Der Mörder.
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Leidenschaft, hemmungsloses Triebleben, Mord, Skandal, Tragödien find in unserer Zeit Alltagsgeschichten geworden. Irgendwo fizt auf einer Anklagebank ein Angeklagter, dessen Eifersucht ihn zum Mörder seiner Frau gemacht hatte. Irgend einer... Großstadttyp. Frühgereift. Durch die Inflation selbständig geworden. Einer, der mir und mich" wörtlich und praktisch nie unterscheiden konnte. In der Blütezeit fauler Geschäfte zu seinem Vorteil. Kaum vorgebildet, wurde er ,, Bankbeamter". Elegante Garderobe, Lurus, Belze, Schmuck in allen Schikanen für das einmal notwendige Weibchen". Nun wurde sie„ Dame" und auch gesetzlich seine Frau. Ein hübsches Lärvchen und gesellschaftliche Anpassungsfähigkeit. Da kam der Sturz aus allen Träumen und Himmeln, die Pleite. Ohne Eleganz, ohne Frack glaubte er nun nicht mehr leben zu fönnen, also wurde er Gelegenheitskellner. Sie arbeitet als Friseuse in einem ersten Salon, in dem viele und verwöhnte Herren das lebensnotweidige Bedürfnis verspüren, ihre zarten" Hände von noch zärteren Händen manicüren zu lassen... Und mit dieser Arbeit ernährte sie ihn. Mit der Ehe stimmte es nicht. Von Anfang an. Die Aerzte bezeichneten ihn als start homosexuell. Sie" blieb nach seiner Ansicht für ihn stets die fast unberührte Schönheit... Das Häkchen Unnatur wurde zum Hafen, seitdem das Geld knapp wurde. Eines Nachts wurde er hellsehend. Sie kam eine ganze Nacht nicht nach Hause. Und als sie heimkehrte, erstach er fie. Ohne Affett, wohlüberlegt. Dafür sitzt er in Haft. Trotz der Sachverständigen urteile wird man ihn verurteilen. Nicht einmal von moralischer Notwehr kam ja gesprochen werden, denn seine Ehe war für ihn feine Herzensangelegenheit. Grelle Streiflichter wirft solch ein Fall auf die Eheverhältnisse unserer Zeit. Berantwortungslos wird nur zu oft geheiratet. Ebenso trennt man sich, wenn nicht im Guten, so mit Gewalt. Der rechte Sinn einer Ehe ist für viele unverständlich geworden, sie entwürdigen sie zu einem alltäglichen Geschäft oder zur Versorgungsanstalt, in der einer bestimmt ausgebeutet wird. Und nur darüber fällt der Richter Urteile...
Die Verzweiflungstat einer Ehefrau. Eine verdorbene Silvesterfeier.
Aeußerst milde Richter fand Frau K. in Neukölln, als fie fich wegen einer schweren Anklage zu verantworten hatte. So harmlos, wie die Sache ausging, sah sie anfangs nicht aus. Es lag der Berdacht eines Mordversuches vor, und auch die Anklage lautete auf vorfäßliche schwere Körperverlegung und auf Nötigung. Das Gericht verneinte jedoch die nötigung der Ehefrau tönnte nicht das Recht abgesprochen werden, ihren Mann für sich behalten zu wollen, desgleichen verneinte es auch die vorsätzliche schwere Körperverletzung, nahm fahrlässige an und stellte das Verfahren ein, da wegen dieser keine Anklage erhoben worden mar. Blieb noch unbefugter Waffenbesig. So wurde ihr Revolveranschlag auf den Ehemann mit einer Geldstrafe von 20 Mark quittiert. Wie aber, wenn einer der vier Schüsse nicht eine geringe Gefichtsverlegung verursacht hätte, sondern töblich gewesen wäre? Frau K. kann von Glück reden.
fie ohne Zweifel die Sachen in die Behrenstraße getragen und ste dort verladen. Mitteilungen von Passanten, denen vielleicht ein Wagen mit Stoffen um die angegebene Zeit aufgefallen ist, erbittet Kriminalkommissar Braschwiß, Dienststelle B. 5, im Polizeipräsidium.
Was die„ Rote Fahne" verschweigt.
