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Rationalisierung und Arbeitslöhne.

Warum die Nationalisierung nicht neue Arbeitsmöglichkeiten schafft.

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Seit Jahr und Tag gehen die Bestrebungen der Unternehmer,| zahlen zu können. Unser Beispiel aber zeigt, daß die Unternehmer die deutsche Wirtschaft zu rationalisieren". Die verschie bei fortschreitender Rationalisierung gar nicht mehr Quali Densten Methoden werden dabei angewandt. Neben den Anhängern tätsarbeit gebrauchen können, sondern diese sogar meniger Des hauptsächlich von Ford vertretenen Systems der Bandfabri als früher bei erhöhtem Leistungseffekt in Anspruch nehmen. Züchtet tation sind Betriebsorganisatoren an vielen Stellen der Güter­man Facharbeiter in zu großem Umfange und die Industrie will das, wenn man ihren Ausführungen glauben soll, so tann erzeugung tätig, um aus dem gleichen Aufwand an Arbeits­fraft das Bielfache der früheren Leistung heraus der deutschen das nur den Sinn haben, die Löhne für Spigenleistungen Arbeiterschaft noch weiter zu zuholen. Privatwirtschaftlich bedeutet das zunächst, daß die Pro- drücken. Schafft man ein Arbeitslosenheer von wielen hundert duktionskosten sinken. Da aber diese Senkung der Pro- tausend Facharbeitern, so wird das Angebot derartiger Kräfte groß duktionskosten mit der Einsparung von Arbeitskraft erkauft wird, genug sein, um die viel beschriene Begehrlichkeit der Massen" nieder­müssen dadurch zahlreiche Sände frei werden, wenn nicht halten zu fönnen. gleichzeitig mit dieser Rationalisierung der Produktion eine Ratio: nalisierung des Marktes stattfindet. Ginten nicht mit fortschreitender Rationalisierung die Preise oder steigen nicht was für die Wirkung auf dem Markt gleichbedeutend iſt die Löhne, so wird der verbilligten und vermehrten Produktion schließlich eine ungenügende Zahl von Abnehmern und Käufern gegenüberstehen. Der Profit des Kapitals wird steigen, aber gleichzeitig das Heer der Arbeitslosen.

Daher haben wir von dem ersten Tage an, wo das Problem der Rationalisierung in Deutschland akut wurde, den Standpunkt ver­treten, daß Berbilligung der Produktion und Senfung der Preise ( oder Steigerung der Löhne) miteinander Schritt halten müssen. Inwieweit sich das deutsche Unternehmertum diese in Amerika allgemein anerkannte These zu eigen gemacht hat, dafür liegt uns ein außerordentlich interessantes, meil aus der eraften Beob achtung des Betriebes geschöpftes Beispiel vor.

Bor dem Kriege wurde für die Herstellung von 1150 elet= trischen Schaltern ein

Arbeitslohn von 40,75 m. gezahlt. Zur Fabrikation war eine Arbeitszeit von insgesamt 101% Stun

ben norwendig.

In Anfang des Jahres 1926 erforderte die Herstellung der gleichen Warenmenge gleicher Art an Löhnen 39,84 m. Die darauf angewandte Arbeitszeit betrug 85% Stunden.

Run wurde die Fließarbeit eingeführt. Das laufende Band trat an die Stelle der alten herkömmlichen Arbeitsmethode. Der Rhythmus der Maschine bestimmte das Tempo der zu leistenden Handgriffe, die, um das Enstem erfolgreich zu gestalten, noch wesent­Ich vereinfacht und organisatorisch medmäßig aneinandergereiht

wurden.

Nun sinkt der aufgewandte Arbeitslohn, immer für die gleiche Warenmenge, fait auf die Hälfte des Borkriegslohnes. 23,78 m. anstatt früher mehr als 40 betragen die Lohnfosten. Die Arbeitszeit ist von 101% auf 49% Stunden heruntergedrüdt, rafo auf weniger als die Hälfte. Der Durschschnittslohn Der Arbeiterinnen, die dabei beschäftigt find, beträgt nun 52 Pf. pro Etunde, etwas mehr als der durchschnittliche Lohn bei ursprünglichen Arbeit. Aber es ist nur um ein geringes mehr. Dafür ist die Zahl der Arbeiterinnen aber, die zur Herstellung der Bare gebraucht werben, auf die Hälfte derjenigen Zahl gesunken, bic man vorher dazu gebraucht hat.

