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Sondertonferenzen aller Art, bemerkte Dißmann, daß mit Sonder

Verbandstag der Metallarbeiter eranſtaltungen nichts erreicht werde. Das hätten bie Erfahrungen

M. J. Bremen, 2. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) In Bremen   begann heute vormittag der 17. ordentliche Ver­bandstag des Deutschen Metallarbeiterverbandes. In den festlich mit roten und schwarzrotgoldenen Fahnen geschmückten Zentralhallen sind neben 187 Delegierten, dem Vorstand, den Bezirksleitern, den Mitgliedern des erweiterten Beirats und des Ausschusses eine große Zahl von Gästen der befreundeten Organisationen versammelt.

Herzliche Begrüßungsworte sprach der Bevollmächtigte der Ver­maltungsstelle Bremen des DMV. Schulze, dann Sommer von den Ortskartellen der Freien Gewerkschaften und Dr. Bölfers Dom Senat der Stadt.

Berbandsvorsitzender Genosse Dißmann dankte ihnen und eröffnete nach einem Hinweis auf die wirtschafts-, staats- und sozial­politischen Vorgänge des letzten Jahres den Verbandstag. Er ge bachte in ehrenden Worten der Verstorbenen der deutschen   und der internationalen Arbeiterbewegung, unter ihnen des ersten Reichs­präsidenten, Genossen Ebert, der in Bremen   gelebt und gewirkt hat. Vielen Beifall fanden die Ansprachen von Ilg, Sekretär der Cifernen Internationale, Browly England, Domes- Wien  , der bedauerte, daß die österreichischen Kollegen noch immer als aus­ländische Gäste" erscheinen müssen. Es folgten Labe- Paris  , die Bertreter aus Belgien  , Finnland  , Holland  , Skandinavien  , der Schweiz  , Ungarn   und der Tschechoslowakei  . Vom ADGB. wohnt Genosse Leipart   den Verhandlungen bei.

Bei der Konstituierung des Verbandstages wurden die Genossen Schulz- Bremen, Böcker Köln und Brandes Hauptvorstand als Borsigende der Tagung gewählt. Das Verlangen der Rommunisten, ebenfalls einen Vorsitzenden zugeteilt zu er­halten, wurde unter Hinweis auf die geringe Anzahl ihrer Dele­gierten abgelehnt. Von den 187 Delegierten find insgesamt 28 Kommunisten. Davon sind allein 13 in Berlin   gewählt, so, daß auf das gesamte sonstige Gebiet des Metallarbeiter Verbandes nur 15 fommunistische Delegierte entfallen. Damit ist die ganze

Bedeutungslosigkeit der Moskauer   Gewerkschaftsrichtung des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes   am besten illustriert. Ein Antrag auf Haftentlassung des kommunistischen   Delegierten Schumann Halle wurde angenommen. Das Bureau wurde ferner ermächtigt, für die Aufhebung des Verbotes der Bremer ,, Arbeiter Zeitung  " zu wirken.

Dann erstattete Dißmann den Bericht des Borstandes. Er ging davon aus, wie durch die falsche Wirtschaftspolitik in der In­flationszeit die gegenwärtige furchtbare Wirtschaftskrise verursacht

Ein Aufstieg der

murde. Auf der Kaffeler Berbandstagung im Februar 1924 murde der Ruf nach Sammlung erhoben. Organisation nach dem Mitgliederrückgang während der In­flationsjahre feßte ein, innere Festigung der Mitglieder und Wieder­erstarfung des Organisationsgedankens traten ein. Der bald cin Jahr währende Niederbruch der Wirtschaft machte der erfreulichen Entwicklung ein Ende, denn gerade die deutsche Metallarbeiterschaft ist am meisten und stärksten von der Krise betroffen worden, und oftmals ist von bekannter Seite der Vorwurf der Untätigkeit gegen die Verbandsleitung erhoben worden. Mit deutlicher Ironie bemerkte Dißmann, daß für den Fall, daß etwa jemand auf dem Verbands: tage den Auftrag erhalten haben sollte, diesen Vorwurf zu erneuern, auch die sa chlichen Beweise erbracht werden müßten.

