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Seeckt und Walch.

,, Das ist die Tradition der Barrikaden, des] gierung verhältnismäßig gut gegangen sei und daß es da­Bürgerkriegs und des Königsmordes. Das mals wußte, daß es feine Dummheiten in der Außenpolitik find die wahren liberalen Traditionen, und der einzige Grund, zu fürchten habe. Seit Baldwin die Zügel in die Hand ge- Das Reichswehrministerium bestreitet jede Intrige. warum sie heute nicht mehr existieren, besteht darin, daß die nommen hatte, hätte man feinen ruhigen Moment Liberale Partei zu existieren aufgehört hat. besessen.

Wir haben eine fonstitutionelle Partei aufgebaut. Wir haben sie auf einer sozialistischen Grundlage errichtet. Meine Freunde Sidney Webb , Ramsay Macdonald und ich selbst habe zu Beginn unserer Be­wegung eindeutig gesagt, daß wir die sozialistische Partei zu einer verfassungstreuen Partei machen wollen, der jeder an­ständige, gottesfürchtige Mensch angehören fann, ohne seine Achtbarkeit nur im geringsten dadurch in Frage zu stellen. Wir haben mit allen jenen liberalen Traditionen gebrochen. Das ist auch der wahre Grund dafür, daß die Regierun­gen vor uns einen weitaus größeren Schrecken haben, als sie jemals vor jenen bürgerlichen Radikalen empfunden hat."

Shaw fuhr fort, daß die Regierung sich ständig in die tapitalistische Wirtschaft hineinmische, ein Wirtschaftssystem, das seit seinem Beginn fein einziges Ver­sprechen, das es gegeben, erfüllt hätte.

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WTB. teilt mit: Nach einer Meldung der B. 3. am Mittag" vom 29. Juli stellt der diplomatische Berichterstatter des Daily Telegraph " die Behauptung auf, daß die letzte Note des Generals dem Reichswehrministerium und der interalliierten Kontrollkom­trige des deutschen Verbindungsoffiziers zwischen bem Reichswehrministerium und der interalliierten Kontrollkom­mission zurückzuführen sei.

,, Ich hoffe, daß mir die nächsten Wahlen tro der Unterdrückung der Redefreiheit im Radio- größeres poli- Balch über die Stellung des Generals von Seedt auf eine In­tisches Wohlbehagen bereiten werden, als in meinen siebzig Jahren. Ich bin ein wenig ungeduldig, uns wieder im Harnisch zu sehen. Ich bin nunmehr siebzig," schloß Shaw, und ich fann jagen, was so wenige Menschen von sich sagen fönnen, daß ich den richtigen Schritt getan habe, als ich mich als junger Mensch entschloß, 3u der Arbeiterbewegung zu stoßen."

Reichsregierung und militärische Verbände. Heeresleitung geht zurück auf einen Beschluß der Bot­

Wo bleibt die Achtung vor den Reichsgesehen?

Ein Reichsgefeg vom März 1921 verbietet Ver­einigungen jeder Art, sich mit militärischen Dingen zu befassen, Unser Produktionssystem ist ganz lächer namentlich die Mitglieder im Waffenhandwert oder im lich. Wir erzeugen 80pferdige Automobile, während drin- Gebrauch von Kriegswaffen auszubilden. Klein gend mehr Häuser gebaut werden müßten. Wir er- taliberwaffen fallen nicht unter diese Bestimmungen. zeugen Lugusgüter, während Kinder hun. Deswegen ist der Meinfalibersport, sofern er als Selbstzwed gern. Der Sozialismus läßt darüber keinerlei Zweifel, daß geübt wird, erlaubt. Verboten ist es dagegen, Kleinkaliber er die Notwendigkeit einer le berwachung der Berwaffen zum Zweck der militärischen Ausbildung also bei teilung fordert. Wir haben damit zu beginnen, und wenn militärischen Gelände. und ähnlichen das Privateigentum einer richtigen Güterverteilung lebungen zu verwenden. innerhalb der Gesellschaft im Wege steht, so muß es ver­schwinden. Wenn wir zur Macht tommen, müssen wir etwas für den Durchschnittsmenschen leisten und nicht ver­gessen, daß er die sozialistischen Theorien feineswegs beffer versteht, als er die kapitalistischen verstanden hat.

