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1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 174.

Achtung! Stadtverordneten- Wahlen!

Auf an's Werk! Die Listen liegen bis zum 30. d. M. fich von 9 bis 3 Uhr im städtischen Wahlbureau,

Vostr. 16, 2 Tr., zu jedermanns Einsicht aus.

Für diejenigen Wähler, welche nicht in der Lage sind, die Wählerlisten selbst einzusehen, sind die nachstehend aufgeführten Parteigenossen bereit, dies zu thun:

Für den 2. Kommunal- Wahlbezirk: Sommer, Grünstr. 21; Linke, Jüdenstr. 36; Stockfisch , Holzgarten straße 5; Gärtner , Moltenstr. 12.

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Für den 5. Kommunal Wahlbezirk: Schulz, Prinz Albrechtstr. 3a; Schuhmacher, Kochstr. 6; Hertel, Bessel­straße 14; Haseloff, Friedrichstr. 234; Saß, Markgrafen­straße 102; Neumann, Markgrafenstr. 23; 3 u beil, Linden­straße 106; Müller, Wilhelmstr. 16; Pohl, Junkerstr. 12. Bülowstraße 59; Faber, Lützowfir. 4; Behrendt, Blumen Für den 7. Kommunal- Wahlbezirk: Werner,

thalstraße 5.

Alliancestr. 74.

Für den 11. Kommunal Wahlbezirk: Raumann, Flücherstr. 42; Müller, Gräfestr. 31; Schonheim, Gräfe­straße 8; 2öwendorf, Friesenftr. 4; Reichert, Willibald­Alexisstr. 22; Grube, Mariendorferstr. 5; Kizing, Belle­Für den 13. Kommunal- Wahlbezirk: Köppen, Reitenbergerstraße 118; Schayer, Reichenbergerstraße 54, Felgentreff, Reichenbergerstr. 21; Gottfried Schulz, Admiralstr. 40 a.

Ritterstr. 15.

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Sonntag, den 28. Juli 1895.

12. Jahrg.

mäßig darin verzeichnet steht. Besonders sei darauf aufmerksam gehen der Löhne, theils Verkürzung der Arbeitszeit, theils an Arbeits. gemacht, daß viele derjenigen Wähler, welche zur Zeit zu dem auch einen erheblichen Mangel an unserem Orte bekanntlich nicht erhobenen Steuerbetrage von gelegenheit zur Folge hatte.

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Es folgt dann noch eine Mittheilung über die durch den Vorwärts" der Gewerbe Inspektion bekannt gewordene würdelose Behandlung von Arbeiterinnen bei der Firma Cohn u. Friedländer, sowie eine kurze Schilderung der Wohnungsverhältnisse, auf welche beiden Gegenstände wir dieser Tage noch näher eingehen werden.