Der Verringerung der arbeitenden Hände steht also nicht eine gleich starte Erhöhung der Kaufkraft der noch Beschäftigten gegenüber. Auf den einzelnen Konsumenten entfällt viel mehr Bare als vorher; da aber der Sohn sich nicht in gleichem Ber­hältnis gesteigert hat, fann er nicht faufen, die Ware nicht ab= gelegt werden. Mit der steigenden Zahl der Arbeitslosen ist pben rein eine ebenso angewachsene Zahl von Berbrauchern aus dem Markt ausgeschieden.

Die vielzuvielen Facharbeiter.

Eine der erstaunlichsten Erscheinungen im Arbeitsmarkt der legten Monate ist die Tatsache, daß selbst a charbeiter der ver­schiedensten Berufsgruppen feine Beschäftigung finden. An sich wäre das nicht so verwunderlich, weil man aus der amerikanischen Bragis her weiß, wie bei fortschreitender Mechanisierung des Pro­buftionsganges der Facharbeiter durch den ungelernten Arbeiter ver­drängt wird. Aber noch wenige Monate vorher hatte die deutsche Industrie über den Mangel an Nachwuchs unter den Fach­arbeitern geftöhnt, und selbst heute sind die Klagen noch nicht ver­stummt. Die ganze Frage erhält ein anderes Geficht, wenn man fid) das Bild einer mechanisierten deutschen Werkstätte vor Augen hält. In einem Arbeitssaal maren früher 120 Facharbeiter, zum größten Teil Mechaniker, beschäftigt. Heute sind in dieser felben Abteilung 62 Frauen und 6 Mechaniker beschäftigt. Sie pro­duzieren bei der gleichen Stundenzah! das Doppelte von dem, was früher die Abteilung ohne Bandsystem schaffte. Es wurden früher in dieser Abteilung an Löhnen gezahlt bei einem durchschnittlichen Stundenlohn von 1 M.: 120 M. pro Stunde. Nach Einführung des Bandsystems werden nur noch 42 m. pro Stunde gezahlt.

Der Unternehmer erhält also heute für 42 m. die doppelte Arbeit, die ihn früher 240 m. an Löhnen foftete.

Würdigt man unter dem Eindruck des eben genannten Beispiels die Rufe der Industrie nach Facharbeitern, so müssen diese Klagen höchst verdächtig erscheinen. Wenn man die Unternehmer für ver­rüdt halten wollte, so fönnte man annehmen, diese wollten nur deshalb mehr Facharbeiter haben, um mehr Qualitäts arbeit zu erhalten und dafür auch entsprechend höhere Löhne

Landwirtschaft gegen Kalipreiserhöhung.

Die Gewinne der Kaliindustric. Nachdem die Deutsche Tageszeitung", angeblich das Organ der deutschen Landwirtschaft, zunächst nur abgelehnt hatte, die Berant wortung für eine Kalipreiserhöhung zu tragen, haben sich in zwischen die Vertreter der Landwirtschaft im Reichs­falirat dazu entschlossen, gegen die Erhöhung der Kali preise zu stimmen. Mag ihnen zum Teil aus Gründen, die bei uns früher angegeben wurden, die Ablehnung der Preiserhöhung schwer gefallen sein, so hat sie doch der Drud der öffentlichen Meinung gezwungen, endgültig von der Preiserhöhung abzu­rücken. Damit ist es beinahe sicher geworden, daß der Reichs talirat mit den Stimmen der Landwirtschaft und der Arbeits nehner die vorgeschlagene Preiserhöhung ablehnen wird, oder doch wenigstens daß sich nur eine so geringe Mehrheit für eine Breiserhöhung ergeben wird, daß das Reichswirtschaftsministerium von seinem Betorecht wird Gebrauch machen müssen.