Bon der ersten bis zur letzten Zeile ist die ,, Rote Fahne" angefüllt mit Schimpfereien gegen die Sozialdemokratie. Was auch auf Gottes weitem Erdenrund passiert, alles muß herhalten, um nachzuweisen, daß die Sozialdemokratie der schlimmste Lügen zurückzuweisen. Bei der„ Roten Fahne" ist es gleich beFeind der Arbeiterschaft ist. Es hat keinen 3wed, alle die zeichnend ſowohl, was sie mitteilt, wie auch, was fie verschweigt. In ihrer Freitagnummer baut sie einen ganzen Leitartikel auf der erlogenen Behauptung auf, die von der Sozialdemokratie eingebrachte neue Berliner Grundsteuerordnung mit jozialer Staffelung sei bereits im Magistrat gescheitert und nicht einmal dem Oberpräsidenten zur Genehmigung vorgelegt. Für die Rote Fahne" genügt es, wenn bürgerliche Blätter, die er flärte Gegner dieser Reform sind, sich gegen die neue Ordnung gen aufstellen. Auf der anderen Seite hält sie es nicht für notaussprechen und über ihr Schicksal vollkommen falsche Behauptunwendig, ihren Lesern mitzuteilen, daß die Aktion der Berliner Sozialdemokratie auf Erhöhung der von der Stadt in diesem Jahre auszuwerfenden Mittel für Wohnungsneubau den Erfolg gehabt hat, daß auch der Berliner Magistrat einer Auswirkung von 25 Millionen Mart zugestimmt hat. Das dürfen natürlich die Leser der„ Roten Fahne" nicht erfahren. Das wäre der Moskauer Kommunalsowjet, der doch über ganz andere politische für sie genau so schädlich, wie wenn sie etwa erfahren würden, was und wirtschaftliche Mittel verfügt, als die in einem fapitalistischen Staat lebende Berliner Stadtverwaltung selber für den Wohnungs bau nichts tut. Wie wäre es, wenn die„ Rote Fahne" einmal mitteilen würde, wie kläglich die Leistungen der Moskauer Stadt verwaltung auf diesem Gebiete sind? Wie wäre es ferner, wenn sie einmal einen Bericht über die ununterbrochenen Mietssteige rungen, die jetzt auch in Mostau vorgenommen werden, bringen würde? Wir würden gar nicht verlangen, daß sie diese Vergleiche vorne auf der ersten Seite ihrem demogogischen Angriffen gegen die Berliner Sozialdemokratie gegenüberstellt. Wir würden vollständig zufrieden sein, wenn sie es im kleinsten Druck im hintersten Winkel versteckt mitteilen würde.
U
Tausend Morgen kulturland vernichtet.
Während in den meisten bisher von Hochwasser betroffenen Gegenden ein Sinten des Wasserstandes festgestellt werden kann und die betroffene oder gefährdete Bevölkerung wieder anfängt aufzuatmen, hat die neue Hochwasserwelle der Elbe an der anhaltis schen Grenze wiederum Unheil gebracht. Unmittelbar bei der Stadt Coswig in Anhalt hatte man schon am Donnerstagnachmittag feststellen können, daß der Elbdamm, der das sogenannte Coswiger Lug schützen soll, vom Hochwasser unterspült zu werden und nachzu fährdeten Stelle entstand hier in der Nacht zum gestrigen Freitag ein geben drohte. Trotz der sofert einsetzenden Arbeiten an dieser ges Bruch in einer Breite von etwa 30 Metern, durch den das Wasser mit rasender Schnelligkeit in das Lug einströmte. Etwa 1000 Morgen wertvoller Wiesen und Getreidefelder, die größtenteils Kleinbauern und Arbeitern gehörten, sind vernichtet worden. Seit dem gestrigen Freitagabend ist ein langsames Fallen des Hoch= Wassers der Elbe zu verzeichnen.
Unwetterkatastrophe bei Leipzig .
Gegend bis vor die Tore Leipzigs in der Nacht vom Von einem schweren Unwetter ist die gesamte Wurzener Dennerstag zum Freitag betroffen worden. Ein furchtbarer völlig unter Wasser. Gegen Morgen ist der Eisenbahndamm Wolfenbruch ging abends nieder und setzte das Dorf Ma chern auf einer Strecke von etwa 150 Metern in Bewegung geraten. Die über Grimma geleitet werden mußte. Die Felder und Fluren Eisenbahnstrede Leipzig- Wurzen steht bis zu einem Meter unter Wasser, so daß der gesamte Eisenbahnverkehr sind verwüstet. Der Deichdamm der Lübschüßer Teiche wurde nachts gegen 2 Uhr von den Wassermassen durchbrochen, die sich in befizers Fischer wurde vollständig überschwemmt. Die Bewohner 10 Meter Breite auf das Dorf stürzten. Das Besitztum des Mühlenfonnten nur das nackte Leben retten. Ein Wohnhaus stürzte in sich zusammen. Die zum Rittergut Büchau gehörenden Waldungen find auf breite Strecken hin meterhoch überschwemmt. Die Wasserstraßen und Wege sind unpassierbar gemacht. Sehr viel Kleinwild ist ums Leben gekommen. Die Amishauptmannschaft Leipzig hat Bertreter in das leberschwemmungsgebiet gefandt, um den Schau platz der Katastrophe zu besichtigen.