4 M. eingeschätzt sind, in den Listen nicht verzeichnet stehen." Das große Angebot an Arbeitskräften, so heißt es weiter, hat Mögen diese Wähler ganz besonders genau die Revisionspflicht eine neue Blüthe rücksichtslosen Eigennutes, die Errichtung auch Gonntags, von vormittags 9 Uhr bis mittags 12 Uhr in höchstens einigen Tagen zu erlernenden Falzen und mit Bor­ausüben. Die Wählerlisten liegen bis zum 30. Juli täglich, also einer Falzerinnenschule gezeitigt, worin Arbeiterinnen mit dem im Rathhause, Berlinerstraße 73, vorn links, hochparterre, zu arbeiten für die Buchbinderei beschäftigt werden, ohne daß sie jedermanns Einsicht aus. Solche Wähler, denen es nicht während der ersten vier Wochen einen Anspruch auf Lohn für möglich ist, die Listen selber nachzusehen, ersuchen wir, sich an die geleistete Arbeit haben. Als einzige Gegenleistung für ihren folgende Genossen zu wenden, welche die Kontrolle übernehmen Fleiß wird ihnen die Aussicht auf gewinnbringende Weiter werden: Gastwirth Beyer, Wallstr. 96; Gastwirth Bredlow, beschäftigung geboten." Augsburgerstr. 78; Gorte, Wilmersdorferstr . 46, v. 4 Tr.; Gast­wirth Gimpel, Osnabrückerstr. 28; Gastwirth Hochmuth, Krumme­straße 19; Gastwirth Leder, Bismarckstr. 74; Gastwirth Wolter, Magazinstr. 15; Scharnberg, Wilmersdorferfir. 124, Hof 3 Tr. Einen Familienausflug nach Marienfelde zu Teutsch­bein veranstaltet der Arbeiter Bildungsverein für Mariendorf und Umgegend" heute, Sonntag, Das ist so ziemlich alles, was der Bericht des Gewerberaths gegend, sowie die des 2. Wahlkreises, sich mit Familie daran Rapitalisten zum Trotz vorwärts zu kommen, fein Wort von den den 28. Juli. Der Verein bittet die Parteigenossen der Um über das Leben und Weben in der Berliner Arbeiterwelt enthält. Kein Wort von dem selbständigen Streben der Arbeiter, den betheiligen zu wollen. Für Unterhaltung ist gesorgt. Das Romitee. verschiedenen Kämpfen zwischen Unternehmern und Arbeitern, und Umgegend werden auf den Parteiversammlungs- Beschluß Charakteristikum für die Dürftigkeit gerade in dieser Hinsicht Die Parteigenoffen von Johannisthal - Niederschönweide tein Wort über die gewerkschaftliche Bewegung, nichts dergleichen enthält der Bericht des Herrn Gewerberaths Sprenger! Als aufmerksam gemacht, wonach der Vertrieb unserer Presse und möge die Thatsache gelten, daß selbst des bedeutendsten Kampfes, Literatur in eigene Regie genommen werden soll. Es ist Pflicht eines jeden Genossen, eifrigst im Sinne den die Berliner Arbeiterschaft im letzten Jahre geführt hat, des Sieses Beschlusses zu wirken und dafür zu sorgen, großen Bierboykotts auch nicht mit einem Worte daß in unseren Orten der Vorwärts", das Volksblatt", der Haben die Herren Gewerbe Juspektoren sich wirklich alle Wahre Jakob" 2c. die Verbreitung finden, welche ihnen der dem verschlossen, oder sind ihnen die Meldungen über Bedeutung unserer Ortschaften entsprechend zukommt. Partei­

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erwähnt wird!

Für den 15. Kommunal Wahlbezirk: Streit Naunynstr. 86; Th. Mezner, Naunynstr. 67, II; ente genossen, welche gewillt sind, diese Blätter sowie sonstige Partei- diese Dinge etwa ta ftrirt worden??? Doch wir wollen nicht ungerecht sein. Vielleicht ist zum Naunynstr. 26. literatur von der Parteispedition zu beziehen, werden ersucht, theil die Ursache an der mageren Behandlung der Bestrebungen Für den 17. Kommunal- Wahlbezirk: Lindemann, ihr Blatt rechtzeitig bei ihrem bisherigen und Kämpfe in der Arbeiterwelt dem Umstande zuzuschreiben, Merihstr. 9; Wolsdorf , Wasserthorstr. 20; 28örner, Spediteur abzubestellen und ihre Adressen in die daß die Organisationen der Arbeiterschaft selber noch zum großn Abonnementslisten eintragen zu lassen oder sie dem Unter- daß die Organisationen der Arbeiterschaft selber noch zum großn Für den 24. Kommunal Wahlbezirk: Owzared, zeichneten zuzusenden. Abonnementslisten liegen aus in Nieder: theil einer Bedeutung entbehren, die nach außen hin imponirend schönweide bei Karl Weber, Barbiergeschäft, Berlinerstr. 22, und wirken könnte. Möge die klassenbewußte Arbeiterschaft auch aus Für den 27. Kommunal. Wahlbezirk: W. Lock, bei Strecker, Restaurateur, in Johannisthal im Lotal von Senft, dem, was die Berichte der Berliner Gewerbe- Inspektoren nicht Friedrichsbergerstr. 11; F. Ba ch, Strausbergerstr. 34. leben, in Oberschönweide in Haberland's Lokal. Der Ver enthalten, die Nutzanwendung ziehen, daß ihre Organisationen Für den 30. Kommunal- Wahlbezirk: Wernau , trauensmann: Otto John, Johannisthal , Friedrichstr. 19, außen hin zu stählen sind, und daß vor allem mit den unter in stiller, eifriger Arbeit zum Kampf und zur Abwehr nach Rosenthalerstr. 57; Waßmann, Linienstr. 29; Schmidt, 2 Treppen. einer Heihe Organisationen noch existirenden Eifersüchteleien ein Louisenstr. 5. Ende zu machen ist. Dies für heute. Auf eine Reihe anderer Auslassungen in

