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Der letzte Verlegenheitsschwindel. -Hilferuf der Deutschen Zeitung" an das internationale Finanzkapital.

Aus Verzweiflung darüber, daß keinerlei Verteidigung der Fürstenforderung beim deutschen Volke verfangen will, greift die Deutsche Zeitung" zur letzten, verzweifelten, aber auch dümmsten Lüge. Sie schreibt:

,, Aus den Domänen und ähnlichen Gütern bezog der Fürst sein| Not. Das Ministerium habe es bisher nicht einmal für nötig be Einkommen, weil er als Herr des gesamten Landes funden, auf alle Forderungen um Hilfsmaßnahmen zu antworten. galt( 1) und die meisten übrigen Bewohner als seine Lehens- Allein im Jahre 1926 find 79 Bechen mit rund 43 000 Arbeitern leute betrachtet wurden(!). stillgelegt worden. Fast 200 000 Ruhrbergarbeiter liegen auf der Straße, und der Lohn der noch Arbeitenden ist durch Feierschichten derart vermindert, daß die Situation voller sozialer Gefahren ist. Ohne Zweifel sei der Hauptteil der Stillegungen zurückzuführen auf die einseitigen privatwirtschaftlichen Intereffen der Bergbau­unternehmer.

Heute ist das Volk in der Republik an die Stelle des Souveräns getreten. Deshalb gehört den Fürsten nichts mehr von dem, was sie einst für sich in Anspruch nahmen. Die Entwicklung des modernen Staats", von der Gefften spricht, zwingt dazu, am 20. Juni mit Ia zu stimmen!

Eine halbe Million zu viel!

,, Nach einer uns soeben aus New York zugegangenen Privat meldung hat sich eine Gruppe der dortigen Bantiers für den Fall, daß der Volksentscheid zur Annahme gelangen sollte, für die Sperrung der Kredite für Deutschland ausgesprochen und diese Forderung mit einem Hinweis auf die durch die An- Noch nicht 39 Millionen Abstimmungsberechtigte beim nahme des Volksentscheides erwiesene Rechtlosigkeit der inneren Verhältnisse Deutschlands begründet. Wie man hört, sollen die Banfiers bereits mit englischen Bantiers in Fühlung ge­treten und dort der gleichen Auffassung begegnet sein."

Wie zetert sonst die Deutsche Zeitung" gegen das ver­judete internationale Finanzkapital, das Deutschland ver­sklave- nun aber jammert sie: ,, wenn die Fürsten enteignet werden, wird das amerikanische Kapital nicht mehr Deutsch land versklaven!" Eine feine Logit, eine bewundernswerte Stabilität der Gesinnung.

Entscheid.

Der Demokratische Zeitungsdienst" meldet: Beim Boltsbegehren war die Zahl der Abstimmungsberechtigten gemäß dem Ergebnis des zweiten Wahlgangs der Reichspräsidentenwahl vom Statistischen Reichsamt mit 39 421 617 angegeben worden. Nach der allgemeinen Bevölkerungsbewegung müßte sie sich noch um einige Zehntausende vermehrt haben. Nun ist aber die Frage aufgetaucht, ob tatsächlich rund 39% Millionen. Abstimmungs berechtigter vorhanden sein können. Neue Berechnungen des Sta­Es glaubt, diesen Schwindel den Leuten von der Deuttistischen Reichsamts haben nunmehr das Ergebnis gezeitigt, daß schen Zeitung" fein Mensch. Die Fürsten sind wahrhaftig kein Plus für den deutschen Kredit, und ein Bolt, das Milliarden zu verschenken hat, wird nicht gerade als kreditbedürftig angesehen werden.

Wie der Schwindel aber gemeint ist, ersieht man aus den Ausführungen, die der Major von Sodenstern, Oberputschist und Chefredakteur der Deutschen Zeitung", der famosen Schwindelmeldung beigibt. Da schreibt er: ,, Arbeiterentlaffungen und Betriebsein stellungen würden die Folge sein. Arbeiter und Angestellte könnten sich bei den Herren Sozis und Kommunisten bedanken, wenn sie plötzlich auf die Straße ge worfen und brotlos gemacht würden. Daß das mit dem Ausbruch innerer Un­ruhen gleichbedeutend ist, braucht hier nicht mehr erörtert zu

werden."

