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Gewerkschaftsbewegung

Berständigung auf dieser Grundlage ist es besser, daß die englischen| Organisation in ihrem Kampf um menschenwürdige Entlohnung zu Bergarbeiter die harten und wirtschaftlichen Tatsachen anerkennen unterſtüßen. Weitere Auskünfte werden im Bureau des Zentral­und sich ihnen anpaffen, bis eine derartige internationale Berständis verbandes der Angestellten, Belle- Alliance- Str. 7/10, erteilt.

Schutz der Jugend! gung erreicht ist."

Gegen die Ueberlastung durch das Arbeitstempo.

Die schweren voltsgesundheitlichen Schäden, die in der Arbeiter bevölkerung und vor allem in der heranwachsenden Jugend als Folgen der Arbeitslosigkeit festgestellt werden und die bedenklich an ähnliche Erscheinungen der Inflationszeit erinnern, haben in der Deffentlichkeit, wieder die Forderung auf Verstärkung des Soupes für die arbeitende Jugend wachgerufen. So hat der Reichsausschuß der deutschen Jugendverbände darauf hin­gewiesen, daß die gegenwärtige Regelung der Arbeitszeit frage für die Jugend mit Rücksicht auf ihre Entwicklung uner träglich ist und den baldigen Erlaß eines die Bedürfnisse der Lehrlinge, jugendlichen Arbeiter und Angestellten entsprechenden

2rbeitszeitgefeges als dringend notwendig gefordert. Ebenso verlangt der Reichsausschuß Neuregelung des Ur­Laubs: drei Wochen bezahlte Ferien für die erwerbstätige Jugend unter 16 Jahren, zwei Wochen für die zwischen 16 und 18 Jahren. Wie wir erfahren, sind in dem neuen Arbeitsschutzgesetz be­fondere Bestimmungen für die jugendlichen und weiblichen Arbeit nehmer vorgesehen, die sowohl für die Arbeitszeit wie hinsichtlich der eigentlichen Schutzbestimmungen gegenüber dem bisherigen Zustand Verbesserungen enthalten. Die Regelung der Urlaubsfrage hat das Reichsarbeitsministerium allerdings noch offen gelassen. Es ift sich noch nicht klar darüber, ob man besondere Urlaubsbeftim­mungen für die Jugendlichen schaffen oder deren Urlaub zusammen mit dem aller Arbeiter gefeßlich regeln soll, obwohl bei den Jugend­lichen die Regelung besonders dringend ist.

Die Rationalisierung der Betriebe, die die Arbeitsmethoden ver­schärft, gibt den Forderungen auf Berkürzung der Arbeitszeit, aus reichenden Urlaub, Wochenfrühschluß usw. für die gesamte Arbeiter­schaft erhöhte Bedeutung. Eine weitschauende Sozialpolitif muß schon aus volfsgesundheitlichen Gründen diesen Forderungen weit­herzig Rechnung tragen. Zeit ist nicht nur Geld, 3eit ist Leben!

Hodges über den englischen Streik. Die voraussichtlichen Folgen des Streifs. In einem Interview, das der Sekretär der Bergarbeiterinter­nationale Frank Hodges dem Londoner Vertreter des Inter­national News Service" gab, äußerte sich Hodges dahin, daß er immer der Meinung gewesen sei und noch der Meinung ist, daß die englischen Bergarbeiter die Schlußfolgerungen des Berichts der Kohlenkommission ohne jeden Vorbehalt annehmen follten. Ich weiß nicht," fügte Hodges hinzu, ob diese Bedin gungen den Bergarbeitern noch offen stehen. Wenn dem aber noch so wäre, wenn die Bergarbeiter noch zu dem Bericht zurückkönnen, so würde das der ehrenvollste und wirksamste Ausweg aus ihren Schwierigkeiten fein."

Auf den Hinweis auf den Artikel des ,, Borwärts", in dem gefagt wurde, daß die englischen Bergarbeiter die bestmöglichen Bedingungen, die sie erreichen können, annehmen sollten, um den Streit zu be endigen, erwiderte Hodges: Der Vorwärts" hat vollkommen recht. Das Ziel der internationalen Bergarbeiterföderation ist die Einheit der Löhne und Arbeitszeit in allen Bergbaubezirken auf der Grund­lage des Bezirks, der die besten Bedingungen hat, und die inter­nationale Kontrolle über die Verteilung der Kohle. Die deutschen Bergarbeiter arbeiten acht Stunden täglich im Ruhrgebiet und acht einehalbe Stunde in Oberschlesien. ( In Oberschlesien herrscht bekannt lich gegenwärtig ein Konflikt um die Rückkehr zum Achtstundentag, während die effeftive Arbeitszeit im Ruhrgebiet mit Ein- und Aus­fahrt nicht ganz acht Stunden beträgt. Redaktion des Vorwärts"). In Ermangelung einer fonkreten Bewegung zu einer internationalen

