Um Anknüpfungs oder die kleinen Ackerstreifen mehrerer Büdner oder Häusler auf- 11öhner hat durchweg nur eine Stube und eine Kammer zur Ver- herein in den Vordergrund treten sollte. faufen könnte. fügung; und die engen Räume, auf die der Tagelöhner mit seiner punkte für ein eingehendes Gespräch zu haben, dazu wird sich Nach anderer Richtung gestalten sich die Zukunftswünsche Familie angewiesen ist, sind noch mit dem Hofgänger, einem oft dem Agitator auf dem Lande der praktische Theil unseres Proin den Köpfen der Kleinbauern, die wir hier in Mecklenburg mit wildfremden Menschen, zu theilen. Was das in moralischer Be- gramms immerhin sehr brauchbar erweisen. Von diesem Ge= den Namen Häusler und Büdner bezeichnen. Zwar ist keiner ziehung für die älteren Kinder der Tagelöhner zu bedeuten hat, fichtspunkt aus möchten wir sogar den in letter Nummer gevon ihnen so dumm, daß er nicht wüßte, es würde ihm als darauf braucht wohl nicht näher eingegangen zu werden. Somit machten Zusatzvorschlägen noch einen weiteren hinzufügen. einzelnen geholfen sein, wenn seine Häuslerei oder Büdnerei ist in der That das Hofgängerthum einer der drückendsten Auf den Gütern und Pachthöfen Mecklenburgs und ebenso auch plötzlich den zehn oder zwanzigfachen Umfang, also den eines Uebelstände für alle Gutstagelöhner. Gerade von den Tage in Pommern , in West- und Ostpreußen ist der Unfug, und mittleren Bauernhofes, erhielt. Aber jeder einzelne weiß auch, löhner frauen wird er am schwersten empfunden. Kein Wunder; zwar ist dies ein wirklich grober Unfug", gang und gäbe, die daß diese Art Hilfe einfach unausführbar ist; denn fie ließ welche Mutter würde es ruhigen Herzens mit ansehen können, ühren eine halbe bis eine ganze Stunde vorzustellen vor die fich ja nur in der Weise bewerkstelligen, daß man der Mehrzahl wenn täglich die besten Happen, die sie zu Tische bringen kann, richtige Zeit. Eine tägliche Arbeitszeit nach Stunden, wie dies der Büdner und Häusler ihren Acker nähme und so einige wenige ihren Kindern vor der Nase von einer wildfremden Person fort zum Beispiel im Hannoverschen und im Holsteinschen der Fall neue Bauernhöfe errichtete. Und hierzu würden doch niemals gegessen werden. ist, giebt es in den patriarchalischen Gefilden unserer ostelbischen diejenigen, welche beraubt werden sollen, gutwillig ihre Zu- Aus diesen Gründen machen wir den Vorschlag, dem Agrar- Junker nicht. Hier im ganzen nordöstlichen Deutschland beginnt ganz vereinzelte Ausnahmen zugegeben stimmung geben. Somit ist es in der großen Zahl der Büdner programm den Zusatz einzufügen: Den Gutsbesitzern und Bächtern auf dem Lande und Häusler selbst begründet, daß diese begreifen, eine Ver- ist es verboten, den auf ihren Gütern wohnhaften Arbeitern die tägliche Arbeit von anfangs März bis Mitte Oktober morgens besserung ihrer Klassenlage sei gar nicht möglich mittelst Ver- Verpflichtung aufzuerlegen, einen Hofgänger( Scharwerker) in Koft, um 6 Uhr und dauert( einige Wochen im Juni- Juli abgerechnet) größerung ihres Ackerlandes, weil es einfach soviel Ackerland, das in Logis und in Lohn zu halten. bis das Tageslicht erloschen. Hieraus folgt, daß das Borstellen für Alle ausreichte, gar nicht gibt. Deshalb werden diese der Gutsuhr, nach welcher der Beginn der täglichen Arbeit Häusler und Büdner, also die Kleinbauern, zum Untersich zu richten hat, ganz einfach eine Verlängerung der täglichen schied gegen die Mittel- und Großbanern, für eine AuffassungsArbeitszeit bedeutet. weise der wirthschaftlichen Verhältnisse zu gewinnen sein, welche ihre Gedankenrichtung in sozialistische Bahnen drängt.