Es scheint uns ein wenig dumm, wenn der Oberputschist Sodenstern seine Lieblingsgedanken über die Provo­tation eines Butsches bei dieser Gelegenheit ausplaudert, nach dem die Deffentlichkeit genau darüber unterrichtet ist, was er möchte: Herr von Borsig und einige andere sollen die Arbeiterschaft durch Massenaussperrung wild machen, damit Claß, Neumann, Ehrhardt, Hugenberg u. Co. dann einen Butsch inszenieren und die Hängeverordnung in Kraft setzen fönnen. Ja, und nun hat er eine neue Variante erfunden: er und seine Freunde wollen dann sagen, der Volksentscheid ist schuld an der Aussperrung.

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Für wie dumm muß dieser Major die Arbeiter halten, und wie dumm muß er selber sein, daß er sich von solchem Schwindel politische Wirkung verspricht.

Die Herren" und die Lehensleute". Ein Fürstenberater über den Fürstenbesitz.

Der Berater des verstorbenen Kaisers Friedrich, Professor Dr. Geffren, schreibt in Schönbergs Handbuch der politischen Dekonomie:

In dem Maße als die Domänen für den Aufwand des Staatsoberhaupts nicht mehr ausreichten, mußte das Land ein­treten. Formell hat sich dadurch im Laufe der Zeit das Verhältnis des Hofhalts zum Staatshaushalt umgekehrt; während im Mittel­alter die Staatsausgaben aus dem Einkommen der Fürften be­ftritten wurden, trägt jetzt der Staat auch die Ausgaben für den fürstlichen Hofhalt. Diese äußere Entwidlung wird eben bedingt durch die Entwicklung des modernen Staates(!)."

Der Berliner Universitätsprofessor Dr. Bornhaf fügt dem in ,, Bismards Staatsrecht" hinzu:

Republikanische Hochschulen.

Eine zeitgemäße Forderung.

Aus akademischen Kreisen wird uns geschrieben: Die Dinge sind bis zum äußersten gediehen. Die letzte Scheu, die bisher die Mehrzahl der Mitglieder deutscher Universitäten, Lehrer und Hörer, von einer offenen Rebellion gegen die neue, gültige Staatsform abhielt, ist nun auch geschwunden. Mitglieder des Jenenser Lehrförpers erdreiften sich, gegen eine zum Schutz der Republik dringend notwendige Polizeiaktion auf herausfordernde Weise Proteft zu erheben, wobei sie sich nicht entblöden, mit der Behauptung, für Dozenten habe unter dem alten Regime geistige Freiheit geherrscht, die größte Geschichtsfälschung zu begehen. Und wie die Alten jungen, frafeelen die Jungen. Die Frechheit der Stu­denten an der technischen Hochschule Hannover, die einen auf Grund seiner politischen Stellungnahme ihnen verhaßten Dozenten mit allen Mitteln an der Ausübung seiner Lehrtätigkeit hindern, ist kaum noch zu überbieten.

nach der Alterstlassenberechnung nicht annähernd soviel Wahlberechtigte in Deutschland vorhanden sein fönnen, als durch die Stimmlisten des Jahres 1925 gezählt worden sind. Nach den vor­liegenden Berechnungen beträgt die Zahl der Wahlberechtigten noch nicht einmal 39 Millionen. Dieses Ergebnis wird bestätigt durch Berechnungen, die das Statistische Landesamt der Stadt Bremen auf Grund der Volkszählung des Jahres 1925 angestellt hat. In Bremen hat sich herausgestellt, daß 1,5 Proz. Wahlberechtigte. mehr in den Listen geführt werden, als nach der Altersklassenstatistit über haupt vorhanden sein können. Wenn die 1,5 Proz., die in Bremen errechnet worden sind, auf das Gesamtreich übertragen werden, so tommt man ebenfalls zu dem Ergebnis des Statistischen Reichsamts. Durch die ungenaue Führung der Stimmlisten in einem Teil der Gemeinden, durch die Nichtaustragung der Toten

und Verzogenen usw. sind etwa 500 000 bis 600 000 Wahlberechtigte mehr in den Listen, als tatsächlich vorhanden sein dürften.

