In die Dubrow.
Gemütlich treibt der Pilot" durch die Biegungen des Fließes. Der Wind, der so fraftvoll auf dem See dahinjagte, ist hier gedrosselt, er ist zu einem Hauch geworden, der dem leichten Boot gerade noch
Stückchen und offenbart die schönsten Landschaftsbilder. Dann wird das Fließ breiter. Wieder ragt in der Ferne eine Zugbrüde: Priorosbrüd. Links ein Lattenzeichen, das den Beginn der Stortower Gewäffer anzeigt, die zum größten See der Mart, dem Schar müßelfee, führen. Wir gehen geradeaus, gleiten unter der Brüde hindurch und find nun in der herrlichen Dubrow, jener mit Recht fo berühmten Forst, deren seltsame Schönheit jeden Naturfreund gefangen nimmt. Früher war sie das Reiherparadies. In ihren Eichen fanden die Reiher geeignete Niftpläße. Nun find fie faft ausgestorben, nachdem sie jahrhundertelang für gewiffe hohe Herren geeignete Zielscheiben waren. Rechter Hand hat sich eine neue SiebLung aufgetan, die hart an den Wald grenzt, der sich am Huschtesee niedergelassen hat. Der Huschtelee ist ein fleines Wässerlein von vielen Reizen, das wir im Husch durchfahren hätten, wenn wir nicht an feinen Ufern zu einer Spätnachmittagsraft angelegt hätten. Fast fagenhafte Stille rings umher. Das Summen des Leefessels klingt hier beinahe aufdringlich, fo fein und einladend es sonst auch ift. Liefer sinkt die Sonne, das herrlichste Farbenspiel beginnt. Unser Boot durchschneidet die Schmölde, dieſen herrlichen See mit seinen hochragenden Ufern, die mit dichtem Wald bestanden sind. Ein Fischer rudert langsam und laut seinen schweren Kahn. Dann ist es wieber mittags und brachten in den meisten Stadtteilen zu gleicher Zeit fteig rutschte seitlich ab. Der Sachschaden ist sehr erheblich.
600 Alarmierungen der Feuerwehr.- Hochwasser in Mittel- und Süddeutschland . Nach dem schweren Unwetter, das am Sonnabend die Sächsische | Die Feuerwehr erschien zwar wenige Minuten später bereits an Schweiz heimsuchte, bekam gestern auch Berlin die Macht der Ele. Ort und Stelle, doch währte der Brand über eine Stunde. Erheb mente zu spüren. Der Tiefdrud, der auf Mitteleuropa lastete, steht licher Sachschaden wurde durch gewaltige Waffermaffen, die infolge in heftigem Rampf mit dem heraufziehenden hoch und so müssen des Gewitterregens zusammenströmten, vor dem Hause Rohr. 6-7 auch wir das Kommen eines sommerlichen Wetters mit Welten angerichtet. Die gewaltigen Regenmengen unterſpülten eine bort brüchen und Gewittern bezahlen. Schon am frühen Morgen lastete stehende Baubude, in deren unmittelbarer Nähe fich ein Moto mit über Berlin eine starte Gewitterspannung, die sich schwer auf Mensch und Motor sowie ein großer Teil des Bürgersteiges stürzten in die Pumpe befand. Plötzlich gab das Erdreich nach und Bude, Pampe und Tier legte. Die aufziehenden Gewitter, die von allen Seiten Baugrube. Beim Aufschlagen auf den Baugrund wurde ein Berlin einkreisten, ließen selbst Menschen mit Gewitterangst die Hauptwafferrohr getroffen, aus dem sich riefiige Wasser. Entspannung durch endliche Entladung erfehnen, denn trotz aller mengen in die Grube ergoffsen und diese überflutete. Die Feuerunserer Technik sind wir mit unserem ganzen Wesen von dem Wetter wehr war stundenlang an der Unglücksstelle tätig. Die Wasserzufuhr start abhängig. Wer bei dieser Spannung start törperlich arbeiten für die gesamte Roßstraße ist bis auf weiteres unterbrochen. Der mußte oder geistige Ronzentration bei seiner Arbeit, brauchte, mußte Bürgersteig mußte polizeilich gesperrt werden. Der Sachschaden ist alle Energie zusammennehmen, um nicht zu versagen. Auch bei sehr erheblich. Ein ähnlicher Fall ereignete fich fast zu gleicher Zeit Pferden fonnte man eine stärkere Nervosität und Unlust beobachten, in der Neuen Roßstraße, vor dem Hause Roßstraße 2. Hier ganz zu schweigen von den Singvögeln, die das Gewitter ängstlich bie Unterspülung gewaltige Erdmassen ins Rutschen. Der Bürgerplatte gleichfalls ein Hauptwasserrohr und brachte durch flatternd erwarteten. Die drehenden Gewitter entluden sich nach.
