( RED.) Die russische soziale Gesetzgebung enthält auf dem Ge. biete des Jugendschutzes eine Reihe vortrefflicher Bestimmungen. Diese Bestimmungen bleiben jedoch viel zu oft auf dem Papier, so daß die Lage der russischen arbeitenden Jugend in Wirklichkeit feineswegs so günstig ist, wie es auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen anzunehmen wäre.
Delegierten, den Ernst der Lage zu erkennen und den Widerstand, der von den Unternehmern entgegengesetzt wird, wenn es sein muß, mit aller Schärfe zu brechen.
Brezte gab dann den Kassenbericht. Bon insgesamt 429 550,35 m. Einnahmen wurden der Haupttaffe 120 555,58 Mr. überwiesen. In den Ausgaben stehen unter ArbeitslosenunterStügung 40 437,70 M. und unter Krantenunterstützung 37 461,55 Mart. Für Sterbe, Notfall- usw. Unterstützungen wurden 54 800 m. ausgegeben. Neuaufnahmen wurden 2836 gemacht und Uebertritte erfolgten 185. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt.
In der darauffolgenden Diskussion ergriff Landtagsabgeordneter Genosse 3achert zum Boltsentscheid das Wort, worin er Die Komfomelitaja Prawda", das Zentralorgan der russischen die Anwesenden nochmals aufforderte, alles aufzubieten, der geKIV., teilt u. a. in ihrer Nummer vom 27. April folgendes über rechten Sache des Volkes zum Siege zu verhelfen. Dann hielt der die Lage der jugendlichen Arbeiter in Weißrußland ( das haupt fommunistische Fraktionsredner, ohne auf den Geschäftsbericht einfächlich die ehemaligen Gouvernements Minst und Mohilem umfaßt) zugehen, die übliche Schimpfrede. In seinem Schlußwort wies Orthmann die lümmelhaften Angriffe des Kommunisten entsprechend " Die Ergebnisse der letzten ärztlichen Untersuchung der jugend- zurück. Orthmann stellte fest, daß Monitas gegen den eigenen Gelichen Arbeiter Weißrußlands haben zu folgenden Feststellungen geschäftsbericht nicht vorgebracht sind und rief nochmals zu gemeinführt: samer Arbeit und Agitation auf.
mit:
Die Uebertretung der gesetzlich bestimmten Dauer der Ar= beitszeit trägt einen systematischen Charakter. Für die Mehrzahl der Jugendlichen, die das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, beträgt die tägliche Arbeitszeit mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen sechs Stunden. Ein Drittel der Jugendlichen arbeitet mehr als acht Stunden täglich. Eine Ueberschreibei tung der gesetzlichen Arbeitszeit ist besonders unter den Akkordarbeitern zu verzeichnen.
Die überwiegende Mehrzahl der jugendlichen Arbeiter hauſt in engen, talten und feuchten Wohnräumen. Bei 40 Broz. der jugendlichen Arbeiter hat die ärztliche Untersuchung unzureichende Ernährung festgestellt; 12 Proz. entbehren eine regelmäßige warme Roft; 18 Proz. essen sich nur halb satt. Diese unzulänglichen Verhältnisse wirken sich start in dem Gesund heitszustand der Arbeiterjugend Weißrußlands aus. Auf 8648 der untersuchten jugendlichen Arbeiter entfallen insgesamt 10 906 Krankheiten; die Zahl der Krankheiten übersteigt demnach die Zahl der untersuchten Jugendlichen.
Es wurden auch zahlreiche Fälle der unentgeltlichen Beschäftigung der Jugendlichen als Lehrlinge in den Betrieben festgestellt. Nach den genauen Angaben erhalten 11 Proz. der jugendlichen Ar
beiter feine Entlohnung."
