Eine juristische Rechtfertigung unseres Verhaltens hat Ministerialdirektor Dr. Falf in der Bossischen Zeitung" vom 27. Juli bereits gegeben.

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2. Die Angaben des Herrn Untersuchungsrichters, er habe von dem Vorgehen Busdorfs teine Kenntnis gehabt, sind unrichtig. Die Aften beweisen das Gegenteil.

Generalversammlung, die jetzt nach einer Pause von zwei-| Erfolg. einhalb Jahren stattfindet, wird die Kraft finden, den Verband und seine Einrichtungen zu stärken und zu festigen. Sie wird das um so eher tun tönnen, als auch diesmal wieder der kommunistische Anteil an den Delegiertenziffern start zurück­gegangen ist. Trog umfangreichster und skrupellosester Pro­paganda gelang es den Moskauern nicht, ihre alte Mandats- 3. Die jetzige Stellungnahme des Herrn Untersuchungsrichters Biffer zu erreichen. Sie gingen vielmehr von 34,2 Prozent, zu der Frage der Zusammenarbeit zwischen Busdorf und mir ent­die sie noch auf dem Kasseler Verbandstag 1924 unter den spricht nicht seiner anfänglichen Beurteilung. Noch am Tage der Delegierten zählten, auf rund 16 Prozent für Bremen zurüd, Obduktion der Leiche Hellings erflärte er sich mir gegenüber an. so daß ihr Einfluß gleich Null zu sehen ist. So erfreulich ertennend über die Fähigkeiten Busdorfs, ohne dieses Ergebnis umfangreicher Aufklärungsarbeit im Ganzen ein Wort des Tadels hinsichtlich unserer Zusammenarbeit. Außerdem ist, so unerfreulich sind die Verhältnisse noch in der größten bezeugte er sein unerschütterliches Vertrauen in meine Ob­Verwaltungsstelle des Verbandes, in Berlin . Hier gelang ieftivität während einer Unterredung mit dem damaligen Be es den Kommunisten noch einmal, die Delegierten für sich zu richterstatter des Berliner Lokalanzeiger", Redakteur Behrendt, den erhalten, wobei ihnen nicht nur die schlechte Wirtschaftslage er anwies, fich bei mir über den Stand der Untersuchung zu und die starke Arbeitslosigkeit zu statten fam, sondern auch informieren. die Saumfeligkeit eines großen Teils der Mitglieder, 4. Die Auffindung der Leiche Hellings ist das die auf dem Boden der Amsterdamer Internationale stehen. alleinige Berdienft des Kriminalkommissars Busdorf . Troß der Der Verbandstag wird freilich nach den Wegen suchen Widerstände in Magdeburg flärte er den Mord in wenigen Tagen müffen, um die kommunistische Zerstörerarbeit in der Ge- auf. Kriminalkommissar Tenholt hat seit dem 16. Juni werkschaft zu beenden. Wenn er die wirklich gewerfergebnislos an der Sache gearbeitet. Daß der Herr schaftliche Einheitsfront mit flarem Ziel und eindeutigen Untersuchungsrichter Kölling diesen Kommissar trotz seiner vielen un Mitteln wieder herstellt, wird die unter der Parole„ Einheits- entschuldbaren Irrtümer und Unterlassungen in Schutz nimmt, ist front" laufende kommunistische Zellenbauerei auch für Berlin unbegreiflich. beseitigt werden.

Was tut der Justizminister?

Im Falle Magdeburg .

Das preußische Innenminifterium hat mitgeteilt, daß es wegen der Angriffe des Magdeburger Untersuchungsrichters auf Polizeibeamtean zuständiger Stelle das Weitere ver­anlassen" werde.

Diese zuständige Stelle ist das preußische Justizmin is fterium. Bis jetzt ist jedoch nicht zu erfahren, was diefe zuständige Stelle zu unternehmen gedenkt. Während die Justizfronde in Magdeburg mit Hilfe der Rechtspreffe ein neues Reffeltreiben gegen die Beamten der Republik inszenierte, berät man im Justizministerium mit der berühmten Gewissenhaftigkeit und Schweigsamkeit, die den Frondeuren noch immer zugute gekommen ist. Wir stellen deshalb öffentlich die Frage, was das Justizministe­rium gegen einen Richter unternimmt, der sich durch seine Veröffentlichung des Ansehens verlustig machte, das sein Beruf erfordert?

