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1.30

Nr. 300+43. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Das internationale Petroleumkapital.

Neue Verbindungen der deutschen   Oelindustrie mit ausländischen Gruppen.

In den letzten Wochen famen von verschiedenen Seiten her neue und nachhaltige Verbindungen zwischen der deutschen Del­industrie und den internationalen Mächten der Petroleumindustrie zustande: der Rockefeller- Trust, die Standard Oil Co. und die Koninklijke Shell- Gruppe über die Gasolin A.-G. zur JG Farbenindustrie A.-G., und die Anglo- Bersian Oil Co. verband sich mit der Gruppe Deutsche Betroleum 2.-G. durch eine Beteiligung an deren Betriebsgesellschaft der Dleg. A.-G. durch eine Beteiligung an deren Betriebsgesellschaft der Oleg. Benn auch bisher schon Berbindungen der verschiedensten Art mit den großen Petroleumtrusts des Auslandes bestanden, so bedeuten die Transaktionen doch etwas grundsäglich Neues. Die Verflechtung der deutschen Ertölindustrie mit dem Ausland, die im Wandel der Zeiten die verschiedensten Formen angenommen hat, ist damit in ein entscheidendes Stadium von dauernder Wirkung getreten.

Von Stinnes   zum Farbentrust.

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Hugo Stinnes   hatte auf der Höhe seines Ruhmes die Be­deutung der Delindustrie für die deutsche   wirtschaftliche Entwidlung folgerichtig erfannt. Zu den vielen Eroberungen, die er im Fieber wahn der Inflation vornahm, gehörte auch die Einflußnahme bei verschiedenen Delproduktions- und Handels= gesellschaften und vor allem bei der Riebeck- Montan- Gesell­fchaft. Hier konzentrierte er auch das Delgeschäft. Die Attien gesellschaft für Petroleumindustrie, die Olea Werte A.-G. für Mineralölindustrie u. a. wurden mit Riebeck zum Block der Stinnes- Riebed Montan und Delwerke verschmolzen. Die mit den fufionierten Gesellschaften hereingefom­menen Verträge mit dem Auslande und die Verbindungen mit füd­amerikanischen und anderen Petroleuminteressenten von Uebersee sollten den Grundstock abgeben für einen national und international gut verankerten Delfonzern. Mit der großen Stinnespleite zerfloß auch dieser Traum in ein Nichts. Der hier vereinigte Braunkohlen und Delkomplex ging an den Farbstofftrust, die IG Farbenindustrie  , über. Der Name der Braunfohlenwerke wurde wiederum auf A. Riebecksche Montanwerte Aktiengesellschaft zurückgeführt und die Delabteilung in Gasolin A.-G. umgetauft. JG. Farbenindustrie.- Standard Oil.- Koninklijke- Shell. Gleich nach der Umgruppierung begann der Farbentrust in der Gasolin A.-G. seine gesamten Interessen auf dem Gebiete der Vers flüssigung von Kohle zu konzentrieren. Mit dem Evag- Konzern, der die Patente des Berginverfahrens besigt, bestanden schon vorher Berbindungen. Durch die Gasolin A.-G. murden sie noch enger gefnüpft. Der Farbentrust erwarb Anteile von der zur Erdöl und Kohle Berwertungs. A.-G.( Evag) ge­hörigen Gesellschaften. Dadurch sicherte er sich die von Dr. Bergius gemachten Erfindungen. Die Evag stand der Koninklijke- Shell­Gruppe nahe und hatte in England wertvolle Interessengemein schaften u. a. mit der Distillers Co. Ltd. Edinburgh und Der International Sugar and Alcohol Co. Ltd. abgeschlossen. Nunmehr famen noch andere Abmachungen zustande. Die Delmerte Stern Sonneborn A.-G. in Hamburg  , die von der Shell- Gruppe beherrscht wird, übernahm in Berbindung mit der Mineralölmerte Rhenania G. von derselben Gruppe 25 Proz. der Attien der Gasolin A- G. Auf der anderen Seite übernahm die Deutsch  - Amerikanische Betroleum 2.-G. in Hamburg   ein gleich großes Aftienpaket der Gasolin. Sie ist bekanntlich eine Tochtergesellschaft der Standard Oil Co. So wird die Gasolin zur Hälfte von der IG Farbenindustrie   und den beiden Großkonzernen Standard Dil und Koninklijke- Shell beherrscht.