Zu gleicher Zeit berichtet„ Trud"( vom 22. April) über die Ber hältnisse in den Glaswerken, in denen bekanntlich die Arbeit der Jugendlichen weitgehende Anwendung findet:
"
Nach den Erhebungen des Zentralausschusses des Allrussischen KIV. ist es zu ersehen, daß fast auf allen Glaswerken eine syste matische Uebertretung der gesetzlichen Bestimmungen über den Arbeitsschutz der jugendlichen Arbeiter stattfindet. Nicht genug, daß Kinder unter 14 Jahren wahllos und in jedem Beruf eingestellt werden, müssen sie auch leberstunden während der Nachtzeit leisten, wobei sie für diese Ueberstunden nicht immer entlohnt werden. So entfielen auf den Glaswerken, die den Namen des Genossen Trogfy tragen, auf 144 Jugendliche und 49 Kinder im Auguft v. J. 2675 registrierte Ueberstunden, im September 3488 und im Oktober 4112 Ueberstunden. ( Diese Zahlen charakterisieren lediglich das Ausmaß und das Tempo der Zunahme der registrierten Ueberstunden; bei der auf den Glaswerken sehr verbreiteten Affordarbeit werden die Ueberstunden sehr oft gar nicht registriert; die Zahl der Ueberstunden ist demnach in Wirklich feit wesentlich größer. Die Red.) Dabei ist hier die Arbeit in der Nachtschicht, für die die Arbeitszeit für den Jugendlichen ebenso wie für den erwachsenen Arbeiter 6 Stunden beträgt, nicht einbegriffen."
Das Unternehmerdiktat in der Herrenkonfektion. Die Arbeiter wehren sich.
Das Diktat des Arbeitgeberverbandes der Herrenkonfektion stößt den organisierten Arbeitern der Branche, die gestern abend in den Residenz- Festfälen eine Versammlung abhielten, auf den heftigsten Widerstand. Genosse Kurzebad, der den Bericht über den Tariffonflift gab, fonnte unter der stürmischen Zustimmung der Bersammlung feststellen, daß nie ein Tariffonflift unberechtigte: vom Zaun gebrochen wurde als dieser.
Seit Monaten haben die Unternehmer Einwendungen gegen das alte Abkommen vorgebracht. Die Tarifstückzeiten wären ihnen zu hoch, die Stundenlöhne müßten nach der Serienarbeit geftaffelt werden und die Frauenlöhne seien abzubauen. Die Organisation hat unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Verhältnisse Zugeständnisse an die Unternehmer gemacht. Sie ist darin weiter gegangen, als den Mitgliedern recht war. Aber alles das war den Unternehmern noch nicht genug. Sie verlangten mehr, und weil die Organisation zu weiteren Verschlechterungen ihre Zustimmung nicht geben fonnte, fündigten die Unternehmer den Tarif.
Sie fordern jetzt die Verschlechterung der Urlaubsbestimmungen, den Abbau der Löhne und Kürzung des Qualitätszuschlages. Der Heimarbeiterzuschlag soll von 12 Broz. auf 5 Broz. herabgesetzt werden und außerdem soll eine neue Serie mit bedeutend niedrigeren Löhnen eingeführt werden. Das Diktat der Unternehmer bedeutet, daß die Löhne durchschnittlich um 17 Proz. gekürzt würden. Zudem sind jetzt die Herren Arbeitgeber dazu überge gangen, die von ihrem Verband gemachten Vorschläge in die Tat umzusetzen, ohne die schiedsgerichtliche Entscheidung abzuwarten. Gestern ist bereits den Arbeitern ein Revers zur Unterschrift vorgelegt worden, der besagt, daß sie mit der neuen Entlohnung einverstanden sind und aus dem alten Tarifabkommen abgeleitete Fortiefes Schriftstück nicht zu unterschreiben. derungen nicht mehr zu stellen haben. Die Organisation fordert auf,
der Unternehmer zum Ausdruck. Man stellte sich einmütig auf den In der Diskussion fam die Empörung über das Borgehen Standpunkt, das Diftat der Unternehmer unter allen Umständen abzuwehren.