leber die wirtschaftlichen Folgen dieses Streifs äußerte fich Hodges folgendermaßen: Das hauptsächliche Ergebnis des Bergarbeiterstreifs wird zweifellos der ständige Verlust ven Abfaßgebieten für die britische Kohlenausfuhr sein. Die Größe dieses Verlustes hängt ab von der Dauer des Streifs. Länder wie Amerika , Deutschland und Polen werden, wenn der Streif lange dauert, Märkte für die Kohlenkäufer werden, die bisher zu dem eng­lischen Markt gekommen sind. Ich fürchte, daß dies unvermeidlich ist. Sicherlich wird die Folge davon sein, daß Großbritannien eine große Anstrengung machen wird, um die Märkte zurückzuerobern auf der Grundlage von niedrigeren Preisen. Das Ergebnis von all diesem wird eine Verschärfung des internationalen Ron turrenstampfes sein, die zum Schaden aller ausgehen wird."

Vor der Tagung der englischen Bergarbeiter. London , 28. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Die gesamte Ere­futive des Bergarbeiterverbandes traf am Mittwoch in London ein, um am Donnerstag den der Delegiertenkonferenz vorzulegenden Bericht über die Streiflage fertigzustellen. Eine aus Mitgliedern der Bergarbeitererefutive und einer Bertreterin des Frauenhilfs. fomitees zufammengefeßte Delegation reift am Sonnabend nach Amerika ab, um die amerikanischen Gewerkschaften für eine große Hilfsaktion zugunsten der britischen Bergarbeiter zu gewinnen. In einer halbamtlichen Mitteilung betont die Regierung die Unmöglichkeit für Baldwin, der Aufforderung der Bergarbeiter. egefutive nachzukommen und die Kohlenreviere aufzusuchen; ein solcher Schritt sei für den Ministerpräsidenten angesichts der fort­laufenden Informationen völlig unnötig.

Was geht im Einzelhandel vor?

Bom Zentralverband der Angestellten wird uns geschrieben: Für die kaufmännischen Angestellten des Berliner Einzelhandels wurde befanntlich vor einigen Tagen ein Schiedsspruch ge fällt, der eine Gehaltsminderung um durchschnitt­lich 10 Proz. vorsah. Die Angestellten lehnten jeden Schieds­Spruch ab, weil selbst die bisherigen Gehälter ihnen faum eine Lebensmöglichkeit bieten. Während sich der Zentralverband der Angestellten bemüht, durch neue Berhandlungen eine vernünftige und den Bedürfnissen der Angestellten Rechnung tragende Regelung zu schaffen, versuchen einige Arbeitgeber mit unqualifizierbaren Methoden die Angestellten firre zu machen.

Das Washingtoner Abkommen ratifiziert. In Belgien .... Und Deutschland ? Brüssel , 28. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Der belgische Senat ratifizierte nach zweifägiger, ziemlich leidenschaftlicher Debatte am Mittwoch das Washingtoner Abkommen über den Achtstundentag mit 103 gegen 16 Stimmen bei 11 Enthaltungen. Vorher eröffneten sowohl die liberalen wie die katholischen Konservativen eine scharfe Offensive gegen die Rafifizierung und beantragten ihre Bertagung, bis die anderen beteiligten Länder ratifiziert hätten. Es bedurfte des energischen Eingreifens zahlreicher Arbeitervertreter, sowie der offenen Drohungen Banderveldes, daß die Verweigerung der Ratifizierung den Rücktritt der sozialistischen Minister zur Folge hätte, um die kon­fervative Opposition zu überwinden. Da die Kammer die Ratifizierung

schon vorgenommen hat, steht Belgien nunmehr formell auf dem Boden des Washingtoner Abkommens. Während der Senatsdebatte wurde von berufener Seite wiederholt darauf hingewiesen, daß nach den Zusicherungen des Reichsarbeitsministers auch Deutschland demnächst das Abkommen ratifi­3ieren werde.

Die Lohnanpassung in Belgien .

Brüffel, 28. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Die belgische Kohlen­fommission beschloß, der vor kurzem gewährten fünfprozentigen Lohnerhöhung im Bergbau Anfang Auguft eine weitere von 5 Pro3. folgen zu laffen. Im August soll nochmals geprüft werden, ob der Valutarückgang eine weitere Lohnerhöhung rechtfertigt.

Die gemischte Kommission der Schwerindustrie erörterte ebenfalls die Frage einer Lohnerhöhung. Die Arbeiter forderten eine Zulage von 20 Proz. Nach langer Debatte war von den Unter­nehmern nur die Zustimmung zu einer sofortigen Erhöhung um 10 Proz. zu erhalten.

Achtung Zimmerer! Die Baustellen Wilmersdorf Sächsische Straße von der Firma Hornemann sind gesperrt, weil die Kameraden, die sich gegen Affordarbeit wehrten, darunter der Ber­trauensmann, gemaßregelt sind. Kameraden, übt Solidarität mit den Gemaßregelten, meidet die Baustelle!

