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Gewerkschaftsbewegung

Der Bergarbeiterverband 1925.

Das Jahrbuch 1925 des Verbandes der Bergarbeiter Deutsch­ lands gibt eine erschöpfende Uebersicht über die wirtschaftliche Ent­wicklung des gesamten deutschen Bergbaues, der Entwicklung des Bergarbeiterverbandes und fein Schaffen im Vorjahre. Unter allen Berufsschichten sind es wohl die Bergarbeiter, die die Folgen des verlorenen Krieges jetzt am stärksten zu spüren bekommen. Auch die jezige Krise, für die man so viele Namen, aber keine Behebungs­möglichkeit findet, hat über die Bergarbeiterschaft unbeschreibliches Elend gebracht. Die unzähligen

Jetriebsflillegungen, Feierfchichten und Maffenentlaffungen im Bergbau sind auch am Bergarbeiterverband nicht spurlos vorüber­gegangen. Wenn auch der Mitgliederrüdgang von 190 224 zu Be­ginn des Jahres 1925 auf 187 818 nicht so erheblich ist, so ist doch die Fluktuation in der Mitgliederbewegung beachtlich groß. Der Jahresbericht stellt gegenüber 60 159 Neuaufnahmen, Wiederein­tritten, Uebertritten und zugezogenen einen Gesamtabgang von 62 565 Mitgliedern fest. Der Hauptgrund dieser bedauerlichen Tat­fache ist, wie schon erwähnt, die durch die Absazkrise im Bergbau erfolgten Maffenentlassungen. Burden doch schon allein im Ruhrbergbau die Belegschaften um 70 000 bis 75 000 Arbeiter vermindert. In anderen Rohlenrevieren ist der Abbau im gleichen Maße erfolgt. Ein nicht zu unterschäßendes Gefahrenmoment der freigewertschaftlichen Bergarbeiterbewegung ist jedoch die im Be­richtsjahre stärker denn je hervorgetretene gelbe werfver einsbewegung. Die Unternehmer, die sonst nicht laut genug über die hohen sozialen Lasten und andere angeblich unproduktive Ausgaben flagen, lassen es sich Unsummen tosten, diese Be­wegung aufzupäppeln. Durch Zechenzeitungen, in denen das traute Heim befurgen, Eheschließungen und andere Familienereignisse be­kanntgegeben werden, von Lohnreduzierungen, Arbeiterentlassungen, Kultur- und Kloffenkampffragen aber nichts gesagt wird, versucht man, die Arbeiter zu stillen Duldern ihres Schidials zu machen. Der Reichsverband ,, vaterländischer" Arbeitervereine gewährt bei einem Wochenbeitrag von 25 Pfennigen, Kranken- und Unfallunterstüßung, Konfirmandenbeihilfe, Wochen hilfe, Sterbegeld und auch" Gemaßregelten- und Streifunterstützung. Leider gibt es wie überall, so auch unter den Bergarbeitern noch viele, die in einer Organisation nur einen Unterstüßungsverein sehen, und sich dem Verein mit dem niedrigen Beitrag anschließen, ganz gleich, welchen Charakter er hat. Indenfalls muß die Gefahr, die Der Arbeiterbewegung von diesen Auchorganisationen" droht, auf das schärfste bekämpft werden. Ein erfreuliches Zeichen der Wieder sefur.dung des deutschen Gewerkschaftslebens war

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der Uebertriit der Bergarbeiterunion

zum Bergarbeiterverband, wodurch die organisatorische Bersplitterung ber Bergarbeiter wenigstens etwas gemilbert worden ist. Allerdings hat sich bei dem llebertritt gezeigt, was es mit dem Maulaufreißen ber überrevolutionären Führer" auf sich hat. Während man früher Die Zahl der der Bergarbeiterunion Angehörigen fraftmeierisch auf 100 000 angab, waren es bei den Uebertrittsverhandlungen nur noch 8000. In einer dem Bergarbeiterverband zugesandten Aufstellung waren es noch 7410, von denen bis zum 19. September 1925 ins Hejamt 3630 zum Bergarbeiterverband übertraten.