Die Bedeutung der Interessengemeinschaft. Damit vollzog sich eine Gruppierung von überragender Bedeu­tung. Die Standard Dil, die von dem Betroleumfönig Rode feller gegründet wurde und jetzt noch beherrscht wird, ist eines der größten Unternehmen der Welt. Die Standard Dil- Gruppe soll einen Börsenwert von 3% Milliarden Dollar( 15,75 Milli­arden Mart) repräsentieren. Die Koninklijke Neder landsche Maatschappij Maatschappij Exploitatie van Pe­troleum bronnen in Nederlandsch Indie, die im Jahre 1907 mit der englischen" Shell" Transport u. Tra ding Company Limited betriebstechnisch vereinigt wurde, ist die zweitgrößte Delgesellschaft der Welt und verfügt über riesige Befißtümer in allen Ländern der Erde. Es ist bezeichnend, daß diese beiden Riesen sich für die Erzeugung der künstlichen Del- und Betriebsstoffe, wie sie von dem Farbentrust in seinen Betrieben und mit Hilfe der großen Kohlenbefigtümer auf großzügigster Basis er­zeugt werden sollen, so lebhaft interessieren. Bielleicht spricht hier die stille Sorge mit, daß der der Erde entströmende Reichtum einmal nachlassen tönnte und man sich auf die künstliche Erzeugung von Schmier- und Betriebsstoffen werfen muß. Borerst versorgen sie über die Gasolin 2.-G. den deutschen Markt. Der Attienbesiz an der Gajolin soll gepoclt und in eine Dachgesellschaft mit internationalem Charakter übergeführt werden. Ein neuer internationaler Knotenpunkt, der nicht auf Del- und ähnliche Produkte sich allein beschränken wird, scheint hier zur Wirklichkeit zu werden.

Anglo- Persian Oil- Deutsche Petroleum A.-G. Bekanntlich kam vor einiger Zeit zwischen den beiden Groß­bantengruppen Deutsche   Bant und Disconto Gefell schaft eine Einigung über die von ihnen beherrschten Delgesell fchaften zustande. Die Deutsche Erdöl- Aktiengesellschaft( Dea) gehört zur Gruppe Disconto- Gesellschaft und die Deutsche   Betroleum A.-G. ( DPAG.), die mit Rüttger vorher eng liiert wurde, zählt zur Gruppe Deutsche Bank. Die Delinteressen der drei Gesellschaften( Dea, DRAG. und Rüttger) wurden in der DPAG. vereinigt. Bon den 35 Millionen Mark betragenden Aktienkapital der DPAG. erhielt die Tea 18 Millionen Mark und die Rüttgerswerke 13 Millionen Mart. Die Dea wandte sich nunmehr hauptsächlich ihren Stein- und Braun­kohleninteressen und die Rüttgerswerke ihren Spezialprodukten ( Leererzeugnisse usw.) zu. Bezüglich der DPAG. wurden sie zu reinen Holdinggesellschaften. Es war dies eine Konzentration, die, auf Rationalisierung und Arbeitsteilung zugeschnitten, durchaus Er folge verspricht.

Die Versuche der beiden deutschen Delfonzerne( der Dea und DPAG.), den früheren internationalen Aktionsradius wieder­zugewinnen, find von mir bereits an dieser Stelle früher einmal ge­childert worden. Beide hatten in Rumänien  , Galizien   und anderen Ländern Tochtergesellschaften, die durch den Krieg verloren gingen. Zu den Versuchen zu neuen internationalen Berbindungen gehörte die Gründung der Internationalen Petroleum- Union in Zürich   feitens der Dea, eine Zusammenfassung franzöfifcher, bel­gischer, tschechischer und überseeischer Delintereffen, die sich aber nicht bewährte. Nach längeren Verhandlungen fam es nun mit der Anglo- Persian Oil Company Limited zu einer Ber­einbarung dergestalt, daß diese 40 Proz. der Anteile der Oleg G. m. b. H. übernimmt. Letztere wurde von der Dea bei der Fusion übernommen und als gemeinsame Bertaufs- und Bertriebsgesellschaft ausgebaut. Neben einer geregelten Belieferung von Produkten aller Art durch die Anglo- Persian bekam die DPAG. noch eine geld­liche Zuwendung, die in der Rüttgers- Generalversammlung vom Vorfizenden mit 10 bis 20 Millionen Mark beziffert wurde. Außerdem finanziert die Anglo- Persian noch ihren Lieferungsanteil selbst durch Vorschüsse. Die Dler hat Tochtergesellschaften in Köln  , Wien   und Zürich   und eine weitverbreitete Absazorganisation.