Dieses Ergebnis des Borstoßes der Kaliherren ist voll und ganz verdient. Zum ersteninal seit vielen Jahren hat die Kaliindu. strie für das abgelaufene Geschäftsjahr recht beträchtliche Di. videnden und Ausbeuten verteilt. Freilich behaupten jetzt die Bertreter des Kalibergbaues mehr oder weniger versteckt, daß diese Dividenden nicht aus echten Gewinnen gezahlt worden seien, son­dern daß sie Prestigegründe veranlaßt hätten, Gewinne aus. zuweisen, die sie in Wahrheit nicht erzielten. Diese Behauptung erscheint schon an sich recht zweifelhaft. Sie wird jedoch völlig un­glaubwürdig, wenn man sich die Ziffern betrachtet, die das Kali­syndikat seinerzeit dem Ausland in seinen Anleiheprofpef Das Syndikat hat im ganzen im Laufe dieses

ten mitteilte.

Vorsicht ist also auch gegenüber dieser neuen Forderung der Arbeitgeber am Plaze. Dabei soll durchaus nicht verkannt werden, daß der Arbeiternachwuchs mit Fortschreiten der Technik eine beffere Ausbildung braucht. Heute wird an technischem Wissen von einem Maschinenmeister oft mehr verlangt als vor fünfzig Jahren von einem Ingenieur. Den Gewerkschaften erwächst jedoch eine hohe Aufgabe darin, unter genauer Beobachtung des Fort ganges der Rationalisierung festzustellen, wie groß der Bedarf an Facharbeitern in den nächsten Jahren sein fann.

Und die Preise?

Biele Anzeichen zeugen dafür, daß die Rationalisierung der Betriebe schon außerordentlich weit um sich gegriffen hat. Man frage einmal die Arbeitsämter, in wie zahllosen Fällen die Einschränkung der Belegschaften großer Betriebe damit begründet wird, daß infolge verbefferter Produktionsmethoden nicht genug Beschäftigungsmöglichkeit da ist. Man frage die Betriebswirtschafter, moraus es sich erklärt, daß bei inten­fiverer Produktion der Absatz nicht vorwärts fommt. Man frage schließlich die Unternehmer selbst, weshalb sie sich an vielen Stellen gegen die Rationalisierung noch sträuben.

Die Antwort wird überall gleichmäßig lauten: der volkswirt­schaftliche Nuzeffekt der Rationalisierung ist vielerorts ausgeblieben. Die Löhne sind, wie wir oben zeigten, nicht oder nicht im entsprechenden Berhältnis zur erhöhten Produktionsleistung gestiegen. Was aber ist mit den Preisen?

Trotz steigender Rationalisierung liegen die Preise für industrielle Fertigmaren im Juni 1926 mit einem Index stand von 144 taum mehr als 1 Prozent unter dem Durchschnitt des ersten Quartals 1925. Wenn wirklich gegen über späteren Zeitabschnitten das durchschnittliche Breisniveau der Fertigmaren etwas niedriger erscheint. so darf darüber nicht ner­geffen merden, daß gleichzeitig auch die industriellen Roh. stoffe seit Januar 1926 im Preise mesentlich zurückgegangen sind, während sich die Löhne inzwischen nicht erhöht haben, sondern im Gegenteil vielfach abgebaut worden sind. Der In der für Fertig maren bietet im laufenden Jahre folgendes Bild: April Januar Februar März Mai Juni 150,5 149,3 147,4 145,8 144,8 144 Der Bierteljahresdurchschnitt im Jahre 1925 betrug

1. Duartal 2. Duartal 3. Quartal 4. Duartal 145,8 149,4 152,6 153,4

Aus diesen Inderziffern geht hervor, daß die Unternehmer trotz der Broduktionsverbilligung gar nicht daran denken, ihre Produkte

billiger auf den Markt zu bringen.

Preisabbau bei Fertigwaren neue Käuferschichten für die erweiterte Es fann jedenfalls gar feine Rede davon sein, daß durch einen Produktion gewonnen worden find.

Die Preise sind nicht oder nicht wesentlich gefunten. Die Löhne find nicht oder nicht wesentlich gestiegen. Die Schere amischen Rauftraft und Produftionsfähigteit flafft mit jedem Tage meiter auseinander. Man stellt Frauen ein, um Männer zu entlassen, denn die Löhne der Frauen sind billiger. Frauen halten gewerkschaftlich noch immer nicht fest zusammen. Es ist eine Aufgabe gewerkschaftlicher Aufklärungstätigkeit, hier zu zeigen, daß die soziale Eriftenz tausender von Facharbeitern unter graben wird, wenn durch die niedrigen Frauenlöhne eine wachsende Zahl von männlichen Arbeitern zur Erwerbslosigkeit ver­

urteilt wird.

