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und Kurzarbeiter keine Steuern zahlen und zweitens mittelbar| gewandt, er hat ihm amtliches Material gesandt, und auf| durch die Erstattungen wegen Berdienstaus- diese Anregung hin hat Württemberg   den Widerruf der Ge­fall usw. Seit dem 1. Januar 1926 find insgesamt 43,6 Mil nehmigung gefordert. lionen Mark Lohnsteuer erstattet worden; hiervon entfallen auf die Monate April bis Juni 21,4 Millionen. Fast die Hälfte des bisherigen Fehlbetrags ist also auf diese Erstat­tungen zurückzuführen. Nun sind zwar gegenwärtig die Erstattungen für das Jahr 1925 nahezu abgeschlossen, aber vom 1. Januar 1927 ab find die gesamten Erstattungen für das Jahr 1926 vorzunehmen. Dann wird sich zum erstenmal die große Arbeitslosigkeit voll auswirken, so daß sich die Gesamtsumme der Erstattungen mehr als verdoppeln kann. Dadurch wird dann ein weiterer großer Ausfall an Lohnsteuer eintreten, mit dem das Reichsfinanzminifterium faum gerech­net haben dürfte.

Der Oberregierungsrat Mühleifen ist feine richter­liche Spruchbehörde. Er untersteht dem Reichsinnenminister. Er hat nach allen Seiten hin Einfluß ausgeübt - im Geiste vormärzlicher Zensur. Der Reichsinnenminister Külz   aber soll, wie der demokratische Zeitungsdienst" berich­tet, peinlich st vermieden haben, nach irgend­einer Seite Einflußauszuüben"! Also auch gegen den Sachverständigen Mühleifen, der ihm unterſtellt ist, hat er jede Einflußnahme peinlichst vermieden?

Es steht fest: ein Beamter, der im Geiste des Vor­ märz   lebt, hat intrigiert, um ein politisches Zenfur­verbot zustande zu bringen. Billigt der Reichsinnenminister diese Intrigue? Wird er Einfluß ausüben" gegen die Will­für dieses Bureaukraten?

Unser Appell an den Reichsinnenminister Dr. Külz   ist sehr am Blaze- troß des demokratischen Zeitungsdienstes; denn der Sachverständige seines Ressorts, der ihm untersteht, hat das Potemkin- Berbot erwirkt.

Bauleitung niemals erhalten bätte. Die Bauleitung hat auch seine Fliesen nicht abgenommen, trotzdem Uhlenhaut sich selbst schon einen Scheck über 6000 M. ausgestellt hatte.

Die ausgeschlossenen 20 Kameradschaftsführer haben wegen dieses Berhaltens( es ist das einer der 47 Antlagepunkte gegen Uhlenhaut  ) Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft in Braun­ schweig   gestellt.

Dabei ist bekannt geworden, daß der Bundesführer Seldte des Stahlhelm der Hauptgläubiger Uhlenhauts ist und aus diesem Grunde Uhlenhaut   noch immer hält.

Uhlenhaut   hat sich auch von den Opel- Werken ein Auto zur Ber fügung stellen lassen, da er nicht nur Kohlen und Baumaterialien­händler, sondern auch Automobilvertreter ist. Die Kosten für das Auto, das Chauffeurgehalt usw. hat er stets dem Stahlhelm in Rechnung gestellt. Auch für sich selbst berechnete er für Fahrten zu Fahnenweihen und sonstigen Repräsentationen 25 Pf. für den Kilometer. Seine Buchhaltung war außerordentlich nachlässig. So suchen die verantwortlichen Stellen der Stahlhelm- Heimgenoffen­schaft"( das ist die Kneipe der Stahlhelmer) nach 4000 m., die ein­mal in der Kasse des Heims gewesen sein sollen und jetzt spurlos verschwunden sind. Sie sollen für die Kapelle des Stahlhelms oder für die Sportlehrabteilung Berwendung gefunden haben. Ein Nach­weis darüber ist nicht zu erbringen.

