armen Mitmenschen aus. Ende Dezember, nachdem ein Staats| mann mit fleinem Bärtchen und jüdischer Abstammung die Kon tinentalpolitik hier glücklich durchgesezt hat, werde ich ein Horoskop für 1920 veröffentlichen. Die Zukunftsereignisse fann ja jeder per sönlich bei mir nachfragen." Der Schlußfaz hatte die beabsichtigte Wirkung, die Dummen liefen noch mehr als sonst zu dem geschäfts. tüchtigen Polen . Zu warnen ist auch vor verschiedenen in Paris , London und in Holland lebenden angeblichen Professoren, die mit Inferaten Zukunftsneugierige anlocken, und zunächst nur ein paar Pfennige für Porto verlangen, hinterher aber sofort mit erheblichen Nachforderungen fommen. Wer sich nicht fürchtet, soll die Wahrheit hören!" Das ist der biedermännische Anreißerton. Was aber das ungünstige, vielleicht von frühem Tod, Irrfinn und ähnlichem sprechende Harostop für schwere seelische Folgen haben tann, darüber machen sich diese Geldscharrer feine Kopfschmerzen. Eine Statistik der durch astrologische Verkündigungen bei sensiblen Naturen hervorgerufenen geschäftlichen Verluste, Erkrankungen, Selbstmordversuche und vollendeten Selbmorde würde wohl mehr als alles andere zur Abkehr von trugvoller Wahnlehre beitragen. Wieviel Menschen auf dem Erdenrund werden zur gleichen Stunde, zur gleichen Minute, oder unter dem gleichen Stern geboren! Müßten die nicht sämtlich das gleiche Schicksal haben? Und wie steht es mit den Zwillingen? Sie gleichen sich äußerlich wie ein Ei dem anderen und haben doch meist einen grundverschiedenen Werdegang. Schon der eine Zwilling, der als Säugling stirbt, während der andere ein hohes Alter erreicht, läßt das Wahngebilde von der Gleichheit unter dem Geburtsstern über den Haufen purzeln.
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Um die Kraftzentrale.
Wer liefert den Strom für die Berliner Eisenbahnen? Ueber die Absicht der Reichsbahn, die Berliner Stadt, Ring. und Borortbahnen zu elektrifizieren, ist vor kurzem im„ Borwärts" berichtet worden. Wir hatten mitgeteilt, daß die Bahn beabsichtige,
zu diesem Zwed ein eigenes Kraftwerk zu bauen und daß nicht nur vom Standpunkt der Berliner Elektrizitätswerte, sondern vor allem vom Standpunkt der Allgemeinheit dieses Vorhaben als verfehlt zu betrachten sei. Inzwischen haben die Fachberater der Reichs bahn sich allen Einwänden zum Troß für das bahneigene Werk ausgesprochen und die letzte Entscheidung wird in der nächsten Zeit im Berwaltungsrat der Reichsbahn fallen.
In diesem kritischen Augenblick hielt es die Direktion der Städtischen Werke für ihre Pflicht, durch Vermittlung der Presse der Deffentlichkeit über die von ihr geltend gemachten schweren Bes denken Aufschluß zu geben. Selbst wenn man die eigenen Intereffen der Berliner Elektrizitätswerke berücksichtigt, die bei der Elef. trifizierung der Berliner Stadt, Ring- und Vorortbahnen auf die Lieferung erheblicher Strommengen hoffen konnten und sich dem entsprechend bei der Bemessung der Leistung des neuen Kraftwerkes Rummelsburg einrichteten, muß man bei Betrachtung der Wirt. ichaftlichkeit und auch der Betriebssicherheit zu dem
Schluß fommen, daß die Errichtung des bahneigenen Werkes ein schwerer Fehler wäre.
furz nach der Einlieferung an den Folgen eines Schädel bruchs verstarb. Den Führer des Wagens soll feine Schuld treffen, da der Verunglückte beim Spielen direkt in den Wagen hineinlief.
Studenten, zur Wahl!