Langestr. 65; Albert Böhl, Rüdersdorferstr. 8.

straße 152; Mars, Kastanien- Allee 95/96.

den Berichten werden wir in der nächsten Zeit zurückkommen.

Für den 33. Kommunal- Wahlbezirk: Oberschmidt, Die Mittheilungen der Gewerbe- Juspektion von Berlin und Charlottenburg nehmen in den zu einem ansehnlichen Weinbergsweg 11d; wizel, Ackerstr. 145; Thomas, Garten- Bande zusammengefaßten Jahresberichten der föniglich preußi­Für den 35. Kommunal- Wahlbezirk: Liezke, ichen Gewerberäthe für 1894" eine überaus bescheidene Die Ausbeutung der Verkäuferinnen in den öffent Schwedterstr. 33; Galbert, Fürstenbergerstr. 5; Raabe, Stelle ein. Von den 715 Seiten, welche das Buch enthält, Ruppinerstr. 42; Scheyer, Brunnenstr. 44; Rosen sind ganze 16 Seiten den beiden Städten Berlin und lichen Trinkhallen, deren wir erst türzlich erwähnt haben, ist thal, Granfeeerstr. 6. Charlottenburg gewidmet. Und selbst diese 16 Seiten derart raffinirt, daß es angemessen ist, nochmals darauf zurück­Für den 39. Kommunal Wahlbezirk: Schmidt, tragen, einige statistische Daten, von denen wir dieser Tage eine zukommen. Nach den gedruckten Engagementsbedingungen, die Louisenstr. 5. Probe wiedergegeben haben, ausgenommen, einen so mageren jede Verkäuferin vor ihrem Eintritt zu unterschreiben hat, sichert Für den 42. Kommunal Wahlbezirk: Tauschel, Inhalt, daß man füglich fagen kann, der Bericht der Berliner sich die Gesellschaft der Berliner Trinkhallen, Stallschreiberstr. 23a, Grenzstr. 4; Kerber, Hochstr. 30; Haferland, Bellermann- Gewerbe- Inspektion zeichnet sich weniger durch das aus, was er alle nur möglichen Vorrechte, während der Angestellten nichts als straße 87; Wolfram , Prinzen- Allee 21; Gaßmann, Grün- enthält, als durch das, was ihm fehlt. Vielleicht mögen eine lange Reihe, zum großen Theil unerfüllbarer Pflichten thalerstr. 67; Stolzenburg, Wiesenstr. 14; 2öffler, rein äußere Ursachen die Schuld an dieser Dürftigkeit vorgeschrieben sind. Nach§ 6 der Bedingungen beginnt der Badstr. 42/43; obein, Buttmannstr. 2. tragen. Gewissermaßen als Entschuldigung wird der von Herrn Geschäftsbetrieb täglich morgens um 7 Uhr und dauert, wie aus­Regierungs- und Gewerberath Sprenger abgefaßte Bericht drücklich bemerkt ist, ununterbrochen bis nach 12 Uhr. mit der Mittheilung eingeleitet, daß der bisherige Regierungs- Während dieser Zeit darf nach§ 7 keine Verkäuferin ohne vor und Gewerberath von Stülpnagel am 1. April 1894 aus dem herige Erlaubniß die Halle verlassen; es sei denn, sie machte sich Amte geschieden und durch den Berichterstatter ersetzt worden sei; auf eine Strafe von 3 Mark gefaßt. Eine