Eine Antwort an Kölling.

Magdeburg , 31. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Auf das Schreiben des Untersuchungsrichters Kölling veröffentlicht Rechts­anwalt Dr. Braun, der Rechtsbeistand des verhafteten Rudolf Haß, folgende Erklärung:

„ Der Herr Untersuchungsrichter Kölling hat in wiederholten Er­flärungen meine gelegentliche Zusammenarbeit mit dem Berliner Kriminalkommissar Busdorf in der Mord­fache Kölling beanstandet. Dazu ist folgendes zu bemerken:

5. Ein Kriminalkommissar ist fein willen und ge­dankenloses Werkzeug in der Hand des Untersuchungs­richters. Er ist nicht verpflichtet, unter Hintanfeßung seiner eigenen, besseren Erkenntnis offensichtlich falschen Erwägungen und An­weisungen eines Untersuchungsrichters zu folgen."

Külz ' Zeitungsverbote.

Eine Aktion des Ortsausschusses des ADGB . Der Ortsausschuß Berlin des ADG B. hatte sich wegen des Verbotes der„ Roten Fahne" in einem Protestschreiben am 24. Juli an das Reichsinnenministerium gewandt und darin auf die Schädigungen der in der Druderei Beschäftigten wie auf die Unzwed mäßigkeit des Verbotes hingewiesen. Der Reichsinnenminister Külz hat darauf in einem längeren Schreiben vom 27. Juli geantwortet, in dem es u. a. heißt:

Dem Reich sinnenminifter ist aber auch wohl die Tate fache entgangen, daß sowohl das Deutsche Tageblatt" in Berlin wie der Stahlhelm" in Magdeburg das Gedicht, der Stahlhelm", auch das Bild, vollständig nachgedruckt haben. Ist gegen diese beiden Organe auch der Staatsgerichtshof angerufen worden? Oder stehen sie unter einem besonderen Schutz?

Fortgang der polnischen Verhandlungen. ,, Gegenseitiges Wohlwollen."- Einwirkung der

deutsch - französischen Eiſenvereinbarungen. Warschau , 31. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Der Robotnit" veröffentlicht eine Unterredung mit dem Genossen Dr. Diamand. Mitglied der polnischen Handelsvertragsdelegation, der foeben aus Berlin zurückgekehrt ist. Diamand erklärte: Die Verhandlungen mit Deutschland in der Handelsvertragsangelegenheit verliefen völlig normal und entbehren nicht eines gewissen gegenseitigen Wohlwollens. Die Gerüchte der deutschen Rechts presse. die über angebliche neu entstandene Schwierigkeiten reden, ent­behren jeder Grundlage und beabsichtigen lediglich, auf den Gang der Verhandlungen störend einzuwirken. Die Bureau tratie, die überall das reaktionärste Element bildet, sucht auch hier durch Ränke und Intrigen ihren vorgesehen Behörden die Arbeit zu erschweren. Es muß noch eine Zeitlang dauern, bis der Mittelweg, auf dem die Wünsche der deutschen und polnischen Delegation sich begegnen, gefunden wird. Der Kommission, zu deren Kompetenz die Einreise und Aufenthaltsfragen ge­hören, schlug die polnische Delegation vor, die Verhandlungen in dieser Angelegenheit auf Montag zu verschieben, da bis dahin die Ausländergesetze in Polen geregelt werden sollen. Dieser Schritt der polnischen Delegation wurde von maßgebenden deutschen Politikern als ein Att der Loyalität aufgefaßt. In der Zollfrage finden gegenwärtig in Berlin Konferenzen mit den interessierten Industriezweigen statt. Beschlüsse hierüber werden von der Regie­rung vom Standpunkt der Gesamtinteressen und im Interesse des fünftigen Vertrages gefällt werden.