Wir müssen einen Stand der Dinge verwirklichen, unter dem der gewöhnliche Mensch, auch dann, wenn er fein nationalökonomischer oder politischer Forscher ist, Arbeit finden kann, wo jeder Mensch für seine Arbeit an st än- big bezahlt wird. Es ist wirklich bemerkenswert, was sich bei meinen Lebzeiten unter unseren Augen abgespielt hat. Wir haben uns großen Raiserreichen mit uralten Traditionen gegenüber gesehen, und es schien völlig aussichtslos, daß wir sie jemals los werden würden. Drei von diesen Kaiserreichen sind in den jüngst vergangenen Jahren wie Spreu im Winde vergangenen Jahren wie Spreu im Binde hinweggefegt worden.

Das muß eine große Lehre für uns sein. Es zeigt uns, daß wir ernsthaft ans Wert gehen müssen und daß wir die Regierungstechnit erlernen müssen. ir müssen bereit sein, falls unsere Zeit fommt.

Wir brauchen eine Beamtenschaft, welche die Hin= gabe einer militärischen Organisation und die Loyalität eines religiösen Ordens besitzt. Wir werden die Kontrolle der Finanzen, des Nationaleinkommens und der Güterverteilung übernehmen müssen.

Aber was wir vor allem brauchen, sind gute Regierungs­methoden und wir haben sie uns zu schaffen. Ich möchte fagen, daß das die wirklich große Aufgabe ist, der wir gegenüberstehen. Karl Mart hat einen Mann aus mir gemacht. Der Sozialismus hat einen Mann aus mir gemacht. Sonst wäre ich genau dasselbe wie meine litera rischen Kollegen, die ebensoviel literarische Fähigkeiten be­figen wie ich. Der Sozialismus ist es auch, der einen Mann aus H. G. Wells machte, und er hat auch etwas geleistet. Aber seht Euch einmal die übrigen Literaten an, und Ihr darauf bin, ein Sozialist zu sein. Als ich Karl Marg gelesen werdet begreifen, warum ich so unverhältnismäßig sto 13 und dadurch meine Auffassungen geändert hatte, wußte ich, wo ich stand."

Sham erinnerte an die Regierungszeit Mac donald und stellt fest, daß es dem Land unter jener Re­

Weltkunst oder Völkerkunde?

Das Museum für Völkerkunde, Adolf Bastians Wert, von dem Robert Breuer in Nummer 144 gesprochen hat, ist gerade im Sinne Breuers und jedes einfichtigen Menschheitliebenden noch weit entfernt von dem Ideal, das uns vorschwebt: Vermittler zu ' den Herrlichkeiten der Weltkunst zu sein.

Wir wollen nur furz von der unerhörten Art reden, in der hier die Baubureaukratie die Leitung der ganzen Angelegenheit an fich geriffen hat. Der Umbau des Museumsinneren durch den Architekten der staatlichen Museen", den Regierungsrat Wille, bedeutet auf der ganzen Linie ein Versagen dieser amtlichen Reißbrettweisheit. Das Ineinanderschachteln vieler nur fünstlich zu beleuchtender Räumchen ginge zur Not noch an: unmöglich aber ist die Selbstherrlichkeit, mit der vielfach kostbare Originale und Gipsabgüffe wahllos zur Dekoration verwendet werden. Ein Skandal ist der Anstrich der Wände und Schränke. Hier find nicht nur die trostlosesten Nuancen von Grau, die unser Auge beleidigen fönnen, herausgetüftelt worden: diese unerträglichen, zum Gähnen reizenden Mißtöne scheinen auch noch mit Fleiß allenthalben so gewählt zu sein, daß sie die aus­gestellten Gegenstände totmachen. Rötliche Keramit verschwindet vor rötlicher Tönung, graue Steine vor grauer Wand. Und so weiter: und für diesen ästhetischen Bankerott waren Millionen Goldmark und Jahre saurer Arbeit notwendig!

