4

Würde es mn dem Flugblatt geheißen haben:" Die, verlegt, in der Presse eigenfingrige Radau- Reklame zu find diejenigen, welche eine ftrenge Untersuchung verlangen, aber machen, und der Mit- und Nachwelt zu zeigen, was für nicht allein gegen unsere Genossen, sondern vor allem gegen die- welche gegen die gefeßlichen Anordnungen verstoßen, werden einen großen Mann das undankbare Bolt zur Ünthätigkeit fenigen, welche den großen Haufen dazu angefeuert, welche felbft verfolgt, verurtheilt und eingesperrt, so würden dies unrichtige Volk als Borgesehte der Bergleute mit Tootschläger in der Hand die Thatsachen nicht gewesen sein. Mit dem Flugblatt aber, wie es verurtheilt hat. Und da er dabei das Eigenlob ebenso Schlacht mitgemacht haben. Nach allen Berichten, welche wir vorliegt, wollte man auf die Massen einwirken. G3 follte mit wenig spart wie den Schmuz, mit dem er die Gegner be- erfuhren, nicht allein von unseren Genossen, nein, auch von demselben der Unfriede und Zwietracht, welches zu verbreiten ja fudelt, so passirt es auch ihm, gleich dem Doppelgänger in ruhigen Bürgern in Eisleben , sind die Bergleute dazu förmlich Prinzip bei den Sozialdemokraten ist, unter den Arbeiter gesäet Friedrichsruhe, daß er dem alten Jefuitensatz: si fecisti gedungen worden; denn die weit größere Bahl ist von den um- und verbreitet werden. Nach der ganzen Thätigkeit des An­nega menn Du es gethan hast, so leugne abent- liegenden Dörfern ertra erst hereinmarschirt. Die Parole foll geklagten in Stendal muß man annehmen, daß er den Inhalt sprechend die Vaterschaft abschwört. Das hat er in diesen bereits Sonnabend Abend ausgegeben sein, und wenn die Unter- wohl gekannt und wohl gewußt habe, baß das Flugblatt eine Tagen gegenüber einem Artikel der Londoner Contem fuchung beweist, daß Steiger, Förderungsauffeher und Vorfigende strafbare Handlung enthalten habe. Er beantrage deshalb eine porary Review" gethan eines Blattes, das sich seine von Berg- und Hüttenvereinen die Leute direkt aufgefordert, Gefängnisstrafe von 6 Wochen und Vernichtung der noch vor­

und

-

-

"

-

"

