Einzelbild herunterladen
 

-

-

=

Mir

eine

Im übrigen ist auch das Clever Kreisblatt interessante Sache. In der gleichen Nummer findet sich folgende Be trachtung über Luisendorf :

wenigen Ja- Stimmen beim Bolfsentscheid über die Fürstenenteig­,, Wenn irgendwo in deutschen Landen eine Gemeinde mit nur der Deffentlichkeit bekanntgegeben. Daß aber am unterſten Nieder­nung herauskam, dann wurde das mit berechtigtem Stolz rhein die beiden Dörfer Luisendorf und Neuluisendorf in der Wahl­übersicht des Kreises Kleve bei rund 700 Wahlberechtigten

den unterstützt, aber desto mehr, die in dieser Unterstügung| sehe man im Zentrum, aber man sei sich noch nicht klar darüber,| Der Herr Landrat Eich, offenbar eine aratterookte Beru eine Aft der englandfeindlichen Sowjetpolitik wie man diese Gefahr banne. Der Tagung wohnte auch Reichs- törperung deutschen Untertanengeiftes, dürfte aber erblicken werden. Der erdrückenden Mehrheit des englischen arbeitsminister Dr. Brauns bei, der in einem längeren Vortrage für sein Amt als Bertreter einer republitanijgen Volkes, die Arbeiter mit eingeschlossen, ist eine fremde Ein- den gegenwärtigen Stand der deutschen Sozialpolitik behandelte. Staatsregierung dentbar ungeeignet jein. mischung in innere Angelegenheiten und nun gar eine hoffen, daß auch das Ministerium des Innern zu derselben russische höchst unerwünscht. Wer sich vor Augen hält, Ueberzeugung femmen wird. welche Rolle bei großen gewerkschaftlichen Kämpfen der Der völkische Skandal von Weimar . moralische Faktor, die Stellungnahme der öffentlichen Die Regierung verschleiert den Tatbestand. Meinung spielt, der wird zu der Ueberzeugung kommen, daß es gar nicht genug Geld auf der Welt gibt, um den Schaden tagsfizung am Freitag beantragte der Abgeordnete Frölich, der Weimar , 9. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Am Schluß der Land­gutzumachen, der der englischen Bergarbeiterbewegung durch Landtag möge das Präsidium beauftragen, mit dem Ministerium den Gang nach Moskau zugefügt wird. 3um bedauerlichsten an diesen ganzen Vorkommnissen über die Ausschreitungen der Nationalsozialisten in Weimar end in Verbindung zu treten, damit die große Anfrage der SPD . gehört die Uneinigkeit der Gewerkschaftsfühlich beantwortet würde. Zur Begründung führte der soziali rung, die in ihnen in Erscheinung tritt. russisch - englischen Bergarbeiteraufruf über diese Uneinigkeit nämlich die linksradikalen Kreise planmäßige Provokationen_am Wenn in dem ftische Redner die zweckmeldung der staatlichen Bressestelle an, daß geklagt wird, so ist das nur das alte Spiel. Man verlangt Gonnabend und Sonntag vorgenommen hätten. von der Arbeiterbewegung, daß sie sich bedenkenlos der Mos- müßte erinnert werden, daß das offizielle Organ der Regierung, die Demgegenüber fauer Führung anvertrauen soll, die von der erdrückenden Mehrheit der organisierten Arbeiter mit Entschiedenheit ab= " Thüringer Allgemeine Zeitung", am Montag berichtet habe, daß gelehnt wird. Und so stellt man selbst die Uneinigkeit her, sich während des nationalsozialistischen Parteitages fein Reichs­über die man sich dann beklagt. banner oder Rot Front Rämpfer habe in Wei­ mar sehen lassen. Weiter sei Frölich mitgeteilt worden, daß auf Anzeige eines Nationalsozialisten die Kriminalpolizei am Don­nerstag Kommunisten verhört habe, ob sie Waffen befäßen. Wäh nisten stattgefunden haben, die resultatios verliefen. Frölich schloßliches Organ? Wenn ja hält die Staatsregierung es für zu feine Bemerkungen mit den Worten, was die Pressestelle mitgeteilt läffig, daß ein amtliches Organ solche Beschimpfung Anders habe, das hätte der Staatsminister vor aller Deffentlichkeit dem denkender veröffentlicht? Landtag mitteilen müssen. Die Regierung wolle aber den Tatbestand verschleiern. Der Minister hat wie unser Korrespondet hört abgelehnt, die große Anfrage der SPD. in dieser Woche zu beantworten.