Wiederanknüpfung der rumänischen Beziehungen.

Durch die Intereffengemeinschaft mit der Anglo- Persian bekommt die deutsche   Betroleumindustrie wieder Fühlung mit ihrer alten rumänischen Tochtergesellschaft, der Steaua   Romana. Diese und mit einem Netz von Tochtergesellschaft umgeben. Die Aktien der war von der Deutschen Bank in großzügiger Weise aufgebaut worden Steaua Romana mußten nach Kriegsschluß abgeliefert werden und wurden zwischen englischen, französischen und rumänischen Inter­effengruppen aufgeteilt. Den englischen Anteil übernahm die Anglo­Persian, die ihren Besitz an Aftien später noch vermehrte, so daß fie einen beherrschenden Einfluß besitzt. Nunmehr kommen die alten Gruppen auf diesem Umwege wieder mit ihrer Tochter zusammen. Die Anglo- Bersian erhält überdies nunmehr eine Abfazorganisation in Deutschland  , die sie vorher nicht besaß. Da die Oler auch in anderen Ländern Absatzorganisationen hat, faßt die Anglo- Bersian auch in diesen Ländern Fuß. So fommt eins zum andern, die Fäden gehen herüber und hinüber.

Die Anglo- Persian ist der drittgrößte Petroleumtrust der Welt. Sie hat eine Konzeffion auf 60 Jahre( bis 1961) in Persien  , die den größten Teil der dortigen Felder umfaßt. Die mit ihr eng ver­bundene Burmah Oil Company Ltd. in Glasgow   hat die Ausbeutungsrechte auf Erdöl   in Indien  . Die englische   Regierung hat auf beide Gesellschaften starten Einfluß. So find auf dem Gebiete der Delprodukte in den letzten Wochen Berbindungen zustande gekommen, die den deutschen Innenmarkt mit dem Beltmarkt in enge Beziehungen bringen. Darüber hinaus verbanden sich die größten Unternehmungen hierzulande mit den größten der Welt zu gemeinsamer Ausbeutung des inländischen Marktes und zu gemeinsamen Arbeiten auf technischen und organi­fatorischen Gebieten. Die Berflechtung des deutschen Kapitals mit dem ausländischen wurde um ein wichtiges Glied vermehrt. and

Paul Ufermann.

Ein deutscher   Maschinentrust. Fortschritte der horizontalen Konzentration. Die starte Rationalisierungs- und Konzentrationsbewegung in der deutschen Maschinenindustrie, die als Produktionsmittelindustrie naturgemäß den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Krisenherdes dar ftellt, verzeichnet einen neuen Höhepunkt. Bisher beschränt. ten sich die Bemühungen des Vereins Deutscher Maschinenbauanstal ten, der die Bewegung systematisch und auch erfolgreich beeinflußt, auf die Schaffung von Produktions- und Verkaufsgemeinschaften. Die finanziell felbständig bleibenden Werke wurden zu loseren oder engeren Interessengemeinschaften zusammengeführt, die so weitgehend als möglich in der Auftragswerbung die Konkurrenz ausschalten, gemeinsame Angebote machen, ihre Produkte in den Interessengemeinschaftswerken spezialisieren, Batente gemeinsam ver­werten, die Produkte, und besonders die Ersatzteile typen und normen, und durch technische Ausschüsse regelmäßig ihre Erfahrungen aus. tauschen. Nebenher, aber nicht weniger wichtig, wurde der gesamten Industrie für den Rohstoffbezug durch die Arbeitsgemeinschaft der verarbeitenden Industrie( Avi) der Vorteil der Eisen und Stahlversorgung zu Weltmarktpreisen gesichert, was bekanntlich in dem Rückvergütungsvertrag zwischen den Eisen­und Stahlverbänden und der Avi geschehen ist. Offenbar durch die Initiative des, Vorsitzenden des VDMA., Generaldirektor Reuter von der Deutschen Maschinenfabrik- A.- G., Berlin  - Duisburg  ( Demag  ), wurde nun zwischen dem Montantrust und der Demag  eine Bereinbarung getroffen, die für die zukünftige Entwick lung Ber. Stahlwerte- A.- G. sowohl als der Maschinenindustrie von außerordentlicher Bedeutung sein wird.

