Das verschwundene Wertpaket.
Nach acht Jahren.
Ein feltsames Schicksal hat ein Wertpatet gehabt, das vor acht Jahren auf die Post gegeben und erft jetzt in Berlin W. in einer Schublade wiedergefunden wurde. Ein Lothringer, der im Westen der Stadt bei einer Rochfrau wohnte, fandte im Jahre 1918 ein Batet mit Wertpapieren und Coupons nach seiner Heimat. Erst nach längerer Zeit fam es mit dem Vermerk Bestellung unmöglich, weil Ort in der Feuerlinie liegt", zurück.
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Unterdessen war der Absender nach Beendigung des Krieges felbst in seine Heimat abgereist. Seine Wirtin, die glaubte, daß er zu ihr zurückkehren werde, nahm das Batet an und legte es forgjam in eine Schublade ihrer Kommode. Es war mit 1200 M. deflariert, enthielt aber für 25 000 m. Coupons deutscher und ausländischer Wertpapiere. Die Wirtin sagte niemandem etwas von dem Schatz, den sie in Berwahrung hatte. Der Absender aber reklamierte bei der Post und verlangte Schadenersatz. Die Mirren der Zeit brachten es mit sich, daß das Patet nicht mehr zu finden war. Es galt als verloren. Viele Schreiben liefen hin und her, bis vor nicht allzu langer Zeit der Fall" entschieden und als erledigt betrachtet wurde. Der Absender erhielt eine Entschädigung, die seiner Wertangabe entsprach. Anfangs Mai d. I. starb nun seine Wirtin, deren Mann schon im Jahre 1914 im Felde gefallen war. Ihr jegt 17 Jahre alter Sohn trat die Erbschaft an. Er erinnerte sich des Lothringers, der einmal bei seiner Mutter gewohnt hatte, gar nicht mehr. Als er nun nach der Beerdigung der Mutter einmal alle Behältnisse durchsuchte, fand er in der Schublade auch das Wertpaket. Er glaubte, beinahe das große Los gewonnen zu haben, denn er nahm an, daß sein Vater, der ein sehr fleißiger Mann gewesen war, diese Werte hinterlassen habe. Als der junge Mann jetzt wieder Miete zu entrichten hatte, bot er dem Wirt Coupons an, weil er glaubte, damit zahlen zu fönnen. Der Wirt aber, dem er das Balet zeigte und der nun auch die ausländischen Werte fah, schrieb an die Baseler Bant, die er auf den Werten verzeichnet fand, um zu erfahren, was es damit für eine Bewandtnis habe. Er erhielt den Bescheid, daß die Papiere seit 1918 gesperrt feien. Jetzt wandte er sich an die Kriminalpolizei, und mun stellte die Kriminalpostdienststelle fest, daß man es mit dem seit acht Jahren verschwundenen Wertpakete des Lothringers zu tun hatte. Alle Papiere, die es enthielt, sind unterdessen ziemlich wertlos geworden. Die Frage ist nun, ob die Poſt dem Absender das Batet wieder zustellen und dafür die ausgezahlte Entschädigung zurüdverlangen fann. Diese Dottorfrage ist noch nicht beantwortet.
Vor dem Urteil im Lühow- Prozeß.
Dom
Die gestrige Verhandlung war mur von furzer Dauer. Rechts anwalt Dr. Fren beschloß sein Plädoyer mit einer juristischen Analyse der inkriminierten Tatbestände. Unter anderem zitierte er einen Erlaß des Kultusministers vom Jahre 1900, der Züchtigungsrechte der Lehrer in gesetzlich zulässigen Grenzen fpricht. Wie aber, fragte der Verteidiger, wenn der Züchtigende sich hinsicht lich dieser Grenzen in einem Rechtsirrtum befunden habe? Dann müsse er straflos ausgehen. Und als unzüchtig tönnen im Sinne des Gesetzes mir Handlungen bezeichnet werden, die zur Ermedung der eigenen oder fremden Geschlechtlichkeit dienen. Kein Rind habe aber Lühows Handlungen als geschlechtlich empfunden. Und die Eltern hätten erst vor turzem in einer Bersammlung wieder
enes Beamten von dem Strafbetroffenen Die Gelbftrafe mf den baren Auslagen des Verfahrens( Schreib, Porto - und Pfändungsgebühren) gegen Quittung in Empfang nehmen kann.