Zusammenfassend läßt sich schon jetzt auf Grund des ersten Bierteljahrergebnisses feststellen, daß die tatsächlichen Steuereinnahmen des Reichs im Rechnungsjahr 1926 den Boranschlag nicht erreichen werden. Afferdings wird der Fehlbetrag nicht so hoch sein, wie er sich aus den Ergebnissen der Monate April bis Juni errechnen würde. Vor allem aber ist es möglich, daß sich diesmal das größere Defizit bei der Massenbelastung finden wird. Während in den letzten Jahren Preußen und die Hohenzollern  . die Massenbelastung regelmäßig gewaltige Ueberschüsse, die Besitzbelastung dagegen oft große Fehlbeträge brachte, wird Der Vergleich keine Verhandlungsgrundlage. das Rechnungsjahr 1926 voraussichtlich mit einem beträcht­Die Preußische Regierung hat sich am Freitag der ver­lichen Defizit auch an Massensteuern abschließen. Der Umgangenen stand, daß die Reichssteuereinnahmen zu 3weidrittel bis gangenen Woche mit der Antwort auf das Verhand lungsangebot des Vertreters der Hohenzollern  , von Dreiviertel aus der Massenbelastung stammen, hatte bisher Berg, befaßt. Die Antwort ist fertiggestellt und wird in für den Fiskus nur günstige Wirkungen gehabt; jetzt kann den nächsten Tagen abgehen. Es kommt darin zum Ausdruck, es sich zum erstenmal als nachteilig erweisen, daß die Reichs- daß die Preußische Regierung zu Berhandlungen bereit ist, start von der Wirtschaftslage abhängig sind, wie die Lohn Berhandlungsgrundlage betrachten kann. einnahmen in erster Linie auf Steuern fundiert sind, die so aber den Vergleich vom vergangenen Jahre nicht als fogar mit den links orientierten Kreisen zusammenzugehen. Unter Steuer und die Umsatzsteuer.

Unkontrollierte Bureaukraten.

Wozu haben wir Reichsminister?

Der demokratische Zeitungsdienst antwortet auf unsere Darlegungen über den Geiſt varmärzlicher Zensur in der Behandlung des Potemtin- Films auf eine seltsame Weise. Er schreibt:

Der Borwärts" richtet einen lebhaften Appell an den Reichs­innenminister Dr. Külz, in dem er es als Aufgabe des Ministers bezeichnet, dem Recht und dem Geist der Berfaffung Achtung zu verschaffen gegen Beamte, die im Beamtenförper der Republik   am fal­fchen Blaze find," indem sie fich nämlich gegenüber dem Potemkin- Film als Zenforen aufgespielt haben. Der Appell des foglaldemokratischen Blattes ist deshalb nicht am Blaze, weil die Entscheidung der Film- Oberprüfstelle den Charakter eines gerichtlichen Spruches hat. Der Reichsinnenminister hat deshalb während des ganzen Berlaufes der Angelegenheit peinlichst vermieden, nach irgendeiner Seite Einfluß auszuüben, ebenso wie er es vermeidet, in ein schwebendes gerichtliches Verfahren ein zugreifen."

Diese Stellungnahme des demokratischen Zeitungsdienstes ist bequem, aber bedauerlich. Wir hoffen nicht, daß fie der Stellungnahme des Reichsinnenministers entspricht, um so mehr nicht, als sie ihn wichtiger Kompetenzen entfleidet.

Es handelt sich um zwei Dinge: um die Vorberei tung der Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den Potemfin- Film und um den Spruch der Oberprüfstelle. Der Sachverständige bei der Filmprüfftelle, Ober­regierungsrat Mühleisen, hat ein erstes Mal ein Ver­bot des Potemfin- Films zu erwirten gesucht, getrieben von jener reaktionären Zenfurgesinnung, die wir gebrandmarkt haben. Die Oberprüfstelle hat trotzdem den Potemtin- Film genehmigt. Darauf hat der zensurwütige Herr den Ober­reichsanwalt mobil zu machen versucht- ebenfalls ohne Erfolg. Nun hat der Oberregierungsrat Mühleisen sich an den württembergischen Minister Dr. Bo13

Der alte Herr.

Von Olaf Bouterwed.