Am 22., 23. und 24. Juni finden bekanntlich an der Universität Berlin die Wahlen zur Studenten vertretung statt. Diese Wahlen find von größter Wichtigkeit, gilt es doch die Willkürherrschaft der reaktionären studentischen Berbindungen, die durch übelste Korruptionsaffären, wie im Falle Bier timpel, sowie durch pöbelhafte Ausschreitungen gegen freiheitliche Professoren und Studenten, Würde und Ansehen des deutschen Studententums aufs schmählichste diskreditiert haben, zu brechen, Hugenbergs ,, Lokal- Anzeiger" stößt in seinem gestrigen Morgenblatt wilde Töne der Angst aus über die bedeutende Zahl von 236 Stimmen, die die Bereinigung der sozialdemofra tischen Studenten bereits am ersten Wahltage erhalten hat. Auch hierin haben sich Hugenbergs junge Leute wie schon so oft verkalkuliert. Die genaue Zahl, der am gestrigen Tage abgegebenen fozialdemokratischen Stimmen steht noch nicht fest, doch scheint die erhebliche Ziffer des ersten Tages noch um ein Bedeutendes geschlagen worden zu sein. Wurden doch gestern allein im Wahllokal in der alten Aula der Universität bis 2 Uhr mittags 122 weifere sozialdemokratische Stimmen gezählt. Hinzukommt noch, daß die kommunistische Sonderliste, die am ersten Tage 121 Stimmen enthielt, eine erhebliche Anzahl sozialistischer Mitläufer aufgefangen hat. Am heutigen driften und letzten Wahltag muß die entschieden republikanische und freigewerkschaftliche Studentenschaft Berlins bis zum letzten Mann an die Urne. Es gilt, der Welt zu zeigen, daß der alte schwarzrotgoldene Bolfsgeift der Burschenschaftler, der Sinn für Recht und Freiheit in unserer Studentenschaft noch nicht verschwunden ist. Seit dem Terror der Biertimpel die Front des Einheitsblocs der republikanischen sozialdemokratischen Akademiker entdemokratischer Wahlstimmen erzielen als die beiden vorher gegen. Der letzte Wahltag muß die drei- bis vierfache Zahl sozial gehenden. Republikanische Studenten erfüllt Eure Pflicht! Wählt die Cifte der Bereinigung der sozialdemokratischen Studenten!
Vom Rutisker- Prozeß.
Gestern fanden in der Kutister- Sache zwei Gerichtsper. handlungen statt: die erste am Bett des franken Kutisters, die zweite in Moabit . Zur ersten war der Geheime Sanitäts. rat Prof. Dr. Hiff, der Direktor der ersten medizinischen Klinik der Charité geladen, damit er über das Befinden Kutiskers eine Gutachten erstatte. Er stellte fest, daß der Batient sich bereits auf dem Wege zur Genesung befinde und im Laufe der nächsten Woche bereits im Gerichtsfaal erscheinen fönne. Darauf wurde mit Einverständnis der Berteidiger Kutisters beschlossen, die Verhandlung in dessen Abwesenheit in Moabit fortzuführen, damit bereits am Montag der Staatsanwalt mit feinem Plädoyer beginnen fönne. Die Verhandlung in Moabit beschäftigte sich dann in der Hauptsache mit Holzmann, der endlich mal wieder dem Prozeß beiwohnen fonnte. 3u erwähnen
UNK
WINKEL
Das ganze gestrige Programm war trautes Heim, finnig, blaublümchenhaft und mit schöner Aufrichtigkeit titschig. Mit dem„ Erſten Kinderfest der Funkstunde" begann das Unglüd. Nicht etwa daß Kasperle einfaltsloser war als sonst, oder die Kinderliedchen unschön
wäre höchstens das zur Berlesung gebrachte Protofoll des tom missarisch vernommenen Zeugen Eisner, der unter anderem ausgesagt hatte, daß das von Kutister für 9 Millionen M. zum Verkauf angebotene Hanauer Lager in Wirklichkeit nur 900 000 m. wert war. Die Verhandlung dauert heute fort.
Die Beisehung des Schülers Jähnte. Gestern, Mittwoch, wurde der fleine Wilhelm Jähnte, der bekanntlich bei der Rettungsübung des Roten Kreuzes ertrunken ist, auf dem Friedhof in Sehlendorf , Spandauer Straße, zur letzten Ruhe bestattet. Eine zahlreiche Trauergemeinde, die dem Sarge folgte, zeugte davon, wie groß die Anteilnahme der Bevölkerung an dem Schicksal des bedauernswerten Kindes war.
