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Gewerkschaftsbewegung

Berufskrankheiten und Achtstundentag. Wichtige Beschlüffe des Reichswirtschaftsrats.

Der Sozialpolitische Ausschuß des Borläufigen Reichswirtschafts­rats hat in seinen Sigungen vom 26. und 27. Mai eine Reihe be­deutsamer Beschlüffe gefaßt. Er nahm Stellung zu der Einbeziehung gewiffer von Berufstrantheiten in die Berordnung über die Ausdehnung der Unfallversicherung auf gewerbliche Be­rufsfrankheiten sowie zur Anwendung des§ 7 der Arbeitszeit verordnung( der die Beschränkung auf höchstens acht Stunden täglich für gewisse gesundheitsschädliche Berufe vor fieht), auf die Dampfteffelbetriebe, die Aluminium hütten und Glashütten .

Zum ersten Punkt lagen Berichte vor über die Einbeziehung 1. der seemännischen Berufstrantheiten, 2. der Er. frankungen infolge Bergiftungen durch Schwefel. wafferstoff, 3. der Erfrantungen infolge Bergiftung durch Kohlenoxyd. Bezüglich der seemännischen Berufstrantheiten

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dem§ 7 zu unterstellen, stimmte der Ausschuß mit 16 gegen 12 Stim­

men zu.

Bei der Behandlung des Berichts des Arbeitsausschusses über die Arbeitszeitverhältnisse in den Glashütten wurde einstimmig beschlossen:

Glasmacher an Maschinen, mit Ausnahme der vollautomati schen Maschinen, sind zu unterstellen; Arbeiter in Hafen- und Steinstuben sind zu unterstellen, wenn in diesen die Trocknung der Häfen und Steine länger erfolgt, als es zu ihrer Transportfähigkeit in den eigentlichen Trodenraum notwendig ist." Streder und Gießer find allgemein zu unterstellen" wurde mit Mehrheit angenommen. Gegen den letztgenannten Antrag ftimmten die Arbeitgebervertreter geschloffen.

Gegen die vom Arbeitsausschuß beschlossene Unterstellung der Schmelzgehilfen, Schürer, Glasbläser, Glaspres fer, Glasmacher ohne Maschinen, Einträger, Ge­mengemacher, sofern überwiegend mit Gemengemachen beschäf tigt, Arbeiter an Rollergängen ohne genügenden Staubschutz,

SPD. - Metallarbeiter!

| der Schachtanlage Adolf von Hansemann " bergfremde Arbeiter ein gestellt worden sind, während Ortsansässige arbeitslos wurden. Dem Amtsbeigeordneten ist im übrigen mitgeteilt worden, daß auf Adolf von Hansemann " im April ein Nettoüberschuß von 40 000 Mart erzielt worden ist. Die Organisationsvertreter verlangten, daß ihnen Unterlagen über das vom Generaldirektor Knepper angeführte Zahlenmaterial vorgelegt werde.

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Der Landrat Genosse Stümeyer Bochum bat die Vermal­Bechen zu gewähren. Die Verwaltung lehnte es jedoch ab, tung, den Arbeitervertretern Einblick in die Geschäftsführung der den Organisationsvertretern das erbetene Unterlagematerial auszu­händigen. Darauf verließen die Arbeitnehmervertreter den Sigungs­faal mit der Erklärung, daß weitere Verhandlungen zmedlos feien. Die Arbeitermassenentlassungen, die auch in bürgerlichen Kreisen große Erregung hervorrufen werden, werden also voraussichtlich am 1. Juni erfolgen.

Boykottandrohung im Transportgewerbe.

beſchloß der Ausschuß mit 15 gegen 11 Grimmen , der Reichsregierung Besucht Eure Wahlkörperversammlungen! zunächst an die führenden deutschen Margarinemere hopitt nicht

nachstehendes Gutachten zu übermitteln:

,, Das Recht der Seeunfallversicherung ist dahin abzuändern, daß Amöbenruhr, Typhus , Fledtyphus, Best, Cholera, Gelbfieber und tropische Malaria mie Folgen von Unfällen entschädigt werden, nicht nur dann, wenn die Ansteckung im Betriebe, sen dern auch, wenn sie bei einer Beurlaubung in eigener Sache an Land erfolgt. Eine Entschädigung findet nicht statt, wenn der von der Ansteckung betroffene Seemann nachweislich vorsätzlich Ortsteile betreten hat, deren Aufsuchen wegen Krankheitsgefahr ver

boten war.