Die verletzte Eigenliebe.
Ein seltsames Liebesverhältnis.
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Hinter das letzte Geheimnis von Berfettung menschlicher Schickfale wird man nie gelangen. Warum die einen ebenso leicht zusammenkommen wie auseinandergehen und die andern sich finden, um nur durch den Tod getrennt zu werden, wird man nie enträtseln. Hier waltet eine Macht, die stärker ist als die Bernumft; fie raubt den Menschen den Verstand. So war es um den 24jährigen Robert M. und die 17jährige Arbeiterin 2. geschehen, als sie im Sommet 1923 einander fennenlernten.
Robert M. stammt aus einer umherziehenden polnischen Landarbeiterfamilie. Als 13½jähriger Junge fam er als Lehrling in eine Nagel, weil er in sich den Trieb zum Kinoschauspieler verspürte. Rammfabrit. Als Siebzehnjähriger hing er seinen Beruf an den Damals warf ihn seine psychopathische Ueberspanntheit zum ersten der Schwager zu Diebstählen mit. Dann folgten noch andere BerMale aus dem gewohnten Gleise. Den Neunzehnjährigen nahm fehlungen. Regelmäßige Arbeit hatte er seitdem nie mehr. Die größte Gefahr bildete aber für ihn neben seiner Ueberspanntheit sein leidenschaftliches, jähzorniges Temperament. Beide follten ihm zum Berhängnis werden, als er Gertrud 2. fennenlernte. Er glaubte nun gum ersten Male wirklich zu lieben, hoffte an dem Mädchen sittlich Bu genesen, wollte wieder ernstlich arbeiten und feine Geliebte heiraten. Eins vertrug er aber nicht: wenn sie ihn höhnisch anjah, sobald er die Fassung verlor, und das geschah nur zu oft. Um sich ihr gegenüber in seinem Minderwertigkeitsgefühl durchzusehen, ohrfeigte er sie dann. Nach den geringfügigen Streitigkeiten folgte Berföhnung. Es gab auch ernste Differenzen. Als sie ihr Kind abtrieb, fagte er zu ihr:„ Ich werde dich erdrosseln, wie du das Kind erDrosselt haft." Als die Wirtin der Gertrud eines Tages, da er sich mit ihr verabredet hatte, das Mädchen in eine verrufene Kneipe und in Gesellschaft von jungen Leuten brachte, gab es heftige Auftritte. Die Wirtin verbot ihm ihr Haus. Dann wieder kam es zu Tätlichfeiten zwischen ihm und dem Vater des Mädchens. War dieser früher für die Heirat, so hezte er jetzt die Tochter, für die er längst nicht mehr sorgte und die selbständig lebte, gegen den Bräutigam. Nun war sie bald lieb zu ihm, bald stieß sie ihn ab. Er wußte nicht mehr, woran er war. Aber ganz außer sich geriet er, als er fie eines Tages mit einem anderen traf. Er verprügelte den Mann und brohte, bald ihn, bald die Gertrud, bald sich selbst umzubringen. Er schliff ein Meffer scharf und trug es von nun an bei sich. Dann schien zwischen den beiden wieder Frieden zu herrschen. Er traute ihr aber nicht mehr, trug sich mit Selbstmordgedanken und schrieb sogar Abschiedsbriefe. Am 22. Dezember trafen sie sich, und nach sehr intimem Berkehr sagte sie ihm, daß sie ihn doch fallen laffen müßte. In einer Gastwirtschaft trant er drei Liter Bier und zwei Rognats. Unterwegs als er sie nach Hause begleitete, entstanden wieder Auseinandersetzungen über feruelle Dinge. Sie vers legte seine männliche Eigenliebe, er drohte, holte aus zum Schlag. Sie nahm aus seiner Tasche das Messer, drückte es ihm in die Hand, schrie ihm höhnisch zu: Stoß zu," hielt ihm ihre Bruft entgegen. Er stieß zu, stach ihr in die Rehle. Gie fiel zu Boden. Dann legte er sich zu ihr, und meinte. Nun pacte ihn aber das Grauen. verabschiedete, sich von ihnen und stellte sich dem Staatsanwalt.
beutet das Ideal des profetarischen Theaters. Aber diefen Raffen tampf fönnen die Berufsschauspieler, die meistens in der bürgerlichen Welt veranfert sind, nicht gestalten, fie fönnen gegen eine Welt, zu der sie gehörten und deren Weiterbestehen sie wünschen, nicht überzeugend Stellung nehmen. Deshalb soll das Proletariat felbft spielen, wie es auch das große, revolutionäre Agitationsftüd felbst schaffen muß.