In den letzten Tagen ist ein wirtschaftliches Ereignis eingetreten, das von größter Bedeutung ist. Es handelt sich um eine wirtschaftliche Einheit der deutschen und franzöfifchen Metallindustrie. Dieser Einheit sollen auch andere Staaten beitreten, jo Polen , Belgien , Ich habe dem Rechtsvertreter der Roten Fahne" erklärt, die Tschechoslowakei und Desterreich. Der englische Stand­daß ich bereit sein würde, meine Einwilligung zu einer Aufpunkt wird sich in den politischen Zeitungen der nächsten Tage hebung des Berbots zu erflären, wenn die zuständigen offenbaren. Diese wichtige wirtschaftliche Tatsache ist geeignet, in Herren der Roten Fahne" unter Abgabe einer entsprechenden ihrer Auswirkung den Gang der deutsch - polnischen Handelsvertrags­Erklärung zu erkennen geben würden, daß ihnen Beschimpfun­gen der Republik und ihrer Repräsentanten fern liegen. verhandlungen zu beeinflussen. Die Herren der Roten Fahne" haben es also ganz in der Hand, die Schädigungen zu beseitigen, die ihnen durch das zum Schuße der Republik notwendige Verbot der Zeitung entstehen können.

Bollig abwegig ist der in der kommunistischen Bresse zum Ausdruck gebrachte Gedanke, als ob ich einen Feldzug gegen die kommunistische Presse mit diesen Verboten( des ,, Knüppels" und der Roten Fahne". Red.) eröffnen wollte. So wenig ich, politisch gesehen, die politische Richtung des Kommunismus für berechtigt halte, so selbstverständlich ist mir doch die Tatsache, daß die einmal vorhandene fommunistische Richtung auch eine Bresse braucht, die Anspruch auf Gleichberechtigung mit der anderen Breffe hat. Sie hat aber auch die gleichen Berpflichtungen, zu denen es widerlicher Form vorlagen, freizuhalten."

zweifellos gehört, fich von Beschimpfungen, wie sie hier in geradezu

1. Sowohl der Herr Untersuchungsrichter wie auch der Mag­ deburger Krimalfommiffar Tenholt verhielten sich gegenüber Spuren, die von Haas weg und zu Schröder hinführten, streng abweisend. Noch wenige Tage vor Auffindung der Leiche Hellings im Hause Schröders erklärten mir beide Herren in Gegenwart des Gerichts- Diese ganze Auseinanderseßung hatte der Reichsinnenminifter fchreibers, daß fie eine Berbindung zwischen Schröder und Helling, nicht nötig gehabt, wenn er ebenso wie der preußische Innenminifter wie ich sie behauptete, für gänzlich ausgeschloffen hieiten. Hätte ich die Beleidigungen in den betreffenden Zeitungen dem Strafrichter ihnen die Ergebnisse meiner Ermittlungen in der Mordsache Helling überlassen hätte. Mit dem Verbot schädigt er auch diejenigen, die zugeleitet, wären Sie ohne Zweifel unbeachtet und unvermit dem Inhalt der Zeitungsnummer gar nichts zu tun haben. mertet geblieben. Ich war gezwungen, mein Material dem Kriminalkommissar Busdorf zu übergeben, damit eine objektive Brüfung desselben gewährleistet wurde. Selbstverständlich konnten meine Kenntnisse des Falles nur dann voll ausgenutzt werden, wenn ich bei einigen Erhebungen des Kriminalkommissars zugegen war. Unsere Zusammenarbeit führte in wenigen Tagen zum erwarteten

Im Zeichen der Grubenlampe.

London , 22. Juli 1926.

In einem der vornehmen Versammlungsräume in der Nähe des Parlaments ein merkwürdiges Bild: Gepflegte Frauen in er­lefenen Sommerkleidern, weißbehandschuht, Blumen in Händen, stehen im Gespräch mit fohlenstaubgeschwärzten Gesellen im Kumpelzeug, Aermel hochgefrempelt, Grubenlampen in der Hand, deren Schwere die schmalen Damenhände wägen. Kleine Nach bildungen dieser Lampen in Messing schmücken die Brust der Damen oder baumeln an den Rockaufschlägen der Herren. Man sieht diese Kumpellämpchen jetzt überall, in der Stadt, im Zug, im' bus. Er wachsene tragen fie und Kinder, Jungens mit der Müze und den Abzeichen der Secondary Schools , der höheren Schulen. Sie werden zugunsten der Bergarbeiter verkauft.