Ein neuer Kindermord in Schlesien .
Ein Mädchen getötet, ein Knabe schwer verletzt. Ein neues schweres Verbrechen beschäftigt die Breslauer Kriminalbehörden. Unweit des bekannten Badeortes Ku doma liegt in der Grafschaft Glaz das Dorf Sadisch. Hier be. wohnt ein Lokomotivführer ein etwas abseits liegendes Haus, zur dem auch eine Stallung gehört. Gestern war der Mann mit seiner Frau zu Besorgungen ausgegangen und hatte die beiden Kinder, ein Mädchen von 13 Jahren und einen Knaben von 7 Jahren allein zurückgelassen. Als das Ehepaar gegen Abend zurückkam, wunderte es sich, daß in dem Anwesen Totenstille herrschte. Sogar die Ziegen, die sich sonst um die Futterzeit bemerkbar machen, ließen feinen Laut vernehmen. Die Eltern gingent zuerst nach dem Stall und fanden hier beide Ziegen durch Mefferstiche getötet daliegen. Boll böser Ahnungen gingen Suchen ihre dreizehnjährige Tochter tot im Keller auf. Den Kna be n Mann und Frau nun in das Haus und fanden nach längerem entdeckten sie endlich auf dem Boden. Er war besinnungslos und ebenfalls sehr schmer verlegt. Da er noch schwache Lebens zeichen von sich gab, wurde er sofort in das Krankenhaus gebracht. Beide Kinder sind durch Messerstiche entfeßlich zugerichtet. Durch die umgehend in Kenntnis gesetzte Ortspolizei wurde auch die Staats, anwaltschaft in Glatz von der grauenhaften Bluttat benachrichtigt, rat Bennat von der Berliner Kriminalpolizei begaben sich noch am die die Breslauer Kriminalpolizei mit den Ermittlungen betraute. Die Mordkommission der Breslauer Kriminalpolizei und KriminalAbend nach Sadisch. Die Möglichkeit, daß auch dieses neue Ber. brechen, dem wieder zwei Kinder zum Opfer fielen, von demselben Täter verübt wurde wie der Doppelmord an den Geschwistern Fehje, ist nicht von der Hand zu weisen. Es handelt sich zweifellos um die Tat eines Geistestranten, der sie im Blutrausch begangen hat.
Der
Die Beendigung der dänischen Oftafien- Flugexpedition. dänische Heeresflieger Premierleutnant Botved ist am gestrigen Mittwoch, nachmittag 3 Uhr 35 Minuten, in Königsberg , wo er auf der Rückkehr von seinem Ostafienflug eingetroffen war, zum direkten Fluge nach Kopenhagen gestartet. Damit ist die dänische Ostafien- Expedition, die am 17. März auf ihrem Hinflug auch Berlin berührte, nach dreimonatiger Dauer erfolgreich zu Ende geführt. Die zweite Maschine der Expedition, die von Leutnant Herschend geführt wurde, schied allerdings bei einer NotNach einer Meldung landung in Hinterindien durch Havarie aus. aus Kopenhagen ist Fliegerhauptmann Botved. um 7.45 Uhr abends dort gelandet. Die Strede Tofio- Ropenhagen ist in 9 Tagen durchflogen worden.
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Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.
Jugendgenoffinnen und Jugendgenossen! Werbt für die Sonnenwende om Sonnabend, den 26. b. M., am Reiherberg bei Golm ( Botsdam).
Heute, Donnerstag, den 24. Juni, abends 7% Uhr: Südwesten: Jugendheim Lindenstr. 3. Vortrag: ,, Das Boltslieb und feine Bflege im Einzel- und Chorgesang". Referent Genoffe Dr. A. Guttmann, Gäste herzlich willkommen. Landsberger Biertel: Lichtbildervortrag: Die Arbeiterjugendbewegung". Friedenau : Jugendheim Offenbacher Str. 5a. Bortrag: Geschichte der SAJ." Schöneberg III: Jugendheim Hauptstr. 15. Rathenau- Feier. Rehlendorf: Südschule, Wilhelmstraße. Vortrag: Barum feiern wir Sonnenwende?" Erkner : Jugendheim an der Rundfiedlung. Leſe. und Ausspracheaben: italieberperfon Lichtenberg- Mitte( neue Gruppe): Jugendheim Doffeftr. 22. Mitgliederversammlung.
