Gewerkschaftsbewegung
Lohnabbau im Schwerfuhrwerksgewerbe geplant.
Die Funktionäre für das Schwerfuhrwerksgewerbe im Deutschen Berkehrsbund nahmen in einer gut besuchten Versammlung zu der von der Fuhrherren- Innung überreichten Kündigung des Lohnabkommens, die zum 31. Juli 1926 erfolgte, Stellung. Die Arbeitgeber begründen den Lohnabbau mit einer miRlichen Lage im Fuhrwerksberuf, außerdem sei die Bautätig feit hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben. Unter dem Druc der traurigen Wirtschaftslage seien die zu erzielenden Fuhrpreise someit heruntergedrückt worden, daß ein Durchhalten der Betriebe nur noch bei einer Lohnkürzung möglich sei.
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Die Funktionäre vertraten die Auffassung, daß unter den jeweiligen wirtschaftlichen Verhältnissen einem Lohnabbau, mie es die Arbeitgeber sich denken, nicht entsprochen werden darf. Die Löhne find tragbar, weil in der bestehenden Krise Ar beitsleistungen von 12 bis 14 Stunden gefordert merden. Daß höhere Löhne gezahlt werden können, be, weisen einige Großbetriebe dadurch, daß sie den Arbeitern zumuten, auf den fälligen Urlaub zu verzichten und ihnen dafür die Entschädigung in bar auszahlen wollen. Eine Einschränkung der Betriebe ist bis jetzt noch nicht eingetreten; wo diese erfolate, war sie bedingt durch die technische Umstellung, indem als Ersaz für Pferde Kraftwagen eingeführt worden sind, oder aus Prinzipienreiterei, um die Wurzel der Organisation zu beseitigen.
Allgemein war die Auffassung vorhanden, für die eingetretene Mietesteigerung und Verteuerung einiger Bedarfsartikel eine Lohnerhöhung zu fordern, jedoch aus bestimmten Gründen ist davon Abstand genommen worden. Die Funktionäre beharren jedoch auf der Weiterzahlung der bisherigen Löhne.
Der Organisationsleitung und der Lohnfommission ist der Auftrag erteilt worden, mit allen zu Gebote ſtehenden gewerkschaftlichen
Mitteln den beabsichtigten Lohnabbau zu ver hindern. Sollten die Arbeitgeber eigenmächtig einen Lohnabbau diftieren, werden die Funktionäre sofort dazu Stellung nehmen.
Vergleichsvorschlag im Bolle- Streit. Arbeitsfreie Feiertage sollen nicht bezahlt werden.
Der Streit um die Feiertagsbezahlung datiert bereits seit Weihrachten vorigen Jahres, als die Firma Bolle die im früheren Tarif. vertrag vorgesehenen Zahlungen verweigerte, wonach die an den Feiertagen unter der Woche arbeitenden Beschäftigten einen 3u schlag von 50 Proz., die arbeitsfreien Arbeiter aber den üblichen Lohn erhalten sollten. In dem neuen Tarifvertrage war diese Bezahlung versehentlich nicht mehr festgelegt worden. Zu Ostern und Pfingsten zahlte die Firma den Zuschlag, um es nicht zu einem Konflikt kommen zu lassen, jedoch vorbehaltlich einer Entscheiduna der Streitfrage. Am 5. Juli wurde von der vereinbarten Schiedsstelle ein Schiedsspruch gefällt, der von den Arbeitnehmern abaelehnt wurde, worauf die Firma dessen Verbindlichkeits. erflärung beantragte.
Am Freitag wurde über den Antrag auf Verbindlichkeitsei flärung des Schiedsspruches verhandelt. Die Arbeitnehmer waren durch den Verkehrsbund, den Metallarbeiterverband und den Zentialverband der Maschinisten und Heizer vertreten. Nach etwa dreistündigen Verhandlungen wurde den Parteien nachstehender Vergleichsvorschlag vom Schlichter unterbreitet:
1. Für die in die Woche fallenden Feiertage steht den Nicht arbeitenden fein Lohnanspruch zu.
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2. Den an in die Woche fallenden Feiertagen Arbeiten.. den wird zu dem für diese Tage zu zahlenden Lohn ein Aufschlag von 50 Proz. gewährt.