Che- und Sexualberatungsstelle des Bundes für Mutterschuti. Bom Bund für Mutterschutz wird Freitag, den 11. d. M., nachmittags 24 Uhr, in den Räumen des Bezirksamts Friedrichshain , Gesundheitsamt, An der Schillingbrücke 2, eine Ehe- und Serualberatungsstelle vor geladenem Publikum eröffnet. Ehrenamtlich tätige Aerzte und Sozialberater erteilen verheirateten wie unver heirateten Personen beider Geschlecher fostenlose Austunit in allen Fragen des Ehe- und Seruallebens wie in den Fragen der Fortpflanzung. Sprechstunden wöchentlich Donnerstags 7 bis 9 Uhr abends im Gesundheitsamt( Stadtbad), An der Schillingbrüde 2. Die erste- Sprechstunde findet am 17. Juni d. I. statt. Berliner Studentenwahlen. Die Liste der sozialistischen Studenten, die zu wählen Pflicht jedes freiheitlichen Studierenden ist, trägt den Namen hochschule der Werttätigen." den 12. Juni, veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft für Forstih uz und Naturkunde E. B., Berlin- Friedrichshagen,
Wanderung durch das Buntfandffeingebiet Kaltberge. Am Sonnabend,
eine Wanderung durch das Buntsandsteingebiet Stallberge unter sachverständiger Führung. Sammelpuntt Restaurant„ Goldene Traube" in Ralfmit der Schöneicher- Kallberger Straßenbahn: 3.13, 3.43, 4.13 Uhr. Im berge. Abmarsch 4 Uhr. Fabrgelegenheit vom Bahnhof Friedrichshanen Anschluß an die Wanderung findet im Restaurant„ Goldene Traube" in Kaltberge zwangslose Aussprache statt, wozu auch verspätete Nachzügler willkommen find.
Eine öffentliche Aufforderung zur Erneuerung von Kraftfahr3eugfteuerkarten veröffentlicht das Finanzamt Börse im Anzeigenteil der heutigen Nummer.
Hochwasser im Odergebiet Bernichtung der Heuernte.
Im Oderbruchgebiet ist turz vor dem Beginn der Heuernte infolge der starken Niederschläge ein außerordentlich hoher
af ferstand der Ober eingetreten. Die schlesischen Nebenflüsse des Stromes, besonders die Neiffe, führen derartige Waffermengen mit sich, daß in turzer Zeit der Wasserstand des mittleren Laufes der Oder eine Steigerung von über Die erste hat Frankfurt bereits erreicht, fie verursachte, daß der 1½ Meter, zu verzeichnen hat. Man rechnet mit zwei Flutwellen. Begelstand im Laufe des Tages um 75 3entimeter ge stieg en ist. Aus dem Bereich des Oberlaufes der Ober liegen Meldungen vor, die ein erneutes Anwachsen des Stromes gegen Ende der Woche erwarten laffen. Durch die Stauungen in den rechten Rebenflüssen der Ober, wie z. B. in der Warthe , find in Rüftrin, Landsberg und verschiedenen anderen Orten beträchtliche Berheerungen angerichtet worden. Vor allem fcheint die diesjährige Grasernte im Barthe. wie im Oderbruch ver
nichtet zu sein.
einstimmig ihr Vertrauen Herrn Lützow ausgesprochen. Der Blötzlich war er nüchtern, ganz nüchtern. Er lief zu feinen Eltern, Parteinachrichten
Staatsanwalt erwiderte furz auf die Reden der Verteidiger. Er berief sich auf den zweifachen Eid des Zeugen Weiß und auf das Gutachten des Dr. Stemer, das von bewußt geschlechtlichen Handlungen sprach. Dr. Fren betonte nochmals, daß gerade dieser doppelte Eid des Zeugen Weiß die Hauptgefahr in seiner Aussage bilde. Am Donnerstag 10 Uhr erhält der AngePlagte v. Lühow das Schlußwort. Im Laufe des Tages folt dann auch die Verkündung des Urteils erfolgen. Endlich!