Cook und seine nächsten Freunde find also auf falfchem Wege! Sie haben sich, indem sie dem Rat besonnenerer Freunde in England troßten, in verhängnisvoller Weise ver­rannt. Die europäische Gewerkschaftsbewegung, die auf ihrem eigenen Boden groß geworden ist, wird sich eine ihr wesens fremde Führung nicht gefallen lassen. Sie wird Cook auf dem Wege nach Moskau nicht folgen.

Die englischen Eisenbahner befördern Auslandskohle. London , 10. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Der Verbandstag der Eisenbahner in Weymouth beschloß mit großer Mehrheit in Uebereinstimmung mit dem Vorschlag des Verbandsvorstandes nach einstimmiger Diskusjien, der Aufforderung des Bergarbeiter­verbandes,& ohlenfransporte zu verweigern, zurzeif nicht Folge zu leisten.

Debatten über den Generalftreik.

London , 10. Juli. ( WTB.) In der heute in Dover abgehaltenen Jahressigung des Rates der Allgemeinen Gewerkschaftsunion wurde über die 3 wistigkeiten wegen des Generalstreifs offen ge­sprochen. Der Führer der Schiffskonstrukteure und Schiffsbauer- Union erflärte: Wir in unserer Union werden niemals wieder eine solch bittere Bille schlucken, wie wir dies in jüngster Zeit getan haben; wir haben unseren ganzen Besiz berpfändet, um unsere Mitglieder während des Streits zu unterstüßen. Was meine Union betrifft, so find die Mitglieder ent­schlossen, in Zukunft ihr Schicksal selbst zu entscheiden, das heißt, sie wollen sich nicht herausfordern lassen, sondern nur auf Grund der eigenen Stimmabgabe handeln.

Rechts oder links?

Sorgen des Zentrums.

Köln , 10. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) In einer Tagung der rheinischen Zentrumspartei sprach am Freitag nachmittag der frühere preußische Ministerpräsident Stegerwald über die außen und innerpolitische Entwicklung Deutschlands in den legten Monaten. Stegerwald vertrat die Auffassung, daß man ohne Abänderung den Dawes Plan fich totlaufen lassen müsse. Deutschland könne aus inner- und weltwirtschaftlichen Gründen keine zwei Milliarden jährlich herauswirtschaften. Der Redner betonte mit Nachdruck, daß die Zentrumspartei endlich von der Rechts- und Linksblockpolitik abrücken und eigene Politik machen müsse. Diese Politik sei positive Arbeit auf dem Boden der republikanisch- demokratischen Boltsstaates, verständigungsbereite Bölferbundspolitik, soziale Birt schafts- und Siedlungspolitik; man müsse in Deutschland endlich dazu fommen, englische Politik nur mit anderen Mitteln zu machen und der Opposition entgegenzukommen suchen. Das Ver­hältnis zwischen Reichsbanner und den Vaterländischen Verbänden müsse erledigt werden. Die Gefahren gegenüber dem Reichsbanner

Sonnabend.

Bon Heinrich Holet.

Wenn am Sonnabend früh die Menschen zu ihrer Arbeit eilen, dann ist es eigentlich so wie an jedem Werktagsmorgen. Und doch ist es anders! Dieser Morgen, der den letzten Werktag im Kreislauf der Woche einleitet, ist wohl ein Morgen wie jeder in der Woche; aber er unterscheidet sich dennoch von ihnen. Durch was? Nun, das ist nicht so leicht zu sagen. Aber sieh dir nur einmal an einem Sonnabend morgen die Menschen an, blicke auch ein wenig in dich selbst, und du wirst den Unterschied gewahr werden. Ist es nicht, als ob die Menschen um einige Nuancen freundlicher dreinfähen? Die Arbeiter und Arbeiterinnen, die in aller Frühe mit der Elektrischen zur Arbeit fahren, schauen anders aus als sonst, wenn sie diesen Weg machen. Zwar verraten ihre Bewegungen auch heute die Müdigkeit, die ihnen noch vom vorhergegangenen Tage die Glieder beschwert, und in ihren noch vom vorhergegangenen Tage die Glieder beschwert, und in ihren Augen nistet noch der Schlaf. So ist es an jedem Werktagmorgen. Aber heute haben die Gesichter einen gelösteren Ausdruck, der etwas Erwartungsvolles an sich hat.