3. Dem Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses Groß- Berlin vom 5. Juli 1926, Aktenzeichen 2073( ohnschiedsspruch). wird zugestimmt.
Amerikanische Bergarbeiterführer in Deutschland .
Ende der kommenden Woche werden der Präsident des amerifanischen Bergarbeiterverbandes von West- Virginia , Tetlom aus Charleston , West- Virginia , sowie der Präsident der 9. Distrikts des Hartfohlenbezirks Golden aus Schanokin( Bennsylvanien), dem Verband der Bergarbeiter Deutschlands in Bochum einen Besuch
4. Die beim Kammergericht und Gewerbegericht ich web e n- abſtatten, um im Revier die Verhältnisse im deutschen Bergbau zu den Klagen werden zurüdgenommen; jede Partet trägt ihre außergerichtlichen Roften selbst.
5. Den Kutschern werden zur Abgeltung für die bei Belieferung der Läden aufgewandte Zeit bei der Berechnung des Lohnes statt 54 Stunden 57 Stunden zugrunde gelegt.
Die Parteien werden sich auf diesen Vorschlag bis zum 30. Juli, mittags 12 Uhr, dem Schlichter gegenüber erklären. Im Falle einer Nichteinigung bedarf es einer erneuten Verhandlung
nicht.
Die Arbeitnehmer werden zu dem Vergleichsvorschlag in einer Funktionärversammlung am Montag abend Stellung nehmen.
Potemkin.
Im Maschinenjaal einer Moskauer Fabrik.
Da bekanntlich im Lande der Sowjetrepublik alles weit besser bestellt sein soll als in all den Ländern, die über die privatkapitaliftische Wirtschaftsordnung noch nicht hinausgekommen sind, weil die ,, reformistischen Führer" dieser Länder keine Einheitsfomitees bilden und keine Weltrevolution machen wollen, werden Delegationen nach Moskau ausgerüstet, um die dort geschaffenen KulturfortSchritte zu bewundern. Doch all diese Delegationen können nach der Rückkehr in ihre alten Elendsstaaten ihren gläubigen Zuhörern nur mündlich berichten, ihnen jedoch kein greifbares Bild über die Errungenschaften in Sowjetrußland vermitteln. Hier muß die fommunistische Bilderpresse nachhelfen und der erreichbaren, Masse im Bilde zeigen, was es in Rußland alles zu ſehen gibt. So brachte denn auch die Arbeiter Illustrierte" in Nr. 8 ihres laufenden 5. Jahrganges eine Abbildung des Maschinenfaals einer Moskauer Fabrit.
Nun gibt es recht viele Fabriken in der Welt und auch in Deutschland etliche, die ihre Maschinenfäle sehen lassen können. Doch eine deutsche Fabrik ist noch lange teine russische und der Maschinensaal einer deutschen Fabrik ist eben kein Maschinenjaal in Moskau . Aber es gibt eine Duplizität der Dinge, die eines erscheinen läßt wie das andere.
So wills denn der Zufall, daß der in der Arbeiter- Illustrierten" abgebildete Maschinensaal einer Moskauer Fabrik aufs Haar dem Maschinensaal einer Fabrik in Harburg an der Elbe gleicht, und zwar dem in Thoerls Vereinigten Delfabriten. Der Photograph Kurt Foige in Harburg , der den Harburger Maschinenfaal photographisch aufgenommen hat, möchte wetten darauf, daß der als Maschinensaal einer Moskauer Fabrik bezeichnete Maschinensaal in Wirklichkeit der Maschinensaal der genannten Firma in Harburg ist.
Um diesen Maschinensaal zu sehen ist es also offenbar erft nicht notwendig nach Moskau zu reisen, es genügt eine Fahrt nach Harburg an der Elbe . Dasselbe dürfte für recht viele andere Sehenswürdigkeiten gelten, derentwegen eine Reise nach Moskau überflüssig ist, zumal von Leuten, die noch sehr menig von Deutschland zu sehen bekommen haben und von dem Wenigen auch nur die Schattenseiten.