Die Nachmittagssonne liegt mit glühendem Atem auf der stillen Straße. Wenn zu beiden Seiten statt Linden Palmen stünden, fönnte man fast glauben, in den Tropen zu sein. Es ist die Zeit der Siesta. An den wenigen Villen, die an der Straße stehen, sind die Jalousien herabgelassen. Und still ist es. Irgendwo brummt ein Insett durch ben Sonnenglast, und in der Anlage am Schillerdenkmal plätschert einsam und verträumt der Springbrunnen ein versonnenes Lied aus ben Tagen des alten Weimar  . Sonst tiefe heilige Ruhe.

Ich size in füßem Dolce far niente in der Anlage auf einer Bank und lasse mich einspinnen in diese einschläfernde Sinfonie einer scheinbar stillstehenden Zeit. Hin und wieder werfe ich aus blinzelnden Augen einen Blick auf ein fleines, etwa fünfjähriges Bübchen, das fich einsam und bei der Hize mit bewunderungswürdigem Eifer- damit vergnügt, einen Ball in die unbewegte Luft zu werfen und ihn mit den kleinen Batschhändchen wieder aufzufangen. Manchmal glückt's meistens aber nicht. Immer wieder versucht er's. Fünf, zehn-, zwanzigmal... Unermüdlich.

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Und meine Gedanken schweifen ab. Zu der Gouvernante, die ficher hinter einer dieser Jalousien eingenicht ist... Schade. Wenn sie nur halb so hübsch wie das Bübchen ist... Und sie fäße hier neben mir auf der Bank... Und man fönnte ein wenig plauschen... Und vielleicht... vielleicht... Sommersonne und schmeichelnder Duft von Rosenblüten wirbeln mir ein füßes verlockendes Fluidum durch das Blut, und der Springbrunnen plätschert jetzt von seidenem Blond­haar und roten weichen Frauenlippen

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Aber der Platz neben mir ist leer... Schade. Jetzt kommt ein alter vornehmer Herr durch die stille Straße. Séin Gang ist ernst und würdevoll, beinahe feierlich. Er hat den Hut in der Hand. An der hohen leicht zurückfliegenden Stirn in die ihm eine weiße widerspenstige Lode gefallen ist erkenne ich, daß det alte Herr ein Dichter ist. Hin und wieder bleibt er stehen, betrachtet aufmerksam die in der Anlage stehenden Sträucher und läßt lieblosend einige Blätter durch die weißen Hände gleiten. Jetzt sieht er das Bübchen. Und er bleibt finnend stehen und verfolgt mit leuchtenden Augen den Ball, den die Aermchen des fleinen Mannes immer wieder emporfliegen lassen. Und das wunsch­lose Glück des Kindes spiegelt sich in den Zügen des alten Herrn wieder. Sicher denkt er an die eigene, weit zurückliegende Kindheit. Da geschieht etwas unerwartetes: Der Ball tommt nicht wieder herunter; der tücksche Ast eines Lindenbaumes hat ihn eingefangen. Und die Bestürzung des Bübchens teilt sich dem alten Herrn mit. Doch bald hat sich der Knirps von seinem ersten Schrecken erholt. Schon hat er einen schweren Stein in den Patscherln und schleudert ihn dem Ausreißer nach. Und wenn der tüdische Ast seine Beute auch festhält feine Boshaftigkeit muß schließlich an der Energie des

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Das Arbeitsbeschaffungsprogramm.

Besprechung über die Durchführung.

Am Donnerstag und Freitag dieser Woche findet zur Durchführung des Arbeitsbeschaffungspro­gramms der Reichsregierung in Berlin   eine Besprechung zwischen Reich und Ländern statt. An der Besprechung neh men auch die Spigen des Städtetages sowie der Verwaltungs­rat für Arbeitsvermittlung teil. Man will das Arbeitsbeschaf­fungsprogramm gemeinsam durchbesprechen, damit jedes unnötige Nebeneinanderarbeiten bei der Durchführung der Notstandsarbeiten vermieden wird. Gleichzeitig sollen alle übrigen, mit dem Erwerbslosenproblem zusammenhängenden Fragen( Arbeitslosenversicherung, Schaffung einer besonderen Fürsorge für Ausgefteuerte und dergl.) durch beraten werden. Im Vordergrund der preußischen Notstandsarbeiten steht der Landarbeiterwohnungsbau. Im großen und ganzen ist Preußen mit dem vom Reich gemachten Borschlag, den Land­arbeiterwohnungsbau mit 60 Millionen( 30 Millionen vom Reich und 30 von den Ländern) zu finanzieren, einverstanden. Eine zeitlang hat das preußische Finanzministerium an die vom Reich vorgeschlagene Finanzierung des Landarbeiter­wohnungsbaues nicht herangewollt. Zur Kontrolle der Durch führung des Landarbeiterwohnungsbaues ist ein besonderer Landtagsausschuß eingefeßt..