Das erste Halbjahr 1924 stand im Zeichen von Abwehr. ? ämpfen, besonders die Werftarbeiter waren den An­griffen der Unternehmer ausgesetzt, und sie haben

einen heroischen Kampf

geführt. Boller Opfermut hielten fie die ersten Wochen bei einer Unterſtügung von 3,50 M. aus, trotz der dann folgenden Erhöhung auf 7-8 m. hungerten die Kollegen an der Wasserkante meiter 14-16 Wochen lang. Hut ab por solchem Kampfgeist! rief Dißmann unter dem Beifall der Delegierten, diese Kollegen hatten die Bedeutung ihres Kampfes für die gesamte Arbeiterschaft erkannt. Der Redner wandte sich dann mit Energie gegen die kommu­nistische Presse, die, ohne den Schatten eines Beweises zu erbringen, behauptet hatte, der Borstand des DMV. hätte den Achtstundentag fampflos preisgegeben, ja, er hätte Tarife mit einer Arbeitszeit von 10, 11- und 12stündiger Arbeitszeit abgeschlossen. An Hand der Jahrbücher wies Dißmann nach, daß in keinem Falle eine Arbeits­zeit von über neun Stunden tariflich festgelegt wurde und auch bas nur nach langwierigem Rampfe gegen die Wahn­finnsforderungen der Unternehmer. Im Kampfe um die Frage ,, Tarif oder tariflos" sind die geplanten Experimente der Tarif­gegner abge mehrt worden. Die Richtigkeit dieses Standpunktes hat sich in der jetzigen Zeit flar erwiesen. Die Politik des Verbandes muß über die Erfordernisse des Tages ein höheres Ziel verfolgen. Gegen das Schlichtungsverfahren und einzelne Schlichter ift Klage zu erheben deshalb, weil die Tätigkeit gewiffer Schlichter und Schlichtungsausschüsse einseitiger Lie bedienerei den Unternehmern gegenüber sehr ähnlich sehe.

Wie sieht das Kampffeld heute in der Bewegung aus? Die stärksten Gegner der Arbeiterorganisation find im Bergbau, in der chemischen und Elektroindustrie, in der Schwer­eisenindustrie, im Verkehrsgewerbe und bei den Großbanten zu suchen. Die Rohstoffindustrie erstreckt ihren Einfluß auf die weiterverarbeitende Industrie; in der Reichsbahn herrschen die Herren der Schwerindustrie; die Macht der Großbanken steht über allem. Die Industriefapitäne führen überall das Wort. Sie drücken der Handels- und Sozialpolitik den Stempel auf.

Mit diesen Machtpolififern gibt es feine Arbeitsgemeinschaft, in welcher Form für sie auch Propaganda gemacht werden sollte. Seit dem Breslauer Gewerkschaftskongreß ist der Ruf nach In­dustrieverbänden nicht verstummt, er ist jetzt auch von Ver­bänden erhoben worden, die in Breslau   abseits standen.

Gegenüber der von den Kommunisten stereotyp wiederholten Forderung nach Einberufung eines Reichsbetriebsrätefongresses, nach

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der letzten Jahre zur Genüge gelehrt. Der DMB. hat seine Be triebsrätezeitung, er hat ein Dezernat für das Betriebsrätewesen im Vorstand, und er hat in der Wirtschaftsschule Dürrenberg ein Fortbildungsinstitut von Ruf geschaffen. Das alles zeugt von der Bedeutung, die diesem Zweige der Arbeiter bewegung vom Hauptvorstand beigemessen wird. Dißmann sprach dann von der Jugendpflege in den Verbänden. Aus den Jugendveranstaltungen müsse unter allen Umständen das partei­politische Gezänk ausgeschaltet werden. Zur Sozial­politit übergehend betonte der Redner, daß die ganze Arbeit, der ganze

Kampf des Verbandes sozialpolitischer Art

Groß- Berliner Parteinachrichten.