Schnee in Italien . Aus Novara wird gemeldet, daß in Valle Formazza in größerer Menge Neufchnee gefallen ist. Bei den Wasserfällen von Toggia hat der Schnee eine Höhe von 50 Zentimeter bis 2 Meter erreicht. Die Temperatur ist stark gesunken. Aus Oberitalien werden Schneefälle aus Domodossola und im Addatal gemeldet. Die Flüsse Olona , Naviglio, der Bo und andere zeigen erhöhten Wasserstand, so daß man stellenweise erneute Ueber
Die täglichen Wafferunfälle. Das Wasser der Flußläufe und Seen im Bereich Berlins , wohin bei dem warmen und sonnigen Wetter der letzten Tage viele Tausende hinausfahren, um Erholung zu suchen, fordert beinahe täglich seine Opfer. In den meisten Fällen sind die Unfälle auf unvorsichtigteit und Baden an verbotenen Stellen zurückzuführen. So ertranten gestern nachmittag gegen 3 Uhr oberhalb des Freibades Oberschwemmungen befürchtet. schöne weide kurz hintereinander zwei Männer, deren Bersonalien noch nicht feststehen. Die Leichen konnten bisher vom Reichs wasserschutz noch nicht geborgen werden. Auf dem Tegeler See bei Hakenfelde fenterte durch starken Wellenschlag eines fassen fielen ins Wasser, fonnten aber glücklicherweise von hinzu Dampfers ein mit drei Personen besegtes Ruderboot. Die Ineilenden Wassersportlern gerettet werden.
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in der Nähe der Südschleife zwei Rennfahrer gestern nachmittag Tödlicher Unfall auf der Avusbahn. Auf der Avusbahn find zufammengefahren. Ein Fahrer ist tot. Nähere Einzelheiten fehlen noch.
Der Hauptausschuß für Arbeiterwohlfahrt E. B. hat seine Bureauräume von der Lindenstraße 3 nach Berlin SW. 61, Belle Alliance. Blas 7/8, verlegt. Der neue Telephonan.
Der
FUNK
WINKEL
So hatte die hysterische Aegeflagte milde Richter gefunden, die man in ähnlichen Fällen auch anderen Frauen wünschen möchte. Und sie hatte wahrhaftig feinen Grund zum Schießen und war durchaus nicht im Recht. Im Jahre 1920 hatte sie geheiratet. Anfangs ging es ganz gut. Dann stellte es sich aber heraus, daß die Eheleute in mancher Hinsicht nicht zueinander paßten. Sie besaß ein verhältnismäßig viel zu leidenschaftliches Temperament. Rinderlosigkeit fam hinzu. Auch war fie äußerst la unisch: himmel- chluß hat die Nummer Amt Dönhoff 8188. hoch jauchzend zum Tode betrübt. Das Berhältnis wurde einiger maßen getrübt. Es verschlimmerte sich noch mehr, als sie glaubte, Grund zur Eifersucht zu haben. Allmählich entstand eine Ent. fremdung, die durch den Umzug des Ehemannes nach einer rheinischen Stadt noch verstärkt wurde. Schon früher war über Scheidung gesprochen worden. Ihr Mann hatte auch ein junges Mädchen kennengelernt, in dem sie eine Rivalin vermutete. So ging es lange hin und her. Ihre Stimmung wurde immer gereizter. Sie suchte einen Arzt auf, vertraute sich einer Freundin an. Ihre Fassungslosigteit nahm immer mehr 3. Schließlich sollte eine Aussprache herbeigeführt werden. Sie fand auch statt. Trotzdem sollte es bei der Scheidung bleiben. Sie hatten sich verabredet, sich am 31. Dezember nochmals zu treffen. Er sollte sie zu einer Unterredung aufsuchen. Sie machte große Borbereitungen zu einer gemeinsamen Sylvesterfeier. aber fam, sah sie, daß alles aus sei, so geschäftsmäßig fühl behandelte er sie. Da tam sie außer fich. Als er sich zum Gehen wandte, griff sie zum Revolver, schoß auf ihn, lief ihm auf der Treppe nach, schoß wieder, dann brach sie zusammen. Hinterher behauptete fie, nicht zu wiffen, wie alles über fie gekommen fei. Der Mann trug ihr aber die Schüsse nicht nach, er schickte ihr am felben Tage noch ins Polizeipräsidium Schokolade und Obst. Drei Wochen faß fie in Haft. Später wurde auch die Scheidung ausgesprochen. Heute hat sie sich bereits beruhigt. Vielleicht haben die Schüsse mit dazu beigetragen. Ja, Frau K. kann von Glück sprechen. Sie hat milde Richter gefunden. Es kam heute weder zum Eintritt in die Beweisaufnahme noch zur Anhörung des Sachverständigen. Sie allein sprach und verteidigte sich. Ihr Ber teidiger war sicherlich auf einen so leichten Sieg nicht gefaßt.