Und wenn dann eine Stunde später die Angestellten und Be­amten, die Bureaumädchen und Verkäuferinnen die Straßen und die Bahnen beleben, scheinen auch deren Gefichter irgendwie verwandelt.

...

Das macht, daß in all diesen vom Alltag verschütteten Menschen der Gedanke wirkt: morgen ist wieder Sonntag! Und heute ist der Nach Gedanke wirkt: morgen ist wieder Sonntag! Und heute ist der Nach mittag frei! Noch einige Stunden Arbeit und dann winkt eine längere Erholungspause Ein arbeitsfreier Tag! Und du selber freuft dich, daß die Arbeitswoche nun bald zu Ende sein wird, stellst dir im Geiste vor, wie schön es morgen um diese Zeit sein wird, wenn du noch im Bette deine Glieder strecken wirft und dich dann auf die andere Seite legst; oder wenn du in der Eisenbahn sigt und die große Stadt bald hinter dir haben wirst, irgendwohin fahrend, um den freien Tag in der freien Natur zu verbringen. Und im Vorgefühl dieser Freude nimmst du den Rippenstoß, den dir vielleicht einer der Fahrgäste auf der Straßenbahn versehentlich gab, oder den Tritt auf deine Füße williger hin als es sonst zu sein pflegt.

Bielleicht erinnerst du dich auch beim Anblick der Schulkinder, die bir unterwegs begegnen, an deine Schulzeit, wie du mit ganz anderen Gefühlen als sonst zur Schule gegangen bist, wenn ein Sonnabend Rings um dich her schnurrt der gewaltige Mechanismus der Großstadt, in welchem du heute noch einige Stunden lang ein winziges Teilchen bist; ein Rädchen, eine Schraube, eine Feder. Aber heute nachmittag und morgen bist du wieder Du selbst..

war

..

Bis dich dann der darauffolgende Werftagmorgen wieder an deine Stelle rückt. Dich und all die andern.

Das Einrichtungshaus Heß& Rom, Leipziger Straße, veranstaltet vom 12. Juli bis Ende August eine Sturmausstellung", auf der alle führenden Künstler der modernen Kunst mit Hauptwerten vertreten find. Die Bilder find organisch in fertigen Wohnräumen untergebracht.

rend des Verhörs sollen auch Haussuchungen bei diesen Kommu­

-

Herr Landrat Eich.

Eine würdige Stüße der Republik .

-

Bor uns liegt die Nr. 152 des Clewer Kreisblattes" vom 6. Juli 1926. Dieses interessante Organ bringt einen Bericht über ein Rennfest, das der Reiterverein Lühow anläßlich seines dies jährigen Reiterfestes, verbunden mit Standartenweihe, am ver­gangenen Sonntag bei Gott sei Dant sehr günstigem Better gefeiert hat. Alles verlief wunderschön, reichlicher schwarz weiß roter Flaggenschmud verschönte das Fest. Bei Beginn der Feierlichkeiten erschienen Autos der Moylandschen Schloß­herrschaft, umgeben von den Reitern des Till- Moyländer Reiter vereins. In diesen Autos befanden sich unter anderen geladenen Gästen die Schloßherrschaft und die beiden Prinzen Wilhelm und Louis Ferdinand von Preußen . Nach Be grüßung der Prinzen und aller sonstigen pp. Ehrengäste versetzte der Ehrenvorsitzende Professor Oppel die Bersammlung in eine feierliche Stimmung durch seine Rede bei der Einweihung der Standarte. Auf der einen Seite der Standarte sah man das Bild der Königin Luise , umrahmt von dem Spruch:" Deutsch und wahr im Wort, treu allzeit dem Reitersport". Und auf der anderen Seite das Bildnis des General Lüzow. Festansprachen hielten auf dem Plaze unter anderem Prinz Wilhelm und Landrat Eich. Die Feier schloß mit einem gemeinschaftlichen, in Luisendorf stets gern gesungenen Liede. Schamhaft verschweigt dieser geradezu flaffische Bericht, daß es sich um das Lied Stolz weht die Flagge schwarzweißrot" handelt. Selbstverständlich fang der republikanische Herr Landrat Eich mit entblößtem Haupte fräftig mit. Das ist derselbe Herr Landrat, der anlählich der Befreiungsfeier in Cleve eine Befreiungsveranstaltung auf eigene Fauft machte und dabei in echt deutschnationalem Tone vor Patrio­tismus überbrauste, so daß die Berliner Germania ", das Zentralorgan des Zentrums, ein Clever Eingesandt veröffentlichte, in dem gesagt wurde, daß es wahr sei, daß in Gegenwart des Landrats auch das schöne Lied gesungen sei: heil dir im Siegertranz". Dieser ehrenwerte Landrat verdient zweifellos das große Interesse nicht nur der Mitwelt, sondern auch seiner vorgefeßten Behörde. Die Untertanengesinnung scheint im übrigen bei manchen Leuten wirklich unausrottbar zu sein.