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Unsere ganze Betrachtung ergibt, daß bisher die Unternehmer die Rationalisierung nur gegen die Arbeiter gemacht haben. Die Unternehmer nußen auch hier ihre Stellung als Beherrscher der Produktionsmittel zu einer Politik schärfsten Klaffenfampfes, die fich nicht etwa erst in dem Zeitpunkte an ihnen rächen wird, wo die erbitterten Massen gegen dieses Elend aufbegehren. Schon jetzt spüren es viele gerade der größten Betriebe, wie ihnen die Basis der Produktion, der Absatz von Ware, unter den Füßen entschwindet. Die ungeheure Konzentrationswelle, die jetzt über die deutsche Wirtschaft hinwegbraust, ist ja bereits ein Zeichen dafür, wie die Kraft des einzelnen Betriebs- oder Konzernleiters versagt gegen= über den gewaltigen Problemen, die die neue Wirtschaftsform herauf beschworen hat. Sie ist bei rechtem Namen genannt mur eine verschämte Pleite. Diese Pleite brauchte die Arbeiterschaft nicht zu interessieren, gingen damit nur Vermögenswerte zugrunde. Wenn aber dabei gleichzeitig Absah- und Arbeits möglich teiten, verlorengehen, so ist es für uns an der Zeit, zu warnen. Eine amtliche Wirtschafts- und Sozialpolitik jedoch sollte die Zeichen dieser Entwicklung erkennen und rechtzeitig vorbeugen, ehe größerer Schaden für das Volksganze entsteht.

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Jahres für 240 millionen M. Auslandsanleihen aufgenommen und anläßlich der ersten Emission von 160 Millionen hat es einen Pro­spett veröffentlicht, in dem es seinen Reingewinn für 1925 auf nicht weniger als 45,5 Millionen M. bezifferte. Solange das Kalisyndikat die Deffentlichkeit glauben machen will, daß die Unternehmungen der Kaliindustrie in ihren Bilanzen ihre eigenen Aftionäre beschwindelt hätten, wird man ihren Angaben ein gewiffes Maß von Wahrscheinlichkeit nicht absprechen fönnen. Für völlig unmöglich halten wir es jedoch, daß das Kalisyndikat seine englischen und holländischen Kapitalgeber durch gefälschte Prospeftangaben ireführen wollte.

Es bleibt also dabei, daß das Kalisyndikat im letzten Jahre einen Reingewinn erzielte, der höher war, als was jetzt die vorgeschlagene Preiserhöhung einbringen fönnte. Ange­fichts dieser Situation wäre die Bewilligung einer Ralipreiserhö­hung ein Standal, und wir glauben faum, daß der Reichswirt. schaftsminister sie zulassen wird.

Weltkartell oder Zollabbau?

Der Reichsfohlenverband gegen Schutzollmauern.