Das Stahlhelmgeschäft.*** Rechtskurs und geschäftliche Ausbeutung.

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Spal.

tung auf der ganzen Linie. Braunschweig  , 19. Juli.  ( Eigener Drahtbericht.) Die Gründe, bie die Spaltung des Stahlhelm in Braunschweig   veran­laßt haben, find jetzt befannt geworden. Der Landesverbandsführer Uhlenhaut hat es danach stets meisterhaft verstanden, in die eigene Tasche zu arbeiten. So hat er als Geschäftsführer der Stahlhelm- Wohnungsbaugesellschaft sich selbst Aufträge auf Liefe rung von Fliesen im Werte von 12 000 mt. erteilt, die er von der

kleinen Mannes zuschanden werden. Ich bin feht ganz wach... Und warte gespannt auf den Erfolg.

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Da greift der alte vornehme Herr- der ein Dichter ist mit träftiger Hand in die Speichen des Schicksals. Nachdem er sich mit tommt er mit einem riesigen Stein den Bemühungen seines neuen einem schnellen Blid überzeugt hat, daß die Straße menschenleer ist, fleinen Freundes zu Hilfe. Sofort gibt das Bübchen seine erfolgloſe Tätigkeit auf, steckt die Patsherin in die Hosentaschen und nicht be­friedigt: Das ist recht Onkel!" Und dann kommandiert der kleine mann: Mehr rechts, Onkel!-- Mehr lints, Dntel!" Und dann ein seliger Aufschrei: Oh jezt- Ontel!"

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Der Ball ist wirklich getroffen und hat einen fleinen Schwupper gemacht; aber herunter kommt er nicht, noch ist der Widerstand des boshaften Aftes nicht gebrochen, noch hält er mit perverser Um­flammerung seine Beute fest. Das Bübchen, das in seinem kleinen Hirn einen strategischen Schlachtplan entworfen hat, hält es für geraten, schwereres Geschütz aufzufahren. Es schleppt einen riesigen nimm mal diesen großen Stein"

Stein herbei. Da Onkel

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Der alte Herr nimmt den großen Stein. Wieder schwuppert der Ausreißer.

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Da als er erneut nach dem Wurfgeschoß greifen willfieht er mich. Und plößlich strafft sich seine Gestalt; er zieht mit einem Rud die Beste glatt, knipst mit verlegenem Lächeln ein Stäubchen von seinem Aermel, tupft mit dem Seidentuch die gerötete Dichterstirn und geht langsam weiter...

Bestürzt sieht das Bübchen ihm nach:

Onfel Ontel, warum wirfst du nicht weiter?" Aber der alte Herr blickt sich nicht um. Sein Gang ist ernst und würdevoll, beinahe feierlich.

??" jammert jetzt schon weit

Onkel Onkel, warum hinter ihm ein feines weinerliches Stimmchen. Ja Onkel, sag: Warum