Ablösung giebt es Zur Lokalliste. Die folgenden Aenderungen sind von der zu demselben Zeitpunkte seien drei Gewerbeinspektions- Assistenten nicht, für volle 17 Stunden ist die Verkäuferin an die Halle ge Arbeiterschaft zu berücksichtigen: In Baumschulen weg steht in andere Bezirke versett und an ihrer Stelle drei Regierungs- feffelt, und für Schlafen, Kleiden, Besorgen des Hauswesens und den Arbeitern kein Lokal zur Verfügung; das Lokal von Hohl- baumeister eingestellt worden, denen Erfahrungen im sonstige Verrichtungen bleiben ihr, den Weg nach und von der mann, am alten Treptower Weg ist irrthümlich auf Gewerbe- Aussichtsdienste noch nicht zur Seite standen." Verkaufsstätte eingerechnet, gerade 7 Stunden. Eine solche scham­Dieser bureaukratische Kehraus mag als theilweise Ent- lose Ausbeutung wird keinem Stück Bieb zugemuthet. Frauen die Liste gekommen, ebenso das Lofal von Schenk, Ruminels burg, Schillerstr. 28. In Grünau wohnt das Lokalkommissions- schuldigung für die Dürftigkeit des Berichts gelten, aber und Mädchen müssen für den Hungerlohn von 45 und 51 m. uns dünkt, daß der Pflicht, unter anderem auch ein Bild von sich derartiges gefallen lassen; fein Gesez, teine Verordnung der Mitglied Otto in der Wilhelmstr. 3, 1 Tr. den wirthschaftlichen und sittlichen Zuständen der Arbeiter- um alle möglichen Dinge bekümmerten Polizei hindert eine bevölkerung" zu geben, wie die offizielle Schablone lautet, denn Kapitalistengesellschaft daran, die Arbeitskraft des zarten" Ge doch etwas eingehender, als geschehen, hätte nachgekommen schlechts derart auszurauben. Wir haben die Höhe des Gehalts Achtung, Charlottenburg ! Im November dieses Jahres werden können. Hinsichtlich der Kosten für Lebensunterhalt," mit 45 und 51 M. bezeichnet. Aber auch hier sichert die Ge hat die dritte Abtheilung in sämmtlichen Kommunalwahlbezirken so heißt es einfach, haben sich die Verhältnisse der Arbeiter sellschaft sich noch einen Profit, indem sie nach§ 3 der Bestim die Ergänzungswahlen zur Stadtverordneten Vergegen 1893 nicht wesentlich geändert. Der Rückgang in den mungen allmonatlich 9 M. als Kaution" zurückbehält, um sich, falls sammlung vorzunehmen. Jeder Wahlberechtigte hat die Pflicht, Ginnahmen vieler Arbeiterfamilien findet eine Erflärung in der irgend ein Versehen in der bezeichneten langen Arbeitszeit die Wählerliste daraufhin zu revidiren, ob sein Name ordnungs- nicht guten Gesammt- Geschäftslage, die theils ein Zurück passirt sein sollte, auf jeden Fall schadlos halten zu können. Und

Tokales.

Im Auftrage der Lokal- Kommission: Karl Scholz, Wrangelstr. 32.

Sonntagsplauderei.

