bas Tarifamt hat ja nicht die Pflicht, unbillige Härten auszugleichen, sondern nur die Intereffen des Magiftrats Berlin   zu wahren.

Oberfeuerwehrmann G. hat diesen Undant nicht lange überlebt, am 30. Dezember 1925 ist er gestorben. Seine Witwe ist jedoch augenblicklich lauf ärztlichem Gutachten zu 100 Pro3. ermerbs= unfähig. Ihr 20jähriger Sohn ist erwerbslos. Der Witwe Witwengeld zu geben, hat das Tarifamt der Stadt Berlin   noch immer nicht für notwendig gehalten. Wir hoffen, daß es nur dieser Zeilen bedarf, um den Magistrat Berlin   zu veranlassen, daß er dem Tarif vertragsamt Anweisung gibt, den Tarifvertrag so zu handhaben, wie er gehandhabt werden muß, wenn unbillige Härten vermieden werden follen.

., Blöder Schwindel."

Auf der täglichen Suche der Leute in der Roten Fahne" nach Stoff, um den Borwärts" herunterzureißen, muß helfen was helfen mag. In Nr. 317 vem Donnerstag abend gaben wir eine EB.- Meldung über Streifbrecherei beim Streit der Nem Dorfer Untergrundbahner etwas gekürzt wieder. Die Ueberschrift, die wir der Meldung gegeben hatten:„ Die Streifbrecher", blieb beim Um­bruch aus räumlichen Gründen fort. Die Rote Fahne" gibt unfere Meldung als Zitat richtig wieder, läßt aber bei der polemischen Wiedergabe ein Komma fort, um einen blöden Schwindel" aus der Meldung zu konstruieren, woran das Schlimmste sei, daß die Gewerkschaftsredaktion des„ Borwärts", diesen Schwindel anstands­los abdruckte.

Wir müssen den Schwindel aufdecken: Der Sag um den es sich dreht, lautet:

,, Etwa 40 Proz. der Untergrundbahnen New Yorts fonnte im Laufe des gestrigen Tages verkehren, besonders deshalb, weil arbeitswilliges Personal aus Chicago   und anderen Städten mit Untergrundbahnen, nach New York   gesandt worden waren."

Für jeden, der lesen fann, heißt das, daß aus Städten, die Untergrundbahnen haben, ein Teil der Bediensteten als Streitbrecher nach New Yort gefchidt worden sei.

Am 7. Juli 1926 verstarb plötzlich unser Ehren­mitglied, der Tapezierermeister

Simon Feder

Berlin NW 23, Flensburger Straße 18 Fachredakteur der Allgemeinen Tapezierer- Zeitung im Alter von 64 Jahren.

Tief erschüttert stehen wir an der Bahre des Verblichenen, dessen Leben der Organisation ge­widmet war.

Ehre seinem Andenken! Berlin  , den 8. Juli 1926.

Der Vorstand der Tapezierer- Innung Groß- Berlin. Die Beerdigung findet am Sonnabend, den 10. Juli 1926, nachm. 3 Uhr, auf dem Friedhof der Freireligiösen Gemeinde, Berlin   N 58, Pappel­allee 15, statt.

In der.. wurden die Borte mit Untergrund. Außerordentliche Delegiertenkonferenz der Bergarbeiter. bahnen" unterstrichen und dann bemerft: Streifbrecher von Chicago   und anderen Städten mit untergrundbahnen" haben einige Führer der Bergarbeiter eine außerordentliche Dele­London, 9. Juli.  ( TU.) Wie eine Nachrichten- Agentur meldet, nach New York   zu schaffen, ist ein starkes Stüd." ferenz soll darin bestehen, von den Bergarbeitern eine Erklärung zu giertenkonferenz der Bergarbeiter einberufen. Der Zweck dieser Kon­erklärte gestern in einer Rede, die Ablehnung der Führer der Berg­erlangen, daß sie den Bericht der Studienkommissien als Basis für eine Lösung der gegenwärtigen Krise vorschlügen. Frank Hodges arbeiter, den Bericht der Kohlenfommission anzunehmen, sei einer der größten Fehler in der Geschichte der englischen Bergarbeiter= bewegung.

Der Effekt des starken Stückes ist durch die Fortlaffung des Kommas hinter Untergrundbahnen erzielt worden, um uns und anderen Städten feien Streifbrecher per Untergrund zu unterſtellen, wir hätten unseren Lesern berichtet, aus Chicago  bahnen nach New York   befördert worden. Die Liebe macht blind!

Erfolg der Hafenarbeiter in Antwerpen  .

Brüffel, 9. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.) Im Antwerpener Hafenstreit schlug ein neuer Einigungsversuch zunächst fehl. Die Unternehmer hatten einen neuen Vorschlag gemacht, sofort 38 Franten Tagelohn auszuzahlen, der ab 1. Auguft auf 40 Franken erhöht werden sollte. Die Streifleitung beschloß, den Vorschlag einer Urabstimmung zu unterbreiten, die aber mit 2838 Stimmen gegen 924 Ablehnung ergab. Inzwischen sind die mit Schiffsreparaturen beschäftigten Metallarbeiter ebenfalls in Streit getreten, der sich rasch ausdehnt. Merk­würdig ist, daß der in Antwerpen   eingelaufene Sowjetdampfer Krasnone 3pama seine Getreideladung durch eigene Mannschaft mit Zuhilfenahme streitbrecherischer Vorarbeiter löschen ließ.

Der New Yorker Untergrundbahnstreik.

New Port vom 8. Juli, daß der Untergrundbahnstreit feinen Erfolg Condon, 9. Juli.  ( WTB.)„ Daily Telegraph  " meldet aus darstelle, 1. weil das Personal der Hochbahn größtenteils dem Streik nicht beigetreten fei, und 2. wegen der Tatsache, daß die Geschäfts leute und die Angestellten mit ihrem eigenen Auto ins Geschäft fahren Die Untergrundbahn konnte heute während der Hauptverkehrsſtunden und die Wagen von ihren Frauen wieder nach Hause fahren lassen. etma 50 Prozent des normalen Verkehrs aufweisen.

Im Widerspruch zu dieser Meldung steht die folgende, die auf eine Verschärfung des Streifs schließen läßt.

New York  , 9. Juli.  ( WTB.) Heute früh entgleifte ein Zug der Untergrundbahn, wodurch beträchtlicher Materialschaden angerichet wurde. Die Arbeiter der Kraftwerte werden dem Streit der Motorführer und Beichensteller mög

nehmer abgelehnt hatten, haben diese die Forderung auf einen Nachdem die ftreitenden Hafenarbeiter den Borschlag der Unterlicherweise morgen beitreten. Tage Iohn von 40 Franken voll und ganz bewilligt unter der Bedingung, daß die Arbeit am Freitag morgen aufge= nommen wird. Damit haben die Arbeiter einen vollen Sieg er­rungen.

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