doch unsere Mark! Am Ausgang der Schmölde hebt sich in der Ferne ein blaugrauer Berg empor, ein Seezeichen weist den Weg zum Hölzernen See. Leise plätschern die Wellen am Bug, unfäglich zart und zierlich ist die eiserne Zugbrüde von Neubrüd am Ende des Sees. Das Haus hinter der Brücke ist von wundervollen Raftanien fast versteckt. Daneben aber hat sich ein neues Gasthaus aufgetan. Gern hätten wir angelegt, aber es fehlte der geeignete Steg und auch ein Bootshaus war nicht zu sehen. Der Wind ist Schlafen gegangen, wir paddeln langsam auf dem Klein- Körifer See zum Gasthaus am Körifer Hafen. Hier übt gerade ein Gesangverein unter Leitung eines Lehrers und singt, daß es fernhin hallt:„ Hinaus in die Weite. Wir aber folgen an diesem Abend der freundlichen Mahnung nicht. Nur zu gern bleiben wir in dem traulichen Dorf. Ein prächtiger Sternenhimmel bedeckt die Welt, als wir auf einsamen Wegen noch einen abendlichen Rundgang machen.
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Von Seezeichen zu Seezeichen.
Der nächste Morgen sah uns schon früh auf dem Wasser. Bon Seezeichen zu Seezeichen ging nun die Fahrt. Allenthalben figen Angler in stoischer Ruhe. Der kleine Modderfee ist viel schöner als sein Name, da steigen teine moddrigen Düfte auf, nur die Ufer sind moraftig und doch von ungezählten bunten Blumen überdeckt. Ein Kirchturm steht lints, er gehört zu der Kirche von Groß- Köris . Scharf geht der Kurs nach links, hinein in den großen Modderfee, und dann mitten durch Groß- Köris hindurch. Schade, die herrliche Wafferallee vor der Zugbrücke hat ihre alten, schattigen Bäume verloren: sie ist restauriert" worden und wird lange brauchen, um thren alten Glanz wieder zu erhalten. Auf dem fast winzig flein anmutenden Schulzenfee haben wir die Groß- Röriser Kirche von der anderen Seite, und hier wirkt sie recht seltsam im Landschaftsbilde, das sie völlig beherrscht. Diese ganze Fahrt von Klein- Röris bis Leupit offenbart eine einzige Idylle. In den Fließen hängen bie Zweige der Bäume bis in das Boot hinein. Die Wurzeln find vom Waffer bloßgelegt und zeigen bizarre Formen. Der Pirol fingt und auch der Rudud läßt sich hören. Lerchen steigen und über bem Ganzen leuchtet die Sonne herzlich und gut. Die Eisenbahn brücke der Berlin - Görlitzer Bahn liegt hinter uns, wenn wir den herrlichen Zemninfee treuzen, bis wir in seiner linken Ede in den prächtigen Mochheidegraben einbiegen, an deffen Ausgang das See zeichen zum Teupißer See, dem Ziele unserer Fahrt, steht. Irgend ein findiger Unternehmer preist hier billige" Waffergrundstüde an. Eon wäre es hier zu wohnen, wenn nur das„ Wenn nicht wäre. Der Teupiter See liegt glatt wie ein Silberspiegel. Lints ist Schwerin , vor uns der weitgestreckte Schweriner Werder, an dessen Westende ein Seezeichen aufragt, das den tiefergehenden Schiffen bie Richtung weist. Wir laufen links vorbei, da tauchen auch schon bie ersten Häuser von Teupih auf: die Kirche aus dem 13. Jahr hundert und moderne Billen. Das alte Schloß mit seinen primitiven Fachwerkbauten fesselt den Blid, ehe wir eine Schilfede umfahren and am Landungssteg des Wirtshauses Bum goldenen Stern" festmachen.
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Wieder kommt von Westen her ein schwerer Sturm herauf, ein Jeltsames Bild entsteht: auf der einen Seite blendende Sonne, auf ber anderen schwere, dicke Wolken, aus denen der Regen wie ein feiner Schleier herniederhängt. Der eben noch ruhige See springt zu seinen Ufern empor, die Fahrt war im rechten Augenblid beendet.