Wie wett hierzu die im Agrarprogramm im einzelnen gemachten Vorschläge geeignet sein können, das soll in einem nachfolgenden Artikel eingehend untersucht werden. Heute wollen wir noch einen Blick auf die zweite Gruppe derjenigen Landbewohner werfen, welche nach unserer Ansicht für die sozialdemokratische Partei zu gewinnen sind.
Dies sind die eigentlichen Landarbeiter, die Tagelöhner und die sogenannten freien Arbeiter. Die ersteren wohnen, wie bekannt, auf den großen Gütern und Pachthöfen; die letzteren wohnen zur Miethe, theils in den Bauerndörfern in den Katen der Großbauern, theils in den kleinen Landstädten. Aber auch diese freien Arbeiter finden ihre Hauptbeschäftigung auf den großen Gütern und Pachthöfen. Es ist auf den ersten Blick klar, Daß diese Tagelöhner und freien Arbeiter, die im wahrsten Sinne des Wortes ländliche Proletarier sind, im nordöstlichen Deutsch land und ganz speziell auch hier in Mecklenburg den Hauptgegenstand der sozialdemokratischen Liebeswerbung zu bilden haben. Sie machen die Masse der Landbevölkerung aus und sie sind, weil sie eben genau so wie der Industrie- Arbeiter nichts weiter als ihre Arbeitskraft besitzen, von vornherein am leichtesten für unsere wirthschaftlichen und sozialen Anschauungen zu gewinnen. Haben wir in diese Kreise der ländlichen Bevölkerung den sozial demokratischen Gedanken hineingetragen, so wird er dort ohne Zweifel in festem Boden wurzeln.
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Desgleichen dürfte es sich empfehlen, in das Programm einen Satz einzuschalten, in welchem verlangt wird, daß der heutige Gesetzgeber den weiblichen Arbeitern auf dem Lande in bezug auf Arbeitszeit zum mindesten denselben Schutz gewähre wie den Dies Uhrenstellen ist thatsächlich nichts anderes als ein Betrug Fabrikarbeiterinnen. Es wäre dies ein Mittel, um die Ver- der Arbeiter um einen Theil ihres Lohnes. Denn wenn z. B. ein fürzung der Arbeitszeit auf dem Lande praktisch vorzubereiten. Gutsherr mit den zur Ernte aus einem Nachbardorfe anIm übrigen muß zugestanden werden, daß in bezug auf die geworbenen sogenannten„ freien Arbeitern" ausmacht, sie sollen eigentlichen ländlichen Arbeiter unser bisheriges Programm täglich von 6 Uhr morgens bis Sonnenuntergang gegen 2,75 M. ( Erfurter Fassung) die wichtigsten Forderungen an die heutigen bei ihm arbeiten und der Gutsherr stellt nun seine Gutsuhr eine Gesetzgeber bereits enthielt in den beiden Punkten: freies Ber- Stunde vor die rechtmäßige mitteleuropäische Zeit, so ist es flar, daß einigungsrecht für die ländlichen Arbeiter und Beseitigung der er den Arbeiter damit einfach um einen Stundenlohn betrügt. Gesinde- Ordnungen. Die Arbeiter wissen dies auch und sehen die Sache auch genau Im allgemeinen geht unsere Ansicht dahin, daß wir Sozial so an; aber sie sind, zumal sie das Koalitionsrecht nicht haben, demokraten bei der praktischen Landagitation in dem Falle, daß derartigen räuberischen Willkürlaunen der Gutsherren leider wir es mit eigentlichen ländlichen Arbeitern zu thun haben, am preisgegeben. Oft merken die Arbeiter auch kaum, wie groß die besten direkt unser prinzipielles Wirthschaftsprogramm darlegen. an ihnen vollzogene tägliche betrügerische Auspressung ist. Denn fast immer Einen wirklichen Landproletarier werden wir leichter für die Sozial- ihrer Arbeitskraft läßt fich von den Gutsbesitzern und Guts demokratie gewinnen, wenn wir ihm das Wesen des Sozialismus, Ehren- Geistlichkeit angewandt auf den Landbau, auseinandersetzen, als wenn wir pächtern ins Schlepptau nehmen und dulden die Pastoren es, uns viel mit den sogenannten praktischen Forderungen" auf daß die Kirchenuhren ebenfalls sich dem Gang der Gutsuhren halten. Der Gutstagelöhner und der freie Arbeiter stehen dem anschmiegen. Großgrundbesitzer genau so gegenüber wie der Fabrikarbeiter dem Großkapitalisten.