3>

Zwischenfall im Theater am Bülowplah. In der gestrigen Auf­führung des von der Direktion Heinrich Neeft gebrachten Sommerſtüdes im Theater am Bülowplay Darüber läßt sich reden" tam es zu lebhaften Rundgebungen. Das Theater war zu einem Teil mit Mitgliedern zweier Jugendlichen- Abteilungen der Bolksbühne gefüllt. Diese hatten vorher den Wunsch geäußert, als fich jedoch aus technischen Gründen nicht durchführen ließ. Dazu kam letztes Stück der Spielzeit Zechs, Trunkenes Schiff" zu erhalten, was nun wohl eine gewisse Berkennung des Sinns der satirischen, revue­artig und operettenhaft aufgeputzten alten Posse, die während des siebenten Bildes zu Protestrufen führte. Gegenfundgebungen waren die Folge. Der Lärm steigerte sich, als einige Anwesende riefen: Jugend heraus!" Dies wurde als Juden heraus!" verstanden und führte zu heftigem Lärm. Indessen legten sich die Kundgebungen wieder und die Aufführung konnte unter lebhaftem Beifall zu Ende geführt werden.

furzem eine überaus wichtige Bereicherung erfahren, indem ihm das Tolstoi- Manuffripte. Das Tolstoi- Museum in Moskau hat vor umfangreiche Tschertkowsche Archiv einverleibt wurde. Schon in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts hatte der intime Freund und Gesinnungsgenosse Tolstois, W. G. Tschertlow, begonnen, Tolstoi­Manuskripte zu sammeln, und diese Sammlung hatte er mit nach England genommen, als er 1897 aus Rußland ausgewiesen wurde. In England, wo er sich niederließ, brachte er seine Sammlung in einem besonders dazu erbauten feuersicheren Gebäude unter, und erst 1913 tam die Sammlung nach Rußland zurück, als sie der Besitzer übergab. Und um dieses wichtige Material mit den übrigen Tolstoi der Petersburger Akademie der Wissenschaften zur Aufbewahrung Schäßen zu verbinden, ist das Archiv, wie der Literatur" aus Mos. fau gemeldet wird, nach Moskau überführt und endgültig dem Tolstoi Museum einverleibt worden. Die Sammlung zerfällt in zwei Haupt­teile, nämlich in 142 Mappen mit Originalmanuskripten und Korrekturbogen von 80 Werten Tolstois, und in eine Sammlung von gegen 15 000 an Tolstoi gerichteten Briefen, hauptsächlich aus seinen letzten Lebensjahren.