Die städtische Haushaltsberatung.
Im Haushaltsausschuß der Stadtverordnetenversammlung wird mit Hochdruck an der Fertigstellung der zweiten Lesung des Etats gearbeitet. In diesen Tagen sind bereits eine ganze Reihe von Rapiteln, so die Kapitel der Beamtenbeseldung, der Wohlfahrtspflege, der Arbeitsnachweise, des Gesundheitswesens, der Kapitalund Schuldenverwaltung, der Werke und Unternehmungen, der Vereine usw. in zweiter Lesung abgeschlossen. Die noch ausstehenden Rapitel werden im Laufe dieser Woche zu Ende beraten. Das Er. gebnis der langen und sehr eingehenden Beratung des Etats ist, Jomeit man zurzeit übersehen kann, dahin zusammenzufassen, daß es nötig geworden ist, die durch die starte Arbeitslosigkeit bedingten erheblichen Mehrausgaben sowie eine Reihe von Erhöhungen ver schiedener Positionen dadurch wieder auszugleichen, daß an allen Ecken und Enden Abstriche gemacht wurden und die Abgaben der Werte erheblich erhöht worden sind.
Gestern trat deshalb ein Unter ausschuß aus je einem Mitglied jeder Fraktion zusammen, um die entscheidenden Be hlüsse über die Gestaltung des Steueretats vorzubereiten. Von allen Seiten, auch von allen bürgerlichen Barteien wurde anerkannt, daß bei der Festlegung des Etats mit der größten Sparsamkeit vorgegangen ist und daß niemand in der Lage ist, weitere Abstriche zu verantworten. Trotzdem besteht die Notwendigkeit, gegenüber dem jezigen Stande der fommunalen Steuern eine erhebliche Steuererhöhung vorzunehmen. Die vorhandenen Möglichkeiten tonzentrieren sich auf die Grundsteuer, die auf mindestens 200 Broz. gebracht werden muß. Der Kämmerer schlägt vor, diese Erhöhung bei dem endgültigen Steuerverteilungsbeschluß in Kraft treten zu lassen und daneben eine den Wünschen der linken Mehrheit entsprechende neue Steuerordnung mit einer geft affelten Grundsteuer zu verabschieden und für diese neue sozial gestaffelte Steuerordnung die Genehmigung der Aufsichtsbehörden herbeizuführen. Der RämDer Käm merer besteht auf diesem Weg, weil seiner Meinung nach eine sofortige Berbindung der sozialen Staffelung mit der jetzt notwendigen Berabschiedung des Etats dazu führen würde, daß bis zur endgültigen Genehmigung eines solchen Beschlusses Monate infolge ven Bis Berhandlungen mit den Staatsbehörden vergehen würden. dahin würde ein so starker Steuerausfall entstehen, daß der Etat nicht durchgeführt werden könnte. Die Linke ift demgegenüber der Meinung, daß die Grundsteuererhöhung nur möglich ist, wenn sie in gestaffelter Form beschlossen wird. Die endgültige Klärung über diese Steuerfragen wird erst in der nächsten Woche erfolgen fönnen. Man hofft am Dienstag nächster Woche im Plenum die Beratung der zweiten Lesung des Etats zu Ende führen zu können. Kommunalpolitisch von Interesse ist die Haltung der Deutschnationalen. Sie werden wahrscheinlich in ihrer
wehr hatte in aufopferungsvoller Arbeit in über 600 Fällen zu tun, um die überschwemmten Keller wieder leerzupumpen. Da sie an so viele Stellen zu gleicher Zeit gerufen wurde, mußte sie zuerst den am meisten Gefährdeten helfen. Wieder mußten hier Bewohner diesen Katastrophen am schwersten getroffen werden. Einige von Rellerwohnungen ihr soziales Elend doppelt spüren, da sie bei Straßen der tiefer gelegenen Stadtteile glichen wahren Seen, da die Gullys die ungeheuren Waffermengen nicht aufnehmen fonnten und fich verstopften. Die Bumpftationen mußten schon nach zehn Minuten Regengüssen mit voller Kraft einsetzen, um der Fluten Herr zu werden. Personenautos blieben hilflos in den steigenden Wassern stehen, da das Wasser in die Motore eindrang. Ihre Führer mußten sich wie in Seenot auf das Berded retten, um nicht in den schmutzigen Fluten ein unfreiwilliges Bad zu nehmen. Hier wurden schon Pferdegespanne zum Retter der Wagen mit den vielen PS, indem sie die Autos auf sichere Höhe retteten. Selbst die Straßenbahnen mußten teilweise umgeleitet werden. Die Telephon ämter, soweit sie noch Oberleitungen haben, mußten wegen der Blizgefahr den Betrieb einstellen. Das Fernamt fonnte in den Abendstunden nach Mitteldeutschland und besonders Sachsen feine Gespräche ausführen, da auch dort schwere Gewitter tobten. Man fann nur heffen, daß die Unwetter dort nicht wieder so furchtbar gehauft haben wie am Sonntag. Der Abend brachte Entspannung und Frische in die zu jäh aus der drückenden Schwüle aufgerüttelten Berliner . Hoffentlich haben wir mit dem teuren Preis nun endlich das bessere Better erkauft. Der erst in zwei Wochen fällige Sommer jedenfalls hat uns schon seine stürmischsten Boten, Gewitter und Wolfenbrüche, gesandt, nun soll er endlich auch ber gequälten Menschheit zum Troft mit warmer und siegender Sommerherrlichkeit einziehen.