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Vom Standpunkt einer praktischen Agitation aus möchte es fich empfehlen, wenn dieser ländliche Uhrenbetrug, gerade weil er im nordöstlichen Deutschland in einer schamlosen Weise von den„ Edelsten und Besten" gehandhabt wird, im zweiten Theile des Programms furze Erwähnung fände, weshalb ein dahingehender Vorschlag hiermit den Parteigenossen zur Begutachtung unterbreitet sei.
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Der Industrieproletarier ist mit Leib und Seele Sozialdemokrat, weil er ohne lange Studien begreift, daß es sehr nüßlich und vortheilhaft für ihn wäre, wenn der Fabrikbetrieb genossenschaftlich eingerichtet und wenn der Reinertrag unter alle Arbeiter in gleicher Weise vertheilt würde. Auch der ländliche Proletarier, welcher aus eigener Anschauung mit dem GroßDie Magdeburger Volksstimme" schreibt heute zum Unter den praktischen Forderungen vermissen wir vor allen betrieb in der Landwirthschaft vertraut ist, wird es unschwer erDingen einen geharnischten Protest gegen das Hofgänger- fennen, daß es ebenso leicht durchführbar wie vortheilhaft Parteiprogramm: jeden einzelnen Tagelöhner wäre, wenn die wesen, also gegen diejenige Einrichtung, daß die Gutstagelöhner für Mit heutigem Tage veröffentlichen wir die Preßftimmen aus gezwungen werden, auf ihre Kosten dem Gutsherrn einen Arbeiter Güter in gemeinschaftlichem Betriebe bewirthschaftet und gegnerischem Lager, werden in nächster und übernächster Nummer zu stellen, der neben seinem Lohn auch Kost und Logis vom Tage- wenn der Reinertrag unter die Arbeiter vertheilt würde. Die zwei Artikel Bebel's über das Programm folgen lassen und Löhner erhält. Es würde uns Sozialdemokraten sofort das Vertrauen Der Landhunger beherrscht beim Bauern ganz natürlich alle seine hier anschließend selbst zu dem Programm Stellung nehmen. die Preßstimmen aus den eigenen jeder Tagelöhnerfrau gewinnen, wenn wir ihr erklärten, daß sonstigen Herzenswünsche; der ländliche Arbeiter dagegen haftet Wir gedenken dann wir das ihr verhaßte Hofgängerwesen beseitigen wollen. Ist nicht an der Scholle selbst; für ihn ist nicht der Grund und Reihen zu veröffentlichen, so daß bis zur Abhaltung der es doch geradezu unerhört, daß dem ländlichen Tagelöhner die Boden als solcher, sondern dessen Ertrag die Hauptsache. Sagen Parteiversammlung( vielleicht Ende September) die Genossen in tontrattliche Verpflichtung auferlegt wird, einen fremden Arbeiter wir ihm, daß die Sozialdemokratie allen Arbeitern das gleiche jeder Weise orientirt und ihre Stellung zu dem Programm zum alleinigen Nugen für den Gutsbesitzer nicht nur in Kost Gigenthumsrecht an dem Ertrag des in gemeinsamer Arbeit Ge- präzisiren können. Die Redaktion hat dem Vertrauensmann mitund Logis zu nehmen, sondern diesen fremden Arbeiter auch schafften garantiren will, dann werden wir ihn hierdurch am getheilt, daß sie jede Aenderung des Programms verwirft und für Ablehnung der von der Agrarkommission noch von dem winzigen Arbeitsverdienst, den ein mecklenburgischer sichersten an unsere Fahne fesseln. Abänderungen Hiermit soll natürlich nicht gesagt sein, daß wir dem vorgeschlagenen des Pro= Tagelöhner erwirbt, zu entlohnen. Aber weit schlimmer noch als dies ist der Umstand, daß die Tagelöhnerwohnungen auf den Gütern sogenannten„ praktischen Theil" des Programms überhaupt keine gramms eintreten wird. Es bleibt selbstverständlich in räumlicher Beziehung so beschränkt sind, daß aus diesem Hof- Bedeutung in bezug auf die Landagitation beilegen. Aber wir jedem Genossen überlassen, seine Meinung zum Programm zu gängerverhältniß für die heranwachsenden Kinder der Tagelöhner glauben allerdings, daß dem eigentlichen ländlichen Arbeiter äußern. Die Redaktion wird für diese Artitel eine besondere die ärgsten sittlichen Gefahren nothwendig entstehen. Der Tage- gegenüber der prinzipielle Theil unseres Progrnmms von vorn- Rubrik einführen.
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