Ladeninhaber und Straßenhändler.
Das Klagelied über die hohen Berdienfte der Straßenhändler, bas viele Ladeninhaber und ihre Verbände in allen Tonarten fingen, oll endlich einmal zahlenmäßig widerlegt werden. Es ist nachweisich feststellbar, daß durchschnittlich unter 20 Straßenhändlern, die mit Gebrauchsgegenständen und Süßigkeiten handeln, tein ein. ziger eine größere Nettotagestasse, d. h. einen täa. lichen Reinverdienst von mehr als 3 bis 5 m. verzeichnen tann. Bolizeiſtände bezahlen 6 bis 10 Mart pro Monat Blakmiete, während Privatstände 60 bis 120, ja jogar 150 Mart monat liches Standgeld bezahlen! In vornehmeren Bierteln, wie im Westen und teilweise Südwesten, sind verschiedene Händler und Hausierer mit Luxusgegenständen, die Gelegenheitsposten mit etwas mehr als den angegebenen Brofit abstoßen. Und wie nicht wenige Labeninhaber in günstiger Berkehrslage über den Geschäftsgana durchaus nicht flagen fönnen, verdienen vereinzelt Berkaufslanonen" und Spezialisten mit Reflamefchlagern im Straßenhandel eine furze Zeit auch mal über die Durschnittseinnahmen. Nach wie bor bleibt aber bei unserer Wirtschaftslage im allgemeinen der Gechäftsgang schlecht und es mutet sonderbar an, wenn manche Laden nhaber aus fleinlichen Interessen Märchen erzählen über die Bhantafieeinnahmen des Straßenhändlers. Warum tauschen folche Benachteiligten" nicht mit den glücklichen" wilden Händlern?
Die ausgepfiffene Hespolitik.
Als am Montagabend Hugenbergs Lotal- Anzeiger" in charat leristischer Eile Hindenburgs Loebell . Brief in den Rinos auf Abonnement veröffentlichte, erhob sich im Capitol" fowie in einem großen Schöneberger Rino helle Empörung In zahlreichen erregten Zurufen gab das Bublifum seiner Meinung brastischen Ausdruck: Weg mit dem Lakaiengefindel" waren die Worte, die die Stimmung der Menge treffend wiedergaben. Man muß sich aber fragen: Gehört eine solch unverblümte monarchistische Propaganda in die Reklame eines Rinos?
Wiffen ist Macht.
In der Belle- Alliance- Straße staat sich eine schaulustige, wiffensturstige Menge um einen Mann, der mit salbungsvoller Stimme sich als einen wissenschaftlichen, jogar streng wiffenfchaft lichen" Astrologen ausgibt. Weithin leuchtet sein Schild: Wissen ist macht. Andachtsvoll und gläubig lauschen Männlein und Weiblein seinen Prophezeiungen vom verschärfften Kontrollzustand im Rhein- Ruhr - Gebiet, der im September dieses Jahres wieder einsehen soll", dem neuen Weltkrieg 1928 durch die gelbe Gefahr" Amerika- Japan und dergleichen beunruhigenden Schaudermärchen mehr! Es soll eine Anzahl Leute geben, die diese Spielereien ernst nehmen, und wenn wirklich, zufällig das von einem solchen ,, weisen" Mann angekündigte" Ereignis eintrifft, fo werden sie in ihrem Aberglauben bestärkt werden und wieder andere beeinfluffen, bie im Grunde ebensowenig denken können wie sie selber. Reine Bolizeimacht kann solchen Unfug abstellen, wenn nicht das Publitum selbst sich zu wahrer Erkenntnis durchringt und ernsthaftes Streben von wissenschaftlichem Firlefanz unterscheiden lernt. Nur bann wird Wissen wirklich Macht sein.