teiten, wenn auch nicht in demselben Ausmaße, befindet sich der Rohlenbergbau in fast allen anderen europäischen Ländern. Es sind baher Stimmen laut geworden, die nach einer internatio nalen Berständigung rufen, in lezter Zeit besonders aus England. Ob eine solche Verständigung für den englischen Kohlen­bergbau vorteilhaft ist, soll hier nicht erörtert werden. Ob sie für den deutschen Kohlenbergbau mehr als einen Augenblidsgewinn schaffen würde, muß sorgfältig geprüft werden, wobei auf die be­fonders großen Entwicklungsmöglichkeiten des deutschen Kohlenberg­baues, auf die Bedürfnisse der deutschen Wirtschaft nach weiter­gehender Steigerung ihres Exportes, auf die wichtigsten Zusammen­hänge zwischen dem Export von Kohle und der Ausfuhr von an­deren Industrieerzeugnissen, auf die besonderen Bedingungen und Erfordernisse der deutschen Wirtschaft überhaupt eingehend und fach­fundig eingegangen werden muß. Auf jeden Fall wird die Her= beiführung einer solchen Verständigung sehr schwierig sein, und zu bezweifeln ist, selbst wenn sie zustande kommen sollte, ob sie das llebel, unter dem die europäische Wirtschaft leidet, nicht nur an jeinen Symptomen furieren, sondern wirklich an der Wurzel er­fassen würde. Die Wurzel aller Nöte ist die 3erstücke lung Europas in zahllose größere, fleine und fleinste national gebundene Wirtschaftsgebiete, die den Austausch von Gütern und Kapital, den Austausch geistiger Kräfte und von technischen Errungenschaften, die Entfaltung groß­zügigen Unternehmungsgeistes und Organisationstalentes in einer Weise lähmt, die eine wirkliche und nachhaltige Gesundung der europäischen Wirtschaft nicht auffommen läßt. Der Grundpfeiler der wirtschaftlichen Prosperität in Amerika ist die praktisch un­gehemmte Weite des Raumes und der Wirkungsmöglich feit. In dieser Beziehung könnte und sollte Europa sich die Neue Welt wirklich zum Vorbild nehmen. Statt dessen haben die neuesten Friedensschlüsse die Zersplitterung Europas noch in höchst unheil­vollem Maße vermehrt. Die Folge sind neue politische und mirt­fchaftliche Barrieren, neue Zollschranken, Einfuhrverbote, Ausfuhr­verbote, neue Hemmungen aller Art; dazu ein Protettionis: mus, der an die schlimmsten Zeiten der merkantilistischen Periode erinnert. Hier gilt es abzubauen und freie Bahn zu fchaffen. Der Weg ist gewiß schwierig, weit schwieriger wohl als der Weg einer Berständigung über den Absatz einzelner Indu ftriezweige. Aber er würde wirklich zum Ziele führen, während die angestrebten industriellen Verständigungen unter Umständen neue Hemmungen bedeuten können.

Preußen für den Bau von Landarbeiterwohnungen.

Um eine verstärkte Förderung des Bcues von Landarbeiter­wohnungen aus Mitteln der produttiven Erwerbslosenfürsorge zu er­möglichen, hat, wie der Amtliche Breußische Preſſedienst mitteilt, der minister für Bolts wohlfahrt die bisherigen Höchstsätze dahin abgeändert, daß

für 1 qm Wohnfläche für 1 qm Stallfläche für 1 qm Scheunenfläche gewährt werden.

bei Berlwohnungen bei Eigenheimen 45 M. 30

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15

"

60 M.

40

"

20

Die Erhöhung gilt nur für Bauten, die am 1. April dieses Jahres noch nicht begonnen waren.

Außerdem sind, um die Finanzierung von Land. arbeitereigenheimen möglichst zu erleichtern, die bisherigen Bestimmungen dahin abgeändert worden, daß bei Eigenheimbauten, wenn anders die Finanzierung des einzelnen Bauvorhabens auf unüberwindliche Schwierigkeiten stößt, der Sicherungshypothef des Staates insoweit eine Belastung bis zu 2000 m. vorangehen fann, als diese Belastung des Grundstücks zusammen mit dem Werte der Sicherungshypothef den Betrag von 8000 M. nicht über­schreitet. In feinem Falle darf der Sicherungshypothef eine höhere Belastung als 90 Proz. des Wertes des bebauten Grundstücks mindert um den Betrag der Sicherungshypothet vorangehen. Ferner fann nach den neuen Bestimmungen bei Landarbeiter­eigenheimen die Tilgungsfrist der Staatsdarlehne in be= fonderen Fällen, in denen nachweislich die jährliche Belastung bes Eigenheimerbauers durch Berzinjung und Tilgung der Hypotheken untragbar werden würde, durch den Regierungspräsidenten auf 30 Jahre verlängert werden.

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Der=

Die aus Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge geför­derten Werkwohnungen fönnen auch mit deutschen Rüdwan­dererfamilien besetzt werden.