Leute sehr genau ansieht und den angeblich falschen morgen nach dem" Preußischen Hof“ zu gehen und tüchtige handenen Eremplare des Flugblattes. Genoffe Demmer machte demgegenüber in seiner Vertheidigung Crispi sicher sehr genau kennt. Außer dem Kollegen Bis- Leute mitzunehmen, welche dort Putsche machen sollten, Bis- bann verlangen wir eine ftrenge Bestrafung. Die Unter- geltend, daß das queft. Flugblatt in sozialistengesetzlicher Zeit mard hat Herr Crispi offenbar noch einen zweiten Doppel- fuchung wird auch zu erforschen haben, ob Sicherheitsbeamte erschienen und 3 Wochen vor Erscheinen im Osterburg - Stenbaler gänger: sich selbst. Genossen an den Hals gegriffen, in die Menge gestoßen haben und Wahlkreis bereits im Kreise Neuhaldensleben- Wolmirstedt ver dabei die Worte gefallen find: Den könnt ihr todtfchlagen, das breitet sei. Aus der Thatsache, daß man jenes Flugblatt nicht Das Todtlügen" ist die bequemste Manier, sich einen ist ein Rädelsführer!" Im ganzen also ist der Vorfall nur den sofort verbot, wie das größtentheils mit allen Flugblättern straf­Leuten aufs Konto zu sehen, welche eher dazu beitragen sollten, baren Inhalts in sozialistengefeßlicher Zeit geschehen sei, habe er Gegner vom Hals zu schaffen. So denken unsere Feinde die Arbeiter zu belehren; aber man will uns nicht geistig be- den Schluß gezogen, daß der Inhalt des quest. Flugblattes wohl Lügen uns jeden Tag ein paar Tausendmal todt. tämpfen, nein, man will uns vernichten, niederschlagen. Das fein ftrafbarer sein könne, und erwarte er aus diesem Grunde Jezt ist z. B. in ihren sämmtlichen Zeitungen zu lesen, beweisen die Waffen, welche die Bergleute gehabt, als sie auf seine Freisprechung. Nach ziemlich 1/ 2stündiger Berathung erkannte der Gerichts. daß die Parteiführer" in Berlin allen Boden verloren unsere Genossen eindrangen; da sind Eisenstangen von 2-3 Fuß haben, daß sie sich in keine Versammlung mehr getrauen Länge, Knüppel von 2-3 Boll Dice. Und was hat die Bruta hof auf 4 Wochen Gefängniß und Vernichtung der noch vor­furz, daß sie politisch todt sind. Und da es praftisch lität genügt? Hat man uns in Eisleben vernichtet? Nein, im handenen Exemplare des Flugblattes. In der Begründung heißt ist, wenn man an der Arbeit ist, reine und vollständige Gegentheil, man hat hier wiederum für uns gearbeitet; denn die es, daß die angeführten Worte des Flugblattes unbedingt eine Stimmung jedes anständigen Menschen ohne Unterschied der Verächtlichmachung bestehender Einrichtungen enthalte; der Ange­Arbeit zu machen, so wird gleich die belgische Bartei, welche wir gesprochen, sind entrüstet und bringen uns flagte Demmer mußte, da er gefeßeskundig sei, wissen, daß eine Sozialdemokratie mit todtgelogen. Alle Führer find nur Sympathie entgegen, und ber Gislebener Zeitung", welche ftrafbare Handlung vorliege. Spizbuben und Lumpen. Anseele, Volders in einem längeren Bericht zum Schluß sagt:" Für die Sozial­schwelgen von Arbeitergroschen" und brennen ge- demokratie ist kein Boden in Eisleben ", werden wir beweisen, legentlich damit durch wie im Juli des Jahres daß unsere Ideen auch in Eisleben Boden gewinnen, trotz alle­1889, wo Anseele, während er dem Internationalen dem und alledem!" Kongreß präsidirte, die Nachricht erhielt, daß er mit etlichen hunderttausend Franks Arbeitergroschen" durch gebrannt sei. Als ob unsere Feinde so viel Arbeitergroschen" übrig ließen!

-

Das Todtlügen" ist nicht blos ein sehr bequemes, es ist auch sehr wirksames Rampfmittel. Einer wird schließlich immer dabei todt- nur nicht der Todt gelogene, sondern der Todt Lügner.

TONE

Korrespondenzen und Parteinachrichten.