Fortschritt im Strafvollstreckungsverfahren. Nach den bisherigen polizeilichen Bestimmungen über die 3ahlung von Strafverfügungen fonnte die verhängre Beldstrafe in den Fällen, in denen weder Bezahlung erfolgte noch bie vorgnommene Pfändung erfolgreich gewesen war und der Be
treffende daher zur Verbüßung der Haftstrafe zwangsgestellt wurde.
bie Zahlung im legten Augenblid in Begleitung des Beamten noch bei der Boft erfolgen. Nunmehr hat der Polizeipräsident beſtimmt, baß in den Fällen, in denen die Geldeinzahlung bei der Post nicht möglich ist, alfo z. B. an Sonn- und Festtagen, der Reviervor. keber, sein Stellvertreter bzw. der Wachthabende in Gegenwart noch
Nun hatte er sich vor dem Landgericht II zu verantworten. Der Staatsanwalt beantragte 12 Jahre Zuchthaus. Das Gericht erkannte auf 7 Jahre. Mildernde Umstände wurden ihm versagt. Das Gericht erklärte, 7 Jahre Zuchthaus wären ,, eine genügende Sühne". Barum nicht sechs oder fünf? Warum nicht acht oder neun? Das bleibt das Geheimnis des Gerichts.
Der Reichsbund der Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen, Gau Berlin, Ortsgruppe Norden 14, beging am Sonntag nach mittag im Lehrervereinshaus, Alexanderstraße, sein fünftes Stif tungsfeft. Dabei wurde das neue Banner geweiht. Die Weiherede hielt Oberst a. D. Lange. Die ganze Feier war ein Treuegelöbnis zu den republikanischen Farben Schwarz- Rot- Gold und ein Bekenntnis zur Menschlichkeit, die den Wahlspruch Nie wieder Krieg!" auf ihre Fahne geschrieben hat. Der große Saal des Lehrervereinshauses war über und über mit Schwarz Rot Gold dekoriert. Gesangsoorträge des Männerchors ,, Einigkeit Berlin- Mitte ", Festreden der Vorsitzenden Genossen Lütjemüller und Martin Stein sowie ein gutes Orchester bildeten den stimmungsvollen Rahmen der Veranstaltung. Nach dem offiziellen Teil hielt noch lange ein Tanz die Festteilnehmer zufammen.
für Groß- Berlin
flets an das Bezirkssekretariat, 2. Hof, 2 Trep. rechts, zu richten.
11. Kreis Schöneberg - Friedenau . Donnerstag, den 10. Suni, treffen fich dic Abteilungsleiter nach Schluß der Versammlung bei Gürlich, Rubens, Ede Begasstraße.
14. Rreis Reukölln. Tourenführer für die Bandagitation Material abholen am Donnerstag, den 10. Suni, und Freitag, ben 11 Juni, vom Bartef bureau. Achtung, Abteilungsleiter! Material abholen im Vorteibureau. 20. Kreis Reinidendorf. Die Genoffinnen und Genoffen, welche Mitglieder des Bereins der Freibenter flir Fenerbestattung find, find verpflichtet, die heute, Donnerstag, abends 7% Uhr, ftattfindende Mitgliederversamm Lung im Lotal Ramlom, Reinidendorf- Oft, Schönhola 14, zu besuchen. Tagesordnung: Reumahl der Bezirksleitung.
Heute, Donnerstag, den 10. Juni:
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85. t. Nadymittags ab 5 Uhr Berteilung der Einladungszettel für die öffentliche Rundgebung am Freitag. Rege Beteiligung nötig. 85. Abt. Tempelhof , 86. bt. Mariendorf , 87. Abt. Marienfelde , 88. Abt. Lichtenrade . Der ruffische Großfilm Banzerfreuzer Botemtin", der auf Beranlassung des Kreisbildungsausschusses in den Tivoli- Lichtfpielen in Tempelhof mit der Originalmufit von Meifel läuft, mitb heute am lesten Tage in drei Vorstellungen gegeben. Um 6 Uhr, 7% Uhr und 9 Uhr abends. Genoffen, forat für guten Besuch! Es empfiehlt fich, bereits die erfte Borstellung zu besuchen.
Morgen, Freitag, den 11. Juni:
44. bt. Achtung, Bezirksführer! Flugblätter abholen von Genoffen Eiffert, Seinrichplak, von 5 bis 6 Uhr.