Beschleunigter Ausbau von Binnenwasserstraßen. In den Bes sprechungen der zuständigen Reichsministerien über das Arbeits beschaffungsprogramm spielen, laut ,, Konjunttur- Rorrespondenz", die projektierten Bauten von Wasserstraßen eine sehr wichtige Rolle. Es besteht Hoffnung, daß es gelingt, für diese Zwecke noch im laufen­den Jahre etwa 60 Millionen Mark flüssig zu machen. Hierbei handelt es sich um längst vorbereitete, aber aus finanzpolitischen Gründen zum Teil noch zurückgestellte Bauten. So dürften zirka mark für den Rhein- Main- Donau- Kanal , die bisher vom Reichs­4 Millionen Mark für den Neckar - Kanal und rund 6 Millionen finanzministerium noch nicht zur Verfügung gestellt worden waren, in naher Zukunft zur Verwendung kommen. Zwischen Reich und Ländern schweben über verschiedene Projekte noch Berhandlungen; so z. B. über den Ausbau der Strede Peine- Burg des Mittelland­fanals. Diese Bauten werden voraussichtlich einen Aufwand von etwa 30 Millionen Mark erfordern, zu dem das Reich die Hälfte beisteuert. Im Zusammenhange mit den geplanten Kanalbauten find an die einschlägigen Indufirien auch Aufträge auf Bagger, Motorboote usw. im Werte von 4 bis 5 Millionen Mart zu erwarten.

Luxemburgische Bergwerks- und Hütten- 2.- G. Bochum , eine der

Aus dem Intereffenkreis des Stahlfruffs. Die Deutsch Gründergesellschaften des Stahltrusts, stand bisher in enger Interessen­gemeinschaft mit dem Stahlwert A.-G. Friedrich Thomee Werdohl, dem Stahlwert Brüninghaus A.-G. Werdohl und der A.-G. Carl Berg - Eveting. Diese Interessengemeinschaft wird nun mehr mit der Vereinigte Stahlwerke A.-G. Düsseldorf fortgesetzt. In den Generalversammlungen von Thomee und Brüninghaus wurde der alte Vertrag mit Deutsch - Lug aufgehoben und der Abschluß eines neuen mit dem Stahltrust genehmigt. Der Vertrag läuft ab 1. Juli 1926. Bleichzeitig wurde das Geschäftsjahr auf die Zeit vom 1. Df­tober bis 30. September verlegt, was die zwischenschaltung eines furzen Geschäftsjahrs von 3 Monaten zur Folge hat. Bon der Uebernahme des Vertrags mit der Carl Berg A.-G. und darüber, ob auch die Aktienpakete der Gesellschaften, die Deutsch - Lux im Besiz hat, auf den Stahltrust übergehen, verlautet noch nichts.

J. D. Riedel 2.-G. Der finanzielle Status dieses chemischen Betriebes ist worauf wir schon hinwiesen zurzeit sehr ange­Spannt. Das Mittel des Kredits erschien der Berwaltung nicht geeignet, die Finanznöte zu beheben, weil damit die Anspannung deswegen nicht in Frage, weil es unmöglich gewesen wäre, die noch erhöht worden wäre. Eine offizielle Kapitalerhöhung fam neuen Aktien, wie es das Aktienrecht vorschreibt, mindestens zum Barikurse auszugeben. Also fand man einen Ausweg, ohne for­mellen Kapitalerhöhungsbeschluß das Kapital doch zu erhöhen. Die Generalversammlung vom 23. Juni d. J. hatte die Ein. ziehung von 1,7 Millionen Vorratsattien beschlossen. Einen Monat später wurde beschlossen, die Einziehung nicht vor­zunehmen, sondern die Aktien durch Verkauf zu verwerten, um eine Erleichterung des Finanzstatus herbeizuführen. Indem man so den früheren Beschluß rückgängig machte, vollzog man prattisch eine Erhöhung des verantwortlichen

In dem soeben erschienenen Bericht für 1925, der in dusführ. licher Weise auf die Ursachen und Wirkungen der Kohlentrije eina pitals. geht, befaßt sich der Reichstohlenverband unter anderem mit der Frage, wie die Absa zid mierigkeiten am Belt markt überwunden werden können. Es heißt da wörtlich:

Das Jahr 1925 war für die deutsche Industrie, für den deut­fchen Kohlenbergbau ein Krisenjahr erster Ordnung. In ben bis jetzt abgelaufenen Monaten des Jahres 1926 hat sich die Lage eher verschärft als gemildert. In ähnlichen Schwierig.

Herabiehung des genossenschaftlichen Hypothekenzinssatzes. Der Borstand der Boltsfürsorge, Gewerffchaftlich- Genossenschaft. liche Versicherungsaktiengesellschaft und der Vorstand der Pensions. kaffe des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine haben beschlossen, mit Wirkung vom 1. Juli d. 3. den Zinssaß für die von ihnen begebenen Hypotheken von 10 Broz. jährlich auf 8 Proz. herab zufezen