der in

Des

*

*

Magdeburg, den 3. Juni. Am 14. April wurde eine Vers fammlung des sozialdemokratischen Arbeitervereins Neustadt, weil der Vorsitzende dem Willen der Versammlung entsprechend um Dem Voltsboten" in Zeit entnehmen wir noch folgende 12 Uhr Nachts die Verhandlungen nicht schloß, von dem über­wachenden Polizeikommissar aufgelöst. Die hierauf eingereichte Schilderungen: Eisleben , 2. Juni. Wie uns soeben berichtet wird, bestätigt Besch werde beim Polizeipräsidium hatte keinen Erfolg. Nunmehr fich glücklicher Weise die Nachricht, daß zwei Mann todt sind, ist auch der Regierungspräsident der Anficht der Polizeibehörde nicht, jedoch liegen mehrere Personen hoffnungslos darnieder. beigetreten, indem er dem Beschwerdeführer nachstehenden Bescheid Magdeburg , den 23. Mai 1891. Außer zwei Personen, d. h. dem Bergmann Friedrich Liebau und angehen ließ: Förderungsauffeher Wunderlich( beide Haupträdelsführer) ist von Auf die Beschwerde vom 28. v. M. erwidere ich Ihnen, daß den Knüppelhelden Niemand verlegt. Der Sattler Franke wurde auf sein Verlangen dem Untersuchungsrichter zugeführt. Derselbe ich den Ausführungen des Herrn Polizeipräsidenten in dem hatte, wie schon mitgetheilt, geschossen in dem Augenblicke, als wiederangeschlossenen Bescheide vom 22. v. W. beitrete, da die die wüthende Masse unter Führung der beiden( obengenannten) fragliche Versammlung am 13. v. M. für den folgenden Abend Verlegten trotz wiederholten Ersuchens, ihm, dem Franke, vom 81/2 Uhr angemeldet war. Diese Versammlung mußte mit Ablauf des 14. April d. J. Halfe zu bleiben, wiederum auf ihn eindrang und er mit einem Bierfeidel am Kopfe verlegt wurde, so daß er rückwärts nieder- ihr Ende finden, und da der Vorsitzende den Schluß derselben stürzte. Liebau ist durch die Backe geschossen und wurde ihm mit Ablauf dieses Tages ablehnte, so war der überwachende die Rugel am Unterkiefer herausgeholt. Wunderlich ist an der Polizeibeamte nach§ 5 der Verordnung vom 11. März 1850, Seite schwer verletzt. Die Zahl der Verlegten unter den Ueber- betreffend die Verhütung eines die gesetzliche Freiheit und Ord­Halle, den 3. Juni. Ueber die Blutarbeit in Gisleben" fallenen stellt sich bedeutend höher, als wir zuerst annahmen, nung gefährdenden Mißbrauchs des Versammlungs- und Ver­bringt das„ Volksblatt" folgenden authentischen Bericht, der sich jedoch ist eine genaue Uebersicht bis jetzt nicht zu gewinnen. einigungsrechtes, ebenso befugt als verpflichtet, die Versammlung besonders gegen die von gegnerischen Blättern folportirte Fabel Der Vorsitzende reichstreuen Berg- und Hütten aufzulösen. Der Regierungspräsident. wendet, als sei die Sozialdemokratie das Karnicel gewesen, vereins, Schmilgun, soll am Sonnabend feine Mitarbeiter v. Baudessin. bie Grube welches angefangen habe": aufgefordert haben, Versammlung Die sofort beira Ministerium vorgebrachte Beschwerde wird " Unsere dortigen Freunde hatten zum Sonntag Nachmittag zu besuchen d. h. sich recht zahlreich einzufinden, worauf ihm eine öffentliche Versammlung veranstaltet, zu welcher durch Be- geantwortet wurde: Wir haben ja teinen Butritt." ja nun bald ergeben, ob die angerufenen Behörden im Recht und tanntmachung Bergarbeiter ausgefchloffen waren, auf Grund Sierauf soll Schmilgun erwidert haben: Ich habe mit bie Magdeburger einer anderen Gesetzgebung unterstellt sind, wie früherer Reibereien und speziell wegen der Versammlung am dem Bürgermeister und dem Bergrath gesprochen und die die Bewohner anderer Städte. 3. Mai, wo es ebenfalls nur Bergleute waren, welche unseren Anweisung erhalten, wir sollen nur geschloffen vorgehen." Langenweddingen . Gestern waren hier eine Anzahl Ar­Genoffen Sattlermeister Franke am hellen Tage so geschlagen Wir hoffen im Interesse der obengenannten Beamten, daß diese haben, daß derselbe, um nicht todtgeprügelt zu werden, in ein Nachricht sich nicht bewahrheiten möge, sollte es aber dennoch beiter aus dem benachbarten Gr. Ottersleben , um für die in Haus flüchten mußte. Deshalb wird Niemand die Vorsichtsmaß der Fall sein, dann allerdings hätten wir in denselben die eigent- Magdeburg erscheinende Zeitung Landpost", welche sie gratis regeln unserer