Maßnahmen zum Schute des französischen Arbeitsmarktes.

und Urlaubstürzungen. In den Fällen, wo die Orga französische Ansehen geschädigt, sondern auch der An­nisation eingriff, gelang es meist, die Unternehmer zur Ein- schein erweckt werde, als ob Frankreich in den englischen Berg­haltung der vertraglichen Verpflichtungen zu zwingen. Tarifbearbeiterfonflikt eingreifen wolle, ein Protestschreiben anden wegungen wurden im Geschäftsjahr insgesamt 113 geführt. Minister für öffentliche Arbeiten gerichtet habe. Davon waren 105 ohne und 8 mit Arbeitseinstellung. Von den 105 Bewegungen ohne Streif waren 104 erfolgreich und eine ohne Erfolg. Von den acht Streifs fchen Braunkohlenbergbau gelang es, eine geringe Ver­waren fünf erfolgreich und drei erfolglos. Im mitteldeut­fürzung der Arbeitszeit von 60 auf 58 Stunden durchzusetzen. Der Braunkohlenbergbau des Kölner Reviers erhielt eine Verkürzung der Arbeitszeit um eine Stunde von 10 auf 9 Stunden. Im bayerischen Erzberg bau wurde die Schichtzeit unter Tage von 9 auf Stunden verkürzt. Im Schieferbergbau Thüringens fonnte an Stelle der neunstündigen wie der die achtstündige Arbeitszeit eingeführt werden. Bei den Löhnen ist trotz der Krise eine Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen gewesen. Gerade in der jetzigen Krisenzeit hat sich die Organisation als ein startes Bollwerf gegen das sozialreaktionäre Unternehmertum erwiesen.

wird, muß im Besize eines besonderen, mit der Bezeichnung und Jeder Ausländer, der in Frankreich als Arbeiter beschäftigt Ausweises sein. Der Uebergang zu einer anderen Arbeit ist dem Datum des Abschlusses seines Arbeitsvertrages versehenen frühestens nach Ablauf eines Jahres nach Ausstellung des Ausweises gestattet; es sei denn, daß der Arbeiter im Besize eines vom öffent lichen Arbeitsnachweis unter Berücksichtigung der Lage des Arbeits­marktes und der fachlichen Eignung des Arbeiters ausgestellten Zeugnisses ist.

Achtung, Bauarbeiter! Die Firma A. Richter u. Schädel, Berlin Stegliz , Körnerstr. 28/29, hat wegen Bezahlung der Verblendarbeiten mit den Akkordmaurern Differenzen. In Frage kommen die Baustellen Pantow, Kissinger Straße, Ecke Zehlen= Groß- Lichterfelde, Potsdamer-, dorfer Straße, und Zehlendorf , Albrechtstraße. net du Deutscher Baugewerksbund, Baugewerkschaft Berlin . Verband der Akkordmaurer Groß- Berlins .

Uchlung, Baudelegierte des Deutschen Baugewerksbundes, Baugewerkschaft Berlin .

Das Gesamtvermögen in Haupt-, Bezirks- und Lokal­faffen betrug am Schlusse des Berichtsjahres 4 323 942,12 Mart gegen 3 543 256,75 Mart im Vorjahre. Das Gesamtvermögen ist also um 780 685,37 Mart gestiegen. Das Vermögen betrug am Schlusse des Berichtsjahres auf den Kopf des Mitgliedes berechnet 22,98 Mark gegen 15,40 Mart am Schlusse des Vorjahres. An Unter­ftübungen wurden 1924 insgesamt 1 250 000 Mart, dagegen 1925 1725 000 Marf ausgegeben. Die Mehrausgabe ist in der Hauptfache darauf zurückzuführen, daß im Berichtsjahre alle Unterstüßungen wieder in voller Höhe und für die im Statut vor­gefehene Dauer gezahlt wurden. Das Jahrbuch enthält weiter noch eine Fülle sehr guten Materials über die wirtschaftliche Lage treten fein! Wo der Baubelegierte unserer Organisation nicht angehört, ist des Bergbaues, produktionsstatistische Angaben, Sozialpolitit und Gesetzgebung, die hier aber nur erwähnt werden können.

( Die Tarifbewegung in der Metallindustrie.

Bei den geftrigen Berbindlichkeitsverhandlungen über den am 23. Juni gefällten Schiedsspruch für die Angestellten der Berliner Metallindustrie, durch den das bisherige Ge­haltsabkommen unverändert bis zum 30. September verlängert wird, waren die Vertreter des VBMJ., wie üblich, nicht erschienen Dementsprechend gaben die Angestelltenvertreter nur die Erklärung ab, daß sie auf die Berbindlichkeitserklärung des vom VBMI. ab­gelehnten Schiedsspruches bestehen. Die Entscheidung des Schlichters wird in den nächsten Tagen den Parteien übermittelt werden. Es ist mit ziemlicher Bestimmtheit zu erwarten, daß der Schiedsspruch, der den meisten Angestellten ja nur das zum Leben Dieses Ergebnis wurde in der gestrigen Versammlung der beteiligten Notwendigste weiter garantiert, verbindlich erklärt wird. Heber Funktionäre in Haverlands Festfälen berichtet. Anschließend daran legte Günther vom Butab den Funktionären die Bedeutung bes jegt vom Reichsrat genehmigten Gefeß es zum Schußze der älteren Angestellten dar. Einer Anregung aus der Versammlung folgend, beschlossen die anwesenden Vertreter der im AfA- Ortsfartell zusammengeschlossenen Angestelltenorganisationen, nach Veröffentlichung des Gesetzes und der dazu gehörigen Aus­versammlung damit zu beschäftigen. führungsbestimmungen sich in einer allgemeinen AfA- Funktionär­