Wie man in der AEG. Qualitätsarbeit bezahlt. Uns wird geschrieben:
Mögen diese Schilderungen für die Charakteristik der Lage der Straße, Abteilung Bahrabrit, zu beleuchten, die fast ausschließlich
jugendlichen Arbeiter in Rußland feine generelle Bedeutung haben; fie legen trotzdem ein beredtes Zeugnis von dem Ernst der Lage ab.
Die geschloffene Front der Transportarbeiter.
Generalversammlung für das erste Vierteljahr.
Die Bezirksverwaltung Groß- Berlin des Deutschen Verkehrsbundes hielt am Montag im großen Saal des Gewerkschaftshauses die Generalversammlung für das erste Quartal 1926 ab. Der Borfinzende, Getoffe Klose, richtete zunächst einen Appell an die Anwesenden, in Stadt und Land für den Sieg des Volfsentscheides, für einen Erfolg bei den Elternbeiratswahlen mit allen zur Berfügung stehenden Mitteln zu agitieren. Ortmann gab sodann den Geschäftsbericht.
In
Es ist notwendig, einmal die Zustände in der AEG. Brunnenfür die Berliner Straßenbahn und die Reichsbahn arbeitet. B. F. I find die Attordpreise, so reduziert, daß es überhaupt nicht mehr möglich ist, einigermaßen auf sein Geld zu femmen. In der Abteilung Meister Rafoth wurden in einer Kolonne bei 11 bis 12 Mann gleich 328 Stunden in der Woche vom 26. April bis 2. Mai gleich 5 Tage sage und schreibe 81 m. verdient. Nach langem Verhandeln, da die Kollegen die Arbeit niederlegen wollten, wurden die Preise nachgeprüft und noch 69 M. zugelegt, so daß ein Schlosser erster Klasse nur 50 Pf. Stundenlohn hat. Da die Firma sich nicht traute, diesen Lhn einem Schlosser anzubieten, legte sie so viel zu, daß ein Stundenlohn ven 65 Pf. zur Auszahlung fam. Der Transportarbeiterlohn beträgt 64 bis 66 Pf. Gleichzeitig wurde gesagt, mehr werde nicht gezahlt. Wenn die Arbeiter mehr verdienen wollen, müssen sie auch mehr arbeiten. Troß der schlechten Preise mußte dieselbe Kolonne noch 5 neue Kollegen durchbringen ohne einen Pfennig Zulage. Gleichzeitig mußten alle in einer Schicht arbeiten, haben aber nur 6 Schraubftöcke zur Verfügung, obwohl fast alles Schraubstodarbeit ist. Alle Beschwerden waren erfolglos. In der nächstfolgenden Woche war der Lehn nur 61 Pf. Wie lange werden sich die Arbeiter diese standalöse Schinderei noch gefallen lassen?
Kapitalistische Wirtschaftsführung.
Stillegungen und Kündigungen ohne Ende.
Zahlreiche Lohnfämpfe, die jedoch mehr den Charakter von Abwehrmaßnahmen trugen, mußten wieder geführt werden. In drei Fällen blieb nur die schärfste Maßnahme, und zwar der Streit übrig. Ueberall ist von Unternehmergruppen ein un= erhörter Lohnabbau versucht worden, der naturgemäß auf härtesten Widerstand der Arbeitnehmer stoßen mußte. Verschiedentlich follten Lohnfürzungen bis zu 36 Proz. vorgenommen werden. Dem Vorgehen der Organisation, gestützt durch die Geschlossenheit und Solidarität der Mitglieder, gelang es jedoch überall, diese Lohnkürzungen zu verhindern oder aber auf ein Minimum herabzudrücken. Bedauerlich ist aber, daß trok der wachsenden Gefahr, die von den Arbeitgebern droht, die Organisation nicht den Zustrom hat, den man eigentlich erwarten sollte. Viele halten eine Organisation noch immer für überflüssig und verlassen sich auf die organisierten Kollegen und auf den Schlichtungsausschuß. Daß aber eine geschlossene Front notwendiger denn je ist, beweisen die Erhausen auf Styrum umzulegen. eigniffe der legten Zeit. Von Speditionsunternehmern und den Großhändlern sind Lohnabbaumaßnahmen geplant, die besonders bei der Konjunktur dieser Geschäftszweige mehr als ungerechtfertigt sind. Daß sich die in diesen Betrieben besonders gut organisierten Kollegen einen Abbau nicht gefallen lassen werden und zu den schärfsten Abwehrmaßnahmen greifen würden, sollte den Unternehmern stark zu denken geben.