Nach dieser Vereinbarung gibt der Mentantrust die Maschinen­produktion in seinen Werfen ganz auf und überträgt die gesamten Maschinenbauinteressen auf die Deutsche   Maschinenfabrit- A.- G., Ber­ lin  - Duisburg  . Die gesamten Wertsanlagen der Maschinenfabrik Thyssen gehen auf die Deutsche Maschinenfabrik über und werden mit deren eigenen Werken( Benrath- Duisburg und Wetter) zu einem Betrieb und einer neuen Firma vereinigt( Demag- A.- G."). Die alte Demag   bleibt bestehen, wird aber zur Holdinggesellschaft, die für die von ihr eingebrachten Werte 80 Pro3. des Aktienkapitals der neuen Demag   erhält und diese Aktien mit ihren übrigen Beteiligungen( legte Bilanz 9,60 Millionen) zusammenfassen wird. Das Aktienkapital der neuen Demag   steht noch nicht fest, wird aber nach den vorliegenden Meldungen 25 Millionen nicht übersteigen. Die grundsägliche Bedeutung der Herauslösung der Maschinen­intereffen aus dem Montantrust kommt darin zum Ausdruck, daß der Montantruft für die Thyssenfabriken teine mitbestimmen den Aktien, sondern neben Bar beträgen nur dividenden­

Dienstag, 29. Juni 1926

berechtigte Genußscheine erhält. Damit erfolgt, wenigftens für das Berhältnis des Montantrusts zur verarbeitenden Industrie, eine flare Trennung zwischen der eisen- und stahl erzeugenden und der eisen- und stahl verarbeitenden Industrie. Für den Prozeß der horizontalen Spezialisierung und Kenzentration ein bedeutendes Ereignis.

Die neue Demag   selbst wird durch die Größe und die ausschlag­gebende Stellung der in ihr vereinigten Werke zum Trust. In ihren Betrieben werden Anlagen im Mindestwert von 50 Millionen in­vestiert sein. Nimmt man die Beteiligungen der Holding- Demag hinzu( Schieß- Defries A.-G., Düsseldorf  , Eisenwert A.-G., Hamburg  , Carlshütte A.-G., Waldenburg- Altwasser, Gewerkschaft Orange, Gelsenkirchen  , Carl Flohr A.-G., Berlin  , Aufbereitung A.-G., Essen, Maschinenfabrit Jaeger G. m. b. 5., Duisburg  , Rybniker Maschinen­bau G. m. b. H., Maschinenbau A.-G. Tigler, Duisburg- Meiderich), so ergibt sich für den Interessenkreis der Demag   auf dem Gebiet des Kranbaus und schwerer Werkmaschinen eine beherrschende Stellung.

die Montanindustrie und die Maschinenindustrie. Für die Montan­Die Vorgänge find von symptomatischer Bedeutung für industrie bedeuten sie eine noch schärfere Absage an die verti industrie bedeuten sie eine noch schärfere Absage an die verti

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Deutschlands Zollerhöhungen wichtiger Lebens- und Futtermittel Ab 1. August 1926

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tale Konzentration, als sie bisher in der Auflösung der Vertikal­fonzerne schon zum Ausdruck fam. Man darf gespannt sein, ob die ständigen Verhandlungen zwischen dem Montantruſt einerseits, Kloedner, Krupp, Linte- Hoffmann- Bauchhammer und Haniel   anderer­seits, die zunächst auf die Verteilung der Stumm- Erwerbungen des Montantrusts abzielen, nicht auch Folgen für die Angliederung von Maschineninteressen haben wird. Für die Maschinenindustrie bedeuten die Borgänge eine überraschend starte Betonung des Trustgedanfens, werden können, den man aber wegen der Vielfältigkeit, der Produkte für den Interessengemeinschaften zwar immer als Vorläufer angesehen bisher für die Maschinenindustrie für wenig anwendbar hielt. Gerade das starke Streben nach Typifierung und Normung der Maschinen Trust zum Siege führen( vergleiche den Miag"-Trust), wenn auch und ihrer Ersatzteile dürfte aber je länger desto stärker auch hier den die Truftbildung sich in den verschiedenen Absatz- und Versorgungs richtungen spezialisieren wird.