Wifingerschlacht mit Indianern. Der norwegische Gelehrte Olaf Opfion überrascht die wissenschaftliche Welt mit der Mitteilung, daß County im nordamerikanischen Staat Bisconsin, einen vom Wasser er in der Nähe von Spokane , der Hauptstadt des gleichnamigen inschriften bedeckt ist. Die Inschrift enthält den dramatischen Bericht der Spokane Fälle umspülten Felsblock entdeckt hat, der mit Runen­über die Erlebnisse einer Wifinger- Expedition, die sich aus vierund­zwanzig Männern, fieben Frauen und einem Rind zufammensetzte, und die sich bei der Ankunft in einem verzweifelten Kampf mit feind­lichen Indianerstämmen verwidelt jahen. In diesem Kampf wurden zwölf Wifinger getötet. Professor Opsion erklärt, daß die Runenschrift ausführlich erzählt, wie die Männer die Frauen und das Kind auf der Spizze der Felsen in Sicherheit brachten, an deren Fuß sie mit den Eingeborenen fämpften. Später wurden sechs Frauen gefangenge­nommen und zwölf Männer getötet, während den anderen die Flucht gelang. Die lleberlebenden waren später auf dem Schauplaz der Ereignisse zurückgekehrt, um ihre gefallenen Kameraden zu begraben. Prof. Opsjon behauptet, daß der Grabhügel noch heute sichtbar sei, und verlegt das Ereignis in das Jahr 1010, also etwa 480 Jahre vor der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus.

feinen einzigen Fürstenräuber erhalten werden. Wenngleich der Kreis Cleve noch ein halbes aufweisen, das muß doch wohl der Mitwelt gesagt und der Nachwelt Dußend Dörfer hat, in denen die Ja- Stimmen weniger als drei Prozent aller Stimmberechtigten ausmachen, so verdient Luisendorf , das den Bogel abgeschossen hat, doch wohl eine nähere Betrachtung.

Der Terror hat also in Luisendorf gut funktioniert. Tat

fächlich haben dort Republikaner einfach nicht wagen tönnen, zur Abstimmung zu gehen. Sie hätten sofort ihre Stellung

verloren. Eine Frage: Ist dieses ehrenwerte Blatt ein amt­

-

Der Fall du Roi.

Ein Prozeß um den Skandal der Wolfenbütteler Strafanstalt.

Braunschweig , 9. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Der Haupt­schriftleiter unseres Braunschweiger Parteiblattes, Genosse Thiele. mann hatte in einem Artikel schwere Beschuldigungen gegen den Genosse Leiter der Wolfenbütteler Strafanstalt du Roi erhoben. Thielemann warf du Roi vor, daß er aus der Anstalt ein Waren­haus gemacht habe. Er habe von den Lebensmitteln der Anstalt für sich und seine Beamten den Löwenanteil zu billigen Preisen gekauft. Obwohl Thielemann den Wahrheitsbeweis für feine Behauptungen antrat, ist er dennoch wegen Beleidigung zu 500 m. Geldstrafe verurteilt worden. Gegen dieses Urteil ist Berufung eingelegt worden. Die Berufungsverhandlung wird Gelegenheit geben, die unglaublichen Zustände in der Wolfenbütteler Strafanstalt, für die du Roi als Leiter verantwortlich ist, zu be­Prozesses Klarheit zu schaffen. leuchten, insbesondere aber über die politischen Hintergründe des

Victuri.

Enthüllung des Gefallenendenkmals in der Universität. Heute mittag um 12 Uhr wurde in der Universität im Beisein des Reichspräsidenten Hindenburg, des Reichskanzlers und des preu­ßischen Kultusministers das Gefallenendenkmal von Lederer ent­hüllt.

Die Feier entsprach der Inschrift des Denkmals: Den Unbe­siegten die besiegten Sieger der Zukunft". Die Herren Studenten fühlten sich als victuri", als Sieger der Zukunft", und der Rektor Bom pedi und der evangelische Theologe Seeberg hielten friegerisch und nationalistisch gefärbte Reden. Herr Pompedi schmähte die sozialistischen und pazifistischen Studenten ob ihres Fernbleibens von dieser nationalistischen Demonstration, und der Theologe Seeberg redete vom wieder in den Kampf gehen". Eine Gefallenenehrung ist zu einer nationalistischen Demon­ftration entwürdigt worden.