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flangen, aber was foll bie ganze llebung? Intereſſiert sie wirklich Vorträge, Vereine und Versammlungen.
noch? Bedeutet sie nicht ein Sich- Zurückschrauben auf vergangene Zeiten und würden Vorträge von Märchen nicht genügen? Aber noch niel schlimmer der sogenannte ,, Bunte Abend", diese Sammlung von mehr oder minder unmöglichen ,, Salonstücken", von vergessenen Saisonschlagern. Ein leichtes Programm macht sich manchmal sehr nett, aber es braucht nicht notwendigerweise Kitsch zu bringen. Das sehr gute Trio Bruinier, Szpanowity und Berger spielte unmögliche, sacharinierte Sachen von Gillet, Bolpatti, Armandola, Dinge von einer abgründigen Trivialität, Frida Weber Fleßburg brachte Benedicts verstaubte Variationen über„ Carneval in Venedig ", der Kunstpfeifer Milli Schwarz verkoppelt den Musette- Walzer aus der Bohème mit ,, Valencia " und dem fürchterlichen Ja, der Sonnenschein", und der Tenor Aleg ander Fleßburg singt drei Chansons, die den Nullpunkt von Mufitalität bedeuten. Rubinsteins Romanze Die Nacht" und die ausgezeichneten plattdeutschen Rezitationen Friz Reuterscher Gedichte durch Theodor Ahrend waren die einzigen Lichtpunkte. Wer setzte nur diese Programme zusammen, die eine unglaub. liche Geschmadlosigkeit beweisen? Unterschäßt man denn derart die Hörer? Ein Bunter Abend" fann auch leichte und gute Dinge bringen. Vorher noch ein hübscher, aufschlußreicher Vortrag des Gartendirektors Ludwig Lesser über Blumen- und Garten pflanzen. Jedenfalls sollte aber der Arrangeur des Bunten Abends" bald in Sommerurlaub gehen.
Zunächst dürfte es den Bewohnern von Stralau- Rummelsburg nicht gleichgültig sein, wenn man mitten im dichtesten Sied. Iungsgebiet, und zwar auf dem Gelände der früheren Repa raturmerfstatt Markgrafendamm ein neues Kraftwerk errichtet. Dieses Wert soll im ersten Ausbau eine Maschinenleistung Don 90000 Kilowatt erhalten, die von zwei Borschaltturbinen pon je 10 000 Kilowatt, drei Grundturbinen von je 20 000 Kilowatt und zwei Hausturbinen für den eigenen Strombedarf des Kraftmerfes von je 5000 Kilowatt erzeugt werden sollen. Diese Maschinen sollen jährlich 130 Millionen Kilowattstunden abgeben. Weiter ist geplant, dieses Werf bei einer späteren, auf 75 Proz. geschäzten Verkehrssteigerung für eine Leistung von 120 000 Kilo matt und eine Jahreserzeugung von 237 Millionen Kilowattstunden auszubauen. Der erste Ausbau dürfte etwa 25 Millionen Mark an Rosten verursachen, die mit etwa 8 Proz. verzinst werden müssen. Wenn man die Amortisationsquote mit 4% Proz. in Rechnung fent, wäre ein jährlicher Kapitaldienst von 12% Proz, also etwa 2,9 millionen Marf zu leisten. Diese hohe geldliche Belastung eines relativ fleinen, aber bei der Eigenart des Bahn betriebes durchaus nicht voll ausgenuzten Kraftwertes muß sich natürlich in den Strompreisen auswirken. Allein für den Kapitaldienst entfielen auf jede Kilowattstunde 2,3 Pfennig. Daraus ergibt sich von vornherein ein höchst unwirtschaftlicher Betrieb. Aber auch die von der Reichsbahn erwartete Sicherheit in der Stromversorgung wird nicht erreicht. Während die Berliner Elektrizitätswerke nach ihrer endgültigen Zusammenfassung ihr Verteilungsnetz so geschaltet haben, daß jeder Belastungsknotenpunft von zwei un= abhängigen