Rommen wir zu dem Museum selber, das heißt, zu den Herr­lichkeiten von vier Erdteilen.

Hier sind so unermeßliche Schäße angehäuft, daß man troß aller Hemmungen nur predigen fann: geht hin und nochmals hin und staunt über das Wunder menschlicher Bielseitigkeit! Kein Museum der Welt vermag so andächtig zu stimmen, wie diese von Gelehrten der Bölkerkunde" zusammengebrachten Kunstoffenbarungen foge nannter Rolonialvölker( zu denen ja der Wahnwiz des europäischen Kapitalismus u. a. auch China und Indien rechnet, vor deren ästhetischer Kultur unser Hochmut sich tief zu beugen hat). So wie es ist, ist es immer noch das reichste, das köstlichste Museum Berlins . Aber: was will es denn eigentlich sein? Unter welchen Gesichts­punkten ist dieses Sechstel des ehemaligen Bestandes im Museum für Böltertunde aufgestellt? Antwort gibt das immer noch vorherrschende Durcheinander von rein ethnologischen Objekten, Be­meismaterial für die Wissenschaften der Sittengeschichte, Raffefor schung, Dekonomie usw. und edelster Werke der Kunst und des Kunstgewerbes, gibt die unglaubliche Tatsache, daß im Erd­geschoß Meisterwerke japanischer und chinesischer Skulptur völter: fundlich" geordnet, im daneben liegenden Ostasiatischen Museum die nämlichen Dinge als Werte hoher Kunst( und mit feinstem Ber­ständnis und musealem Geschmad) dargeboten werden.

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Der Kultusminister hat versprochen, daß diese beiden einander ins Gesicht schlagenden Abteilungen der Staatsmuseen demnächst durch eine herrliche Rialtobrüde verbunden werden, und hat den grausamen Hohn auf die preußische Kulturauffassung gar nicht ge­spürt, der darin liegt.

Die Frage lautet flipp und flar: gehören die indischen Reliefs, die chinesischen Buddhafiguren, gehören die peruanischen Tongefäße, die Bronzen von Benin , die Tanzmasken der Südseevölker und all die fabelhaften Schnitzereien und Kultgegenstände dieses ungeheuren

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Die Rechtsverbände haben sich an die bestehenden Borschriften feineswegs streng gehalten. Sie betreiben fast überall den Kleinkalibersport nur als Vorwandzur rein militärischen Ausbildung ihrer Mitglieder. Wo der pofitive Beweis hierfür erbracht ist, müssen diese Verbände ohne weiteres aufgelöst werden, und ein Minister, der trotz Kenntnis der Sachlage einen derartigen Schritt nicht tut, ver­stößt gegen die klaren Bestimmungen des Reichsgesetzes vom März 1921. Auch solche Vereinigungen sind aufzulösen und zu verbieten, die ohne ihre Mitglieder im Waffenhandwerk aus­zubilden, Felddienst- und Kampfübungen nach mili tärischer Art veranstalten mit dem 3wed militärischer Ausbildung. Bei solchen Verbänden ist ohne weiteres der Verdacht berechtigt, daß sie darauf abzielen, eine Truppe zu schaffen, die bei etwaigen innerpolitischen Verwid fungen in der Lage ist, nach militärischen Gesichtspunkten fämpfend aufzutreten, sobald sie in den Besitz von Waffen ge­langt ist. In den meisten Fällen, wo diese Voraussetzungen gegeben sind, besigen die Rechtsverbände natürlich in einem Geheimwinkel auch Waffen mindestens fleineren Kalibers.