dortigen Genossen wegen Ausschluß der Bergleute lichen Anstifter, und dann wäre auch das Benehmen der Polizei verbreiteten, Propaganda zu machen und Abonnenten zu sammeln. übelnehmen. Trotz dieser Vorsichtsmaßregeln stellten sich bereits erklärlich. Ein Produktenhändler Namens Bischof liegt so schwer Obwohl nun jeder dieser Leute einen Berechtigungsschein zum eine Stunde vor der Bersammlung mehrere hundert Bergleute barnieder, daß er, während wir diese Zeilen schreiben, schwerlich Vertrieb der Zeitungen, ausgestellt vom Verlag der Volksstimme" ein, welche sich vorher in den Lokalen von Wachsmuth und noch am Leben sein dürfte. Ebenso geht es einem zufällig durch bei sich führte, verstieg sich der hiesige Amtsvorsteher zur Be­Zobel versammelt hatten und verlangten stürmisch Einlaß. reifenden, zur Versammlung erschienenen Schneidergesellen; der- schlagnahme von Zeitungen und behandelte einen der Verbreiter Unsere Genossen, welche erft ca. 50 Mann versammelt waren, selbe dürfte ebenfalls seinen Verlegungen erliegen. Ein in den berartig, daß sich mit unserem Amtsvorsteher wohl nächstens der verwehrten ihnen den Einlaß. Die Bergleute ließen sechziger Jahren stehender Mann Namens Friedrich Maaß, Staatsanwalt zu beschäftigen haben wird. Hoffentlich bringt der fich jedoch nicht zurückdrängen, sondern tamen stürmisch, welcher ebenfalls durch Zufall dort zur Versammlung erschien Betroffene die ihm wiederfahrenen Dinge der Behörde sofort zur von mehreren Seiten angefeuert, wieder zurück, rissen den einen( derfelbe ist seit Jahren fräntlich), wurde auf der Straße in Kenntniß. Flügel der Saalthür heraus, so daß das Oberlichtfenster gleich dem Moment, als er eine Prise nehmen wollte, mehrere Male mit herunterstürzte, drangen nun mit ihren geistigen Waffen zur in solcher Weise über den Kopf geschlagen, daß derselbe buch Der Mühlenbesizer Poland und ein Vernichtung der Sozialdemokratie im Saal vor und schlugen mit stäblich gespalten ist. Auf Ihre Eingabe vom 19. d. M. eröffne ich Ihnen, daß einem Fanatismus auf unsere Genossen, sowie auf alles das, was gewisser Frieland sind, nachdem der Saal geräumt und die nicht niet- und nagelfest war, los. Unsere Genoffen wurden erst Blutarbeit beendet war, im Saale erschienen und mit den ich Genehmigung zur Abhaltung der für den 31. d. M. geplanten im Saal geprügelt, dann hinausgestoßen in den heulenden Haufen Worten: Nun wollen wir nach gethaner Arbeit eins trinten!" Boltsversammlung mit Besprechung des Programms der Sozial­und hier ging das Spießruthenlaufen von neuem los. Viele Bier bestellt. Der Steiger Knautsch aus Himmelsburg hat den demokratie nicht ertheile, solche vielmehr untersage. Da nach Verwundungen sind vorgekommen, mehrere Genossen und ruhige Bergmann Michels aufgefordert, mit mehreren handfesten Kerls 8 der Verordnung vom 23. Mai 1856 alle Arbeitervereine und Bürger, welche nicht einmal Sozialdemokraten sind, sondern nur zu erscheinen. Bei dem Krawall sind, so weit bis jetzt von uns Berbrüderungen, welche politische, sozialistische oder tom­als Gäste mit beiwohnen wollten, liegen noch an den Verlegungen ermittelt, fünf Steiger anwesend gewesen, darunter der Steiger munistische Zwecke verfolgen, verboten sind, fonach auch Ber nieder. Während der Schlacht, welche schon eine ziemliche Beit Müller, und haben mehrere derselben, welche hinter der Masse fammlungen, welche gleiche Zwecke verfolgen, bezw. zur gedauert, griff Sattlermeister Franke( der die Erlaubniß zum standen, dieselbe zum Schlagen angefeuert. Die Zusammenrottung Errichtung solcher Vereine dienen sollen oder können, nicht zu Tragen von Waffen aus Anlaß des Ueberfalles vom 3. Mai hatte), der Knüppelhelden hatte in den Lokalen von Wachsmuth und dulden sind. Rudolstadt , den 23. Mai 1891. von allen Seiten angefallen und geschlagen, erst in der äußersten Bobel stattgefunden, wo es Freibier gegeben hatte. Von hier Der Fürstliche Landrath. Nothwehr zum Revolver und verletzte da zwei der Haupträdelsführer. aus marschirte man geschlossen zur Versammlung. Ueber die Be­Stadtilm liegt in Schwarzburg- Rudolstadt . Die angezogene Wir bedauern das ebenfalls, daß es vorgekommen, aber wer zahlung gehen mehrere Gerüchte um, nach einem hat jeder 4 bis am hellen Tage erleben muß, daß er auf offener Straße 5 Mart baar erhalten, während andere behaupten, es wäre ihnen Verordnung ist zur Ausführung eines Beschlusses des seligen angefallen wird, von dem kann man es begreifen, wenn er nur gefagt worden, sie sollen dorthin gehen, sie erhielten dafür eine deutschen Bundestags über die das Vereinswesen regelnden Grund­bewaffnet ausgeht. Franke selbst wurde mit verhaftet und wir Schicht bezahlt!"