45. Abt. 7 Uhr bei Wienziers, Reichenberger Str. 104, Inflandfehung ber Plakate und Transparente. Rege Beteiligung notwendig. Wichtige Mitteilungen,
47. Abt. Nachmittags 5 Uhr und Sonnabend, ben 12. Juni, nachmittags 4 Uhr, Flugblattverbreitung im Zentrallokal Giedentopf, Musbauer Str. 35. 85. Abt. Tempelhof . Die Wählerlisten fönnen schon ab 8 Uhr morgens ab geschrieben werden. Wir bitter besonders bie Parteigenoffinnen, fich zum Schreiben einzufinden. Die Einladungen für die öffentliche Bersammlung find unbingt auszutragen. Treffen zum Umzug abends 6 Uhr in der ,, Linde", Werber, Ede Friedrich- Karl- Straße. 101, unb 102, Abt. Treptow - Baumschulen weg. Bildungsausschus: 8 Uhr in der Treptower Sternwarte Vorführung des Großfilms, Ramenlose Selden" ( Striegsfchid fake einer Arbeiterfamilie mit Originalaufnahmen aus dem Rriege) mit Bortrag des Genossen Menauteau, Rarten au 70 Bf. find noch in den Borwärtsspeditionen Treptow , Graegftr. 50 und Baumschulen. weg, Riefholaftraße, und bei Sertel, Baumschuleaftr. 95, sowie an der Abendtaffe erhältlich.
Der Deutsche Arbeiter- Theaterbund, Abteilung Prenzlauer Berg , veranstaltete vor furzem in der Brauerei Pfeffer. berg, Schönhauser Allee , feine erste öffentliche Bezirkskonferenz. Seit 1906 besteht der Bund, aber erst nach der Revolution begann die. Politisierung der Bewegung von Berlin aus. Aus einer Bereinigung, die zu ihrem Privatvergnügen harmlose Stücke spielte, wurde ein Instrument, das dem proletarischen Klaffentampf dienen foll, wenigstens in Berlin , denn im Reich hat diese Tendenz noch nicht überall Eingang gefunden. Erich Mühsam und Dr. Her mann Dunder legten in ihren Referaten die neuen Richtlinien, die der Bund eingeschlagen hat, frei. Sie führten aus: Die Theaterfunft ist für den Proletarier ein Mittel zur politischen Agitation. Stenberg. 115. abt. 6% 11hr Treffpunkt zur öffentlichen Bersammlung bei Die Probleme der bürgenlichen Dramen sind dem Arbeiter heure gleichgültig. Die moderne Dramatit steht völlig unter dem Einfluß bürgerlichen Weltanschauung, und das proletarische Drama fehlt in Deutschland noch; es muß auf Kampf gestellt sein. Ansätze zeigen 120. fich in Hauptmanns ,, Weber".( llebrigens vergaß Mühsam Georg Raisers Gas" zu erwähnen.) Der proletarische Klassenfampf be
Das Rundfunkprogramm.
Donnerstag, den 10. Juni.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
12 Uhr mittags: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4.Uhr nachm.: Wilhelm Müller - Rüdersdorf : Die deutsche Jugenderzählung und ihre Meister". 5 Uhr nachm.: Konzert. 6-6.30 Uhr abends: Teemusik aus dem Hotel Adlon ( Kapelle Marek Weber ). Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theaterdienst. 7-7.45 Uhr teilung Technik. Professor Großmann: Chemische Tagesfragen". abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). 7 Uhr abends: Ab7.25 Uhr abends:( Hochschulkurse). Abteilung Erdkunde. Dr. Robert Potonié :„ Die Geschichte der Urwelt( Die Neuzeit der Erde bis zum Auftreten des Menschen. 7.50 Uhr abends: Einführung zu der Operette„ Die beiden Nachtigallen" am 11. Juni. 8.30 Uhr abends: Die Feuersbrunst, von Alexey Remisow. VorStreichquartette. 1. Raff: Quartett op. 192, Nr. 2: a) Der Jünggetragen von Rose Lichtenstein. 9 Uhr abends: Humoristische ling. b) Die Müllerin, c) Die Mühle, d) Zum Polterabend. 2. A. Razek : Fünf Sätze für Streichquartette: a) Spatzenkongreß, b) Katzenständchen, c) Ein Morgen im Hühnerstall, d) Froschquartett, e) Die Fliege( Lambinon- Quartett: Nikolas Lambinon, 1. Violine; Alfred Weger, 2. Violine; Frida Mosheim, Bratsche; Gottfried Zeelander, Cello). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik Kapelle Kermbach.( Leitung: Kapellmeister Otto Kerm bach ). Königswusterhausen, Donnerstag, den 10. Juni.