Kraftwerten gespeist wird, so daß bei dem Bersagen einer Leitung die andere die gesamte Last übernimmt, muß die Bahn bei einem einzigen Kraftwerk auf diese Sicherheit verzichten. Wenn die Bahn auf die Streitgefahr hinweist, so darf man entgegnen, daß sie in ihrem eigenen Wert sicher lich genau so groß oder so klein ist wie in den anderen Werken. Im Gegensatz zu diesem bahneigenen Betrieb, dessen Lage an sich schon in bezug auf den Zu- und Abfluß der benötigten Kühlwassermengen recht ungünstig liegt, ist das in nächster Nähe von ihm gelegene Großkraftwerf Rummelsburg in der Lage, mit einem Drittel feiner Hauptm; aschinenleistung den gesamten Bedarf der elektrisch betriebenen Stadt, Ring- und Vorort bahnen zu decken. Da dieses Wert außerdem unter den günstigsten technischen und wirtschaftlichen Verhältnissen arbeiten fann, hat es der Reichsbahn jetzt ein Angebot machen können, bei dem die Stromlieferpreise beträchtlich unter denen des bahneigenen Werkes Liegen. Damit wäre nicht nur das Werk ausgenußt, sondern die Reichsbahn befäme Mittel zur schnellsten Durchführung des elettrischen Ausbaues ihrer Berliner Strecken frei. Damit aber wäre nicht nur der Reichsbahn, sondern vor allem der Berliner Bevölkerung gedient. In ihrem eigensten Interesse aber sollte es sich die 12 Uhr mittags: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4 Uhr Reichsbahn überlegen, ob sie die geplante Elektrifizierung der Ber- nachm.: Dr. Artur Berger :„ Das Johannisfest und seine Be liner Strecken unnötig lange hinauszögern und mit Beträgen bedeutung. 4.30 Uhr nachm.: Eugen Szatmari :„ Hinter den Kulissen lasten will, die letzten Endes wiederum die Fahrgäste, d. h. die Berliner Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. der Weltgeschichte". 5 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner Bevölkerung zu tragen hätte. 5.40 Uhr nachm.: Einführung zu der Operette„ Orpheus in der Unterwelt " am 25. Juni. 6-6.30 Uhr abends: Teemusik aus dem Hotel Adlon ( Kapelle Marek Weber ). Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theaterdienst. 6.45 Uhr abends: Personenverzeichnis und Inhaltsangabe zu der Uebertragung aus der Staatsoper. 7 Uhr abends: Uebertragung aus der Staatsoper( Platz der Republik). Spielzeit 1925/26. 24. Uebertragung. Boris Gudunoff". Musikalisches Volksdrama in vier Aufzügen und mit einem Prolog.( Nach Puschkin und Karamsin ) von M. P. Mussorgsky. Boris Godunoff; Feodor, Xenia, seine Kinder; Xenias Amme; Fürst Wassilij Pimenn, Chronikschreiber. Mönch; Iwanowitsch Schujskij; Andrej Schtschelkaloff, Geheimschreiber; Dimitrij( der falsche Demetrius genannt); Marina Mnischek, Grigori Otrepieff, später Tochter des Wojewoden von Sandomir; Ragoni, geheimer Jesuit; Warlaam, Missail, entlaufene Mönche; Eine Schenkwirtin; Ein Blödsinniger; Nikititsch, Vogt; Ein Leibbojar; Bojar Chruschtschoff; Lowitzkij, Tschernjakowskij, Jesuiten , Bojaren, Bojarenkinder, Strelitzen, Wachen, Hauptleute, Magnaten. polnische Handlung: 1598-1605). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der Damen, Mädchen aus Sandomir, wandernde Pilger, Volk. Zeit der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Kapelle Kermbach. Leitung! Kapellmeister Otto Kerm bach ). Königswusterhausen, Donnerstag, den 24. Juni.
Der Spielteufel.