Kommunalwahlen im Saargebiet. Am nächsten Sonntag, den 11. Juli, finden im ganzen Saargebiet die Neuwahlen für die Ge­meinde, Stadt- und Kreisvertretungen statt. Gegenüber den bisher Parteien von der Regierungskommission des Saargebietes insofern geltenden Wahlbestimmungen ist auf Grund der Vorstellung aller eine Aenderung bestimmt worden, als bei diesen Wohlen jetzt nach gebundenen Listen gewählt wird und einheitliche Stimmzettel, die von der Behörde geliefert werden, zur Verwendung gelangen.

Profeffuren für angewandte Entomologie. Die Bedeutung einer zielbewußten Schädlingsbekämpfung für die Volkswirtschaft ist in den letzten Jahren von den Entomologen immer nachdrücklicher betont worden, aber der Allgemeinheit noch immer nicht so recht zum Be wußtsein gekommen. Andere Länder, die mit ihren Bodenschäzen nicht so sparsam zu sein brauchen, wie z. B. die Vereinigten Staaten , sind uns in dieser Beziehung weit voraus. Die Deutsche Gesellschaft für angewandte Entomologie fieht mit Recht das Haupthindernis Zoologen für diese Arbeit praktisch auszubilden. Sie hat sich daher darin, daß an den meisten Hochschulen feine Möglichkeit besteht, mit einer Eingabe an die Ministerien der einzelnen Länder gewandt, Professuren für angewandte Entomologie an einigen Hochschulen zu um unter eingehender Begründung dringend die Schaffung von fordern.

Ein Bureau für afrikanische Sprache und Kultur. Eine Tagung auch Deutschland sowie Großbritannien , Frankreich , die Vereinigten von Vertretern zehn verschiedener Kulturländer, unter denen sich Staaten, Italien , Schweden , Aegypten und die südafrikanische Union befanden, hat dieser Tage in London stattgefunden, und zwar war das Ziel der Versammlung die Gründung eines Internationalen Bureaus für afritanische Sprache und Kulturen. Staatssekretär für die Dominions, Amery, der den Vorsitz führte, hob die Entwicklung Afrikas während der legten 30 Jahre hervor Erforschung dieses gewaltigen Gebietes zu schaffen. Hervorragende und die Notwendigkeit, eine Zentralftelle für die wissenschaftliche anwesend und erklärten sich bereit, ihre Mitarbeit in den Dienst Afrikaforscher, unter ihnen der Hamburger Professor Meinhof, waren dieser Sache zu stellen.

Die Frauenwelt." Ein luftiges Titelblatt zeigt das neue Heft sehene Studie, die ein badendes Mädchen am See darstellt. Neben den Nr. 15 der Frauenwelt": Ein fühles Bad". Es ist eine fein ge­verzüglich illustrierten Auffäßen bringt die Frauenwelt" diesmal eine packende Novelle von May Bartel. Im Anschluß daran wird in den nächsten Heften mit dem Abdrud zweier großer Original­romane begonnen, die die Frauenwelt" noch für das laufende Jahr zum Erstabdruck erworben hat. Beide ringen um die tiefsten Pro­der Kinderbeschränkung, um das Recht auf Liebe und Eigenleben. bleme der Mutterschaft, um das Recht auf das Kind, um das Recht für die Zeitschrift der Frau, für die Frauenwelt"! Jedes Heft kostet Beide Romane sind wieder von Künstlerhand reich illustriert. Werbt 30 Pf.

Erstaufführungen der Woche. Montag: Residenz- Theater: Mustergatte. Dienstag: Metropol Theater: Neger- Revue. Don nerstag: Schloßpart Theater: Ein Walzertraum; Komödie Dyderpotts Erben; Rose Theater: Dlaf.

Urania - Borträge. Süd- Tiro I: 12., 15., 16.( 5, 7); 13.( 7, 9); 14.( 9); 17., 18.( 5); Auf Tierfang in Abessinien: 12., 15.( 7, 9); 13., 14, 18.( 5, 7); 16.( 7); 17.( 5, 9); Das schwarze Geschlecht: 16., 18.( 9); 17.( 7); alle Scham: 13.- 18.( 9); flege der Gafts lichteit: 12.( 9); 18.( 7); Aus deutschen Bädern: 14., 17.( 7).

Kapellmeister Michael Taube wird mit seinem neugegründeten Kammer orchester in der nächsten Saison eine Reihe eigener Konzerte unter Mita wirkung namhafter Solisten veranstalten.