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Der Reichsverband der Presse hat sich wiederholt mit den

Beitungsverboten beschäftigt und verlangt, daß fein Berbot ausgesprochen wird, ohne daß der Redaktion und der Geschäftsleitung vorher Gelegenheit gegeben wird, sich zu äußern. Ist das in diesem Falle geschehen? Oder hat man den Beschluß des Staatsgerichtshofs herbeigeführt, ohne die Beschuldigten zu hören?

den Machtrausch preußisch- bismardischer Erfolge-, wäre es fähig dazu, in einem derartigen Streit zu erkennen, auf welcher Seite die wirtschaftlichen Machtmittel rücksichtslos und roh, auch gegen die Schwachen, ausgenutzt werden? Würde unser Bürgertum ebenfalls solchen Kampf als unanständig, als nicht fair be­trachten?

Und, ach! unsere Kirche( oder unsere Kirchen) würde man sich von ihnen ein derartiges Eingreifen vorstellen tönnen, wie es jetzt in England durch die kirchlichen Führer geschieht nicht von vornherein für und vom Standpunkte der tatsächlich herrschenden wirtschaftlichen Machthaber aus?

Könnte man

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Und noch ein drittes: Auch die Sportsleute rufen jetzt zur Hilfe auf für die, die ausgehungert werden sollen. Das hieße bei uns: die Jugend auf den Hochschulen, den höheren Schulen, die Jugend des Bürgertums! fich diese unsere Jugend vorstellen: mit Stolz das Zeichen des Berg­ manns , die Kumpellampe tragend als Kennzeichen, daß sie den unedlen Weg der brutalen Gewalt verachten?

Karl Balser.

Polen und das Moskauer Kriegsgeschrei. Unser Warschauer Rorrespondent meldet uns: Die gestrigen Ausführungen des Vorwärts" über die angeblichen Kriegsabsichten Bolens sind von der hiesigen Bresse mit Beifall aufgenommen worden. Es wird allgemein bes grüßt, daß die sozialistische Zeitung im Gegensatz zu der deutschen Rechtspreffe die Gerüchte ins rechte Licht gesetzt hat.( Wir hatten den Moskauer Alarm auf das Bedüfnis der Moskauer Machthaber zurückgeführt, durch außenpolitischen Lärm von ihren schweren inneren Parteifämpfen abzulenten. Dabei bleibt es unbestritten, daß mili­tariftische Kreise in Polen es nicht vermeiden, militaristischen Ten­Die Red.) denzen in Moskau in die Hände zu arbeiten.

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Der erste Paneuropafongreß findet am 3.- 5. Dftober in Wien statt. Wie es in einem Aufruf der Union heißt, find als Rongreß­teilnehmer alle willkommen, die willens find, Europa durch die Zusammenarbeit seiner Völker zu retten, alle, für die Europa mehr ist als ein leeres Wort." Anmeldungen deutscher Teilnehmer an das Berliner Paneuropäische Sekretariat, SW 48, Wilhelmstr. 29. gierungsweisheit will der Sultan von Marotto, wie er erflärte, „ Nachsicht verleiht der Herrschaft Dauer." Diese orientalische Re­gegenüber Abd el Krim anwenden.„ Er sei ihm Milde schuldig. Der Schattenkönig von Maroffo spielt vergeblich Theater. Ueber Abd el Krim hat er so wenig wie über sonst etwas auch das geringste zu entscheiden.

Meteorologische Station im Innern Grönlands . Die tote uno öde Eiswelt im Innern Grönlands , das unter Gletschern bis zu mehr als 2000 Meter Höhe begraben liegt, bildet das Ziel einer abenteuer­lichen Expedition, die zurzeit von amerikanischen Forschern ausgerüstet wird. Ihr Leiter ist Prof. W. H. Hobbs von der Universität Michi­gan, der auf dem Gebiet der Gletscherkunde und der Geologie als Autorität gilt. Die Expedition will schon in den nächsten Wochen die Ausreise nach Grönland antreten; sie wird mit Flugzeugen, mit Apparaten für drahtlose Telegraphie und allen erforderlichen wissen­schaftlichen Hilfsinstrumenten ausgestattet werden, die eine genaue Erforschung der meteorologischen Berhältnisse und der Bewegung der großen grönländischen Gletscher gestatten. Eine der Hauptaufgaben der Expedition ist die Einrichtung einer Beobachtungsstation auf dem Inlandeis. Prof. Hobbs hofft, einen Stab von Beobachtern zu­sammenzubringen, der sich bereitfindet, in dieser Station ein Jahr lang auszuhalten, was angesichts der dort herrschenden furchtbaren klimatischen Verhältnisse größte Selbstverleugnung erfordert. Die wissenschaftliche Bedeutung dieser Expedition ist jedoch keineswegs gering zu veranschlagen; denn das Grönland bedeckende Kälte- und Hochdruckgebiet steht in engster Wechselwirkung mit den atmosphäri­schen Aktionszentren bei Island und Neufundland ; es ist eines der Kältereservoire, aus denen die mittleren Breiten des Atlantik und Europas ihre Kaltluft beziehen, und wenn, wie es geplant ist, die grönländische Inlandstation ein ganzes Jahr lang täglich drahtlose die Wettervoraussage sowohl in Kanada und den Bereinigten Staa­ten wie in Europa daraus wertvolle Schlüsse ziehen.