13. Kreis Tempelhof  , Marienbort, Marienfelde  , Sidhtenzabe. Genofex, welche zu nachstehend verzeichneten Opern( Städtische Oper Charlottenburg) Karten wünschen, werden gebeten, diese umgehend, spätestens bis Donners tag, den 5. August, bei den Mitgliedern des Bildungsausschusses oder deffen Obmann, Genossen Otto Günther  , Mariendorf  , Kurfürftenftr. 19, vorn 1 Tr., zu bestellen. Später eingehende Bestellungen können nicht mehr berücksichtigt werden. Es fommen folgende Aufführungen in Frage: Ant 21. August: Zauberflöte  . 22. August: Hoffmanns Erzählungen  . 23. August: Bar und Zimmermann. 24. August: Carmen. 25. Auguft: Fliegender Solländer. 26. August: Hoffmanns Erzählungen  . 29. August: Carmen. 30. August: Bohème. 31. August: Rauberflöte. 1. Geptember: Soffmanns Erzählungen. 2. September: Fledermaus. 3. September: Freischüz. Heute, Dienstag, den 3. Auguft:

51. Abt. Charlottenburg  . 8 Uhr bei Lehmann, Rönigsweg 8, wichtige Funk tionärsigung.

Funktionärsigung im Lokal Sak, Baumschulenstr. 72. Berhinderte Ge noffen haben Vertretung zu entfenden.

Morgen, Mittwoch, den 4. Auguft:

sei. Wenn die sozialpolitische Gesetzgebung heute noch nicht weiter ist, so haben nicht zuletzt all die Arbeiterwähler schuld daran, die bei 102. Abt. Baumschulenweg Bünktlich abends 8 Uhr außerordentlich wichtige den legten Parlamentswahlen noch nicht den richtigen Stimmzettel fanden. Die gegenwärtige Wirtschaftsfrise bezeichnete Diß­schaft. Die Maßnahmen der Unternehmer gehen oftmals über das mann als grausam und hart in der Auswirkung auf die Arbeiter­notwendig gegebene Maß hinaus. Bei der Rationalisierung der Be­triebe, bei Sparmaßnahmen und Einschränkungen fing man unten Posten sizen. Das Halten der Verdienstquote durch Kartelle an. Die Protektionsfinder in den Werksleitungen bleiben auf ihren unangebrachten Unkosten. Der Vorstand hat bei Eintritt der Krise und Trusts ist den Unternehmern wichtiger als der Abbau der alarmiert und schließlich seine Vertreter in den Parlamenten beauf­fofort feinen Standpunkt flargelegt. Er hat die Deffentlichkeit tragt, die Forderungen der Arbeiterschaft anhängig zu machen. Nun ist festzustellen, daß es wieder die Organe der fommunistischen Partei sind, die alles niederreißen und ihre Kampffront nicht gegen die Unternehmer, sondern

gegen die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften richten. Zu fordern ist vor allem eine Umwandlung der Erwerbs. Icfenfürsorge in eine Erwerbslosenversicherung. Die schnelle Ausführung des bescheidenen Arbeitsprogramms der Regie­rung wird von uns mit allem Nachdruck gefordert. Die Wirtschafts­frise ist kein Problem für den Tag, sie wird vielmehr zu einer Schicksalsfrage für das ganze Volf. Wenn das Band der Solidarität erst durch dauernde Arbeitslosigkeit, durch gebrochen, dann wird auch die Arbeiterbewegung hinweggeschwemmt. Deshalb muß unser Streben dahin gehen, den Zusammen­halt

58. Abt. Charlottenburg  . 8 Uhr im Gigungsfaal Ranfeftr, 4, 4 Tt., Boze stands- und Funktionärsigung. 82. Abt. Steglig. 8 Uhr Funktionärsikung bei Thiel, Ring-, Ede Mbrechtstraße. 84. Abt. Lankwik. 8 Uhr bei Lehmann, Kaiser- Wilhelm- Str. 29-31, Funt. tionärsizung. Neukölln. 91. Abt. Vorstandssigung mit den Bezirksführern. Jeder Bezirk muk vertreten fein. 92. Abt. 8 Uhr bei Wolf, Raifer- Friedrich- Str. 173, Abteilungsfunktionärsikung, in der zu erscheinen Pflicht eines jeden Funktionärs ift. Schr wichtige Tagesordnung.