Das Unwetter richtete in Berlin unb in den Bororden arge Ber. wüstungen an, die besonders in Verkehrsstörungen ausarteten. Die ungeheuren Wassermassen fanden in vielen Straßenzügen nicht genügend Abfluß und überschwemmten Straßen und Kellerräume. Die in Attion tretende Feuerwehr hatte längere Zeit zu tun, die teilweise verstopften Gullys freizubekommen. Aus der Botsdamer, Neuenburger, Hollmann, Alexandrinen, Alte Jacob und Gitshiner Straße, wie aus Straßenzügen der tiefer gelegenen Stadteile ergingen von Bewohnern dauernd Hilfrufe um sofortige Hilfeleistung. Aehnlich war es in der Nähe des Alexanderplages, wo ganze Straßenzüge unter Waffer standen. Im Osten Berlins , in der Nähe des Berliner Theaters, das durch einen Riefensee gesperrt war, in der Resselstraße, in der Mittelstraße und auch im Besten Berlins .
Auch hier standen viele Keller unter Waffer, so daß die elektrifchen Starfstrom und Telephonleitungen vielfach in Gefahr famen. An einigen Stellen find auch tatsächlich Kurzschlüsse eingetreten, die fich für die Hausbewohner um fo unangenehmer bemerkbar machten, fich für die Hausbewohner um so unangenehmer bemerkbar machten, als die Feuerwehr unmöglich sofort allen Anforderungen auf einmal entsprechen fonnte. In einzelnen Kellern stand das Waffer manns. hoch. An einigen Stellen schlug der Blizz ein. So wurde in Niederschöne weide Johannisthal die gefamte Feuermel beanlage durch einen Blißschlag zer. stört. Auch in der Röniggráger Straße, in der Leip. giger und in der Jerufalemer Straße schlug der Bliz in die Oberleitungen der Straßenbahnen ein, doch entstand dank der besonderen Sicherungen der Bahnen keinerlei Gefahr für die Fahrgäste, von denen einige allerdings Nervenanfälle befamen. In einem Falle schlug der Blizz in die Depositenfasse A der Commerzund Privatbant in der Kraufenstraße 4-5 ein und brachte dort in der Telephonzentrale ein Rabel zur Entzündung. Mehrheit der sehr sachlichen Haltung ihres Borsitzenden nicht folgen, schon in der letzten Stadtverordnetenversammlung erfolgte ein ganz unqualifizierbarer Borstoß des Reichstagsabgeordneten Baeth bei der Beratung des Etats des Arbeitsamts. Die Deutschnationalen sind nicht in der Lage, den Etat zu verbessern, aber sie zeigen feine Luft, fich an der Berantwortung zu be. teiligen. Ebenso hat die Wirtschaftspartei, die braußen mit einem erstaunlichen Aufwand von Demagogie Bersammlungen ihrer Interessentengruppen veranstaltet, in denen alles heruntergeriffen wird, was nicht zur Wirtschaftspartei gehört, auf den Etat felber gar feinen Einfluß genommen. Entweder glänzte sie durch Abwesenheit oder ihr jeweiliger Vertreter schwieg in allen Tonarten. Die Haltung der Kommunistischen Partei gegenüber dem Etat ist wohl noch nicht endgültig geklärt. Es bleibt aber zu hoffen, daß auch die Kommunisten sich endlich nicht mehr der Einsicht verschließen werden, daß man für gemeinsam beschlossene Ausgaben der städtischen Berwaltung, die doch im Intereffe der Arbeiterschaft liegen, auch gemeinsam für Deckung forgen muß.