Der liebe Landsmann.
Als er
Eine Frau traf im Treptower Part einen Mann von etwa 35-40 Jahren, den sie an seiner plattdeutschen Sprache als einen Landsmann erkannte. Im Laufe des Gespräches erging
fich der Fremde in düsteren Prophezeiungen, daß eine zweite Inflation bevorstünde und setzte die geschäftsunfundige Frau der art in Schrecken, wie sie ihre Ersparnisse in Höhe von 1700 m. wohl am sichersten unterbringen könnte. Mit Hinweis auf die großen Verdienste, die Aktienbesizer in der Inflationszeit gehabt hätten, erbot sich der Mann, der Frau für ihr Gelb Aktien der Warenkreditbank zu beschaffen, die sie jeder Sorge entheben würden. Die Frau ging auf das Anerbieten ein, lief nach ihrer in der Nähe gelegenen Wohnung, holte die langsam ersparten 1700 m. und händigte sie dem Landsmann aus. Er versprach, am nächsten Abend an derselben Stelle auf sie zu warten und die Aktien mitzubringen. In unbegreiflicher Vertrauensseligkeit ließ die Frau ihn gehen und wartete natürlich am nächsten Abend vergeblich auf ihn. Nach Anzeigen, die bei der Kriminalpolizei eingelaufen sind, hat sich der Gauner auch bei anderen Frauen in der gleichen Weise betätigt. Zuweilen gab er sofort für das Geld Aktien einer Bant, die längst zusammengebrochen ist. Mitteilungen zu seiner Ergreifung an die Inspektion F. 6 der Kriminalpolizei im Polizeipräsidium.
Am hellen Tage.
Mit beispielloser Dreiftigkeit gingen Einbrecher in der Friedrich straße zu Werke. An der Behrenstraße liegen die Schneiderwerf Stätten eines großen Konfektionshauses. Während der Zeit von 4% bis 5% Uhr nachmittag hatten die Angestellten ihre Kaffeepause und schlossen, da alle fortgingen, die Räume ordnungsmäßig ab. Als sie zur Arbeit zurückkehrten, fanden sie das eine Sicherheitsschloß mit Bleistreifen geöffnet, das zweite mit einer Brechstange gewaltJam erbrochen. Aus den Räumen waren für 10 000 m. Herren stoffe aller Art, durchweg ausgesuchte Ware, gestohlen. Die Einbrecher müssen die% stündige Abwesenheit der Leute benugt haben. Die umfangreiche Beute fönnen sie nur in einem Fuhr mert fortgeschafft haben. Da nach der Verkehrsordnung ein Halten von Fuhrwerten in der Friedrichstraße nicht gestattet ist, so haben
H
in Rehfelde an der Ostbahn gab ihrem ein Jahr alten Töchter. Unglaublicher Leichtsinn. Die Frau des Kaufmanns Prüfet chen, um es zu beruhigen, den auf dem Tisch liegenden Trommelein Schuß und in die Brust getroffen fant das Kind im Bette um. revolver des Gatten. Während die Frau ihrer Beschäftigung nachging, spielte das Kind mit der Waffe ger. Plöglich frachte Der sofort herbeigeholte Arzt ordnete zwar noch die Ueberführung Einlieferung starb. des Kindes nach dem Krankenhaus an, we es jedoch kurz nach der
Berufung des Staatsanwalts im Prozeß Josephsen. Nach einer Meldung aus Breslau hat die Staatsanwaltschaft gegen das freisprechende Urteil des Schwurgerichts im Fall des Amtsgerichts. rats Josephsen Revision beim Reichsgericht eingelegt.