9. Abt.

Die Bezirksführer rechnen bestimmt am Donnerstag, den 5. Auguft, von 6-8 Uhr abends bei dem Genossen Herrichen, Wilsnader Straße 40, ab. Bücher und Marken mitbringen.

Frauenveranstaltung:

101. Abt. Treptow  . Mittwoch, den 4. August, ab 4 Uhr Raffeetochen bei Nitschke, Treptower Part 24-25. Tanz. Gäste herzlichst willtommen,

Sterbetafel der Groß- Berliner   Partei- Organisation

und Bezirksführer Richard Rahn. Einäscherung Mittwoch, den 4. Auguft, 47. Abt. Freitag, 80. Juli, verstarb unfer lieber verdienstvoller Genoffe nachmittags 5 Uhr, im Krematorium Gerichtstraße. Rege Beteiligung ist Pflicht.

Kurzarbeit, durch Hunger und Elend gelockert ist, dann ist der Damm Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

mit der Arbeitslosenreservearmee auf recht zu erhalten. Dann ist es aber auch Wahnsinn, wenn einer Parteileidenschaft zuliebe die Massen der Hungernden auf­geputscht werden gegen die Gewerkschaften, gegen die Sozialdemo­fratie, gegen die in Arbeit Stehenden. Dißmann schloß: Die deutsche Arbeiterbewegung hat sich in der Zeit seit dem letzten Verbandstag gefestigt und marschiert allen Gewalten zum Troß voran.

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Wetterbericht der öffentlichen Wetlerdienststelle für Berlin.  ( Nachdr. verb.) wechselnd bewölkt, vorwiegend troden, mäßig warm. Für Deutschland  : Ueberall troden und vielfach beiter bei ansteigenden Temperaturen, nur in Schlesien   noch geringe Niederschläge.

Achtung, Jugendgenoffen! Mittwoch, den 4. August, abends 8 Uhr ,,, Nie wieder- Krieg"-Rundgebung.

Abteilungsmitgliederversammlungen heute, Dienstag, 7% Uhr:

mürbes

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Gesundbrunnen  : Schule Gothenburger Str. 2. Webbing- Norb: Schule Biertel: Schule Eberswalder Str. 10. Prenzlauer Borstadt: Schule Danziger Str. 23. Genefelber Schöneberg I: Jugendheim Rubens, Ede Hauptstraße. Schöneberg II  : Jugendheim Hauptstr. 15.- Bilmersdorf: Jugendheim Hildegardstr. 4. Stegli I: Jugendheim Albrechtstr. 47. Neukölln I: Jugendheim Sander, Ede Sobrechtstraße. Hermsdorf: Jugend­heim Neue Bismardstr. 42. Reinidendorf- Ost: Geebab, Residenzstr. 46. Straße 32. Buchholz: Lokal von Rosfad, Hauptstr. 71. Bankow: Jugendheim Breite

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Südwest: Spielabend auf dem Tempelhofer Feld. Die Genoffen, die aur. Rundgebung am Mittwoch Fadeln haben möchten, müffen 30 Bf. mitbringen.

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* usiq.

Packungsproblem?

Wir erhalten so viele Anfragen, wieviel vob dem Preis für die Cigarette Reemtsma Sascha ( 5 Pf.) auf ihre anerkannt guten Packungen. entfällt, daß wir hierauf in einer allgemeinen Erklärung antworten möchten

1000 Packungen, gefüllt mit je

20 Cigaretten, kosten genau M, 1000.­1000 gleiche Packungen, ungefüllt,

13.

kosten noch nicht einmal M. ( Die genaue Zahl möchten wir aus Rücksicht gegen unsere Lieferanten nicht angeben.)

Der Preis der Packung ist also von geringer

Bedeutung.

Die Herstellung von Qualitäts­cigaretten ist kein Packungsproblem sondern ausschließlich ein

Tabakproblem!

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