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kindische alberne reizend!" vor grandiosen Natureindrücken! fristet, wird in der herrlichsten Sommerfrische nicht zu neuer und welch läppisches Geplapper kann man erst heute auf junger, voller Lebenskraft erwachen; und der Mann, der Sie hätten mich nicht so herzbeweglich anzurufen ge- Höhen und im Thal erleben, heute da Naturschwärmerei sonst vielleicht in nimmermüdem Streberthum, in heftigen braucht, verehrter Omega! Ich wäre von selbst gekommen. und Verzückung einen ganz besonderen und weitverbreiteten Spekulationen, im Goldfieber sich verzehrt, mag im füßesten Für uns Zeitungsschreiber von heute ist das Wort Lothar Theil der gesellschaftlichen Heuchelei Jim allgemeinen bilden? Waldfrieden kein rechtes Labsal finden. Ihn verfolgt die Buchers, den Journalisten nicht zu so häufiger Produktion Wian glaubt sich allein, unbeachtet. Ein Landschaft- unruhige Gier, die ihn besessen hält; er träumt von anzuhalten, damit er mehr Muße gewänne, fich zu bild von schwerer, düsterer Wucht entrollt sich; und Konkurrenz und Konkurrenten, er denkt an lärmende Genüsse, sammeln, ein fernes Ideal. Wenn der Zeitungsschreiber plöglich ertönt die flangvolle Stimme irgend einer Nach an wilde Großstadtfreuden, an Zeitungsnachrichten und einmal dem Alltagsgetriebe Lebewohl sagt, die Wonne barin, die doch auch ihrer Bewunderung lauten Ausdruck Börsentelegramme. dauert nicht allzulange; und ach, wie so bald wird er geben will und ihr Urtheil in die sentimental gesäufelten Daß solche Gesellschaft, wenn man ihr auf Schritt und wieder eingespannt! Die" Schäße", die er fich Worte kleidet: Wie süß, wie nett!" Tritt begegnet, der echten, frischen Wanderluft Eintrag erworben, halten bei diesem Erdensohne und seiner Und man kann heutzutage dieser Raçe von Sommer- thut, wird jedermann leicht begreifen. Jetzt ist die Hochs Gattung gewiß keine Ewigkeit vor; und wenn einen reisenden nicht gut entflichen. In die entlegensten Thäler saison für das träge Vegetiren, dem diese Herrschaften im die alte Wanderleidenschaft noch so fest umstrickt, wie mich wissen sie einzudringen; und in die Weltabgeschiedenheit engsten Bannkreis von Hotels und Gasthöfen obliegen, da. und wenn man mit lange geübten Wander- Justinkten noch schleppen sie all ihren gewohnten Kleinkram mit, unfähig Ein paar Wochen noch und Berlin wird wieder des Glücks so vorsorglich bescheidene Herbergen zu finden weiß, die zu jedem freieren Aufschwung, ewig gleich in ihrem und der Ehre theilhaftig werden, die Aristokratie des Be= Luft geht dennoch so rasch zu Ende und heimwärts muß stumpfen Phlegma. Da sitzen sie nun herum auf Söllern sizes vollzählig, zu neuen, großen Thaten bereit, in seinen man traben. und Veranden der Gasthäuser, die Damen der Gesellschaft" Mauern zu beherbergen. Für den echten wald- und bergfreudigen Wandersmann und ihre Ritter. Im gleichgiltigsten Geplauder der Welt Auf so erlauchte Gäste muß man auch sorgsam Bedacht ist es aber auch schlimm, wenn nach dem Modegebot, so unterdrücken fie mühsam die Langeweile. Tiefsinnige Be- nehmen, so denken insbesondere die zahlreichen Bergnügungs­wie jetzt, die Großstadt- Menge derer, die es dazu hat, das trachtungen über das Mittagbrot, das ihrer wartet, stellen meister der Stadt Berlin . Die Leute, die sich an Naturs Land und seine Sommerfrischen überfluthet. Das ist eine fie an und zerbrechen sich die Köpfe darüber, ob sie als Fischgericht genüssen übersättigt haben, sollen mit Amusement jeglicher der seltsamsten Komödien auf der verzwickten