Die Umgehung dieser reichsgesetzlichen Bestimmungen durch die rechtsradikalen Verbände ist insbesondere in Württemberg und Bayern an der Tagesordnung. Immer wieder geschehen dort Dinge, die für den Reichs­innenminister längst hätten Anlaß sein müssen, die zu­ständigen Regierungen auf ihre Pflichten aufmerksam zu machen, und wenn das nichts müßt, von sich aus die Unfug treibenden Vereine aufzulösen. Die Reichsgesetze bestehen, da­mit sie durchgeführt werden, und wo eine Landesregierung sich trotz aller Beweise weigert, den reichsgesehlichen Bestim mungen durch Verbote zu entsprechen, hat der Reichsinnen­minister die Pflicht, von sich aus durchzugreifen, wenn die Reichsgesehe nicht zu einem öffentlichen Spott werden sollen. Blätter wie die Deutsche Zeitung" weisen schon heute höhnisch darauf hin, daß das Reich soviel Gesetze er­eigenem Belieben, da sie sich vor einer Initiative des Reichs­lassen könne, wie es wolle, die Länder schalteten trotzdem nach innenministeriums sicher fühlen. Sollen sich im Reichs innenministerium Zustände entwickeln, die von denen im Reichswehrministerium nicht mehr allzuweit entfernt sind?

Museums ins Gebiet der hohen Kunst oder sind es belächelnswerte Ausgeburten menschlichen Aberglaubens und findlicher Unfähigkeit? dem Standpunkt von 1880: das Museum für Bölkerkunde" ist für Mir scheint: die Verwaltung der staatlichen Museen steht noch auf sich vor diesen Sachen lächelnd bewußt werden, wie erhaben sie über die Ethnographen da und zur Ergözung der lieben Europäer, die dem findlichen Wilden" stehen.

Das ist aber eine bitterböse Selbsttäuschung und ein Ausfluß lung für die Wissenschaftler in Dahlem , wo die ausgeschiedenen fünf übelfter Ueberheblichkeit. Bölterkunde gehört in die Studiensamm Sechstel der alten Sammlungen eine Stätte finden sollen. Es scheint, daß man von dort noch ein gut Teil unschäzbarer Kunstwerke nach der Königgräßer Straße holen und daß umgekehrt von hier sehr vieles in die Studienabteilung nach Dahlem übergeführt werden könnte. Ordnete man das Museum für Weltkunst nach diesem Gesichtspunkte um, so würde seine Bestimmung sofort offenbar werden.

heißen, sondern Museum für Weltkunst. Dann, aber erst Dann nämlich dürfte es nicht mehr Museum für Völkerkunde" dann, würde auch der Laie merken, daß er hier kein Kuriositäten fabinett vor sich hat, sondern ein Museum der hohen Kunst, das sich gleichberechtigt neben das Kaiser- Friedrich- Museum und das Alte Museum stellt. Dann erst wäre Adolf Bastians Lebenswert getrönt; allerdings faum ganz so, wie er es aufgefaßt hat, wohl aber in einem freien und zukunftfrohen Sinne, wie wir, die Lebenden, es wünschen. Und natürlich müßten auch die bedeutendsten Kunstwerke der Prähistorie den Sammlungen eingegliedert werden. Für viele flingt es noch verwunderlich, daß die Merikaner und Rongoneger vor einem halben Jahrtausend Kunstwerte hervor. gebracht haben, die denen der Renaissance" ebenbürtig sein sollen. Aber sie werden umlernen, wie sie schon in der Wertung deutscher Gotit, byzantinischer Kunst und ägyptischer Stulptur umgelernt haben. So freilich, wie die pölterkundlichen" Sammlungen sich heute präsentieren, gehört redlicher Wille dazu, dies einzusehen. Wer diesen Willen mitbringt, wird auch heute schon überwältigende Ein­Dr. Paul F. Schmidt.

drücke dört empfangen.

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Broletariats" nannte, starb heute vor 70 Jahren. Er war 1821 als Georg Weerth , den Engels den ersten Dichter des deutschen Sohn eines Generalsuperintendenten in Detmold geboren, wurde Raufmann, arbeitete 1848 mit Marg, Engels und Freiligrath in der Redaktion der Neuen Rheinischen Zeitung ", mußte wegen feines Buches Leben und Taten des berühmten Ritters Schnapphahnsty" gestorben. Die junge Generation fennt ihn kaum. Sie sollte ihn ins Gefängnis und ging dann ins Ausland. In Havanna ist er fennen lernen. Weerth war nicht nur ein früher Prophet und Mär­tyrer des proletarischen Befreiungskampfes, sondern auch ein so­zialer Dichter von Wucht und Tiefe. In der Balladenform fand er Nummer von Unterhaltung und Wissen" eine Probe aus seinen feine stärksten und eigensten Töne. Wir geben in der heutigen ,, Liedern aus Lancashire ".