Die umfangreichen vielbesprochenen Beruntreuungen in der Kaffe der Vereinigung der Reichsbantbeamten beschäftigten gestern das Große Schöffengericht Berlin- Mitte. Wegen Unterschlagung und Untreue hatte sich der Reichsbankoberinspektor Sergesel zu verantworten, dem zur Last gelegt wurde, aus der ihm anvertrauten Staffe 46 000 m. veruntreut zu haben. Der große Betrag scheint reftios auf der Rennbahn verwettet worden zu sein. Das Schöffengericht ließ weitgehendste Milde walten und erkannte gegen H. wegen fortgesetter Unterschlagung und Untreue auf fechs Monate Gefängnis. Es wurde ihm auch für diese Strafe Bewährungsfrist gegeben unter Auferlegung einer Buße von 500 m., die in Monatsraten von 25 m. abzuzahlen ift. Bei der bewiesenen Leichtfertigkeit und angesichts der Höhe des Schadens hätte, wie Amtsrichter Dr. Unger ausführte, das Gericht dem Angeklagten persönlich eine Bewährungsfrist nicht zuteil werden laffen, sondern hat sich nur aus wirtschaftlichen Rücksichten auf seine Familie dazu bewegen laffen. Zur Bedingung wurde dem Angeklagten jedoch gestellt, daß er innerhalb von drei Jahren durch Abschluß der Lebensversicherung und durch pünktliche Zahlung der Prämien den ernsten Willen zur Gutmachung des Schadens erbringe.
Bom Spiel in den Tod. An der Straßenfreuzung Brenzlauer und Christburger Straße wurde gestern nachmittag der 12jährige Schüler Herbert Pfeil, mohnhaft Prenzlauer Allee, von einem Araftwagen überfahren und schwer verletzt. Das Kind wurde in das Krantenhaus am Friedrichshain geschafft, wo es
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Das Rundfunkprogramm.
Donnerstag, den 24. Juni.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
3-3.30 Uhr nachm.: Professor Dr. Amsel und Oberschullehrer Westermann : Einheitskurzschrift. 3.30-4 Uhr nachm: Amtsals Volkssache. 4-4.30 Uhr nachm.: Rake, Struveshof : Die Er gerichtsrat Francke: Die Bekämpfung der Jugendverwahrlosung ziehung der Schwachsinnigen im Fürsorgeerziehungsheim. 4.30 bis 5 Uhr nachm.: Mitteilungen des Zentralinstitutes. 5-5.30 Uhr Dr. Michaelis: Hygiene des Mundes. 6.45 Uhr abends: Uebertragung von Berlin .
Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".
Gefchäftsstelle: Berlin G. 14. Sebaftianftr. 37/38, Sof 2 Er. Gauvorstand. Wien - Fahrer, die an der geschloffenen Sin- und Rüdfahrt teilnehmen, melden sich aweds Ausstellung eines Gammel paffes fofort bei ben freistaffieren. Tiergarten: Rottbus- Fahrer melden fich beim Ram , Redler, Stegliger Str. 64, bis Sonntag, den 27. Juni. Fahrpreis infl. Feitbeitrag 5,80 M. Kreuzberg : Fr., d. 25. Juni, abends 6 Uhr, fämtliche Kameraden Sportplak Rakbachstraße. 7 Uhr Abrechnung der Abteilungs. tassierer bei Reim, Urbanstr. 29. Reine Abteilung darf fehlen. nebst Untergruppen: Fr., d. 25. Juni, abends 7 Uhr, Rugführerfigung bei E. Krüger, Türrschmidtstr. 33. Um 8 Uhr Rugfikung in den bekannten Lokalen. Friedrichsfelbe: Fr., d. 25. Juni, abends 8 Uhr, Monatsverfammlung beim Rameraden Schwarz, Capriviallee 42. Steglig- Lichterfelbe- Zankwig: Do., d. farten abrechnen. 24. Juni, Rottbus und Wien - Fahrer zur Einteilung in der Turnhalle. eft. Baumschulenweg: Rathenau - Feier in Oberschöneweide . Treffpunkt 6½ Uhr Bhf. Baumschulenweg. Weißensee( Kreis): Do., d. 24. Juni, abends 6 Uhr. Kameraden zur Rathenau - Gedenkfeier melden fich Fahnendelegation geht mit. 8% Uhr Kreisversammlung„ Grüner Baum", Aur Autofahrt Raumerstraße, Ede Prenzlauer Allee, bei Burg. Preis 30 f. Berliner Allee. Mitgliedskarte mitbringen.