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Die Stimme seines Vaters.

Ich stimme mit" Ja"!

Schlachtenfee, 16. Juni 1926.

Das Berliner Tageblatt" erhält von dem Vater bes Reichsbantpräsidenten Dr. Schacht folgende zuschrift: Mit dem von Ihnen in Ihrer heutigen Nummer veröffentlichten Artikel Das Staatsgut dem Staate"( es handelt sich um den Auf­ruf einer Anzahl nichtsozialistischer Politiker, für den Boltsentscheid zu stimmen. Die Red.), erkläre ich mich vollständig einver standen und werde am Sonntag demgemäß meine Stimme abgeben. Ich bitte den abgedruckten Unterschriften die meinige und die meiner Frau beifügen zu wollen. Hochachtungs­voll William Sch a cht, Constance Schacht, geb. Freiin v. Eggers.

Noch größere Not?

Ein Notschrei der Ruhrbergarbeiter.

Bochum , 17. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Die unerträgliche Not im Ruhrbergbau, die hervorgerufen wurde durch die Still legungswillfür des Unternehmertums, gab dem Verband der Bergarbeiter Deutschlands Veranlassung, in Gemein­fchaft mit der Sozialdemokratie von Rheinland und Westfalen eine Rundgebung der Bergarbeiter fchaft zu veranstalten. Der Vorsitzende des Verbandes, Huse. mann, bezeichnete die Kundgebung als einen Warnruf in höchfter

Reihe von Lehrstätten, die nicht der Wissenschaft dienen, sondern deren Hauptzwed es augenblicklich ist, die Gegenwart zu beschimpfen und eine überlebte, zerfallene Form gewaltsam am Leben zu er­halten. Die Republik bezahlt nicht nur Dozenten, die offen gegen fie eintreten, fie gewährt ihre Unterstützung sogar weiter allen denen, die den Republikanern Beruf und Dasein erschweren, sie schifanieren und boykottieren, wo sie nur können, und dem freiheitlich gesinnten Nachwuchs die Dozentenlaufbahn verschließen.

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Und welches Interesse fann die Republik an dem Werden der Geistesdiener" haben, die hier erzogen werden?

Um die Wissenschaft, um das geistige Niveau der neuen Lehr­stätte sei man unbesorgt. Es sind nicht die unbedeutendsten unter den Professoren, die sich zum heutigen Staate bekennen, es find nicht die unbegabtesten unter den Studierenden, die da arbeiten und lernen, während andere raufen und saufen oder sich in Femeorgani­fationen betätigen.

Ein Flugzeug mit unbegrenzten Spannweiten. Auf der Mitgliederversammlung der in Düsseldorf vom Mit halben Maßnahmen, mit Drohungen und Anzeigen, felbft 16. bis 20. Juni tagenden Wissenschaftlichen Gesell mit der Relegation einiger Rädelsführer, wird das Kultusmini- schaft für Luftfahrt" hielt Ingenieur E. Rumpler den sterium höchstens für den Augenblick äußerlich Ruhe und Ordnung Hauptvortrag über das Transozean- Flugzeug". Er zeigte zunächst, erzielen. Zur Aenderung des ganzen Zustandes dagegen muß ein daß der Flug nach Nordamerika erheblich größere Schwierigkeiten viel entscheidenderer Schritt gewagt werden: man schließe die re- bietet als der Flug nach Südamerika , da mangels geeigneter die zu

Insbesondere müsse, wenn überhaupt eine Befferung der Lage ein­treten soll, das System der bestehenden Quotenübertragung durch Eingreifen der Reichsregierung beseitigt werden. Die Bergarbeiter. schaft erwarte, daß die Reichsregierung endlich jenen Gesezentwurf dem Reichstag unterbreite, wie das der Reichstag in einer Entschlie Bung vom 30. April 1926 gefordert habe.