Der Fortbestand der Meißener Porzellanmanufaktur gesichert. Die fächsische Regierung hat durch zwei Sachverständige die wirt schaftlichen Verhältnisse der Staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen prüfen lassen. Auf Grund des Gutachtens hat der Sächsische Land­ tag auf Antrag der Regierung 2,25 Millionen Mark bewilligt, die

Daily Telegraph " von Anfang bis zu Ende auf freier Er­Hierzu wird amtlich bemerkt, daß die Behauptung des findung beruht, und daß die gegen den genannten Offizier er­hobene schwere Beschuldigung von der Reichsregierung auf das entschiedenste zurüdgewiesen wird. Ueber den tatsäch lichen Sachverhalt erfahren wir im übrigen folgendes: Die letzte Note des Generals Walch vom 2. Juli über die Stellung des Chefs der schaftertonferenz vom 14. April dieses Jahres zu der Ver­ordnung des Reichspräsidenten vom 28. Januar dieses Jahres über die Befehlsbefugnisse im Reichsheer ". Dieser Beschluß fordert die Uebertragung der Generalinspektion der Truppen an einen der beiden Gruppenkommandeure. Er ist der deutschen Regierung durch eine Note vom 25. Mai und vom 27. Mai mitgeteilt und von der deutschen Regierung durch die Note vom 22. Juni in ablehnendem Sinne beantwortet, vom General Walch in der Note vom 2. Juli wieder aufgerollt worden.

Die Mehlzölle.

Annahme der ermäßigten Zölle im Reichsrat. Der Reichsrat hielt am Donnerstag unter Vorsitz des Reichs innenministers Rülz eine öffentliche Bollfigung ab, in der er sich hauptsächlich mit der Verordnung der Reichsregierung beschäftigte, die ab 1. Auguft bis auf weiteres niedrigere 301tfäße für Mehl und sonstige Müllereierzeugnisse feſtſetzt. Nach der Vorlage sollen die Zollfäße für Mehl aus Hafer und Gerste 14 Mart, für sonstiges Mehl 10 Mart, für Graupen und Grieß fowie fonftige Müllereierzeug­nisse aus Gerste 14 Mart und sonst 10 Mart pro Doppel­zentner betragen. Diese Zollsäge sollen am 1. Auguſt in Kraft treten.

Ein bayerischer Antrag wollte die Bollfäße erhöhen. In namentlicher Abstimmung wurde der bayerische Antrag mit 38 gegen 28 Stimmen abgelehnt und die Vorlage wurde nach der Regierungs, faffung mit der Aenderung angenommen, daß der Zeitpunkt des Außerkrafttretens der ermäßigten Zölle nicht allein von der Reichs. regierung, sondern nur im Benehmen mit den Instanzen, die bei der Einführung mitgewirkt haben, bestimmt werden darf.

Vom Stahlhelm erstochen.

Erfrather Straße zu einem Zusammenstoß zwischen Reichsbanner Düffeldorf, 29. Juli. ( TU.) Gestern abend kam es hier in der und Stahlhelm. Dabei wurde der Reichsbannerangehö rige Stallmeister Peter Erdmann durch Messerstiche so schwer verlegt, daß er kurz nach seiner Ueberführung ins Krankenhaus verschied. Weiter wurden zahlreiche Stahlhelmleute sowie auch Reichsbannerleute durch mehrere Messerstiche schwer verletzt. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt.

Hentig amnestiert.

Gegen seinen Willen.