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Bereinigung für Schul- und Erziehungsfragen, Berlin- Treptow. Freitag, den 25, Juni, abends 8 Uhr, im Reichensaal der 6. Treptower Gemeindeschule, Wildenbruchstr. 53, 3 Tr., öffentlicher Unterricht. Ein Bild aus dem Gemein. schaftsleben"( mit einer Oberklaffe). Vortragender Rektor Ad. Jensen
fritt frei.
Ein
Berein heimattreuer Sachfen und Thüringer . Sonnabend, 26. Juni, 8 Uhr, in Geehads Restaurant, Willibald Mlegis- Str. 5, wichtige Susammenkunft. Landsleute willkommen,
Sport.
Rennen zu Ruhleben am Mittwoch, den 23. Juni.
1. Rennen. 1. Per aspera( Herm. Schleusener), 2. Auster( Treuberz), 3. Buffelchen( G. Neuenfeld). Toto: 73: 10. Blaz: 20, 15, 26: 10.
erner liefen: Die Buppe, Regenbogen, Theodora, Malteser, Dorette, Ida Balos, Wagner, Aga.
2. Rennen. 1. Franlet( M. Ningius), 2. Königsadler( Lautenberger), 3. Manrico( E. Treuberz). Toto: 29:10. Plak : 14, 19, 17:10. Ferner liefen: Barmaid, Mrs. Bosworth, Kapitän Halle, Pedra, Denkmünze, Federnelle.
3. Rennen. 1. Citran( J. Mills), 2. Siegleicht( Sauß jr.), 3. Malta ( B. Hedert). Toto: 56: 10. Play: 15, 12, 13:10. Ferner liefen: Freiberg , Jimiene, Gladiator I, Schneewolle, Hettie, Fürst, Hersteller, Aprilis, Unheil. 4. Rennen. 1. Florentiner( J. Mills), 2. Gaffenmädel( Zauß jr.), Foto: 60: 10. 3. Bedjfadel( Snöpnadel jr.). Blak: 18, 16, 14: 10. Ferner liefen: Soubrette, Frankenstein, Corona Mc. Kinney, Kammerfänger, Starl Alexander.
5. Rennen. 1. Duitte B.( Petry), 2. Kurgaft( v. Sofohl), 3. Benedict ( W. Rösler). Toto: 134: 10. Blay: 25, 18, 25: 10. Ferner liefen: Erster Wolfersomer, Langmacher, Hippologe, Erich S., Dante, Brilon Bring, Katzbach, Jmporteur, Quera, Blaumeise, Odessa , Zeitgeist.
6. Stennen. 1. Pez( Ch. Mills), 2. Fels( J. Mills), 3. Zora( Swiker).
oto: 18:10. Blaz: 11, 12, 13: 10, Ferner liefen: Arworthy J., Clematis blau, Marcel, Al Kahria Till.
7. Rennen. 1. Stopefe( Slatt), 2. Sonntagspring( Weidner jun.),
3. Beter U.( 2 Beig). Goto: 32: 10. Plak : 16, 29, 27: 10. Ferner liefen: Erasmus, Prinz Moko, Radiola, Zinscott fr., nutula, Zubora. 8. Rennen. 1. Michael( J. Mills), 2. Turiddu( G. Lautenberger), 3. Struwelpeter( E. Ringius). Zotó: 47: 10. Blaz: 24, 14, 24: 10. Ferner liefen: Lu, Großmoqul, Wintermärchen, Luftschiffer, Friedrichsdor, Lucie Halle, Armenier, Stronsbeere, Drientale, Champion Goud, Goudster jr., Edelreis, Pinus , Natal, Dammbofer, Crispa, Lotte Anvil.
9. Rennen. 1. Cleo Watts( Großmann), 2. Poralta( P. Finn), 3. Eopal( F. Schmidt). Toto: 45: 10. Plat: 81, 39, 18: 10. Ferner liefen: Angriff, Lumpi, Torrero, Diagonale, Prinzessin Etawah, Sybill, Coriolanus, Katharina, Dompfaff I, Cadiac Arworthy, Prinz Abbell,
Indianer, Bessie, Venus, Jeffries jr., Klud, Della.
Welterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin. ( Nachdr. verb.) 8iemlich heiter und am Tage mäßig warm. Steine nennenswerten Nieder fchläge. Für Deutschland : Noch veränderlich, aber etwas wärmer,