Aber auch die Agitation darf in den Sommermonaten nicht erlahmen. Pflicht eines jeden Funktionärs, eines jeden Dele gierten wie auch Organisierten muß es sein, in den nachlässigen Gruppen agitatorisch zu wirken und die Indifferenten, an denen nur die Unternehmer profitieren, in Reih und Glied zu bringen. Nur so kann das frivole Anbieten von Unterbezahlung, oft gerade. zu lächerlicher Löhne, erfolgreich abgewehrt werden. Zum Schluß richtete Ortmann den Appell an die fast vollzählig anwesenden
Königstr. 48, gegenüb. d. Rathause, Eing. Hoher Steinweg 9-12 und 5-7, Sonnabends 9-12
Wieder- Eröffnung: 1. Juni unter der früheren bewährten Leitung. Volkstümliche Preise!
Gold- Amalgan- Plombe 2.
Silber- Amalg.- Piombe 1.
Porzellan( Zahnschmelz) 2.
Neu!
Zähne- Reinigen 1.Goldin- Krone.. 8.Gold- Krone, 20 kar. 16.
Paientam lich geschützt:
! Dupla!
Neu!
Die unzerbrechliche Kautschukplatte, federleicht, vereinigt alle Vorzüge o. Kautschuk- u. Metallplatte
Außerdem jeder moderne Zahnersatz bei Verarbeitung von nur erstklassigem Material. Langjährige schriftliche Garantie! Schonendste Behandlung! Billigste Preise!
wirksam sind die KLEINEN
Besonders
billig!
Köln, 1. Juni.( Mtb.) Die Verwaltung der Harpener Bergbau 2.-G. hat der gesamten Belegschaft der Zeche Roland"( b. Oberhausen ) zum 1. Juli gekündigt. Es handelt sich um etwa 1100 Arbeiter und Angestellte. Wie wir dazu erfahren, ist die Stillegung der Zeche„ Roland" deshalb erfolgt, weil die Reichsbahn sich weigert, den Anschluß der Zeche„ Roland" von Oberbaufen auf Styrum umzulegen."
Keine Aenderung im englischen Kohlenbergbau.
Condon, 1. Juni.( WTB.) Heute abend trat das Kabinett zu einer Sondersizung zusammen, in der Baldwin über die von ihm unternommenen Schritte im Zusammenhang mit dem Konflitt im Bergbau, insbesondere über wichtige Besprechungen berichtete, an denen er selbst teilgenommen hat. Trogdem ist bis Mitternacht feine Mitteilung über eine Aenderung der Lage gemacht worden.
Achfung SPD.- Betriebsfunktionäre!
Der Rämpfer Nr. 5 ist erschienen und fann fofort in Bureau, Lindenstr. 3, abgeholt werden. Wir ersuchen besonders die Bertreter der Mittel- und Kleinbetriebe um Abholung. Diese Nummer enthält wichtiges Material zur Bewegung des Boltsentscheides. Das Betriebsfetretariat.
Spezialhaus für Herren- u. Knabenbekleidung
Die Maß- Abtlg.unter Leitung be.
währter Zuschneider, bietet Gewähr für
Celeganten Sitzugute Verarbeitung Gummi- u.Lodenmäntel Sport- u. Berufskleidung
Wirtschaft
Das Ende des norwegischen Kornmonopols.