Freilich, Potemkinsche Dörfer gabs nur in Rußland . Früher einmal! Jetzt zeigt man dort den Wallfahrern, was sie sehen follen.
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studieren. Der Besuch der amerikanischen Bergarbeiterführer, die ols Gäste an den Pariser Verhandlungen der Bergarbeitererefutive teilgenommen haben, dürfte für die Gestaltung der Beziehungen zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Bergarbeiterverband von größter Bedeutung sein.
Scheinblüte im Ruhrbergbau?
Neueinstellungen und Ueberschichten.
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Effen, 24. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Die Geschäftserfolge im Zusammenhang mit dem englischen Bergarbeiteraus. stand machen weitere Fortschritte. Bergarbeiterein. stellungen und Ueberschichten( Harpen ) find an der Tagesordnung. Seit Anfang Juni sind auf den Schachtanlagen in Castrop und Raurel insgesamt etwa 600 Bergleute eingestellt worden. Die Erwerbslosenzahl hat sich dadurch bei den zuständigen. Arbeitsnachweisen um 11 Proz. vermindert. Auch der staatliche Bergbau in Recklingshausen will zu größeren Neuanlagen übergehen. Die Zeche Brassert in Marl ( Rheinische Stahlwerke) sucht zu einer größeren Förderung er Steigerung zu fommen, um neben ihren industriellen Verbrauchern auch die neuerdings auf dem süddeutschen Kohlenmarkt( Landwirtschaft) aufgetretene starke Nachfrage nach Gasflammkohlen, besonders nach Brassertkohle, befriedigen zu können. Auch hierzu bedarf es größerer Neueinstellungen.
Zeche Alte Haase" in vollem Betriebe.
Effen, 24. Juli. ( TU.) Auf der Zeche Alte Haase, die in den Befiz der Vereinigten Elektrizitätswerke Weſtfalen übergegangen iſt, herrscht ein reger Betrieb. Die auf das modernste eingerichtete Zeche Elektrizitätswerte haben mit dem Ankauf der Zeche, die bekanntlich fann kaum der Nachfrage nach Magerfohle genügen. Die Vereinigten stillgelegt werden sollte, ein gutes Geschäft gemacht.
Einigung in der Breslauer Mühlenindustrie.
Breslau , 24. Juli. ( WTB.) Am 22. Juli fanden von Amts wegen unter dem Vorsitz des Schlichters für den Bezirk Nieder Schlesien neue Lohn- und Tarifverhandlungen zur Beilegung des in der Mühlenindustrie entstandenen Konflikts statt. Nach sechsstündigen Verhandlungen tam eine Vereinbarung zustande, die eine Lohnund Manteltarifregelung vorsieht. Die Vereinbarung gilt bis zum 30. März 1927. Die Aussperrung wurde aufgehoben.
Gesperrte Gastwirtsbetriebe: Wie uns der Zentralverband der Hotel-, Restaurant- und Café- Angestellten mitteilt, sind folgende Gastwirtsbetriebe für organisierte Arbeitnehmer gesperrt: Neu Helgoland", Inh. Fröhlich, Schmetterlingshorst", Inh. Bittner, am langen See, Marienluft", Inh. Bolzin, am langen See ,,, Bater Fieliz", Grünheide ,„ Matschke", Grünheide .
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( Gewerkschaftliches fiehe auch 2. Beilage.)
Berantwortlich für Bolitik: Ernst Reuter : Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Ezforn; Feuilleton: Dr. John Schikowski; Lokales und Sonstiges: Frik Karstädt: Anzeigen: Tb. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlaa 6. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckerei und Berlaasanstalt Baul Ginaer u. Co. Berlin SW 68. Lindenstrake 3. Sierzu 2 Beilagen ,,, Unterhaltung und Wiffen" und ,, Aus der Film- Welt".
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