eine Urabstimmung würde aber hier genau fo negativ ausfallen wie einst bei den Dach beckern und Malern. Man muß die Entwid lung abwarten.

Zur Wahl des 3entralvorstandes werden vorge schlagen: 1. Borfigender Wolgast, 2. Borsitzender Melzer, 1. Raffierer Römer, 2. Raffierer Sperling, 1. Schriftführer Schumann, 2. Schriftführer Sauer, 1. Redakteur Ente, 2. Redakteur Sauer.

Der bisherige Borsigende Schönfelder, der besoldeter Senator in Hamburg geworden, wird zum unbefoldeten Bei fizzer des Zentralvorstandes vorgeschlagen. Der bisherige Ausschuß soll in seiner Gesamtheit wiedergewählt werden. Diese Borschläge werden im ganzen gegen 22 Stimmen angenommen.

Schönfelder schloß nach einem Ueberblick über die geleistete Arbeit sowie einem fräftigen Appell zur ferneren unentwegten Weiterarbeit am Fortschritt der Arbeiterschaft um 12 Uhr mit einem Hoch auf den Verband und die Tagung.

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