Am Krankenbette Rutiskers. Kutisters Zustand hatte sich seit Freitag verschlimmert. Um die Verhandlung nächstens nicht von Anfang beginnen zu müssen, begaben fich Richter, Staatsanwalt ,, Protokollführer und Berteidiger in Begleitung des Gerichtsarztes Prof. Strauch in die Wohnung des Angeklagten. Hier fand eine ganz furze Sigung statt. Der Beisiger trat vor die Korridortür und rief: Sache Rutister. Angeflagte und Zeugen eintreten." Natürlich war niemand da. Der Vorsitzende stellte fest, daß niemand erschienen sei und eröffnete die Verhandlung. Diese bestand allein in der Mitteilung, daß ein Zeuge in Duisburg noch einmal tommiffarisch vernommen werden soll. Kutister gab dazu seine Einwilligung. Als dann der Vorsitzende erklärte, daß die nächste Sigung am Donnerstag Was denken Sie sich denn, stattfinden soll, meinte Kutister dazu: Donnerstag? Bis dahin bin ich schon tot. Ich habe geträumt und meine Mutter im Traume gesehen. Donnerstag bin ich schon tot." Brof. Strauch versicherte ihn, daß er noch lange leben würde.
Einen enfjehlichen Tod fand gestern nachmittag der auf dem Biehhof angestellte 47jährige städtische Arbeiter Ifidor Gursti aus der Dolziger Str. 8. Beim Aufhalten eines durchgehenden Ge
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Königstein , 7. Juni. Wie der„ Bor ( Eigener Bericht.) wärts" bereits furz berichtete, wurde die Sächsische Schweiz von einer schweren Gewittertatastrophe betroffen. Am Morgen des etwa zwölf Stunden gleichmäßig anhielt, und dann erst zu einem 5. Juni sezte gegen 3 Uhr früh ein überaus starker Regen ein, der Bolkenbruch wurde, der die verheerendsten Folgen zeitigte. Besonders schwer tobte das Unwetter in der Gegenth des und in den Mardorf Rosentaler Schneeberges Forsten. Start mitgenommen wurde auch das Gebiet, das n Ruh stall, Winterberg und der Kamnik begrenzt wird. Die sonst so friedlich zu Tal gehenden Bergbäche verwandelten sich in furzer Zeit in reißende Ströme, die tosend zu Tal stürzten, Steine und Holz und anderes Geröll in großen Mengen mitrissen. Die Ratastrophe tam so schnell, daß sich Wanderer und Einwohner vielfach nur mit Mühe und Not retten tonnten. Vor den Brüden traten Stauungen ein, die von den Feuerwehren mit Hilfe der Einwohner unter großer Anstrengung und nur unter Einjeßung des Lebens beseitigt werden konnten. An der Bahnlinie nach Boden. bach war das rechte Gleis zwischen Schöna und Niedergrun.d durch Erd- und Steinmassen gesperrt, während zwischen Niedergrund und Bodenbach das Gleis wegen Unterspülung nicht benutzt werden konnte. Der Bahnbetrieb war daher auf längere Beit gesperrt. Am schwersten aber wurde die kleine sächsische Grenz gemeinde Schmilta betroffen. Vor der Brüde am Forsthaus staute sich das Wasser, um dann auf der steil abfallenden Straße als reißender Fluß hinunterzuströmen. Die dort liegende Hoffmannmühle wurde bis auf den Felsengrund unterspült, und zahlreiche andere Gebäude sind dem Einsturz nahe. Lange Zeit war die Elbe mit Möbeln und Schleifholz bedeckt. Zwischen zwei Gaftftätten in Schmilta hat das Wasser eine breite Mulde von 4 bis 5 Meter gegraben und die weggeschwemmten Erdmassen setzten sich so in der Elbe fest, daß eine kleine Insel entstand. Die erste Hilfe erhielten die bedrohten Einwohner von Schmilka durch die Schandauer Feuerwehr, später traf Reichswehr aus Dresden ein, die dann von Erwerbslosen abgelöst wurde. Alle Helfer haben mit der höchsten Aufopferung gearbeitet, um den Schaden auf ein Mindeſtmaß zu beschränken. Die schwer geschädigte Gemeinde bedarj dringend finanzieller Hilfe, wenn fie die schweren Schäden wieder beheben soll. In den Forsten des Post elwiger Reviers find ebenfalls schwere Verheerungen eingetreten. In dem von Schmilfa etwa 20 Minuten entfernten Herrnstretschen ist die Straße nach dem Prebischtor gelitten und auch die Wege ebenfalls großer Schaden angerichtet worden. So hat vor allem von und zur Edmunstla mm find teilweise zerstört worden. Es dürfte längere Zeit dauern, bevor die berühmten Bootsfahrten der Edmundsklamm wieder beginnen fönnen.