Aus Oslo schreibt unser Korrespondent:
Das norwegische Odelsthing hat mit 57 gegen 55 Stimmen die Aufhebung des norwegischen staatlichen Kornmonopols beschlossen. Wie schon das Stärkeverhältnis der Abstimmung zeigt, handelte es sich um einen äußerst umstrittenen Beschluß. Die Rechte fomnie ihn nur mit zwei Stimmen Mehrheit gegen die Linke und die Arbeiterparteien durchkreuzen.
Der Kampf um das Kornmonopol, das in Norwegen während des Krieges eingeführt wurde, setzte im Jahre 1923 cin. Daß es erst jetzt gelang, die verhaßte Einrichtung zu beseitigen, zeugt einerseits von den guten Arbeiten des Monopols, andererseits kommt darin aber auch die Schwierigkeit des norwegischen Ernährungsproblems zum Ausdruck. Für die 2½ Millionen Einwohner Nor wegens ist ein produktives Areal von 92 000 Quadratkilometer vera fügbar; aber nur ein Zehntel davon, rund 9000 Quadratkilometer, find für den Anbau von Korn und Kartoffeln geeignet, während der Rest Weide, Wald und Bergwerksboden ist. Dem ent spricht, daß Norwegen fnapp ein Fünftel des zur Ernährung seiner Bevölkerung notwendigen Brotkorns selbst erzeugt. Selbst die größten Optimisten halten eine Steigerung des Ackerbauareals durch eine staatlich unterstützte Siedlungspolitit nur höchstens bis auf 17 000 Quadratkilometer möglich. Eine solche Siedlungspolitik ist denn auch in Norwegen betrieben worden, und zwar hauptsächlich auf Grund der Initiative der Arbeiterparteien und der rechtsstehenden Bauernpartei. So fah z. B. das Budget 1925 für die Neueinrichtung von landwirtschaftlichen Siedlerstellen einen Betrag von 6 Millionen Kronen vor.
Troß aller Siedlungspolitik wird Norwegen immer ein Rorn einführendes Land bleiben. Es handelt sich nur um die Frage, wie das Korn eingeführt werden soll. Die Frage ist feineswegs erst im Kriege brennend geworden. Schon vor dem Kriege hatte sich ein Ring von fünf Osloer und hamburger or nimporteuren gebildet, der den gesamten norwegischen Korngreßhande! an sich riß und Norwegen die Kornpreise diftierte. Als der Krieg die Hamburger Importeure von dem guten norwegischen Geschäft abschnitt und England und Amerika staatliche Garantien dafür verlangten, daß das eingeführte Brotgetreide nicht nach Deutschland wieder ausgeführt wurde, fam ohne viel Widerstände das staatliche Kornmonopol zustande. Auch die Gegner des Kornmonopols geben zu, daß dieses Monopol den Konsumenten Borteile gebracht hat. Eine einwandfreie Berechnung ergibt z. B., daß das Kornmonopol in der Zeit von 1919 bis 1924 seine Preise im Durchschnitt um 5 Pro 3. unter dem Weltmarttpreis halten fonnte. Die Berbilligung erfaßte besonders das Roggenmehl, das 13 Proz. unter Weltmarktpreis abgegeben, während der Weizen um 2 bis 3 Proz. über Weltmarktpreis gehalten wurde. Mit dem Kornmonopol war aber zugleich ein produktiver Anreiz für die Landwirtschaft verbunden, indem der " Proviantierungsdirektor", wie der Leiter des staatlichen Monopols hieß, verpflichtet war, allen in Norwegen gebauten Weizen und Roggen zu einem Preis, der sich aus den Produktions. oft en plus 5 Pro3. errechnete, abzunehmen.