Robert Schmidt- Berlin unterstrich die Ausführungen Husemanns und betonte, daß auch ihm die Quotenfrage als der Angelpunkt in der Angelegenheit der Stillegungen erscheine. Es müsse endlich verhindert werden, daß die Quote eines stillgelegten Betriebes auf einen anderen Betrieb des gleichen Konzerns über­gehen oder verkauft werden könne. Damit würde freilich die Kohlen­frise noch nicht beseitigt. Vielmehr sei es Aufgabe der Bergbau­industrie, sich den veränderten technischen Bedingungen anzupassen. Er halte die chemische Aufbereitung in Gas und Del für unter allen Umständen notwendig, was freilich in dem notwendigen Aus­maß innerhalb der bestehenden fapitalistischen Wirtschaftsordnung nicht möglich sei. Für die Bergbauangestellten erklärte der Steiger albfell, daß in der Stillegungsfrage die Intereffen der Berg­bauangestellten und Bergarbeiter die gleichen seien und die Ange­stellten die Bemühungen des Bergarbeiterverbandes unterstützen würden, die darauf hinausgehen, die ungeheure Not im Ruhrgebiet beseitigen zu helfen. Er erhob den Vorwurf gegen die Reichsregierung, daß fie die Vorschläge des einst bestandenen Stillegungsausschusses bewußt fabotiert habe. Notwendig sei vor allem, daß die Gewerkschaften endlich einmal Einblick in die Be triebe und Konzerne erhielten. Darüber sei sich eigentlich jeder ver­nünftige Mensch im Ruhrgebiet flar, daß, so wie die Dinge jett liegen, fie unmöglich weiterbeſtehen können.

Der Amtsmann des Kreises Hoerde Dresing erklärte, daß

die Gemeinden am Ende ihrer Leistungsfähigkeit angelangt seien. Rund 25 Pro3. der Bevölkerung feines Kreifes würden aus öffentlichen Mitteln unterstützt. Die sich jetzt schon be­merkbar machenden Folgen seien in sozialer Hinsicht fatastrophal, und er dürfe wohl für alle von der Stillegung betroffenen Ge­meinden sprechen, wenn er vom Staat, den Parlamenten und Par­teien verlange, daß endlich Abhilfe geschaffen würde.

Der Regierungspräsident König ( Arnsberg ) befürchtet, daß die Krise ihren Höhepunft noch nicht erreicht habe. Die Regierung in Arnsberg habe in diesem Jahr mehr als 300 Stillegungsanträge zur Bearbeitung gehabt. Eine große Anzahl liege noch zur Erle­digung vor, weitere find angekündigt. Die Arbeitslosigkeit. im Re­gierungsbezirk Arnsberg betrifft rund 200 000 Personen. Rund 100 000 Arbeiter werden voraussichtlich überhaupt nicht mehr in der Ruhrwirtschaft Beschäftigung finden. Was mit diesen Bedauerns­werten geschehen soll, das wisse auch er nicht. Er hoffe, daß die Regierung Maßnahmen ergreift, um die Notlage im Ruhrgebiet zu mildern.

Die Konferenz faßte einstimmig eine Entschließung, in der es heißt, daß die Not der im Bergbau Beschäftigten und der Gemeinden endlich die notwendige Beachtung finden müsse. Weitere Tatenlosigkeit beschwöre die Gefahr schwerer wirtschaft­licher Erschütterungen herauf.

Die Konferenz stelle sich hinter die Entschließung des Reichstags, deren beschleunigte Durchführung fie verlangt. Es darf feine Zeit mehr verloren gehen, um die Forderungen des Reichstags endlich in die Tat umzuseßen. An alle im Bergbau Beschäftigten aber sei der Ruf ergangen, ihrem unbeugsamen Willen zum Erfolge durch festen organisatorischen Zusammenschluß wirksam Ausdruck zu geben.