Und was ist das hier die feinen Damen und die rußigen Ge­fellen? Sie stehen vor einem schwarzgestrichenen Aufbau. frast fönnte man meinen, es wäre eine Straßenbühne für den alten eng­lischen Kasperl und sein Ehegefpons, Punch and Indy, wie man Die erste Luftfahrt in über 10 000 Meter Höhe. Am 31. Juli 1901 sie hier und da noch in den Straßen Londons sieht. Aber hier ist es ein anderes: die Nachbildung eines Stollens ,, vor Ort", und unternahmen die beiden Professoren Dr. Süring und Berson eine pit- lads, wie man die englischen Kumpels wohlwollend nennt, Ballonfahrt mit dem Ballon Preußen", die für die Wissenschaft von zeigen, wie nur fnieend und im Liegen gearbeitet werden kann. größter Bedeutung wurde. Es gelang den beiden berühmten For Oben, weiß in schwarz, eine Inschrift: Frauenhilfe für die Berg- schern zum ersten Male, die Lufthöhe von 10 000 Metern zu über- Wettermeldungen aussenden wird, so kann aller Voraussicht nach crbeiterfrauen und-finder." Und rings an den Wänden des Saals schreiten und mit Hilfe der mitgenommenen Apparate zu erforschen. Bilder wie zu einer Ausstellung; in einer Ede ein üppiger Berg In jener Zeit war man noch nicht so gut ausgerüstet für Höhen­föftlichster Blumen: Riesige Lilien, Gladiolen, Nelken, Rosen. Nun fahrten wie heute, so daß die Fahrt von sehr unangenehmen gesund. Die Professoren schwirren nette junge Mädels umher, bieten an. In einem Neben- heitlichen Folgen für die beiden Gelehrten war. raum, überhäuft voll, mehr Bilder, Schwarzweißfunst, Bücher, hatten in erster Linie das Bestreben, die Luftverhältnisse in den Kunstgewerbe, foftbare Stoffe. Hinter den Tischen, verbindlich und größten Höhen festzustellen. Aber ihre Anstrengungen waren nur „ Damen der zum Teil von Erfolg begleitet, da die Höhenkrankheit troz der Mit gütig lächelnd, Frauen in geschmackvollem Dreß nahme von Sauerstoff fie in einer Höhe von mehr als 10 000 Metern Gesellschaft" würden wir sie bei uns nennen. Nun, das alles ist veranstaltet von einem Frauenbund, der unfähig machte, Beobachtungen anzustellen. Schon bei einer Höhe von 9000 Metern, wo sie 30 Grad Kälte gemessen hatten, befiel sie schon mehr als 126 870 Pfund Sterling mehr als 2½ Mill. M. nach ihrer eigenen Darstellung große Müdigkeit. Aber sie hatten für die hungernden Frauen und Kinder in den Kohlenbezirken ge- trogdem noch die Fähigkeit, mehrere Beobachtungen auszuführen sammelt hat. Heute soll hier Wohlhabenden, die in feiner Geber- und zu protokollieren. In über 9000 Metern Höhe fiel die Tempera­liste erscheinen wollen, Gelegenheit gegeben sein, ihr Scherflein bei- tur auf 40 Grad, und alle Flüssigkeiten froren ein. Bei einer Höhe zusteuern. Erste Künstler gaben ihre Werte für den 3wed her, von 10 250 Metern fonnte von genauen Beobachtungen nicht mehr Schriftsteller schrieben Widmungen in die Bücher, Förderer schent die Rede sein, da die Schwäche der Gelehrten so groß wurde, daß fie ten Kunst- und Wertgegenstände hin. Lena Ashwell , die be nicht mehr zusammenhängend denken konnten. Prof. Süring schlief liebte und in ihrem Alter noch bewunderte Schauspielerin, eröffnet ein, und als Prof Berson durch das Barometer erkannte, daß sie eine die Ausstellung oder den" fair", den Markt, wie sie jagt, und ein Höhe von 10 500 Metern erreicht hatten, zog er das Ventil, um da­leibhaftiger Geistlicher, ein canon, Domkapitular der englischen durch den Abstieg zu bewirken. Die kleine Anstrengung des Ventil­Kirche, dankt ihr in anmutigen Worten für ihre Liebesarbeit. Ich ziehens genügte aber, um den Gelehrten in eine tiefe Ohnmacht bin der Zustimmung aller gewiß," erklärt Lena Ashwell , man sei finfen zu lassen, so daß sein Kamerad, als er nach kurzer Zeit aus der für oder wider die Bergarbeiter, dah zarte Kinder und Frauen in eigenen Ohnmacht erwachte, ihn von tiefem Schlaf umfangen fand. dem wirtschaftlichen Kampf zweier Kräfte der Nation nicht leiden zuerst stieg der Ballon noch einige 100 meter höher, da die Deffnung dürfen!" des Ventils bei der dünnen Luft sich erst nach einigen Minuten be­Diese Worte lösen den stürmischen Beifall der Versamm. merkbar machte. Dann fiel er regelmäßig und sicher. Als der Ballon lung aus. wieder in einer Höhe von 6000 Metern angelangt war, erwachten Mit Staunen erlebt man als Fremder, als Deutscher, eine die beiden Gelehrten vollständig und konnten nunmehr ihre Fahrt solche Aeußerung fremden Bolkstums. Mit Bitterkeit denkt man fortseßen, die sie in die Nähe von Kottbus führte. Damit mar die der Zustände bei uns. Unser Bürgertum, wäre es seit erste große wissenschaftliche Höhenfahrt beendet, die Beobachtungen 1866-1870 unter Führung des Nationalliberalismus vergiftet burch in Lufthöhen von mehr als 10 000 Metern ermöglichte.