sofern sie überwiegend daran beschäftigt sind, der Aetzer, der Ar­beiter am Sandstrahlgebläse ohne genügenden Staubschutz, ſofern die Beschäftigung daran den überwiegenden Teil der Schicht dauer anfüllt und der Naßschleifer jewie gegen die vom Arbeitsaus­schuß einstimmig befchloffene Unterſtllung der Troden. schleifer wurde seitens des Sozialpolitischen Ausschusses Wider­fpruch nicht erhoben.

Storbut und Beriberi find als gewerbliche Berufs. trantheiten zu betrachten. Für Erfrankungen an Malaria Einstimmige Annahme fand nachstehender Antrag: ist die Möglichkeit einer Gewährung von Uebergangsrenten nach dem Vorbilde des§ 6 der Berordnung vom 12. Mai 1925 zu Zu den gefaßten Beschlüssen, soweit fie fich nicht ausdrücklich auf den Hafenofenbetrieb beziehen, wird zusäßlich beschlossen, daß schaffen." dem Herrn Reichsarbeitsminister anheim gestellt wird, für die Der Ausschuß beschloß sodann mit großer Mehrheit, der Reichshafenofenbetriebe zeitlich befristete Ausnahmen bis zu ein regierung zu empfehlen, die chronischen Schwefelmafferjähriger Dauer zuzulaffen. Solche Ausnahme darf keinesfalls zu stoffvergiftungen und die chronischen Rohlenegyd einer Erweiterung der bisherigen Arbeitszeit in diesen Betrieben nergiftungen der Berordnung vom 12. Mai 1925 zu unter- führen." stellen und diese Vergiftungen infolgedeffen ebenso wie die afuten Bergiftungen unfallentschädigungspflichtig zu ge ſtalten.

Einstimmig angenommen wurde ein Antrag, die Reichs. regierung zu ersuchen, den§ 547 der Reichsversicherungsordnung wie folgt zu ändern:

Die Reichsregierung fann mit Zustimmung des Reichsrats durch Verordnung bestimmte Berufstrantheiten bezeichnen. Solche Berufskrankheiten unterstehen der Unfallversicherung ohne Unter­schied, ob sie durch ein plötzliches Ereignis( Unfall) oder durch cine länger dauernde oder wiederholte Einwirkung verursacht sind.

3um§7 der Arbeitszeitnererdnung beschloß der Ausschuß einstimmig folgende Arbeitergruppen der Dampftesselbe triebe in das Verzeichnis des§ 7 der Arbeitszeitverordnung aufzu­nehmen:

Die Kejselheizer in Kesselhäusern, die Aschelader und Asche­fahrer innerhalb des Afchefanals, die Reffelreiniger.( Dieser Be schluß gilt auch für Kesselwärter, soweit deren Tätigkeit gleich der­jenigen der Kesselheizer ist und deshalb nur eine andere Bezeichnung darstellt.)"

Ebenso einstimmig nahm der Ausschuß hierzu nachstehende Ent­schließung an:

Der Sezialpolitische Ausschuß des Borläufigen Reichswirt fchaftsrats ersucht den Herrn Reichsarbeitsminister , bei Aufnahme von Arbeitern der Dampfteffelbetriebe in das Verzeichnis der Ar­beitszeitverordnung zeitlich begrenzte Ausnahmen für einschich tig betriebene Refselanlagen verzunehmen."

Dem Vorschlag des Arbeitsausschusses, der Reichsregierung zu empfehlen, in den Aluminiumhütten die Ofenhausarbeiter

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Mit diesen Beschlüssen hat der Sozialpolitische Ausschuß des Reichswirtschaftsrats endlich den dringenden Forderungen der Ar­beitergruppen der betreffenden Berufe, die zugleich im Interesse der Volksgesundheit liegen, Rechnung getragen. Der Reichsarbeits­minister wird hoffentlich nunmehr ohne weiteren Zeitverlust diese Beschlüsse zur Durchführung bringen.