Absturz des Postflugzeugs Amsterdam - Paris . Gestern mittag ist das Poft flugzeug Amsterdam - Paris im Bezirt Brabant abgestürzt. Die beiden Insassen, Flugzeugführer und Mechanifer, waren fofort tot. Das Flugzeug ist vollständig zertrümmert worden.
Bom Autolaftzug überfahren. Auf dem Hamburg - Lehrter Güterbahnhof in der Heidestraße brach gestern nachmittag beim Anfahren eines Autolastzuges die Koppelstange; der Mitfahrer Wilhelm Liebing, Charlottenburg , Dronsenstr. 10a, fiel herunter und fam fo unglücklich zu liegen, daß der Anhänger über ihn hinwegging. Infolge der erlittenen Brustquetschung ist er am Abend im Birchow Krankenhause, wohin man den Berlegten gebracht hatte, verstorben.
Eine Flasche Wein als Colferie- Hauptgewinn. Die Regierung lotterie zur Ausbringung der Mittel für eine Scheffelwarte der Pfalz hat dem Bund Pfälz . Scheffelfreunde eine Scheffel- Weingenehmigt. Die Gewinne bestehen aus Flaschenmeinen. Die beiden Hauptgewinne bilden eine Flasche Original 1865er Scheffelwein und 100 Flaschen aus 100 verschiedenen pfälzischen Weinbaugemeinden.
Riefengebirge: Eine merkwürdige Förderung des FremdenTschechoslowakische Grenzschifanen. Man schreibt uns aus dem vertebrs im Zeitalter der freundnachbarlichen Beziehungen zwischen der Tschechoslowakei und Deutschland liefert ein Fall auf der liebergangsstation Grüntal Polaun im Riesengebirge . Eine Berliner fräntliche Dame, die Frau eines abgebauten Beamten, lade, offene Bonbons, ein Seifenstück, Kölnischwasser und die behatte dort beim tschechischen 30llamte für etwas Schokofannten fleinen Reisefläschchen Likör( selbstgemacht) eine Zollstrafe pon 200 Kronen zu zahlen, also von 25 Reichsmart. Sie hatte im guten Glauben dem tschechischen Beamten erklärt, sie habe nichts Zollbares.
Der Brahms Abend brachte eine Auswahl schöner Kammermusit- und Gesangsvorträge. Nora Pisling- Boas ent widelte zwar feinen großen, aber doch recht fultivierten Sopran, ber namentlich bei dem lebendigen Vortrag der Volkslieder zur Geltung fam. Das Mahlte Trio aber brachte mit dem H- Dur Trio Opus 8 ein außerordentlich charakteristisches Frühwert des Rom ponisten, das eine interessante Ergänzung fand in dem Trio Opus 114 A- Moll für Klarinette, Cello und Klavier, das Alfred Richter, Adolf Steiner und Rudolf Schmidt ausgezeichnet spielten. Auch das Nachmittagskonzert, das Rubinstein und Tschaikowsky gewidmet war, brachte erstaunlich gute Darbietungen. Lilly Dreyfuß, die auf dem Konzertpodium längst verdiente Lorbeeren erntete, fang Lieder der russischen Komponisten. Ihre volle, tragende Altstimme erwies sich als außerordentlich geeignet zur Funksendung. Prof. Ostar Wappenschmitt begleitete die Sängerin am Flügel mit feiner Einfühlungsfähigkeit. Klavierwerke der beiden Meister spielte ausdrucksvoll Prof. Josef Weiß. Des Todestages Charlotte von Schillers, der sich gestern zum hundertsten Male jährte, gedachte Dr. Hanns Martin Elster in einem Vortrage, der verständnisvoll, wenn auch etwas reichlich mit Superlativen durchsetzt, die Lebensgefährtin des großen Dichters zeichnete. Aufschlußreich sprach vorher Dr. Olga Stieglit über Nachschaffen und Genießer der Tonkunst". Mit den meist im besten Sinne populären medizinischen Vorträgen, die der Berliner Sender in Abständen bietet, hat er die Aufgabe den Rundfunks, ein Mittel zur Volksbildung zu sein, richtig erfaßt. Auch das Thema" Des infektion ", das Prof. Dr. Seligmann behandelte, erschloß das Berständnis für eine vielfach falsch verstandene und oft vernach- onen anwesend, die sich auf Barterreräume und Ringe verteilten. läffigte hygienische Maßnahme in dankenswerter Weise.