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Die Hanauer Quarzlampen- Gesellschaft veranstaltete fürzlich eine Pressedemonstration mit einem Apparat, der Banknotenfälschungen affer Art in sehr furzer Zeit festzustellen in der Lage ist. Die nieder ländische Preſſe weist nunmehr darauf hin, daß diese Berwendung der ultravioletten Strahlen der Quarzlampe auf einen Mißbrauch damer Boltzerfachverständige, Chemiker Van Ledden- Huljebosch, habe der niederländischen Erfindung beruhe. Der Amster diese sogenannte uviollampe" zuerst im Dezember 1922 bei einem Vortrage vor Juftiz- und Bolizeibeamten zu Amsterdam   vorgeführt. 3m Juni 1925 habe er zufällig die Quarzlampenfabrit Hanau   besucht und dabei auch über seine Erfindung gesprochen, wobei man sich sehr überrascht gezeigt habe. Eine Woche später habe er auf Beran­laffung der badischen Regierung in Karlsruhe   auf dem Kriminalisten­jetzt die Hanauer Fabrit als neu vorführte. Die Hanauer Lampen fongreß in Karlsruhe   in zwei Vorträgen alles das behandelt, was fabrit habe sich daher der Untersuchungen des Professors Ban Ledden- Hulsebosch mißbräuchlich als Propagandamittel bedient.

Die Ortsgruppen Hamburg  , Stettin  , Halle u. a. haben den Braunschweiger Kameradschaftsführern bereits mitgeteilt, daß sie hinter ihnen stünden und sie gegen Seldte und Uhlen­ haut   Stellung nehmen werden. Der neugegründete Stahlhelm in Braunschweig  ( die 1600 Ausgeschloſſenen) wollen in Zukunft politiſch " neutral" sein und den bisherigen scharfen Rechtsturs vermeiden. In gewiffen Fragen beabsichtigt der neue Stahlhelm Uhlenhaut war der Stahlhelm gerade in Braunschweig   besonders start rechts eingestellt.

Die staatliche Hochwassernotstandsaktion. Beginn der Tätigkeit der Feststellungskommissionen. Dem Amtliche. Preußischen Pressedienst wird von zuständiger Seite geschrieben:

sache die Linderung der ersten Rot der Geschädigten, ins Die zunächst getroffenen Maßnahmen bezwecken in der Haupt­besondere die Sicherstellung und Durchführung des Biehbestandes so­wie die Durchführung der dringendsten Aufräumungsarbeiten. Für diese Zwecke sind in Preußen bisher über 3 Millionen RM. bereitgestellt worden. Dieser Betrag erhöht sich um erheb= che weitere Mittel, die durch die beteiligten Provinzen und reise schon jetzt aufgebracht sind. Die Reichsbahn ist ersucht Ueberschwemmungen erforderlichen Transporte von Vieh aus den worden, eine Frachtermäßigung für die aus Anlaß der Ueberschwemmungsgebieten zur Ueberführung auf Benfionsweiden einerseits und zur Heranschaffung von Mitteln in die Notstands gebiete andererseits zu gewähren und hat sich deshalb bereits mit den in Frage kommenden Eisenbahndirektionen in Verbindung gesetzt. Da bei der neuerlichen günstigen Witterung mit einem schnelleren Abfluß des Waffers gerechnet werden fann, werden die Feststellungskommissionen, denen auch Bertreter der geschädigten Berufsstände angehören, mit der Schadensabschätzung bald in allen Bezirken beginnen fönnen. Erst nach Abschluß der Arbeit dieser Kommissionen wird sich ein zuverlässiges Bild über die Höhe des Gesamtschadens ergeben und die Feststellung und Ber­teilung der endgültigen Beihilfen an die Bedürftigen möglich sein.

sds Aus der Reichspreffeftelle. Die schon vor einiger Zeit angekündigte Ernennung Dr. v. Twardowskis zum Legationsrat ist nunmehr vollzogen worden. Legationsrat v. Twardowski bleibt zunächst stell­Dertretender Leiter des Referats I der Presseabteilung der Reichs­regierung, da über die weitere Verwendung des Leiters dieser Ab­teilung, Geheimrat Saller, der zurzeit das Reich in Innsbruc vertritt, eine Entscheidung noch nicht getroffen worden ist.

Ministerurlaub. Reichstanzler Marg wird am fommenden Donnerstag einen mehrwöchigen Urlaub antreten. Reichswehr  minister Dr. Geßler tritt Dienstag eine Dienstreife an, an die fich ein turzer Urlaub anschließt.