Kapitalismus in Reinkultur.

Ueberschichten und Maffenenflaffungen.

B

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Effen, 28. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Der Deutsche Ver fehrsbund hat eine Bontottattion gegen die Transport- und Lagerungsgesellschaft( Tula ), die Expeditionsfirma einer großen Anzahl deutscher Margarinewerke, die über das ganze Reich ver­zweigt ist, angekündigt. Der Verkehrsbund steht mit der Transpori und Lagerungsgesellschaft seit Wochen im Tarifftreit. Er ist jetzt mit der Anzeige, daß, wenn die Firma von ihrem Standpunkt abweiche, der eventuelle Boykott über alle von dieser Firma erpor tierten Waren verhängt werde. Da bisher eine Einigung noch nicht erzielt werden konnte, ist die Bontotterklärung bald zu erwarten. Sowohl der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund wie die Ver­braucherorganisation sagten der Gewerkschaft der Transportarbeiter volle Unterstützung zu. Es wurde außerdem erklärt, daß der Bon­fott in voller Schärfe durchgeführt werden müsse.

Zur englischen Kohlenkrise.

London , 28. Mai.( III.) Der Kohlenausschuß hat heute die Einzelheiten einer wichtigen Erklärung festgelegt, die Premierminister Baldwin zu Beginn der nächsten Woche im Unterhause abgeben wird. Im Anschluß an diese Erklärung wird eine große Debatte erwartet. Die Regierung hat sich entschlossen, die Verlängerung des Ausnahmezustandes um einen weiteren Monat durch­zusehen.

Unterstützungen für die englischen Bergarbeiter.

London , 28. Mai. ( WTB.) Den Bergarbeitern sind durch die Internationale Bergarbeiterförderation bisher folgende Beihilfen zugegangen: Aus Deutschland 5000, aus der Tschechoslowakei 1000, aus Defterreich 145, aus den Niederlanden 100, aus Belgien 750, aus Jugoslawien 60 Pfd. Sterling. Aus Deutschland murde ein weiterer Betrag von 5000 Bfd. Sterling in Aussicht gestellt, und die Niederlande haben zugesagt, während des ganzen Streifs wöchent lich 100 Pfd. Sterling zur Verfügung zu stellen.

Freie Gewerkschaftsingend. Bir beteiligen uns an der Jugendwerbever anftaltung des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Branche Graveure und Rife­leure, in Ewalds Bereinshaus, Staliker Str. 126. Die Mitwirkenden treffen

Berantwortlich für Politik: Ernst Reuter ; Wirtschaft: Artur Saternus: und Sonstiges: Frik Raritädt; Anzeigen: Tb. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co.. Berlin SW 68. Lindenstraße 3. Sieran 1 Beilage und Unterhaltung und Biken".

Bochum , 28. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Im Berwaltungs- fich um 7 Uhr dortfelbft. gebäude der Deutsch - Luremburgischen Bergwerts. und Hütten A.-G. fanden am Freitag die Verhandlungen über die beantragten Maffentündigungen der Schachtanlagen Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Exlorn; Feuilleton: K. S. Döscher: Lokales Adolf von Hansemann "( 500 Mann), Bruchstraße"( 250 Mann) und Prinzregent"( 500 Mann) statt. Die Verhandlungen nahmen einen erregten Verlauf. Generaldirektor Knepper begründete die Entlassungen mit Absatzschwierigteiten. Der Betriebsratsvorsitzende der Schachtanlage Prinzregent" fonnte dagegen nachweisen, daß im Monat März 1696, im April 1300 unterirdische Ueberschichten die Unmöglichkeit hingewiesen, Leuten zu fündigen, während anderer verfahren worden seien. Von dem Organisationsvertreter wurde auf feits lleberschichten verfahren würden. Ferner wurde festgestellt, daß Arbeiter eingestellt haben. Der Betriebsratsvorsitzende der bie in Frage tommenden Schachtanlagen noch ortsfremde Beche Adolf von Hansemann wies nach, daß in der Zeit vom Januar bis März d. 3. 9000 Ueberschichten verfahren worden find. Amtsbeigeordneter Hermes. Mengede gab bekannt, daß auf

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