Finanzielle Hilfe für Schmilfa.
Dresden , 7. Juni. ( TU.) Der Ministerpräsident hat für die Unwettergeschädigten von Sch milfa und Umgegend als erste Hilfeleistung der Amtshauptmannschaft Birna 3000 m. überweisen laffen.
München , 7. Juni. ( WTB.) Der Scheitel der Hochwasserwelle der oberen Donau ist gestern vormittag bei einem Begelstand von 240 Zentimeter in Dillingen angekommen. Damit ist der Scheitel des Hochwassers vom Juli/ August 1924 um 14 Zentimeter überschritten. Da die beiderseitigen Donauzuflüffe unterhalb der Lech = mündung der Donau feine besonders großen Wassermassen zu führen, wird sich die Donaumelle flußabwärts wesentlich verflachen. Heute früh wurden auch aus dem Oberlauf der Ijar und aus dem Tegernseer Gebiet wieder kräftige Niederschläge gemeldet, so daß auch bei der Isar mit einem weiteren Steigen zu rechnen ist.
spannes auf dem Biehhof Eldenaerstraße wurde G. gegen eine Stallwand gedrückt und so schwer verletzt, daß der Tod bereits auf dem Wege zur Rettungsstelle eintrat.
Kontrolliert die Wählerlisten zum Volksentscheid! Achtet auch auf die Wahlberechtigung anderer! Bei der Auslegung der Stimmlisten und ihrer Kontrolle tommt es nicht nur darauf an, daß jeder Wahlberechtigte für seine eifon Einsicht nimmt, um festzustellen, ob er in der Wählerliste eingetragen ist. Wichtig ist vielmehr auch, festzustellen, ob jemand, der noch eingetragen ist, nicht mehr in der Lage ist, an diesem Ort feine Stimme abzugeben. Das gilt z. B. für Verzogene oder auch für Verstorbene. Bevor die amtliche Meldung über derartige Borgänge zum zuständigen Wahlamt kommt, vergeht eine gewisse Zeit. Mitunter gehen auch derartige Meldungen verloren. Diese Personen sind dann wieder in der neuaufgestellten Liste von den einzelnen Wahlämtern vermerkt und werden bei der Feststellung der Gesamtzahl der Wahlberechtigten mitgezählt. Diese GeSamtzahl ist aber bei dem Volksentscheid wichtig, da mindestens die Hälte der Stimmberechtigten für das Gesez stimmen muß, um den Erfolg zu sichern. In der oben angedeuteten Weise aber können eventuell Personen mitgezählt werden, die nicht mehr wahlberechtigt sind und trohdem dadurch noch das Gesamtergebnis beeinfluffen. Jeder prüfe deshalb, ob ein in den letzten Monaten in seinem Wohnbezirk Berstorbener oder auch beispielsweise aus dem Bezirk Verzogener, z. B. eine Hausargestellte, irrtümlich noch in der Wählerlifte verzeichnet ist, und erhebe in solchen Fällen sofort bei der Auslegung Einfpruch. Das gebietet die Pflicht zur Rechtlichkeit.
Welterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin ( Nachdr verb.) Beiterhin ziemlich warm bei stärkerer Bewölfun und fortdauernde Gestärker bewölkt mit strichweisen Gewitterschauern. witterneigung. Für Deutschland : Ueberall weiterhin ziemlich warm und
Vorträge, Vereine und Versammlungen.
Bezirksarbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Beamten und Lehrer. Berfammlung am Dienstag, 8. Juni, 7 Uhr, im Jugendheim Lindenstr. 3, 2. Sof, 3 Tr. Tagesordnung: Bortrag des Genossen Rechtsanwalt Dr, Bendig über Justizreform und Dienststrafrecht".