Zentralverband der Zimmerer, Zahlstelle Berlin und Umgegend.

Achtung, Zimmerer! Verbandskameraden, agitiert für guten Besuch der Bezirksversammlungen, in der sehr wichtige Fragen zur Beratung stehen. Freitag, 50. Juli, 7 Uhr, tagen die Bezirke 14, 21 und 39. Sonnabend, 31. Juli, tagen alle übrigen Bezirke, nur mit Ausnahme des Bezirks 45( Ertner), der am Sonntag, 1. August, vormittags 10 Uhr, und des Bezirks 4, der erst am Montag, 2. August, tagt. Alle Bersammlungen finden in den bekannten Lokalen der Bezirke um 7 Uhr statt. Der Bezirk 20( Neukölln) tagt bei Daufader, Riethenstr. 35, der Bezirk 28( Charlottenburg ) in Edmanns Fest­fälen, Scharrenstr. 34. Zentralverband der Zimmerer, Zahlstelle Berlin und Umgegend. Achtung, Buchdrucker! Bez. 8, Neukölln: Montag, 2. August, 7 Uhr, Fortschung der Bezirksversammlung vom 5. Juli im Restarant Bergschloßhöhe"( frither Die Bezirksleitng. Rarlsgarten), Rarlsgartenstraße. Jugendgruppe des ZDA. Heute, Donnerstag, 7 Uhr finden Veranstaltun gen folgender Abteilungen statt: Treptow : Jugendheim Wildenbruchstr. 54 ( Rinderhort). Arbeitsgemeinschaft über Kommunistisches Manifest"( Dinse). Sermannplay: Jugendheim Sobrechtstr. 34, Ede Sanderstraße. Vortrag: ,, Nie wieder Krieg".

"

So hat die Firma A. Wertheim Listen zirkulieren lassen, auf denen die Angestellten ihr Einverständnis mit den im Schiedsspruch vorgesehenen Behältern bescheinigen sollen. Um der Sache den nötigen Nachdruck zu verleihen, muß das Aufsichts­personal die Unterschriften einsammeln. Zeit zum Ueberlegen und zu Rücksprache mit den Kollegen wird den Angestellten nicht gegeben. Es heißt dann: Nur man flott, flott, damit wir fertig werden." Viele Angestellte haben bittere Tränen geweint, weil fie nicht wissen, was sie mit den geringen Beträgen anfangen sollen. Aber sie haben unterschrieben, um nicht auf der Straße zu liegen. Die Firma Hermann Tiey hat sowohl dem Aushilfs­personal als auch den übrigen Angestellten Kenntnis davon gegeben, daß ab 1. August nur noch die Gehaltssäge, die in dem Schieds- Jugendheim Grünauer Str. 5. Heiteres von Hans Sachs . Tempelhof : spruch vorgesehen sind, zur Auszahlung fommen. Wer sich damit nicht einverstanden erflärt, soll seine Stellung auftündigen.

Wir warnen die Angestellten davor, irgendwelche Unterschriften zu leisten: Keine Firma ist berechtigt, einseitig die Gehalts­bedingungen festzulegen. Die Tarifverträge werden nicht von den einzelnen Angestellten und den Firmeninhabern, sondern von den dazu berufenen beiderseitigen Organisationen abgeschlossen. Es scheint aber auch an der Zeit zu sein, daß sich die Berliner Bevölkerung mit den Verhältnissen im Einzelhandel, hauptsächlich in den Warenhäusern, etwas eingehender beschäftigt.

Angestellte, laßt euch nicht ins Borhorn jagen! Die Berhand­lungen gehen weiter. Jeder Angestellte aber hat die Pflicht, die

Freie Gewerkschaftsjugend. Heute, Donnerstag, 7% Uhr, tagen die Grup­Röpenid: pen: Mitte: Jugendheim Neue Königstr. 21. Sosemann tommt. Jugendheim Germaniastr. 4/6. Hundstagsgeschichten. Südosten: Jugendheim Reichenberger Str. 66. Gesundbrunnen : Vortrag: Der Anarchismus". Jugendheim Gotenburger Str. 2. Spaziergang durch den Gesundbrunnen Spandau : Jugendheim Luifenufer 1. Außenspiele veranstalten die Gruppen:

und Wedding . Treffen im Heim. Wir gehen nach Bürgerablage baden. Oberschöneweide auf dem Sportplaß der Metallarbeiter an der Oberspree. Treptow im Treptower Part, Wiese 8. Neukölln im Bollspark Hasenheide. Norbring auf dem Plaß an der einsamen Pappel.

Verantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer ; Wirtschaft: Ariur Saternus;

Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schikowski; Lotales

und Sonstiges: Frik Karstädt; Anzeigen: Th. Glocke; sämtlich in Berlin .

Berlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin , SW 68, Lindenstraße 3. Hierzu eine Beilage ,,, Unterhaltung und Wiffen" und Jugend- Vorwäris".

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