Die norwegische Landwirtschaft hatte so allen Grund, mit dem Monopol zufrieden zu sein. In Wirklichkeit war ja durch das Monopol sowohl den Produzenten wie den Konsumenten geholfen. Die Rechte, die sich auf Industrie und Handel stützte, benutzte aber den angeblich zu niedrigen Zuschlag von 5 Broz. auf die Gestehungsfosten, um die Bauernpartei für die Aufhebung des Monopols zu gewinnen. Für die Vorteile des Kornmonopols bot die Rechte der Bauernpartei folgende Regelung an: Durch erhöhten Agrar 30 Il wird den norwegifden Bauern auf Kosten der Konsu Gesetz über die Aufhebung des Monopols ein kornprä menten der Absa gesichert. Weiter nahm man zugleich mit dem rierungsgefeg" an, das für norwegisches Korn Prämien oorfieht. Danach wird der Staat pe.rflichtet, für jedes Kilogramm Korn, das in Norwegen gebaut wird, dem Produzenten cine Prämie von 4 Dere zu zahlen. Dieser Zuschlag soll dazu dienen, dem norwegischen Bauer fein unter schwersten Kosten und mit vielen Mühen dem schwierigen Boden abgerungenes Korn zu ausreichenden Preisen abzunehmen. Die Kosten der Anbauprämien werden auf 6 Millionen Kronen jährlich geschätzt. Es handelt sich also um ein Kompromiß zwischen Handel und Bauernschaft, das auf Kosten der Konsu menten und der Gesamtpirtschaft geht. Daraus er flärt es sich, daß die Arbeiterparteien geschlossen gegen die Aufhebung des Kornmonopols stimmten. Man fann auch damit rechnen, daß auf Grund der Neuregelung der Kornimport nach Norwegen wieder in die Hände englischer oder Hamburger Großfirmen fallen wird, die auf den internationalen Rornmarft beffer eingearbeitet sind als die norwegischen Korngeschäfte.
3
Weltfupferkartell unter amerikanischer Führung. Das lange geplante internationale Kupferfartell dürfte fertig sein. Wie gemeldet wird, soll der Kartellvertrag am 1. Juli in Kraft treten und vorläufig auf ein halbes Jahr laufen. Dem Kartell find die bedeutendsten Kupferproduzenten Amerikas und Europas angeschlossen( Rio Tinto und die Miami Copper Co. fehlen). Beabsichtigt ist vorläufig nur die Regelung von Angebot und Nachfrage durch die Festseßung der Breife, feine Kontigentierung der Produktion. Für das Bustandekommen von entscheidender Bedeutung war das Verhalten der deutschen Kupferproduzenten und Verkaufsgesellschaften, von denen Hirsch- Kupfer und der Mansfeld - Konzern befanntlich die be deutendsten sind. Leitung soll bei der Copper Export Tras ding Co., New York liegen, deren Gründung bevorsteht. Ge plant find für Zentraleuropa 7 Bertaufsagenturen, wozu die bereits bestehenden Stellen benutzt werden( in Deutschland : A. Hersch u. Sohn, Metallgesellschaft, Mansfeld A.-G., Kupfer- Import GmbH., Roning Kupfer und Blei GmbH. und die deutsche Vertretung der belgischen Union Minière du Haut Katanga). Abrechnungsstellen sollen in Brüssel und New York errichtet werden.
Berantwortlich für Bolitik: Ernft Reuter; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friebr. Ekkorn; Feuilleton: R. 8. Döscher; Lokales und Sonstiges: Frik Raritäbt: Anzeigen: Tb. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlaa 6. m. b. 5., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckeret und Berlaasanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3.
J.B
534
Große Auswahl in Lüfter-, Leinen-, Tennis- u. fonstiger Sommerkleidung
Marten- Zigaretten
kaufen Sie am billigsten Berlin
, Kaiser- Wilhelm- Str. 32 Treppe
Versand nach auswärts franko.
Nagelpflege- Garnituren Kopp& Joseph
BERLIN W
in vornehmer Ausstattung. Potsdamer Str. 122.
Uber 20000 Stück Im Gebrauch! Albert Rosenhain's neuestes
Saffianleder- Portemonnaie
für Herren und
Damen
,, Der Schacht Tresor
für Scheine and Hartgeld
Geht braun Saffian
und 20 Pfg. für portofreie Zusendung
5
Unser neuer Hauptkatalog Nr. 25 wird auf Wunsch kostenlos zugesandt.
albert Rosenhain Berlin SW 19 Seipziger Str. 72-74