Lohann, Jungfte. 29, Ede Oberstraße. Erscheinen ift Pflicht. 119. Abt. 7 Uhr Versammlung unter freiem Simmel auf dem Borhagener Plas. Die Abteilung fammelt sich Bremenabe Ede Kronprinzenstraße 6% Uhr, Fahnen find mitzubringen.
abt. Friedrichsfelde . 8 Uhr bei Tempel, Prinsenallee 30, Mitgliederver. fammlung. Referent Landtagsabgeordneter Erich Ruttner. Thema: ,, Boltsentscheid". Gäste tönnen eingeführt werden.
Jungjozialisten. Heute, Donnerstag, den 10. Juni: Brenzlauer Berg : 8 Uhr in den Baraden Danziger Str. 62 Bortrag: Seidelberger Programm". Referent Erwin Marquardt. Ortsgruppe Steg lis: Seute nicht Vortrag, sondern unter uns". Bunter Abend mit besonderem Brogramm. Frühere Mitglieder der GAS- Gruppe find hierzu herzlichst ein. geladen. Gruppe Charlottenburg : 7½ Uhr Gruppenabend im Jugendheim Rosinenftr. 4. Norden: Morgen, Freitag, 7 Uhr, im Jugendheim Orthstraße, im Ledigenheim am Brunnenplas, gemeinsamer Bortrags- und Aussprache. abend mit der GAJ. über ,, Unsere Stellung aum Staat". Erscheint zahlreich.
Bereinigung fozialdemokratischer Studenten. Große Rundgebung am Freitag, den 11. Juni, abends 8 Uhr, im ehemaligen Herrenhaus, Leipziger Str. 3. Es spricht Professor Leffing- Hannover über Staats. gewalt und akademische Freiheit". Eintritt 20 Pf. Erscheinen aller Mitglieder dringend erforderlich.
Frauenveranstaltungen:
4. Kreis Prenzlauer Berg . Die Abteilungsleiterinnen sind möglichst heute, Donnerstag, den 10. Juni( Runstabend), schon um 7 Uhn abends im Schweizergarien.
7. Abt. Freitag, den 11. Juni, bei Röhler, Tiedstr. 24, Frauenabend. Bortrag der Genoffin Agnes Fahrenwaldt. 30. Abt. Freitag, den 11. Juni, abends 7 Uhr, im Restaurant Rum Bergfried", Wichertstr. 69, Heiterer Abend. Rezgitationen: Genoffe Rachow. Lieder zur Baute: Liefel Scharff.
Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation
90. Abt. Rentälln. Unfer Genoffe, der Rorrettor Melchior Ciupatski, Raifer- Friedrich- Str. 211, ist im 54. Lebensjahre am 5. Juni verstorben. Chre feinem Andenken! Einäscherung Donnerstag, den 10. Juni, nachmittags 2% Uhr, im Krematorium Baumschulenweg.
Westermann : Einheitskurzschrift 3.30-4 Uhr nachm.: Else v. Liszt : Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.
3-3.30 Uhr nachm.: Professor Dr. Amsel und Oberschullehrer Die Jugendgerichtshilfe, ihre Tätigkeit zur Vorbereitung der gerichtlichen Maßnahmen. 4-4.30 Uhr nachm.: Direktor Rake: Das Fürsorgeerziehungsheim. 4.30-5 Uhr nachm. Mitteilungen des Zentralinstitutes. 5-5.30 Uhr nachm: Dr. Heinr. Michaelis: Von der Erkrankung der Zähne und des Zahnfleisches. 8.30 Uhr abends: Uebertragung von Berlin .
Achtung, Sonnabend und Sonntag Flugblattnerbreitung! Seber Genoffe muß sich aur Flugblattverbreitung melden, ehe er auf Fahrt geht. Bezirkonorstandsfirng Sonnabend abend 6 1hr im Bezirksamt Areuzberg, Yord ftr. 11. Bogendeulonjerona Connoben obend 7 Uhr im Bezirksamt Kreuzberg . Abteilungsleiter! Sämtliche Gruppen veranstaltungen fallen am Monton