Höchstgeschwindigkeit von 270 Kilometer befizen und in der Lage sein, die Strede Hamburg - New Yort mit Zwischenlandungen in Bly­mouth und auf den Azoren in etwa 36 Stunden zurückzulegen. Dr. Rumpler hält die Schwierigkeiten, die dem Bau derartiger Flugzeuge entgegenstehen, nicht für übermäßig groß. Er hofft, daß es gelingen möge, das erste Transozeanflugzeug in Deutschland er stehen zu laffen.

Friedrich II. über Fürstenenteignung. Die Weltbühne" hat bei Friedrich II. eine Stelle ausgegraben, die sich wie zu dieser Enteignung gemacht anhört:

Die von manchen Regenten vorgefaßte Meinung, daß alles Bermögen des Landes Eigentum des Regenten sei, ist irrfinnig.

Und

Auch der Regent ist nur Sachwalter und darf nur so das Ver­mögen seiner Untertanen ansehen. Mit dem Augenblid, wo er seine Stellung verliert, hört auch sein Recht an dem ihn anvertrauten Vermögen der Nation auf. So haben wir es in Pommern mit den Schweden und in Schlesien mit der Kaiserin gehalten. diefes allein ist natürlich Logit. Romme da ja teiner mit Recht. Das Recht leitet sich nur aus der natürlichen Ueberlegung ab. Die natürliche Ueberlegung aber sagt, daß es unmöglich ist, den Hohen­ftaufen oder Karolingern oder ihren etwaigen Erben Vermögen zu geben, weil sie einmal Raiser waren. Sie hätten ihre Rechte bei Beiten beffer wahren sollen. Beiten besser wahren sollen. Aber nachträgliche Juristenprozesse lehne ich ab.

bellischen Hochschulen und eröffne fie wieder als republitanische Strede 3900 Kilometer betrage gegenüber 2850 Rilometer nach Süb. tag des 550 000 Mitglieder umfassenden Berbandes der deutschen

Universitäten!

Republikanische Universität: das heißt eine Lehrstätte, deren Mitarbeiter, ob Lehrer oder Schüler, sich offen und freudig zum heutigen Staate bekennen. Eine Stätte, an der junge Menschen herangebildet werden, die nicht ihre vom Staat erhaltenen Aemter und Gelder ausnutzen, um ihn und seine Vertreter in der gemeinsten Weise zu bekämpfen; sondern die ihn vertreten und schüßen, wie es ihre Aufgabe und Pflicht ist als Richter, als Lehrer und in jedem anderen Berufe, den sie an der staatlichen Anstalt ausüben. Aber die Neutralität, die Objektivität der Wissenschaft? Ein Narr oder ein Blinder, der daran noch glaubt! Es gibt keine ob­jeftive Stellungnahme, es gibt nur eine Weltanschauung des Men­schen, die in jeder seiner Handlungen und Aeußerungen deutlich wird. Ein monarchistischer Historiker, der der Gegenwart auch nur gerecht würde? Ein fanatischer Antifozialist, der als National­ökonom die Lehren von Karl Marg ohne Einwirkung seiner politi­fchen Einstellung richtig darzustellen vermöchte? Es gibt sie nicht. Es gibt höchstens eine Reihe von Dozenten, die den Zeitereignissen abgewandt, verbohrt und verbissen ihr fleines Spezialfach lehren, trockene Schreibtischmenschen, die den Geist der Gelehrsamkeit, nicht den der deutschen Universität repräsentieren. Und dann existieren noch einige Hochschullehrer; die an sich dem heutigen Staate sym­pathisch gegenüberstehen, die aber meist vorsichtig genug find, ihre Meinung für sich zu behalten, weil sie wissen, was ihnen sonst blüht. Dieser Tatbestand ist eindeutig. Die Republit unterhält eine

amerika . Rumpler behandelte dann die Schwierigkeiten, die sich der Konstruktion größerer Flugzeuge bei der bisher üblichen Bauweise Konstruktion größerer Flugzeuge bei der bisher üblichen Bauweise in den Weg stellen und in der Hauptsache darin zu suchen sind, daß der Nuzlastenteil mit steigender Vergrößerung immer geringer wird. Rumpler vertrat den Standpunkt, daß für den Bau des Transozean flugzeuges neue Wege beschritten werden müssen.