Der 4. Straffenat des Reichsgerichts hat jeht entsprechend einem mitteldeutschen Kommunistenaufstandes" im Spätherbst 1923 ein Antrage des Oberreichsanwalts das gegen den Münchener Kriminal. pfychologen Dr. Hans Hentig als angeblichen Organisator des geleitete Hochverratsverfahren eingestellt. Dieser Schritt wird mit der Amnestieverordnung begründet, obwohl von vornherein flar war, daß ein Prozeß gegen Hentig zu einer neuen Niederlage der Justiz führen würde.

zur Sanierung der Manufaktur verwandt werden sollen. Das Weiter­bestehen der Manufaktur, die in der legten Zeit in ernsthafte und künstlerischen Interesse nur begrüßt werden kann. Schwierigkeiten geraten war, ist damit gesichert, was im fulturellen

dorf am Dienstag beendeten Hauptversammlung des Der deutsche und der amerikanische Film. Auf der in Düssel . Reichsverbandes deutscher Lichtspieltheaterbe­fizer spielte das Verhältnis der deutschen zur amerikanischen Frage mies der Vorsitzende des Kongreffes, Kommerzienrat Scheer­Filmindustrie eine wesentliche Rolle. In einem Vortrag über diese München , darauf hin, daß im Vorjahre von 280 in Amerika produ zierten Filmen 250 auch in Deutschland eingeführt wurden, während nur fünf deutsche Filme in der gleichen Zeit den Weg nach Amerika eine Zusammenarbeit der amerikanischen und deutschen Filmindustrie fanden. Das sei eine unhaltbare Situation. Der Redner forderte wurde gefordert, daß die Lustbarkeitssteuer allmählich auf den Durch zur Schaffung eines Weltfilms, der dem europäischen und ameri­ kanischen Geschmack entspreche. Im weiteren Verlauf der Tagung schnitt von 10 Pro3. gesenkt werden müsse. Den für den Herbst d. J. vom Völkerbund geplanten europäischen Filmkongreß in Paris werde die deutsche Filmindustrie nicht beschiden, falls die Absicht, die Berhandlungssprache nur auf Französisch und Englisch zu be= schränken, durchgeführt werde.

Shaw zu seinem siebzigsten Geburtstag gratuliert und bei ihm Shaw über die Löfung der sozialen Frage. Ein Norweger hat gleichzeitig angefragt, warum er Pessimist sei. Bernard Shaw ant­wortete mit den folgenden für ihn charakteristischen Zeilen: Ich bin fein Pessimist, aber ich bin nicht davon überzeugt, daß die Kräfte des Lebens mit dem Menschen mehr Glück haben als sie es mit anderen Experimenten hatten. Bisher ist es den Menschen nicht gelungen, die sozialen Probleme, die mit dem Zuſammen­wohnen der Menschen in der zivilisierten Gesellschaft entstanden find, zu lösen. Aber wenn der Mensch das nicht kann, oder richtiger gefagt nicht will( denn die Probleme find an und für sich leicht zu lösen), bin ich nicht im Zweifel darüber, daß die Kräfte des Lebens sowohl fann als will." das eine oder andere höherstehende Tier hervorbringen werden, das

Wilhelm als Theologe. Die von Wilhelm II. im Current History" aufgestellte Behauptung, daß das Ziel der neujüdischen Bewegung in Amerika , die ethische Lehre Christi zu akzeptieren, nichts anderes als der Versuch sei, Christus der Welt zu rauben, veranlaßt das amerikanische Blatt den Führer der neujüdischen Be wegung, Rabbiner Wise, zu der Ansicht des Ertaisers Stellung zu nehmen. Die prompt erfolgte Antwort des Rabbiners Wise lautete dahin, daß der Aufsatz Wilhelms II. beweise, daß er ein vollkomme­ner Ignorant auf dem Gebiete der theologischen Wissenschaften sei.

Akademie der Wissenschaften in der Wohnung, in welcher seinerzeit der Puschkins Sterbezimmer als Museum. In Leningrad wird von der Dichter Puschfin an einer im Duell erhaltenen Wunde starb, als literatur ein Bild des russischen Lebens zur Zeit Buschtins geben. und fulturgeschichtliches Museum eingerichtet werden. Dieses Museum soll

London wurde das Porträt von Miß Devenport von Romney zum Reford­1 210 000 m für ein Gemälde. In dem Auktionslokal von Christie in pretfe bon 1 210 000 m. versteigert. Dies ist der höchste Preis, der jemals für ein Bild auf einer Auktion bezahlt worden ist.