- Es ist Pflicht aller anständigen Bürger von fäße vor 35 Jahren ergangen.§§ 8 und 9 dieser Verordnung Eisleben , das Möglichste beizutragen, um Licht in die dunkle lauten:§ 8. Arbeitervereine und Verbrüderungen, welche poli­Angelegenheit zu bringen. Der Polizeisergeant Röhler warf tische, sozialistische oder tommunistische Swede verfolgen, werden § 9. Die Betheiligung So unzufrieden wie wir hier, sind die Leut' aller Orten den Kellner mit den Worten: Schlagt den Hund todt!" unter andurch als ordnungswidrig verboten". Bis- neck an Vereinen, welche nach den§§ 4 und 8 als ordnungswidrig in ganz Tyrol mit der bayrischen Wirthschaft und darum, das wüthende Gesindel." verboten worden sind, unterliegt der Beurtheilung und Bestrafung hat mir der Mutschleitner vertraut, hat sich ein Bundschuh In einer nationalliberalen Korrespondenz aus Eisleben ( im nach Maßgabe des Straf- Gesezbuches vom 25. März 1850, ins­aufgethan wie dazumalen, als der arme Mann auch so hart Leipziger Tageblatt ") wird übrigens das Geheimniß des besondere auch des Art. 85 beffelben". Es ergiebt sich aus§ 8, ift gedrückt worden wie jetzt von den Edelleuten, Schreibern nippe I staatsstreichs verrathen:" Vermuthlich daß in Schwarzburg- Rudolstadt weder sozialdemokratische, noch und Pfaffen. Ich hab davon erzählen hören, als ich werden jest teine sozialdemokratischen Verdeutschfreisinnige, noch nationalliberale, noch konservative, noch Das ist deutlich. tleritale Arbeitervereine und Bruderschaften( Werbrüderungen) be­noch auf der Wanderschaft gewesen bin. So ein Bund- sammlungen mehr geduldet." schuh geht jetzt auch wieder durch die ganze Bauern- also darum! Diese Knüppeltattik ist beiläufig bei den National- stehen dürfen. Es ist nicht einmal möglich, daß dieselben auf schaft von Tyrol und hat sein heimlich Wesen allerwärts. liberalen von jeher im Schwang. Im Uebrigen warten wir das Grund gesehlicher Vorschriften oder mit ausdrücklicher Genehmi­gung des Ministeriums oder des Landraths errichtet werden, denn Der Mutschleitner weiß darum und wenn's Zeit ist, Ergebniß der gerichtlichen Untersuchung ab. sie sind als ordnungswidrig überhaupt verboten. Im vorliegenden wird zur selbigen Stund' im ganzen Land der rothe Adler Zur Zeit der vorjährigen Wahl- Falle handelt es sich aber gar nicht um einen Verein oder eine aufgeworfen. Dann mögen die Blauen und der Franzos bewegung wurde in dem Wahlkreise Stendal - Osterburg ein Wahl- Verbrüderung( Bruderschaft), sondern um eine öffentliche Ver­zuschauen, wie sie mit heilen Knochen aus unsern Bergen flugblatt verbreitet, welches für die Wahl des sozialdemo- sammlung, in welcher Genoffe Schulze aus Erfurt über das Pro­herauskommen. Das wird ein Jagen werden! In der kratischen Kandidaten des Kreises, des Zimmerers Adolf Schulze, gramm der Sozialdemokratie sprechen sollte. Die Versammlung Johannisnacht gieß ich Freikugeln dazu. Jetzt, was fagft agitirte. war weder von einem Verein einberufen, noch sollte ein solcher Der Inhalt dieses Flugblattes gab der fgl. Staatsanwalt- gegründet, noch auch irgend welche gegenwärtige oder künftige Du zu dem Spaß?" schaft zu Magdeburg Veranlassung, gegen Verbreiter und Verleger korporative Thätigkeit durch die Versammlung bezweckt werden. Strafantrag zu stellen. Man geht nicht schlechthin in eine Versammlung, um an irgend Im heutigen Haupt- Berhandlungstermine vor der Straf- etwas forporativ thätig zu sein. Die zufällige Menschenmenge rammer des fgl. Landgerichts kam diese Sache zum Austrag. ist kein Verein und feine Verbrüderung( Bruderschaft). Angeklagt war der Tischler Georg Denner als Verleger des Flugblattes. In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft heißt es:

" Und das ist gewißlich wahr?" fragte Ambros in der größten Spannung. " Freilich," bestätigte das Gamsmanndl. Die dort am andern Tisch reden auch davon.

Herr Gott !" rief Ambros mit wogender Brust und blizenden Augen. Und wann wann geht's los?"

" St," machte Sampogna. Im Herrenstübl haben sie aufgehört zu spielen." Er griff nach seiner Pfeife und setzte fie in Brand, während Ambros in seiner Aufregung den Hut auf seinem Kopfe hin und her schob.

Stendal , 27. Mai.

'

Stadtilm . Ein Versammlungsverbot unterm neuen Kurs. An Herrn Alfred Hartmann in Stadtilm .

*

Leopoldshall , 2. Juni. Am 1. Juni wurde Genoffe Märtens von hier von der zweiten Strafkammer des königlichen Landgerichts zu Magdeburg wegen Vergehens gegen§ 181( Ver­ächtlichmachung von Staatseinrichtungen) zu drei Monaten Ge­fängniß verurtheilt. Der Staatsanwalt hatte 6 Monat Gefäng

Auf der zweiten Seite( des Flugblattes, b. Red.) in der 13. und 14. Zeile ist darin gesagt:" Raffen sie( d. h. die Ar­beiter) sich auf, um ihre Lage zu verbessern, dann werden sie von der Gewalt bedroht, von der Macht niedergeworfen, von der niß beantragt. Polizei behindert, verfolgt, angetlagt, eingesperrt."

In dem Herrenstübl wurden Stühle gerückt und Es wird also behauptet, die gegen Anhänger der sozial- Fürth . Bei der Wahl der Beisitzer zum Gewerbegericht in Mutschleitner ging auf den Flur. Gleich darauf hörte man demokratischen Partei vorgekommenen Werfolgungen und Ver- Fürth sind in der Klasse der Arbeiter die sozialdemokratischen ihn den beiden Gästen gute Nacht wünschen. Dann ging urtheilungen seien geschehen, weil die Berfolgten und Ver- Kandidaten gewählt worden. er in das Herrenstübl, hieß Moideli, welche die gebrauchten urtheilten das berechtigte Streben verfolgt hätten, die Lage der Gläser und Flaschen wegtrug, zu Bette gehen, löschte die Arbeiter zu verbessern und es wird verschwiegen, daß dieselben über dem Tische hängende Dellampe aus und kam wieder sich strafbarer Handlungen schuldig gemacht haben. Der Wahl­aufruf enthält somit die Behauptung erdichteter und entstellter in die Schenkstube, die Verbindungsthür offen lassend.

He, Wirth", rief ihn Ambros an, der seine Aufregung Thatfachen und es liegt auf der Hand, daß diese Behauptung nicht mehr zu beherrschen wußte,„ jetzt zahl ich eine Flasche, nur deshalb aufgestellt und öffentlich verbreitet ist, um dadurch aber Du mußt sie antreiben, denn Geld hab' ich feins die erwähnten Anordnungen der Obrigkeit verächtlich zu machen." mehr. Der Bayer soll hin sein; darauf sollt Ihr Alle mit der Staatsanwalt führt in feinem Plaidoyer aus: mir trinken!" ( Fortsetzung folgt.)

Die Aufrufe enthalten Thatsachen, welche entstellt und er dichtet sind und lebiglich nur den Zweck haben, die Obrigkeit in den Augen der Arbeiter verächtlich zu machen.

Briefkaffen der Redaktion.

S. Y. Der Betreffende ist versicherungspflichtig. 3. K. 200. Sie dürfen die Ihren Schlafleuten einbehaltenen Sachen eigenmächtig nicht verkaufen, sondern können nur gegen die Schlafleute auf Zahlung klagen,( am billigsten durch Zahlungs­befehl und dann die Sachen durch einen Gerichtsvollzieher ver taufen lassen.