Auf Grund des neuen, von Rumpler entwidelten Brinzips ift jedoch in Zukunft die Möglichkeit geschaffen, auch große Flugzeuge mit bisher für unmöglich gehaltenen Dimensionen für mehere hundert Personen zu bauen. Während bei den bisher bekannten Flugzeugen die Lasten zentral oder annähernd zentral angeordnet sind, ordnet Rumpler sie nicht mehr zentral, sondern dezentralisiert an. Jeder Teil der Nutzlast ruht also unmittelbar auf dem zugeordneten nächst= liegenden Tragflächenstück. Durch eine solche Art der Bergrößerung wird es möglich, bei stets gleichbleibendem nugteilanteil die Er höhung der Dimensionen beliebig weit zu treiben. Daher bezeichnet Dr. Rumpler seine neue Bauart mit dem Namen Flugzeuge mit unbegrenzten Spannweiten". Die Dezentralisation wird nicht nur für die Nußlasten allein, sondern auch für andere Flugzeugorgane durch geführt. So werden im ganzen zehn Motore vorgesehen, die über das Flugzeug hin verteilt sind. Diese mehrfache Anordnung fämt licher Aggregate bringt neben der Erhöhung der Wirtschaftlichkeit feines neuen Prinzips hat Dr. Rumpler die Konstruktion für ein auch eine beträchtliche Steigerung der Betriebssicherheit. Auf Grund großes Transozeanflugzeug über eine Flugftrede von mehr als 4000 Kilometern zur Beförderung von 130 Bassagieren nebst Gepäck und 25 Mann Besatzung geschaffen. Das neue Flugzeug wird eine

Der 7. deutsche Volfsbühnentag findet zugleich als Vertreter Volksbühnenvereine vom 25. bis 27. Juni in Hamburg statt. Der Generalsekretär des Verbandes, Dr. Nestriepke, wird über die Forderungen der Boltsbühnen an das geplante Reichsbühnengefeß referieren. Ferner sind Borträge über Besucherorganisationen und Theater", Beeinflussung der Mitgliedschaften im Sinne der Bolts­bühnenidee" und Bedeutung, Aufgaben und Möglichkeiten der Wanderbühnen" vorgesehen. Außerdem soll eine große öffentliche Rundgebung stattfinden, auf der eine Reihe hervorragender Träger der Boltsbühnenidee sprechen werden.

Ein neues Segelflugzeug. Die Otto- Lilienthal- Gesellschaft plant die Lehren der Gebrüder Lilienthal über den Bogelflug, in einem neuen Typ eines Segelflugzeuges zu erproben. Das neue Flugzeug, das bereits durch Batente geschützt ist, wird in möglichster An­lehnung an die von den großen Seglervögeln( Albatroffen) befolgten Prinzipien gebaut. Ein solches Flugzeug bedient fich, im Gegensatz zu den bisherigen auf dem Gleitflug begründeten Flugzeugkonstruk tionen, vorwiegend des Segelflugs, welcher technisch bisher noch nicht verwirklicht wurde; die auf Flugkonkurrenzen( in der Rhön usw.) gezeigten Flugzeuge benugen alle den Gleitflug, der allerdings häufig mit dem viel schwierigeren Segelflug verwechselt wird.

Brjanst wurde am Flußufer eine Wohnftätte aus der Steinzeit entdeckt. Ein Steinzeitfund in Rußland . In dem Dorfe Suponemo bet Durch diese Entdedung wird die Ansicht, daß der Mensch der frühen Stein

zeit unter den ftrengen klimatischen Verhältnissen Innerrußlands nicht leben fönnte, widerlegt.