Welt, die Salm oder Renken genießen werden. So bleiben sie nun Art überschüttet werden. Es wimmelt von neuen stolzen alljährlich mit dem Begriff Sommerfrische gespielt wird. unbeweglich den lieben langen Vormittag. Dann wagen Theaterprojekten in den eleganten, weftlichen Stadtvierteln. Wer ihrer sam dringendsten bedarf, der wird sie in den sie ein Mittagsschläfchen und gegen Abend, wenn es hoch Doch das ist vorläufig noch Bukunftsmusik. Die bestehenden seltensten Fällen aufsuchen dürfen und verständnißloses kommt, einen Spaziergang. Nicht allzuweit natürlich und Theater indessen versprechen stolze Dinge für die bald be Broßenthum macht sich breit in ihr, so häufig ohne innere nicht allzu unbequem. Wehe, wenn der zarte Damenfuß ginnende Saison. Alle deutschen Kräfte sollen diesmal Freudigkeit, ohne Spur von intimerem Naturgefühl. Sie auf einen ungefügen, klobigen Stein stößt. Rein gar nichts, auf dem Plan erscheinen, so heißt es, Hauptmann folgen einem tyrannischen Gözzen, der ihnen befiehlt: heißt es dann, thut der Verschönerungsverein von Dingsda und Wildenbruch, Wolzogen und Halbe, Suder und Fulda ; und Gerhart Hauptmann und Weidet auf jenen sommerlichen Plätzen, die eure Reise- für die Fremden. Am Abend aber pflanzt man sich wieder mann handbücher euch mit Stern und Kreuz als besonders auf Söller und Veranda fest, steif, pflegmatisch un- Ernst v. Wildenbruch haben diesmal große Tragödien manchmal empfehlenswerth bezeichnen! Unlustig aber gehorchen sie beweglich. Ein komischer Anblick solche vollendet, deren Aufführung je zwei Theaterabende bes innerlich häufig dem unwillkommenen Zwang. Sie sind Gastgesellschaft in freier Natur. Der Widerspruch, der anspruchen wird. Der eine hat ein bedeutsames Problem faum im stande, sich auch nur für ein Weilchen ihrer sich bei den Herrschaften darin ausprägt, daß sie aus der sozial hochbewegten süddeutschen Bauernerhebung Philiftrofität zu entäußern; und stünden sie mitten in der der Modetyrannei wider ihre eigenen Neigungen nachgeben aufgenommen und den fränkischen Volkshelden Florian gewaltigsten oder liebreizendsten Natur, an Orten, die müssen, macht sie nicht selten grämlich und so wie sie all Geyer in den Mittelpunkt seiner Handlung gestellt; der ihr Bädeker mit doppelten Ordenssternen auszeichnet, ihren Toilettenprunt, den ganzen Firlefanz entartender Ge- andere eine Historie Heinrich IV." geschrieben. Während diese Neuheiten alle erst an uns herantreten um darzuthun: nun wisse, Mensch, was Dir besonders schlechter, die komischesten Standesvorurtheile in Hülle und köstlich zu gefallen hat" fie schanen doch nur Fülle, Titelwuth und Titelsucht in die köstlichsten Land- sollen, hat man uns zur Zeit sommerlicher Schwüle im stumpf, verdußt und oft gelangweilt auf ihre schaftsszenerien mitführen, so führen sie auch ihre innere Ausstellungspalast zu Moabit mit einer vollbrachten fünft­große Umgebung. Goethe war es, der einmal bis zum Verdrossenheit und Grämlichkeit mit, mögen ihre Lippen lerischen That überrascht, mit der Ausstellung der Entwürfe äußersten Widerwillen gereizt war, als er mitten in er noch so sehr von falschem Enthusiasmus überfließen. Sie zu einem Bismarckdenkmal für Berlin . Als das hypernationale haben- großer Landschaft von schwazhaften Frauenlippen sollen fich erholen. Erholen? Wovon? Die Frau, die Denkmal- Komitee geraume Zeit nichts von sich hören ließ, den Ausruf vernahm: Wie reizend, wie reizend!" dieses sonst in ihrem Gesellschaftskreise ein eitles Puppendasein als die grimmigsten" Patrioten" kleinlaut geworden waren,