Das Rundfunkprogramm.
Sonnabend, den 10. Juli.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
12 Uhr mittags: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4.30 Uhr nachm.: Fritz Karstädt:„ Das Geheimnis der Wildenburg". Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski. Anschließend: Rat5-6.30 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner Funkkapelle. schläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 7 Uhr abends: Leopold Lehmann: Ein Tag beim Reichspräsidenten ". 7.25 Uhr abends: Dr. Hugo Eckener: Die Bedeutung der Luftschiffahrt". 7.50 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Hochschulkurse). Abteilung Philosophie. Dr. phil. et med. Max Dessoir :„ Das Schaffen des Künstlers. 8.30 Uhr abends: Eine Havelfahrt. Ein Hörspiel. Regie: Alfred Braun . Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Kapelle Kermbach. Leitung: Kapellmeister Otto Kerm bach ). Königswusterhausen, Sonnabend, den 10. Juli.
Musikalische Darbietungen für Schüler. 1.10-1.40 Uhr nachm.: Volkslieder zur Laute: Elsa Gregori: 3-3.30 Uhr nachm.: Professor Dr. Amsel und Oberschullehrer Westermann : Einheitskurzsehrift. 3.30-4 Uhr nachm.: Dr. W. Grabert: Einwirkung und Rückwirkung der treibenden. grundlegenden Kräfte in der Geschichte des französischen Volkes. 4-4.30 Uhr nachm.: Dr. W. französischer Wesensart. Grabert: Die literarische Entwicklung Frankreichs als Ausdruck Zentralinstitutes. 5-5.30 Uhr abends: Else Steup: Jungmädchen4.30-5 Uhr nachm.: Mitteilungen des bücher. 8.30 Uhr abends: Uebertragung aus Hamburg .
Sport.
Ludwig Haymann schlägt Humbeeck nach Punkten.
Der Sportpalast hatte gestern abend anläßlich des Borgroß fampftages trotz der guten Programmzusammenstellung nicht den Besuch aufzuweisen, wie man es sonst dort von großen Tagen her gewöhnt ist. Immerhin waren etwa dreitausend Per
Im Mittelpunkt des Abends stand die Begegnung des deutschen Schwergewichtlers Ludwig Haymann 174 Pfund und Jac Humbeed, belgischer Schwergewichtsmeister 187 Pfund. 3mei alte Rivalen famen hier im Ring zusammen, die sich im Herbst des vorigen Jahres in München nach einem harten Kampf unentschie den getrennt hatten. Mit 13 Pfund Uebergewicht ging der Belgi in den Kampf. In der ersten und zweiten Runde war Humbeed leicht überlegen, bis es Haymann in der dritten Runde gelang, aufzuholen. In der vierten Runde erschütterte Haymann seinen Gegner durch einen wuchtigen rechten Herzhafen, ging aber unverständlicherweise nicht nach. Auch in den folgenden Runden machte sich Haymanns Ueberlegenheit bemerkbar und trotz der wuchtigen Hiebe Dermochte Haymann aus fast jeder der folgenden Runden ein fleines Plus herauszuholen. Die zehnte und letzte Runde verlief sehr erbittert und Haymann brachte seinen Gegner in arge Bes drängnis. Das Urteil, Sieger Haymann nach Punkten", das dem Kampfverlauf entspricht, wurde mit sehr starkem Beifall aufgenommen. Haymann hat einen vorzüglichen Kampf geliefert und gibt immer wieder den Hoffnungen Berechtigung, daß in ihm der neue deutsche Schwergewichtsmeister zu suchen ist.
Auf der Rüft- Arena werden heute abend 8 Uhr folgende 12 Mannfchaften zum 3- Stunden- Rennen am Start erscheinen: 1. Dewef- Stodelged, 2. Dstar Tie- Buschenhagen, 3. Rieger Bebrend, 4. Huschte B. Kohl, 5. Koch Miethe, 6. Rifetto Krupfat, 7. Golle Junge, 8. Geisdorf Michael, 9. Häusler Techmer. 10. Ergleben Reinas, 11. Longardt. Seppl Bauer, 12. Rebe Finte. Den Berliner Radsportfreunden steht also auf Grund biejer Besetzung hochtlaffiger Sport bevor, und so dürfte die Rütt- Arena bei dem zu erwartenden schönen und warmen Better und bei den sehr niedrigen Eintrittspreisen( 1,25 M. bis 4,- M.) ein ausverkauftes Haus fehen.
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