Leichengeburt bei Ichthyosauriern. Die merkwürdigen Lagen der seit langem befannten Embryonen von Ichthyosauriern aus dem Lias waren bisher nicht erklärt. Nach einer Mitteilung, die der Heidel­ berger Akademie der Wissenschaften vorgelegt wurde, erfährt diese Erscheinung jetzt durch Prof. W. Liepmann( Berlin ) eine neuartige Deutung. Liepmann weist nämlich nach, daß in diesen Fällen nach dem Tode des Muttertieres noch Geburtsvorgänge stattgefunden haben; dadurch wird die unverständliche Lage der Jungtiere ebenso wie andere auffallende Erscheinungen zwanglos erklärt. Aufdedung einer picenischen Stadt. Bei Ausgrabungen, die Professor Giuseppe Moretti in Ancona bei San Severino Marche am stabhang des römischen Appennin vornehmen ließ, gelang es, die Stadtmauer des alten Septempeda, das von den Ostgoten unter Totila zerstört worden ist, eine große Strede weit freizulegen. Die italienischen Blätter bezeichnen die Entdeckung als eine der wichtigsten, die italienischen Archäologen in den letzten Jahren geglückt sind, da die Aufschlüsse, die sie über die Stadtanlage und die Befestigungen geben, von außerordentlichem Interesse sind.

Erftaufführungen der Woche. Sonntag: 25eater am Kurfürften. mädel; Residenz Theater: Rifi; Donnerstag: Reines. damm: Yvonne; Dienstag: Schloßpart- beater: Schwarzwald .

Theater: Rita Cavalleli.

Urania - Vorträge: 23 Jahre im brasilianischen Urwald, 2.- 8. Auguſt( 7.); Aufzierfang in Abessinien, 2.- 8. Auguſt( 9); Sonnenfreudigteit und Körperfuitur, 2. Auguſt( 8), 3., 4., 7. Auguſt( 5), 5., 6., 8. Auguſt( 5, 8); Süd Tirol, 2-8. August( 6); Die Bilege der Gastlich feit, 3. Auguſt( 8); Aus deutschen Bädern, 4, 7. Auguſt( 8).