Reichsbank und Wirtschaft.

Die Reichsbant ist die einzige Stelle in Deutschland  , bei der ges miffe gesamtwirtschaftliche Borgänge fofort öffentlich erfennbar und einigermaßen beurteilbar werden; das geschieht durch ihre wöchent lichen Ausweise. Der diesmalige Ausweis zum 23. Juni iſt in doppelter Hinsicht bemerkenswert. Einmal bestätigt sich unsere Ver­mutung von der vorigen Woche, daß die Diskontermäßigung vom 7. Juni auf das Wechselgeschäft der Reichsbank feine steigende Wirkung ausüben wird. Im Gegenteil hat sich die rückgängige Be­wegung der Vorwoche noch fortgesetzt. Die Wechselbestände find erneut zurückgegangen, und zwar um 59,2 auf 1224 Mil­lionen. Die Lombard- und Effektenbestände blieben, ebenso wie der geringe Bestand an weiterbegebenen Wechseln, fast unverändert. Sodann hat der Bestand der kurzfristigen, de cungsfähigen Devisen wiederum eine starke Berminderung erfahren; um 55,6 auf 149,8 Millionen Marf. Das ist seit dem 31. Mai emne Berminderung auf fast ein Drittel( 31. Mai 387,5 millionen, 7. Juni 355,9 Millionen, 15. Juni 205,4 Millionen, 23. Juni 149,8 Millionen). Ob sich daraus schon etwas für eine erneute Ber­schlechterung der Handelsbilanz im Juni entnehmen läßt, steht dahin. Jedenfalls dürften die kürzlich gemeldeten Kapitalüber­tragungen deutscher   Banken zur Zeichnung ausländischer Anleihen und die Rückzahlung furzfristiger Auslandskredite damit in Zu sammenhang stehen. Die großen Devisenanforderungen bei der Reichsbank find außerdem für die gegenwärtige Fieberspannung in der Wirtschaft charakteristisch. Da die Giroeinlagen der Reichsbank­fundschaft mit 764 Millionen gegen die Vorwoche fast unverändert find(+1,0 Mill.), erklärt sich der neuerliche Rückgang des Notenumlaufs der Reichsbank um 114,7 auf 2498,1 Millionen und des Umlaufs der Rentenbankscheine um 27,3 Millionen auf 1237,0 Millionen fast ganz aus dem rückgängigen Wechselgeschäft und den Devisenanforderungen. Gold und bedungsfähige Devisen zusammen betragen 1642,0 Millionen Mart gegen 79,5 Millionen am 31. Mai und 1788,4 millionen am 22. Mai. Trotz der rückgängigen Deckungsdevisen ist das Deckungsver hältnis der Noten aber, da der Notenumlauf entsprechend sant, nur geringfügig verkleinert, von 67,2 Proz. in den beiden Maiwochen auf 65,7 Proz

Betriebsratsmitglieder im Aufsichtsrat.

Man weiß es, daß die Betriebsratsmitglieder im Aufsichtsrat den kapitalistisch eingestellten Verwaltungen sehr unbequem find, besonders dann, wenn sie energisch ihre Rechte als Arbeitnehmer­vertreter wahrnehmen. Man kann es verstehen, daß es der Ver­waltung der F. G. Dittmann Attiengesellschaft mehr als peinlich war, als das Betriebsratsmitglied des Aufsichtsrats Johann Tommet, ein Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes, in der Generalversammlung öffentlich ertlärte, er hätte weder der Bilanz noch dem Geschäftsbericht in der Aufsichtsratsiigung zugestimmt, weil sich die Verwaltung geweigert hätte, die unterlagen vorzulegen, aus denen er sich ein Bild über Geschäftsbericht und Bilanz hätte machen können. Wie wir erfahren, waren die

Landeshuter Leinen- und Gebildweberei

Grünfeld

Berlin W 8 Leipziger Straße   20-22

Mittwoch, 30. Juni wegen Lageraufnahme

Donnerstag, 1. Juli beginnt der

bis 11 Uhr geschlossen

Saison- Ausverkauf