Deutsche Kunstgemeinschaft. In der Kunstausstellung im Schloß ( Eingang II, Schloßhof) werden ständig für Gruppen und Vereine Führungen unter fachkundiger Leitung veranstaltet. Alle In­tereffenten werden gebeten, von dieser Gelegenheit, die Ausstellung eingehend zu besichtigen und sich dabei gleichzeitig über die gemein­nüßigen Absichten und Ziele der Deutschen Kunstgemeinschaft" zu ift fostenfrei, nähere Einzelheiten fönnen jederzeit mit dem orientieren, Gebrauch zu machen. Die Teilnahme an den Führungen Sekretariat der Deutschen Kunstgemeinschaft" im Schloß( Anruf Merkur   2651) vereinbart werden.

Ein Wohnhaus aus der Hauftatt- Zeif. Auf dem Geisbühl, einer Bodenwelle bei Entringen   in der Nähe der Straße Tübingen- Herren­berg, hat das Urgeschichtliche Forschungsinstitut in Tübingen   fürzlich ein Wohnhaus der Hallstatt  - Beit( 1000-400 v. Chr.) durch Dr. Rei­nerth aufdecken lassen. Das Haus enthielt zwei größere Räume, einen Wohnraum mit dem runden Herde in der Mitte und einen Rüchenraum mit dem Backofen. 31 runde Pfosten stüßten das Haus, Gefüge von Ruten, wahrscheinlich der Weide, und einem lehmigen dessen Wände aus Flechtwert bestanden, einem dichten, sergfältigen Wandbewurf. Das Haus war rechteckig, mit einer Tür, die dem Hang zum Käsbachtal zugewandt war. Das geräumige Wohnhaus, beffen längste Seite etwa 7 Meter lang war, hatte hatte die äußere Flechtwand in einer Dicke von durchschnittlich 8 Zentimetern. Außen traten die Wandpfosten als Halbfäulen hervor. Das Dach läßt sich als Giebeldach refonstruieren. Bei den wenigen gesicherten Haus­bauten der Hallstatt  - Zeit hat das Entringer Haus teine diretten Parallelen. Im germanischen Gebiet stehen ihm zwei Grundrisse von Häusern in Buch bei Berlin   und auf der Römerschanze bei Potsdam   am nächsten.

Die Gasflamme als Sprachlehrmittel. In einem Londoner Institut für Taubstumme wird neuerdings eine von einer Frau, Miß Iza Thomson, erfundene Methode angewandt, mit Hilfe einer Gasflamme taubftummen Kindern Sprachunterricht zu geben. Ein besonders konstruierter Brenner ermöglicht es, daß die Flamme in ihrer Höhe genau auf Laute reagiert, die durch ein besonderes Ge­bläse in die Flamme hineingesprochen werden. Die Kinder erhalten auf diese Weise zum erstenmal einen tontrollierbaren Eindruck von den Lauten, die sie mit dem Kehlkopf erzeugen. Die Methode soll bereits außerordentliche Erfolge erzielt haben.

wärtige Amt und das französische   Außenministerium haben, wie wir börek, Erleichterungen im internationalen Schüleraustausch. Das Deutsche   Aus. die untergeordneten Dienfiftellen angewiesen, in Bukunſt beim Austausch deutscher und franzöfifcher Schüler die gesamten Bifa- und sonstigen Neben gebühren nicht mehr zu erheben.

Bevorstehende Schließung der Warschauer Universität? Der Warschauer  Пniversitätsjenat beschloß, die Anmeldungen der Studenten für das Jahr 1926/27 vorläufig nicht anzunehmen, da die Anstalt möglicherweise infolge eibmangel gefoloffen werden muß. Die Arbeiten in den elektrische Licht ist jetzt ebenfalls gesperrt worden, ba seit langem feine Laboratorien fonnten bereits seit längerer Zeit nicht fortgelegt werden. Das Rechnung beglichen wurde.

Batavia stattfinden. Der Borfizende der niederländischen Delegation foll Der Pazififlisch- Wissenschaftliche Kongreß, der in diesem Jahre in Totio stattfindet, foll auf Einladung der indischen Regierung im Jahre 1929 in auf dem Rongreß einen entsprechenden Antrag stellen, dessen Unterstügung schon jest gesichert üt.