Am Dienstag, 13. Juli, nachmittags 5 Uhr, im Dresdener Kafino, Dres. dener Straße 96, Baudelegiertenversammlung jämtlicher Fachgruppen des Bau gewerksbundes. 1. Bortrag des Kollegen Silberschmidt: Die Arbeitslosigkeit im Baugewerbe". 2. Mitteilung betr. Julistatistik. Die Baudelegierten und Betriebsräte werden ersucht, pünktlich zu erscheinen. Jede Baustelle muß ver. von den Kollegen unserer Organisation auf der Baustelle ein Vertrauensmann au bestellen. Verbandsbuch und Delegiertenkarte sind am Saaleingang vor. zuzeigen. Ohne diese kein Zutritt. Der Vereinsvorstand.

Freie Gewerkschaftsjugend. Wir beteiligen uns gemeinsam am Falken­berger Fest, welches der Witterung wegen am vorigen Sonntag ausfallen mußte. Ferner weisen mir auf die Gruppenleiterzufammfunft am Montag, 12. Juli, hin, die das begonnene Thema: Die deutsche Jugendbewegung, ihr Wesen und Werden" fortsegt. Gruppenleiter, forgt für regen Besuch.

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Aus der Partei.

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11 Anna Kuliffchoff zum Gedächtnis. Spärlich und wenig aufjehenerregend sind in den letzten Monaten die Lebenszeichen der von Mussolini verfolgten soziali­tischen Partei Italiens gewesen. Aber die Internationale wird diese feltenen Lebenszeichen mit um so liebevollerer Sorgfalt registrieren. Schienen, das dem Andenken der am 29. Dezember 1925 verstorbenen So ist dieser Tage in Mailand ein schönes, schlichtes Buch er­Borfämpferin der italienischen Arbeiterbewegung Anna Kulit. schoff gewidmet ist. Mit rührendem Fleiß und feinstem Taft hat ber Lebensgefährte der Toten, Filippo Turati , der große

und greise Führer des italienischen Proletariats, feiner Kampf­Schilderungen, persönlichen Erinnerungen und politischen Würdi genoffin ein schlichtes Denkmal errichtet: neben biographischen gungen aus der Feder der bedeutendsten freien Geister Italiens find in diesem Buch zahlreiche Artikel und Zuschriften aus Italien und aus allen Ländern aufgenommen. Vor diesem pietätvollen Wert mußte jogar der Faschismus halt machen.

Die Bergbauunternehmer versuchten besonders im legten Halbjahre, durch Einführung einer verlängerten Ar­beitszeit und Abbau der Löhne den wirtschaftlichen Wiederaufstieg in ihrem Sinne zu ermöglichen. Durch Betriebs­Zur Ausfuhr französischer Kohle nach England. ftidlegungen und Massenentlassungen übten sie auf die Belegschaften Paris , 9. Juli. ( WTB.) In der gestrigen Sitzung der Berg einen Druck aus, um fie zu zwingen, von den tarifvertraglichen merkskommission der Kammer teilte der Vorsitzende Leistungen abzusehen. Leider stimmten auch einzelne Arbeiter und Charles Baron mit, daß er wegen der beträchtlichen Aus­Belegschaften für und Berlagsanstalt Vaul Ginger u. Co. Berlin GW 68 Arbeitszeitverlängerungen fuhr französischer Kohle nach England, durch die nicht nur das

Berantwortlich für Bolitik: Ernst Reuter : Wirtschaft: Artur Saternus: Gewerkschaftsbewegung: Fr. Ekkorn; Feuilleton: Dr. John Schitowski; Lokales und Sonstiges: Frik Raritädt: Anzeigen: Tb. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Verlaa G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckerei Lindenstraße 3. Sierau 2 Beilagen und Unterhaltung und Wiffen".

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